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Vorrichtung zur Belüftung und Entlüftung von Ställen o. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Belüftung und Entlüftung von Ställen o. dgl.,
bei der vor einer verschließbaren Maueröffnung ein kaminartiger Vorbau angeordnet
ist.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art befindet sich vor der Maueröffnung
eine Schutzwand, hinter der Klappen angeordnet sind, mit denen die Maueröffnung
abgeschlossen werden kann. Dabei kann in der Offenstellung der Klappen ein an der
Außenseite der Stallwand. aufwärts gerichteter Luftstrom durch den unteren Teil
der Maueröffnung in- den Stall eintreten und dafür verbrauchte Luft aus -dem oberen
Teil der Mauerdurchbrechung abströmen. Wenn dagegen der Luftstrom schräg von oben
her gegen die Stallwand gerichtet ist, so kann die Luft auch durch den oberen Teil
der Maueröffnung in den Stall eintreten, so daß in diesem ein schädlicher Zug entsteht.
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Um dies zu vermeiden und bei jeder Windrichtung eine möglichst gleichbleibende,
durch mehr oder weniger weites Öffnen des Durchgangsquerschnittes der Maueröffnung
regelbare Entlüftung des Stalles zu erzielen, wird erfindungsgemäß statt einer glatten;
ungeteilten Schutzwand ein unterteilter Vorhau vor der Maueröffnung angeordnet,
dessen unterster Teil geschlossene Seitenwände aufweist und über die Unterkante
der Maueröffnung nach unten hinausragt, während der mittlere Teil des Vorbaues aus
jalousieartig angeordneten Platten besteht, so daß die zuströmende Luft nach oben
umgelenkt und durch den an den Seiten geschlossenen kaminartigen Oberteil des Vorbaues
abgeleitet wird. Bei einer solchen Ausführung des Vorbaues kann bei keiner Windrichtung
im Stall ein schädlicher Zug entstehen. Wenn z. B. auf die Stallwand eine Luftströmung
schräg von oben her auftrifft, werden die in den obersten Teil des Vorbaues eintretenden
Luftmengen an der Maueröffnung vorbeigeleitet und können so nicht in den Stall eintreten
und dort schädliche Zugluft hervorrufen. In weiterer Ausbildung der Erfindung sind
in den Wandteilen eines in die Maueröffnung eingesetzten Fensterrahmens, an die
sich als Abs-thlußklappe eine verstellbare Fensterscheibe anlegt, Aussparungen vorgesehen,
so daß auch bei geschlossenem Fenster ein Luftwechsel stattfinden kann. Um diese
Aussparungen noch weiter gegen einen unerwünschten Durchtritt der Luft bei einem
schräg von oben her in den kaminartigen Vorbau einfallenden Luftstrom zu schützen,
kann innerhalb des Vorbaues vor dem obersten Teil des Fensterrahmens ein winkelförmig
gestalteter Einsatz angeordnet sein, dessen Vorderwandteil schräg nach dem unteren
Ende des Fensterrahmens hin gerichtet und durchlocht ist, während die obere waagerechte
Begrenzungswand ungelocht bleibt.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Nach der Abb. r ist in .die Fensteröffnung z der Stallmauer 2 statt
des üblichen Stallfensters
ein Betonrahmen 3 eingesetzt, in dein
eine Fensterscheibe 4 um zwei seitlich an ihr angebrachte Zapfen 5 in bekannter
Weise schwenkbar, ist; -lvobei- -sie in der jeweiligen Stellung durch eine Kette
o. dgl. festgehalten wird.
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Von dem oberen Rand des Rahmens 3 reicht ein mit Durchlochungen 6
versehenes Wandstück 7 nach unten. Die Fensterscheibe 4 kann beim Schließen an diesem
Wandtei17 vorbeischwingen, um sich im geschlossenen Zustand gegen eine gleichfalls
gelochte Wandfläche 8 anzulehnen, wie es in der Zeichnung mit strichpunktierten
Linien angedeutet ist. Der zwischen den Wandteilen ? und 8 yorhandene Raum ist nach
oben hin durch einen @Vandteil9 abgegrenzt. -Der untere Rand der Fensterscheibe
4 legt sich im geöffneten Zustand an eine Rippe io an, die den oberen Rand einer
Wandfläche ii bildet. Zwischen dieser und der Stallwand :2 ist ein schmaler Kanal
i2 freigelassen, in dem die frische Luft aufwärts strömen kann, um in den Stall
einzutreten. Bei geschlossenem Fenster legt sich der untere Rand der Scheibe 4 an
den unteren Rand des Rahmens 3 an, der an seiner Außenkante mehrere Aussparungen
13 aufweist, damit auch bei geschlossenemFenster ein ständigerLuftwechsel erfolgen
kann.
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In dem Kanal i2 kann ein Sieb oder ein Filter 14 angeordnet sein,
durch das die Luftgeschwindigkeit in jenem Kanal so weit vermindert wird, daß keine
Zugwirkung im Stall entstehen kann.
