-
Nadelwalzenpaar zum Auflösen von Fasergut Die Erfindung bezieht sich
auf ein Nadelwalzenpaar zum Auflösen von Fasergut für Spinnereivorbereitungsmaschinen.
Beim öffnen von Fasergut mittels Nadelwalzen, bei denen die Nadeln oder Stifte radial
oder annähernd radial stehen, ergibt sich ein kräftiges Auflösen des Fasergutes,
doch wird dieses auch gleichzeitig stark beansprucht. Es ist daher auch schon vorgeschlagen
worden, das Öffnen von Fasergut mit zwei kreisförmig angeordneten Nadelgruppen vorzunehmen,
_ bei welchen die Nadeln der einen oder beider Gruppen tangential eingestellt sind
(Patent Goa 8o8 und Goa 8o9). Hierbei sind die Nadeln der Zupfwalze mit außen offenen
Rinnen versehen. Diese Nadelform stellt aber so hohe Anforderungen an die Genauigkeit
der Herstellung und das einwandfreie Zusammenarbeiten der Nadelgruppen im Betrieb,
daß ihre praktische Bedeutung stark herabgemindert wird.
-
Gemäß der Erfindung werden die Nadeln der Zupfwalze eben gestaltet
und, so gestellt, daß die Nadelebene parallel der Walzenachse verläuft. Dadurch
wird nicht allein die Herstellung der Nadeln wesentlich vereinfacht, sondern auch
die Zusammenarbeit der Nadelgruppen erleichtert. Außerdem ergibt sich bei gewissem
Fasergut eine bessere Wirkung. Beispielsweise erweist sich eine derartige Ausbildung
der Zupfwalzennadeln für hartgepreßte, langstaplige Fasern, wie beste ägyptische
Baumwolle oder kotonisierte Flachsfasern, die durch chemische Aufschließung verklebt
sind, also besonders günstig. Bei solchen Fasern stechen die gemäß der Erfindung
ausgebildeten Zupfwalzennadeln in verhältnismäßig große Batzen des Materials ein,
wobei es ratsam ist, 'um eine Zerreißung von Fasern zu verhindern, die Nadeln der
zweiten Walze nicht zu stark zu nähern.
-
Abgesehen davon findet bei rundgefor tuten Nadeln, wie den Rinnennadeln
nach den vorgenannten Patenten, ein Kräuseln der Fasern statt, wodurch das Abziehen
erschwert und das erwünschte Strecken der Fasern beeinträchtigt wird. Dieser Nachteil
wird durch die ebene Formgebung der Nadeln beseitigt.
-
Die Nadeln der Zupfwalze sind bei einer sehr einfachen Ausführungsform
des Erfindungsgedankens als flache zugespitzte Platten ausgebildet. Die Spitzen
der Nadeln der zweiten Walze streichen dann derartig an den tangential gerichteten
Zupfwalzennadeln vorbei, daß das Fasergut von ihrer Spitze nach ihrem sich verbreiternden
Teile gezogen und abgenommen wird.
-
Bei einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgedankens, die sich
als besonders günstig für die weitere CSffnung schon genügend vorgeöffneter Fasern
erwiesen hat, sind die Zupfwalzennadeln mit Längsschlitzen versehen, -in die die
Nadeln oder Zähne der zweiten Walze eingreifen. Um ein besseres Eingreifen der letzteren
zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, die Spitzen der mit einem Spalt versehenen Nadeln
nach der Walze zu zurückzubiegen. Es ist aber auch möglich, den Spalt vollständig
bis zur Spitze durchzuführen, so daß gewissermaßen eine in zwei
Teile
zerlegte Nadel entsteht, die also zwei Spitzen hat, welche dicht nebeneinanderliegen.
