In dem Zusatzpatent 621 632 ist ein Schalter,
mit Lichtbogenlöschung durch Druckgas beschrieben, bei welchem am· unteren Ende
eines von einem Isolierkörper gebildeten und S einem kaminförmigen, feststehenden Kontakt
oben abgeschlossenen Schaltraumes geneigte Öffnungen angeordnet sind, durch welche das
Druckgas mit schräger Führung und Lenkung der Unterbrechungsstelle zuströmt.
Die Erfindung betrifft die weitere Ausbildung dieses Schalters, und zwar im besonderen
einer solchen Ausführungsform, bei welcher das Druckgas einem dauernd unter
Druck stehenden Windkessel entnommen wird. Erfindungsgemäß wird hierbei der
gegen den Schaltraum abgeschlossene Windkessel direkt an dem Isolierkörper angeordnet,
in welchem die Schaltanordnung untergebracht ist.
Hierdurch erhält man einerseits eine besonders einfache bauliche Ausgestaltung, da
die Außenwandungen des Isolierkörpers zugleich als Wandungen des Windkessels benutzt
werden können; andererseits wird durch den direkten Zusammenbau und die Vermeidung
von Rohrleitungen zwischen Windkessel und Schaltraum erreicht, daß keinerlei
Rohrreibungsverluste des strömenden Druckgases auftreten, welche an sich den Gasdruck
so weit herabsetzen könnten, daß die lichtbogenlöschenide
Wirkung beeinträchtigt würde. Es strömt vielmehr das Druckgas beimSchaltvorgang
aus dem Windkessel unmittelbar mit großer Geschwindigkeit und hohem Druck in
den Blasraum und wird der Unterbrechungsstelle ohne wesentliche Umlenkungen zugeleitet.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß beim · Öffnen des
zwischen Windkessel und Blasraum angeordneten Ventils das Löschgas augenblicklich
und ohne jede Verzögerung zur Verfugung steht, so daß kein Zeitverlust durch das Zuströmen
des Gases entsteht und die Ausschaltzeit, die bei einem Druckgasschalter nach dem Hauptpatent an sich schon klein ist,
noch weiter verringert wird. Schließlich wird durch die Erfindung auch die Betriebssicherheit
erhöht, da der direkt an dem Isolierkörper angebaute Windkessel eine stets betriebsbereite
Druckgasreserve darstellt, die auch dann noch mindestens eine Ausschaltung gestattet, wenn die Druckgaszufuhr von der
Druckgaserzeugungsanlage nach dem Schalter aus irgendwelchen Gründen unterbrochen ist.
In der Zeichnung sind Ausführumgsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt
einen Druckgasschalter der im Hauptpatent geschützten Bauart mit einem Isolierkörper 2,
der am oberen Ende den feststehenden, im ·
besonderen düsenförmig ausgebildeten Kontakt ι trägt. Der Isolierkörper 2 sitzt auf
einem Druckgaszuleitungsraum 3, an den sich unmittelbar ein Windkessel 15 anschließt. Der
Windkessel besitzt Ringquerschnitt und -wind durch zwei konzentrische Isolierrohre 7 und 8
gebildet. In dem Raum 3 ist das Blasventil 4 und ferner ein abgeschrägter ringförmiger
Körper 5 angeordnet, der dafür sorgt, daß das Druckgas von allen Seiten gleichmäßig
in den Isolierkörper 2 und damit zur Blasstelle eintritt. Bei geöffnetem Ventil 4 strömt
das Druckgas durch eine öffnung 16 in den Raum 3 und von da zur Schaltstelle. In dem
Druckgaszuleitungsraum 3 ist noch die Isolierführung 6 für den bewegten Kontakt 13
befestigt. Am unteren Ende des Windkessels • 15 sitzt ein Verbindungsstück ii, an welchem
der Schleifkontakt 10 montiert ist. Erster es bildet den unteren Abschluß des Windkessels
und ist auf den hohlen Tragstützer 17 aufgesetzt.
