DE102004010052A1 - Handschuh - Google Patents
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- A41D19/0055—Plastic or rubber gloves
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Abstract
Ein Handschuh (1, 2) mit einer Innenhandfläche (4) aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsunaktiven Material und einem Handschuhrücken (3), wobei der Handschuhrücken (3) zumindest in einer Schicht aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Material ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Handschuh mit einer Innenhandfläche aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsunaktiven Material und einem Handschuhrücken.
- Es sind Handschuhe bekannt, die vollständig aus einem wasserdichten Material ausgebildet sind. Das wasserdichte Material kann dabei Kunststoff, Gummi oder Latex sein. Derartige Handschuhe werden vielfach als Haushaltshandschuhe verwendet. Sie werden in der Regel durch Tauchen hergestellt. Derartige Handschuhe sind zwar wasser- bzw. flüssigkeitsdicht, dafür aber nicht atmungsaktiv. Dies hat den Nachteil, dass Wasserdampf nicht abziehen kann, sodass ein Benutzer im flüssigkeitsdichten Handschuh dennoch feuchte Hände bekommt.
- Weiterhin sind Handschuhe bekannt, die nur an der Innenhandfläche mit einem wasserdichten Material versehen sind. Der Handschuhrücken ist jedoch aus einem textilen, wasserdurchlässigen Material hergestellt. Derartige Handschuhe werden häufig als Garten- und Montagehandschuhe verwendet. Aufgrund des textilen Materials am Handschuhrücken sind diese Handschuhe zwar atmungsaktiv, jedoch nicht vollständig wasserdicht und chemikalienbeständig.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den eingangs genannten Handschuh derart weiterzubilden, dass der Tragekomfort erhöht wird.
- Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Handschuh der eingangs genannten Art, bei dem der Handschuhrücken zumindest in einer Schicht aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Material ausgebildet ist. Insbesondere kann die Schicht wasserdicht und/oder als Chemikalienschutz ausgebildet sein. Unter einem atmungsaktiven Material wird im Sinne der Erfindung ein wasserdampfdurchlässiges Material verstanden. Ein solcher Handschuh ist vollständig wasser- bzw. flüssigkeitsdicht. Er ist somit in vielfältiger Weise im Außenbereich einsetzbar, beispielsweise in der Industrie, Forstwirtschaft, bei der Müllabfuhr etc. Bei diesen Tätigkeiten schwitzen die Benutzer im Normalfall in Gummihandschuhen. Sie müssen sich dennoch vor Feuchtigkeit schützen. Dies kann durch den erfindungsgemäßen Handschuh sichergestellt werden. Weiterhin können derartige Handschuhe im Sportbereich eingesetzt werden. Beispielsweise beim Reit- oder Wassersport sind derartige Handschuhe vorteilhaft.
- Es ist denkbar, auf dem Handschuhrücken eine wasserdichte Beschichtung vorzusehen, die auch wasserdampfdurchlässig ist. Weiterhin kann der Handschuhrücken aus einem Material beschaffen sein, das flüssigkeitsdicht und atmungsaktiv ist. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Handrücken aus einem Gewebe oder Vlies/Fleece ausgebildet ist, das mit einer atmungsaktiven Membran versehen ist. Durch das Gewebe oder das Vlies/Fleece kann die atmungsaktive, wasserdichte Membran vor äußeren Einflüssen geschützt werden, sodass sie nicht leicht zerstörbar ist und die Dichtheit des Handschuhs erhalten bleibt. Ein Vlies/Fleece stellt zudem eine Wärmeisolierung dar.
- Bei einer bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Membran in ein Gewirke, Vlies oder Gestrick eingebettet ist. Durch diese Maßnahme wird der Tragekomfort des Handschuhs verbessert. Insbesondere kann das Gewirke, Gestrick oder das Vlies/Fleece in unmittelbarem Kontakt zur Hand stehen. Durch das Gewirke, Gestrick oder das Vlies kann außerdem Feuchtigkeit von der Hand aufgenommen und abtransportiert werden. Von dem Vlies, Gestrick oder Gewirke aus kann die Feuchtigkeit durch die Membran hindurch nach außen verdampfen bzw. verdunsten.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn das Innenhandflächenmaterial Gummi, also natürlicher oder künstlicher Kautschuk, Latex oder Kunststoff ist. Derartige Materialien sind flüssigkeitsdicht und können abriebsfest und/oder hitzebeständig ausgebildet werden. Durch diese Maßnahme ergibt sich ein vielfältiger Einsatzbereich des Handschuhs, beispielsweise auch bei der Feuerwehr, ohne dass eine Zerstörung der wasserdichten Innenhandfläche zu befürchten ist.
- Besonders einfach lässt sich die flüssigkeitsdichte Innenhandfläche durch Tauchen herstellen. Dabei wird die Innenhandfläche einer Handform, z. B. einer Porzellanhand, oder ein Trägermaterial für die auszubildende Innenhandfläche in ein Tauchbad, das beispielsweise flüssiges Gummi oder Kunststoff enthält, getaucht. Nach dem Vulkanisieren, Abkühlen bzw. Trocknen des Gummis bzw. Kunststoffs ist eine flexible Innenhandfläche ausgebildet.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Handschuh innen hinter der Innenhandfläche eine wärmende Schicht, insbesondere eine Vliesschicht aufweist. Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Handschuh auch als Winterhandschuh zu verwenden. Insbesondere kann eine wärmende Schicht an der Ober- und Unterseite des Handschuhs vorgesehen sein. Die wärmende Schicht kann als Innenhandschuh ausgebildet sein.
- Besonders bevorzugt ist es, wenn die wärmende Schicht eine Baumwollauflage aufweist. Diese Maßnahme erleichtert das Herstellen der flüssigkeitsdichten Innenhandfläche durch Tauchen, da das Material des Tauchbads an der Baumwollauflage, die als Trägermaterial fungiert, besser hält.
- Der Handschuh kann weiter verbessert werden, wenn die Nähte zwischen der Innenhandfläche oder einem Trägermaterial der Innenhandfläche und dem Handschuhrücken flüssigkeitsdicht versiegelt sind. Beispielsweise können die Nähte mit einem Band abgeklebt sein.
- Herstellungstechnisch einfacher ist es jedoch, die Nähte durch Tauchen mit Kunststoff, Gummi, Latex oder Nitril zu versiegeln. Durch diese Maßnahme wird ein vollständig flüssigkeitsdichter Handschuh sichergestellt.
- Für einen Reinraumeinsatz ist der Handschuh geeignet, wenn für die Innenhandfläche ein Trägermaterial aus einem fusselfreien Material, insbesondere Polyamid, Polyester, Nylon oder Acryl, vorgesehen ist und der Handschuhrücken ebenfalls fusselfrei ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Handschuhrücken als beschichtete Membran ausgebildet sein. Dadurch entsteht ein atmungsaktiver Reinraumhandschuh.
- Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann als Trägermaterial für die Innenhandfläche eine flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran vorgesehen sein. Zur Herstellung des Handschuhs kann die Innenhand eines vollständig aus der Membran ausgebildeten Handschuhs in das Material für die Innenhandfläche getaucht werden. Ist die Membran fusselfrei, entsteht auf diese Art und Weise ein Reinraumhandschuh.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzel heiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
- Ein Ausführungsbeispiel ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Die einzige Figur zeigt zwei Handschuhe.
- In der Figur sind zwei Handschuhe
1 ,2 dargestellt, wobei beim Handschuh1 eine Draufsicht auf den Handschuhrücken3 und beim Handschuh2 eine Draufsicht auf die Innenhandfläche4 gezeigt ist. Der Handschuhrücken3 weist im Ausführungsbeispiel an seiner Außenseite eine Vliesschicht auf. Darunter ist eine flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran angeordnet. Durch diese Maßnahme kann aufgrund von Transpiration entstehender Wasserdampf über den Handschuhrücken3 nach außen entweichen. Der Handschuh1 weist einen Bund5 auf, in dem ebenfalls die flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran vorgesehen sein kann. Die Innenhandfläche4 ist vollständig aus flüssigkeitsdichtem Gummi ausgebildet. Die gummierte Innenhandfläche4 erstreckt sich nicht bis zum Bund6 des Handschuhs2 . Um auch hier den Benutzer vor Flüssigkeit zu schützen, kann der Bund5 ,6 über seinen gesamten Umfang mit der flüssigkeitsdichten Membran versehen sein. Beim Handschuh1 kann man sehen, dass sich die Innenhandfläche4 bis über die Fingerspitzen7 erstreckt und auch Nähte, beispielsweise an der Handschuhseite8 überdeckt. Die Fingerspitzen7 sind ebenfalls mit Gummi überzogen, was insbesondere deshalb vorteilhaft ist, da die Fingerspitzen7 bei verschiedenen Tätigkeiten besonders beansprucht werden.
Claims (12)
- Handschuh (
1 ,2 ) mit einer Innenhandfläche (4 ) aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsunaktiven Material und einem Handschuhrücken (3 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuhrücken (3 ) zumindest in einer Schicht aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsaktiven Material ausgebildet ist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuhrücken (3 ) aus einem Gewebe oder Vlies ausgebildet ist, das mit einer flüssigkeitsdichten und atmungsaktiven Membrane versehen ist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane in ein Gewirke, Vlies oder Gestrick eingebettet ist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenhandflächenmaterial Gummi, Latex oder Kunststoff ist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhandfläche (4 ) durch Tauchen hergestellt ist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuh (1 ,2 ) innen hinter der Innenhandfläche (4 ) eine wärmende Schicht, insbesondere eine Vliesschicht, aufweist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmende Schicht eine Baumwollauflage aufweist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähte zwischen der Innenhandfläche (4 ) und dem Handschuhrücken (3 ) flüssigkeitsdicht versiegelt sind. - Handschuh (
1 ,2 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähte durch Tauchen mit Kunststoff, Gummi, Latex oder Nitril versiegelt sind. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerspitzen (7 ) mit dem Material der Innenhandfläche (4 ) überzogen sind. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuh (1 ,2 ) für die Innenhandfläche (4 ) ein Trägermaterial aus einem fusselfreien Material, insbesondere Polyamid, Nylon, Polyester oder Acryl, aufweist und der Handschuhrücken (3 ) ebenfalls fusselfrei ausgebildet ist. - Handschuh (
1 ,2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermaterial für die Innenhandfläche (4 ) eine flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran vorgesehen ist.
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