-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Hörgeräte. Die Erfindung bezieht sich
weiter auf Hörgerätesysteme
und auf ein Verfahren zur Verarbeitung von Audiosignalen. Die Erfindung
bezieht sich noch spezifischer auf Hörgerätesysteme, die zur Verarbeitung
von Signalen von mehr als einem Typ von Signalquellen geeignet sind,
so wie ein Mikrophon in Kombination mit jedem beliebigen eines Funkwellenempfängers, eines Audioeingabegerätes, eines
Telefonspulenempfängers,
eines optischen Empfängers
(z. B. Infrarot) und dergleichen. Die Erfindung bezieht sich in
einem weiteren Aspekt auf ein Verfahren zur Steigerung des Signal-Rausch-Verhältnisses
(SNR) in einem zusammengesetzten Hörgerätesystem.
-
Hörgeräte, die
mehr als einen Eingang haben, sind bekannt. Hörgeräte, die Eingänge für verschiedene Typen
von Signalen haben, die hierin als zusammengesetzte Hörgeräte bezeichnet
werden, existieren auch. Besonders gut bekannte Beispiele umfassen
Hörgeräte mit einem
Mikrophoneingang und mit einem Telefonspuleneingang.
DE-A-30 32 311 offenbart
einen Funkempfängerapparat,
der für
eine Steckverbindung zu einem Hörgerät ausgelegt
ist, um eine Fähigkeit
zum Funkempfang bereitzustellen. Der Empfänger wird durch die Hörgerätebatterie
mit Energie versorgt.
US-Patent
5,734,976 offenbart einen Miniaturfunkempfänger, der zur
Verbindung mit einem Hörgerät ausgelegt
ist, in das eine zusätzliche
Antennenschleife eingebaut ist. Ein Schalter erlaubt die Änderung
der Balance zwischen Mikrophoneingang und Funkeingang.
-
US-Patent 6,307,945 stellt
ein personengebundenes Hörgerätesystem
bereit. Das Hörgerätesystem ist
mit bestehenden Hörgeräten unter
Verwendung der „T"-Einrichtung (d. h. einer Telefonspulenfähigkeit)
angekoppelt. Das System umfasst ein Mikrophon, einen mit dem Mikrophon
verbundenen FM-Funksender, eine Empfängereinheit zum Empfang eines
Signals von der Sendeeinheit, und ein Hörgerät mit einer „T"-Einrichtung. Die
Empfängereinheit
ist mit einer Induktionsschleife verbunden, und das Hörgerät empfängt das
Signal von der Induktionsschleife und sendet ein Audiosignal.
-
US-Patent 6,516,075 zeigt
ein Hörverbesserungssystem
für das
Zusammenwirken mit einem herkömmlichen
Hörgerät, welches
den „T"-geschaltenen Betrieb
benutzt, das ein Mikrophon und eine Induktionsschleife beinhaltet.
Die Induktionsschleife wird von einer sprechenden Person um den
Körper
getragen. Die Induktionsschleife generiert ein elektromagnetisches
Signal, das sich von der sprechenden Person in einigem Abstand ausbreiten
kann, um durch ein Telefonspulen-aktives Hörgerät aufgenommen zu werden.
-
US-Patent 5,615,229 stellt
ein drahtloses Kommunikationssystem mit geringer Reichweite bereit,
welches einen am Gürtel
getragenen Empfänger
einsetzt, der mittels einer Leitung oder eines Kabels mit einer Schleife
gekoppelt ist, welche unter der Kleidung des Hörgerätebenutzers getragen wird.
Das Hörgerät wiederum
hat eine induktive Aufnehmerspule zur Aufnahme des Schleifensignals.
Der Empfänger
kann HF-Empfänger-Schaltkreise
zum Aufnehmen und Konvertieren eines HF-Signals zu einem elektrischen
Signal mit Audiofrequenz enthalten.
-
In
einem zusammengesetzten System ist der Sender typischerweise nahe
einer entfernten Schallquelle positioniert, welche von Interesse
für die
hörgeschädigte Einzelperson
ist. Die Zuführung
von Information vom Sender zum Empfänger, welcher mit dem Hörgerät der hörgeschädigten Einzelperson
verbunden sind, wird somit die Hörbarkeit
der entfernten Schallquellen erlauben. Die Hauptverwendung für ein zusammengesetztes
Hörgerätesystem
ist in Situationen, wo die bevorzugte akustische Quelle, wie beispielsweise
ein Redner, eine ferne, aber gute bekannte, Position hat und wo
zusätzliche
Verwendung von Hörgerätemikrophonen vorteilhaft
ist. Für
die Hörgeschädigten sind
diese Situationen in Schulsituationen, Meetings, öffentlichen
Präsentationen,
Kirchenpredigten und dergleichen enthalten. In diesen Situationen
ist ein drahtloser Empfänger nützlich,
um ein angemessenes Signal-Rausch-Verhältnis und
eine erhöhte
Sprachverständlichkeit
für den Hörgerätebenutzer
zu erreichen.
-
Nichtsdestoweniger
weist das Verwenden eines drahtlosen Empfängers mit einem Hörgerät ohne das Verwenden
des Hörgerätemikrophons
auch einige inhärente Probleme
bei der Verwendung auf. Ein Problem ist die reduzierte Fähigkeit,
gewünschten
Schall anders als den direkt in den Sender eingegebenen aufzunehmen,
wie beispielsweise Kommentare von Teilen des Publikums außerhalb
des Bereiches des Sendermikrophones. Dies kann die Fähigkeit
zur Teilnahme beeinträchtigen,
zum Beispiel in einer Schulsituationen, da die Neigung zum Stellen
irgendeiner Frage mäßig ist,
wenn man seine oder ihre eigene Stimme nicht hören kann.
-
Der
Hörgerätebenutzer
kann einen Empfänger
für beide
Hörgeräte (links
und rechts) oder nur für
eines von denen haben. Wenn an beiden Hörgeräten Empfänger verwendet werden, können die
durch die zwei Empfänger
erzeugten Signale als identisch und gegenseitig in Phase vermutet
werden, d. h. sie werden als diotisches Signal wahrgenommen.
-
In
der Forschung, die sich mit bestimmter Wahrnehmung von Signalen
im Rauschen befasst, sind oft die Rauschquelle und die gewünschte Signalquelle
in einem hohen Maße
gesteuert. Der Rauschpegel und die Balance zwischen dem Rauschen
und dem gewünschten
Signal bestimmen die Zustände,
unter denen Experimente ausgeführt
werden. Die Rauschquelle verdeckt üblicherweise das Signal irgendwie
und wird daher als ein Masker bezeichnet. Verschiedene Eigenschaften,
wie Verständlichkeit
oder Hörschwellenpegel,
können während solcher
Experimente, die binaurale Zustände
enthalten, geprüft
werden.
-
Ein
diotisches Signal M0S0 kann
ein Impuls sein, der in der gleichen Weise beiden Ohren präsentiert wird,
wobei M einen Masker und S ein gewünschtes Signal des kombinierten
Impulses bezeichnet. Dieser Zustand sollte von dem monotischen Zustand
MmSm, einem Impuls
der nur einem Ohr präsentiert
wird, und vom dichotischen Zustand, wie beispielsweise M0Sπ, M0Sm, MπS0 etc.,
wobei der Impuls den beiden Ohren verschieden präsentiert wird, unterschieden
werden. Dies wird nachfolgend in weiteren Einzelheiten erläutert, wobei
S das Signal und M den Masker bezeichnet.
-
Wenn
ein Signal binaural in einem gleichphasigen Zustand präsentiert
wird (das gleiche Signal wird in einer identischen Form beiden Ohren
präsentiert),
kann dieses Signal als So bezeichnet werden, wobei das Suffix 0
das Fehlen der Phasendifferenz zwischen den beiden Ohren präsentierten
Signalen kennzeichnet.
-
Gleichermaßen kann
ein Signal als Sπ bezeichnet werden, welches
180° phasenverschoben
zu einem Ohr im Vergleich zum anderen Ohr präsentiert wird, wobei das Suffix π die gegenphasige
Beziehung zwischen den zwei Signalen kennzeichnet.
-
In
den dichotischen Zuständen
wird einer der zwei Impulse (d. h. der Ton) beiden Ohren verschieden binaural
präsentiert
(z. B. SπS0, wobei die Sprache binaural phasengleich
präsentiert
wird, während
der Masker 180° binaural
phasenverschoben präsentiert
wird).
-
Ein
bekanntes Verfahren zum Verbessern des wahrgenommenen SNR nutzt
ein psychoakustisches Phänomen,
das als Pegelunterschied bei der binauralen Maskierung (BMLD) bekannt
ist. Hörtests
haben gezeigt, dass ein Unterschied im Maskierungspegel die Fähigkeit
zum Erkennen eines Tones verbessern kann, der dem Hörer in konkurrierendem
Rauschen präsentiert
wird. Der BMLD wird berechnet, wobei Töne beiden Ohren zur gleichen
Zeit präsentiert
werden, zu der eine Maskierung oder konkurrierendes Rauschen binaural abgegeben
wird (Licklider, 1948). Siehe Tabelle 1. Der Hörer wird unter zwei Zuständen getestet,
einem gleichphasigen und einem gegenphasigen Zustand. In dem gleichphasigen
Zustand werden die Sprache oder Töne entweder monotisch zu einem
Ohr M
mS
m oder diotisch
zu beiden Ohren in Phase M
0S
0 präsentiert. Tabelle 1
Interauraler
Zustand verglichen mit MmSm | MLD
(Pegelunterschied der Maskierung) |
monotisch,
diotisch MmSm, M0S0 | 0
dB |
dichotisch
MπSm | 6
dB |
dichotisch
M0Sm | 9
dB |
dichotisch
MπS0 | 13
dB |
dichotisch
M0Sπ | 15
dB |
-
Wenn
das Signal und der Masker in dieser gegenphasigen Weise präsentiert
werden, wird eine maximale Befreiung von der Maskierung erhalten,
d. h. der Hörer
ist imstande einen Tonpegel zu erfassen, der anderseits durch den
Masker verdeckt worden wäre.
Der Unterschied in den Schwellenwerten zwischen dem gleichphasigen
und gegenphasigen Zustand zeigt den BMLD. Green und Yost (Handbook
of Sensory Psychology, Springer-Verlag, 1975, S. 461–465) haben
einen BMLD-Effekt von bis zu 15 dB in einer Grundgesamtheit von
Normalhörern
(Tabelle 1) demonstriert. Der BMLD, wie in Tabelle 1 gezeigt, ist
auf das Behandeln der Erfassung von reinen Tönen in unmoduliertem Breitbandrauschen
beschränkt,
ist aber aufgenommen, um die Prinzipien hinter der Erfindung zu
erklären.
