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Sicherheitsvorrichtung für die Zu-- und Ableitungen bei Gasbehältern
Die Zerstörungen von Gasbehältern, welche von Zeit zu Zeit immer wieder auftreten,
sind in den meisten Fällen darauf zurückzuführen, daß in den Gasleitungen, welche
dem Behälter benachbart sind und zur Zu- bzw. Abführung des Gases dienen, durch
irgendwelche unglückliche Zufälle oder leichtsinnige Handhabung bei, der Vornahme
von Reparaturen explosive Gemische entstehen, welche zur Zündung gelangen und dann
durch die Leitungen in das Behälterinnere schlagen. Gerade bei besonders folgenschweren
Explosionen ist regelmäßig die Ursache in diesen Umständen zu suchen. Die Explosion
führt dann zu Brüchen entweder in der Leitung in der Nähe des Behälters, oder sie
verursacht Zerreißungen der Behälterwand selbst. Aus den Bruchstellen entströmt
dann das Gas, kommt regelmäßig durch die beim Bruch der eisernen Rohre oder Wände
auftretenden Funken zur Entzündung, und der Behälter bzw. die Rohrleitungen brennen
dann, wenn der Unfall glimpflich abläuft, aus. Liegen die Verhältnisse aber besonders
unglücklich, so kann es zu einer folgenschweren Explosion kommen.
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Man hat, um diesen Gefahren vorzubeugen, an den Ein- und Austrittsstellen
der Gasleitungen zum Behälter Schieber vorgesehen, welche bei Reparaturarbeiten
geschlossen werden sollen. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Schieber niemals
dicht schließen und daß sie der Explosion bzw. der von der Explosionsstelle ausgehenden
und durch die Rohrleitungen laufenden Druckwelle nicht standhalten, so daß sie also
in Wirklichkeit keinen Schutz bieten. Die Erfindung soll diesen Mißständen ab helfen.
Sie besteht $arin, daß die zum bzw. vom Behälter wegführenden Rohrleitungen auf
eine angemessene Strecke in eine mit Wasser gefüllte Grube verlegt und mit einer
Klappe versehen werden, welche es ermöglicht, die Rohrleitung auf die Länge der
Grube mit Wasser zu füllen. Um den Wasserabschluß auch dann zu sichern, wenn die
Bruchstelle im Gasrohr unmittelbar unter dem Behälterboden liegt, wird die Höhe
des Wasserspiegels in der Grube derart bemessen, daß der Druck der außerhalb des
Behälters zwischen dem Behälterboden und dem Wasserspiegel entstehenden Wassersäule
den Gasdruck im Behälter übersteigt. Wenn Reparaturen oder irgendwelche Arbeiten
an den Rohrleitungen vorgenommen werden, so wird durch einfaches Anheben einer Klappe
die Rohrleitung auf, die entsprechende Länge mit Wasser gefüllt und ergibt
dadurch einen unbedingt sicheren Abschluß zwischen der Leitung und dem Behälterinnern.
Kommt während der Arbeiten eine Explosion in der Gasleitung zustande, so wird der
mit Wasser gefüllte Teil der Leitung der Explosionswelle so viel Widerstand entgegensetzen,
daß entweder die vor dem Wasserpfropfen liegende Leitung zerrissen wird oder schlimmstenfalls
der mit Wasser gefüllte Teil zu Bruch geht. Da dieser letztere aber unter Wasser
liegt, wird der Ausgang vom Behälter dann an der Bruchstelle durch das in der Grube
befindliche Wasser verschlossen werden, so daß ein Ausströmen des Gases aus dem
Behälter verhindert und demgemäß ein Ausbrennen des Behälters unmöglich wird.
Um
nach beendeter Reparatur die Gasleitungen wieder vom Wasser entleeren zu können,
ist an der tiefsten Stelle der Gaslaitung eine Pumpe angeschlossen.
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Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch dann betätigt werden,
wenn aus irgendwelchen Gründen,Gefahr für den Behälter besteht und ein Abschluß
zwischen Behälter und Leitung angezeigt erscheint.