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Die Seitenwände 15 des Rahmens 3 stehen aus der Sfallwand 2 vor und
tragen an ihrer vorderen Kante Betonleisten 16 und 17, zwischen denen eine ausreichend
große Öffnung freigelassen ist, durch die Licht in den Stall gelangen kann. Der
zwischen den Leisten 16 und 17 gebildete freie Raum ist durch jalousieartig angeordnete,
zwischen Vorsprüngen der beiden Wände 15 geführte und gegen Umkippen gesicherte
Scheiben 18 aus durchsichtigem Stoff, z. B. aus Drahtglas, ausgefüllt. Zwischen
den einzelnen Scheiben i8 sind offene Kanäle i9 vorhanden, so daß jede waagerecht
bzw. schräg von unten auf die Scheiben i8 auftreffendeWindströmung durch die Kanäle
i9 nach oben abgelenkt wird und durch den Kanal 2o zwischen den Wandteilen 8 und
16 abströmen kann. Hierdurch wird in dem Raum zwischen der Fensterscheibe 4 und
den Scheiben 18 eine Saugwirkung erzeugt, die das Abströmen der verbrauchten Luft
aus dem Stall begünstigt. Um diese Saugwirkung bei stärkerem Wind nicht zu hoch
ansteigen zu lassen, ist zwischen den Wandteilen ii und 17 ein Kanalei vorgesehen,
durch den weitere Luftmengen angesaugt werden können, so daß durch den zwischen
den Scheiben 4 und 18 erzeugten Unterdruck kein zu rascher Luftwechsel im Stall
entstehen kann. Die Wandfläche 16 ist vor -zugsweise weiter nach oben geführt als
die Wandfläche 8, damit schräg von oben gegen das Fenster gerichtete Luftsträme
nicht unmittelbar in den Stall gelangen können.
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Zur Erzielung einer günstigen Luftführung können in dem Kanal 2o eine
oder mehrere Leitwände 22 vorgesehen sein. ' Entlüftungsrohre 23 lassen sich
über dem Rahmen 3 in derFensteröffnung der Stallmauern anordnen, wenn etwa die Fensteröffnung
höher als der Rahmen 3 ist und ein zusätzlicher Entlüftungsweg bei geschlossenem
Fenster wünschenswert erscheint.
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Die Wirkungsart des Erfindungsgegenstandes ergibt sich aus folgendem:
Bei geöffnetem Fenster und Windstille entsteht ein Luftwechsel dadurch, daß die
verbrauchte und erwärmte Luft durch das Fenster in den Kanal :2o gelangt und von
hier aus nach oben abströmt, während frische Luft durch den Kanal 12 im unteren
Teil des Fensters in den Stall eintritt und sich in diesem infolge ihrer geringen
Strömungsgeschwindigkeit mit der wärmeren Stalluft derart mischt, daß eine schädliche
Zugwirkung vermieden wird. Bei einem mehr oder weniger starken Wind, der gegen das
Stallfenster gerichtet ist, ändern sich die Strömungsverhältnisse der Luft innerhalb
des Stalles nicht. Der Wind erzeugt lediglich in den Kanälen i9 zwischen den Scheiben
18 eine aufwärts gerichtete Luftströmung, die den Luftwechsel im Stall nur günstig,
niemals aber schädlich beeinflussen kann. Wünscht man bei kühlem Wetter keinen zu
raschen Luftwechsel, so wird das Fenster 4 mehr oder weniger weit geschlossen. Bei
völlig geschlossenem Fenster treten nur geringe Luftmengen durch die Aussparungen
13 in den Stall ein, während die verbrauchte Luft durch die Öffnungen 6 und die
Rohre 23
in den Raum zwischen den Wandteilen 7, 8 und 9 gelangt und durch
die Durchlochungen der Wand 8 in den Kanal 2o übertritt, um durch diesen ins Freie
zu entweichen.
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Die Abb. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Hierbei sind die Wandteile 7, 8, 9 und i i fortgefallen. Dafür sind am oberen Rand
des Rahmens 3 eine Rippe 24 und am unteren Rand des. Rahmens 3 eine Rippe 25 vorgesehen,
gegen die sich das Fenster 4 beim Schließen anlegt, wobei wieder einige Aussparungen
in Form von Durchlochungen, Kerben, Einschnitten o. dgl. freibleiben, damit durch
diese hindurch ein Luftwechsel auch bei geschlossenem Fenster möglichbleibt. Ferner
ist der Wandteil 16 erheblich weiter
über den oberen Rand des Fensters
hinaus nach oben geführt, was bei Windstille sehr vorteilhaft wirkt und eine Kaminwirkung
ergibt. Die Scheiben 18 sind etwas schräg gestellt, um etwaige schräg von oben auf
sie auftreffende Windströmungen zuverlässig nach oben ablenken zu können. Die an
den Seitenwänden 15 vorgesehenen Rippen 26 dienen zur Abstützung der Scheiben 18.
Im Grenzfall genügt eine einzige solche Scheibe 18. Die nicht aus durchsichtigem
Stoff bestehenden Teile des Erfindungsgegenstandes können aus Beton, Holz oder einem
anderen Stoff hergestellt sein.