DE628897C

DE628897C - Ausruestung von Strassen zum Schutz gegen Behinderung durch Schnee und Eis

Info

Publication number: DE628897C
Application number: DEC48911D
Authority: DE
Original assignee: ERICH WELTER
Current assignee: ERICH WELTER
Priority date: 1934-02-27
Filing date: 1934-02-27
Publication date: 1936-04-18

Description

Ausrüstung von Straßen zum Schutz gegen Behinderung durch Schnee und Eis Mit der Ausdehnung des Autolasten- und -personenverkehrs und der Erhöhung der Fahrgeschwindigkeiten (Reichsautobahnen.) wird das Bedürfnis, den Verkehr gegen Gefahren, die aus der Beschaffenheit der Straßendecke erwachsen, zu sichern, immer unabweisharer. Die Ausführung mancher Maßnahmen, die früher an der Kostenfrage scheiterten, wird nunmehr notwendig und wirtschaftlich und auch aus militärischen Rücksichten erforderlich.
Die schlimmsten Feinde des Kraftverkehrs sind Glatteis und starker Schnee auf den Straßen. Namentlich im gebirgigen Gelände hindern sie den Verkehr und verursachen in jedem Winter viele Unfälle und Bauschäden.
Sie sind nicht durch Streuung zu überwinden, da eine Bestreuung der überlandstraßen praktisch nicht durchführbar ist und auch nicht bei allen Witterungsverhältnissen sicher wirken würde.
Die Gefahren, die durch Schnee und Glatteis entstehen, können nur beseitigt werden, wenn man Schnee und Eis rechtzeitig auftaut oder, noch besser, überhaupt nicht erst sich auf den Straßen an den gefährlichen Stellen niederschlagen läßt. Als Hilfsmittel hierfür ist die Heizung durch elektrischen Strom bekannt.
Die bisher bekannten Anordnungen. litten aber an zwei großen. Nachteilen. Einmal war die Ausführung der Leitungen normaler Art, also nicht wärmespeichernd. Die Heizwirkung trat also nur ein, wenn und solange sie eingeschaltet waren. Der zweite Nachteil war der, daß, wie es bei der unwirtschaftlichen Ausnutzung des Stromes gar nicht anders möglich war, die Einschaltung erst erfolgte, nachdem die Vereisung und Schneebedeckung schon eingetreten war.
Demgegenüber bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Ausrüstung von Straßen zum Schutz gegen Behinderung und Gefährdung des Verkehrs durch Schnee, Eis und Nässe mittels in die Straßendecke oder unter dieselbe eingebauter elektrischer Heizleitungen, welche derart ausgebildet sind, daß sie wärmespeichernd wirken. Dabei ist es gleichgültig, ob die elektrischen Heizleitungen blank oder isoliert verwendet werden. Um die wärmespeichernden Wirkungen zu erzielen, finden die an sich bekannten Anordnungen Anwendung. Abgesehen von der besseren Wirtschaftlichkeit wird dadurch eine Dauerwirkung erzielt.
Diese Dauerwirkung besteht weiterhin darin, den Niederschlag von Glatteis und Schnee in gefährdendem Umfang von vornherein zu verhüten. Dies wird dadurch erreicht, daß die Ein- und Ausschaltung der elektrischen Heizleitungen automatisch bei bestimmten Mindest-bzw. Höchsttemperaturen erfolgt. Zu diesem Zweck benutzt man beispielsweise Kontaktthermometer und automatische Schalter, welche beim Absinken der Temperatur auf einen gefahrbringerfden Mindeststand die Heizleitungen automatisch einschalten, so daß beim Eintreten des Schneefalles oder der Eisbildung die Straßendecke bereits .angewärmt ist. - Es kann sich also weder eine Schnee- noch Eisschicht auf der Straßendecke bilden. Hat die Straßendecke eine genügend hohe Temperatur erreicht, so erfolgt automatisch die Ausschaltung des Stromes, und dieses Spiel der Schaltung und Heizung wiederholt sich nach Bedarf.
Die Einschaltung wird namentlich abends erfolgen, wenn die Temperatur mit dem Herannahen der Nacht absinkt und so die Vereisung oder Verschneiung in der Nacht verhindern.
Da die Speisung von den vorhandenen Überlandleitungen aus verfolgen soll und, wie vorstehend ausgeführt, der größte Teil der Stromentnahme in die Nachtstunden fällt, steht hierfür der billige überschüssige Nachtstrom zur Verfügung. Zur Verwendung gelangen solch niedrige Spannungen, daß eine Gefährdung von Mensch und Tier ausgeschlossen ist.
Die Heizung kann natürlich auch außerhalb der -Kältezeiten zur Austrocknung besonders nasser Straßendecken benutzt werden. Ebenso ist sie geeignet, Zerstörung von Straßendecken durch Frostschäden zu verhindern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Ausrüstung von Straßen zum Schutz gegen Behinderung und Gefährdung des Verkehrs durch Schnee, Eis und Nässe mittels in die Straßendecke oder unter dieselbe eingebauter elektrischer Heizleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen derart ausgebildet sind, daß sie wärmespeichernd wirken.
2. Ausrüstung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und Ausschaltung der- elektrischen Heizleitungen automatisch bei bestimmten Mindest- bzw. Höchsttemperaturen erfolgt.