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Die Vorrichtung gibt Sicherheit dafür, daß in dem Abstand vom Behälter,
auf welchen die wassergefüllte Grube sich erstreckt, ein Ausbrennen von Gas aus
den Leitungen nicht erfolgen kann.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform
dargestellt. Fig. i zeigt einen senkrechten axialen Durchschnitt durch die Vorrichtung,
Fig. z einen Grundriß, Fig.3 einen Querschnitt. .
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G stellt die untere Ecke des Behälterraumes dar, in welche die Leitung
eingeführt ist.
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Die Gasleitung ist mit a bezeichnet. Die Verbindung zwischen der Gasleitung
a und dem Behälter erfolgt durch das Rohr d, welches in der wassergefüllten Grube
lt liegt. An der tiefsten Stelle des Rohres d ist eine gut dichtende Klappe e vorgesehen,
welche durch das Windwerk f oder eine sonstige geeignete Vorrichtung mechanisch
oder auch elektrisch von außen betätigt werden kann. Sobald Reparaturen vorgenommen
werden sollen, wird mittels dieses Windwerkes f die Klappe e geöffnet, und das Rohr
d füllt sich dann auf die ganze Länge der Grube lt mit Wasser. Der so entstehende
Wasserpfropfen kann beliebig lang gemacht werden. Es ist auf diese Weise möglich,
die Grube A etwa 2o m lang zu gestalten, ohne daß dadurch sehr erhebliche Unkosten
entstehen. Damit wird die Sicherheit geboten, daß im Abstand von 2o m vom Behälter
auch im Falle eines Zerreißens der Leitung d kein Ausströmen von Gas stattfinden
kann, da die Bruchstellen des Rohres d durch das in der Grube befindliche Wasser
alsbald verschlossen werden. Um den Abschluß zu sichern, ist der Wasserspiegel in
der Grube A so hoch über den Behälterboden gelegt, daß die überragende Wassersäule
H den Gasdruck im Behälter übersteigt. Infolgedessen reicht der Wasserdruck auch
im ungünstigsten Fall, nämlich wenn die Bruchstelle des Rohres d unmittelbar am
Behälterboden liegt, aus, um den Abschluß des Behälters gegen außen zu sichern.
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Sind die Reparaturen in der Leitung a beendigt und soll der Behälter
wieder in Betrieb genommen werden, so wird durch eine Saugleitung g, welche an der
tiefsten Stelle des Rohres d ansetzt, das im Rohr d befindliche Wasser
wieder abgesaugt. Zweckmäßigerweise erfolgt die Einführung der Leitung a in die
unter Wasser liegende Verbindungsleitung d in einem scharfen Winkel, wobei man in
der Verlängerung der Rohrleitung a einen Abschluß b
von geringer Festigkeit
vorsieht, so daß bei der Entstehung einer Explosion im Rohrstück a zunächst
der Verschluß b aufgerissen wird und die Druckwelle nur mit abgeschwächter
Wirkung auf den in d befindlichen Wasserpfropfen wirken kann.
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Die Wasserfüllung des Rohres d findet zweckmäßigerweise auch Verwendung,
wenn an der Klappe e Arbeiten vorgenommen werden sollen. Man öffnet dann die Klappe
e und läßt alsdann durch die Pumpe g so viel Wasser aus der Grube h absaugen, daß
der Wasserspiegel gerade bis unterhalb der° Klappe e -sinkt. Es ist dann die Klappe
e zugänglich und der tiefste Teil des Rohres d durch einen Wasserpfropfen verschlossen,
so daß der Behälter auch in diesem Fall von der Arbeitsstelle durch einen Wasserpfropfen
getrennt ist. Das Absaugen des Wassers in diesem Fall kann gegebenenfalls auch durch
eine zweite besondere Pumpe erfolgen, deren Saugstelle unmittelbar unter der Klappe
e liegt. Sie kann infolgedessen nur so viel Wasser absaugen, daß der tiefste Teil
des Rohres d nicht entleert werden kann, so daß also auch infolge eines Versehens
die Entfernung des Wasserpfropfens, welcher unterhalb der Klappe e das Rohr
d verschließt, nicht möglich ist.