DE1926231C3 - Verfahren zur Herstellung von Behaltern aus Kunststoff mit Zapfhahn - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Behaltern aus Kunststoff mit ZapfhahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Behältern aus Kunststoff, die mit einem Zapfhahn
versehen sind.
Die Entwicklung des Freiluftsports und insbesondere der Campingbewegung hat zur Notwendigkeit geführt,
über praktisch brauchbare Behälter zur Aufbewahrung von solcher. Flüssigkeiten zu verfügen, die für das Leben
abseits bewohnter Gege.iden notwendig sind und die leicht abgezapft werden können. Um diesem Bedarf zu
entsprechen, hat man mit Abzapfhähnen versehene Kanister geschaffen. Die Erfahrung hat nun ergeben,
daß der hauDtsächliche Nachteil dieser Kanister in einer mangelhaften Dichtheit der Verbindung des Hahns mit
dem Behälter liegt, die sich daraus ergibt, daß der Hahn
an einem Hohlkörper angesetzt ist und daß eine Verbindung dieser Art nur schwer wirtschaftlich und
s sicher ausgeführt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kunststoffbehälter mit Hahn zu verbessern, um den
erwähnten Nachteil zu überwinden und einen Behälter — insbesondere einen Kanister — mit Hahn herzustellen,
der vollständig dicht ist und die in der Praxis gestellten Anforderungen in besonders weitgehender
Weise erfüllt
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß ein profilierter, vorspringender Rand am Flanschstück
eines vorgefertigten Hahnes beim Ausformen des Kunststoffbehälters von dessen Wandung umformt und
der die Einlaßöffnung im Flanschstück des Hahnes überdeckende Teil der Behälterwandung weggeschnitten
wird.
Besonders vorteilhaft ist, wenn in die Einlaßöffnung des Hahnes ein hohler, über das Flanschstück
vorspringender Verschlußkörper eingesetzt wird, an dessen Außenseite sich beim Ausformen des Behälters
dessen Wandung anlegt, und der über das Flanschstück vorspringende Teil dieses Verschlußkörpers mit der
darüber anliegenden Behälterwandung zur Verbindung des Behälterinnern mit cLm Innern des Hahnes
abgeschniaen wird.
Eine weitere Verbesserung sieht vor, daß der Kunststoffbehälter mittels Blasen hergestellt wird.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich dadurch, daß der Hahn in eine entsprechende Vertiefung im Innern der
Form zur Fertigung des Behälters eingelegt wird.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Behälter hat die Besonderheit, daß der
vorstehende, mit einer Wulst versehene Rand am FlanschstUck des Hahnes von der Kunststoffwandung
des Behälters formschlüssig ummantelt ist.
Besonders vorteilhaft ist dabei, daß die Ausflußöffnung des Behälters durch den hohlen aufgeschnittenen
Verschlußkörper gebildet ist, der in die Einlaßöffnung des Hahnes eingesetzt und dessen aus dieser öffnung
herausragender Teil außen von der Kunststoffwandung überzogen ist.
Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß der Verschlußkörper an seinen Berührungsflächen mit dem
Flanschstück und dem Anschlußstuck des Hahnes mit durchgehenden Rillen versehen ist.
Ferner ergibt sich ein besonderer Vorteil dadurch, daß der Hahn und der Verschlußkörper aus Kunststoff
bestehen und diese mit der Kunststoffwandung verschweißt sind.
Es ist dabei zu beachten, daß der Hahnkörper der Verschlußkörper und der Behälter selbst aus Kunststoffen
gleicher Natur gefertigt werden müssen, um ein Verschweißen dieser Teile zu erhalten, das die Dichtheit
der Verbindungen verstärkt. Vorteilhafterweise ist dabei der verwendete Kunststoff Polyäthylen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Gehäuse eines Hahnes,
F i g. 2 einen Längsschnitt des Verschlußkorpers,
F i g. 3 einen Längsschnitt der Befestigung dieses fl5 Verschlußkörpers im Gehäuse des Hahnes,
F i g. 4 eine Vorderansicht des Verschlußkorpers,
F 1 g. 5 einen Ausschnitt des Längsschnittes, der den
Hahn in der Behälterform vor dem Schließen zeiet.
