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Antrieb für Braunkohlenbrikettstrangpressen Bei Brikettpressen, die
mit Gegenkolben arbeiten, ist es bekannt, zwischen Antriebsmaschine und Presstempel
ein Ellipsengetriebe anzuordnen.. Dabei wird die Antriebskraft von der getriebenen.
Ellipse mittels eines Exzenters auf die Schubstange des Presstempels übertragen,
und zwar derart; das die Vorschubbewegung des Presstempels während des ersten Teiles
des Arbeitshubes, während dessen die lockere Kohle in den Preßzylinder gelangt,
verhältnismäßig groß ist, mit fortschreitender Verdichtung der Kohle allmählich
abnimmt und beim Auftreten des größten erforderlichen Preßdruckes ihren Geringstwert
erreicht. Infolgedessen wird das Preßgut während einer verhältnismäßig langen Zeit
unter hohem Druck gehalten. Anschließend, wenn der Widerstand des. Gegenkolbens
nachläßt, nimmt die Vorschubbewegung * des Presstempels langsam wieder zu,
wobei das gepreßte Brikett über die Ausstoßöffnung gefördert wird. Der dann folgende
Rückhub des Preßstemp els _ geht rasch vonstatten. Infolge der Verwendung des Ellipsengetriebes
und der besonderen Anordnung des Exzenters wird bei diesen bekannten Pressen zur
Herstellung von Kohlenbriketts eine günstige Anpassung der Geschwindigkeit des Presstempels
an den. innerhalb weiter Grenzen schwankend=en Druckbedarf erreicht.
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Bei Pressen zur Herstellung von. Braunkohlen ist es mit Rücksicht
auf die durch den Rohstoff bedingten Betriebsschwierigkeiten von wesentlicher Bedeutung,
das man das. Getriebe den häufig wechselnden Verhältnissen leicht anpassen sowie
den günstigsten Verlauf des Geschwindigkeits- und Druckdiagramms auswählen kann.
Die Erfindung bezieht sich auf eine solche Braunkohlenbrikettpresse, und zwar auf
eine Stran:gpresse, wobei die Übertragung der Ellipsenbewegung auf die Schubstange
des Presstempels mittels einer Kurbel erfolgt. Erfindungsgemäß ist der mit dem Presstempel
verbundene Kurbelarm nach seiner Winkellage zur Hauptachse der getriebenen Ellipse
einstellbar. Der Kurbelarm kann z. B. auf einer Scheibe bebefestigt sein, die unter
verschiedenen Winkeln mit dem Ellipsenrad verschraubbar ist. Der Kurbelzapfen kann
auch in seinem radialen Abstand von der Hauptachse der getriebenen Ellipse verstellbar
sein., so das der Hub des Presstempels und damit, die Stärke oder Dichtigkeit des
Briketts oder beides verändert wird.
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In der Zeichnung ist Abb. r eine schematische Darstellung der Presse,
Abb. 2 eine in größerem Masstabe gezeichnete Darstellung des Ellipsengetriebes mit
dem Kurbelantrieb, Abb.3 das Geschwindigkeitsdiagriramm des Presstempels, Abb. q.
das Druckdiagramm des Presstempels unter der Voraussetzung, das von der treibenden
Welle dauernd ein gleiches Drehmoment ausgeübt wird, und Abb. 5 eine Darstellung
des Druckdiagramms, das sich beim Pressen des Briketts ergibt.
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Die Presse besteht aus einem Formkanal ,a, einem Kurbelantrieb mit
Pleuelstange b- und Kurbel c, einem Ellipsengetriebe d, e und
einer
Antriebsmaschine, beispielsweise einer Dampfmaschine f, deren Kurbelantrieb an der
treibenden Ellipsee angreift.
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In Abb. a liegt die Kurbel c unter einem Winkel von q.5° zur größeren
Hauptachse der Ellipse d, also ungefähr an der dem Höchstdruck des Diagramms von
Abb. 5 entsprechend-en Stelle. Je nach der Lagre dieses Höchstdruckes wird der Winkel
von ¢5° vergrößert oder verkleinert werden. Wenn man annimmt, daß die treibende
Ellipse ,e mit gleichförmiger Geschwindigkeit umläuft, so erhält man das in Abb.3
dargestellte Ge=-schwindigkeitsdiagramm für den Preßstem. pel. Während des Arbeitshubes
des Preßstempels verläuft dessen Geschwindigkeitnach dem oberen Teil des Diagramms.
Im linken Totpunkt der Kurbel steigt die Geschwindigkeit sehr schnell von o auf
einen beträatlichen Höchstwert, und sie fällt danach allmählich auf ein sehr kleines
Minimum, dessen Lage dem Höchstdruck des Druckdiagramms von Abb.5 entspricht. Anschließend
daran steigt die Geschwindigkeit wieder, und zwar beträgt diese Zunahme bei den
dargestellten Verhältnissen etwa 40 %. Schließlich fällt die Geschwindigkeit im
rechten Totpunkt wieder schnell auf o. Aus denn Geschwindigkeitsdiagramm ergibt
sich das Druckdiagramm von Abb. q. unter der Annahme, daß das Drehmoment der treibenden
Ellipse. konstant bleibt. Das Diagramm zeigt eine allmähliche Steigerung des auf
den Preßstempel übertragenen Druckes bis zum Höchstwert, der dem Höchstdruck des
Druckdiagramms von Abb.5 entspricht. Der geringste und der höchste Druck stehen
in einem Verhältnis von ungefähr o,5:9,5. Während des letzten Teiles der Bewegung
des Stempels findet wieder ein Druckabfall statt.
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Die Diagramme zeigen, daß sich das Ellipsengetrieb:e den Verhältnissen
der Brikettstrangpresse sehr gut anpaßt. Während des ersten Teiles der Bewegung
des Preßstempels, während dessen die Kohle in den Formkanal befördert und in geringem
Maße verdichtet wird, ist die Geschwindigkeit des Preßstempels groß. Während dieses
Teiles der Bewegung braucht der Druck des Preßstempels nur gering zu sein. Wenn
im Diagramm von Abb.5 der Hächstdruck erreicht wird, erreicht die Geschwindigkeit
im Geschwindigkeitsdiagramm nach Abb.3 ihr äußerst kleines Minimum. Daraus ergibt
sich, wie das Diagramm nach Abb. q. zeigt, die günstigste Druckübertragung von der
treibenden Welle. Außerdem aber ist von Wichtigkeit, daß dieser hohe Druck infolge
der langsamen Bewegung des Stempels während einer geraumen Zeit andauert. Anschließend
an diese geringste Geschwindigkeit während des. Preßvorganges findet eine Steigerung
der Geschwindigkeit statt, die in Abb.3 punktiert in größerem Maßstabe veranschaulicht
ist. Diese Geschwindigkeitssteigerung ist vorteilhaft, da der Gegendruck der in
Bewegung befindlichen Briketts sinkt, ein schnelleres Arbeiten also möglich ist.
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Während des Rückhubes des Preßstempels erreicht die Geschwindigkeit,
wie sich aus Abb. 3 ergibt, einen wesentlich höheren Wert als während des Arbeitshubes.
Das Diagramm deckt sich auch in dieser Hinsicht mit den tatsächlichen Verhältnissen,
da für den Arbeitshub der große Winkel a zur Verfügung steht, während der Rückhub
im Bereich des kleinen Winkels ß vonstatten geht. Es ergibt sich mithin, daß der
größte Teil des Hubes der Antriebsmaschine für den Arbeitshub nutzbar gemacht wird
und daß nur ein kleiner Teil des Hubes für den Rückhub aufgewendet wird, der einen
geringen Kraftaufwand benötigt.