-
Zurzeit
kann der Pegelunterschied der Maskierung in Systemen beobachtet
werden, wo nur eines von zwei Hörgeräten mit
einem drahtlosen Empfänger
ausgestattet ist, und wo die Hörgerätemikrophone
aktiv sind, „AN", gemäß dem dichotischen
Zustand M0Sm, wodurch
sich somit ein theoretischer Nutzen von 9 dB ergibt, wenn reine
Töne für das Signal
benutzt werden.
-
Green
und Yost bestätigten
diese Werte mit weißem
Rauschen mit einem Spektraldichtepegel von 60 dB als der Masker
und einem niederfrequenten Sinusoid, z. B. 500 Hz, der dem Hörer zeitweise
für kurze
Zeitdauern von etwa 10–100
ms als das Signal präsentiert
wurde. Die aus den Experimenten gezogenen Folgerungen sind, dass
der BMLD nie negativ ist, aber für
einige binaurale Zustände
null dB sein kann, d. h. keine Verbesserung.
-
Ein
mehr praktischer Ansatz kann durch Anwendung eines unterschiedlichen
Messungstyps erreicht werden, der als Pegelunterschied bei der binauralen
Verständlichkeit
oder BILD bekannt ist. Dieser Test geht von der Tatsache aus, dass
die Erkennung von Sprache durch Präsentation von Unsinn, wie einsilbige
Wörter, Logatome
genannt, zu einem Hörer
mit verschiedenen Schalldruckpegeln gemessen werden kann, um das Ausmaß der silbischen
Erkennung festzustellen.
-
Dies
wird als der Prozentanteil von Silben in einem gesprochenen Satz
gemessen, der richtig wahrgenommen wird. Der silbische Verständlichkeitspegel
ist definiert als der Schalldruckpegel von Sprache, in Verbindung
mit dem ein gegebenes Ausmaß,
angenommen 50%, der silbischen Verständlichkeit erreicht wird (Blauert
et. al., Spatial Hearing, The MIT Press, 1974).
-
In
einer Situation des wirklichen Lebens kann sogar eine mäßige Verbesserung
im SNR eines BMLD oder eines BILD eine große Steigerung der Verständlichkeit
von Sprache bei lauten Zuständen
bereitstellen. Siehe Tabelle 2. Ein Beispiel einer Situation, wo
Sprache und Maskierungsrauschen vorhanden sind, ist die einer Schulsituation.
In dieser Situation ist der Lehrer im vorderen Ende des Raumes positioniert
und es können
Rauschinstanzen von anderen Schülern
oder von der Umgebung dort sein, welche es erschweren, besonders
für hörgeschädigte Einzelpersonen,
zu hören,
was vom Lehrer gesagt wird. Für
hörgeschädigte Hörer ist die
Verwendung eines zusammengesetzten Systems in diesen Situationen
oft bevorzugt, um die Zuführung der
akustischen Charakteristika von entfernten Schallquellen, wie die
Stimme des Lehrers, zum Ohr zu erlauben. Tabelle 2
Störrauschen | BILD
MπS0 |
weisses
Rauschen, 75 dB | 7,2
dB |
Moduliertes
weisses Rauschen fm = 4 Hz, m = 62% | 5,5
dB |
1
Sprechstimme | 4,3
dB |
1
Sprechstimme + weisses Rauschen | 5,7
dB |
1
Sprechstimme + moduliertes weisses Rauschen | 5,2
dB |
2
Sprechstimmen | 9,0
dB |
2
Sprechstimmen + weisses Rauschen | 6,4
dB |
2
Sprechstimmen + moduliertes weisses Rauschen | 6,6 dB |
-
Die
Verwendung eines zusammengesetzten Systems wird somit das wahrgenommene
SNR verbessern und das Verstehen der Stimme des Lehrers ermöglichen.
Um allerdings ihre/seine eigene Stimme und die unmittelbare akustische
Umgebung für
die hörgeschädigte Einzelperson
zu überwachen,
werden die Hörgerätemikrophone üblicherweise
in dem zusammengesetzten System zusammen mit dem Sendermikrophon
betrieben, und diese Kombination hat einen negativen Einfluss auf
das S/N-Verhältnis,
wenn es mit dem drahtlosen Empfänger
allein verglichen wird.
-
Jedoch
kann eine moderate Befreiung von der Maskierung in einem zusammengesetzten
System erreicht werden, wobei die Hörgerätemikrophone in Betrieb sind,
aber wobei ein drahtloser Empfänger
nur zu einem der zwei Hörgeräte verbunden
ist. Dies stimmt mit dem M0Sm-Zustand
in Tabelle 1 überein.
Dieser Ansatz kombiniert die Vorteile eines gewünschten SNR und der Überwachung
der eigenen Stimme. Dieser Ansatz des Bereitstellens von zusammengesetzten
Systemen ist auch, teilweise aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen,
bei niedergelassenen Audiologen üblich.
