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Vorrichtung zur Herstellung von formularmäßigen Niederschriften auf
einem Registrierband Bei durch Zählkarten gesteuerten Geschäftsmaschinen, wie druckenden
Tabelliermaschinen, tritt häufig das Bedürfnis auf, ihre Druckeinrichtung so arbeiten
zu lassen, daß Formulare von vorher bestimmter Länge benutzt werden können bzw.
das Registrierband nach Beendigung einer Arbeitsserie in gleich lange Blätter zerlegt
werden kann. Die Eintragungen auf den Formularen bzw. dem Registrierband
-erfolgen unter der Einwirkung der Zählkarten, die vor ihrem Durchgang durch
die Tabelliermaschine in der Sortiermaschine gewöhnlich nach Gruppen sortiert werden.
Es liegt aber in der Natur der Sache, daß die Zahl der Karten einzelner Gruppen
entweder die Kapazität der jeweils eingestellten Formularlänge überschreitet oder
aber bei anderen Gruppen nicht ausreicht, um die Formularlänge voll auszunutzen.
Es ist daher erforderlich, daß die Maschine leicht und schnell auf eine dem Durchschnitt
der Kartenzahl in den Gruppen entsprechende Formularlänge eingestellt werden kann.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Formularschaltung entsprechend
einer vorher eingestellten Länge sowohl unter Überwachung einer Zeilenzähl- als
auch der Gruppenkontrolleinrichtung zu stellen.
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Es bestand hierbei der Nachteil, daß die Zeilenschalteinrichtung eine
Rückwirkung auf die Formularlängenvorschubeinrichtung ausübte. Dieser Nachteil wird
gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß die die Formularlänge bestimmende Einrichtung
dauernd mit dem Kraftantrieb gekuppelt ist. Auf diese Weise hat sie so lange keine
Verbindung mit der Papierwalze, als der Kraftantrieb ausgerückt ist. Es wird hierdurch
die Zeilenschalteinrichtung erheblich entlastet.
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Auf den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen
dargestellt, wobei die Abb. i bis 6, 9 und i o einige mit mechanischen Mitteln.
arbeitende Lösungen, die Abb.7 und 8 elektrische Mittel verwendende Lösungen veranschaulichen.
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Bei den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen ist
der Anschaulichkeit halber angenommen worden, daß die Kraft für die Formularschaltung
von einer Welle geliefert wird, die für den Fall, daß die Formularschaltung nur
beim Summenzug erfolgen soll, zweckmäßig die Summenzieh- und Nullstellwelle sein
kann. Falls die Formularschaltung auch unter überwachung einer Zeilenzähleinrichtung
stehen soll, dann müßte die Kraftwella sowohl von der Summenzieh- als auch vön:
der Zeilenzäbleinrichtung in Drehung versetzt werden können.
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Es soll zunächst das Beispiel gemäß den Abb. i bis 5a beschrieben
werden. Das die Formularlänge beherrschende Organ ist hier ein in bezug auf den
Kraftantrieb und einen ortsfesten Anschlag verstellbarer, die Klinke einer Zahnradkupplung
tragender Hebel.
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In einem an der druckenden Geschäftsmaschine anzubringenden Gestell
i ist eine Achse 2 fest gelagert. Auf dieser Achse lose
aufgesetzt
ist ein. Kupplungszahnrad 3, 'mit dem eine Klinkeneinrichtung 4 in Eingriff gelangen
kann. Die Klinkeneinrichtung 4 sitzt an einem Arm des auf die Achse 2 ebenfalls
lose aufgesetzten zweiarmigen Schwinghebels 5,
der an seinem anderen Arm ein
Gegengewicht 6 trägt, um der Klinkeneinrichtung das Gleichgewicht zu halten. Die
Klinkeneinrichtung besteht aus einem Anschlagstück 4, das Kupplungsbolzen 4a in
die Verzahnung des Kupplungszahnrades 3 schiebt, die, wie das Anschlagstück 4, unter
- der Einwirkung von Druckfeder. stehen. Der Hebel 5 hat eine lange Lagerbuchse
7, die aus dem Gestell i herausragt und hier einen Handgriff 8 trägt, mittels dessen
der Hebel 5 geschwenkt werden kann. Mit dem Handgriff 8 verbunden isteine' Skalenscheibe
9, die zu einem am Gestell sitzenden Zeiger io eingestellt wird, um damit die jeweilige
Winkeleinstellung des Hebels in bezug auf den Anschlag 2o und das Zahnrad i i festlegen
zu können. Dieses Zahnrad ist über ein Antriebsvorgelege 12, 13 mit der Kraftwelle
14 verbunden. Das Zahnrad 13 des Vorgeleges sitzt fest auf der Welle 14, die z.
B. die Summenzieh- bzw. NullsteUwelle sein kann. Das Zahnrad I1 sitzt an sich lose
auf der Buchse 7 des Hebels 5. Es wird aber gegen den Hebel 5 durch eine Schraubenmutter
15 unter Zwischenschaltung einer Reibungsscheibe 16 gepreßt. Die Schraubenmutter
15 ist an ihrer Mantelfläche zur leichteren Handhabung mit - Stecklöchern i 7 versehen
zum Einführen eines Schlüssels (nicht dargestellt). Gegenüber dem Zahnrad i i befindet
sich ein am Gehäuse i gelagerter Sperrbolzen 18, der mittels einer Schraubenfeder
i9 dem Bereich der Verzahnung des- Rades i i ferngehalten wird. Der Sperrbolzen
wird beim Lösen oder Anziehen der Schraubenmutter 15 von Hand in die Verzahnung
des Rades i i eingeführt, damit die mit dem Zahnrad verbundenen Teile beim Lösen
und Anziehen der Schraubeninutter festgehalten werden, was nicht der Fall wäre;
wenn die Kraftwelle 14, wie an sich bekannt, von ihrem Antrieb entkuppelt ist.
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Wird die Schraubenmutter 15 und damit der Hebel 5 vom Zahnrad i i
gelöst, so kann mittels des Handgriffes 8 der Hebel 5 gegenüber dem Zahnrad i i
und einem im Bewegungsbereich des Anschlagstückes 4 befindlichen ortsfesten Anschlag
2o verstellt werden. Dieser kann auf einer- Skala 21 eingestellt werden zum Zweck
der Feineinstellung, d. h. zur genaueren Bestimmung des Weges, den der Hebels zurücklegen
muß, um mit dem Kupplungszahnrad 3 gekuppelt zu werden. Zu diesem Zweck sitzt der
Anschlag 2o an einem auf die Achse 2 aufgesetzten Zeigerarm 22, der nach Lesen seiner
Feststellschraube 23 auf der Skala 21 eingestellt werden kann. Mit dem :Kupplungszahnrad
3 fest verbunden ist ein Zahnrad 3', das über ein Getriebe 24, 25 mit der Welle
26 der Papiervorschubwalze 29_der Schreibvorrichtung der Maschine durch einen Anschlag
27 in Verbindung steht, der mit einem entsprechenden Anschlag 28 der Papierwalze
29 zusammenwirkt. Bei der gegenseitigen Berührung der Anschläge 27 und 28 wird die
Papierwalze 29 bei einer Drehung der Kraftwelle z ¢ mitgenommen: Unter der Einwirkung
der Zeilenschaltvorrichtung der Maschine (nicht dargestellt) wird sie auch unabhängig
von dem Getriebe 3', 24, 25 gedreht. Das Getriebe ist in der Abb. 5 schematisch
dargestellt, wobei der leichteren Übersicht wegen. die Papierwalze 29, die in Wirklichkeit
mit dem Getrieberad 25 auf der Welle 26 sitzt, seitlich abgeklappt gezeichnet ist.
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Da die Kraftwelle 14 stets um den gleichen Winkel gedreht wird, bestimmt
die Lage des Anschlagstücks 4zumAnschlag 2o einenTeil des Drehungswinkels der Kraftwelle
14, der ohne Wirkung auf die Papierwalze bleiben würde, auch wenn die Anschläge
27, 28 sich berühren. Dabei ist in das Getriebe 3', 24, 25 eine Übersetzung hineingelegt,
die bewirkt, daß die Papierwalze 29, wenn die Klinkeneinrichtung 4 zum Anschlag
2o den kleinsten Weg zurückzulegen hat und dabei die Papierwalze um den größten
Winkel gedreht wird, das Papier um die- größte Formularlänge verschiebt, die vorgesehen
ist. War durch die Zeilenschalteinrichtung die Papierwalze bereits gedreht und dabei
der Anschlag 28 von dem Anschlag 27 um einen der Anzahl der bedruckten Zeilen entsprechenden
Winkel gedreht worden, so läuft die Formularschalteinrichtung zunächst um -diesen
Winkel; ohne die Papierwalze mitzunehmen. Wenn dann der Anschlag 27 den Anschlag
28 erfaßt, so erfährt diese eine Drehung um einen Winkel, der dem Rest zwischen
dem der- ganzen Formularlänge entsprechenden Winkel -und dem durch die -Zeilenschaltung
davon verbrauchten Teil entspricht. Je nach der durch die Lage des Hebels 5 zum
Anschlag 2o bestimmten Formularlänge wird also der von der Kraftwelle 14 der Papierwalze
29 erteilte Vorschub unter Berücksichtigung der Zeilenschaltung geregelt. Der Eingriff
der Klinkeneinrichtung 4 mit dem Zahnrad 3 wird so lange aufrechterhalten, bis mit
der Beendigung der Drehbewegung der Welld 14 die Kraftwirkung zwischen der Klinkeneinrichtung
und dem Kupplungszahnrad 3 aufhört, wobei das lose auf der Welle 2 sitzende Rad
3 noch unter der Einwirkung der lebeüdigen Kraft der mit ihm zusammenhängenden Teile
ein kleines Stück weiterläuft, so daß die Verhaküng zwischen Radzahn und Klinkenzahn
aufhört und die Klinke unter
Federwirkung aus der Bewegungsbahn
der Zahnradzähne heraqsbewegt wird.
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Praktische Versuche. haben gezeigt, daß eine allzu hohe Übersetzung
in dem Getriebe 3', 24, 25 leicht zu Übertragungsdifferenzen führen kann, weshalb
das Übersetzungsgetriebe in Rücksicht auf etwa erforderliche weite Grenzen in der
Bemessung der. verschiedenen Formularlängen dadurch zu unterteilen ist, daß ein
zweites gleichartiges. Getriebe g'a, 24a, 25a vorgesehen . wird, das ein anderes
Übersetzungsverhältnis darstellt -als das Getriebe 3', 24, 25. Dies ist in der Abb.
5 durch strichpunktierte Linien veranschaulicht.. Eine Umschaltung der Getriebe
läßt sich in= einfacher Weise, wie sie Abb. 4 ,zeigt, durch einen Schiebekeil3o
bewirken, der in einer Nut der Achse l hin und her geschoben werden kann. Er hat
einen Vorsprung 31 für das Zahnrad 3' und einen Vorsprung 32. für das Zahnrad
3'a. Je nach der Stellung des Keiles So wird das eine oder das ändere Zahnrad 3'
bzw. g'a mit der Achse 2 gekuppelt. , Es ist oben ausgeführt; daß die Wiederauslösung
der Klinke 4 aus dem Schaltrad 3 durch Massenwirkung - herbeigeführt werden soll.
Diese Massenwirkung kann ersetzt werden durch zwangsläufiges Wiederausrücken - der
Klinke 4, und zwar, wie die Abb. 6 zeigt, mittels eines am Gestell i. (vgl. Abb.
i) befestigten Anschlages 33, der an der Stelle angebracht ist, an der die Klinkeneinrichtung
ausgerückt wird, weil die Welle-i4, zum Stillstand kommt. In der Abb. 6 entspricht
der. Anschlag 34 dem verstellbaren Anschlag 2o der Abb. i mit dem Unterschied, daß.
hier der Anschlag 34 zwecks Bestimmung der Formularlänge eingestellt wird im Gegensatz
zur Abb. i, wo die Klinke 4 eingestellt wird. Die Klinke 4 ist nach Abb. 6 als Hebelklinke
ausgebildet und mittels eines Zapfens 35 an einer dem Hebel 5 der Abb. i entsprechenden
Scheibe 36 gelagert. Auf dem Zapfen-g-5.. der Klinke 4 sitzt ein zweiarmiger Hebel
37, der mit den Anschlägen 33 und 34 zusammenwirkt. Der Hebel 37 steht unter Zugspannung
einer Feder 38, die auf den Hebel wie bei einem Kippschalter wirkt und ihn je nach
der Stellung des Hebels 37 in der einen oder anderen Lage festhält und damit die
Klinke 4 mit dem Schaltrad 3 in bzw. außer Eingriff hält. Zur Lagerung des verstellbaren
Anschlages 34 ist auf der Welle 2 ein ein- und feststellbarer Arm 39 vorgesehen.
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Die beschriebenen mechanisch' gesteuerten Kupplungen können durch
elektrisch gesteuerte Kupplungen ersetzt werden. Ein Ausführungsbeispiel hierfür
zeigt die Abb.7. In diesem Fall sitzt auf dey Welle 2 ein Kommutator 40, der mit
der Kraftwelle 14 jedesmal eine volle Umdrehung ausführt und dessen volle Umdrehung
der größten Länge des Formulars entspricht: - Die Formularlänge kann gemäß dem Vorschlag
nach Abb. 7- verringert werden, indem dieser mit, einem stufenförmigen Stromleiter
41 versehen ist, dessen Stufen den verschiedenen .einzustellenden Formularlängen
entsprechen:- Auf- dem Komrnutator ruht ein Schleifkontakt .42, der in Achsrichtung
des Kommutators verstellt und demzufolge für die ,verschiedenen -Formularstufen-eingestellt
werden kann. Die Dauer - der Berührung des Schleifkontaktes 42 :mit dem - Stromleiter
41 bestimmt die .Länge -des Formulars, wobei zu diesem Zweck in den Kommutatorstromkreis
rin Kupplungsmagnet 43 eingeschaltet ist, der für die..Kupplung der Druckwalze 29
mit der Kraftwelle 14.-sorgt. In -der Abb.7 ist eine Reibungskupplung dargestellt,
bei der eine Buchse, welche das, Sperrad 44, auf das der Anker 45 -des Kupplungsmagnets
43 einwirkt, und. ein; Getrieberad 3' trägt; mit Reibung auf die Welle 2 aufgesetzt
ist, so daß nach Freigabe des Sperrades durch den Anker 45 des Magnets. 4,3 die
Buchse sich - mit - der Welle 2 dreht und demzufolge das Getrieberad'3' das Rad
25 antreibt.:-In Abb. B. ist eine weitere Ausführungsform der . elektrischen -Kupplung
dargestellt; '-und zwar unterscheidet sich diese. von- der nach Abb.7 im -wesentlichen
dadurch, daß der Schleifkontakt 42 nicht in Achsrichtung des Kommutators 40, sondern
konzentrisch zu ihm eingestellt wird. Der vom Schleifkontakt 42 überschliifene Teil=des
Kommutators kann daher einen von dem übrigen Teil 53 des Kommutators räumlich getrennten
Körper 46 bilden, so daß nur dieser im Bedienungsbereich der Maschine sich befinden
muß, während der Teil 53 der Kommutatortrommel an irgendeiner passenden Stelle
an der Maschine angebracht werden kann. Am Kontaktfeld 46 befindet sich eine konzentrische
Skala 47 für den Zeiger-48 des Stromschlußstückes 42. Am Kontaktfeld 46 befindet
sich ferner eine Stromschlußschiene 49, an die der Kupplungsmagnet 43 über eine
Leitung 5o angeschlossen ist. Das andere Wicklungsende des Kupplungsmagnets 43 ist
über eine Stromquelle 5 i mit Kontaktbürsten 52 des Kommutators 40 verbunden. An
Stelle des Stufenleiters 41 des Kommutators nach Abb. 7 sind hier verschieden lange
Lamellen 53 vorgesehen, deren Länge die Dauer der Erregung des Kupplungsmagnets
43 bestimmt.
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Schließlich zeigen die Abb.9 und io noch ein Beispiel der mechanischen
Kupplungsvorrichtung. Hiernach wird die wählbare Gesamtlänge der Formulare dadurch
bestimmt, daß die Räder des Getriebes 3', 24, 25 in bequemer Weise ausgetauscht
werden können, wie dies früher bei den Wechselgetrieben von
Drehbänken
üblich war. Zu diesem Zwecke ist der Lagerzapfen 54 des Getrieberades 2¢ um die
:Achse des Getrieberades 25 konzentrisch beweglich angeordnet, wobei in den seitlichen
Wänden des Gestells i entsprechende Schlitzführungen 55 vorgesehen sind. Die weitere
Verbindung mit der Kraftwelle i q. geschieht über die Getrieberäder 12, 13 unter
Zwischenschaltung der oben beschriebenen, an sich bekannten Kupplungsvorrichtung
27, 28.
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Die -Ausführungsbeispiele lassen erkennen, daß mit ihrer Hilfe die
Einstellung der jeweils günstigsten Formularlänge bequem und schnell 'ausführbar
ist. Die Vorrichtung läßt sich ferner -ohrie 'Schwierigkeit auch bei bereits vorhandenen
Maschinen einbauen.