DE604518C

DE604518C - Verfahren zum Brennen von Kalk

Info

Publication number: DE604518C
Application number: DEF73722D
Authority: DE
Original assignee: ALSEN SCHE PORTLAND CEMENT FAB
Current assignee: ALSEN SCHE PORTLAND CEMENT FAB
Priority date: 1932-07-07
Filing date: 1932-07-07
Publication date: 1934-10-22

Description

Verfahren zum Brennen von Kalk Die Herstellung von gebranntem Kalk aus Wiesenkalk oder weicher Kreide im Drehofen ist unter bestimmten Bedingungen, nämlich nach dem Gleichstromprinzip, bekannt. Als bekannt wird ferner vorausgesetzt, daß Versuche ausgeführt worden sind, gebrochenen Kalkstein. oder stückige Kreide im Drehofen nach dem Gegenstromprinzip zu Kalk zu brennen. Diese Betriebsweise ist aber als für die Dauer erfolglos beschrieben worden, und in der Praxis hat der Drehofen zurr Brennen von Kalk, abgesehen von den erwähnten erfolgloses Versuchen, keine Anwendung gefunden.
Der Mißerfolg ist darauf zurückzuführen, daß bisher das dem Drehofen aufgegebene Rohgut diesem besonderen Brennverfahren nicht angepaßt war. Bei anderen Ofensystemen, z. B. beim Schacht- und Ringofen, verweilt das Gut längere Zeit in der Brennzone und wird bei niedriger Temperaturentsäuert, ohne daß erhebliche Mengen überbrannten Kalkes entstehen. Beim Drehofen ist hingegen die DurchsatzgeschwIndigkelterheblich ,größer. Das dein Ofen in Stücken aufgegebene Rohgut leitet die Wärme verhältnismäßg schlecht, so daß entweder eine erhebliche Menge zu schwach gebrannten oder aber überb-rannten Materials ,(sogenannte Krebse) anfällt. Der Erfolg dieser neuen Erfindung besteht nun darin, daß man im Drehofen nach dem einwandfrei:en Kalk aus Kreide usw. erbrennen kann. Dieser Erfolg wird dadurch erreichbar gemacht, daß das Rohgut geschlämmt, d. h. sorgfältig aufbereitet, dem Drehofen aufgegeben wird. Eine besondere Form der Ausführung besteht darin, den Schlamm vor der Aufgabe von einem Teil seines Wassers ;awf die eine oder andere an sich bekannte Weisse (durch Filtrieren, Schleudern, Trocknen u. a.) zu befreien.
Der technische Vorteil des neuen, Verfahrens liegt, abgesehen von einer großen Brennstoffersparnis, in der Erzielung eines durchaus gleichmäßigen Brennproduktes. Die porige und lockere Beschaffenheit des. Gutes beim Eintritt in die eigentliche Brennzone des Ofens bedingt eine sehr gute Wärmeübertragung. Der Kern der in. der Vorwärmezo:n.e gebildeten Granalien o. dgl. wird völlig entsäuert, ohne daß die äußere Schale überbrannt wird. Dadurch gelingt es, die bei der bisher ausgeübten Aufgabe von stückigem Rohgut entstehenden Mängel zu beheben.
Der nach denn neuen Verfahren erbrannte Kalk ist von vorzüglicher Qualität. Er unterscheidet sich von dem aus stü.ckigem Kalkstein usw. hergestellten vor allem durch das überraschend schnelle und gleichmäßige Ablöschen; der eingesumpfte Kalkbrei wird nach viel kürzerer Zeit zur Verarbeitung reif.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brennen von Kalk raus Wiesenkalk oder weicher Kreide im Drehrohrofen nach dem Gegenstromprinzip, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohgut nach einer durch Schlämmen erfolgten durchgreifenden Aufbereitung naß in den Drehofen eingeführt wird. a. Verfahren nach Artspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm vor dem Brennen von einem Teil seines Wassers in an sich bekannter Weise befreit wird.