DE60496C - Vorrichtung zur Ermöglichung häuslicher Körperübungen auf Fahrrädern, sowie zum Erlernen des Radfahrens - Google Patents
Vorrichtung zur Ermöglichung häuslicher Körperübungen auf Fahrrädern, sowie zum Erlernen des RadfahrensInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A63—SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
- A63B—APPARATUS FOR PHYSICAL TRAINING, GYMNASTICS, SWIMMING, CLIMBING, OR FENCING; BALL GAMES; TRAINING EQUIPMENT
- A63B69/00—Training appliances or apparatus for special sports
- A63B69/16—Training appliances or apparatus for special sports for cycling, i.e. arrangements on or for real bicycles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung hat eine im Hause zu verwendende Lehrvorrichtung für Radfahrer,
d. h. eine Maschine zum Gegenstande, durch welche der angehende Radfahrer das Fahren
selbst und ohne Hülfe erlernen kann und er aufserdem im Stande ist, seine Muskeln in der
Behausung oder an anderen Orten ebenso zu stärken, als wenn er auf dem Fahrrad sitzt,
ohne dabei sich von seinem Standort zu bewegen, wobei der Radfahrer sein Fahrrad in
der üblichen Weise genau so steuern mufs, wie wenn er sich während der Fahrt im Gleichgewicht halten will.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Stirnansicht der einen Ausführungsart der für
einen Zweiradfahrer bestimmten Lehrvorrichtung und Fig. 3 im Grundrifs das untere Gestell.
Die Fig. 4, 4a und 5 zeigen zwei Abänderungen der obigen Ausführungsart. · Fig. 6 ist eine
Seitenansicht, Fig. 7 eine Stirnansicht und Fig. 8 ein Grundrifs einer Lehrvorrichtung
mit anders gestaltetem Traggestell und mit als Rollen ausgebildeten Rädern. Fig. 9 und 10
zeigen schematisch einen Grundrifs zweier Anordnungen der Lehrvorrichtung für Dreiräder,
wobei die Seitenansicht mit der in Fig. 6 dargestellten Seitenansicht der für Zweirad bestimmten
Lehrvorrichtung übereinstimmt.
Bei der Vorrichtung sind drei Räder A B C angeordnet; auf dem Umfang der Rädert B,
welche auch als Rollen ausgebildet sein können, werden die beiden Räder eines Zweirades aufgesetzt,
welche bei D und E in punktirten Linien angegeben sind. Zu diesem Zwecke werden die Reifen der Räder A und B concav
hergestellt und — wenn erforderlich — mit Gummi oder Leder überzogen, um die Reibung
an denselben zu vergröfsern. Das dritte, kleinere Rad C liegt zwischen den Rädern A
und B und kann nach Art eines gewöhnlichen Fahrrades mit Gummireifen hergestellt sein.
Die gröfseren Räder hängen in den Gabeln F G, welche sich um die im unteren Theil der
Lehrvorrichtung waagrecht gelagerten Drehzapfen HI drehen können, so dafs der Abstand
zwischen den Rädern A und B nach Mafsgabe des Abstandes der Räder des eigentlichen
Fahrrades bestimmt werden kann, welches vom Lernenden benutzt wird. Die beiden Räder D E des Fahrrades werden auf die
Reifen der Räder A B aufgesetzt und das Fahrrad selbst kann durch geeignete Mittel, z. B.
durch Drähte oder Stäbe und eine oder mehrere Federn, in seiner Stellung gehalten werden.
Das mittlere Rad C der Lehrvorrichtung überträgt die Drehbewegung von dem Rad A auf
das Rad B und wird in einem Gleitklotz K gelagert, dessen Lage durch eine Schraube oder
in anderer Weise bestimmt werden kann, um das Rad C mit den Rädern A B in Berührung
zu bringen, unbeschadet darum, in welchem Abstand sich diese beiden äufseren Räder nach
Mafsgabe des zu benutzenden Fahrrades befinden. Der Gleitklotz K kann durch die Verbindungsstangen
L M mit den beiden Rädern A B verbunden werden, so dafs der Abstand
der letzteren nach Mafsgabe der Räder des Fahrrades durch dieselbe Bewegung bestimmt
werden kann, mit welcher das mittlere Rad C gehoben und gesenkt wird. Der Gleitklotz K
sitzt an einem Ständer N, der an das Untergestell P angeschraubt ist, an welches die
Zapfen HI für die Gabeln FG anschliefsen.
Gleitklotz K kann, wenn nöthig, durch die Schraubenspindel Q. gehoben oder gesenkt
werden, welche über der Decke R von einem nicht dargestellten Handrad in Drehung versetzt
wird und in einer im Klotz K vorgesehenen Schraubenmutter sich dreht. Die Lehrvorrichtung
wird von der Decke oder Plattform R überdeckt; in letzterer sind zwei über
den Rädern A B liegende Oeffnungen S S sowie ein Loch zur Durchführung der Schraubenspindel
Q angebracht, durch welche das mittlere Rad gehoben oder gesenkt wird.
Bei der Anordnung der Lehrvorrichtung nach Fig. 4 (Seitenansicht) kommt das mittlere
oder kleinere Rad C, Fig. 1, in Wegfall und die beiden grofsen Räder A B werden durch
Ketten und Kettenräder verbunden, wodurch die Drehung des grofsen Rades A, auf welches
das Treibrad des Fahrrades gestellt ist, auf das andere grofse Rad B übertragen wird. In der
Anordnung nach Fig. 4 überträgt eine Kette (oder ein Lederriemen oder eine andere geeignete
Verbindung) T die Bewegung von einem Kettenrad U auf der Achse des Rades A
auf ein Kettenrad V auf der Achse oder dem Zapfen H der Gabel F, während eine zweite
Kette T1 die Drehung vom Kettenrad V der Achse / der Gabel G und eine dritte Kette Γ2
die Drehung von dem Kettenrad F1 auf ein Kettenrad U1 auf der Achse des Rades B überträgt.
In der Ausführung der Lehrvorrichtung nach Fig. 5 kommt nur eine Kette T zur Verwendung,
welche um die Kettenräder U und U1 auf den Achsen der grofsen Räder A B sowie
um die Zwischenräder V V1 herumgeführt wird, von denen Rad V auf einem Gleitklotz und
Rad V1 auf dem Ständer N gelagert ist.
In den Fig. 6, 7 und 8 sind die Räder A und B zu Rollen α und b ausgebildet und ist
das Rad B durch zwei Rollen b und bl ersetzt,
wodurch die Stabilität des auf die Lehrvorrichtung gestellten Fahrrades vergröfsert
wird. Die Rollen α b und b1 sind auf einem
waagrechten Lagerstuhl c verstellbar gelagert. Die Bewegung der Rolle α wird auf die
Rolle b1 mittelst konischer Getriebe und einer Welle d übertragen, welche sich verlängern
oder verkürzen läfst, wenn die Rolle bl näher
zu oder weiter von der Rolle α weggerückt wird, was durch Drehung der Spindel e erfolgt.
Rolle b kann gegen Rolle bl durch Drehung der Spindel^ verstellt werden, g ist
ein zum · Betriebe eines geeigneten Tourenzählers bestimmtes Getriebe und h eine als
Widerstand einschaltbare Bremse, an deren Hebel i ein verschiebbares Gewicht k hängt.
Durch Einhängen des Hebels i an den Bügel / kann die Bremse aufser Thätigkeit gesetzt werden.
Die Bremsvorrichtung kann auch durch eine . beliebige andere Hemmvorrichtung ersetzt
werden, welche auf die Welle d. oder auf eine der Achsen der Rollen (oder Räder) wirkt.
Sowohl die Anordnung der Lagerung der Räder oder Rollen A B ab und b1 als auch
die Art der Uebertragung der Drehung des einen dieser Räder oder Rollen auf die anderen
kann, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, abgeändert werden, wobei die Drehbewegung
des Fahrradtreibrades immer auf das andere Rad übertragen wird. Ausgeschlossen ist nicht, in gewissen Fällen um je zwei dieser
Räder oder Rollen einen Riemen zu legen, auf welchen das Rad oder die Räder des Fahrrades
sich abwälzt oder abwälzen.
Es ist leicht ersichtlich, dafs, wenn sich eine Person auf ein auf die Leitvorrichtung gestelltes
Fahrrad setzt und letzteres in der üblichen Weise in Drehung versetzt, die Räder
des Fahrrades sich drehen und es dem Fahrenden erscheint, als wenn er auf der Rennbahn
fährt, während er seine Muskeln in genau derselben Weise stärkt, als wenn das Fahrrad
weiterliefe. Der Radfahrer hat nebenbei noch den grofsen Vortheil, dafs er immer sein eignes
Fahrrad verwenden kann.
Die beschriebene Lehrvorrichtung kann mit einer Bremsvorrichtung ausgestattet sein, um
— wie beim Fahren bergauf ■—- einen gröfseren Widerstand hervorzurufen; auch kann an derselben
ein Zählapparat gewöhnlicher Ausführung angebracht werden, um die Geschwindigkeit
anzugeben oder die durch die Umdrehung der Räder dargestellte, durchlaufene Bahn zu registriren.
Auch kann die Vorrichtung mit einem Schieber, Läufer oder Zeiger auf einem Brett oder einem eine Rennbahn etc. darstellenden
Tisch verbunden werden, um die erzielte Fortbewegung anzugeben. Der Schieber, Läufer oder Zeiger kann z. B. von einem Zahnoder
anderen Rad W aus (Fig. 1, 2 und 3) oder X (Fig. 4 a) mechanisch oder elektrisch in
Thätigkeit gesetzt werden. Die Räder W und X werden in diesem Falle von einem entsprechenden,
auf dem einen der äufseren Räder A oder B der Lehrmaschine sitzenden Rad Y,
Fig. ι und 2, aus durch Kette oder Riemen betrieben.
Die beschriebenen Maschinen können mit Vortheil für Rennbahnen, auf Theatern oder
an dergleichen Orten Verwendung finden; weil dieselben unter der Bühne versteckt liegen und
dem Zuschauer nur die Räder des Fahrrades sichtbar sind, so dafs es aussieht, als wenn ein
wirkliches Wettrennen stattfinden würde. Bei mehreren Maschinen kann eine jede derselben
mit einem besonderen Zeiger oder Schieber auf
dem Brett verbunden werden, so dafs die Zuschauer die Weiterbewegung auf der Rennbahn
verfolgen können.
Die. beschriebene Lehrvorrichtung ist als für ein Zweirad geeignet dargestellt, es kann dieselbe
auch für ein Dreirad eingerichtet werden dadurch, dafs zur Aufnahme der Hinterräder
des Fahrrades statt eines Rades B, Fig. i, 4 und 5, oder einer Rolle b und einer Rolle b},
Fig. 6 und 7, je zwei Räder oder zwei Paare von hinter einander liegenden Rollen angeordnet
werden. Dies ist in Fig. 9 im Grundrifs dargestellt, wobei sonst die ganze übrige Anordnung
dieselbe bleibt wie in der Anordnung nach Fig. 6 und 8. Die Rollen O1 und b.2
sowie die Rollen ^1 1 und b2 l sind auf ihren
Achsen bx und bxx nach Mafsgabe des Abstandes
der Hinterräder des Dreirades einstellbar.
Derselbe Zweck kann auch dadurch erreicht werden, dafs vor der Rolle α eine zweite
Rolle al angeordnet ist, wobei dann die Rollen ^1 1 und &21 in Wegfall kommen und das
vordere Rad des Dreirades auf zwei Rollen läuft, statt dafs dies bei den hinteren Doppelrädern
des Dreirades der Fall ist (Fig. 10).
Die Eigenthümlichkeiten der beschriebenen Lehrvorrichtung kennzeichnen sich dadurch,
dafs die beiden oder alle Räder des auf die Vorrichtung aufgestellten Fahrrades sich immer
so drehen, als wenn sie auf einer Rennbahn oder Strafse Hefen, dafs die Vorrichtung nach
Mafsgabe der jeweiligen Gröfse der Fahrräder in ihrer Länge oder in ihrer Länge und Breite
verstellt werden kann, dafs der Radfahrer sein Fahrrad lenken mufs, um es auf den Spurrillen
der unteren Räder und das Gleichgewicht wie auf einer Strafse zu halten, obgleich
das Fahrrad bei einem angehenden Radfahrer durch Drähte oder Stangen in der vorbeschriebenen
Weise gehalten werden kann, und dafs endlich der Radfahrer scheinbar auf der Rennbahn
oder Landstrafse fährt. Der Radkranz der Räder oder Rollen AB ab und bx kann entweder
concav, flach oder etwas convex sein, auch können dieselben mit Wellen ausgerüstet sein und es kann ihre Breite je nach
Erfordernifs verändert werden.
Claims (1)
- Patent-AnSpruch:Vorrichtung zur Ermöglichung häuslicher Körperübungen auf Fahrrädern sowie zum Erlernen des Radfahrens, gekennzeichnet durch die Anordnung zweier (oder mehrerer) die Räder eines Fahrrades aufnehmender und unterstützender Räder oder Rollen [A und B, Fig. 1 bis 5, oder α b und b1, Fig. 6 bis 8, oder α b1 b2 ^1 1 und b.2 x, Fig. 9, oder α αΛ bY b2, Fig. 10), von denen eines durch das Fahrradtreibrad (D) in Drehung versetzt wird, und welche dergestalt gelagert sind, dafs ihr gegenseitiger Abstand nach Mafsgabe des Radabstandes eines beliebigen Fahrrades verändert werden kann, wobei die Drehbewegung des einen Rades (oder mehrerer) der Lehrvorrichtung durch eine beliebige Uebertragungsvorrichtung auf das andere Rad (oder auf mehrere) und hierdurch auf das Laufrad (E) des Fahrrades übertragen wird, um sämmfliche Räder des letzteren in Drehung zu versetzen, wodurch das Radfahren auf der Strafse genau nachgeahmt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE60496C true DE60496C (de) |
Family
ID=334626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT60496D Expired - Lifetime DE60496C (de) | Vorrichtung zur Ermöglichung häuslicher Körperübungen auf Fahrrädern, sowie zum Erlernen des Radfahrens |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE60496C (de) |
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- DE DENDAT60496D patent/DE60496C/de not_active Expired - Lifetime
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