DE60589C - Selbstthätige Desinfections-Einrichtung für Abortgruben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 85: Wasserleitung.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Desinfectionseinrichtung für Abortanlagen, vermittelst welcher beim jedesmaligen Nachfliefsen der Abgangsstoffe ein kleiner Theil einer Desinfectionsflüssigkeit, welche sich in einer besonderen Kammer der Senkgrube befindet, selbstthätig aus dieser Kammer in die Senkgrube überfliefst und hier die Abgangsstoffe genügend desinficirt. Die Einrichtung ist auf beiliegender Zeichnung in drei verschiedenen Beispielen durch Vertical - und Horizontalschnitte dargestellt.

Beispiel 1. Fig. 1 ist ein Verticalschnitt nach der Linie x-y des Grundrisses in Fig. ia. Die Abgangsstoffe gelangen aus dem Abort a durch das Abfallrohr b in die erste Kammer c der Senkgrube. Hier lagern sich die festen Stoffe unten und die flüssigen oben ab. Sobald letztere die Oeffnung i der Scheidewand h erreicht haben, fliefsen sie in die zweite Kammer d über und steigen hier allmälig in die Höhe bis zur Oberkante der Scheidewand /. Beim weiteren Nachfliefsen von Abgangsstoffen treten die flüssigen Abgänge über die Mauer / hinweg in die Kammer f ein, während ein kleiner Theil derselben durch das gekrümmte Rohr m in die Kammer e gelangt und hier einen entsprechenden Theil der Desinfectionsflüssigkeit, welche die Kammer e bis zur Oberkante der niedrigeren Scheidewand k anfüllt, verdrängt und zum Ueberfliefsen in die Kammer f bringt, hierselbst die inzwischen angesammelten flüssigen Abgänge genügend desinficirend. Sobald die Flüssigkeit in f bis zum Scheitel des geneigten Abflufsrohres g gestiegen ist, wird sie von letzterem, welches nunmehr als Heber wirkt, bis zur Oeffnung des inneren Rohrschenkels schnell abgesaugt.

Beispiel 2. Die Fig. 2 und 2 b sind Verticalschnitte nach den Linien x-y und v-w des Grundrisses in Fig. 2 a. Hier ist die Desinfectionskammer e unter Fortfall der Zwischenkammer d in die Eintrittskammer c mit erhöhten Mauern eingebaut und durch zwei gekrümmte Rohre m und η mit ihr in Verbindung gesetzt. Sobald die flüssigen Abgänge in c durch die Oeffnungen i der Scheidewand h nach der Austrittskammer f fliefsen, steigt das Wasser vermöge des Rohres m in die Kammer e und läfst, sobald der Normalstand in c erreicht ist, durch das Rohr η einen kleinen Theil der Desinfectionsflüssigkeit in die Kammer c zurückfliefsen, hierselbst die Abgänge vor ihrem Uebertritt nach/ genügend desinficirend. Der Abflufs durch Rohr g ist genau wie unter 1. beschrieben.

Beispiel 3. Die Fig. 3 ist ein Verticalschnitt nach der Linie x-y des Grundrisses in Fig. 3 a. Hier ist die Kammeranordnung ähnlich wie unter 2. angegeben, nur ist die Kammer e hochgelegen. Das Rohr η mündet mit einem Kugelventil η¹ am Boden dieser Kammer ein. Beim Nachfliefsen von Abgangsstoffen tritt stets ein kleiner Theil durch η und n^l in die Kammer e ein und verdrängt hier eine entsprechende Menge, welche durch das Rohr m in die Kammer c zurücktritt und hier desinficirend wirkt. Aus c fliefsen die desinficirten Abgangsstoffe wiederum durch Oeff-

nungen i in die Austrittskammer/ und werden hier durch den Heber g von Zeit zu Zeit selbsttätig abgeführt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbsttätige Desinfections - Einrichtung für Abortgruben, bei welcher eine in die Abortgrube eingebaute und mit Desinfectionsflüssigkeit gefüllte Kammer (e) mit der Abortgrube durch heberförmig gebogene Rohre (m n) in Verbindung steht, so dafs bei jedesmaligem Zuflufs von Abgangsstoffen in die gefüllte Kammer (e) ein kleiner Theil der Abgangsstoffe durch die Rohre (m n) tritt und einen kleinen Theil Desinfectionsflüssigkeit aus der Kammer (e) in die Abortgrube verdrängt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.