-
Die
Erfindung stellt ein Hörgerätesystem
bereit, enthaltend ein erstes Hörgerät, umfassend
ein erstes Mikrophon, einen ersten akustischen Ausgangswandler,
einen ersten elektronischen Empfänger
und einen ersten Prozessor, wobei der erste Prozessor dazu ausgelegt
ist, ein Ausgangssignal von dem ersten Mikrophon und ein Ausgangssignal
von dem ersten elektronischen Empfänger zu verarbeiten, um durch
den ersten Ausgangswandler ein akustisches Signal für das rechte
Ohr eines Benutzers auszugeben, ein zweites Hörgerät, umfassend ein zweites Mikrophon,
einen zweiten akustischen Ausgangswandler, einen zweiten elektronischen
Empfänger
und einen zweiten Prozessor, wobei der zweite Prozessor dazu ausgelegt
ist, ein Ausgangssignal von dem zweiten Mikrophon und ein Ausgangssignal
von dem zweiten elektronischen Empfänger zu verarbeiten, um durch
den zweiten Ausgangswandler ein akustisches Signal für das linke
Ohr eines Benutzers auszugeben, ein elektronisches Sendesystem,
das dazu ausgelegt ist, ein Signal zum Empfang durch den ersten
und den zweiten elektronischen Empfänger auszusenden, und eine
Einrichtung zum invertieren der Phase des Signals eines von dem
ersten oder dem zweiten elektronischen Empfänger verglichen mit der Polarität des Ausgangssignal
des anderen von dem ersten oder dem zweiten elektronischen Empfänger.
-
Der
Ausdruck „Invertieren
der Phase" soll
gleichbedeutend mit einer Umkehr der Polarität des Signals betrachtet werden,
wie es durch einen Fachmann verstanden wird. Eine Invertierung der
Phasencharakteristik kann auch anders hergestellt werden, zum Beispiel
durch Änderung
der Phase des Signals um 180° mit
Hilfe von geeigneten elektronischen Schaltkreisen. in allen Fällen kann
die Phasenumkehr als eine Kurve gedacht werden, die das Signal repräsentiert
und die an der Zeitachse gespiegelt ist.
-
Das
System gemäß der Erfindung
stellt ein zusammengesetztes Hörgerätesystem
mit einem gesteigerten, wahrgenommenen Signal-Rausch-Verhältnis bereit.
Das System wurde in Feldversuchen erprobt, wobei eine signifikante
Verbesserung beobachtet wurde. Die Verbesserung ist zurückzuführen auf
eine Befreiung von der Maskierung infolge der Phasenumkehr in einem
der elektronischen Empfänger.
-
Das
Mikrophon kann irgendein auf dem Gebiet bekannter akustischer Hörgeräteeingangswandler sein,
z. B. ein Hörgerätemikrophon,
ein Feld von Mikrophonen etc. Die Einrichtung zur Verschiebung der
Phasencharakteristik kann eine Einrichtung zum Invertieren der Polarität des Signals,
eine Einrichtung zur zeitlichen Verschiebung des Signals oder eine
Einrichtung mit ähnlicher
Verarbeitung umfassen. Der elektronische Empfänger kann irgendein elektronisches
Gerät umfassen,
das dazu ausgelegt ist, ein Signal zu empfangen, z. B. ein Kabel,
eine Telefonspulenantenne, einen Funkempfänger, einen optischen Empfänger oder
eine andere Empfängereinrichtung.
-
Durch
Zulassen, dass die Phase des Signals von einem der elektronischen
Empfänger
in einem der Hörgeräte gemäß der Erfindung
invertiert wird, kann eine Verbesserung in der SNR-Leistung von
mindestens 4–5
dB, in einigen Fällen
bis zu etwa 8–9
dB, über
und oberhalb von dem erreicht werden, was durch ein zusammengesetztes
System in einer M0Sm-Konfiguration
gemäß dem Stand
der Technik bereitgestellt wird.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das Hörgerätesystem
eine Schalteinrichtung zur manuellen Aktivierung der Inversion der
Phase des Signals von jeweils einem der elektronischen Empfänger.
-
Diese
Anordnung erlaubt es, die Phase des Signals von einem der elektronischen
Empfänger
in einem von einem Paar von Hörgeräten in einer
phasengleichen oder phasenverschobenen Position während der
Anpassung selektiv einzustellen, somit wird ermöglicht, die SNR-Leistungssteigerung
durch den Anpassenden des Hörgerätes in Betrieb
zu setzen.
-
Der
elektronische Empfänger
des zusammengesetzten Hörgerätes, d.
h. der sekundäre
Audioeingang, kann in Kombination mit dem Hörgerätemikrophon gemäß der Erfindung
benutzt werden oder es kann allein benutzt werden. Es ist ein Teil
der Anpassungsprozedur, das Hörgerät an den
Hörverlust
des hörgeschädigten Benutzers
anzupassen, um die Balance der Lautstärke der wahrgenommenen Antwort
des primären Audioeingangs
und des sekundären
Audioeingangs sicherzustellen. Vor der Anpassung des sekundären Audioeingangs
an ein bestimmtes Hörgerät erforderliche
Messungen können
Kopplermessungen einschließen, d.
h. Messungen des akustischen Wiedergabesystems des Hörgerätes, das
den Akustikwandler und das Rohr oder den auf das Ohr des Benutzers
angepassten Stöpsel
beinhaltet.
-
Die
Erfindung stellt in einem weiteren Aspekt ein Hörgerät bereit, umfassend ein Mikrophon,
einen akustischen Ausgangswandler, einen Prozessor, und eine Einrichtung
zum Anschließen
an einen elektronischen Empfänger,
wobei der Prozessor dazu ausgelegt ist, ein Ausgangssignal von dem
Mikrophon und ein Ausgangssignal von dem elektronischen Empfänger zu
verarbeiten, und die Einrichtung zum Anschließen an den elektronischen Empfänger weiterhin
eine Einrichtung zum Invertieren der Phase des Signals von dem elektronischen
Empfänger
hat.