Die Bewegung des "Schaltstiftes 13 erfolgt über einen Pleuel 12 und einen Hebel 19
von einer Welle 22 aus, die von dem Druckgasantrieb 20 betätigt wird. Die Druckgaszuleitung
zum Windkessel 15 erfolgt durch ein in dem Stützer 17 angeordnetes Isolierrohr
14 vom Druckgasspeiserohr 18 aus. Von diesem ist auch das Rohr 21 abgezweigt,
welches über ein nicht gezeichnetes Ventil zum Druckgasantrieb 20 führt. Das Blasventil
4 ist in an sich bekannter Weise pneumatisch gesteuert; seine Betätigungsleitung
ist isoliert nach unten geführt und steht mit dem Ausschaltventil des Antriebes 20 und den
entsprechenden Ventilen der anderen Pole derart in Verbindung, daß ein Zusammenarbeiten
gewährleistet ist. Anstatt das zum Antrieb benötigte Druckgas über das Rohr 21
und ein besonderes Ventil dem Rohr 18 zu entnehmen, kann man auch, wie auf der rechten
Seite der Abbildung punktiert angedeutet, hinter dem Ventil 4, also von dem Raum 3
aus, ein Isolierrohr 24 nach unten führen und das zum Schalten benötigte Gas dem Raum 3
' entnehmen. In diesem Falle kommt das Rohr 21 und ein besonderes Ausschaltventil in
Fortfall, und die Schalterbetätigung wird lediglich durch öffnen des Ventils 4 eingeleitet.
An Stelle des Ringes 5 kann man auch durch entsprechende Querschnittsverminderung
an dem Isolierkörper 2 erreichen, daß das Druckgas gleichmäßig zur Schaltstelle
strömt. Die gesamte Schaltanordnung ist auf einem Gerüst 23 befestigt, in welchem der
Antrieb und die sonst nötigen Hilf sapparate angeordnet sind. Das Verbindungsstück 11,
welches den Boden des Windkessels darstellt, bildet den einen Pol des Schalters. Der
Windkessel 15 stellt also zugleich die Isola-'
tion zwischen den beiden Polen dar.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 ist der Windkessel 15 ringförmig im oberen Teil
des Schalters angeordnet. Der auf einem hohlen Stützer 2 montierte Düsenkontakt 1
stellt den einen Pol des Schalters dar. Im Windkessel 15 ist das Ventil 4 angeordnet,
welches über die Isolierleitung 9 betätigt wird. Der Windkessel 15 ist auf einem Isolierkörper
8 befestigt, welcher an seinem unteren Ende auf dem Verbindungsstück 11
sitzt, welches- den Schleifkontakt 10 trägt und den zweiten Pol des Schalters darstellt. Auch
hier trägt der Windkessel 15 die Isolierführung 6 für den- Schaltstift 13. Das Verbindungsstück
11 ist auf den Stützer 17 aufgesetzt,
welcher auf dem Gerüst 23 montiert ist und die ganze Anordnung trägt. Die Druckgaszuführung
zu dem Windkessel 15 erfolgt durch ein Isolierrohr 14 von dem Druckgasspeiserohr
18 aus. Der Antrieb des Schaltstiftes 13 erfolgt über eine Pleuelstange 12
in der bei Abb. 1 beschriebenen Weise. Auch hier sind über das Rohr 9 die Ventile der
übrigen Pole bzw. die besonderen Ausschaltventile gekuppelt.
In Abb. 3 ist der Windkessel 15 um den unteren Pol des, Schalters, also um das Verbindungsstück
11, ringförmig angeordnet. Auch "hier trägt er den Isolierkörpern mit
dem Düsenkontakt 1, der den anderen Pol des Schalters darstellt. Die D ruckgas zuführung
zu dem Windkessel 15 erfolgt auch hier durch
ein Isolierrohr 14. Ebenso ist auch hier im Windkessel 15 das Ventil 4 angeordnet. Der
Antrieb erfoljgt in .gleicher Weise wie bei
Abb. ι und 2. Bei dieser Anordnung kann man die Druckgaszuführung zum Windkessel
15 in einfacher. Weise dadurch vornehmen, daß man um iden Stützer 17 einen zweiten
Isolierkörper größeren Durchmessers anordnet und das Druckgas durch den von diesen
beiden gebildeten Ringquerschnitt zuführt. In diesem Falle kann das Isolierrohr 14 in
Fortfall kommen.