DE62376C - Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von ZellstoffInfo
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- DE62376C DE62376C DENDAT62376D DE62376DA DE62376C DE 62376 C DE62376 C DE 62376C DE NDAT62376 D DENDAT62376 D DE NDAT62376D DE 62376D A DE62376D A DE 62376DA DE 62376 C DE62376 C DE 62376C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C1/00—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
- D21C1/10—Physical methods for facilitating impregnation
Landscapes
- Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 55: Papierfabrikation.
-OSCAR SCHMIDT in BERLIN. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1891 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, durch welches aus dem Holz
vollständig von ihren Inkrusten befreite ZeIlstofffasern
— Sulfitcellulose — erzeugt werden.
Das neue Verfahren besteht darin, dafs zunächst das in üblicher Weise zerkleinerte Holz
— am besten Fichtenholz — in einem geeigneten Behälter mittelst Dämpfens äufserlich erweicht
wird, was durch Anwendung eines Dampfüberdruckes von Y2 bis 1 Atmosphäre
am schnellsten zu erreichen ist. Die in dem Behälter und im Innern des Holzes nach
diesem Dämpfen noch befindliche Luft wird hierauf in der Weise ausgetrieben und entfernt,
dafs mittelst einer Luftpumpe, welche unmittelbar nach beendigter Dämpfung in
Wirkung tritt, zunächst das den Innenraum des Behälters erfüllende Gemisch von Luft und
gespannten Wasserdämpfen, sodann auch die in den Hohlräumen des Holzes eingeschlossene
Luft möglichst vollständig abgesaugt wird.
Noch unter dem so entstandenen Vacuum wird eine kalte schwefligsaure Lösung in den
Behälter eingelassen, wobei Vorsorge getroffen wird, dafs keine äufsere Luft in das Innere
des Behälters eindringt. Dabei wird in den letzteren so viel Flüssigkeit eingebracht, dafs
der Behälter mit derselben ganz angefüllt ist. Während dieses Einlassens drängt sich unter
dem Einflufs des Vacuums die Flüssigkeit schon in die Haarröhrchen (Capillargefäfse)
des Holzes ein, aus welchen die vorher in denselben eingeschlossene Luft abgesaugt worden
war. Zum vollständigen Anfüllen auch der innersten Intercellularräüme des Holzes
mit dieser Flüssigkeit wird sodann eine Druckpumpe in der Weise in Thätigkeit gesetzt,
dafs der durch sie ausgeübte hydraulische Druck von 12 bis 20 Atmosphären nicht als
lastender, sondern als stofsweiser Druck in Anwendung kommt. Diese stofsweise Wirkung
der eingedrückten Flüssigkeit wird in folgender Weise hervorgerufen. Nachdem in
dem Behälter ein Druck von 15 Atmosphären erreicht ist, wird durch Ablassen von etwas
Flüssigkeit (sei es durch Oeffnen eines Hahnes, sei es durch Verschieben des Belastungsgewichtes
am Sicherheitsventil) der Druck wieder auf 8 Atmosphären erniedrigt. Sodann wird
durch erneutes Ansetzen der Druckpumpe der Druck auf etwa 16 Atmosphären gebracht und
in der vorbeschriebenen Weise wieder auf 1 ο Atmosphären erniedrigt. Dieses stofsweise
Eindrücken der Flüssigkeit wird je nach der Dichtigkeit und Beschaffenheit des Holzes
20- bis 40 mal ausgeführt und hierbei der Maximaldruck allmählich bis auf etwa 20 Atmosphären
gesteigert.
Die im Innersten des Holzes noch eingeschlossenen Luftbläschen weichen bei dieser
Handhabung dem fortgesetzten, stofsweisen Einflufs des auf dieselben ausgeübten hydraulischen
Druckes, so dafs das Nachdringen der Flüssigkeit in die Capillarräume des Holzes erfolgt.
Hierdurch wird die vollkommene Sicherheit dafür erreicht, dafs beim Imprägniren die Flüssigkeit alle Poren des Holzes durchdringt
und somit jedes Faserbündelchen des Holzes in die innigste luftfreie Berührung mit
der Imprägnirungsflüssigkeit tritt.
Ist die Imprägnirung beendet, so wird die in dem Behälter vorhandene Lauge wiederum
unter vollständiger Verhinderung des Zutrittes von äufserer Luft durch Dampf allmählich ausgetrieben,
und zwar so, dafs das mit Lauge imprägnirte Holz unmittelbar aus der dasselbe umspülenden Lauge in gespannten Dampf geräth,
der Zutritt atmospärischer Luft also auch hier vollständig ausgeschlossen ist.
Das imprägnirte Holz verbleibt nunmehr unter dem Einflufs des auf 3 bis 5 Atmosphären
gespannten Dampfes bei einer Temperatur von 120 bis 1500 C. längere Zeit, etwa
6 bis 8 Stunden bezw. so lange, bis eine vollständige chemische Zersetzung der Intercellularsubstanzen
eingetreten ist.
Nachdem so die Intercellularsubstanzen durch die chemische Einwirkung der schwefligen
Säure unmittelbar auf dieselben in einen wasserlöslichen Zustand überführt worden sind,
wird das derartig präparirte und weich gewordene Material entweder in dem Gefäfs, in
welchem die bisherigen Operationen stattgefunden haben, durch Zugabe von heifsem
Wasser mehrere Stunden bei 2 bis 5 Atmosphären ausgekocht, oder ein anderes geeignetes
Kochgefäfs wird mit der weichen Masse, welche dann zweckmäfsig vorher ein Stampfwerk
passirt hat und mechanisch zerschlagen wurde, beschickt und die Auskochung mit heifsem Wasser bei 2 bis 5 Atmosphären
Druck in diesem Kochgefäfs vorgenommen.
Das auf diese Weise erhaltene Product ist fertige Sulfitcellulose, welcher keine Intercellularsubstanz
mehr anhaftet, und kann nach geeigneter Aufbereitung in üblicher Weise als Papierrohstoff Verwendung finden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff; dadurch gekennzeichnet, dafs sowohl bei der Dämpfung des Holzes als auch bei dem nachfolgenden Imprägniren und zwischen den beiden Operationen ein Zutritt von äufserer Luft vermieden wird und die Imprägnirung mit einer kalten schwefligsauren Lösung unter stofsweise schwächer und wieder stärker werdendem Druck erfolgt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE62376C true DE62376C (de) |
Family
ID=336367
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT62376D Expired - Lifetime DE62376C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE62376C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074389B (de) * | 1960-01-28 | Esko Heikki Vi lamo Valkeakoski Teuvo (Finnland) | Verfahren zur Entfernung der im Kocher und in den Schnitzeln ent haltenen Luft bei der Herstellung von Sulfitzellstoff aus Holz | |
DE3440716A1 (de) * | 1983-11-29 | 1985-06-05 | G.A. Serlachius Oy, Mänttä | Verfahren fuer die herstellung von sulfitzellstoff |
-
0
- DE DENDAT62376D patent/DE62376C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1074389B (de) * | 1960-01-28 | Esko Heikki Vi lamo Valkeakoski Teuvo (Finnland) | Verfahren zur Entfernung der im Kocher und in den Schnitzeln ent haltenen Luft bei der Herstellung von Sulfitzellstoff aus Holz | |
DE3440716A1 (de) * | 1983-11-29 | 1985-06-05 | G.A. Serlachius Oy, Mänttä | Verfahren fuer die herstellung von sulfitzellstoff |
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