DE625845C - Veraenderlicher Doppelstecker - Google Patents

Description

Es sind Steckvorrichtungen bekannt und in Gebrauch, bei denen die Unverwechselbarkeit der Pole durch die ungleiche lichte Weite der Steckdosenbuchsen und durch entsprechende Durchmesser der dazugehörigen Stekkerstifte erreicht wird (unverwechselbare Steckvorrichtungen). Neben diesen sind aber auch noch andere in Gebrauch, bei denen die Kontaktteile gleichgestaltet sind (verwechselbare Steckvorrichtungen),

Hiernach und infolge der verschiedenen und teilweise später auch wieder geänderten Vorschriften der einzelnen Elektrizitätswerke fand man daher in verschiedenen Orten und auch am gleichen Ort in den einzelnen Wohnungen beide vorgenannten Arten von Steckdosen nebeneinander. Da diese aber nur mittels der entsprechend gestalteten Stecker zu benutzen waren, ergaben sich allerlei Unzuträglichkeiten dadurch, daß irgendein Gerät an der einen oder anderen Steckdose nicht anzuschließen war, da es nicht den richtigen Stecker besaß. Die Herstellerfirmen elektrischer Apparate, Lampen usw. konnten aber nur eine von beiden Steckerarten für ihre Erzeugnisse verwenden. Brachten sie unverwechselbare Stecker an, so war das Gerät o. dgl. nur an die zuerst erwähnten unverwechselbaren Steckdosen anzuschließen, dagegen nicht an die später genannten verwechselbaren Steckdosen. Diesem Übelstande glaubte man dadurch abhelfen zu können, daß man dazu überging, alle elektrischen Geräte u. dgl. einfach mit einem verwechselbaren Stecker zu liefern. Diese Stecker paßten aber wieder nicht zu den vorhandenen unverwiechselbareni Steckdosen, und man suckte sich dann dadurch zu helfen, daß man einen der geschlitzten Stecker stifte aufbog, um ihn so für die größere Buchsenweite der unver- 40, wechselbaren Steckdose passend zu machen. Dadurch entstand dann aber oft ein ungenügender Kontakt und außerdem die Gefahr des Abbrechens der Steckerstifte. Diese Gefahr wuchs, wenn der Stecker, wie in den meisten Fällen, an verschiedenen Steckdosenarten benutzt wurde, da er dann immer wieder von neuem aufgebogen und wieder zusammengedrückt werden mußte. Auch war man mit einem verwechselbaren Stecker gar nicht in der Lage, ein Gerät, wenn es einmal darauf ankam (wie dies z. B. teilweise bei Radiogeräten der Fall ist), richtig anzuschließen. Denn an dem Stecker war die Polung nicht erkennbar, so daß daher in vielen Fällen der falsche Stift aufgebogen und somit ein falscher Anschluß- herbeigeführt wurde.

Die Steckdosen aber einheitlich gestalten zu wollen, würde auf große Schwierigkeiten stoßen und außerdem kostspielige Neubeschaffungen erforderlich machen, die sich bei Wohnungsveränderungen usw. immer wieder wiederholen würden. Außerdem würde der jetztige Zustand nach kurzer Zeit wieder vorhanden sein, da es beide Steckdosenarten

auch heute noch gibt und die Vorschriften der Elektrizitätswerke auch jetzt noch verschieden sind.

Die Suche nach einem Ausweg war bisher vergeblich. Bekanntgewordene Vorrichtungen dieser Art besaßen entweder erhebliche Nachteile, oder sie waren bei unsachgemäßer Handhabung so gefahrbringend, daß ihre allgemeine Einführung nicht möglich wurde. to Hier ein Ausgleichselement zu schaffen, ist der Zweck der Erfindung, die einen." Stecker betrifft, der für beide Arten von Steckdosen verwendbar ist. Er paßt für eine verwechselbare Steckdose (gleiche lichte Weite der Buchsen.), kann aber durch einen kurzen Handgriff sofort in einen solchen für eine unverwechselbare Steckdose (ungleiche lichte Weite der Buchsen) umgeändert und ebenso schnell auch wieder in seine ursprüngliche ao Form zurückverwandelt werden. Es geschieht dies einfach dadurch, daß dem einen der Steckerstifte je nach Bedarf ein größerer oder kleinerer Durchmesser gegeben wird. Dabei ist bei der Bauart das Haupterfordernis eines Steckers und in erhöhtem Maße eines veränderlichen Steckers, nämlich die gefahrlose Benutzung desselben, berücksichtigt worden. Weiter ist auf den nach erfolgter Einstellung des Steckers zwangsläufig vorhandenen richtigen Durchmesser des Steckerstiftes und die Unmöglichkeit des falschen Anschlusses des richtig eingestellten Steckers an eine unverwechselbare , Steckdose besonderer Wert gelegt. Die Gefahrlosigkeit wird dadurch erreicht, daß die Berührung stromführender Teile bei der Veränderung, während des Anschlusses oder nach diesem unmöglich gemacht ist. Außerdem ist die Veränderung selbst nur nach vorheriger Trennung des Steckers von der Leitung ausführbar.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.

Abb. ι ist eine Ansicht des Steckers von j 45 der Stiftseite aus gesehen.

Abb. 2 ist eine Ansicht mit teüweisem Schnitt nach den Linien Γ-Ι und H-II der Abb. i.

Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 111-III der Abb. 1. ·

Abb, 4 ist eine Seitenansicht des Stecker-■ Stiftes nach Abb. 3.

α ist eine halbzylindrische Metallhülse, die in ihrem oberen Teil muldenförmig abgerundet ist, so daß sie sich leicht in eine Buchse der Steckdose einführen und mit gutem Kontakt an einen Steckerstift c anlegen läßt. Am unteren Ende ist die Hülse a um einen Niet b drehbar ausgebildet, wodurch sie sich an den Steckerstift c heranklappen oder im rechten Winkel zurückklappen läßt (Abb. 4). In letzterem Falle liegt sie in einer im Stekkersockel vorgesehenen Aussparung Ii vollständig eingebettet.

Ist die Hülse« zurückgeklappt, so ist der Stecker für eine Steckdose mit Buchsen gleicher lichter Weite gebrauchsbereit, da beide Steckerstifte dann den gleichen Durchmesser haben. Klappt man aber die Hülse α an den Stift c heran, dann ist der erforderliche größere Durchmesser des einen Steckerstiftes hergestellt, und der Stecker paßt nun für eine Steckdose mit Buchsen ungleicher lichter Weite.

Um der Hülse α in ihrer jeweiligen Stellung einen sicheren Halt zu geben, ist sie mit zwei Bohrungen g (Abb. 3 und 4), in die eine unter dem Druck einer Feder / stehende Kugel g einspringt, versehen. Hierzu kann aber auch eine Blattfeder o. dgl. verwendet werden.

Der Berührungsschutz der Hülse α bei Nichtgebrauch, d.h. wenn sie zurückgeklappt ist, wird dadurch erreicht, daß sie in der Aussparung h des Steckersockels vollkommen eingebettet liegt und in dieser durch die Feder/ festgehalten wird.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   r. Stecker mit runden Stecker stiften, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steckerstift (c) mit einer auf- und abklappbaren, den Stift halbkreisförmig umgebenden Verstärkungshülse (a) versehen ist, um den Stecker sowohl in Steckdosen mit Buchsen von gleicher lichter Weite als auch in solche mit Buchsen von ungleicher lichter Weite stecken zu können.
2. 2. Stecker nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungshülse («) durch eine Feder (/) o. dgl. in der jeweiligen Stellung festgehalten wird.
3. 3. Stecker nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel des Steckers eine Aussparung (A) zur Aufnahme der heruntergeklappten Verstärkungshülse («) besitzt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen