DE603822C

DE603822C - Schaltungsanordnung zur Erzielung annaehernd gleichmaessiger Ansprechstaerke von Resonanzfernsteuerrelais fuer mit netzfremden Steuerfrequenzen ueberlagerte Starkstromnetze

Info

Publication number: DE603822C
Application number: DEM105199D
Authority: DE
Original assignee: OTTO MUCK DIPL ING
Current assignee: OTTO MUCK DIPL ING
Priority date: 1928-06-06
Filing date: 1928-06-06
Publication date: 1934-10-09

Description

Die Erfindung betrifft Fernsteueranlagen, bei denen Ströme netzfremder Frequenz dem Leiter eines Starkstromnetzes überlagert werden. An die Netzleiter sind Resonanzrelais angeschlossen, die im allgemeinen aus einem mechanischen Schwingungssystem, beispielsweise einer Stahlzunge und einem Elektromagneten, bestehen. Sobald die Wicklung des Elektromagneten von einem Strom durchflössen wird, dessen Frequenz mit der Eigenschwingungszahl des mechanischen Schwingungssystems übereinstimmt, gerät dieses in lebhafte Schwingungen und betätigt einen fernzusteuernden Schalter o. dgl. Die Größe der Überlagerungsspannung ist an den einzelnen Relaisanschlußpunkten der Relais nicht gleich, sondern ändert sich mit der Länge der Zuleitung (örtliche Spannungsschwankungen) und mit der Stärke des die Zuleitung durchfließenden Überlagerungsstromes (zeitliche Spannungsschwankungen). Die zeitlichen Spannungsschwanklingen sind in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß der Überlagerungsstrom nicht nur die Relais durchfließt, sondern auch alle an das Netz angeschlossenen Starkstromverbraucher.

Im allgemeinen werden nun in Fernsteueranlagen mehrere Frequenzen benutzt, um mit der gleichen Anlage verschiedene Schaltakte herbeiführen zu können. Zum mindesten müssen in jeder Anlage zwei Frequenzen vorhanden sein, und zwar eine Frequenz, die den Schaltakt in dem einen und eine zweite Frequenz, die den Schaltakt im entgegengesetzten Sinne herbeizuführen vermag. Alle Resonanzrelais, die in einer derartigen Fernsteueranlage in der Nähe der Überlagerungszentrale an das Starkstromnetz angeschlossen sind, werden nun eine höhere Spannung erhalten als diejenigen Relais, die an ferner Hegenden Punkten angeschlossen sind. Die Amplitude des mechanischen Schwingungssystems ist aber nicht nur abhängig von der Frequenz des Steuerstromes, sondern auch von der Größe der Steuerspannung. Es kann daher leicht vorkommen, daß ein in der Nähe der Fernsteuerzentrale angeschlossenes Relais zum Ansprechen kommt, obwohl es auf die Frequenz nicht abgestimmt ist, die der augenblicklich überlagerte Steuerstrom hat.

Die Erfindung beseitigt die erwähnten Unsicherheiten im Betrieb von Fernsteueranlagen. Erfindungsgemäß skid die Resonanzrelais gruppenweise der örtlichen Spannungsverteilung in der Weise angepaßt, daß die aus Relaisspule und Vorschaltkondensator bestehenden Schwingungsfcreise der an denStellen niedrigster Überlagerungsspannung befindlichen -Relais auf elektrische Resonanz abgestimmt sind, die Schwingungskreise der an Stellen höherer Überlagerungsspannung angeordneten Relais mit zunehmender Über-

lagerungsspanming nach den Stellen der höchsten Überlagerungsspannung hin stufenweise fortschreitend in zunehmendem Maße verstimmt sind. Zum Ausgleich der zeitlichen Spaimungsschwänkungen ist eine von der Überlagerungsleistung abhängige Schalteinrichtung vorgesehen, durch welche die Erregung des Überlagerungsstromerzeugers selbsttätig geregelt wird.

ίο Die Verstimmung· der Relais kann beispielsweise durch Austauschspulen verschiedener Impedanz oder durch Anzapfspulen erreicht werden. Statt dessen kann man aber auch die Verstimmung durch Teilung des Vorschaltkondensators ermöglichen. Ein derartiges Relais ist in den Fig. ι bis 3 schematisch dargestellt. ,

Mit ι ist die Relaisspule bezeichnet, der mit Hilfe von Schaltbügeln wahlweise die Kondensatoren 2, 3 von beispielsweise je ι (aF entweder in Parallel- oder Reihenschaltung oder auch einzeln vorgeschaltet werden können.

In Fig. ι sind die beiden Kondensatoren unter sich parallel und mit der Relaisspule in Reihe geschaltet. Die Vorschaltkapazität beträgt somit 2 jaF.

In Fig. 2 ist der eine Schaltbügel herausgenommen. Es ist also nur noch ein Kondensator, und zwar der Kondensator 2, mit der Reläisspxtle in Reihe geschaltet. Die Vorschaltkapazität betragt infolgedessen nur noch

In Fig. 3 ist der die Kondensatoren verbindende Schaltbügel so umgelegt, daß die beiden Kondensatoren und die Relaisspule in Reihe liegen. Die Vorschaltkapazität beträgt infolgedessen nur noch ¹J₂ ^F.

Die Einwirkung' der Verstimmung durch Verringerung der Vorschaltkapazität auf ein Empfangsrelais ist in Fig. 4 dargestellt. Als Abszissen sind die Kapazitäten in Mikrofarad, als Ordinaten die Schwingungsamplituden β des Resonanzankers in willkürlichen Einhei-

♦5 ten, gemessen bei konstant gehaltener Überlagerungsspannung an den Klemmen des Relais, aufgetragen.

Die elektrische Abstimmung bewirkt ein Ansteigen mit wachsender Kapazität bis zum Optimalwert, z. B. 2 μ¥, dem ein flacheres Abklingen folgt.

Fig. 4 zeigt, wie durch die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Schaltungen willkürliche Veränderungen der Amplituden, etwa im Verhältnis 1:2, 1:3:5, hervorgerufen werden können. Dies genügt, um Spannungsschwankungen, etwa im Verhältnis 1:3:5, zu kompensieren.

Claims

Patentansprüche:

i. Schaltungsanordnung zur Erzielung annähernd gleichmäßiger Ansprechstärke von Resonanzfernsteuerrelais für mit netzfremden Steuerfrequenzen überlagerte Starkstromnetze, in denen zeitliche und örtliche Unterschiede der Überlagerungsspannung auftreten, dadurch gekennzeichnet, daß die Resonanzrelais gruppenweise der örtlichen Spannungsverteilung in der Weise angepaßt sind, daß die aus Relaisspule und Vorschaltkondensator bestehenden Schwangungskreise der an den Stellen niedrigster Überlagerungsspannung befindlichen Relais auf elektrische Resonanz abgestimmt sind, die Schwingungskreise der an Stellen höherer Überlagerungsspannung angeordneten Relais mit zunehmender Überlagerungsspannung nach den Stellen der höchsten Überlagerungsspannung hin stufenweise fortschreitend in zunehmendem Maße verstimmt sind und daß zum Ausgleich der zeitlichen Spannungsschwankungen 'eine von der Überlagierungsleistung abhängige Schaltvorrichtung vorgesehen ist, durch welche die Erregung des Überlagerungsstromerzeugers selbsttätig geregelt wird.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstimmung der Schwingungskreise der an Stellen höherer Überlagerungsspannung angeordneten Relais durch Änderung der Impedanz mittels Austausch- oder Anzapfspulen erfolgt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstimmung der- Schwingungskreise der an Stellen höherer Überlagerungsspannung angeordneten Relais durch Änderung der Vor-Schaltkapazität vorgenommen ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vorschaltkapazität wenigstens zwei Kondensatoren benutzt und am Klemmenbrett Verbindungsbrücken vorgesehen werden, welche es gestatten, alternativ beide Kondensatoren parallel oder in Reihe oder schließlich mit einem der beiden Kondensatoren an die Netzleitungen anzuschließen, no

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen