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Die Erfindung betrifft einen Ladeadapter zum drahtlosen Laden für ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät sowie ein System aus einem Ladeadapter und einem Hörhilfegerät.
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Hörhilfegeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörhilfegeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z.B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
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Hörhilfegeräte benötigen eine kleine und tragbare Energieversorgung, die üblicherweise durch austauschbare Batterien ausgeführt wird.
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Mit der Verfügbarkeit kleiner und leistungsfähiger wiederaufladbarer Batterien, wie zum Beispiel Lithium-Polymer-Akkus, finden auch diese zunehmend Verwendung in den Hörhilfegeräten.
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Der Energieverbrauch bei Hörhilfegeräten ist nicht konstant, sondern variiert insbesondere mit den in der Signalverarbeitung aktivierten Funktionen. Daher ist auch bei einer vorbestimmten Kapazität der Batterie die Laufzeit unterschiedlich. Üblicherweise wird die Kapazität so groß gewählt, dass das Hörhilfegerät in den normalen Einsatzbedingungen mindestens einen Tag lag mit der erforderlichen Energie versorgt und über Nacht wieder aufgeladen werden kann. Unter erschwerten Bedingungen oder wenn das Aufladen über Nacht nicht möglich ist, kann es daher vorkommen, dass das Hörhilfegerät unvorhergesehen den Betrieb einstellt. Bei den austauschbaren Batterien kann der Träger einfach die Batterie austauschen und so das Hörhilfegerät weiter nutzen.
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Bei wiederaufladbaren Batterien sind diese üblicherweise fest in das Hörhilfegerät verbaut und der Träger muss das Hörhilfegerät in eine Ladevorrichtung legen. Während der Ladezeit kann er das Hörhilfegerät dann nicht nutzen.
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Eine Unterbrechung der Energieversorgung ist auch bei einem Austausch oder Korrektur der in dem Hörhilfegerät gespeicherten Daten und Programme kritisch, da bei einer Unterbrechung das Hörhilfegerät in einem unbestimmten Status verbleiben kann, sodass es von dem Hörhilfegeräteträger selbst nicht mehr in Betrieb genommen werden kann.
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In der
WO 2013/188902 A1 wird ein modulares Hörgerät mit einer modularen Komponente beschrieben, welche mit dem übrigen Hörgerät ein Batteriefach bildet, in welchem eine Batterie des Hörgeräts einsitzt. Die modulare Komponente bildet mit der Batterie ein auswechselbares Batteriemodul.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hörhilfegerät und System mit einem Ladeadapter bereitzustellen, der die Nutzung eines Hörhilfegeräts mit wiederaufladbarer Batterie verbessert.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Ladeadapter nach Anspruch 1 sowie ein System aus Hörhilfegerät und Ladeadapter nach Anspruch 9.
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Der erfindungsgemäße Ladeadapter ist für ein Hinter-dem-Ohr-Hörhilfegerät vorgesehen. Dabei ist der Ladeadapter ausgelegt, zum Laden an dem hinter dem Ohr getragenen Hörhilfegerät angeordnet zu werden. Dazu ist der Ladeadapter in Bezug auf Form und Gewicht ausgelegt, in einem an dem Hörhilfegerät befestigtem Zustand gemeinsam mit diesem hinter dem Ohr getragen zu werden. Beispielsweise kann der Ladeadapter eine schalenartige Verlängerung des Hörhilfegeräts ausbilden.
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Der Ladeadapter weist eine Energiezuführung auf, über die dem Ladeadapter Energie zugeführt wird. Die Energiezuführung kann beispielsweise eine Buchse für ein Kabel oder ein direkt verbundenes Kabel sein, das den Ladeadapter elektrisch mit einer Energiequelle wie z.B. einem Netzteil, einem Computer oder einer externen Batterie verbindet. Es ist aber auch denkbar, dass der Ladeadapter selbst eine Batterie aufweist.
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Weiterhin weist der erfindungsgemäße Ladeadapter ein Kopplungsmittel zum lösbaren mechanischen Ankoppeln an das Hörhilfegerät auf. Ein derartiges Koppelmittel kann eine derartige Form des Ladeadapters sein, sodass der Ladeadapter das Hörhilfegerät teilweise umschließt. Unterstützend oder alternativ können an Ladeadapter und Hörhilfegerät Befestigungselemente vorgesehen sein, die wechselseitig eingreifen und so den Ladeadapter an dem Hörhilfegerät sichern. Denkbar ist auch, dass als Koppelmittel allein oder in Zusammenwirken mit den bereits genannten Elementen ein oder mehrere Magneten vorgesehen sind, um den Ladeadapter an dem Hörhilfegerät anzuordnen.
