-
Verbindungsglieder für Schaft- und jacquardkarten Trotzdem es bereits
eine ganze Reihe von Möglichkeiten für die-Verbindung von Schaftund" Jacquardkarten
zu Kartenspielen gibt, werden nur einzelne, und diese auch nur in den seltensten
Fällen, angewandt. Keiner dieser Vorschläge könnte sich bis jetzt richtig durchsetzen;
denn man greift immer wieder zu der seit altersher bekannten Schnur als Verbindungsglied
für die einzelnen Kartenblätter. Die Schnürung erfolgt dann entweder von Hand aus
oder mittels eigens für diesen Zweck gebauter Maschinen. Diese Art der Verbindung
von Musterkarten ist zwar an sich ausreichend, jedoch zeitraubend und kostspielig.
Reißt die die Kartenblätter verbindende Schnur an irgendeiner Stelle, dann ergeben
sich naturgemäß beim Wiederzusammenbinden der Kartenblätter erhebliche Schwierigkeiten.
Solche Flickstellen können dann leicht Bindungsfehleverursachen.
-
Sollte beispielsweise ein-beliebiges Kartenblatt aus dem Kartenspiel
herausgenommen werden, um durch ein neues Kartenblatt ersetzt zu werden, so ist
das nicht ohne weiteres möglich. Das gesamte Kartenspiel ist gewöhnlich zu beiden
Seitexi mit je einer einzigen endlosen ,Schnur zusammengeschnürt. Ein Zerreißen
der Schnur hat daher den Nachteil, daß ein großer Teil des Kartenspiels auseinanderfällt.
Alle bis jetzt bekanntgewordenen Jacquardkartenverbindungen hatten wohl den Zweck,
die angeführten Nachteile zu beseitigen, aber tatsächlich gelungen ist es in keinem
Fall restlos, da die auf -der einen Seite erzielten Vorteile durch Nachteile auf
der anderen Seite zum Teil wieder aufgehoben wurden. -So ist z. B. eine Jacquardlartenverbindung
bekanntgeworden, die, aus Blechstreifen geformt, die einzelnen Kartenblätter scharniergelenkartig
miteinander verbindet, und zwar wird an jedes Kartenblatt ein Scharniergelenk geklemmt,
so daß sich die einzelnen Kartenblätter untereinander durch Ineinanderstecken der
Gelenke verbinden lassen. Eine solche Verbindungsart ist den Anforderungen der Praxis
nicht gewachsen; denn die Kartenblätter müssen beim Ineinanderstecken weit durchgebogen
werden, wobei es nicht zu vermeiden ist, daß einzelne der ganz oder zum großen Teil
durch die Dessinlöcher geschwächten Kartenblätter durchbrechen. Auch werden die
Kartenspiele durch solche aus Eisen bestehende Gelenke schwer, und es kommt häufig
vor, daß die an die Kartenblätter geklemmten Scharniere die Kartenblätter beschädigen.
Nach längerem Gebrauch springen sogar die Gelenke auseinander, besonders dann, wenn
ein großer Zug, so- z. B. beim Schalten des Kartenprismas, auftritt.
-
Eine andere bekanntgewordene Verbindung besteht aus Draht. Die Anlenkstellen
dieser verwickelten Jacquardkartenverbindung werden durch die dauernden Bewegungen
der Kartenblätter allmählich durchgerieben. Genau so verhält es sich bei einer anderen
Verbindung, welche aus Stabketten besteht. Ebensowenig vermochten sich andere Bandkartenspiele
mit Eisenklemmen durchzusetzen.
-
Dann gibt es noch eine weniger bekannte Verbindungsart 'der Kartenblätter
durch Bandklemmen. Das Kartenblatt wird zwischen zwei Bänder geschoben und durch
Klemmen oder selbstfedernde Stücke gehalten.
Der Nachteil besteht
darin, daß das Kartenblatt mit, der Zeit leicht aus dem Doppelband herausrutschen
kann. Wollte man diesen Nachteil hier beseitigen, dann würden besondere Ösen erforderlich
sein, die Kartenblatt und Band zusammenhalten. Das macht aber die Verbindung wieder
umständlich.
-
Zweck der Erfindung ist, eine möglichst einfache, allen Anforderungen
des Betriebes genügende Jacquardkartenverbindung zu schaffen, die frei von den Nachteilen
der bekannten Verbindungen ist.
-
Nach der Erfindung werden zum Verbinden der einzelnen Kartenblätter
aus dehnbarem Werkstoff, z. B. Gummiband, bestehende Verbindungsglieder mit Schlitzen
oder durch Knoten, Schieberklemmen o. dgl. gebildeten Schlaufen, in die die für
diesen Zweck an den Verbindungsstellen ausgesparten Schaft- und Jacquardkarten hineingesteckt
werden, verwendet.
-
Der Vorteil der Erfindung gegenüber bekannten Jacquardkartenverbindungen
wird vor allem darin gesehen, daß jedes Kartenblatt .niühelos aus@dem Kartenspiel
heräusgenommen und selbstverständlich auch ebenso leicht wieder in dasselbe eingesetzt
werden kann, und zwar ohne Zuhilfenahme besonderer .Stücke, wie z. B. Scharniere,
Stäbe, Klammern, Bänder, Ösen o. dgl.
-
Anschließend sei der Erfindungsgegenstand an Hand von Zeichnungen
näher erläutert. Es stellen dar Fig. i ein aus einem vollen Stück bestehendes Verbindungsglied
für zwei Kartenblätter in Seitenansicht, Fig. ia dasselbe Verbindungsglied wie in
Fig. i, jedoch für mehrere Kartenblätter in Seitenansicht, Fig. 2 ein aus einem
Ring mit einem Knoten in der Mitte bestehendes Verbindungsglied für zwei Kartenblätter,
Fig.3 ein aus einem. Bandring mit einer Spange in der Mitte bestehendes Verbindungsstück
für zwei Kartenblätter, Fig.3a ein Verbindungsglied nach Fig. 3 für mehrere Kartenblätter,
Fig. -q. ein aus einem- Ring mit einer .aufgeschobenen Kugel bestehendes Verbindungsglied
für zwei Kartenblätter, Fig. 5 drei Kartenblätter mit drei Verbindungsgliedern nach.
Fig. 2 zu einem Kartenspiel zusammengefügt in Draufsicht, -Fig.6 drei Kartenblätter
in perspektivischer Darstellung reit Verbindungsgliedern nach Fig. q. zu einem ,Kartenspiel
zusammengefügt, Fig. 7 drei Kartenblätter mit Verbindungsgliedern nach Fig. 3 zu
einem Kartenspiel zusammengefügt in Draufsicht, Fig. 7a dasselbe Kartenspiel wie
in Fig. 7, jedoch mit Verbindungsgliedern nach Fig. 3a zu einem Kartenspiel zusammengefügt,
Fig. 8 ein Verbindungsglied nach Fig. q. mit mehreren im Schnitt dargestellten Kartenblättern
in Seitenansicht, Fig.' 8a dasselbe Verbindungsglied wie Fig.8, jedoch ohne Pappkarten,
in Seitenansicht, Fig. g ein Verbindungsglied für mehrere Kartenblätter, bestehend
aus einem mit Ausschnitten versehenen Band. Das Verbindungsglied i kann verschiedene
Formen annehmen.
-
In Fig. i bzw. ia ist das Verbindungsglied aus einem Stück fix und
fertig hergestellt. Nach Fig, 2 wurde ein Gummiring in der Mitte nachträglich geknotet,
so daß die zwei zum Aufnehmen der Kartenblätter erforderlichen .Schlitze entstehen.
Fig. 3, 3a und q. zeigen in sich geschlossene Bänder, Ringe, auf die in den jeweils
vorgeschriebenen Abständen Spangen 3 aufgeschoben sind, wodurch die zum Einstecken
der Kartenblätter ;erforderlidhen 'Schlitze 2. gebildet werden.
-
Jedes Kartenblatt erhält an seinen beiden Enden Kerben 5 für die Aufnahme
der Verbindungsglieder.
-
Das Verbindungsglied i wird über das Kartenblatt q. gestülpt und in
die Einkerbung 5 gedrückt. Mit dem nächsten Schlitz 2 wird das nächste Kartenblatt
q. erfaßt, wobei das Verbindungsglied wieder in die Kerbe 5 gebracht wird. In gleicher
Weise verfährt man so lange, bis das Kartenspiel fertig zusammengesetzt ist. Die
beiden Enden des Kartenspiels werden dann schließlich zusammengebracht und miteinander
zu einem endlosen Band verbunden, indem man den letzten Schlitz 2 des Verbindungsgliedes
i des einen Kartenspielendes über das Kartenblatt des anderen Kartenspielendes stülpt
oder gegebenenfalls umgekehrt verfährt.
-
Bei zweischlitzigen Verbindungsgliedern werden die Kartenblätter an
den Verbindungsstellen zweimal urnfaßt, während dies bei meh_ rschlitzigen Verbindungsgliedern
nur einmal geschieht.