DE606483C - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff

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DE606483C
DE606483C DE1930606483D DE606483DD DE606483C DE 606483 C DE606483 C DE 606483C DE 1930606483 D DE1930606483 D DE 1930606483D DE 606483D D DE606483D D DE 606483DD DE 606483 C DE606483 C DE 606483C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
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    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
    • C01C3/0212Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the presence of oxygen, e.g. the Andrussow-process
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    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
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    • C01C3/0233Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the absence of oxygen, e.g. HMA-process making use of fluidised beds, e.g. the Shawinigan-process

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff Es ist bekannt, aus Kohlenwasserstoffgasen und Ammoniak unter Einhaltung einer für den Schutz des Ammoniaks günstigen hohen Gasströmung Cyanwasserstoff herzustellen, indem man die Reaktion in Kammern mit Oberflächen. ohne katalytische Wirkung vornimmt und auch keime Katalysatoren zur Anwendung bringt. In bekannten Verfahren werden Gasgemische mit wechselnden Mischungsverhältnissen der beiden umzusetzenden Bestandteile benutzt, wobei jedoch immer der Kohlenwasserstoff überwiegt; auch sind bereits über i i 5o° liegende Temperaturen angewendet worden.
  • Demgegenüber wird erfindungsgemäß unter Verwendung von Kohlenwasserstoffen der Paraffinreihe oder von Gemischen solcher mit einem Gasgemisch gearbeitet, in welchem mehr als i Mol Ammoniak je Atom Kohlenstoff im Kohlenwasserstoff vorhanden ist. Hierdurch wird eine praktisch quantitative Reaktion zwischen dem Kohlenwasserstoff und dem Anunoniak erreicht, und zwar ohne merkliche Bildung von elementarem Kohlenstoff. Die Herstellung von Cyanwasserstoff kann somit nunmehr in ununterbrochenem Betriebe vorgenommen, werden, was bisher nicht möglich war, da die Vorrichtungen durch den entstehenden Kohlenstoff versetzt wurden.
  • Bei einem bekannten, auf die Verwendung von Ammoniak-Kohlenwasserstoff-Mischungen. beruhenden Verfahren, für welches ein besonderes Mischungsverhältnis von Kohlenwasserstoff und Ammoniak nicht wesentlich ist, entsteht Kbhlenstoff als Haupterzeugnis und Cyanwasserstoff lediglich als Nebenprodukt. Gegenüber den dabei beispielsweise gemeinsam mit Naturgas anzuwendenden 30 % Ammoniak werden gemäß vorliegendem Verfahren gemeinsam mit Methan über 5o % Ammoniak zur Anwendung gebracht. Überdies wird vorliegendes Verfahren vorzugsweise bei noch höheren Temperaturen durchgeführt als die bekannten Verfahren.
  • Bereits bei Anwendung von Kohlenwasserstoff-Ammoniak-Gemischen, dieAmmoniaknicht meinem das Äquivalentv6rhältnis zum Kohlenstoff übertreffenden Verhältnis enthielten, hat man angenommen, durch Anwendung von glattwandigenReaktionsgefäßen, Temperaturen über i i 5o° und rascher Gasströmung Cyanwasserstoff ohne Köhleabscheidung herstellen .zu können. Indessen ist beispielsweise bei Anwendung eines Reaktionsgemisches von 65 Teilen Naturgas und 35 Teilen Ammoniakgas 5 % des eingeführten Ammoniaks als elementarer Stickstoff verlorengegangen; da an der betreffenden Literaturstelle überdies ausdrücklich erwähnt ist, daß entstandene Kohleteilchen beseitigt werden müssen und besondere Hilfsmittel dazu vorgeschlagen werden, die vor oder mach oder während der Absorption des Cyanwasserstoffs angewendet werden sollen, ergibt sich, daß das angestrebte Ziel nicht erreicht worden ist.
  • Den bekannten Verfahren gegenüber erzielt man erfindungsgemäß die Bildung von Cyanwasserstoff unter praktischer Vermeidung der Abscheidung elementarer Kohle. Dieser Fortschritt beruht im wesentlichen auf der Erkenntnis, daß das bisherige Bestreben, während der Reaktion das Ammoniak vor dem Zerfall zu schützen, auf einem Vorurteil beruht. Bis jetzt wurde allgemein angenommen, daß Methan beständiger sei als Ammoniak. Infolgedessen verwendete man bisher allgemein einen überschuß an Metban. Man ging dabei von der bekannten Tatsache aus, daß das Ammoniak schon durch Erbitzung auf Temperaturen, die nicht viel oberhalb 60o° C liegen, in seine Elemente zersetzt wird.
