DE613121C - Verfahren zur Chlorierung von Olefinen - Google Patents
Verfahren zur Chlorierung von OlefinenInfo
- Publication number
- DE613121C DE613121C DEN35698D DEN0035698D DE613121C DE 613121 C DE613121 C DE 613121C DE N35698 D DEN35698 D DE N35698D DE N0035698 D DEN0035698 D DE N0035698D DE 613121 C DE613121 C DE 613121C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction
- products
- olefins
- chlorine
- chlorination
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07B—GENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
- C07B39/00—Halogenation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/07—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides
- C07C17/08—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides to unsaturated hydrocarbons
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/07—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides
- C07C17/087—Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides to unsaturated halogenated hydrocarbons
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Chlorierung von Olefinen, durch
das die unerwünschten Nebenreaktionen des Verfahrens praktisch vollständig beseitigt
5 oder wesentlich vermindert werden, wodurch bessere Ausbeuten an den gewünschten
Enderzeugnissen erhalten werden.
Gesättigte Kohlenwasserstoffe aliphatischer oder cyclischer Art reagieren mit Chlor
lediglich unter Bildung von Substitutionsprodukten, in denen ein oder mehrere Chloratome
entsprechende Wasserstoffatome der Ausgangskohlenwasserstoffe ersetzen. Der bei
dieser Chlorierung frei werdende Wasserstoff bildet gasförmige Salzsäure mit der Hälfte
des angewendeten Chlors.
Olefine können in verschiedener Weise mit Chlor reagieren. Sie können wie gesättigte
Kohlenwasserstoffe substituiert werden, in welchem Falle die Doppelbindung unverändert
bleibt und ein ungesättigter chlorierter Kohlenwasserstoff erhalten wird. Sie können
aber auch Additionsprodukte mit dem Chlor liefern, in welchem Falle die Doppelbindung
aufgehoben und gesättigte chlorierte Kohlenwasserstoffe erhalten werden. Wenn die
• Sättigung durch 2 Chloratome erfolgt, erhält man dichlorierte gesättigte Kohlenwasserstoffe,
während monochlorierte gesättigte Erzeugnisse durch Aufnahme eines Moleküls
von 'durch die Reaktion gebildeter Salzsäure an der Doppelbindung des nicht veränderten
Olefins erhalten werden.
Die genannten Reaktionen sind am einfachsten bei der Chlorierung von Kohlen-Wasserstoffen.
Die Mono- oder Dichlorsubstitutionsprodukte können weiter mit Chlor
oder der in der ersten Chlorierungsstufe gebildeten Salzsäure reagieren unter Bildung
höher chlorierter Verbindungen. Ganz allgemein erhält man höher chlorierte Kohlenwasserstoffe
aus weniger hoch chlorierten Kohlenwasserstoffen. Wenn die Reaktionsgeschwindigkeit
nicht genügend geregelt wird, kann die Temperatur in der Reaktionszone auf einen Punkt steigen, wo eine regelmäßige
Chlorierung überhaupt nicht mehr stattfindet, mit dem Ergebnis, daß man als Reaktionsprodukte nur Salzsäure und Kohlenstoff
in Form von Ruß erhält.
Die Reaktion zwischen einem Molekül eines ungesättigten tertiären Kohlenwasserstoffes
oder einem gesättigten Kohlenwasserstoff und einem Molekül (2 Atomen) Chlor
liefert ι Molekül eines monochlorierten
Kohlenwasserstoffes und ι Molekül Salzsäure. Wenn mehr Chlor in der Reaktionskammer anwesend ist und Reaktionsbedingungen
angewendet werden, die zur Chlorierung führen, so müssen auch gewisse Verbindungen
mit mehr als ι Chloratom im Molekül gebildet werden. Wenn es erwünscht
ist, überwiegendeMengen von monochlorierten Verbindungen herzustellen, muß die Anwesenheit von überschüssigem Chlor
vermieden werden. Soweit in der nachstehenden Beschreibung -von Überschuß die
Rede ist, sind darunter solche Mengen von Olefin oder Chlor zu verstehen, die größer
sind, als zur Bildung der gewünschten Chlorierungsprodukte erforderlich ist und im
Falle der Substitution zur Bildung der gleichzeitig entstehenden Salzsäure. In gleicher
so Weise ist unter dem.primären Reaktionsprodukt
eines sekundären Olefins, wie Propylen, Äthylen, α- und /i-Butylen, anderen Amylenen
als das tertiäre Amylen u. dgl., mit Chlor stets das Dichlorid zu verstehen.
Es wurde gefunden, daß die Vermeidung eines Überschusses an Chlor selbst nicht ausreichend
ist, um dieBildung höher chlorierter Produkte, als gewünscht, zu verhindern. Um ein derartiges Ergebnis zu erzielen, wäre es
erforderlich, dafür Soge zu tragen, daß keine Kohlenwasserstoffmoleküle mit einer größeren
Menge freien Chlors in Berührung kommen, als mit der sie reagieren sollen. Dieses
Ergebnis läßt sich mit den bisher benutzten Mitteln nicht erzielen. Aus diesem Grunde
wird erfindungsgemäß eine neue Methode angewendet, um denKöhlenwasserstoff mit dem
gasförmigen Chlor in Berührung zu bringen. Zu diesem Zweck wird vorteilhaft eine
Zerstäuberdüse solcher Art verwendet, mit der mit Hilfe eines Gas- oder Dampfstromes
eine Flüssigkeit in einen Nebel von außerordentlich kleinen Tropfen unterteilt wird.
Derartige Zerstäubervorrichtungen sind bekannt und werden beispielsweise zur Zerstäubung
von Geruchstoffen, Farben u. dgl. verwendet, so daß es sich erübrigt, sie hier näher
zu beschreiben.
Bei Verwendung eines derartigen Zerstäubers wird das Chlor als gasförmiges Treibmittel
verwendet, während die zerstäubte Flüssigkeit ganz oder zum Teil aus dem Olefin besteht, das 'behandelt werden soll. Man
kann hierbei jede Zerstäubungsmethode verwenden. Besonders gute Ergebnisse sind erzielt
worden durch Zerstäubung des Chlors durch einen Körper von umgebender organischer
Flüssigkeit. Durch Regelung des Gas- und Flüssigkeitsstromes erreicht man das gewünschte Verhältnis der miteinander
in Reaktion tretenden Komponenten, und durch die so beschriebene Betätigung der Zerstäubungsdüse
erreicht man, daß jeder Flüssigkeitstropfen nur mit einer bestimmten
Menge von freiem Chlorgas in Berührung kommen kann.
Die Zerstäubungsdüse o. dgl. ist in einem Gehäuse von geeigneter Größe und Form
angeordnet, und an den Wandungen dieses Gehäuses sammelt sich die Flüssigkeit. Es
sind ferner geeignete Auslässe vorgesehen, durch welche die flüssigen und gasförmigen
Produkte, wie später beschrieben, entfernt werden. Wenn das Gehäuse eine solche Form
hat, daß der Strom des Materials von der Düse bis zum Austrittspunkt so ist, daß eine
Berührung zwischen den vollständig umgesetzten Erzeugnissen und dem teilweise umgesetzten
Gemisch in der nächsten Nähe der Düse verhindert wird, läßt sich der ChIorierungsvorgang
hinsichtlich der Art der Reaktionsprodukte besser regeln.
Wenn man die Reaktion auf einen verhältnismäßig engen Raum um die Düsenöffnung
herum beschränkt, wirddiegesamteReaktionswärme in einem sehr beschränkten Raum frei,
und eine Kühlung durch die üblichen Mittel ist unpraktisch, weil nur eine kleine Fläche zur
Übertragung der Wärme auf Kühlmittel zur Verfügung steht. Um die erforderliche Kühlung
durchzusetzen, wird deshalb der Flüssigkeit, die das Olefin enthält, ein flüchtiges
Mittel mit so niedrigem Dampfdruck zugesetzt, daß es beträchtlich unterhalb der gefährlichen
Reaktionstemperatur bei dem in der Reaktionskammer vorhandenen Druck verdampft werden kann. In gewissen Fällen
kann es zweckmäßig sein, eine flüchtige Flüssigkeit zuzusetzen, die wie Tetrachlorkohlenstoff,
Dichlordinuortnethan u. dgl. von Chlor überhaupt nicht verändert wird, während man
in anderen Fällen einen Kohlenwasserstoff zusetzen kann, der unter den angewendeten
Reaktionsbedingungen mit Chlor nicht reagiert. Ein solcher Kohlenwasserstoff ist z. B.
Propan oder Isobutan für Reaktionen, die in der Dunkelheit durchgeführt werden. In anderen
Fällen kann es schon ausreichen, wenn mit überschüssigem Olefin gearbeitet wird.
Wenn die Reaktion in der oben beschriebenen Weise durchgeführt worden ist, empfiehlt
es sich, die in der Reaktionskammer anwesenden Produkte so schnell wie möglich
zu trennen, um das Eintreten von Nebenreaktionen zu vermeiden. Das ist besonders
wichtig, wenn die primären Produkte Chlorsubstitutionsprodukte von Olefinen sind, weil
diese die Neigung haben, Dichlorparaffine zu bilden durch Anlagerung eines Moleküls
Salzsäure, das bei der primären Reaktion entstanden ist, an die Doppelbindung des
VIoleküls. Aus diesem Grunde wird der In-
halt der Reaktionszone fortlaufend durch das nachfolgende Ausgangsmaterial verdrängt
oder in eine Fraktionierkolonne abgezogen. Die Zerstäubungsvorrichtung, die oben beschrieben
worden ist, kann deshalb auch in der Reaktionszone einer solchen Kolonne angeordnet
sein. Die Abmessungen dieser Kolonne werden so gehalten, daß die verschiedenen Reaktionsprodukte in kürzerer Zeit
ίο voneinander getrennt werden, als zum Einsetzen
der Nebenreaktionen in beträchtlichem Umfange erforderlich ist. Man wendet auch solche Temperaturen und solche Drucke an,
daß die Nebenreaktionen verzögert werden.
Die chlorierten Produkte fallen als Bodenprodukte in der Kolonne an. Sie können
dann durch fraktionierte Destillation weiter gereinigt werden. Aus dem Kopfprodukt der
Kolonne, das in Dampfform entfernt werden kann, wird die Salzsäure durch Waschen entfernt.
Dann werden, gegebenenfalls nach Trocknung, das Kühlmittel und bzw. oder das unveränderte Olefin durch Kühlen und bzw.
oder Kompression in flüssiger Form wiedergewonnen und der Reaktionskammer wieder
zugeführt. In keinem Fall ist freies Chlor oberhalb der Reaktionskammer in der Kolonne
vorhanden.
Die besonders ins Auge fallenden Vorteile des neuen Verfahrens lassen sich am besten
an Hand der Chlorierung von Olefinkohlenwasserstoffen schildern, die wie y-Butylen
C — CH2 oder Amylene ähnlicher \CH3' /
Konstitution, also unsymmetrisches Methyl-
/ CHLK \
äthyläthylen °)c = CE, oder Tri-
\c2hs 7
/CH3 ^ \
methyläthylen > C = CH-CH3 o.dgl.
V' J
V3 J
ein tertiäres Kohlenstoffatom mit einer Doppelbindung aufweisen. Als Ausgangsmaterial
für eine derartige Chlorierung .verwendet man mit Vorteil Flüssigkeiten, die
diese tertiären Olefine, frei von anderen Kohlenwasserstoffen, wie sekundären Butylenen,
sekundären Amylenen, Butanen, Pentanen o. dgl., enthalten, um so einen unnötigen
Chlorverbrauch zu vermeiden. Die Anwesenheit von anderen Kohlenwasserstoffen stört
jedoch die gewünschten Reaktionen des tertiären Olefins nicht. Diese führt aber zu
einem Gemisch der primären Reaktionsprodukte der anwesenden Kohlenwasserstoffe. Die zu verwendenden Kohlenwasserstoffe,
insbesondere die tertiären Olefine, kann man durch pyrogene Spaltung von Mineralölen
So oder anderen organischen Stoffen oder durch Zersetzung der entsprechenden Alkohole
u. dgl. erhalten. Auch mit weniger reinen Ausgangsmaterialien sind die erfindungsgemäß
zu erzielenden Ergebnisse besser als die Ergebnisse bekannter Verfahren. Man muß allerdings in diesem Falle eine Trennung
der außer den Chloriden des tertiären Olefins noch anwesenden Chlorierungsprodukte anderer
Kohlenwasserstoffe vom Chlorid des tertiären Olefins vornehmen.
Wenn man trockene Olefine der beschriebenen Art mit trockenem Chlor umsetzt,
verläuft die Substitutionsreaktion mit größerer Geschwindigkeit als die Additionsreaktion. Man erhält deshalb ohne über-
schüssiges Chlor als Hauptprodukte ungesättigte Olefinmonochloride. Diese können
verschiedener Art sein, weil die Substitution an verschiedenartigen Kohlenstoffatomen
durchgeführt werden kann. Wird z. B. ein Wasserstoffatom an einem Kohlenstoffatom
ohne Doppelbindung durch Chlor ersetzt, so erhält man ein Chlorid einer Verbindung vom
Typus Isobutenyls oder eines /?-alkylsubstituierten Allyls. Findet dagegen die Substitution
an einem Kohlenstoffatom mit Doppelbindung statt, so erhält man ein Chlorid einer Verbindung vom Typus des Vinyls. Bei
Temperaturen unter 60 ° verläuft die Bildung des Allyltypchlorids mit bevorzugter Geschwindigkeit.
Die durch die beschriebene Substitutionsreaktion gebildete Salzsäure reagiert weiter
mit den ungesättigten Kohlenwasserstoffen oder mit den ungesättigten Monochloriden
durch Addition an der Doppelbindung. Auf diese Weise werden gesättigte Mono- oder
Dichloride als Nebenprodukte gebildet. Die Reaktionsgeschwindigkeit dieser Nebenreaktionen
ist gewöhnlich geringer als die der primären Substitutionsreaktion. Nichtsdestoweniger
treten sie in beachtlichem Umfange ein, wenn unter sie begünstigenden Reaktionsbedingungen gearbeitet wird. Aus diesem
Grunde erhält man auch bei bekannten ChIorierungsverfahren etwa 35 bis So°/0 der
Chlorierungsprodukte ■ als Reaktionsprodukte dieser Nebenreaktionen.
Es wurde gefunden, daß die Addition von Salzsäure durch hohe Temperaturen, hohen
Druck (hohen Partialdruck von Salzsäure) und in gewissem Umfange durch Anwesenheit
von Feuchtigkeit im Reaktionssystem beschleunigt wird.
"5 Beispiel
Mit Hilfe der beschriebenen Zerstäubungsdüse wird zunächst gasförmiges Chlor in
innige Berührung mit flüssigem j/-Butylen gebracht, wobei die Zuführung von Gas und
Flüssigkeit so geregelt wird, daß überschüs-
siges Butylen anwesend ist. Das Butylen kann als reine Flüssigkeit oder gelöst in anderen
Flüssigkeiten zugeführt werden und wird bei solcher Temperatur gehalten, daß es nicht verdampft, bevor es die Auslaßöffnung
der Zerstäubungsdüse erreicht. Die oben geschilderte Wirkung der Düse, durch die verhindert
' wird, daß überschüssiges Chlor mit irgendeinem Teil der Flüssigkeit in Berührung
kommt, und die Zuführung von überschüssigem y-Butylen hat zur Folge, daß als
primäre Reaktionsprodukte vorwiegend Monochloride erhalten werden.
Um Nebenreaktionen mit Salzsäure zu verhindern, werden hohe Drucke in der Anlage
vermieden. Es wurde gefunden, daß bei Drucken von etwa Atmosphärendruck nur geringfügige
und zu vernachlässigende Mengen von gesättigten Chloriden in den wenigen Sekunden gebildet werden, während der die
Reaktionsprodukte mit der Salzsäure in Berührung gewesen sind.
Das gesamte Material fließt sofort nach Beendigung der Reaktion aus der Reaktionszone
in eine Fraktionierkolonne. Zwischen den einzelnen Fraktionierabschnitten dieser
Kolonne gerade oberhalb des Eintrittspunktes für das Reaktionsprodukt ist gegebenenfalls
und zweckmäßig eine von außen gekühlte Wärmeaustauschzone, vorgesehen, wodurch
der an der Spitze der Kolonne verwendete Rückfluß auf ein Minimum herabgesetzt wird.
Oberhalb und unterhalb dieser Zone sind Fraktionierzonen geeigneter Bauart vorgesehen.
Die Chlorierungsprodukte, deren Siedepunkt etwa bei 700 liegt, sammeln sich
in der Wiedererhitzungszone an, die mit dem unteren Teil der Kolonne verbunden ist, während
gasförmige Salzsäure und y-Butylendämpfe an der Spitze der Kolonne entweichen.
Die Dimensionen der oberen Fraktionierzone oberhalb der Zuführungsstelle sind so
gewählt, daß die Dämpfe und Gase sich in ihr gerade nur so lange aufhalten, als erforderlich
ist, um sie von mitgerissenen, dampfförmigen Chlorierungsprodukten zu befreien. Das ist, wie gefunden wurde, in 2 bis 10 Sekunden
möglich. Es kann natürlich in gewissen Fällen eine längere Zeitdauer hierfür erforderlich sein.
Aus den aus der Kolonne austretenden Gasen und Dämpfen wird die Salzsäure durch
Auswaschen entfernt. Das übrigbleibende j'-Butylen wird kondensiert und in den Prozeß
zurückgeführt, zweckmäßig nach vorheriger Trocknung.
Die Chlorierung von tertiären Amylenen, Hexylenen u. dgl. zwecks Herstellung der
entsprechenden ungesättigten Monochloride kann" in ähnlicher oder gleicher Weise ausgeführt
werden.
Die durch die Chlorierung von y-Butylen
erhaltenen Chlorierungsprodukte haben beispielsweise folgende Zusammensetzung:
Isobutenylchlorid 85 Molekülprozent
tertiäres Butylchlorid 5 Dichlorisobutan 10
Man ersieht aus diesen Zahlen, daß die primäre Chlorierung, d. h. die Substitution
eines gesättigten Kohlenwasserstoffradikals, vollkommen in der gewünschten Weise verlaufen
ist. Das tertiäre Butylchlorid und das Dichlorisobutan sind durch die Nebenreaktion
durch Addition von Salzsäure an y-Butylen und an Isobutenylchlorid gebildet worden.
Zusammenfassend sei noch darauf hinge- . wiesen, daß die hervorragenden, durch das
neue Verfahren erzielten Ergebnisse auf folgende Verbesserungen zurückzuführen sind:
1. Genaue Bemessung von Chlor und organischer Flüssigkeit nicht nur hinsichtlich
ihrer Gesamtmengen, sondern auch hinsichtlich der jeweils zugeführten Einzelmengen
durch gleichmäßige Verteilung der beiden Reaktionskomponenten.
2. Eine Überhitzung wird durch die augenblickliche Ableitung der Reaktionswärme
gleichmäßig in der ganzen Reaktionsmasse infolge der Verdampfung eines inneren Kühlmittels
vermieden.
3. Nebenreaktionen werden durch schnelle Abtrennung derjenigen primären Reaktionsprodukte
vermieden, die weiter miteinander reagieren könnten.