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Schließlich weist der erfindungsgemäße Ladeadapter ein Energieübertragungsmittel zur drahtlosen Energieübertragung an das Hörhilfegerät auf. Mögliche Ausführungsformen eines drahtlosen Energieübertragungsmittels sind nachfolgend zu den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße System umfasst einen erfindungsgemäßen Ladeadapter und ein Hörhilfegerät, wobei das Hörhilfegerät einen aufladbaren Energiespeicher und eine Energieempfangsvorrichtung zum Empfangen und Umwandeln elektromagnetischer Felder in elektrische Energie und eine Ladeeinrichtung zum Laden des aufladbaren Energiespeichers mit der empfangenen elektrischen Energie aufweist.
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Der erfindungsgemäße Ladeadapter und das erfindungsgemäße System ermöglichen es auf vorteilhafte Weise, dass der erfindungsgemäße Ladeadapter gemeinsam mit dem Hörhilfegerät während eines Ladevorgangs hinter dem Ohr des Hörhilfegeräteträgers getragen wird und dieser auch beim Laden das Hörhilfegerät vorteilhafter Weise weiter nutzen kann.
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Weitere vorteilhafte Fortbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters weist der Ladeadapter eine Datenquelle und ein Datenübertragungsmittel zur drahtlosen Datenübertragung an das Hörhilfegerät auf. Als Datenquelle ist dabei beispielsweise ein interner Speicher in dem Ladeadapter denkbar, eine Steuerung in dem Ladeadapter mit Bedienelementen, mit denen Einstellungen an dem Hörhilfegerät vorgenommen werden, oder auch eine drahtgebundene oder drahtlose Datenschnittstelle, über die der Ladeadapter Daten von einer externen Vorrichtung wie einem Smartphone etc. erhält. Das Datenübertragungsmittel kann beispielsweise auch ein Modem mit akustischer Übertragung oder einer der zu den nachfolgenden Unteransprüchen genannten drahtlosen Übertragungstechniken sein.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters ist das Energieübertragungsmittel ausgelegt, Energie mittels elektromagnetischer Felder an das Hörhilfegerät zu übertragen. Das Energieübertragungsmittel kann beispielsweise einen Wechselstromgenerator umfassen, der in Zusammenwirken mit einer Antenne oder Induktionsspule ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Denkbar ist aber auch eine Lichtquelle, die im sichtbaren oder im nahen Infrarotbereich elektromagnetische Strahlung emittiert. Das Hörhilfegerät kann dazu geeignete komplementäre Empfangsmittel wie eine Spule, Antenne oder eine fotovoltaische Zelle aufweisen.
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Mit elektromagnetischen Feldern lässt sich vorteilhafterweise Energie übertragen, ohne dass ein ohmscher elektrischer Kontakt zwischen Ladeadapter und Hörhilfegerät besteht. Dadurch sind keine Kontakte am Hörhilfegerät erforderlich, die verschmutzen können oder auch aus regulatorischen Gründen unerwünscht sind. Darüber hinaus kann das Gehäuse beispielsweise ohne Öffnungen aus einem Kunststoff gefertigt sein, sodass die Elektronik des Hörhilfegeräts besser vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt werden kann.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters ist das Datenübertragungsmittel ausgelegt, Daten mittels elektromagnetischer Felder an das Hörhilfegerät zu übertragen. Das Hörhilfegerät kann dazu geeignete komplementäre Empfangsmittel wie eine Spule oder Antenne aufweisen.
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Mit elektromagnetischen Feldern lassen sich vorteilhafterweise auch Daten übertragen, ohne dass ein ohmscher elektrischer Kontakt zwischen Ladeadapter und Hörhilfegerät besteht. Dadurch sind keine Kontakte am Hörhilfegerät erforderlich, die verschmutzen können oder auch aus regulatorischen Gründen unerwünscht sind. Darüber hinaus kann das Gehäuse beispielsweise ohne Öffnungen aus einem Kunststoff gefertigt sein, sodass die Elektronik des Hörhilfegeräts besser vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt werden kann.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters weisen das Datenübertragungsmittel und das Energieübertragungsmittel gemeinsame Komponenten zur Erzeugung der elektromagnetischen Felder auf und der Ladeadapter ist ausgelegt, Energie und Daten gleichzeitig und gemeinsam mit den elektromagnetischen Feldern zu übertragen. So ist es beispielsweise denkbar, dass das Energieübertragungsmittel einen Wechselstromgenerator umfasst, der durch das Datenübertragungsmittel moduliert wird und eine Spule oder Antenne mittels des erzeugten Wechselstroms ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters weist das Energieübertragungsmittel und/oder Datenübertragungsmittel eine Induktionsspule zur Erzeugung der elektromagnetischen Felder auf.
