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Vorrichtung zur Herstellung von Resitolen Zusatz zum Patent 580 560
Gegenstand des Hauptpatents gso 560 ist ein Verfahren zur Herstellung von Resitolen,
bei dem Resole in dünnen Schichten kurze Zeit, gegebenenfalls wiederholt, auf hohe
Temperaturen erhitzt werden, bis der gewünschte Resitolzustand erreicht ist, wobei
die flüchtigen Bestandteile ganz oder zum größten Teile entfernt werden.
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Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren der Resitolherstellung sich
mit großem Vorteil kontinuierlich mit einer Vorrichtung ausführen läßt, bei der
vor dem Scheitelpunkt einies als Heizfläche dienenden glatten, roderenden, innen
geheizten Zylinders, im Drehsinne gerechnet, eine Aufgabevorrichtung angebracht
ist, die aus einem Fülltrichter und einer Riffelwalze besteht, wobei die Riffelwalze
sich zweckmäßig im gleichen Drehsinne mit dem Zylinder bewegt und im Fülltrichter
angebrachte Abstreifer die Dosierung des aufzubringenden Harzes gewährleisten, und
bei der ferner in an sich bekannter Weise Abstreifer zur Entfernung des Resitols
von der Walze angeordnet sind.
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In den Zeichnungen sind Ausfiihrungsformen der Vorrichtung dargestellt,
wobei: Abb. 1 schematisch die Apparatur zeigt und Abb. 2 und 3 besondere Ausführungsformen
der Aufgabevorrichtung bzw. der Abstreifvorrichtung veranschaulichen. a ist ein
glatter, rotierender, beheizter Zylinder; b ist das gepulverte Ausgangsmaterial,
Resol, c der Fülltrichter, d eine als Aufgabevorrichtung verwendete geriffelte Walze,
e die Stelle, an der das Resol auf die Zylinderoberfläche auftrifft, f die auf der
Walzenoberfläche gebildete Schicht, g ein Abstreifmesser und h die durch den Abstreifer
von der Walze entfernte und aufgewickelte Resolrolle.
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Abb. 2 zeigt die Aufgabevorrichtung, i und j sind Abstreifmesser,
die im Fülltrichter c angebracht sind, di bezeichnet eine der Riffeln der Walze.
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In Abb. 3 ist die Abstreifvorrichtung näher erläutert.
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Diese Abstreifvorrichtung besteht außer dem Abstreifer g aus einer
Förderbahn k, die über zwei Rollenl und m läuft, wobei die Bahn mit einem oder mehreren
Abstreifern kl versehen ist, der die gebildete Rolle in bestimmten Zeiträumen abnimmt
und über das Band k zur Rolle I transportiert und dort in den Behälter n abwirft.
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Die Verwendung einer geheizten rotierenden Trommel hat sich zur Durchführung
im kontinuierlichen Verfahren als besonders wertvoll gezeigt. Da es bei dem Verfahren
von
großer Wichtigkeit ist, gleichmäßig dicke Schichten zu erzielen, muß bei der Durchführung
auf eine gleichmäßige Zugabe von Re solen auf die Walze Bedacht genommen ,verden.
Es ist also notwendig, auf die Flächeneinheit eine ganz bestimmte Menge des Resols
aufzubringen.
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Dieses gleichmäßige Aufbringen läßt sich nun durch eine Aufgabevorrichtung
der geschilderten Art leicht erreichen, denn die mit Rillen versehene Riffeiwalze
nimmt aus dem Fülltrichter immer eine ganz bestimmte Menge Resolpulver mit, wobei
der Abstreifer innerhalb des Trichters dafür sorgt, daß die gefüllten Rillen in
gleichmäßiger Weise abgestrichen werden. Durch diese Vorrichtung wird die Menge
des aufzubringenden Resols in genauer Weise dosiert und es ist auf leichte Weise
möglich, durch Veränderung der Drehungsgeschwindigkeit der Riffelwalzen eine größere
oder geringere Menge Resol auf den Zylinder zu bringen. Auch ist es durch diese
Vorrichtung sehr vereinfacht worden, während des ganzen Verfahrens stets die gleiche
Menge Resol pro Flächeneinheit aufzubringen. Andererseits ist es bei gegebener Drehungsgeschwindigkeit
möglich, durch Wahl verschiedener Riffelungstiefen die aufge- -brachten Mengen zu
verändern.
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Zweckmäßig sollen der Zylinder und die Riffelwalze im gleichen Sinne
laufen, wobei der Aufgabepunkt vor dem Scheitelpunkt des Zylinders, im Drehsinne
gerechnet, liegt. Die Reaktion wird so geleitet, daß der gewünschte Resitolzustand
erreicht ist, bevor der Aufgabepunkt e wieder in seine frühere Lage zurückgeioehrt
ist. An dieser Stelle des gewünschten Resitolzustandes ist eine Abstreifvorrichtung.
angebracht, und zwar kann ein Messer verwendet werden, das das gebildete Resitol
in Form eines Bandes von der Zlmderoberfläche abschabt. Dieses Band ist, da die
Schichtdicke sehr gering ist, äußerst sperrig, so daß es bei der späteren Verwendung
und Verpressung große Fiillräume erfordern würde.
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Diesem Ubelstand kann nun in bekannter Weise dadurch abgeholfen werden,.
daß; der Abstreifer oder das Messer g so angebracht wird, daß es mit der Tangente
einen UVinkel bildet. Das Harzband bildet dann nach dem Abschaben eine feste. Rolle
und kann nach dem Erkalten ohne Mühe in die gewünschten kotngroßen Stücke gemahlen
oder gestoßen werden. Üas Resitol nimmt dabei nicht größere' Füliräume ein als die
auf andere Weise erzeugten Preßmischungen Um nun das Bilden'allzugroßer Rollen zu
vermeiden, bei denen die Gefahr bestehen würde, daß sie infolge der im Innern herrschenden
hohen Temperaturen weiter polymerisieren und in den Resitzustand übergehen, ist
es zweckmäßig, die Resitolrolle bei einem bestimmten Durchmesser abzulösen.
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Dies kann zweckmäßig in Verbindung mit der Weiterförderung durch
eine mit einer Förderhahn versehene Abnahmevorrichtung erreicht werden, wobei an
dem Förderbande ein oder mehrere Abstreifer angebracht sind, die das Ablösen der
Rolle in bestimmten Zeitabschnitten gewährleisten.
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Die Riffelungen der Walzen brauchen nicht unbedingt achsenparallel
zu sein; auch kann eine Walze benutzt werden, die mit Vertiefungen, Zellen usw.
versehen ist; auch ist es unter Umständen angebracht, eine gerauhte Walze zu verwenden,
die zweckmäßig graviert ausgefübrt ist.
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Auch empfiehlt es sich unter Umständen, mit dieser Aufgabewalze eine
Bürste zu verwenden, die ein vollständiges Aufbringen des Pulvers auf die Walze
und eine vollständige Reinigung der Wafzenvertiefungen von Harz gewährleistet. Die
Borsten können aus verschiedenen Stoffen, z. B. Metall, bestehen, und es wird in
einem solchen Fall zweckmäßig die runde Bürste zusammen mit der Walze angetrieben.
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In slchen Fällen, in denen eine Kühlung des von der Walze abgestreiften
Resitols notwendig ist, kann die Abstreifvorrichtung mit einer Kühlvorrichtung verbunden
werden.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, geheizte Walzen zur Verdampfung
des MIassers aus flüssigen Kunstharzen zu verw-enden. Dabei wurden die Ausgangsstoffe
in flüssigem Zustande auf die Walze aufgebracht, und zwar dadurch, daß diese Walze
aus einem Trog, in den der jeweils untenliegende Teil der Walze eintauchte, das
Ausgangsmaterial mitnahm. Bei der hier benutzten - Vorrïchtung handelt es sich im
Gegensatz dazu um das Aufbringen von festen Ausgangsmaterialien, bei denen bekanntermaßen
fur gewöhnlich Vorrichtungen, die zum Behandeln von Flässigkeiten bestimmt sind,
nicht verwendet werden können. Es wird dabei. außerdem der Nachteil vermieden, daß
die in dem flüssigen Ausgangsmaterial. befindlichen Stoffe. die Oberfläche der Walze
korrodieren wodurch die Lebensdauer der Walze außerordentlich herabgesetzt und das
Endmaterial verunreinigt wird.