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Walzenbrikettpresse Bei Brikettpressen, bei denen das Brikettiergut
in der umlaufenden Nut eines sich drehenden Ringes von einer sich drehenden Druckscheibe
gepreßt wird, macht es Schwierigkeiten, den .fertigen Brikettring aus der Ringnut
herauszustreifen.
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Man hat deshalb bereits den die Preßnut bildenden Ringkörper aus zwei
oder mehr Ringen zusammengesetzt, die an der Preßstelle durch einen in axialer Richtung
wirkenden Druck zusammengepreßt, an der Brikettentnahmestelle dagegen auseinandergespreizt
werden. Dabei setzt sich aber leicht Gut in die Teilungsfuge der auseinandergespreizten
Ringe, so daß diese sich dann nicht mehr zusammenpressen lassen.
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Nach der Erfindung werden solche Fugen dadurch vermieden, daß der
die Preßnut bildende Ring aus einem Stück oder aus verschiedenen, fest miteinander
verbundenen Stücken besteht und- die Nutwände unter Ausnutzung der Elastizität des
Werkstoffes an der Preßstelle zusammengedrückt werden, um nach Aufhören dieser Zusammendrückung
wieder eine den Brikettstrang freigebende Form anzunehmen.
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Die Nut und ihre Federung ist dabei so bemessen, daß sie im zusammengedrückten
Zustand den für die Erzeugung des Brikettstranges nötigen Querschnitt besitzt, während
nach Aufhören des Preßdruckes der Strang lose in ihr liegt, selbst wenn sich sein
Querschnitt durch elastische Nachwirkungen innerhalb des Brikettiergutes nach Verlassen
der Preßstelle vergrößert hat.
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Zweckmäßig wird die federnde Ausbildung der Nutwandungen auf einzelne
Teile oder Stellen des Ringquerschnittes beschränkt.
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Die Erfindung gibt die Möglichkeit, den an der Preßstelle wirkenden
Druck nicht nur von der Ober- und Unterfläche auf den Brikettstrang wirken zu lassen,
sondern auch von den beiden Seitenflächen her, so daß der Strang allseitig gepreßt
wird, ohne daß die Preßnut Teilungsfugen oder sonstige Stellen aufzuweisen braucht,
welche sich in manchen Fällen voll Preßgut setzen und dann zu Betriebsstörungen
führen können, falls nicht besondere umständliche Reinigungsvorrichtungen vorgesehen
werden. .
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigt
in Abb. i -bis 5 je einen Querschnitt durch eine Brikettwalzenpresse.
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Der aus einem starren Umfangsteil i (Abb. i) und federnd nachgiebigen
Seitenteilen 2 bestehende Preßring ist auf Lagerrollen 3 gelagert. Zwischen diesen
Lagerrollen 3 ist die Preßstelle vorgesehen, an welcher zwei Druckwalzen 4. auf
die federnden Seitenteile 2 des Ringes drücken, während eine Preßwalze 5 in die
Preßnut hineindrückt.
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Die Lagerung der verschiedenen umlaufenden Teile ist hier nicht. dargestellt,
ebenso auch nicht ihr Antrieb. Lagerung und Antrieb sind jedoch so ausgebildet,
daß die
Druckwalzen 4 in der Richtung gegeneinander verstellt werden
können, um eine Regelung des auf die Ringseitenteile :z wirkenden Druckes zu gestatten,
daß aus dem gleichen Grunde ferner die Preßwalze 5 in ihrer Höhenlage verstellt
werden kann. Diese Preßwalze 5 kann ferner den Preßring mitnehmen, oder es kann
auch der letztere in zwangsläufiger Kupplung mit der Preßwalze angetrieben werden.
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Das zu brikettierende Gut wird vor der Preßstelle in die Nut des Preßringes
eingebracht, während hinter der Preßstelle, zweckmäßig im oberen Teil des Preßringes,
ein Abstreifer vorgesehen ist, der den fertigen Brikettstrang aus der Preßnut herausstreift.
Diese Teile gehören nicht zum Wesen der Erfindung und sind deshalb hier nicht dargestellt.
