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Ausgußtülle für Behälterverschlüsse
Die Erfindung betrifft Verbesserungen
an Ausgußtüllen für Verschlüsse von Behältern für fließfähige Stoffe, insbesondere
tropfbare Flüssigkeiten. Noch spezieller bezieht sich die Erfindung auf Ausgußtüllen
für Behälter in der Gestalt von Trommeln, Eimer u. dgl., bei denen die Entleerungsöffnung
in der oberen Endwand des Behälters angebracht ist; sie ist indessen nicht auf diese
speziellen Behältertypen beschränkt und kann auch auf andere Behälterformen, wie
Fässer, Tanks u. dgl., angewandt werden.
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Ganz speziell bezieht sich die Erfindung auf Metallbehälter mit Metallverschlußstopfen,
Behälter, die für den Transport fließbarer Stoffe, wie tropfbarer Flüssigkeiten
und Pulver, bestimmt sind, wenn diese eine Korrosion des Behälters hervorrufen oder
selbst, wie z. B. Nahrungsmittel, durch den Behälter verunreinigt werden können.
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Gemäß der Erfindung werden Transportbehälter für fließfähige Stoffe
mit einer Ausgußtülle ausgestattet, die in der Entleerungsöffnung des Behälters
gleitfähig angeordnet ist und an oder nahe jedem ihrer Enden Flansche aufweist,
um die Verschiebung der Tülle in der Längsrichtung aus einer Stellung, bei der sie
zum größten Teil innerhalb des Behälters liegt, in eine äußere Entleerungsstellung
(und umgekehrt) zu begrenzen.
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Eine solche Tülle ist aus einem elastisch verformbaren, aber seine
Form behaltenden nichtmetallischen Stoff, z. B. natürlichem oder künstlichem Gummi,
einer Gummiverbindung, einem thermoplastischen Kunstharz, wie Polyvinylchlorid od.
dgl., geformt und mit einer Querverschlußmembran versehen, die man entfernen oder
zerreißen kann, bevor die Tülle zur Entleerung des Behälters, an dem sie angebracht
ist, benutzt wird.
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Die weiteren Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer ihrer Ausführungsformen und den angeschlossenen Patentansprüchen.
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Um die Erfindung und das Verfahren, mit dem sie praktisch ausgeführt
werden kann, leichter verständlich zu machen, wird beispielsmäßig eine Ausführungsform
davon nachstehend beschrieben und durch die Zeichnungen erläutert. In diesen ist
Fig. 1 ein Achsschnitt durch die Entleerungsöffnung einer mit Gummi ausgekleideten
erfindungsgemäß konstruierten Behältertrommel, Fig. 2 eine Endansicht des in Fig.
I dargestellten Trommelteils, Fig. 3 ein ähnlicher Schnitt wie in Fig. I, aber ohne
den Verschluß stopfen für die Entleerungsöffnung, Fig. 4 eine Teilansicht in Perspektive
zur Erläuterung der Art, wie das Ausgießen der Flüssigkeit aus dem in den Fig. I
bis 3 dargestellten Behälter vor sich geht.
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In den Zeichnungen ist I die obere runde Endwand einer zylindrischen
Metalltrommel 2, die mit einer sackförmigen Gummiauskleidung 3 versehen ist; 4 ist
die Entleerungsöffnung der Trommel.
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Erfindungsgemäß ist die Entleerungsöffnung 4 mit einer Buchse oder
einem Dichtungsring 5 versehen, der aus elastischem Stoff, wie Natur- oder Kunstgummi,
einer Gummiverbindung, einem thermoplastischen Kunstharz, wie Polyvinylchlorid od.
dgl., hergestellt ist. Die Buchse 5 ist an ihrem aus dem Behälter herausragenden
äußeren und ihrem in den Behälter hineinragenden imleren Ende mit Außenflanschen
6 und 7 versehen, die dazu dienen, die Buchse 5 in der Achsrichtung gegenüber der
Entleerungsöffnung 4 festzulegen; sie sind zu diesem Zweck oberhalb und unterhalb
der Trommelendwand I angeordnet.
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Zweckmäßig ist die obere Endwand der Trommel, wie bei 8 gezeigt,
kreisrund eingepreßt, so daß sie eine ringförmige Vertiefung erhält, um den Flansch
6 der Buchse 5 aufzunehmen, und eine ringförmige Deck- oder Befestigungsplatte 9
ist an die obere Trommelendwand I angeschweißt, so daß sie mit dem eingepreßten
Teil 8 der Trommelendwand einen Ringraum bildet, in dem der äußere Flansch6 der
Buchse 5 Platz findet und festgehalten wird.
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Der untere Flansch 7 der Buchse 5 ist dazu bestimmt, wenn die Trommel
2 einen Gummi snack als Auskleidung enthält, diesen Sack mit der Buchse 5 luftdicht
zu verbinden.
