DE612819C

DE612819C - Tiegeldruckpresse

Info

Publication number: DE612819C
Application number: DEV29582D
Authority: DE
Original assignee: VOMAG BETR AG
Current assignee: VOMAG BETR AG
Priority date: 1933-06-07
Filing date: 1933-06-07
Publication date: 1935-05-06

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
6. MAI 1935

TW. -I-iil. £

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15 d GRUPPE

Vomag-Betriebs-A.-G. in Plauen i.V.

Tiegeldruckpresse

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1933 ab

Man hat bereits Tiegeldruckpressen zum gleichzeitigen beiderseitigen Bedrucken von Papierbahnen benutzt, deren Gegendruckplatte in mehrere Einzelteile zerlegt ist, zwisehen denen Führungswalzen für die durch die Gegendruckplatte zwecks Ausführung des Widerdrucks hindurchzuführende Papierbahn vorgesehen sind. Man hat ferner auch bei Tiegeldruckpressen, die eine Papierbahn ein-

to sei tig bedrucken, die Gegendruckplatte zur Ausführung von Mehrfarbendruck unterteilt und bei ähnlichen Maschinen die Möglichkeit vorgesehen, zum Zwecke der Anfertigung von größerformatigem Druck die Gegendruckplatten zusammenzustellen, so daß eine geschlossene Gegendruckplatte entsteht. Durch die vorbekannten Tiegeldruckpressen ist jedoch nicht die Möglichkeit gegeben, alif ein und derselben Maschine eine Papierbahn sowohl im ein- oder mehrfarbigen Schön- und Widerdruck als auch einseitig zu bedrucken, so daß beim einseitigen Druck die gesamte Gegendruckplattenoberfläche ausgenützt werden kann.

Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, bei einer von der Rolle druckenden Tiegeldruckpresse sowohl Schön- und Widerdruck, auch in mehreren Farben, als auch einseitigen ein- oder mehrfarbigen Druck größeren Formats auszuführen, was eriiudungsgemäß dadurch erreicht wird, daß die beiden Teile der Gegendruckplatten an einem gemeinsamen Träger gegeneinander derart verschiebbar angeordnet sind, daß sie nach dem

Entfernen der für die Ausführung von Schön- und Widerdruck zwischen ihnen angeordneten Führungswalzen eng .zusammengefügt als einheitliche Gegendruckplatte verwendbar sind und die Herstellung eines entsprechend großen Drucksatzes für einfarbigen, einseitigen Druck gestatten.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Abb. ι ist ein Aufriß der Tiegelpresse.

Abb. 2 ist der Grundriß zu Abb. 1.

Abb. 3 zeigt die Einstellung der Gegendruckplattenteile für einseitigen Druck.

Die Grundplatte ι trägt mittels der Säulens ortsfest das Ouerhaupt 3. An der Unterseite des letzteren sind die balkenartig gestalteten Teile 4 und 5 der Gegendruckplatte gegeneinander verschiebbar abgestützt. Unter den Teilen 4 und 5 ist der Drucksatz 6 in dem Tiegel 7 gelagert, der mittels Kniehebeltriebc auf und nieder bewegt wird. Im Bereich des Tiegels 7 sind ferner die Farbwalzen 8 derart angeordnet, daß sie durch ihre Führungsstangen 9 nach dem Senken des Tiegels 7 und des Drucksatzes 6 zwischen dem letzteren und den Gegendruckteilen 4 und 5 hindurch hin und her bewegt werden können.

Wenn nur ein einseitiger Druck auszuführen ist, so werden die Teile 4 und 5 derart eingestellt, daß sie unmittelbar aneinander angrenzen, wie es in Abb. 3 dargestellt ist. Die zu bedruckende Papierbahn 10 wird dann von der Rolle 11 abgezogen, durchläuft die von der Tänzerwalze 1.2 gebildete Schleife 13

ami geht hierauf /.wischen dem Drucksatz 6 und den beiden Gegendruckplatteuteilen 4 und 5 hindurch, um schließlich auf dem Wege

14 ausgeführt zu werden, wobei sie gewünschlenfalls nach dem Durchlaufen der Schleife

15 zu der Rolle iö aufgewickelt oder bei Inbetriebnahme der Schneidvorrichtung 17 in einzelne-Bogen zerteilt und auf das Ausführb:ind iS abgelegt werden kann.

Soll in einem Arbeitsgang ein Schön- und Widerdruck ausgeführt werden, so sind die beiden Gegendruckplattenteile 4 und 5 in der aus Abb. 1 ersichtlichen Weise einzustellen, indem zwischen ihnen ein Spalt freigelassen wird, in den die Führungswalzen 25 und 20 eingelegt werden. ^ Für letztere sind demgemäß im Maschinengestell Lager vorzusehen. Wenn dies geschehen ist, wird die Papierbahn 10 nach dem Durchlaufen der Schleife 13 durch die Führungswalze 20 vor dem Eintritt in die Druckmaschine nach oben abgelenkt, um dann die durch die Wendewalze -2Γ, die Zwisckenwalze 22 und eine zweite Wendestange 23 gebildete Umführung zu durchlaufen, wonach sie über die Walze 2a und 25 zwischen dem Drucksatz 6 und dem Gegendruckplattenteil 4 hindurchgeht und dabei den Schöndruck erhält. Hiernach läuft sie über die Walzen 26 und 27 zwischen den Wendewalzen 21 und 23 hindurch und weiter über die Leitwalzen 28 und 29 zwischen dem Drucksatz 6 und dem Gegendruckplattenteil 5 hindurch, wobei der Widerdruck erfolgt. I )ann verläßt die Papierbahn auf dem Wege 14 in der oben geschilderten Weise die Druckmaschine, wobei der Druck ebenso wie bei der Ausführung eines einseitigen Druckes nach außen gekehrt ist.

Die Papierführung läßt sich leicht abändern. Statt die Papierbahn erst über die Wendestangen 21 und 23 und dann in der nben geschilderten Weise zwischen dem ! )rucksatz 6 und dem Gegendruckplattenteil 4 hindurchzuleiten, könnte man sie auch umgekehrt zuerst zwischen den letztgenannten Teilen hindurch- und dann über die Wendo starigen führen. Zum gleichen Ergebnis würde mau auch gelangen, wenn mau tue Rolle ii, von der die Papierbahn abläuft, statt an dem in Abb. ι veranschaulichten Ort an der Stelle 1' gemäß Abb. 2 anordnet, wobei die Papierbahn senkrecht zu der oben beschriebenen Papier lauf richtung auf die Druckmaschine zueilt und nur eine einzige Wendestange benötigt wird, um die Papierbahn in der oben geschilderten Weise durch das Druckwerk hiudurchzufuhren.

Claims

Patentansprüche:

i. Tiegeldruckpresse zum gleichzeitigen, beiderseitigen Bedrucken von Papierbahnen, deren Gegendruckplatte in mehrere Einzelteile zerlegt ist, zwischen denen Führungswalzen für die durch die Gegendruckplatte hindurchzuführende Papierbahn vorgesehen sind, dadurch gekeniij zeichnet, daß die beiden Teile (4, 5) der Gegendruckplatte an einem gemeinsamen Träger (3) gegeneinander derart verschiebbar angeordnet sind, daß sie nach dem Entfernen der Führungswalzen (25, 29) eng zusammengefügt als einheitliche Gegendruckplatte verwendbar sind und die Herstellung eines entsprechend großen Drucksatzes für einfarbigen Druck gestatten.
2. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausführung von einseitigem Mehrfarbendruck S.. das Farbwerk in bekannter Weise unterteilt wird und jeweils ein Teil der Gegendruckplatte für die Ausführung des Drukkes mit einer der hierbei benutzten Farben dient.
3. Tiegeldruckpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausführung von Mehrfarbendruck sowohl auf der Schön- als auch der Widerdruckseite der Papierbahn der Satz bzw. das Druckbild in bekannter Weise mittels eines unterteilten Farbwerkes cingefärbt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen