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Aufweitbare Büchse zum dichten Ausfüttern von Durchlässen an Behältern,
namentlich der Spundlöcher von Holzfässern o. dgl. Im Behälterbau, insbesondere
in der Küferei, ist es bekannt, Durchlässe an Behältern, z. B. Spundlöcher von Holzfässern,
mittels Metallbüchsen auszufüttern. Um einen festen Sitz dieser Metallbüchsen zu
erzielen, hat man schon vorgeschlagen, diese Büchsen mittels Gewinde in die Spundlöcher
einzuschrauben oder mit einem aufweitbaren Liragen zu versehen, der durch die Befestigung
den inneren Rand des Spundloches umgreift. Ein weiterer Vorschlag sieht einen teilweise
geschlitzten Büchsenhals vor, dessen Durchgang nach dem Einsetzen der Büchse erweitert
wird, um die Wand der Büchse gegen das Spundloch abzudichten. Von diesen bekannten
Spundlochbüchsen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß bei ihm
der untere Teil der Büchsenwandung verdickt ist und auf der Außenseite quer zur
Maserung des Holzes verlaufende Rillen hat, die beim Erweitern des Durchganges in
das Holz des Spundloches eingepreßt werden. Hierdurch wird eine festgre Verbindung
zwischen Büchse und Spundloch erreicht als mit den bekannten Büchsen, namentlich
aber derjenigen Ausführung, bei welcher durch die Schlitzung des Büchsenhalses dieser
nicht auf dem ganzen Umfang an der Spundlochwand anliegt. Außerdem wird durch die
quer zur Maserung des Holzes angeordneten Rillen ein Splittern des Holzes beim Eintreiben
der Büchse vermieden.
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Das Wesen des Erfindungsgegenstandes ist somit darin zu erblicken,
daß an Büchsen zum dichten Ausfüttern von Durchlässen an Behältern, namentlich der
Spundlöcher von Holzfässern o. dgl., der äußere Umfang der Büchse in aufgeweitetem
Zustand sich eng an die Wandung des Spundloches anlegt, der untere Teil der Büchse
eine den Durchgang verengende Wandverstärkung und auf der Außenseite des verstärkten
Teiles quer zur Maserung des Holzes des Spundloches verlaufende Wellen oder zickzackförmig
gestaltete Rillen oder Ansätze hat.
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Die Öffnung der Büchse kann sich vor deren Auftreiben über ihre ganze
Länge stetig verengen, oder sie kann derart ausgebildet sein, daß die Steigung der
sich kegelig verengenden Öffnung im Fuß der Büchse steiler ist als im Büchsenkopf.
In letzteren kann auch ein zur Aufnahme eines Schraubstopfens o. dgl. dienendes
Führungsgewinde eingelassen sein, dessen Spitzen- bzw. Außendurchmesser zwecks Vermeidung
einer Beschädigung desselben beim Auftreiben den Größtdurchmesser der sich anschließenden
kegeligen Verengung überragt.
An der engsten Stelle der kegeligen
Büchsenöffnung kann ein in diese einragender Bund oder Ring angeordnet sein. Auch
kann die untere Stirnkante der Büchse in Achsenrichtung verzahnt sein, wodurch beim
Rufweiten das Einpressen des Büchsenfußes in die Behälterwandung erleichtert wird.
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Am Büchsenkopf ist zweckmäßig in bekannter Weise ein Aufsetzflansch
angeordnet, der an seiner Unterseite einen Verankerungskragen trägt. Ferner kann
der Büchsenmantel auch an sich bekannte, axial gerichtete Zacken aufweisen, die
zur Lagensicherung dienen.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen von zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens dienenden Metallbüchsen dargestellt. Es zeigen:
Fig. i eine in ein Faßspundloch eingesetzte, aber noch nicht aufgetriebene Metallbüchse,
zur Hälfte in Ansicht, zur Hälfte im Schnitt, Fig.2 im Längsschnitt eine in ein
Faßspundloch eingesetzte und zum Teil bereits aufgetriebene Büchse, Fig. 3 die gleiche
Büchse nach Erreichung der endgültigen Verankerungslage, Fig. 4 ,eine längs geschnittene,
nur mit einem Teil ihrer Wandung auftreibbare Büchse vor dem Verspannen mit dem
Spundloch, Fig. 5 ihre Verankerungslage ebenfalls im Querschnitt, Fig. 6 eine Aufsicht
der Büchse nach Fig. 5, Fig. 7, 8, 9 und io in Ansicht verschiedene Ausführungsformen
von in Umfangsrichtung mit Riefungen- versehenen Büchsen und Fig. r i eine längs
geschnittene Büchse mit Innengewinde im Kopf zur Aufnahme eines Schraubstopfens
o. dgl.