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Rund um die Entleerungsöffnung 4 ist die Endwand 1 der Trommel 2
zweckmäßig nach innen eingebogen, um mit der ringförmigen Fläche in die Buchse 5
außen abzustützen.
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Eine rohrförmige zylindrische Ausgußtülle 11 ist in der Buchse 5
mit dieser gleichachsig angeordnet, sie ist ebenfalls aus einem elastisch verformbaren,
aber seine Form behaltenden nichtmetallischen Stoff, z. B. Natur- oder Kunstgummi,
Kunstharz, z. B. Polyvinylchlorid od. dgl., hergestellt. In der Stellung der Fig.
3 sitzt die Tülle frei verschieblich in der Buchse 5; an ihrem oberen und unteren
Ende ist sie mit Außenflanschen I2 und I3 versehen, die ihre Axialbeweglichkeit
relativ zur Buchse begrenzen. Die Tülle kann aber mit den Fingern zusammengedrückt
werden, wenn sie teilweise herausgezogen und so aus der Buchse 5 und dann vollständig
aus der Entleerungsöffnung 4 entfernt wird, und mit einer Umkehrung dieses Vorgangs
kann die Tülle in diese Offnung eingefügt werden. Der innere Teil der Tülle ist
außen im Durchmesser vergrößert, wenn also die Tülle aus der mit vollen Linien gezeichneten
Stellung in Fig. 3 in die strichpunktiert gezeichnete Stellung gezogen wird, so
paßt der Teil dicht in die Buchse 5, hält die Tülle in ihrer vorstehenden oder ausgezogenen
Gießstellung und bildet auch einen flüssigkeitsdichten Verschluß zwischen der Tülle
und der Buchse 5.
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Innen ist die Tülle mit einer zwischen ihren Endquerschnitten angeordneten
Verschluß quermembran I5 ausgestattet, die entfernt oder zerrissen werden kann,
bevor die Tülle für die Entleerung der Trommel 2 gebraucht wird. Ein Verschlußstopfen
I6, z. B. in Gestalt eines hohlen Metallpreßstücks, außen von Kegelstumpfform, dient
dazu die Entleerungsöffnung 4 der Trommel zu verschließen; dieser Stopfen ist in
seinem größten Außendurchmesser größer als der normale Innendurchmesser der Tülle
und läßt sich in das äußere Ende der Tülle In so einschieben, daß er diese gegen
die Innenwand der Buchse 5 nach außen erweitert und damit einen luft- und flüssigkeitsdichten
Verschluß zwischen der Tülle und der Buchse bildet, wie aus der Fig. I der Zeichnungen
klar ersichtlich ist.
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Wo man einen solchen Verschlußstopfen vorsieht, wird man die Verschlußmembran
15 in einiger Entfernung von dem äußeren Ende der Tülle anbringen, und wenn der
Stopfen in die Tülle eingesetzt wird, so wird Luft zwischen Stopfen und Membran
eingeschlossen. Diese eingeschlossene Luft neigt dazu, sich auszudehnen, wenn die
Temperatur der den Behälter und seine Tülle umgebenden Luft steigt, und diese Ausdehnung
der eingeschlossenen Luft kann einen solchen Druck erzeugen, daß der Stopfen aus
der Tülle herausgetrieben oder die Membran gesprengt wird. Diese Gefahr besteht
besonders da, wo die Behälter benutzt werden, um Stoffe nach Gegenden mit heißem
Klima zu befördern oder sie in heißem Klima aufzubewahren, z. B. im Fernen Osten.
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Darum ist die erwähnte Membran 15 mit einem Mittelteil 17 ausgestattet,
der elastisch und biegungsnachgiebig ist: wenn also der Stopfen in die Tülle eingesetzt
wird, so kann dieser Mittelteil unter dem zusätzlichen Luftdruck in dem Raum zwischen
Stopfen und Membran nachgeben, und ebenso gibt er zusätzlich nach, wenn der Druck
in diesem Raum infolge Anstiegs der Außentemperatur zunimmt.
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Die Membran 15 formt man zweckmäßig in einem Stück mit der Tülle
II, die ihrerseits zweckmäßig ebenfalls als Formstück hergestellt wird,
und
dabei macht man den Mittelteil I7 der Membran zweckmäßig dünner und biegsamer als
den Rest der Membran. Zweckmäßig gibt man diesem Mittelteil I7 Kuppelgestalt mit
der Wölbung nach der Stopfenseite, damit er sich bei Drucksteigerung zwischen dem
Stopfen und der Membran nach innen umstülpen kann, wie in Fig. I strichpunktiert
angedeutet ist, und so den Druck erniedrigt und unter der Gefahrengrenze hält.
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Wenn der Stopfen I6 in die Tülle eingesetzt wird, wie es Fig. 1 zeigt,
so hilft der äußere Flansch 12 der Tülle das äußere Ende der Buchse 5 verschließen,
und diese Verschlußwirkung wird dadurch gesteigert, daß man dem Stopfen einen Außenflansch
I9 gibt, der sich fest auf den Tüllenflansch 12 legt, wenn der Stopfen vollständig
in die Tülle eingetrieben wird.
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Die Tülle und die Buchse können (mit oder ohne den Sack 3) als Einheit
ausgebildet werden, die sich zum Einsetzen in die Offnung 4 einer fertigen Trommel
eignet, so wie das die Zeichnungen erkennen lassen, und die Buchse kann ebenso wie
die Tülle elastisch verformbar gemacht werden, damit sie in die erwähnte Offnung
eingeführt oder aus ihr entfernt werden kann.
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Wenn sich die Tülle in der Stellung der Fig. I befindet, so liegen
ihr äußeres Ende und das äußere Ende des Stopfens zweckmäßig innerhalb des üblichen
äußeren oberen Randes 20 der Trommel.
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Dies ist ein Punkt von wesentlicher Bedeutung, da man hierdurch die
Trommeln befriedigend aufeinanderstapeln kann, ohne Abstandsstücke dazwischenbauen
zu müssen.
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Zweckmäßig sieht man noch Möglichkeiten vor, die Tülle und den Verschlußstopfen
in der geschlossenen Stellung zu verdrahten und zu versiegeln. Zu diesem Zweck versieht
man die Deck-oder Befestigungsplatte 9 mit Ohren 21, durch deren Löcher ein Verschluß
draht oder Drähte 22 gezogen werden können, die andererseits auch durch Löcher im
Flansch 19 des Stopfens gehen; sie werden dann mit ihren Enden verdrillt und in
geeigneter Weise durch Plomben gesichert.
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Wo der Stopfen aus Metall besteht, erfüllt die Membran I5 eine weitere
wichtige Aufgabe zuzüglich zu den bereits erwähnten. Wenn die in der Trommel aufzubewahrenden
oder zu befördernden Stoffe korrosiver Natur sind, werden sie durch die Membran
von dem metallischen Verschlußstopfen getrennt gehalten: dies verhindert Korrosion
des Stopfens durch das Material in der Trommel oder Verunreinigung dieses Materials
durch den Metallstopfen.
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Die Trommel braucht nicht in allen Fällen mit einem Auskleidungssack
ausgerüstet zu werden, aber wo sie korrosive Stoffe aufzunehmen hat, wird man sie
zweckmäßig mit einem solchen Sack ausstatten, und um den Sack an die Buchse 5 anzuschließen,
macht man deren Flansch 7 im Durchmesser erheblich größer als den Flansch 6.
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Damit man die Membran I5 bei Bedarf leicht entfernen kann, ist sie
mit einem ringförmigen Teil I8 von geringerer Stärke ausgebildet, der sich leicht
durchtrennen oder zerreißen läßt.
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Wenn nun die Trommel entleert werden soll, so wird der Stopfen aus
dem äußeren Ende der Tülle II herausgenommen, diese selbst in die in Fig. 4 dargestellte
Ausgießstellung herausgezogen, so daß ihr vergrößerter Teil 14 dicht in der Buchse
5 sitzt; dann wird die Membran 15 zerrissen oder aus der Tülle herausgetrennt, damit
so der Trommelinhalt durch die Tülle ausgegossen werden kann. Der Entleerungsvorgang
wird dadurch beträchtlich erleichtert.
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PATENTANSPROCHE: I. Ausgußtülle für Verschlüsse von Behältern zur
Beförderung fließfähiger Stoffe mit einem in der Entleerungsöffnung des Behälters
angeordneten aufweitbaren, rohrförmigen Teil, dadurch gekennzeichnet, daß die bei
Aufhören der Einwirkung von Verformungskräften elastisch in ihre Ausgangsform zurückkehrende
Ausgußtülle (ii) aus nichtmetallischem, elastisch verformbarem Stoff in Richtung
ihrer Längsachse bis in ihre Entleerungsstellung aus dem Behälter ausziehbar, bis
in die Verschlußstellungen in diesen hineinverschiebbar und bei Bedarf aus dem Behälter
(I, 2) unter dem Einfluß von Verformungskräften entfernbar ist und in ihrem Innern
rechtwinklig zu ihrer Längsachse eine Verschlußmembran (I5) zerreißbar oder entfernbar
angeordnet ist, wobei zur Begrenzung der Tüllenverschiebung nach außen und nach
innen an beiden Enden des rohrförmigenTeils Flansche (I2, I3) angebracht sind.