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Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk Die Erfindung betrifft eine
weitere Ausbildung des im Patent 6o i 140 geschützten Verfahrens zur Herstellung
von Schuhwerk, insbesondere von solchem ohne Brandsohle, bei welchem die Verbindung
zwischen Laufsohle -und Schaft mittels eines ,an diesem befestigten und in Winkelform
gebrachten Ralhmens erfolgt. Gemäß der Erfindung wird statt des vor dem Aufleisten
in Winkelform gebrachten Rahmens ,ein glatter Rahmen am unteren Rand des Schaftes
derart befestigt, daß er nach dem Aufleisten über den Sohlenrand des Leistens vorsteht.
Der Schaft selbst kann entweder mit der Sohlenkante des Lieistens abschneiden oder
bis zur äußeren Rahmenkante reichen. Beim Aufbringen der Laufsohle biegt sich der
über den Leistenrand vorstehende Teil des Rahmens lundgegeb:enenfalls des Schaftes
scharf nach außen ab, und die Sohle kann ohne weitere Hilfsvorrichtungen aufgenäht
werden. Das Befestigen des Schaftes auf dem Leisten kann durch in größerem Abstand
voneinander längs der Leistenkante seitlich eingeschlagene Stifte erfolgen. In besonders,
vorteilhafter Weise geschieht jedoch das Aufleisten in der Weise, daß auf der Innenseite
des Rahmens bzw. des an der Sohlenkante des Leistens anliegenden Schaftteils in
Höhe der Sohlenkante eine Kordelnaht gemäß Patent 6oi 530 angebracht wird,
durch deren Schlaufen eine den Schaft auf dem Leisten festhaltende Verschnürung
gezogen wird. Diese Arbeitsweise ist aluch auf einen rahmenlosen, mit seiner Kante
über die Sohlenkante des Leistens überstehenden Schaft ,anwendbar.
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Es ist bekannt, flexible Schuhe in der Weise herzustellen, daß ein
rahmenloser Schaft über den Leisten gespannt und entweder durch Anpnessien mittels
besonderer Spannrahmen oder durch längs der Sohlenkante des Leistens eingeschlagene
Stifte auf dem Leisten befestigt iund hierauf auf seinen überstehenden Rand die
Sohle aufgebracht. wird. Das Vierstiften eines rahmenlosen Schaftes erfordert aber,
wenn eine gute Paßform des Schuhes erzielt werden soll, das Einschlagen. einer großen
Anzahl von Stiften, von denen jeder ein Loch in dem Oberleder des fertigen Schuhes
hinterläßt.
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Blei dem gemäß der Erfindung vor dem Aufleisten mit einem Rahmen versebenen
Schaft sind dagegen zum Festhalten ,auf dem Leisten nur wenige Stifte erforderlich,
da der
Rahmen dem Oberleder genügend Steifheit verleiht, um auch
bei wenigen Heftstellen ein festes Anliegen und scharfes Abbiegen des Schaftrandes
beim Aufbringen der Laufsohle zu sichern.
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Es ist weiter bekannt, bei Herstellung von Schuhen den Schaft durch
eine Verschnürung aufzuleisten, die am unteren Rand des Schaftes angreift und diesen
nach innen zieht und auf der Sohlenkante des Leistens festhält. Bei diesem Verfahren
bleibt der Oberlederrand auch beim fertigen Schuh eingeschlagen, und ,es wird dadurch
die Biegsamkeit des Schuhes beeinträchtigt: Es ist weiter bekannt, bei schweren,
von Hand gearbeiteten zwiegenähten Schuhen einen Rahmen zu verwenden, der im Laufe
der Verarbeitung winklig ,abgebogen und durch das Oberleder hindurch in eine Brandsohle
oder Zwischensohle eingestochen wird. Solche Schuhe lassen sich aber maschinell
nicht herstellten und besitzen naturgemäß nur eine geringe Biegsamkeit.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen
veranschaulicht, wobei ein über einen Leisten gespannter Schaft im Querschnitt dargestellt
ist. Eine Seite -jeder Abbildung ist dabei vor, die andere Seite nach dem Befestigen
der Laufsohle gezeichnet.
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In Abb. i ist ein Schaft a über den Leisten b gespannt, dessen Rand
so weit über die untere Leistenkante vorragt, daß er nach dem Umbiegen nach außen
auf der Laufsohle befestigt wer denkarm. Um den Schaft so über den Leisten spannen
zu können, daß er an der unteren Leistenkante ringsum fest ,anliegt, ist in Höhe
dieser Kante auf der Innenseite des Schaftes eine Kordelnaht c befestigt, beispielsweise
durch eine Kreuzstichnaht festgenäht. Durch die ,auf den ganzen Umfang gleichmäßig
verteilten Schlaufen dieser Kordelnaht wird eine Verschnürungd ;gezogen und damit
der Schaft festgespannt. Der auf diese Weise stramm auf dem Leisten sitzende Schaft
wird ohne weitere Hilfsmittel auf die Laufsohle e gepreßt, wobei sich der unten-
vorstehende Rand scharf nach außen umbiegt und auf der Laufsohle durch Nähen oder
Kleben befestigt werden kann. Abb. 2 zeigt den gleichen Schaft, wobei auf seinem
über die untere Leistenkante vorstehenden Rand vorher ein Rahmen f befestigt ist.
Das Verfahren ist dasselbe, wie in Abb. i dargestellt.
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Nach Abb. 3 wird ein Schaft g verwendet, dessen Rand mit der Unterkante
des Leistens b abschneidet und der einen Rahmen lt trägt, welcher in entsprechender
Breite über die Leistenkante hinausragt. In diesem Fall ist auf der Schaftk ,ante
eine Kordelnaht c durch Annähen befestigt, in deren Schlaufen die Verschnürung-d
eingreift.
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Abb. ¢ zeigt die gleiche Ausführungsart, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Kordelnaht c für die Verschnürung auf der Innenseite des Rahmens k der Schaftkante
entlang angebracht ist.