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Verfahren zur Herstellung einer Funkenstrecke, deren Elektroden durch
ein Isolierstück in bestimmtem Abstand voneinander gehalten werden Funkenstrecken
sind als Sicherung gegen Überspannung in verschiedenen Ausführungen bekannt. Ihre
Wirkung beruht auf der Tatsache, daßeiner gewissen Entfernung zweier Elektroden
eine bestimmte untere Ansprech-_ spanneng dieser Funkenstrecke entspricht. Die Funkenstrecken
bestehen deshalb stets aus Elektroden, die in einem bestimmten, der gewünschten
Ansprechspannung entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind. Die Herstellung
und Erhaltung dieses bestimmten Abstandes der Elektroden und damit die Sicherung
einer ganz bestimmten unteren Ansprechspannung ist das schwierigste Problem bei
diesen Funkenstrecken. Bei den bekannten Ausführungen sind die Elektroden in ihrer
Entfernung festgelegt durch Anordnung des Luftabstandes einfach von Hand, durch
Einbacken mit Luftabstand oder mit durchlochter Isolierzwischenlage in einen Isolierkörper
oder durch Festlegen der Elektroden mittels Verschraubungen o. dgl. Alle diese bekannten
Funkenstrecken haben aber den Nachteil, daß ihre Elektroden sich oft schon bei der
Herstellung nicht zuverlässig in der richtigen Entfernung festlegen lassen. Aber
auch spätere Einflüsse können sie aus ihrer richtigen Lage bringen. Selbst wenn
solche Änderungen nur klein sind, ist die Gewähr für das bestimmte untere Maß der
Ansprechspannung nicht mehr geboten: Eine dieser bekannten Funkenstrecken ist durch
Zwischenlegen von Glimmer zwischen ihre Elektroden gebildet.- Diese Funkenstrecke
hat den Nachteil, daß sich die Glimmerschichten, die durchlocht sind, beim Aufeinanderpressen
der Elektroden verschieben, die Löcher also decken oder die Schichten splittern.
In jedem Fall ist die Ansprechspanneng verändert. Weiter besteht die Sch-,vierigkeit,
Glimmer in größeren Mengen mit bestimmter, gleichmäßiger Stärke zu erhalten. Es
müßten deshalb immer zeitraubende Nachmessungen der Glimmerzwischenlage erfolgen,
wenn man für die Anspnechspannung garantieren wollte. Dadurch -werden solche Funkenstrecken
aber teuer. M;an 'verwendet auch luft- oder gasgefüllte patronenförmige Funkenstrecken.
Da auch hierbei das Einsetzen der Elektroden von Hand erfolgt, ist keine Garantie
für die verlangte Ansprechspannung gegeben. Die Schwierigkeit der dauernden Abdichtung
der Patrone ist ebenfalls ein Moment der Ursicherheit. Außerdem sind die Patronen
wegen der Herstellung aus dünnwandigen Glasröhren und der Tatsache, daß diese Glasröhren
zugleich der tragende Teil. der Patrone sind,. welcher die Beanspruchung durch die
Handhabung beim Einsetzen und Herausnehmen der Patrone zu tragen hat, sehr leicht
zerbrechlich und deshalb meist von nur kurzer
Lebensdauer. Mit voller
@ Garantie für eine bestimmte untere Ansprechspannung versehene und deshalb besonders
sorgfältig hergestellte Funkenstrecken sind dadurch sehr teuer. Alle diese Nachteile
werden durch die. Erfindung beseitigt.
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Gemäß der Erfindung wird :eine solche Funkenstrecke dadurch hergestellt,
daß zunächst -ein durchgehender, an keiner Stelle unterbrochener Leiter und ein
dem Leiter angepaßter Isolierkörper zu einem einheitlichen Ganzen vereint werden
und dann der Leiter durch ein gleichzeitig als Lehre dienendes Werkzeug, z. B. eine
Säge, einen Fräser o. dgl., zwecks Bildung der überschlagsstrecke an einer bestimmten
Stelle unterbrochen wird, wobei diese Stelle so ausgebildet ist, daß eine Trennung
des Isolierstückes nicht erfolgt. Die Unterbrechung kann innerhalb ;einer
um die Unterbrechungsstelle angeordneten Aussparung des Isolierkörpers oder an einer
aus dem Isolierkörper ragenden Stelle des Leiters angeordnet oder durch Ansägen
eines mit einem -einzigen oder einem mehrteiligen, oberflächlich-eingelegten Leiter
versehenen Isolierkörpers bis zum Durchsägen der Leiter gebildet sein.
