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Handschuh aus Textilstoff Die von den Chirurgen bei Operationen benutzten
reinen Gummihandschuhe eignen sich nicht für grobe Arbeiten und für den Gebrauch
in der Kälte. Die Erfindung dagegen betrifft einen Handschuh, der in erster Linie
zur Ausführung schwerer Arbeiten im Fischerei- oder Schiffsbetriebe, bei Wald- und
Gartenarbeiten usw., und zwar auch unter ungünstigsten Witterungsverhältnissen dient.
Man hat schon früher vorgeschlagen, für solche Fälle Handschuhe aus einem Textilstoff
mit einem wasserdichten Überzug von vulkanisiertem Gummi o. dgl. zu versehen, aber
die bisherigen Handschuhe dieser Art haben sich nicht bewährt.
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Bei den bekannten Arbeitshandschuhen erstreckt sich der Überzug aus
vulkanisiertem Gummi über den ganzen Handschuh. Diese Handschuhe besitzen auch Stulpen,
die einen beachtlichen Teil des Unterarmes bedecken. Da der Gummibelag sich über
das ganze Strickgewebe erstreckt, umfaBt er vor allem auch das Handgelenk. Dadurch
wird die Bewegungsfreiheit des Handgelenkes stark beschränkt, weil der Gelenkteil
des Handschuhes nur unter Faltenbildung nachgeben kann. Der Handschuh übt also auf
das Gelenk, und namentlich im Bereich der Pulsader, einen ungünstigen Druck aus,
der um so lästiger, ermüdender und schädlicher ist, je schwerere Arbeiten der Träger
des Handschuhes zu verrichten hat. Andererseits wirkt sich aber die Faltenbildung
im Gelenkteil auch auf den Handschuh selbst sehr ungünstig aus, denn er verbraucht
sich an dieser Stelle besonders rasch. Weiterhin versteifen die bei den bekannten
Handschuhen mit über das ganze Strickwerk gehendem Gummibelag vorhandenen Stulpen
den Gelenkteil und verstärken die erwähnten Mängel noch besonders. Bei einem-bekannten
Handschuh liegt die Stulpe eng am Unterarm an, was bei schwerer Arbeit zu einer
Hemmung des Blutumlaufes führen kann und daher geradezu bedenklich ist. Aber auch
dann, wenn die Stulpe sich genügend erweitert, um keinen Druck auf den Unterarm
auszuüben, ist er bei der Arbeit lästig und wirkt gegebenenfalls sogar als Regen-
und Schneefänger, d. h. dem Zwecke des Handschuhes entgegen.
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Demgegenüber kennzeichnet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch,
daB nur der Handteil des Handschuhes mit dem wasserdichten Überzug versehen ist,
während der Gelenkteil des Handschuhes aus einem elastischen und wasserdicht imprägnierten
Strickgewebe ohne Gummiüberzug besteht. Da der Gelenkteil des neuen Handschuhes
aus einem nachgiebigen Strickgewebe besteht, wird das Gelenk des Handschuhträgers
ohne den geringsten störenden Druck so umschlossen, als wenn man einen gewöhnlichen
Strickhandschuh trägt. Auch bei der schwersten Arbeit und den ungünstigsten Bewegungen
tritt kein nachteiliger Druck am Handgelenk auf. Beim Handteil des Handschuhes braucht
jedoch der Textilstoff in. den meisten Fällen nicht elastisch zu sein, so daB es
möglich ist, die den Handteil schützende Gummischicht sehr stark auszuführen. ..
Im
Fischerei- und Schiffahrtsgewerbe hat sich der Handschuh nach der Erfindung vorzüglich
bewährt. Er bietet .einen zuverlässigen Schutz gegen alle Witterungseinflüsse; mit
dem Tragen desselben sind keine Unbequemlichkeiten verbunden. Im Gegenteil,. man
gewöhnt sich so leicht an diese Schutzbekleidung, daß man arbeitet, als wenn es
mit freier Hand geschähe. Schließlich ist auch die Haltbarkeit des neuen Handschuhes
eine sehr befriedigende, da eben an keiner Stelle ungünstige Beanspruchungen auftreten.
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Die Herstellung des Handschuhes nach der Erfindung läßt sich durch
einfaches Eintauchen des Handteiles in eine' geeignete Gumm;;"asse und durch anschließendes
Vulkanisieren vornehmen. Zwischen dem Gummi und den Textilfäden entsteht eine innige
Verbindung und zugleich erfolgt eine erhebliche Verstärkung des Textilstoffes. Wie
schon erwähnt, braucht dieser im Handteil nicht elastisch zu sein;*anch ist es nicht
nötig, daß der Handteil aus Maschenware besteht, man kann ihn auch aus einem Gewebe
anfertigen. In jedem Falle kann der Textilstoff des Handteiles lockerer sein, um
auch an dieser Stelle das Tragen des Handschuhes angenehm zu machen und einen möglichst
großen Kälteschutz zu erreichen. Dagegen wird der Gelenkteil des Handschuhes aus
einem elastischen Strickgewebe hergestellt, das man wasserdicht imprägniert.