DE605804C

DE605804C - Fluessiges oder pastenfoermiges Reinigungsmittel

Info

Publication number: DE605804C
Application number: DESCH99852D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-12-15
Filing date: 1932-12-16
Publication date: 1934-11-19

Description

Flüssiges oder pastenförmiges Reinigungsmittel Es ist bekannt, zum Reinigen Seifen, Fette, Lösungsmittel und deren Kombinationen in Verbindung mit Wasser oder anderen Hilfsmitteln zu verwenden.
Es ist ferner nicht mehr neu, als sogenanntes Trockenreinigungsmittel, d. h. ohne Verwendung von Wasser, Seife usw., Kautschukmilch zu verwenden.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues Trockenreinigungsmittel von überraschender Reinigungswirkung, das, , ohne die Nachteile des bekannten Trockenreinigungsmittels aufzuweisen, allgemein Anwendung finden kann.
Es wurde gefunden, daß eine wäßrige oder pastenförmige Lösung von Polyvinylalkohol die unerwartete Eigenschaft hat, bei Verreibung auf der Haut oder anderen Körpern zu Krümeln, allen vorhandenen Schmutz zu beseitigen.
Trägt man eine Lösung von Polyvinylalkohol auf die Haut oder einen anderen Körper auf, so kann man ihn ausnahmslos nach dem Eintrocknen als geschlossenen Film ohne Schwierigkeiten abziehen.
Es liegt in der Natur aller Körper, die als Klebstoffe Verwendung finden, wie beispielsweise der Naturharze und insbesondere der Kautschukmilch, daß sie nach dem Auftragen auf die menschliche Haut oder andere Körper das Bestreben haben, festzukleben.
Verreibt man Kautschukmilch zwischen den Händen, so koaguliert die Masse, und die in ihr enthaltenen Eiweisstoffe, Zucker, Harze und Mineralsalze trennen sich von den Kautschukkohlenwasserstoffen. Hinzu kommt, daß die Kautschukmilch nicht ohne Konservierungsmittel Anwendung finden kann und diese Konservierungsprodukte sich ebenfalls abspalten. Es gelingt zwar, die Kautschukkohlenwasserstoffe durch Verreiben auf der Haut oder dem zu reinigenden,. Körper als Krümel zu entfernen, dagegen bleiben die oben aufgeführten übrigen Bestandteile der Kautschukmilch infolge ihrer Klebrigkeit fest auf der Haut haften. -Naturgemäß bleibt auch ein großer Teil des zu beseitigenden Schmutzes auf der Haut und läßt sich später auch mit normalen Hilfsmitteln sehr schwer beseitigen.
Die Erkenntnis dieser Tatsache veranlaßte offenbar den Erfinder der englischen Patentschrift 358 584 die Anwendung der Kautschukmilch zur Beseitigung des gröbsten Schmutzes dann zu empfehlen, wenn man sich nachträglich die Hände wäscht (vgl. S. z, Zeile 85). Auch weist der Erfinder darauf hin (vgl. S. z, Zeile 88), daß nach dem Gebrauch von Kautschukmilch als Reinigungsmittel die Haut ein besonderes-- Gefühl der Trockenheit erhält, das die Anwendung des Mittels für Golf- und Tennisspieler geeignet erscheinen läßt.
Tatsächlich ist die Kautschukmilch wegen der auf der Haut verbleibenden klebrigen Rückstände für diesen Zweck sehr geeignet, nicht dagegen als Reinigungsmittel.
Demgegenüber hinterläßt eine auf der Haut verriebene wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol keinerlei Rückstände, da es sich um einen chemisch einheitlichen Körper handelt.
Genaue Beobachtungen ergeben, daß geringste Schmutzrückstände aus den Poren der menschlichen Haut selbst nach vorherigem Waschen herausgeholt werden.
Nach der Anwendung von Polyvinylalkohol zum Reinigen hat man weder das Gefühl der besonderen Trockenheit noch der Klebrigkeit der Haut, sondern das unbedingte Gefühl der Sauberkeit.
Es wurde ferner gefunden, daß Polyvinylalkohol mit beispielsweise kosmetischen Zusätzen Anwendung finden kann. Ferner kann man fettlösende Bestandteile wie Lösungsmittel oder höhere Fettsäuren dem Polyvinylalkohol zusetzen, um die Reinigungswirkung noch zu erhöhen.
Desgleichen wurde gefunden, daß Polyvinylalkohol als Zusatz von beliebiger Menge mit stärkehaltigen Körpern, wie beispielsweise Maisstärke, Kartoffelstärke u. a., zusammen Anwendung finden, kann, dabei diesen Stärkeprodukten gute Reinigungs- und insbesondere Abkrümelungseigenschaften verleiht, die diese Stoffe allein nicht aufweisen. Es läßt sich Polyvinylalkohol ferner als Zusatz in beliebiger Menge zu Pflanzensäften, wie Carragheenmoos u. a., verwenden, wobei es sich wiederum zeigte, daß das vorhandene Klebbestreben dieser Körper auf der Haut oder dem zu reinigenden Gegenstand durch den Zusatz stark heruntergesetzt und die Reinigungswirkung erhöht wird.
In gleicher Weise lassen sich Kombinationen von Stärkeprodukten und Pflanzensäften und Polyvinylalkohol gemeinsam verwenden.
Es wurde ferner gefunden, daß Polyvinylalkohol allein oder mit Stärke oder Pflanzensäften Riechstoffe oder die Haut konservierende Mittel, wie Glycerin, Alkohol und andere bekannte Stoffe, zugesetzt werden können.
Beispiel r Eine beispielsweise 5 bis zo°/o wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol auf den zu reinigenden Körper aufgetragen, bildet beim Verreiben Krümel unter Mitnahme des Schmutzes.
Beispiel 2 Die gleiche Wirkung hat eine Kombination einer beispielsweise 5 bis zo°/o wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol mit einem Zusatz von bis 5o0/, aufgeschlossener oder nicht aufgeschlossener Stärke aller Art. Beispiel 3 An Stelle oder gemeinsam mit der in Beispiele aufgeführten Stärke können Pflanzensäfte verwendet werden, wie beispielsweise 1o°/, Carragheenmöos. Beispiel q. Zu den Reinigungsmitteln gemäß Beispiel= bis 3 können in der Kosmetik übliche Zusätze, wie Riechstoffe, Puder, Farbkörper, Alkohol, Glycerin ü. a. die Haut konservierende Mittel, zugesetzt werden. Beispiel 5 Zu den Reinigungsmitteln, gemäß Beispiel i bis q. können zur Erzielung einer noch erhöhten Reinigungswirkung fettlösende Mittel, wie beispielsweise Lösungsmittel oder höhere Fettsäuren, zugesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Flüssiges oder pastenförmiges Reinigungsmittel, welches beim Verreiben unter Mitnahme des Schmutzes Krümel bildet, bestehend aus Polyvinylalkohol allein oder mit Zusätzen.