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Verfahren zum Füllen des Aufnehmers von Bleirohrpressen, insbesondere
Bleikabelpressen Beim Füllen des Aufnehmers von Bleirohrpressen mit flüssigem Blei
strömt das Blei in verteiltem Strahl in den Aufnehmer, so daß die Luft eine große
Oberfläche der Bleimasse umspült, was eine sehr starke Oxydation des Bleies zur
Folge hat. Die sich bildenden Oxyde steigen nur zum Teil an die Oberfläche, der
Rest bleibt in der schnell erstarrenden Bleimasse im Aufnehmer und wird mit verpreßt.
Insbesondere bei Bleikabelmänteln sind diese in den Kabelmänteln enthaltenen Oxyde
nachteilig.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, das in den Aufnehmer strömende
Blei vor Oxydation durch indifferente Gase zu schützen, wie z. B. Stickstoff und
Wasserstoff. Diese Gase haben jedoch erhebliche Nachteile. Das einströmende Blei
reißt nämlich indifferentes Gas mit, das in erheblicher Menge in Form von Blasen
in dem flüssigen Blei untertaucht. Die Gasbläschen treten schwer an die Oberfläche
des Bleies, da sie klein sind und durch das Blei nicht genügend schnell wandern
können. Da das Gas kalt ist,* bewirkt es u. a. auch ein verhältnismäßig schnelles
Sinken der Bleitemperatur; dadurch wird die Ausscheidung der Gasbläschen aus dem
flüssigen Blei noch mehr erschwert. Infolgedessen bleiben vielfach Gaseinschlüsse
in dem erstarrten Aufnehmerinhalt. Beim Pressen werden die Gasblasen komprimiert.
Sobald das fertige Erzeugnis, beispielsweise der Bleikabelmantel, die Bleipresse
verläßt, ist aber kein Druck mehr auf dem Material, so daß sich nunmehr der in dem
Gaseinschluß enthaltene Druck auswirken und den Bleimantel sprengen kann. Diese
Expansionswirkung des Gaseinschlusses tritt nicht immer sofort nach der Fertigstellung
des Bleimantels, sondern vielfach erst bei der Verlegung des Kabels ein, wenn dabei
das Kabel und damit der Bleimantel stark gebogen wird. Diese Gaseinschlüsse haben
also den Nachteil, daß sie die Wand des Rohres bzw. den Bleimantel aufreißen.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung durch die Verwendung von
überhitztem Wasserdampf vermieden. Der überhitzte Wasserdampf hat eine dem flüssigen
Blei naheliegende Temperatur, die sogar wesentlich höher als die Bleitemperatur
sein kann. Dadurch wird die für die anderen indifferenten Gase schädliche Abkühlung
des Bleies vermieden und das Nachobensteigen der Wasserdampfbläschen gefördert.
Die im Blei bleibenden Wasserdampfbläschen kondensieren beim Auftreten des hohen
Preßdruckes, so daß in dem Blei im Aufnehmer und später in dem Erzeugnis, beispielsweise
in der Wand des Kabelbleimantels, mikroskopisch kleine Wassereinschlüsse enthalten
sind. Wenn auf dem fertigen Erzeugnis nicht mehr der Herstellungsdruck lastet, so
verhalten
sich diese Wassereinschlüsse aber anders als die Gaseinschlüsse.
Das -Wasser hat keine Expansionskraft, und es. fehlen in dem fertigen Erzeugnis
demnach die von innen nach'; außen wirkenden und zur Zerstörung führei@f@ den Drücke.
Infolgedessen ergibt sich Verwendung des Wasserdampfes eine erheb liche Verbesserung
des'im Aufnehmer befindlichen Bleies und damit eine Verbesserung des Erzeugnisses.
Sobald der Aufnehmer gefüllt ist, wird die Oberfläche des Bleies weiter von dem
Dampfstrahl bespült und dadurch die Oxydation verhindert. Vorteilhaft ist es, wenn
auf dem Aufnehmer eine Erweiterung, z. B. ein Ring, vorhanden ist, so daß sich oben
ein großer Bleispiegel bildet. Das Bespülen mit dem Dampfstrahl wird so lange fortgesetzt,
bis der Pressenstempel in den Aufnehmer beim Anpressen eindringt. Das Bespülen der
Oberfläche hat den Vorteil, daß schon im geschmolzenen Blei vorhandene, z. B. vom
Schmelzkessel aus mitgerissene, oben auf dem Spiegel sich. ansammelnde Oxyde vom
Wasserdampf aufgelöst (zerstäubt) bzw. beiseitegetrieben werden. Vorteilhaft wird
stark überhitzter Wasserdampf benutzt, so daß eine Wassertropfenbildung praktisch
ausgeschlossen ist.. Der Wasserdampf kann durch eine oder mehrere Strahlrohre mit
ein oder mehreren Düsen in den Aufnehmer bzw. über die Oberfläche des. Bleies geblasen
werden. Dass- Strahlrohr hat vorteilhaft eine- Heizung, mit welcher die Temperatur
des Wasserdampfes,, insbesondere die des überhitzten Wasserdampfes, geregelt werden.
kann. Die Heizung. wird zweckmäßig elektrisch betrieben. Die Dampfdüse ist vorteilhaft
an einen beweglichen Schlauch angeschlossen,. so. daß es dem Bedienungspersonal
möglich ist, den Dampf überall hinzuleiten. Damit der Wasserdampf -nicht naß; sondern
trocken, ist,. kann er schon auf dem Wege vom letzten Wasserabscheider durch elektrisch
b@ heizte Rohre bzw. Schläuche hindurchströmen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung schematisch
dargestellt. Mit i ist der Aufnehmer, mit 2: ist die Aufnehmerbohrung bezeichnet.
In dem Kessel 3 wird das Blei geschmolzen und durch das ,Rohr 4 abgelassen. Bevor
der Aufnehmer @@t't, Blei gefüllt wird, wird durch eine Düse 5 .,e%xr:IQarnpfstrahl
6 in den Aufnehmer geleitet.
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#''#DamPfstrahl steht unter einem so hohen Teerdruck, daß er bis zum
Grunde des Aufnehmers strömt und die im Aufnehmer vorhandene Luft völlig,heraustreibt.
Nachdem der Dampfstrahl eine gewisse Zeit eingeblasen worden ist und alle Luft aus
dem Aufnehmer herausgetrieben hat, wird das Abflußventil der Bleischmelze 3 geöffnet.
Das Blei strömt dann aus der Mündung des Füllrohres 4 nicht erst durch eine Luftschicht,
sondern unmittelbar in den Aufnehmer und in den aus diesem heraustretenden, ihm
entgegenströmenden Wasserdampfstrom ein. Der Aufnehmer wird so lange mit Blei gefüllt,
bis das Blei in den oben- erweiterten Ring 7 eintritt und diesen ausfüllt. Der Bleispiegel
$ wird dann dauernd von Dampfstrahlen bespült. Das Bespülen mit Dampf wird so lange
fortgesetzt, bis angepreßt wird, d. h. bis sich der Pressenstempel 9 senkt und in
das Blei eintaucht. Damit sich nicht an dem verhältnismäßig kalten Pressenstempel
Kondenswasser bildet, wird dieser zweckmäßig beheizt.
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Die Erfindung ist nicht an das gezeichnete Ausführungsbeispiel gebunden.