F i g. 6 eine Darstellung entsprechend F i g. 5, jedoch nach dem Formen des Behälters,
F i g. 7 im Schnitt das Abschneiden des Verschlußkörpers und der Behäkerwandung,
F i g. 8 ein Schaubild eines mit einem Hahn versehenen Kanisters und
F i g. 9 einen in vergrößertem Maßstab bezeichneten Schnitt längs der Linie IXlX in F i g. 8.
Der Körper des in Fig. 1 dargestellten Hahns 1 umfaßt ein vertikales, zylindrisches Gehäuse 2, das mit
einem sk.ii etwa über die Hälfte seiner Länge
erstreckenden Innengewinde 2a versehen ist und das durch einen einen Ventilsitz bildenden, kegelstumpfförmigen
Teil 3 mit einem röhrenförmigen Ausflußschnabel 4 verbunden ist. Dieses Gehäuse 2 ist einstückig mit
einem horizontalen Anschlußstück 5 in Form eines Rohres mit rechteckigem Querschnitt, das seinerseits an
seiner dem Gehäuse 2 abgewandten Seite ein offenes, zylindrisches Flanschstück 6 umfaßt. Das Flanschstück 6
endet in einem halbkreisförmigen, nach außen gerichteten Vorsprung oder Wulst 6a. Eine öffnung 7 sorgt für
die Verbindung zwischen dem Gehäuse 2 und dem Innern des Anschlußstückes 5.
Zum Hahn 1 gehört ein Pfropfen 8 (F i g. 8), der einen pyramidenstumpfförmigen Hohlkopf 9 besitzt, der
durch eine Schür, e 10 mit rechteckigem Querschnitt
verlängert ist, die mit Preßpassung in den inreren Teil des Anschlußstückes 5 des Hahns 1 eingeseu ι werden
kann (Fig.3). An der Verbindungsstelle zwischen der Schürze 10 und dem größeren Kopf 9 besteht ein Absatz
11. Die Seitenfläche der Schürze 10 ist mit Längs: illen
10a fortlaufend in Längsrilien 11 a am Absatz 11 (F i g. 4)
versehen. Die Funktion dieser Rillen wird weiter unten erklärt.
Die Befestigung des Hahns 1 am Behälter erfolgt durch Anformen bei der Anfertigung des letzteren
durch Blasen. Dazu wird der Hahn 1 mit seinem Pfropfen 8 in eine Vertiefung 12a eingelegt, die in der
Trennebene der als offenen Form 12 (F i g. 5) angeordnet ist. Wird nun die Form geschlossen und der
Kunststoff-Strangpreßling 13 von innen her aufgeblasen, so wird dieser gezwungen, sich den Formen über
der Vertiefung so anzupassen, daß man nach Beendigung dieses Fertigungsganges die in Fig.6 gezeigte
Überformung erhält. Man erkennt die vollkommende Aneinanderschmiedung, die zwischen dem Teil 13a des
Hohlkörpers und dem Ansatzstück 6 des Hahns durch Verankerung des Wulstes 6a in diesem Teil 13a erhalten
wird. Die Temperaturerhöhung durch Berührung des heißen Kunststoffes des Strangpreßlings oder der Wand
13 mit dem Flanschstück 6 und dem Pfropfen 8 bewirkt ein oberflächliches Schmelzen des Materials, aus dem
diese Teile bestehen, so daß man eine echte Verschwei-
iü ßung erhält, die die Verbindung zwischen dem Hahn und
dem Kanister völlig dicht macht. Man hat dabei darauf zu achten, die Wandstärken des Pfropfens 8 so zu
wählen, daß die durch die Wärme bewirkte Erweichung nicht dazu führt, daß der Pfropfen seine Form verliert.
is Es dürfte klar sein, daß beim Blasen Luft im Raum 15
(F! g. 5) zwischen der Wand 13 und der Oberfläche des Flanschstückes 6 und des Pfropfens 8 eingeschlossen
wird. Diese Luft entweicht jedoch durch die Rillen 11a
und 10a und kann dadurch ausströmen, daß sie in das Innere des Hahns und von dort durch die Trennebene
der Form ins Freie entweicht.
