DE405000C

DE405000C - Schaltung zur Beseitigung von Wechselstromkomponenten in Gleichstrom- und Wechselstromkreisen unter Benutzung einer nur auf die stoerende Frequenz abgestimmten Wheatstoneschen Bruecke

Info

Publication number: DE405000C
Application number: DEL52630D
Authority: DE
Original assignee: FELIX GERTH DR; Standard Elektrik Lorenz AG; C Lorenz AG
Current assignee: FELIX GERTH DR; Alcatel Lucent Deutschland AG; C Lorenz AG
Priority date: 1921-03-16
Filing date: 1921-03-16
Publication date: 1924-10-30

Description

Es ist vorgeschlagen worden, Brückenanordnungen zwecks Beseitigung von Wechselstromstörungen auf Schwachstromleitungen zu verwenden. Obgleich es gelingt, Störungen durch Wechselströme einer bestimmten Frequenz mit' Hilfe einer aus Kapazitäten, Drosselspulen und Widerständen kombinierten Brücke vollkommen zu beseitigen, so daß ζ. B. ein zwischen den Spannungsnuülpunkten der Brücke eingeschaltetes Empfangsrelais nicht mehr beeinflußt wird, ist dies für alle Wechselströme abweichender Freqenz nicht mehr der Fall. Da nun jede Wechiselstromkurve mehr oder weniger ausgeprägte höhere Harmonische enthält, deren Amplitude in einzelnen Fällen die Höhe der Amplitude der Grundschwingung erreichen kann, ist der Schutz einer derartigen Brückenanordnung (Abb. 1) für diese von der Sinuisform stark abweichenden Störströme unzureichend. In Abb. 1 ist mit b eine Ortsbatterie ,und mit t die Taste einer Telegraphensendestation bezeichnet; I stellt die Fernleitung dar, während e ein Empfangsrelais bezeichnet. W₁ und W₂ sind Widerstände, O₁ und d₂ Drosselspulen, C₁ und C₂ Kondensatoren.

Um bei einer derartigen Schaltung einen vollständigen Schutz gegen die von der Sinusform stark abweichenden Störströme zu erreichen, wird erfindungsgemäß der in der Brücke liegende Empfangsapparat oder das Relais vor der am stärksten störenden Oberschwingung dadurch geschützt, daß ein auf diese Oberschwingung abgestimmtes Resonanzsystem, bestehend aus einer Kapazität c₃ und einer Drosselspule d₃, entweder nach Abb. 2 parallel zum Relais e oder nach Abb. 3 als Drosselkreis C₃, d₃ vor das Relais geschaltet wird. Im eristen Fa¹Il wirkt das Resonanzsystem als Kurzschluß für die störende höhere Harmonische, im zweiten Fall als hoher Widerstand. In jedem Falle wird erreicht, daß die störende Oberschwingung von dem Relais ferngehalten wird. Der Kurzschluß bzw. der Widerstand C₃, d₃ kann auch in die Zuleitung (Telegraphierleiitung) gemäß Abb. 4 und Abb. 5 eingeschaltet werden und erfüllt hier denselben Zweck. Bei der Schaltung nach Abb. 5 wirkt er gleichzeitig noch als Drossel für den Störstrom der Grundperiodenzahl.

Eine zweite Ausführungsform bezweckt, durch Herabminderung der Amplitude der Störströme die Verkleinerung der Brückendimensionen und besteht darin, daß eine Drosselspule d_t in die Zuleitung (Telegraphierleitung) gemäß Abb. 6 geschaltet wird.

Ferner kann der stationäre Zustand, für den die Gleichgewichtsbedingungen der Brückenschaltung allein Gültigkeit haben, bei

der Zeichengebung aufrechterhalten werden. Im allgemeinen treten bei Ein- und Ausschaltvorgängen durch Ladungen und Entladungen der Kondensatoren bzw. durch die Impedanz der Drosselspulen Zusatzspannungen auf, die für die Zeit bis zur Erreichung des stationären Zustandes das Gleichgewicht der Brückenanordnung stören und Stromstöße durch das Empfangsrelais verursachen.

vo· Diese Erscheinung tritt nicht auf, wenn der störende induzierte Wechselstrom sowohl bei gedrückter als auch bei nichtgedrückter Taste immer die gleiche Stärke behält und der Telegraphierstrom lediglich als Zusatzstrom überlagert wird. Zu diesem Zwecke werden parallel zur Taste eine Kapazität c₅ und eine Drosselspule ef₅ geschaltet, die mit dem Störstrotn in Resonanz sind und somit für diesen einen Kurzschluß bilden. Eine der-

ao artige Ausführungsform ist schematisch in Abb. 7 wiedergegeben, in welcher im übrigen die gleichen Bezugszeichen gelten.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Schaltung zur Beseitigung von Wechselstromkomponenten in Gleichstrom- und Wechselstromkreisen unter Benutzung einer nur auf die störende Frequenz abgestimmten Wheatstoneschen Brücke, dadurch gekennzeichnet, daß der in einer Diagonale der Brücke Hegende Empfangsapparat (Relais) durch ein auf die außer der Grundfrequenz noch am meisten störende Oberschwingung abgestimtntes Resonanzsystem vor dieser geschützt ist, indem das Resonanzsystem entweder parallel oder als Drosselkreis in Serie zum Empfangsapparat liegt oder in der die zweite Diagonale der Brücke bildenden Zuleitung (Telegraphierleitung) angeordnet ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuleitung (Telegraphierleitung) eine Drösseispule zur Verminderung der Amplitude der Störströme angeordnet ist, zum Zweck, die Dimensionen der Brücke zu verkleinern.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Taste ein aus Kapazität und Drosselspule bestehender Resonanzkreis für den Störstrom angeordnet ist, zu dem Zweck, den Störstrom von der Stellung der Taste .unabhängig zu machen.

Abb. i.

Abb. ₂.

Abb.

p Ί Γ

Abb. 4. Abb. 5.

Ί Γ

Ί Γ

Abb.

Abb. 7.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.