DE62040C

DE62040C - Vorrichtung zur Lüftung und Abkühlung von zum Transport von Fleisch, Fischen, Bier u. dergl, bestimmten Eisenbahnwagen

Info

Publication number: DE62040C
Application number: DENDAT62040D
Authority: DE
Original assignee: C. E. NlTHARD in Basel, Schweiz
Anticipated expiration: 1911-06-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

bestimmten Eisenbahnwagen.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Lüftung und Abkühlung der zum Transport von Fleisch, Bier, Fischen und dergleichen bestimmten Eisenbahnwagen.

Die Vorrichtung besteht aus zwei verticalen Leitungen, die oben mit einander verbunden sind, und von denen jede mit einem Eisbehälter versehen ist. Eine dieser Leitungen endigt unter dem Wagenkasten' in zwei einander gegenüberliegende und den Stirnseiten des Wagens zugekehrte Trichter, welche dazu bestimmt sind, bei der Fahrt des Wagens Aufsenluft in diese Leitung zu führen, während die andere Leitung bei ihrem unteren Ende, d. h. über dem Boden des Wagens, mit einer Oeffnung versehen ist, durch welche die Luft, die beide Leitungen durchströmt und sich infolge ihrer Berührung mit dem dort befindlichen Eis abgekühlt hat, in den Wagenraum eintritt.

Die zwei unter dem Wagenboden angeordneten Trichter sind vermittelst einer oscillirenden Klappe von einarider getrennt, welche sich bei den Bewegungen des Wagens selbstthätig links oder rechts umkippt, je nach der Richtung dieser Bewegungen, so dafs der Apparat stets functionirt, ob der Wagen in der einen oder der anderen Richtung bewegt wird.

Die kalte Luft, die auf diese Weise in den Wagenraum gelangt, kühlt das in demselben befindliche Fleisch, Bier u. s. w. ab und tritt nachher durch eine über der Wagendecke angebrachte Ventilationshaube wieder aus.

Auf beiliegender Zeichnung ist Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit zwei solchen Apparaten Versehenen Transportwagens und, Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht desselben Wagens, während Fig. 3 in gröfserem Mafsstabe einen Verticalschnitt des Untertheiles der Leitung eines Appa rates, an welcher sich die zwei Luftfangtrichter befinden, darstellt.

Die zwei einander gegenüberliegenden und unter dem Wagenboden angeordneten Trichter AA¹ eines jeden Apparates sind vermittelst einer um α oscillirenden Klappe H von einander getrennt, und je nach der Richtung der Wagenbewegung wird diese Klappe H von der im entsprechenden Trichter A oder A¹ aufgefangenen Luft entweder nach rechts oder nach links umgekippt und mufs folglich diese Luft in die mit den Trichtern A A¹ in Verbindung stehende Leitung B eintreten.

Letztere enthält einen mit Eis gefüllten Behälter C, dessen Seiten wandung durchlöchert ist, damit die Luft frei um das Eis herumströmen kann. Oben steht diese Leitung mit einer zweiten Leitung B¹ in Verbindung, welche ebenfalls Eis enthält, das zwischen der Wandung dieser Leitung und einem inneren durchlöcherten Rohr C¹ angeordnet ist, so dafs die bei der Bewegung des Wagens von dem einen oder dem anderen Trichter A bezw. A¹ aufgefangene Luft nach einander die Leitung B und das Rohr C¹ durchstreichen mufs und sich dort infolge ihrer Berührung mit dem dort befindlichen Eis abkühlt, bevor sie durch die Oeffnung D am unteren Theil von B¹ in den Wagenraum ausströmt.

Nachdem die Luft den Wagenraum abgekühlt .hat, zieht sie wieder durch die in der Mitte des Wagens an der Wagendecke angebrachte Ventilationshaube E ab.

Ein kleines Röhrchen F dient sowohl bei C als bei B¹ zur Ableitung nach aufsen des vom Schmelzen des Eises herrührenden Wassers.

Die Ventilationshaube E kann, wenn erwünscht, mit Trichterdüsen d d¹ versehen sein, die bei Bewegungen des Wagens die Luft des Wagenraumes absaugen.

Der Wagen kann selbstverständlich auch mit mehreren Ventilationshauben E ausgestattet sein.

Statt zwei Luftabkühlungsapparate ABCB¹C¹ zu beiden Enden des Wagens anzuordnen, kann auch nur ein einziger Luftabkühlungsapparat, der alsdann an einem Ende des Wagens angebracht wird, zur Anwendung kommen. Die Ventilationshaube wird dann am anderen Ende des Wagens angebracht, oder aber der eine Luftabkühlungsapparat wird in der Mitte des Wagens angebracht, während an jedem Ende des Wagens eine Ventilationshaube angeordnet wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Lüftungs- und Abkühlungsvorrichtung für zum Transport von Fleisch, Fischen, Bier

u. dergl. bestimmte Eisenbahnwagen, bestehend aus einer verticalen, einen durchlöcherten Eisbehälter C enthaltenden Leitung B, die unter dem Wagenboden in zwei einander gegenüberliegende, den Stirnseiten des Wagens zugekehrte und durch eine sich selbstthätig je nach der Bewegung des Wagens nach rechts oder nach links umkippende Klappe H von einander getrennte Trichter AA¹ endigt, und welche oben mit einer zweiten Leitung B¹ verbunden ist, die unten beim Wagenboden durch eine Oeffhung D in den Wagenraum mündet, und in welcher um ein durchlöchertes Rohr C Eis angeordnet ist, so dafs die von einem der Trichter A A¹ beim Bewegen des Wagens aufgefangene Luft die Leitungen BB¹ passiren mufs, folglich mit dem darin befindlichen Eis in Berührung kommt und durch dasselbe abgekühlt wird, bevor sie durch die Oeffnung D in den abzukühlenden Wagenraum eintritt, wobei ferner der Wagen mit einer oder mehreren Ventilationshauben E versehen ist, durch welche die Luft wieder aus dem Wagenraum in die äufsere Atmosphäre tritt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.