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Nach Verlassen der Preßstelle federn die beiden Seitenteile :z des
Preßringes wieder auseinander und nehmen ihre Ausgangslage wieder ein, in welcher
sie im oberen Teil der Umlaufbahn des Ringes verbleiben, bis sie wieder von den
Druckwalzen 4 zusammengepreßt werden. Der größte Teil des Ringes befindet sich also
stets in seiner natürlichen Lage mit auseinandergespreiztenSeitenteilen, und nur
an der Preßstelle ist der jeweils durchlaufende Teil des Ringes zusammengepreßt.
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Bei dem in Abb.2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Seitenteile
io des Ringes ebenso wie der Umfangsteil i i starr ausgebildet, und es ist nur zwischen
beiden Teilen je eine Eindrehung i2 angebracht. Hierdurch wird erreicht, daß diese
eingedrehte Stelle als Drehpunkt für die starren Seitenteile io dient und die Seitenwände
der Nut nach Verlassen der Preßstelle in sich starr bleiben. Die Spreizung der Seitenteile
erstreckt sich infolgedessen bis auf den Grund der Preßnut, so daß sich der Brikettrand
bis zum Grunde leicht abheben läßt.
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Abb. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem der Umfangsteil
2o des Ringes federnd ausgebildet ist und im umgepreßten Zustande eine Wölbung besitzt.
Nimmt er nach Verlassen der Preßstelle diese Gestalt wieder an, so heben sich auch
die seitlichen Teile des Nutenbodens von dem Strange ab, so daß dessen Kanten beim
Herausstreifen völlig freiliegen.
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Bei der Ausführung nach Abb. 4. ist die federnde Ausbildung des Bodens
3o der Nut, also des Umfangsteiles des Preßringes, auf die Mitte dieses Teiles beschränkt,
um dem Ringe selbst eine größere Steifigkeit auch in radialer Richtung zu geben,
während Abb. 5 erkennen läßt, daß der Ringaus zwei starren Seitenteilen 4o und 41
von winkelförmigem Ouerschnitt besteht, die durch ein federndes Mittelstück 42 verbunden
sind. Um auch diesem federnden Mittelstück eine Steifigkeit in radialer Richtung
zu verleihen, ist der starre Ring 43 daraufgesetzt. Diese Ausfüh= rung hat den Vorteil,
daß der federnde, den Nutenboden bildende Teil42, der den größten Preßdruck aufzunehmen
hat, aus ganz besonders hochwertigem Werkstoff hergestellt werden kann, beispielsweise
aus Bandstahl.
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Aber auch die wirksamen Seitenwände der Nut sind hier aus hochwertigem
Werkstoff herstellbar, da in die Ringteile 4o und 4i Ringe 44 eingesetzt sind, die
leicht ausgewechselt oder nachgeschliffen werden können. Zu diesem Zweck sind sowohl
diese Einsatzringe 44 wie auch der federnde Mittelteil 42 mit den Ringteilen 40
und 41 durch Schrauben 45 und 46 verbunden, so daß sich die beiden Ringteile 40
und 41 leicht voneinander trennen lassen. Die Schrauben 45 und 46 sind dabei derart
angebracht, däß keine Teile von ihnen bis an den freien lichten Querschnitt der
Ringnut hindurchtreten.
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Bei den. Ausführungsbeispielen nach den Abb. 4 und 5 ist der Außenring
des Ringes so ausgebildet, daß er im ungepreßten Zustande eine Zylinderfläche bildet.
Der Ring liegt daher mit einer breiten Linie auf den. ihn tragenden Rollen 31 bzw.
47 auf. In den Rollen 47 sind jedoch Nuten 48 angeordnet, um die Muttern der Schrauben
46 ungehindert hinübergleiten zu lassen.
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Wenn im vorstehenden davon gesprochen ist, daß gewisse Teile des Preßringes
starr sind, diese Teile aber doch im ganzen Ring" umfange die für das Zusammendrücken
der Nut an der Preßstelle nötige Formänderung zulassen, so ist hierin kein Widerspruch
zu sehen. Diese Formänderung ist bei der Größe des Preßringes, dessen Durchmesser
stets mehr als i m beträgt, so gering, daß selbst ein sehr starrer Werkstoff sie
ohne weiteres zuläßt, und sie liegt in einer ganz anderen Größenordnung als die
Formänderung, die der federnde Ringteil an der Preßstelle bei dem Zusammenpressen
der Nut quer zum Ringumfang auszuführen hat.