  • Demgegenüber wurde gefunden, daß bei Anwendung eines gewissen überschusses von Ammoniak und bei Temperaturen über I150° C es möglich ist, bei gleichzeitiger Anwendung der bereits erwähnten grundlegenden Arbeitsbedingungen die Bildung von elementarem Kohlenstoff auf ein Mindestmaß herabzudrücken, ohne daß dabei eine erhebliche Zersetzung von Ammoniak eintritt. Beispielsweise tritt bei Temperaturen. von 140° bis 149o° C eine so geringe Zersetzung von Ammoniak und Methan ein, daß die Reaktion als praktisch quantitativ zu bezeichnen ist. Im Hinblick auf die großen Verluste an Ammoniak und die erhebliche Bildung von Kohlenstoff, zeit denen man bisher schon bei Temperaturen im Bereich von iioo bis i2oo° C zu kämpfen hatte, ist der Erfolg der Maßnahme ein sehr überraschender.
  • Es bat sich gezeigt, daß bei bestimmten Kahlenwasserstoffen das Ziel: höchste Ausbeute an Cyanwasserstoff, geringster Anfall. an elementarem Kohlenstoff, geringste Zersetzung von Ammoniak, sowie damit die Ermöglichung des ununterbrochenen Betriebes durchweg erreicht wird. Das Verfahren bewährt sich immer, wenn man Grenzkohlenwasserstoffe, d. h. also Kohlenwasserstoffe der Paraffin- oder Methanreihe, anwendet, die der Formel C,t H2,t + i entsprechen (bzw. Gemische von solchen), und das Reaktionsgemisch derart herstellt, daß darin je Atom Kohlenstoff des Kohlenwasserstoffs mehr als i Mol Ammoniak vorhanden ist.
  • D,ie bei dem neuen Verfahren, für welches hiernach Methan.. als wichtigster Ausgangsstoff sowie ferner im wesentlichen noch Äthan, Propan und Butan in Betracht kommen, stattfindenden Reaktionen lassen sich typisch durch folgende Gleichungen ausdrücken: Methan: C H4 + N H3 = H C N -+- 3 H2, Äthan:C2HE+2NH3=2HCN+5H2. Bei der Ausführung des Verfahrens soll die Temperatur der Imen-,vandung der Reaktionskammer wenigstens i 150° C betragen, bei einer Wandungstemperatur von etwa 135o Ws 14.5Q° C tritt eine praktisch vollständige Umwandlung ein.
    Versuch
    I 2 I 3 I 4
    Temperatur.. ................. 1490 1425 1395 1400
    Raumgeschwindigkeit ........... 103,2 154,1 98,5 146,4
    Versuchsrohr (.o) . . . . . . . . . . . . . . . 2 cm-Si 02 1 cm-Si 02 2 cm-Si 02 5 cm-Py-
    thagorasmasse
    CH4,(Teile) .................... 45,5 45,1 443 65,9
    CH4 (Reinheit) ....... ........ .. 95,2 94,7 95,2 40,5
    NH3 (Teile) .................... 54,5 54,9 55,7 34,1
    NH3 angewandt
    NH3 theoretisch X 1°0.. . . . . . . . . 125,6 128,6 132,1 127,9
    NH3 > - HCN . . . . . . . . . . . . . . . 74,0 7019 72,9 49,1
    CH4 --->- HCN . ... . . .. . . . . . . . 92,9 91,I 96,3 62,8
    zersetztes NH3 ................. 0,5 2,0 2,5 nichts
    zersetztes CH4.................. nichts 1,0 1,7 nichts
    HCN-Austritt in ''" Austrittsgas 22,3 21,7 22,2 12,6
    Für die er$ndungsgemäße Herstellung des Cyanwasserstoffs im ununterbrochenen Betriebe eignen sich besonders Reaktionskammern, die lang und im Vergleich zu ihrer Breite tief sind. Man. kann eine größere Anzahl solcher Kammereinheiten Seite an Seite stellen und bringt dann die Heizkanäle zwischen ihnen an. Lichte Weiten oder Breiten der Reaktionskammern von etwa 5 cm, .d. h. also sehr enge Reaktionskammern, haben sich als zweckmäßig erwiesen, und als geeigneter Werkstoff für die Innenwandung der Kammern kommt z. B. Sillimanit in Betracht. Die Beheizung erfolgt vom. beiden Seiten her.
  • In der vorstehenden Tabelle ist das Ergebnis von vier zur Erläuterung des Verfahrens dienenden Versuchen angegeben, aus denen die Wirkungen des Verfahrens unmittelbar zu ersehen sind. Die Rohre hatten in den drei ersten Versuchen eine wirksame Länge von 30 cm; im vierten Versuch war die wirksame Länge 6o cm. Die Gasgeschwindigkeiten liegen zwischen rund 98 und 154 Reziprokalminuten, d.h. die Kontaktdauer betrug zwischen 1/98 und 1/i51 Minute.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCIi: Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Kohlenwasserstoffgasen und Ammoniak bei Temperaturen über I 15 o° C und unter Einhaltung einer für den Schutz des Ammoniaks günstigen hohen Gasströmung in glattwandigen Reaktionskammern mit Ober$ä chen ohne katalytische Wirksamkeit und ohne Anwendung von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlenwasserstoffe der Paraffinreihe oder deren Gemische verwendet und diese in einer Mischung benutzt, in. welcher mehr als I Mol Ammoniak je Atom Kohlenstoff im Kohlenwasserstoff vorhanden ist.
DE1930606483D 1929-03-27 1930-03-23 Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff Expired DE606483C (de)

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US2417892A (en) * 1944-10-12 1947-03-25 Sinclair Refining Co Production of amines and nitriles
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DE1205499B (de) * 1963-05-24 1965-11-25 Hans J Zimmer Verfahrenstechni Vorrichtung zur Durchfuehrung endothermer Gasreaktionen
DE3036599C1 (de) * 1980-09-27 1982-03-25 Degussa Ag, 6000 Frankfurt Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff

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