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Die Ausfütterung der Behälterauslässe erfolgt mittels einer Metallbüchse
i, an deren Kopf zweckmäßig ein Aufsetzflansch 2 angeordnet ist. Die Mantelfläche
der Büchse ist im wesentlichen vor dem Auftreiben, um ein fülliges Einsetzen z.
B. in das zylindrische Spundloch 3 der Faßdaube q. zu ermöglichen, ebenfalls zylindrisch
und in Umfangsrichtung mit zwei Rillen 5 und 6 versehen.
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Die Öffnung der Büchse verengt sich erfindungsgemäß kegelig in Achsen-
und Einlaßrichtung. Vor dem Auftreiben muß die Steigung dieser kegeligen Verengung
größer sein als nachher. Ferner ist an der untersten und engsten Stelle der Öffnung
ein in diese ragender Bund 8 vorhanden (Fig. i).
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Gemäß der Erfindung erfolgt das Auftreiben der Büchse in dem Faßspundloch
3 nicht nur, um eine innige Verankerung in der Faf?-wandung, sondern noch darüber
hinaus eine gas- und flüssigkeitsdichte sowie gesundheitlich einwandfreie Ausfütterung
herzustellen. Dazu dient äls Auftreibwerkzeug eine mit konzentrischen Rollen versehene
Rohrwalze, deren Wirkungsfläche beim-Drehen eine der kegeligen Anfangsöffnung der
Büchse gleiche Kegelfläche ist. Nach Einsetzen der Rohrwalze in die kegelige, auftreibbar
ausgebildete Öffnung der Büchse wird diese durch Drehen und gleichzeitiges Vorschieben
des Werkzeuges und dabei durch Vergrößerung der Steigung des Wirkungskegels aufgewalzt.
Hierbei wird nach Fig. i zuerst der in die Öffnung ragende untere Bund 8 aufgeweitet,
da nur dieser bei den ersten Drehungen die Rohrwalze berührt. Hierdurch wird auch
ein Rufweiten und damit ein langsames, aber gewaltsames Einpressen des unterhalb
der Umfangsrille 5 gelegenen, ringförmigen Büchsenteiles 7 in die Faßwandung bewirkt
(Fig.2). Nach dem Plattwalzen des Bundes 8 wird auch der übrige Unterteil oder Fuß
der Büchse, da deren kegeliger Durchgang eine größere Steigung aufweist als der
Wirkungskegel der Rohrwalze, allmählich aufgeweitet.
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Fig. 2 zeigt eine Büchse, die nur zum Teil, nämlich von der Kante
g der ursprünglich sich stetig kegelig verengenden Öffnung ab, aufgeweitet ist,
während die Fig. 3 die endgültige, durch fortgesetztes Drehen und Eindrücken der
Rohrwalze erreichte Aufweit-und Verankerungslage darstellt.
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Während des Einwalzens der Büchse wird diese ganz allmählich aufgeweitet
und in die das Spundloch 3 umgebenden Wandungsteile eingepreßt, wobei sich die ringförmig
ausgebildeten Teile 7 und 7' der Büchsenwandung in von ihnen selbst während des
Walzens in das Holz eingedrückte Kreisnuten einquetschen.
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Um während des Aufweitens der Büchse deren Drehung oder sonstige unerwünschte
Lagenänderung zu verhüten, können an ihr sich in das Holz drängende Mittel angeordnet
sein. Bei den Büchsen gemäß Fig. i, 5 und 6 dienen hierzu Zacken io. Es kann auch
an dem Büchsenkopf ein Aufsetzflansch 2 vorhanden sein, der sich in eine entsprechende
Versenkung der Faßwandung einlegt oder sich auf diese aufsetzt, wobei die Flanschunterseite
der Faßwölbung angepaßt ist.