4. Es wird verhindert, daß Chlorierungsprodukte mit frischem Chlor reagieren, da
dem Reaktionsgefäß nur nichtchlorierte Produkte zugeführt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung ungesättigter Monochloride aus Olefinen, insbesondere
aus tertiären Olefinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Olefine in flüssiger
Form durch einen Chlorgasstrom zerstäubt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge
oder ein Teil der durch die Chlorierung no entwickelten Reaktionswärme durch Verdampfung
eines Kühlmittels in der Reaktionskammer verbraucht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel im
Gemisch mit den zu chlorierenden Olefinen der Kammer in zerstäubter Form zugeführt oder mit einem Überschuß an
Olefinen gearbeitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Flüssigkeit und
gasförmige Produkte aus der Reaktions-
kammer kontinuierlich einer Fraktioniereinrichtung zugeführt werden, in der die
flüssigen Produkte von den gasförmigen Produkten getrennt werden und das verwendete
Kühlmittel wiedergewonnen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte schnell aus der Reaktionszone entfernt, in ihre Bestandteile zerlegt
und die nicht umgesetzten Reaktionskomponenten wieder in den Reaktionsraum zurückgeführt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US631758A US2031938A (en) | 1932-09-06 | 1932-09-06 | Process for the halogenation of organic fluids |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE613121C true DE613121C (de) | 1935-05-13 |
Family
ID=24532614
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN35698D Expired DE613121C (de) | 1932-09-06 | 1933-09-07 | Verfahren zur Chlorierung von Olefinen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2031938A (de) |
BE (1) | BE398471A (de) |
DE (1) | DE613121C (de) |
FR (1) | FR761614A (de) |
GB (1) | GB418043A (de) |
NL (1) | NL36613C (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2853516A (en) * | 1955-04-18 | 1958-09-23 | Phillips Petroleum Co | Method of reacting a halogen with an alkyl mercaptan and a dialkyl disulfide |
DE1145605B (de) * | 1961-10-10 | 1963-03-21 | Knapsack Ag | Verfahren zur Herstellung von 1, 2, 3-Trichlorbuten-(3) aus 1, 3-Dichlorbuten-(2) und Chlor |
DE1197069B (de) * | 1962-10-06 | 1965-07-22 | Hoechst Ag | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen |
DE2716895C2 (de) * | 1977-04-16 | 1985-09-19 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur Herstellung von monohalogenierten Ketonen |
US4468356A (en) * | 1981-04-15 | 1984-08-28 | Eastman Kodak Company | Diketene chlorination method |
-
0
- BE BE398471D patent/BE398471A/xx unknown
- NL NL36613D patent/NL36613C/xx active
-
1932
- 1932-09-06 US US631758A patent/US2031938A/en not_active Expired - Lifetime
-
1933
- 1933-08-29 GB GB23984/33A patent/GB418043A/en not_active Expired
- 1933-09-05 FR FR761614D patent/FR761614A/fr not_active Expired
- 1933-09-07 DE DEN35698D patent/DE613121C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR761614A (fr) | 1934-03-23 |
GB418043A (en) | 1934-10-17 |
US2031938A (en) | 1936-02-25 |
BE398471A (de) | |
NL36613C (de) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2427045A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aethylendichlorid | |
CH408895A (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung reiner Kondensationsprodukte des Acetons | |
DE2225733C2 (de) | Verfahren zu kontinuierlichen Herstellung von Alkansulfonsäuren | |
DE613121C (de) | Verfahren zur Chlorierung von Olefinen | |
EP0075742B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichlorethan | |
DE2536286A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von 1,2- dichloraethan | |
DD206775A5 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,2-dichlorethan | |
DE3131981A1 (de) | Verfarhen zur aufarbeitung von rohem, fluessigem vinylacetat | |
DE3735801A1 (de) | Verfahren zur reinigung von thionylchlorid | |
DE1793051C3 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung der bei der Herstellung von 1,2-Dichloräthan durch Oxychlorierung von Äthylen anfallenden Umsetzungsgemische | |
DE2554702A1 (de) | Verfahren zur entalkylierung von tert.-alkyl-substituierten phenolen | |
EP0003555B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von durch Chloratome und/oder Sulfochloridgruppen substituierten Alkanen | |
CH494721A (de) | Verfahren zur Gewinnung von Heptafluorisopropyl-2'-jodtetrafluoräthyläther | |
DE2652332C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan | |
DE801987C (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexachloraethan | |
DE3225732A1 (de) | Verfahren zur herstellung und reinigung von 1,2-dichlorethan | |
DE573534C (de) | Verfahren zur Trennung bestimmter Fluorhalogenverbindungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe | |
DE2740585A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,1-difluor-1-chloraethan | |
DE736315C (de) | Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten Halogenkohlenwasserstoffen aus Olefinen | |
DE841456C (de) | Verfahren zur Herstellung von Methallylchlorid | |
DE955057C (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylidenchlorid und Vinylchlorid | |
DE818347C (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrachloraethylen | |
DE1468451C (de) | Verfahren zur Abtrennung von Perfluoräthan, Perfluorpropan, Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropylen, Perfluorcyclobutan aus ihren Gemischen mit bestimmten Fluorkohlenwasserstoffen | |
DE975968C (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Gemischen aus Essigsaeure und Methylacetat | |
DE1593291C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Trichlorethylen und Perchlorathylen |