DE608541C - Verfahren zum Drucken von Kunstseide aus regenerierter Cellulose und von tierischen Fasern mit komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Drucken von Kunstseide aus regenerierter Cellulose und von tierischen Fasern mit komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffen Es wurde gefunden, daB Kunstseide aus regenerierter Cellulose und tierische Fasern, wie beispielsweise Wolle und Seide, mit komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffen in vorteilhafter Weise bedruckt werden können, wenn man beim Drucken Harnstoff und seine Derivate, wie z. B. Thioharnstoffe, Guanidine, Urethane, Biuret, Methyl- und Phenylharnstoff, mitverwendet.
• Als komplex gebundenes Metall enthaltende Farbstoffe können sowohl die Monometallverbindungen, wie z. B. die Chrom-, Kupfer-, Nickel-, Kobalt-,:-Titan-, Vanadium-; Mangan-und Eisenverbindungen von Mono- und Polyazofarbstoffen, als auch die Polymetallverbindungen dieser Farbstoffe oder die Chromverbindungen von Anthrachinonderivaten sowie von Triarylmethanfarbstoffen verwendet werden. Besonders gute Ergebnisse in bezug auf die Echtheiten sowie in bezug auf die Ausgiebigkeit der erzielten Drucke werden mit den chromhaltigen Farbstoffen erzielt.
• Das vorliegende Verfahren kann bei allen Arten .des Textildrucks, wie beispielsweise im Direktdruck auf Gewebe, Garn bzw. loses Material, oder im Pflatschdruck verwendet werden. Durch die in dem vorliegenden Verfahren beanspruchte Mitverwendung von Harnstoff und seinen Derivaten beim Drucken von Kunstseide aus regenerierter Ccllulose und von tierischen Fasern mit komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffen erzielt man wesentlich ausgiebigere Drucke als nach den bekannten Verfahren. Ferner wird die Fixierbarkeit der komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffe derart erhöht, daB nach .dem Dämpfen auch bei längerem Liegen der Drucke in Wasser ein Ausbluten, wie es nach den bekannten Verfahren trotz Anwendung von Fixierungsmitteln des öfteren vorkommt, nicht erfolgt. In manchen Fällen ist es bei der Verwendung von Harnstoff und seinen Derivaten sogar möglich, eine sehr gute und besonders wasserechte Fixierung ohne Verwendung von Chrombeizen, wie z. B. Chromacetat, zu erreichen.
• Der Harnstoff oder seine Derivate können für sich oder unter sich gemischt sowohl den komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffen vor dem Drucken oder der Druckpaste zugesetzt werden.
• Es ist zwar bekannt, daßi beim Drucken mit Beizenfarbstoffen durch die Verwendung von Harnstoff eine Verbesserung der Wasch-und Seifenechtheit erzielt wird sowie ausgiebigere Drucke erhalten werden. Da jedoch über .die Art und Weise der Wirkung von Harnstoff in Druckpasten nichts bekannt. ist, konnte aus der bekannten Wirkung von Harnstoff in Beizenfarbstoffe enthaltenden Druckpasten nicht ohne weiteres auf eine ähnliche Wirkung in metallhaltige Farbstoffe enthaltenden Druckpasten geschlossen werden. Ferner bedeutet das vorliegende Verfahren gegenüber dem erwähnten bekannten Verfahren einen wesentlichen Fortschritt, weil es in vielen Fällen zu bedeutend reineren und gleichmäßigeren Druck führt. Beispiel i Wollgewebe wird mit- folgender Druckpaste bedruckt:

  8o Teile des chromhaltigen Farbstoffs aus

  dem Azofarbstoff aus nitrierter

  i-Diazo- 2-oxynaphthalin- 4- sul-

  fonsäure und ß-Naphthol,

  52ö - Wasser,

  300 - Britisch-gummi fest,

  Ioo - Harnstoff.

  iooo Teile.

  Man trocknet, dämpft i Stunde im Dämpfkessel und spült.
• Das .derart bedruckte Wollgewebe zeigt eine tiefschwarze Farbe. Beim Einlegen in Wasser erfolgt selbst nach längerer Zeit kein Ausbluten.
• Ein ähnliches Ergebnis wird erhalten, wenn man ,der Druckpaste neben Harnstoff eine Chrombeize, wie z. B. Chromacetat, zusetzt.
• Das Wollgewebe kann vor deni Bedrucken chloriert werden. Beispiel Kammzug wird mit folgender Druckpaste bedruckt:

  3o Teile des chromhaltigen Farbstoffs aus

  dem Azofarbstoff aus diazotier-

  tem 3-Amino-4-oxybenzol-i-sul-

  fonsäureamid und r-(3'-Sulfa-

  midophenyl)-3 -methyl- 5 -pyrazö-

  lon,

  330 - Wasser,

  Soo - Britischgummi i -i,

  40 - Glycerin,

  5o - Chromacetatläsung (2o° B6),

  50 - Harnstoff,

  iooo Teile.

  Man trocknet, dämpft i Stunde im Dämpfkessel und spült.
• Der so hergestellte orangefarbene Druck ist sehr echt. Beispiel 3 Unbeschwerte Seide wird mit folgender Druckpaste bedruckt:

  2o Teile des chromhaltigen Farbstoffs aus

  dem Azofarbstoff aus dianotierter

  2-Amino-i-oxybenzol-4, 6-disul-

  fonsäure und 2, 4-Dioxychinolin,

  24o - Wasser,

  6oo - Britischgummi i : i,

  40 - - Glycerin,

  i oo - Harnstoff,

  iooo Teile.

  Man trocknet, dämpft s/4 bis i Stunde im Dämpfkessel und spült.
• Die so bedruckte Seide zeigt eine rote Farbe. Der so erzielte Drück ist ausgiebiger und echter als der gleiche, mit einer Druckpaste, die keinen Harnstoff enthält, hergestellte Druck.
• Statt unbeschwerter Seide kann auch beschwerte Seide oder Viscoseseide verwendet werden. Beispiel 4 Wolle wird mit folgender Druckpaste bedruckt

  i oo Teile eines- Gemisches aus 8o Teilen

  Harnstoff und 2o Teilen der

  Chromverbindung des Azofarb-

  stoffs aus dianotierter 2-Amino-i-

  oxybenzol-4, 6-disulfonsäure und

  i -Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon,

  36o - Wasser,

  Soo - Britischgummi -i : i,

  40 - Glycerin,

  iooo Teile.

  Man trocknet, dämpft % bis i Stunde im Dämpfkessel und spült.
• Die derart bedruckte Wolle zeigt eine orange Farbe von sehr guter Echtbeit.

Claims (1)

1. PATENTANSPRU CIi : Verfahren zum Drucken von Kunstseide aus regenerierter Cellulose und von tierischen Fasern mit komplex gebundenes Metall enthaltenden Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Druckpasten verwendet werden, die Harnstoff öder Harnstoffderivate enthalten.