In letzterem Falle würden beide Spitzen ein Faserbüschel ergreifen, und dasselbe
würde in ähnlicher Weise, wie schon bereits beschrieben, durch die Nadeln oder Zähne
der zweiten Walze, die sich zwischen den Spitzen in dem Spalt entlang bewegen, verstreckt
und abgenommen. Falls die Nadeln der zweiten Walze nach Art von verschränkten Sägezähnen
angeordnet sind, taucht zweckmäßigerweise bei derartig ausgebildeten, mit einem
Längsschlitz versehenen Zupfwalzennadeln die mittlere Zahnreihe in den Längsschlitz
der Zupfwalzennadel ein, während die Reihen mit den verschränkten Zähnen vor den
Zupfwalzennadeln entlang streichen. Der Grad der Aufschließung des Fasergutes kann
hierbei weitgehend durch Veränderung der Zahnbreite, der Tiefe des Eintauchens der
Mittelzähne in den Längsschlitz und des Abstandes der Seitenzähne von der Fläche
der Zupfwalzennadel den verschiedenen Anforderungen angepaßt werden.
-
Es besteht bei der ebenen Form der Nadeln die Gefahr, daß die Fasern
durch die verhältnismäßig scharfen Kanten beschädigt kerden. Um diesen Mangel zu
beseitigen und um eine Versteifung der Nadeln zu bewirken, können: die Längsseiten
mit Wulsten versehen werden. Dadurch wird zugleich erreicht, daß die sich um die
Nadeln legenden Schlingen beim Abnehmen stärker gedehnt werden, Man erreicht also
durch die Wulste nicht nur eine schonendere, sondern auch eine stärkere Verstreckung
des Faserstoffes, Bei einer in zwei Teile zerlegten Nadel können, die Teile auch
aus Runddraht gebildet werden. Das Öffnen der schlingenbildenden Teile der Fasern
kann in diesem Falle dadurch erreicht werden-, daß, die Nadeln entweder nach der
Wurzel zu dicker werden oder daß die Entfernung der Nadeln voneinander von den Spitzen
nach den Wurzeln zu größer wird. ' Die Befestigung der Nadeln auf der Walze kann,
auf jede beliebige Weise vorgenommen werden.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i und 2 die Nadel in Form einer flachen zugespitzten Platte
in Seiten- und Vorderansicht, Fig. 3 die flache Nadel mit einem Längsspalt und zurückgebogener
Spitze, Fig.4 die zweiteilige Nadel mit durchgeführtem Längsspalt und doppelter
Spitze, Fig. 5 die zweiteilige, aus Runddraht gebildete Nadel mit nach der Wurzel
zu, größer werdender Entfernung" Fig.6 einen Querschnitf durch einen mit einem Nadelwalzenpaar
der Erfindung versehenen Öffner.
-
Hierin ist mit i, 2 und 3 die bei Maschinen dieser Art übliche Fasergutzuführung
mit Pedalmuldenregelung bezeichnet. Die Trommel bzw. Walze 4 ist mit Zupfwalzennadeln
5 gemäß den Fig. i bis 5 ausgerüstet und dreht sich in der angezeigten Pfeilrichtung
mit einer Geschwindigkeit, die einerseits durch die zu erzielende Leistung, andererseits
durch den gewünschten Öffnungsgrad bedingt ist. Die von den Nadeln-5 erfaßten Fasern
werden an einem Rost 8 ,vorbeigeführt und gelangen nach einer halben Umdrehung der
Trommel 4 in den Bereich der Nadeln 7 der Trommel 6. Die Spitzen dieser Nadeln 7
erfassen die auf den Nadeln 5 der Zupfwalze sitzenden Fasern und bewirken je nach
der Drehrichtung I oder II der Trommel 6 und entsprechender Umfangsgeschwindigkeit
mehr oder weniger schnell ein Aufziehen der Faserschlingen und ein gleichzeitiges
_Abnehinen der Fasern. Die an den Nadeln 7 haftenden Fasern gelangen bei weiterer
Drehung der Trommel 6 in den Bereich eines durch einen Ventilator ro erzeugten Luftströmes,
der sie durch einen Kanal i z zu den Siebtrommeln und der Wickelvorrichtung (nicht
dargestellt) treibt. Die Abnahme der Fasern von den Nadelnder Trommel 6 kann auch
in einer anderen bekannten Weise erfolgen.
-
Der Rost g unter der Trommel 6 tritt nur in Wirksamkeit, wenn sich
die Trommel 6 in der Pfeilrichtung I bewegt. Diese Drehrichtung bewirkt ein rasches
Aufziehen der Faserschlingen.