-
Die
Einrichtung zum Invertieren der Phase des Signals vom elektronischen
Empfänger
kann durch einen Schalter an dem Hörgerät, durch eine Anweisung von
einem Programmierkasten zur Programmierung des Hörgerätes oder durch eine Fernbedienung
aktiviert werden.
-
Dieses
Hörgerät wird ein
gesteigertes, wahrgenommenes SNR-Verhältnis aufgrund der Befreiung
von der Maskierung erreichen, wenn es in Kombination mit einem ähnlichen
Hörgerät benutzt
wird, in welchem die Einrichtung zum Invertieren der Phase ausgeschaltet
ist.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das Hörgerät Einrichtungen
zum Analysieren und Erfassen des Vorhandenseins von Sprache und
Rauschen in dem Eingangssignal und zum Aktivieren der Inversion
der Phase in dem elektronischen Empfänger, wenn der erfasste Rauschpegel
eine vorbestimmten Grenze übersteigt,
wenn er mit dem erfassten Sprachpegel verglichen wird.
-
Dieses
Merkmal der Erfindung macht es möglich,
dass die Hörgeräteschaltkreise
die Phase in einem von zwei Hörgeräten selektiv
und automatisch invertieren, und somit eine Befreiung von der Maskierung
bereitstellen, so oft dies zum Vorteil des Benutzers sein könnte.
-
Die
Erfindung stellt in einem weiteren Aspekt ein Verfahren bereit zur
Verarbeitung von Audiosignalen, die aus einer Mehrzahl von gepaarten
Audioquellen abgeleitet sind, wobei die Phase von einer der Audioquellen
in einem aus der Mehrzahl von Audioquellenpaaren invertiert wird,
verglichen mit der Phase der anderen von den Audioquellen innerhalb
des gleichen Audioquellenpaars.
-
Das
Audioquellenpaar kann irgendeine Kombination von einem oder mehreren
Hörgerätemikrophonen,
ein Paar von elektronischen Empfängern,
ein Paar von Telefonspulen, oder ein Paar von direkten Audioeingangsleitungen
sein. Auf diese Art und Weise kann eine Befreiung von der Maskierung
unabhängig
von der Quelle oder den Quellen des Signals erreicht werden, welches
durch das zusammengesetzte Hörgerätesystem
wiedergegeben werden soll.
-
Umgebungsrauschen
stellt ein Problem für
den Hörer
in Situationen dar, wo der gesamte Rauschpegel durch die Verstärkung des
Umgebungsrauschens im Hörgerätemikrophon
dominiert wird, wodurch der SNR-Vorteil des zusammengesetzten Systems
reduziert ist. Das Problem wird teilweise durch Erhöhen der Sensitivität des elektronischen
Empfängers
gemildert. Die Erfindung stellt jedoch eine effizientere Lösung bereit,
wie im detaillierten Teil der Beschreibung erläutert ist.
-
Die
Erfindung kann in einem weiteren Aspekt eine Einrichtung zum Analysieren
und Erfassen des Vorhandenseins von Sprache und Rauschen in dem
Eingangssignal und eine Einrichtung zum Aktivieren der Inversion
der Phase in einem der elektronischen Empfänger umfassen, wenn der erfasste
Rauschpegel eine vorbestimmten Grenze übersteigt, wenn er mit dem
erfassten Sprachpegel verglichen wird. Auf diese Art und Weise kann
die Inversion der Phase in einem der Hörgeräte automatisch aktiviert werden,
wenn eine Signalanalyse entscheidet, dass diese Inversion der Phase
von Vorteil für
den Hörer
in einer gegebenen Situation sein kann.
-
Die
Erfindung stellt in einem noch weiteren Aspekt ein Verfahren zum
Auswählen
desjenigen aus den Audioquellenpaaren mit dem höchsten Signal-Rausch-Verhältnis als
das erste Audioquellenpaar bereit. Diese Auswahl kann in einem weiteren
Aspekt der Erfindung durch die Einrichtung zum Invertieren der Phase
des Ausgangssignals der Audioquelle in dem bestimmten Audioquellenpaar
ausgeführt
werden, wo das Signal-Rausch-Verhältnis am höchsten ist, wodurch eine Befreiung von
der Maskierung im Ausgangssignal erzeugt wird, wobei der Benutzer
den größten Vorteil
von einer Befreiung von der Maskierung erhält.
-
Die
Erfindung wird somit die Sprachverständlichkeit in typischen Situationen
verbessern, wo der Redner in einem Abstand vom Hörer ist und eine oder mehrere
Rauschquellen in der Umgebung des Hörers sind, wie zum Beispiel
in einer Schulsituation, wo ein Lehrer, der ein Sendermikrophon
trägt,
sich an Schüler
in einem Klassenzimmer richtet, und wo Unterhaltung zwischen den
Schülern
verstärkt
ist. Das Signal von den Hörgerätemikrophonen
und das Signal von den elektronischen Empfängern haben hier beide bedeutende
Funktionen. Die elektronischen Empfänger unterstützen den
hörgeschädigten Schüler beim
Hören,
was der Lehrer gerade sagt, und die Hörgerätemikrophone helfen beim Wiedergeben
der eigenen Stimme des Hörgerätebenutzers
ebenso wie beim Aufnehmen, was andere Schüler sagen, zum Beispiel wenn
Fragen während
des Unterrichts an den Lehrer gerichtet werden oder wenn sie in
einer kooperativen Gruppe zusammen arbeiten, um ein bestimmtes Problem
zu lösen.
-
Die
Verwendung von zwei verschiedenen Eingabesystemen, wie es der Fall
in einem zusammengesetzten System ist, ermöglicht den BILD zu beobachten.
