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Gebäude mit durch Walzeisenstützen getragenen Platten als Decken Die
Erfindung betrifft Gebäude mit durch Walzeisenstützen getragenen trägerlosen Platten
als Decken.
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Erfindungsgemäß sind zur Verwendung als Büchereigebäude die Stützen
in Reitzen angeordnet, deren Abstand der Tiefe zweier Bücherreihen und dem zugehörigen
Gang entspricht, 'und der Abstand der einzelnen Säulen .einer Reihe voneinander
ist nicht größer als der Abstand zweier benachbarter Reihen.
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Bei Büchereigebäuden war es bisher üblich, ein ziemlich verwickeltes
Stahlgerüst aufzubauen, das aus aufrechten, in Reihen angeordneten Säulen mit _
Quer- und Längsträgern, Längswinkeln an den Gängen für Deckenschlitze und mit gebogenen
Winkeln u. dgl. bestand. Ein derartiges Gebäude ist kostspielig, erfordert einen
großen Teil von vorbereitender Werkstattarbeit und ist ziemlich teuer zusammenzubauen.
Die Decken bzw. Fußböden werden dadurch geschaffen, daß Tafeln oder Platten auf
die waagerechte Gerüstkonstruktion gelegt werden. Zwar ist hierdurch .eine gute
Ausnutzung des Raumes möglich, ,aber die Anpassungsfähigkeit des Gebäudes ist stark
beschränkt, da sich in einem solchen Gebäude nur schwer Rollregale unterbringen
lassen.
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Es wurden bereits auch Gebäudekonstruktionen .an sich vorgeschlagen,
bei denen an durchgehenden, in erheblichem Abstand voneinander befindlichen Walzeisenstützen
trägerlose Decken angehängt sind. Diese Bauweise bedingt aber eine besonders starke
Bewehrung der Decken an den Stützen, was zu Decken von erheblicher Dicke führt:
Durch solch stärke Decken würde aber bei einem Bücheneigebäude zuviel wertvoller
Räum verlorengehen.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung der .an sich bekannten
Bauweise, trägerlose Platten als Decken und Walzeisen als Stützen zu benutzen, ist
für die Anlage von Büchereigebäuden bei Anordnung der Stützen in der angegebenen
Weise-insofern besonders vorteilhaft, als die verhältnismäßig zahlreichen Stützen
sehr zweckmäßig für die Gestelle zur Stapelung der Bücher verwendet werden können.
Gleichzeitig erreicht man dadurch auch den weiteren Vorzug, daß man mit verhältnismäßig
geringen Deckenstärken auskommt. Dies ergibt sich auch aus der bei Büchereigebäuden
vorliegenden
Belastungsart der Decken, die es .ermöglicht, Säulenreihen
-gerade in der Flucht der Büchergestelle anzuordnen. Man erhält also eine sehr zweckrriäßige,-@einfache
und billig herzustellende Konstruktion,, die eine größtmögliche Raumausnutzung gewährt
und dabei auch sehr-anpassungsfähig ist.
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In der Zeichnung - sind Ausführungsbleispiele der- Erfindung schematisch
dargestellt. Abb. r ist ein lotrechter-.Schnitt durch eine Bücherei mit Bücherregalen
(nach Linie i-i der Abb. a). . Abb. z ist ein Teilquerschnitt nach Linie 2-z der
Abb. i.
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Abb. 3 und q. zeigen in schematischen Teilansichten, wie ,eine Erweiterung
durch die `durchgehenden und die fertig einsetzbaren Säulen geschaffen wird; ,dabei
ist Abb. ¢ nach Linie q.-4. der abb. 3 genommen.
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Abb. 5 bis i i veranschaulichen in. Teilschnitten verschiedene Anordnungen'
der Bücherregalsäulen und die Abstützung - der Fußböden. durch diese.
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Abb.IZ ist lein lotrechter Schnitt durch eine Ausführung mit aufgehängten
Fachstützen.
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Gemäß -der Zeichnung wird die Rache Plattenhauptdecke 7 von den senkrechten
oder durchgehenden Regalsäulen 8 getragen, die ihrerseits seitlich durch die flachen
Plattendecken" gestützt werden. 9 sind die Außenwände des Gebäudes.
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Die durchgehenden Säulen 8 sind regelmäßig angeordnet und befinden
sich in solchem Abstande, -daß sie große, - aber zum Teil unbelastete Spannweiten
- abstützen; die Reihen A sind entweder- aus -feststehenden Bücherregalen zusammengesetzt
oder aus RollregaIen: ' Die Rollregale sind paarweise Eide. gegen Ende angeordnet,
und die Reihen sind im: allgemeinen ununterbrochen: Der Zwischenraum zwischen den
Säulen einer Reihe ist - ein Vielfaches der Breite eines Rollregals: Der Gang zwischen
den @ Rollregalen ist so breit, daß ein Rollregal ganz herausgezogen werden kann
-und noch- g:enügend Raum um das Regal für den Be-. sucher vorhanden> -ist.
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Zwischen -den durchgehenden Säulen '8 sind andere fertig einsetzbare
Säulen 8a angeordnet, die, die Fußböden tragen und mit denen die Regale verbunden
-sind. Diese Säulen werden bei einer Erweiterung- der- Bücherei eingesetzt. Abb.3
und q: zeigen einige An-. ördnungsmöglichkeiten. Sö ist z: B. nur ein Teil der Decken
7a vorbänden; - ferner sind Lesezimmer 7b vorgesehen. ; - -Die vorstehenden Anordnungen
schaffen Quergänge - und Hauptgänge i i,- wobei Fenster 1Z in den Seitenwänden an
den Enden der Gänge vorgesehen sind. Die Reihen reichen im wesentlichen vom Fußboden
bis zur Decke und unterteilen so den Innenraum in Abteilungen. Diese Abteüungen
werden wie folgt gelüftet: Behandelte Luft wird von .einer Behandlungsvorrichtung
1z den Gängen des unteren Fußbodens durch die Umlaufschlitze 13 am linken Ende der
Gänge zugeführt. Die Luft zieht längs der Gänge in Richtung der Pfeile und geht
dann zu der nächsten Decke durch Schlitze 14 in dem flachen Plattenfußboden und
so fort von Decke zu Decke und kehrt schließlich durch Kanäle 15 zur Behandlungsvorrichtung
zurück.
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Die Schlitze bilden vorzugsweise die einzigen Luftumiaufkanäle, so
daß die Luft an den Fenstern vorbeistreicht, wenn sie von Decke zu Decke wandert.
Sie sichert daher eine gleichförmigere Temperatur durch alle Decken und verhindert
die Bildung von kalten Stellen an den Fenstern. Außerdem werden Ruhe und Sauberkeit
gewährleistet, weil sowohl der Schall als auch der Staub sich längs einer Decke
bewegen müssen, um eine benachbarte Decke zu erreichen. Gemäß der Darstellung-tritt
die Luft an den Enden der Gänge ein; sie kann aber auch an einem beliebigen Punkt
eintreten, z. B. am Treppenhaus, wovon sie zu den Seitenwänden und nach oben durch
die Schlitze zu dem nächsten Fußboden gehen würde und dann wieder nach oben durch
ein Treppenhaus usw.
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Die durchgehenden .Säulen haben vorzugsweise die Ausbildung - nach
Abb. 8, so daß der ganze verfügbare Raum wirksam ausgenutzt werden kann. Die Säulen
bestehen aus -zwei ,einfachen Winkeln 16, die an. ihrem Scheitel bei 17 -zusammengeschweißt
sind. Als bevorzugtes Mittel zum Tragen der flachen Plattendecke sind stützenähnliche
Glieder vorgesehen, die von Regalsäulen getragen werden. So sind z. B. in Abb. 5
Winkel 18 auf gegenüberliegenden Seiten der Säule an Schenkel derselben angebolzt.
Die Decke ruht auf diesen Winkeln 18, wobei die Versteifung i9 ausgebuckelt ist.
In manchen Fällen können die Winkel 18 sich von Säule zu -Säule in Längsrichtung
der Reihen erstrecken. In Abb:6 sind die Winkel 18' in den Fußböden eingebettet
und sind im Querschnitt von etwas abweichender Ausführung. In Abb. 7 sind die Winkel
18 dieselben wie in Abb. 5, aber in umgekehrter- Lage angebracht. Sie ermöglichen
es, andere Versteifungsanordnungen vorzusehen. In Abb. 9 ist eine Platte 2o auf
die Oberseite einer Säulenlänge geschweißt und trägt den Fußboden. Die nächste Säulenlänge
ruht auf der Platte. - -Diese Form wird vorzugsweise für die zwischenliegenden,
fertig einsetzbaren Säulen verwendet; sie kann aber auch für
die
durchgehenden Säulen benutzt werden. Der Ausdruck»durchgehende Säulen« soll die
Hauptsäulen bezeichnen, welche bei der Errichtung des Gebäudes eingebaut werden,
und soll diese Säulen von den zwischenliegenden, fertig einsetzbaren Säulen unterscheiden.
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Die allgemeine .Form der in Abb.8 dargestellten Säule wird bevorzugt,
da sie von solcher Beschaffenheit ist, daß die Säulen im Freien errichtet und nachher
gestrichen werden können.
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Bei den Abb. io und i i sind rohrförmige Säulen i 6' für die Zwischensäulen
dargestellt. Die Säulenlängen in Abb. io sind durch Glieder 2 i verbunden, die in
die benachbarten Enden der Säulen passen, um so die Last zu übertragen. Diese Glieder
.sind mit einer Platte oder Stütze 22 für das Tragen der Decke ausgerüstet. Bai.
der Abb. i i sind zwei Glieder 2 i' verwendet, deren jedes eine Platte 22 haf, die
miteinander verbolzt sind und zwischen sich die Decke halten.
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Für manche Anlagen kann es verwünscht sein, die Fachträger an den
Stützen auf den Säulen oder an der Decke selbst aufzuhängen, z. B. durch Ausdehnungsbolzen.
Verschiedene derartige Anordnungen sind in Abb. io dargestellt. Die linken Fachträger
sind an Hängebolzen 65 befestigt, während die rechten Träger an den Stützen 2o aufgehängt
sind. Gemäß diesen Anordnungen sind auch am Boden befestigte Fächer vorgesehen,
um die unteren Enden der aufgehängten Fachträger in ihrer Lage einzustellen. Man
erkennt aus dieser Figur, daß die Decke unterhalb der Reihe erhöht sein kann, um
.einen Fußteil für dien Abschluß der Reihe herzustellen. Dieser Fuß dient als ,ein
Scheuerstreifen und ermöglicht feiner die Verwendung von Linoleum 66 oder einer
anderen Form von weichem Fußbodenbelag, der auf den Beton aufgelegt wird. Ventilationsschlitze
können in der Decke unterhalb der Reihe vorgesehen werden, wie dies im mittleren
Teil der Abb. io dargestellt ist.