DE6175C - Verfahren zur Herstellung von Futtermischungen mit Lupinenkörnern, wobei diese entbittert und selbst in feuchtem Zustande auf längere Zeit konservirt werden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Futtermischungen mit Lupinenkörnern, wobei diese entbittert und selbst in feuchtem Zustande auf längere Zeit konservirt werden

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DE6175C
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F. C. GLASER in Berlin, Lindenstrafse 92
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    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances

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Description

1878.
Klasse 53.
F. C. GLASER in BERLIN.
Verfahren zur Herstellung von Futtermischungen mit Lupinenkörnern, wobei diese entbittert und selbst in feuchtem Zustande auf längere Zeit conservirt werden.
Patentirt im Deutschen Reiche vom io. November 1878 ab.
Bei dem Betriebe der Landwirtschaft ist die Herstellung eines richtigen Nährstoffverhältnisses in den Futtermitteln ein Erfordernifs für die rationelle Ernährung der Hauptthiere, d. i. eines richtigen Verhältnisses der Eiweifs sub stanz zu den Kohlehydraten. Es ist daher bei dem Uebergewicht der letzteren in der grofsen Mehrzahl der Futtergewächse (wie z. B. in der Kartoffel mit durchschnittlich 21,8 pCt. an verdaulichen Kohlehydraten gegen nur 2,1 pCt. verdaulicher Eiweifsstoffe) die Zumischung von an Eiweifs besonders reichen Futtermitteln eine wirthschaftliche Nothwendigkeit, zu deren Erfüllung zur Zeit besonders die Oelkuchen verwendet werden, von denen z. B. die Rapskuchen ca. 25,3 pCt. an verdaulichen Eiweifsstoffen enthalten, so dafs dieselben infolge des vielfältigen desfallsigen Bedarfs stets in einem sehr hohen Preise stehen.
Vorzugsweise geeignet hierzu würden,v wie in der Landwirtschaft ebenfalls bekannt, auch die Lupinenkörner sein, von denen die der blauen Lupine durchschnittlich 23,6 pCt, die der gelben Lupine 34,4 pCt. an verdaulichen Eiweifsstoffen enthalten, also gleich bezw. erheblich mehr als die Rapskuchen, und die zu bedeutend niedrigeren Preisen zu erhalten sind, ja in Wirthschaften, die sie selbst bauen, oft in erheblichen Quantitäten feucht eingeerntet werden und dann fast gar nicht zu conserviren und zuverwerthen sind, wenn nicht der starke Bitterstoff der Lupinenkörner ihrer Verwendung hierzu entgegenstände, der sie der Mehrzahl der Hausthiere zuwider, ja gesundheitsgefährlich macht. Es sind daher vielfältig Mittel zur Entbitterung der Lupinenkörner aufgesucht worden, von denen namentlich die Behandlung mit Schwefelsäure oder mit Salzsäure diese Entbitterung auch vollständig bewirkt. Aber die bisherigen Methoden haben sich für die praktische Anwendung im grofsen als zu wenig geeignet, als nicht einfach und nicht billig genug erwiesen, haben fast alle noch den speciellen Nachtheil, dafs sie die entbitterten Lupinenkörner in einem feuchten, sie einem schnellen Verderb aussetzenden Zustande hinterlassen, und haben eine ausgebreitete Anwendung nicht zu erlangen vermocht.
Das nachfolgende einfache Verfahren zur Herstellung von Futtermischungen aus den Lupinenkörnern mit einzusäuernden Futtergewächsen (den Wurzelgewächsen, deren Fabrikationsrückständen — Rübenprefslinge, Pulpe der Stärkefabrikation — noch grünen Futterkräutern und Futtergräsern) erreicht auf sehr billige und praktische Weise nicht nur die Entbitterung der Lupinenkörner in der, unschwer in den günstigsten Verhältnissen der stickstofffreien zu den stickstoffhaltigen Substanzen herzustellenden Futtermischung, sondern bewirkt auch aufserdem die Conservirung feuchter (zumeist schon feucht eingeernteter) Lupinenkörper, auch der auf feuchtem Wege entbitterten.
Das Verfahren besteht zuvörderst darin, dafs die Lupinenkörner (und zwar trocken zu entbitternde ohne jede vorbereitende Behandlung, feuchte, zu conservirende dagegen nur gleich nach deren Ausdreschen ohne solche, im Beginn des Verderbs durch Schimmeln begriffene aber erst nach Abwaschen des Schimmels durch mit Schwefelsäure angesäuertes Wasser) den einzusäuernden Futtergewächsen vor deren Einsäuerung zugemischt werden, ungefähr in einem Quantum, durch welches das für den beabsichtigten Futterzweck geeignete Verhältnifs ihrer verdaulichen Eiweifssubstanz zu den verdaulichen Kohlehydraten in der Mischung hergestellt wird (das aus den bekannten Wolff sehen Tabellen leicht zu entnehmen ist und über welches unten noch näheres folgt) und dafs dann das gemeinsame Einstampfen bezw. Einbringen der Mischung in die Säuerungsgruben erfolgt. Von da ab weiter folgt das Verfahren zunächst dem in der Landwirthschaft schon genügend bekannten der bisher nur behufs ihrer eigenen Conservirung ihm unterzogenen Einsäuerung der Futtergewächse. Die Dimensionen der dafür herzustellenden Gruben und Behälter mit senkrechten Wänden, ca. ι y2 bis 2 m Breite, 1 1J3 bis 2 m Tiefe und beliebiger Länge, ihre Auskleidung mit einer schwachen Strohschicht oder besser mit Holz oder Mauerwerk, das vorangehende Reinigen und Zerkleinern der Wurzelfrüchte, ihr wie der anderen Futtergewächse Einbringen in '/; m hohen Lagen, hier selbstverständlich nach der
vorhergehenden Mischung mit den wie oben vorbereiteten Lupinenkörnern, das möglichst feste und luftfreie Eintreten und Einstampfen der Lagen bis zur ungefähren Höhe von ι ij.1 bis 2 m, das Ueberdecken mit einer dünnen Strohlage zur Abhaltung der Erde, das möglichst feste Zudecken und Beschweren mit Erde, in 2/3 bis 3/4 m Höhe das wiederholte Schliefsen der darin von dem in wenigen Tagen folgenden Setzen und Zusammensinken der Futtermasse entstehenden Risse, alles bleibt ganz dasselbe.
Danach aber folgen dann noch zwei nothwendige Abweichungen, welche darin bestehen, dafs bei dem Zweck der Entbitterung eine längere Zeitdauer als die sonstige von vier bis acht Wochen (um ca. '/4 langer) bis zur Wiederöffnung der Gruben behufs der Verfütterung gewährt werden mufs; die Verlängerung differirt je nach der Quantität der beigemischten Lupinenkörner, auch der äufseren Lufttemperatur, und dafs sowohl bei dem Zweck der Entbitterung als bei dem Zweck der Conservirung der feuchten Lupinenkörner nach der Oeffnung der Graben die oberste Schicht, die bei dem Einstampfen schwächer mit jenen zu mischen ist, in der Tiefe von '/4 m drei bis vier Stunden vor der Verfütterung auszuwerfen und nothwendig der freien Luft auszusetzen ist zur Abwitterung und Verdunstung der flüchtigen Säuren und Stoffe, welche, sich bei diesem Verfahren aus den Lupinenkörnern entwickeln, in dieser Schicht ansammeln und oft erheblich nachtheilig zu wirken vermögen (das schädliche, durch die Erwärmung verdampfbare Coniin und Conydrin aus den Lupinenkörnern).
Die Vollkommenheit nun der so herbeizuführenden Entbitterung. hängt ab von der Quantität der Lupmenkörner. Diese für sich allein, ohne Herstellung einer solchen Vermischung, werden, wenn auch bis zur Sättigung angefeuchtet, durch ein sonst möglichst gleiches Verfahren gar nicht entbittert (und verderben auch bald unter Schimmelbildung). Auch bei Zumischung einer irgend übermäfsigen Quantität erfolgt die Entbitterung keineswegs ausreichend. Das wesentliche Interesse der Landwirthschaft geht aber nur dahin, dafs sie bei derjenigen Quantität erfolge, durch die in der Mischung das richtige, oben erwähnte Nährstoffverhältnifs zwischen den verdaulichen, stickstoff(eiweifs)-haltigen (Nh der landwirtschaftlichen Bezeichnungsweise) und stickstofffreien (Nfr), stärkehaltigen Nährstoffen hergestellt wird, welches Verhältnifs die Erfahrung wie correcte Fütterungsversuche je nach den Futterzwecken auf ι : 4 bis 1:7, durchschnittlich also auf 1 : 5,5, festgesetzt hat. Hierbei erfordert aber selbst das stärkereichste unter den gewöhnlichen Futtermitteln, die Kartoffeln, zu den darin durchschnittlich enthaltenen 21,8 pCt. verdaulichen Kohlehydraten und 0,2 pCt. Fett neben den eigenen 2,1 pCt. Eiweifsstoffen (also ein Nährstoffverhältnifs von ι : 10,6 nur noch ca. 8,2 pCt. gelbe oder ca. 15,9 pCt. der minder eiweifs- /9
haltigen blauen Lupinen, d. i. ca. 23/4 Metzen der letzteren pro Scheffel Kartoffeln; und in diesem Quantum den zum Einstampfen zerschnittenen Kartoffeln vorgängig beigemischt erfolgt die für den Nutzungswerth dieser Futtermischung so erhebliche Entbitterung geradezu vollkommen. Desgleichen ebenso vollständig bei Einstampfen mit Kohlrüben (Wrucken), ja selbst noch vollständig bei einem erheblichen, dann anderweitig benutzbaren Ueberschufs der Lupinenkörner über den geringeren Zumischungsbedarf der schon in sich selbst ein günstigeres Nährstoffverhältnifs enthaltenden Kohlrüben (1 : 8,3), selbst wenn die Quantität der Lupinenkörner fast bis zu der obigen bei Kartoffeln ausgedehnt wird. So auch bis zu obigem Nährstoffverhältnifs bei Rübenprefslingen der Zuckerfabriken und der Pulpe der Stärkefabriken genügend, besonders bei Zumischung von gelben Lupinen zu den Rübenprefslingen. Nicht ganz genügend bei Zumischung zu schon härterem rothen Klee einige Zeit nach dessen Blüthe.
Die chemischen Reactionen, welche bei diesem Verfahren die besondere Nutzbarmachung der Lupinenkörner und damit der ganzen Futtermischung durch der ersteren Entbitterung (ebenso wie die Conservirung der feuchten) bewirken, bestehen in der allmäligen, langsamen und lange andauernden Einwirkung der AVährend des Vorganges durch das übrige Sauerfutter sich entwickelnden Wärme und sich bildenden Säuren, und zwar von für die Fütterung unschädlichen (der Milchsäure und der Buttersäure), welche beide auf die Lupmenkörner bis zu den angegebenen Quantitätsgrenzen dieselbe entbitternde Wirkung ausüben, wie die bisher bekannte Behandlung derselben für sich und aufserhalb solcher Futtermischung mit Salzsäure oder mit Schwefelsäure. Letztere aber haben zum Theil eine nachtheilige Wirkung und müssen daher durch ein weiteres Verfahren wieder entfernt werden; jedenfalls hinterlassen sie die Lupinenkörner in einem ihren baldigen Verderb herbeiführenden Zustande, so dafs eine Beschränkung dieser Behandlung auf den täglichen Bedarf und eineverhältnifsmäfsig kostspielige und unbequeme tägliche Wiederholung des Verfahrens nothwendig wird.
Das vorliegende Verfahren dagegen gestattet die Anwendung auf beliebig grofse Quantitäten auf einmal und gewährt an Stelle des schleunigen Verderbs eine langdauernde Conservirung.
Das Praktische dieses Verfahrens liegt überdies in seiner grofsen Billigkeit, da es zu einem grofsen Theil sich an Operationen anschliefst, die ohnedies für einen anderen Zweck schon vorgenommen werden. Noch werthvoller aber wird es zur Nutzbarmachung der so häufig und in manchen Jahrgängen in so grofsen Quantitäten geernteten feuchten Lupinenkörner, die bei diesem Verfahren bald nach ihrem Erdrusch nicht nur ebenso verwendbar wie die trocken geernteten \verden, sondern auch statt ihres
sonstigen Verderbs auf viele Monate hin vollständig und ebenfalls fast kostenfrei conservirt werden.
Die bei diesem Verfahren resultirenden speciellen Fütterungseigenschaften der so bereiteten Futtermischung (für Milch- oder Fleisch- oder Fettproduction etc.) sind gleich manchen anderen Specialien noch zu ermitteln (wie z. B. die wahrscheinliche Beseitigung der Lupinen
krankheit und des Blutschlags der Schafe von Fütterung mit Lupinenkörnern).

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das oben beschriebene Verfahren zur Herstellung von Futtermischungen mit Lupinenkörnern, durch welches die letzteren entbittert und feuchte Lupinenkömer langdauernd conservirt werden.
DENDAT6175D Verfahren zur Herstellung von Futtermischungen mit Lupinenkörnern, wobei diese entbittert und selbst in feuchtem Zustande auf längere Zeit konservirt werden Active DE6175C (de)

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