Ein Sendermikrophon, das sich nahe einer entfernten Quelle des Interesses
befindet, wird durch Sprache dominiert. Weiterhin werden die Hörgerätemikrophone durch
Rauschen in der Umgebung von oder hinter dem hörgeschädigten Hörer dominiert. Wenn das Signal des
Interesses dem hörgeschädigten Hörer in einem
dichotischen, gegenphasigen Zustand präsentiert wird und das Rauschen
in einem diotischen, gleichphasigen Zustand präsentiert wird, wird sich eine
Befreiung von der Maskierung durch das konkurrierende Rauschen ergeben,
und eine entsprechende Verbesserung des SNR kann erreicht werden.
-
Weitere
Ausführungsformen
und Merkmale kommen von den unabhängigen Ansprüchen.
-
Die
Erfindung wird jetzt in größerem Detail
mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, wobei
-
1 ein
Beispiel eines Signals und eines Maskers in zwei Hörgeräten mit
gegenseitig in Phase befindlichen Signalen zeigt,
-
2 das
Beispiel ähnlich
zu 1 ist, aber mit gegenseitig 180° phasenverschobenen
Signalen,
-
3 eine
schematische Ansicht von einer typischen Benutzersituation ist,
wobei der Hörgerätebenutzer
von der Erfindung profitieren kann,
-
4 ein
Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform der Inverterstufe
in einem Hörgerät gemäß der Erfindung
ist,
-
5 ein
Blockschaltbild des Hörgerätes gemäß der Erfindung
ist, und
-
6 eine Übersicht
eines zusammengesetzten Hörgerätesystems
ist, das zwei Hörgeräte und einen Sender
umfasst.
-
Die
Beziehung zwischen Signal und Masker unter binauralen Hörzuständen ist
in 1 und 2 dargestellt. 1 zeigt
ein Signal S0 und einen Masker M0, die zum rechten und linken Ohr eines Hörers für den Fall
M0S0 präsentiert
sind, in dem die Signale S0 und der Masker
M0 beide gegenseitig in Phase in den zwei Audiokanälen sind.
-
In 2 werden
das Signal und der Masker zum rechten und linken Ohr eines Hörer in einem
Fall SπM0 präsentiert,
in dem das rechte Signal 180° phasenverschoben
zum linken Signal ist, und der Masker in beiden Kanälen noch
in Phase ist. Das Ergebnis dieser Phasenumkehr ist eine Befreiung
von der Maskierung des Signals, das dem Hörer präsentiert ist, und eine zusätzlich wahrgenommene
Verbesserung von bis zu 4–5 dB
im SNR.
-
Eine
praktische Benutzersituation ist in 3 gezeigt,
wo ein Benutzer 61, der binaurale Hörgeräte 11, 31 mit
drahtlosen elektronischen Empfängern 17, 37 trägt sich
in einem Raum 44 befindet. Im gleichen Raum 44 befindet
sich in einigem Abstand vom Benutzer 61 ein Redner 60,
der in ein Mikrophon 42 spricht, das mit einem Sender 41 und
einer Antenne 43 verbunden ist, die ein Funksignal aussendet,
welches das Signal vom Mikrophon 42 repräsentiert.
Vom Redner 60 breitet sich ein direkter Teil des Schalls
entlang eines Pfades 70 zum Mikrophon 42 aus.
Andere Teile des Schalls breiten sich entlang der Pfade 72 und 73 aus,
prallen von den Wänden
des Raumes 44 ab und erreichen den Benutzer 61 von
der Rückseite.
Noch andere Teile des Schalls breiten sich entlang des Pfades 71 aus,
und erreichen den Benutzer 61 direkt. Die Teile des Schalls, die
entlang der Pfade 71, 72 und 73 laufen,
werden durch die Mikrophone in den Hörgeräten 11, 31 aufgenommen,
und die resultierenden Signale werden durch die Hörgeräte verstärkt. Das
Signal vom Sender 41 wird durch beide elektronischen Empfänger 17, 37 aufgenommen
und zu den Hörgeräten gerichtet,
wobei jedes der Hörgeräte die empfangenen
Signale mit den Signalen von den zugehörigen Hörgerätemikrophonen mischt.
-
Getrennt
vom direkten Schallteil, der sich entlang des direkten Pfades 71 ausbreitet,
und vom indirekten Schallteil, der sich entlang der Pfade 72 und 73 ausbreitet,
sind zwei zusätzliche
Schallquellen in der Form von Rednern 62, 63 der
gesamten Schallumgebung hinzugefügt,
die dem Benutzer 61 durch die Hörgeräte 11, 31 präsentiert
werden. Für
den Fall, dass der Benutzer 61 seine oder ihre eigene Stimme
richtig hören
oder andere Sprecher im Raum hören
möchte,
bleiben die Mikrophone in den Hörgeräten 11, 31 beim
Verwenden des zusammengesetzten Systems an, obwohl dies vermutlich
weniger gewünschte
Schallquellen in der Form von Raumreflexionen und wahrscheinlichen
anderen Nutzern des gleichen Raumes 44 einbezieht.
-
Um
das schwächere
Signal-Rausch-Verhältnis
in dieser Situation abzumildern, kann die Phase des Signals von
einem der drahtlosen Empfänger 17, 37 gemäß der Erfindung
invertiert werden, was in einer Befreiung von der Maskierung resultiert,
wie vorher erläutert.
Die eigentliche Inversion des Signals kann in einem der elektronischen
Empfänger 17, 37,
in einem Anschlussgerät
(nicht gezeigt), das zum Verbinden der Empfänger 17, 37 mit
den Hörgeräten 11, 31 geeignet
ist, oder in den Signalverarbeitungsschaltkreisen von einem der
Hörgeräte 11, 31 ausgeführt werden.
-
Diese
Inversion resultiert in den Signalen von den drahtlosen Empfängern 17, 37,
die in einer dichotisch, phasenverschobenen Art und Weise zugeführt werden,
während
die Signale von den Mikrophonen der Hörgeräte 11, 31 in
einer dichotisch, gleichphasigen Art und Weise zugeführt werden
und der resultierende, wahrgenommene Unterschied zwischen den Signalen
von den zwei unterschiedlichen Sätzen
von Signalquellen stellt den BILD des die Erfindung nutzenden zusammengesetzten
Systems dar. Typische Verbesserungen sind von 5 bis zu 9 dB durch
die Erfindung erreichbar.
-
4 zeigt
eine praktische Implementierung einer Inverterstufe 100,
die zur Verwendung mit der Erfindung geeignet ist. Der Eingabeanschluss
In ist mit einem invertierenden Eingang 105 eines Verstärkers 103 über ein
Eingangsimpedanzabgleichnetz 101 verbunden. Der Betriebspunkt
des Verstärkers 103 ist
durch ein Spannungsabfallnetz bestimmt, vorzugweise als ein Spannungsteilernetz 102 ausgeführt, das
jeweils mit einem Strombegrenzungsnetz 107, dem positiven
Spannungsversorgungsanschluss des Verstärkers 103, und dem
Punkt Vsupp verbunden ist. Der Punkt Vsupp ist mit dem Batterieanschluss Bat des
Hörgerätes über einen Schalter 5 verbunden,
und das andere Ende des Spannungsabfallnetzes 102 ist mit
dem nicht-invertierenden Eingang 104 des Verstärkers 103 verbunden.
Der Ausgang des Verstärkers 103 ist
mit einem Ausgangsimpedanzabgleichnetz 108 verbunden, welches
wiederum mit dem Ausgangsanschluss Out verbunden ist. Ein Rückkopplungsschleifennetz 106 zum
Steuern der Verstärkung
ist zwischen dem Ausgang und dem invertierenden Eingang 105 des
Verstärkers 103 verbunden.
-
Das
durch die Inverterstufe 100 zu invertierende Signal wird
vom Eingangsanschluss In abgenommen und wird dem invertierenden
Eingang 105 des Verstärkers 103 über das
Eingangsimpedanzabgleichnetz 101 präsentiert. Das Signal wird dann
durch den Verstärker 103 verstärkt und
am Ausgangsanschluss Out durch das Ausgangsimpedanzvergleichnetz 108 präsentiert.
Der Verstärkungszuwachsfaktor
ist mit 1, gleichbedeutend mit 0 dB, gewählt, um die Wahl des Schaltens
der Inverterstufe 100 ohne Beeinflussen der Nettoverstärkung zu
erreichen. Die Verstärkung
wird durch Auswahl der Parameter des Rückkopplungsschleifennetzes 106 bestimmt,
und das Spannungsabfallnetz 102 wird zum Bestimmen des
Betriebspunktes des Verstärkers 103 benutzt,
vorzugsweise um die Schwingung der Spannung um die Hälfte der
Versorgungsspannung zu ermöglichen.
Dieses letzte Merkmal maximiert den verzerrungsfreien Ausgang von
der Inverterstufe 100. Der Strombegrenzer 107 wird
zum Begrenzen des Stromes benutzt, der durch die Inverterstufe 100 bezogen
wird, da der Gesamtstromverbrauch so gering wie möglich gehalten
werden soll, um die Batterielebenszeit zu verlängern.
-
Der
Schalter 5 kann wahlweise den Punkt Vsupp mit
dem Batterieanschluss Bat des Hörgerätes oder mit
der Masse verbinden. Ein Verbinden des Punktes Vsupp mit
dem Batterieanschluss Bat schaltet den Invertermodus durch Versorgung
des Verstärkers 103 mit
Strom von der Hörgerätebatterie
ein. Ein Verbinden von Vsupp mit der Masse
stellt die Inverterfunktion ab und ermöglicht, dass das Signal direkt
von In durch das Eingangsimpedanzausgleichnetz 101, das
Rückkopplungsschleifennetz 106,
und das Ausgangsimpedanzausgleichnetz 108 zu Out durchläuft, weshalb
keine Änderung
der Phase des Signals bewirkt wird. Die Nettoverstärkung wird
nicht durch Betreiben des Schalters 5 beeinflusst. Die
Inverterstufe 100 kann vorzugsweise als Teil eines integrierten
Siliziumchips hergestellt sein, der auch andere Teile der Hörgeräteschaltkreise
unterbringt, und der Schalter 5 kann vorzugsweise durch
Software gesteuert werden, die zur Programmierung des Hörgerätes benutzt
wird, wodurch es möglich
gemacht wird, die Signalinversion während der Programmierung des
Hörgerätes einzuschalten
oder auszuschalten.
-
5 zeigt
ein Hörgerät 9,
das ein Mikrophon 1, eine Telefonspule 3, einen
Schalter 5, einen Prozessor 6 und einen Hörgeräteempfänger 7 umfasst.
Ein drahtloser, elektronischer Empfänger 4, umfassend
eine Empfangsantenne 2, ist mit dem Hörgerät 9 über einen
Verbindungsanschluss 8 verbunden. Der Empfänger 4 und
die Telefonspule 3 sind beide mit einer gesteuerten Inverterstufe 13 der
Art verbunden, wie sie in 4 gezeigt
ist. Die Telefonspule 3 ist von den Hörgeräteschaltkreisen getrennt, wann
immer der Empfänger 4 verbunden
und eingeschaltet ist. Eine Einrichtung zum Trennen der Telefonspule 3 ist
nicht dargestellt worden, da sie für Fachleute naheliegend sein
wird.
-
Die
gesteuerte Inverterstufe 13 führt einen Ausgang dem Prozessor 6 zu,
welcher auch die Steuerung der Inverterfunktion bereitstellt. Dies
macht es möglich,
die Signale von der Telefonspule 3 oder dem Empfänger 4 nach
Belieben durch Bereitstellen von adäquaten Steuerungssignalen für den Prozessor 6 zu
invertieren. In der Ausführungsform
der 5 ist es nicht möglich, das Signal vom Mikrophon 1 zu
invertieren. Eine Modifikation der Schaltung zur Einbeziehung dieses
Merkmals in den Signalpfad sollte allerdings einem Fachmann naheliegend
sein.
-
Der
Prozessor 6 umfasst in einer weiteren Ausführungsform
Einrichtungen (nicht gezeigt) zum Analysieren und Erfassen des Vorhandenseins
von Sprache und Rauschen in dem Eingangssignal und zum Aktivieren
des gesteuerten Inverters 13, wenn der erfasste Rauschpegel
eine vorbestimmte Grenze übersteigt, wenn
er mit dem erfassten Sprachpegel verglichen wird. Der gesteuerte
Inverter 13 kann dann durch den Prozessor 6 dynamisch
gesteuert werden, vorzugsweise unter Verwenden irgendeiner Art von
Hysterese, abhängig
vom Vorhandensein von Sprache und Rauschen in den Signalen und einer
vordefinierten Rauschgrenze.
-
6 zeigt
zwei Hörgeräte 11, 31,
die Mikrophone 12, 32 und Hörgeräteempfänger 13, 33 umfassen. Die
Hörgeräte 11, 31 sind
jeweils mit elektronischen, drahtlosen Empfängern 17, 37 verbunden,
die Schalteinrichtungen 18, 38 und Adapter 15, 35 umfassen.
Ein drahtloser Sender 41 mit Mikrophon 42 und
Antenne 43 ist dazu ausgelegt, Signale auszusenden, die
durch die elektronischen, drahtlosen Empfänger 17, 37 zu
empfangen sind.
-
Durch
die Mikrophone 42 aufgenommene akustische Signale werden
mit Hilfe der drahtlosen elektronischen Sender 41 in elektronische
Signale konvertiert und durch die Antenne 43 gesendet.
Die elektronischen drahtlosen Empfänger 17, 37 nehmen
das gesendete Signal auf und konvertieren es in ein Signal, das
zur Wiedergabe durch die Hörgeräteempfänger 13, 33 in
den jeweiligen Hörgeräten 11, 31 geeignet
ist. Die Hörgeräte 11, 31 haben
eine Einrichtung (nicht gezeigt) zum selektiven Invertieren der
Phase des Signals von den drahtlosen elektronischen Empfängern 17, 37,
und diese Einrichtung kann in nur einem der Hörgeräte 11 oder 31 eingeschaltet
sein, um eine Befreiung von der Maskierung gemäß der Erfindung in der vorher
diskutierten Art und Weise bereitzustellen.
-
Die
Einrichtung zum Invertieren der Phase des Signals von den drahtlosen
elektronischen Empfängern 17, 37 kann
in anderer Art und Weise gemäß der Erfindung
ausgeführt
sein. Die Einrichtung zum Erfassen des Vorhandenseins von Sprache
und Rauschen kann in den Signalprozessor der Hörgeräte 11, 31 integriert sein,
wodurch man den Signalprozessor entscheiden lässt, ob es vorteilhaft ist,
Phaseninversion in einem der Hörgeräte 11 oder 31 zu
benutzen oder nicht. Dieses Merkmal erfordert einen zusätzlichen
Schritt in der Anpassung des zusammengesetzten Systems auf den Benutzer,
d. h. Entscheiden welches der zwei Hörgeräte 11, 31 das
phaseninvertierte Signal von seinem jeweiligen elektronischen Empfänger 17, 37 zum
Erlangen der Vorteile einer Befreiung von der Maskierung eingespeist
bekommen soll.
-
In
einer Ausführungsform
ist die Einrichtung zum Ermöglichen
der Inversion der Phase des Signals von den elektronischen Empfängern 17, 37 in
eine Fernbedienung 51 eingebaut. Die Fernbedienung 51 kann von
der Art sein, die zum Wechseln zwischen verschiedenen Hörprogrammen
in den Hörgeräten 11, 31 verwendet
wird, und kann weiterhin mit einer Einrichtung zum Steuern der Phaseninversion
ausgestattet sein.
-
Mit
Bezug auf das Vorangehende ist es wichtig herauszustellen, dass
der Vorteil einer Befreiung von der Maskierung mit Hilfe der Erfindung
durch das Verwenden von zwei im Wesentlichen identischen, aber individuell
angepassten, Hörgeräten maximiert
wird, wobei eines der zwei Hörgeräte dazu
ausgelegt ist, eine Umkehr der Polarität des Signals vom elektronischen
Empfänger
zu erlauben, wie vorher erläutert.