DE624042C - Verfahren zur Herstellung getruebter Glasuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung getruebter Glasuren

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DE624042C
DE624042C DEZ21885D DEZ0021885D DE624042C DE 624042 C DE624042 C DE 624042C DE Z21885 D DEZ21885 D DE Z21885D DE Z0021885 D DEZ0021885 D DE Z0021885D DE 624042 C DE624042 C DE 624042C
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arsenic
glazes
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C1/00Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
    • C03C1/04Opacifiers, e.g. fluorides or phosphates; Pigments

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  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung getrübter Glasuren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung getrübter Glasuren für Kacheln, Baukeramik, Eisenöfen u. dgl., das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Trübungsmittel die Erdalkali- und Schwermetallsalze des Arsenpentoxydes verwendet werden. Bisher wurden derartige Glasuren in der Hauptsache mit Zinnoxyd, Zirkonoxyd oder auch mittels Antimonverbindungen getrübt. Bei der Verwendung von Zinnoxyd wird in der Regel so verfahren, daß metallisches Zinn zusammen mit metallischem Blei in den Äscheröfen geschmolzen und durch einen langwierigen Oxydationsprozeß in ein Gemisch aus Blei- und Zinnoxyden übergeführt wird. Dieser Ascher wird dann mit den übrigen Rohstoffen des Fritteversatzes vermischt und in den Fritteöfen geschmolzen. In anderen Fällen werden Zinnoxyd und die anderen obengenannten Trübungsmittel dem Fritteversatz direkt zugemischt.
  • Der Hauptnachteil des bisherigen Verfahrens liegt darin, daß alle die genannten Trübungsmittel ausländischer Herkunft sind und nach Deutschland eingeführt werden müssen. Ein weiterer Nachteil liegt in dem hohen Preise für Zinn- und Zirkonverbindungen sowie im Falle des Zinns in dem langwierigen Äscherprozeß, welcher außerdem ein gesundheitsschädliches Verfahren darstellt, besondere Ofenanlagen erfordert und unter beträchtlichen Verlusten an verflüchtigten Oxyden arbeitet.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß diese Trübungsmittel durch die Schwermetall- und Erdalkalisalze des Arsenpentoxydes ersetzt werden können, wobei man Glasuren von gleicher Trübung und gleichem Aussehen wie die zinngetrübten Glasuren erhält. Weiterhin hat es sich herausgestellt, daß gewisseSchwierigkeiten, die sich durch Betriebszufälle bei den Zinnglasuren häufiger ergeben,. bei dem Ersatz des Zinnoxydes :durch Barium- und Bleiarseniat in Fortfall kommen.
  • Es ist wohl bekannt; Arsenik als Trübungsmittel in Verbindung mit hohem Bleigehalt in Gläsern und Emails zu verwenden. Für Glasuren ist dagegen Arsenik noch nicht vorgeschlagen und verwendet worden. Für -Gläser ist auch die Verwendung von Arsenpentoxyd und Alkaliarseniat als Trübungsmittel gebräuchlich, da infolge der völligen Durchschmelzung des Glases das Arsenpentoxyd hinreichend gebunden wird, so daß es nicht mehr an Flüssigkeiten u. dgl. abgegeben wird. Bei Emails und ganz besonders bei Glasuren und hier wieder bei den zinngetrübten Äscherglasuren und Majolikaglasuren ist die Verwendung von Arsenik oder-Arsenpentoxyd ausgeschlossen, da diese Versätze nicht zu einem Glase niedergeschmolzen, sondern nur zu einer Fritte gesintert werden, die nach der Vermahlung.naB aufgetragen wird. Auch das Aufbr6nnen auf .den Scherben erfolgt bei Temperaturen, die nicht hinreichen, die Oxyde des Arsens in 'festgzlbundene Form überzuführen. .Noch mehr -gilt dies für Majolikaglasuren, die bei Temperaturen unter 8000 aufgebrannt werden. Die Fritten würden nennenswerte Mengen an Arsenverbindungen an das Anmachewasser abgeben, und die aufgebrannten Emails würden beim Abwaschen der Kacheln ebenfalls Arsenverbindungen abgeben. Hiermit ist aber eine gesundheitsschädliche Wirkung ohne Zweifel gegeben. Das Schrifttum, welches sich mit oder Möglichkeit einer Verwendung des Arseniks in Emails befaßt (Jak6, Keramische Materialkunde, 1928, S. 18, und -Stuckert, Die Emailfabrikation, i929, S. ioi) weist auch stets auf die hohe Giftigkeit des Arseniks in den Emails hin.
  • Ein weiterer Nachteil,der Verwendung von Arsenik und Arsenpentoxyd liegt in dem hohen Abbrande, dem diese beiden Verbindungen während des Frittens und während des Aufbrennens der Fritte auf den Scherben unterworfen sind. Es besteht sogar die Gefahr, daß derartig getrübte Emails,-und dies gilt noch mehr für Glasuren, beim Aufbrennen oder auch schon beim Einfritten wieder ausbrennen, also das gesamte zugesetzte Arsenik wieder flüchtig gehen lassen. Weiterhin sind die mit Arsenik getrübten Fritten, wie aus Versuchen des Erfinders hervorgeht, von schlechter und unbeständiger Farbe und Trübung, außerdem; ist etwa die doppelte bis dreifache Menge an Arsenik erforderlich, um brauchbare Trübungen zu erhalten, als sie an Blei- oder Erdalkaliarsenat benötigt wird.
  • Der Vorteil der Verwendung von Schwermetall- und Erdalkaliarsenat liegt in erster Linie in der hohen Beständigkeit beim Fritten und Einbrennen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß diese Verbindungen wenig oder gar nicht wasserlöslich sind, also auch in den nicht völlig durchgeschmolzenen Glasuren in einer solchen Bindung vorliegen, draß Arsenverbindungen an Wasser nicht abgegeben werden. Sie liefern gegenüber den Oxyden des Arseniks beständige und nicht ausbrennende Trübungen. Da es bei den Glasuren vor allem darauf ankommt, stets die -gleiche Zusammensetzung wegen des Ausdehnungsverhaltens gegenüber der Unterlage zu haben, erlaubt erst die Verwendung der genannten» Arsenpentoxy dverbindungen, einwandfreie, durch Arsenate getrübte Glasuren zu erzeugen, da bei der Verwendung von Arsenik oder Arsenpentoxyd stets die Gefahr besteht, daß durchAbbrand der Ausdehnungskoeffizient beträchtlich verändert wird. Die Verwendung von Arsenik und Arsenpentoxyd ist auch dadurch begrenzt, daß diese beiden Verbindungen nur in bleireichen Glasuren und Emails trübend wirken, in bleiarmen oder bleifreien Glasuren dagegen keine Trübung hervorrufen. Im Gegensatz hierzu wirken auch in bleifreien Glasuren Bleiarsenat und die Arsenate der Erdalkalimetalle gut trübend.
  • Der Vorteil gegenüber den übrigen Trübungsmitteln, wie Zinnoxyd, Antimonoxyd und Zirkonoxyd, liegt darin, daB die genanntenArsenatverbindungen deutschen Ursprungs sind und in unbeschränkten Mengen zur Verfügung stehen. Sie liegen im Preise weit ante, den bisher verwendeten Trübungsmitteln und erlauben daher, die Unkosten für die Fritte stark zu verringern. Beim Ersatz des bisher fast ausschließlich verwendeten Zinns kommen auch die Äscheröfen in Fortfall, was eine weitere Unkostenverringerung zur Folge hat.
  • An Stelle der genannten Arsenverbindungen können naturgemäß auch die übrigen Schwermetallverbindungen des Arsenpentoxydes verwendet werden, wenn diese nicht färbend wirken. Falls gefärbte Glasuren hergestellt werden sollen, ist es auch möglich, diese Schwermetalloxyde als Arsenat in den Fritteversatz zu geben.
  • Es ist auch möglich, an Stelle der genannten Arsenverbindungen die Endalkali- und Schwermetallverbindungen der arsenigen Säure, der metarsenigen Säure und anderer Arsensäuren zu verwenden, wenn durch Zusatz geeigneter Oxydationsmittel dafür Sorge getragen wird, daß während der Fritte diese Salze in die Verbindungen der Arsensäure übergeführt werden, B eisp iel i In einem Glasurversatz folgender Zusammensetzung: 4 Teile Kalisalpeter, 3 Teile Soda,- 15 Teile Kaolin, 26 Teile Sand, 5o Teile Ascher, 5 °;a Kochsalz läßt sich der Äsche, auf folgende Weise durch Blei- oder Bariumarsenat ersetzen: 4 Teile Kalisalpeter, 3 Teile Soda, 15 Teile Kaolin, 26 Teile Sand, 26 Teile Mennige, 21 Teile Bleiarsenat oder Bariumarsenat, 5 Teile Kochsalz. Durch Zusatz geringer Mengen von Phosphorsäureverbindungen, die aber keinesfalls stets erforderlich sind, läßt sich in bleifreien Glasuren -die Trübkraft der Schwermetall- oder Erdalkaliarsenate beträchtlich verbessern wobei gleichzeitig eine Verminderung an Xrsenatzusatz j möglich ist. B@eispi-el 2 Die ungetrübte Glasur: 17 Teile Pottasche, 7Teile Soda, 3Teile Salpeter, 4Teile Bariumcarbonat, 6 Teile Calciumcarbonat, 65 Teile Sand" z5 Teile Borsäure geht bei Zusatz von Blei- oder Bariumarsenat und geringer Mengen Calciumphosphat in eine getrübte Glasur über: 17 Teile Pottasche, 6 Teile Soda, q. Teile Salpeter, 3 Teile Calciumcarbonat, 65 Teile Sand, a5 Teile Borsäure, io Teile Bleiarsenat oder Bariumarsenat, 4 Teile Calciumdiphosphat.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCI3E: i. Verfahren zur Herstellung getrübter Glasuren, dadurch gekennzeichnet, daB als Trübungsmittel - eine Erdalkali- oder Schwermetallverbindung des Arsenpent-Oxydes in den- Glasurversatz eingeführt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daB als Trübungsmittel die Endalkali- oder Schwermetallsalze der arsenigen Säure unter gleichzeitigem Zusatz von Oxydationsmitteln in den Glasurversatz eingeführt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben den genannten Arsenverbindungen und in Verbindung mit diesen geringe Mengen von Phosphaten dem Versatz zugegeben werden.
DEZ21885D 1934-07-20 1934-07-20 Verfahren zur Herstellung getruebter Glasuren Expired DE624042C (de)

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