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Bei den Büchsen nach Fig. q,, 5 und 6 ist erfindungsgemäß nur deren
Fußteil 12 zum Auftreiben ausgebildet. Dieser untere kegelige Durchgang muß. vor
dem Auftreiben eine größere Steigung aufweisen als. der obere, ebenfalls im Durchgang
kegelige, aber mit kleinerer Steigung versehene Teil 13. Nach dem Auftreiben der
Büchse hat diese einen kegeligen Durchgang mit stetiger Steigung, die derjenigen
der kegeligen Öffnung im Kopfteil gleich ist. Dadurch, daß nur der
untere
Teil der Büchse aufgeweitet wird,-wird deren Drehen und Ausspringen aus dem Spundloch
sowie auch ein Beschädigen wirksam verhindert.
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Fig. i i zeigt eine Büchse, bei der ebenfalls nur der untere Teil
auftreibbar ist, während der obere Teil der Öffnung mit einem zur Aufnahme eines
Schraubstopfens dienenden Führungsgewinde 15 versehen ist, dessen Außendurchmesser
den Größtdurchmesser der sich anschließenden kegeligen Verengung überragt. Diese
Anordnung bringt den Vorteil, daß beim Auftreiben des Unterteiles das Gewinde durch
die Rohrwalze nicht beschä-. digt wird.
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Die Oberfläche der auftreibbaren Teile der. Büchsenwandung wird, wie
aus den Fig. 7, 8, g und io ersichtlich ist, mit zickzack- oder wellenförmigen Rillen
oder Ansätzen versehen. Da die Fasern des Holzes in Daubenlängsrichtung, also senkrecht
zur Längsachse der in ein Spundloch o. dgl. eingesetzten Büchse verlaufen, sind
die Riefungen 16 quer zur Faserrichtung angeordnet. Beim Rufweiten der Büchse hat
die geriefte Oberfläche das Bestreben, das Holz quer zur Faser zusammenzupressen,
so daß sich das Einquetschen des Holzes in die Hohlteile der Riefungen ebenfalls
quer zur Faser vollzieht, wodurch die Splitterneigung unterbunden wird.
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In die Büchsen gemäß Fig. 7 und 8 sind :@usnehmungen 17 eingearbeitet,
in die sich das Holz ebenfalls einquetscht.
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Bei der in Fig. io dargestellten Büchse ist deren untere Stirnkante
in Achsenrichtung zickzack- oder sägezahnartig ausgebildet, wodurch das Einpressen
in die Behälterwandung erleichtert wird.
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Das Spundloch 3 braucht nicht die aus der "Zeichnung ersichtliche
zylindrische Form zu haben, sondern kann auch z. B. kegelig sein.
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Bei der erfindungsgemäßen Büchse zum Ausfüttern können auch zusätzliche
Befestigungsmittel sowie auch Dichtungsringe und Unterlegscheiben Verwendung finden.
So kann z. B. dem Ringteil 7 der Büchse nach Fig. i der Zeichnung eine in das Spundloch
eingelassene konzentrische Kreisnut zugeordnet sein, in die vor dein Einsetzen der
Büchse ein Dichtungsring eingelegt wird. Dieser Ring wird beim Auftreiben der Büchse
von deren unterem Ringteil erfaßt, unter Spannung gesetzt und unter Schaffung einer
wirksamen . Dichtung mit der Faßwandung in diese eingepreßt.
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Die zum Ausfüttern verwendbaren Büchsen können auch als zum Einbrennen
der Spundlöcher in die Faßwandung dienende Stempel ausgebildet sein. Die Gestaltung
des Aufsetzflansches 2 richtet sich nach dessen Befestigungsweise, ob in oder auf
der Faßwandung, sowie nach der Bauart des Fasses selbst.
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Des weiteren können an sich bekannte zusätzliche Befestigungs- und
Sicherungsmittel an dem Aufsetzflansch 2 angeordnet sein, so z. B. eine dichtende
Unterlegscheibe unter oder ein Verankerungskragen i i an diesem (Fig. i). Dieser
Kragen ii wird beim Einsetzen der Büchse in die Wand des Fasses o. dgl. eingetrieben,
ist zweckmäßig gerieft und gehärtet sowie an seiner Stirnkante ausgezahnt und- geschärft,
wodurch das Einbringen in das Holz wesentlich begünstigt wird.
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Zwecks Befestigung dieses Kragens ii an dem Aufsetzflansch 2 ist in
dessen Unterseite eine Kreisnut vorgesehen, deren Seitenwände rechtwinklig oder
schräg zum Nutengrund stehen. In dieser- Kreisnut ist der Kragen ii mit dem Auf
setzflansch 2 stoffschlüssig, etwa durch Hart- oder Weichlötung, Schweißung u. dgl.,
verbunden.