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Der Vorteil dieser neuen Funkenstrecke besteht darin, daß man einerseits
durch die unverrückbare Vereinigung des zunächst ununterbrochenen Leiters mit dem
Isolierkörper und andererseits durch die Wahl eines gleichzeitig-- als Lehre dienenden
Unterbrechungswerkzeuges von ganz bestimmter, der gewünschten Ansprechspannung entsprechenden
Stärke sowie durch Vornahme der Unterbrechung nach der unlöslichen Verbindung des
Leiters finit. dem Isolierkörper eine Funkenstrecke von- ganz bestimmter, stets
unveränderlicher unterer Änsprechspannung erhält, da sich dieselbe weder während
der Vornahme der- Unterbrechung noch nachträglich bezüglich - des hergestellten
Elektrodenabstandes verändern kann. Die Vornahme der Unterbrechung mittels Sägen
oder Fräsern hat den Vorteil der größten Sicherheit des richtigen Abstandes der
Leiter. Die -Anordnung der Unterbrechung innerhalb einer am Isolierkörper vorgesehenen
Aussparung hat den Vorteil,, daß Kondenswasser -o. dgl. von der Unterbrechung abfließt
und damit Kurzschluß vermieden wird. -Auf-der Zeichnung ist- eine beispielsweise
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in drei 'Fertigungsstufen jeweils in
Aufriß dargestellt, und zwar zeigen s Abb. i eine. fertige Funkenstrecke, Abb: a
einen noch ununterbrochenen Leiter allein, - . -Abb:3 :denselben mit seinem Isolierkörper
vereint.-Die Funkenstrecke besteht aus einem elektrischen Leiter a, aus einem diesen
teilweise umgebenden und fest mit ihm verbundenen Isolierkörper d, wobei
der Leiter a mit einer Unterbrechung e versehen ist.
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Die Herstellung der Funkenstrecke erfolgt stets in der Weise, daß
zunächst ein durchgehender, an keiner Stelle unterbrochener Leiber a und ein .dem
Leiber a angepaßter Isolierkörper d zu einem einheitlichen Ganzen vereint werden
und dann der Leiber a durch ein gleichzeitig als Lehre dienendes Werkzeug, z. B.
eine Säge, einen Fräser o. dgl., zwecks Bildung der überschlagsstrecke an einer
bestimmten Stelle unterbrochen wird, wobei diese Stelle so ausgebildet ist, daß
eine Trennung des Isolierstückes nicht erfolgt.
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Bei der nach Arteiner Patrone ausgebildeten, in Abb. i dargestellten
Ausführungsform der Funkenstrecke hat der elektrische Leiber a die Form seines Metallstreifens
mit breiteren Außenenden b und gespaltenem Mittelteil c (Abt. z). Dieser Metallstreifen
a ist unter. Freilassung seiner breiteren, als Kontakte dienenden Enden b und des
gespaltenen Mittelteiles c in einen beispielsweise zylindrischen Kunstharzkörper
d eingepreßt. Die Unterbrechung e des Leiters a ist mittels eines durch die Schenkel
des gespaltenen Mittelbeiles c geführten Sägeschnittes erzeugt. Um diese Sägeschnitte
e sind am Isolierkörper Aussparungen f vorgesehen, um bei in ein Gehäuse @eingebauten
Funkenstrecken etwa durch Sonnenbestrahlung o. dgl. entstehendes Kondenswasser von
den Sägeschnitten e abzuleiten und damit einen Kurzschluß der Funkenstrecke zu verhindern.
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In neinfacher Form kann die Funkenstrecke einen Draht als elektrischen
Leiter erhalten, der zweckmäßig nahe der Oberfläche eines Isolierkörpers in denselben
eingelassen und durch Ansägen des Isolierkörpers bis zum Durchsägen des Drahtes
mit der Unterbrechung versehen ist. Hierbei 'kann zur Vermeidung des Eindringens
irgendwelcher Kurzschlußmittel in die Unterbrechung diese durch Überkleben o. dgl.
äußerlich geschlossen sein. Es wäre auch denkbar, in :einem Isolierkörper mehrere
in dieser Weise unterbrochene, gegeblenenfalls mit verschieden großen Unterbrechungen
versehene Drähte oder andere elektrische Leiter -einzulassen.
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Eine gemäß der Abt. i ausgebildete oder hierfür besonders gestalfebe
Funkenstrecke kann auch mit einem passenden Schutzgehäuse, beispielsweise einem
Glasrohr, umgeb,en sein, welches, da-der tragende Körper das Kunstharzisolierstück
der Funkenstrecke selber ist, nicht so - leicht zerbricht. Eine solche Funkenstrecke
kann auch nach Art
der Sicherungspatronen überhaupt ausgebildet,
also in ein luftleeres, gas- oder flüssigkeitsgefülltes Gehäuse eingebaut sein.
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Die Form des elektrischen Leiters und des Isolierkörpers kann je nach
dem gewünschten Erfolg und Bedürfnis und nach der Art der Anwendung jede beliebig
andere als die beschriebene und dargestellte Form stein, und die Teile derselben
können auch aus jedem anderen geeigneten Werkstoff angefertigt werden. Zur Herstellung
des Leiterabstandes können statt Sägen auch äluiliche hierfür geeignete Werkzeuge,
wie Fräser u. dgl., je nach Maßgabe des Erfordernisses und der Anwendungsmöglichkeit
gebraucht werden.