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Kühlschrank mit einem an die Hauswasserleitung angeschlossenen Kühlmantel
Es sind bereits Kühlschränke bekannt, die aus einem doppelwandigen Gefäß bestehen
und dadurch auf einer niedrigen Temperatur gehalten werden, daß das Druckwasser
der Hauswasserleitung durch den Hohlraum zwischen beiden Wandungen oder durch eine
Kühlschlange hindurchgeführt wird. Diese Schränke haben sich nicht sonderlich bewährt,
wenn sie in städtischen Wohnungen aufgestellt waren, weil das in den Hausleitungen
oft stundenlang stehende Wasser keine genügende Kühlfähigkeit mehr besitzt. Es ist
auch schon bekannt, derartige Kühlräume in einem Behälter oder in einer Erweiterung
der in bezug auf die Temperaturverhältnisse günstigeren Druckwasserleitung unterzubringen,
was aber nur bei kleineren Wohnhäusern in ländlichen Gegenden, landwirtschaftlichen
Betrieben o. dgl. möglich ist. Die Brauchbarkeit solcher Kühlschränke hängt indessen
nicht allein von der zur Verfügung stehenden Wassertemperatur ab; es muß vielmehr
auch zugleich für eine richtige Belüftung des Kühlraums gesorgt sein, weil sonst
die eingelagerten Lebensmittel nach einiger Zeit einen dumpfen Geschmack annehmen.
Geschieht dies aber durch eine beständige natürliche Luftzirkulation, so wird die
an sich schon geringe Kühlwirkung noch beeinträchtigt, weil die Luft nicht lange
genug im Kühlraum verbleibt, um die wenig tiefere Temperatur des Wassers annehmen
zu können.
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Um eine bessere Belüftung der in die Hauswasserleitung eingeschalteten
Kühlschränke zu erzielen, hat man auch schon vorgeschlagen, in diese einen kleinen
Ventilator einzubauen, der vom Wasserstrom bei dessen Bewegung jedesmal in Umdrehung
versetzt wird. Derartige von dem schwachen Wasserfluß angetriebene Ventilatoren
können wohl etwas Luft fächeln, aber eine gründliche Lufterneuerung kaum bewirken;
da sie je nach der Wasserabzapfung unregelmäßig und meistens häufig, aber kurzzeitig
in Tätigkeit gesetzt werden, sind sie eigentlich nur geeignet; den der natürlichen
Luftzirkulation anhaftenden Mangel zu verstärken, daß die Luft ohne merkliche Abkühlung
durch den Kühlraum hindurchgeführt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Hauswasserversorgungsanlage mit
in die Wasserleitung eingebautem Kühlraum, bei welcher die Betriebsweise der Wasserversorgung
dazu ausgenutzt wird, im Kühlraum einen Luftwechsel in zweckentsprechender - Weise
zu schaffen.
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Die Anlagen zur Hauswasserversorgung bestehen bekanntlich im wesentlichen
aus einer Pumpe mit Antriebsmotor, einem Windkessel, in welchem beständig eine größere
Menge des angesaugten Wassers unter Druck aufgespeichert wird, und einer gewöhnlich
vom Druck des Windkessels gesteuerten selbsttätigen Schaltvorrichtung, welche den
Antriebsmotor der Pumpe in Bewegung setzt, sobald durch weitgehende Entleerung des
Wasserspeichers der Druck unter eine bestimmte Grenze gesunken ist, und
welche
die Pumpe wieder stillsetzt, sobald der Windkessel wieder genügend aufgefüllt ist.
Diese Schaltvorrichtung tritt gewöhnlich mehrmals am Tage in Tätigkeit. Die .Erfindung
besteht nun im wesentlichen darin, diese mehrmalige Auffüllung des Wasserspeichers
mit einer selbsttätigen gründlichen Erneuerung der im Kühlraum vorhandenen Luft
zu verbinden. Zu diesem Zweck wird der Kühlraum innerhalb der Druckwasserleitung
in der Nähe des motorischen Pumpenantriebs angeordnet und mit einer Ventilationseinrichtung
versehen, die jedesmal in Tätigkeit tritt, wenn der Motor der Pumpe angelassen wird.
Der Kühlraum erhält dabei Be- und Entlüftungsöffnungen, die so bemessen sind, daß
ein wesentlicher Luftwechsel nur dann stattfindet, wenn der Ventilator zwangsweise
den Luftinhalt durch eingesaugte Frischluft ersetzt. Der Ventilator könnte mit einem
eigenen kleinen Motor versehen werden, der zugleich mit dem Pumpenmotor eingeschaltet
wird; zweckmäßig wird er jedoch einfach durch irgendeine übertragung von der Welle
der Pumpe unmittelbar angetrieben.
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Infolge dieser Anordnung erfolgt der Luftwechsel in einer richtig
geregelten und zweckentsprechenden Weise. Die Frischluft verbleibt im Gegensatz
zu den bekannten Kühlschränken regelmäßig mehrere Stunden hindurch im Kühlraum,
so daß sie genügend Zeit hat, die niedrige Temperatur des frisch zugepumpten Bodenwassers
anzunehmen; sie wird aber, bevor sie völlig verbraucht ist, gänzlich durch eine
neue Luftladung ersetzt.
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Der motorisch angetriebene Ventilator vermag dabei eine kräftige Gebläsewirkung
zu entfalten, durch welche die Frischluft gegebenenfalls von entfernter Stelle aus,
wo sie rein und mit niedriger Temperatur erhältlich ist, angesaugt werden kann.
Es ist von Wichtigkeit, daß der Kühlraum in größeren Zeitabschnitten von einem kräftigen
Luftstrom durchspült wird, und zwar gleichzeitig mit der Wiederauffüllung des Frischwasserbehälters,
weil dann die Wärmemengen, welche die Wandungen und die zu kühlenden Waren in der
Zwischenzeit aufgenommen haben, teilweise durch den Luftstrom entfernt werden, also
nicht vollständig von dem frischen Kühlwasser abgeführt zu werden brauchen. Auf
diese Weise werden die Erfordernisse der Kühlung und der Lufterneuerung am wirksamsten
miteinander in Einklang gebracht.
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Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel einer Anlage,
bei welcher der Kühlbehälter in den Windkessel der Pumpeinrichtung eingebaut ist,
und zwar zeigt Abb. i die Gesamtanlage mit Rückansicht auf den in den Windkessel
eingebauten Kühlbehälter, Abb.2 einen Teil des Windkessels in Vorderansicht mit
perspektivischer Darstellung des geöffneten Kühlbehälters und Abb. 3 einen Schnitt
quer zur Abb. 2.
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Es ist e die Pumpe, im Zeichnungsbeispiel eine Kolbenpumpe, und c
der Antriebsmotor, welcher' auf einer Konsole d an der Pumpe angebracht ist. Der
Motor überträgt seine Drehung durch einen Gummikeilriemen fauf die doppelnutige
Antriebsscheibe g der Pumpe. Diese fördert das Druckwasser in den Kessel h, der
sich gewöhnlich in unmittelbarer Nachbarschaft der Pumpe befindet. Der Kessel lz
ist so bemessen, daß eine den Versorgungsstellen angepaßte Wassermenge unter bestimmtem
Druck aufgespeichert wird. Der Wassersplegel schwankt zwischen gegebenen. Grenzen,
deren Abstand etwa der Länge des mit einem Manometer versehenen Anzeige-Z, i entspricht.
Wenn das Wasser den Tiefstand a erreicht hat, schaltet der selbsttätige Druckschalter
b den Motor c ein, der die Pumpe so lange in Tätigkeit setzt, bis der Kessel wieder
bis zum vorgeschriebenen Höchststand aufgefüllt ist bzw. bis der am Druckschalter
b eingestellte'Ausschaltedruck erreicht ist. ' In dem unteren, beständig mit Wasser
angefüllten Teil des Druckwindkessels ist der Kühlbehälter n (Abb. 3) eingebaut,
der aber bei einer anderen Aufstellung des Windkessels auch in irgendeiner sonstigen
Erweiterung der Druckwasserleitung in bekannter Weise untergebracht sein könnte.
Der Kühlbehälter enthält an seinem hinteren Ende, zweckmäßig in einer durch ein
Gitter p abgetrennten Kammer, den Ventilator l; dieser wird bei der dargestellten
Anlage durch einen weiteren Keilriemen v, der in der zweiten Keilnut der Antriebsscheibe
g und in der Riemenscheibe h des Ventilators läuft, in Drehung versetzt. Hierbei
wird die Frischluft durch die Ventilatorbeliiftungsscheibe ma in den Kühlraum gesaugt
und gleichzeitig die vorher darin enthaltene Luftmenge durch Entlüftungsöffnungen,
die sich zweckmäßig in der Tür o befinden, ausgetrieben.
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Auf diese Weise wird eine gründliche Lufterneuerung in zweckmäßigen
Zeitabständen und jedesmal dann selbsttätig herbeigeführt, wenn der Kühlraum mit
frischem Brunnenwasser umspült wird.
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Die Luftschlitze der Scheibe m und der Tür o können in ihrer Größe
einstellbar sein, beispielsweise mittels verschiebbarer Deckscheiben, die in gleicher
Weise geschlitzt sind, um die Größe der Luftdurchtrittsöffnungen passend, z. B.
nach den Erfordernissen der Jahreszeit, regeln zu können. Unter i Umständen empfiehlt
es sich auch, jalousieartige Klappen vorzusehen, welche den Kühlraum
ganz
oder nahezu ganz absperren und durch den starken Luftstrom des Ventilators selbsttätig
angehoben werden, wenn der Luftwechsel stattfindet.
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Bei Benutzung des Windkessels als Wasserbehälter empfiehlt es sich,
die Tür o mit Rücksicht auf die häufig beschränkten Raumverhältnisse gemäß Abb.
z als Schiebetür auszubilden, die durch federnde Riegel in der Öffnungslage gehalten
wird.