Schließlich schneide» man den durch die Überlagerung des Pfropfens 8 und des Teils 13a der Wand 13
entstandenen Vorsprung quer durch, und zwar mit Hilfe
eines Messers 16 (F i g. 7), das durch die öffnung 17 —
die so eingerichtet ist, daß sie das Einführen dieses Messers 16 ermöglicht — in den Kanister eingeführt
wird (Fig. 8). Der Kanister ist wie üblich mit einem kleinen Lufteinlaßpfropfen 18 versehen, den man nur
herauszuziehen braucht, um das Abzapfen von Flüssigkeit durch den Hahn 1 zu ermöglichen, ohne den
Verschluß von der öffnung 17 abnehmen zu müssen. F i g. 9 zeigt den Hahn mit seinem Küken 19, das durch
Zusammenwirken seines Ventilschaftes 19a mit dem Sitz 3 für den Verschluß des Kanisters sorgt. Es ist
selbstverständlich, daß man durch mehr oder weniger weites Herausschrauben des Kükens 19 die ausfließende
Flüssigkeitsmenge regulieren kann.
Es versteht sich im übrigen, daß die vorstehende Beschreibung nur als Beispiel gedacht ist. Der Hahn
könnte auch durch eine andere Art Ausflußventil, z. B. einen Drehschieber mit konischem Verschlußstück
od. dgl. ersetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffbehältern mit Ausflußventil, dadurch gekennzeichnet, daß ein profilierter, vorspringender
Rand am Flanschstück eines vorgefertigten Hahnes beim Ausformen des Kunststoffbehälters von dessen
Wandung umformt und der die Einlaßöffnung im Flanschstück des Hahnes überdeckende Teil der
Behälterwandung weggeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Einlaßöffnung de:; Hahnes ein
hohler, über das Flanschstück vorspringender Verschlußkörper eingesetzt wird, an dessen Außenseite
sich beim Ausformen des Behälters dessen Wandung anlegt, und der über das Flanschstück
vorspringende Teil dieses Verschlußkörpers mit der darüber anliegenden Behälterwandung zur Verbindung
des Behälterinnern mit dem Innern des Hahnes abgeschnitten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffbehälter mittels
Blasen hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hahn in eine entsprechende
Vertiefung im Innern der Form zur Fertigung des Behälters eingelegt wird.
5. Kunststoffbehälter mit Auslaßventil, hergestellt nach dem Verfahren nach den vorangehenden
Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der vorstehende, mit einer Wulst versehene Rand (6a)
am Flanschstück (6) des Hahnes (1) von der Kunststoffwandung (13) des Behälters formschlüssig
ummantelt ist.
6. Kunststoffbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die AusfluQöffnung des Behälters
durch den hohlen, aufgeschnittenen Verschlußkörper (8) gebildet ist, der in die Einlaßöffnung des
Hannes (1) eingesetzt und dessen aus dieser öffnung herausragender Teil außen von der Kunststoffwandung
(13) überzogen ist.
7. Kunststoffbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (8) an
seinen Berührungsflächen mit dem Flanschstück (6) und dem Anschlußstück (5) des Hahnes (1) mit
durchgehenden Rillen(1Oa^UnO(IIaJversehen ist.
8. Kunststoffbehälter nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hahn (1) und der
Verschlußkörper (8) aus Kunststoff bestehen und diese mit der Kunststoffwandung (13) verschweißt
sind.
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