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Mittels einer Induktionsspule lassen sich bei kleinen Abmessungen effektiv elektromagnetische Felder auch bei niedrigen Frequenzen erzeugen.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters weist das Energieübertragungsmittel und/oder Datenübertragungsmittel eine Antenne zur Erzeugung von hochfrequenten Radiowellen auf. Die Antenne kann beispielsweise eine dipolartige Struktur aus einem Leitermaterial sein.
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Bei hohen Frequenzen im Radiobereich, insbesondere wenn die Wellenlänge einer Radiowelle mit diesen Frequenzen in der Größenordnung der Abmessungen des Hörhilfegeräts oder des Ladeadapters ist, kann mit einer Antenne vorteilhafterweise bei kleinen Abmessungen und Gewicht ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt werden.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ladeadapters weist das Energieübertragungsmittel und/oder Datenübertragungsmittel eine Lichtquelle im sichtbaren oder nahen Infrarotbereich auf. Dies können beispielsweise LED oder Halbleiterlaser sein.
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Moderne LED oder Halbleiterlaser weisen einen hohen Wirkungsgrad auf, sodass eine effektive Wandlung von elektrischer Energie in elektromagnetische Wechselfelder in Form von Licht möglich ist. In Verbindung mit einer fotovoltaischen Zelle, in der Umgangssprache auch mit Solarzelle bezeichnet, lässt sich das Licht auf effektive Weise wieder in Strom wandeln, wobei sich durch die gerichtete Abstrahlung ein vorteilhafter Gesamtwirkungsgrad erzielen lässt. Bei Verwendung von Licht im nahen Infrarot ist es darüber hinaus denkbar, dass das Gehäuse des Hörhilfegeräts aus einem Material besteht, das in diesem Frequenzbereich transparent ist.
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In einer denkbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist das Hörhilfegerät eine fotovoltaische Zelle als Energieempfangsvorrichtung auf.
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Eine fotovoltaische Zelle, auch umgangssprachlich als Solarzelle bezeichnet, bietet in Verbindung mit einer Lichtquelle in dem Ladeadapter eine effektive Möglichkeit, Energie in das Hörhilfegerät zu übertragen und in elektrische Energie zur Aufladung der Batterie umzuwandeln. Bei Verwendung von Wellenlängen im nahen Infrarotbereich ist es dabei auch möglich, ein Gehäuse für das Hörhilfegerät vorzusehen, das in diesem Spektralbereich transparent ist, im optischen aber undurchsichtig.
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In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist das System weiterhin eine Basisvorrichtung mit einer Stromversorgung auf. Die Basisvorrichtung weist eine Aufnahme zum Aufnehmen eines Ladeadapters mit einem angekoppelten Hörhilfegerät auf. Die Aufnahme kann beispielsweise eine Vertiefung in einem Gehäuse der Basisvorrichtung sein, die ein Einlegen des Hörhilfegerätes in einer vordefinierten und stabilen Position ermöglicht. Dabei ist die Basisvorrichtung ausgelegt, den Ladeadapter in der Aufnahme mit elektrischer Energie zu versorgen. Dazu können beispielsweise elektrische Kontakte in der Aufnahme derart angeordnet sein, dass diese bei eingelegtem Ladeadapter korrespondierende Kontakte an dem Ladeadapter berühren und eine elektrische Verbindung herstellen.
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Auf vorteilhafte Weise ist es so möglich, beispielsweise für unterschiedliche Hörhilfegeräte die gleiche Basisvorrichtung zu verwenden, indem Ladeadapter die Position der Kontakte für unterschiedliche Hörhilfegeräte in gleicher Position bereitstellen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 eine beispielhafte schematische Darstellung eines Hörhilfegeräts, wie es in dem erfindungsgemäßen System verwendet wird;
- 2 eine schematische Darstellung der Funktionseinheiten eines beispielhaften erfindungsgemäßen Ladeadapters;
- 3 eine schematische Darstellung der Funktionseinheiten eines weiteren beispielhaften erfindungsgemäßen Ladeadapters;
- 4 eine beispielhafte schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ladeadapters;
- 5 eine beispielhafte schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems aus Ladeadapter und Hörhilfegerät;
- 6 eine schematische Darstellung einer weiteren beipielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems;
- 7 eine schematische Darstellung einer weiteren beipielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemä-ßen Systems und
- 8 eine schematische Darstellung einer weiteren beipielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems mit einer Basisvorrichtung.
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1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Hörhilfegeräts 200. In ein Hörgerätegehäuse 209 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere akusto-elektrische Wandler 201 zur Aufnahme des Schalls bzw. akustischer Signale aus der Umgebung angeordnet. Der akusto-elektrische Wandler 201 ist beispielsweise ein Mikrofon zur Umwandlung des Schalls in ein elektrisches Eingangssignal.
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Das Hörhilfegerät 200 kann auch ein Datenübertragungsmittel zur Aufnahme eines elektrischen oder elektromagnetischen Signals und Wandlung in ein elektrisches Eingangssignal aufweisen, das eine Antenne 204 und einen Empfänger oder Sende-Empfänger 205 umfasst. Dabei können die Daten beispielsweise digitale Audiosignale sein oder auch Programmdaten für eine nachfolgend erläuterte Signalverarbeitung 208. Je nach Frequenzbereich kann anstelle einer Antenne 204 auch eine Induktionsspule vorgesehen sein. Auch ist es denkbar, dass Antenne 204 oder Induktionsspule gemeinsam zur Energieübertragung und zur Datenübermittlung verwendet wird, beispielsweise, indem ein elektromagnetisches Wechselfeld mit codierten Daten moduliert wird.
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Eine Signalverarbeitungseinrichtung 208, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 209 integriert ist, verarbeitet die ersten elektrischen Signale und steht zu diesem Zweck in Signalverbindung mit dem Mikrofon und/oder dem Datenübertragungsmittel. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinrichtung 208 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 202 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Denkbar sind auch neben den elektro-akustischen auch andere elektro-mechanische Wandler, wie zum Beispiel Knochenleitungshörer.
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Die Energieversorgung des Hörhilfegeräts 200, und insbesondere die der Signalverarbeitungseinrichtung 208, erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 209 integrierte Batterie 207. Die Batterie 207 ist wiederaufladbar und steht mit einer Ladesteuerung 206 in elektrischer Verbindung. Die Ladesteuerung 206 steht wiederum in elektrischer Verbindung mit einer Energieempfangsvorrichtung 203, die in 1 als Induktionsspule dargestellt ist. Es ist dabei denkbar, dass die Ladesteuerung 206 je nach Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems Funktionen wie Gleichrichtung und Spannungskonversion zur Batterie 207 und zur Signalverarbeitungseinrichtung 208 vornimmt. Als Energieempfangsvorrichtung 203 sind neben der dargestellten Induktionsspule je nach Frequenz eines verwendeten elektromagnetischen Wechselfeldes auch Antennen oder fotovoltaische Zellen ähnlich einer Solarzelle denkbar.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Funktionsblöcke einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladeadapters 100. Die Ausführungsform weist eine Buchse 102 auf, über die eine Verbindung zu einer externen Stromversorgung herstellbar ist. Dies kann beispielsweise ein Netzteil, ein Ladegerät, ein externes Batteriepack oder auch ein Smartphone oder Computer sein. Die Buchse 102 mit den Stromanschlüssen 108 ist die Energiequelle dieser Ausführungsform. Gleichzeitig weist der Stecker 102 Kontakte 109 für einen Datenanschluss auf, die als Datenquelle dienen. Eine derartige Buchse kann beispielsweise dem USB- oder CS44 Standard entsprechen, die gleichzeitig Daten übertragen und Energie bereitstellen können.
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Denkbar ist es aber auch, dass in einer Ausführungsform als Datenquelle eine drahtlose Datenschnittstelle dient.
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Die Energiequelle in Form der Stromanschlüsse 108 ist elektrisch mit einem Wechselstromgenerator 105 verbunden, der einen Wechselstrom durch eine angeschlossene Induktionsspule 103 fließen lässt und auf diese Weise ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt, das Energie drahtlos in einer Umgebung der Induktionsspule 103 bereitstellt. Gemeinsam bilden der Wechselstromgenerator 105 und die Induktionsspule 103 ein erfindungsgemäßes drahtloses Energieübertragungsmittel.
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Die Daten der Datenquelle 109 werden von dem Sender 106 kodiert und auf ein Wechselstromsignal moduliert, sodass diese als moduliertes elektromagnetisches Wechselfeld über die Antenne 104 abgestrahlt werden.
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Vorzugsweise verwenden in dieser Ausführungsform das Datenübertragungsmittel und das Energieübertragungsmittel dabei unterschiedliche Frequenzen des Wechselfeldes. In Abhängigkeit von der Frequenz können bei beiden Einheiten wahlweise Induktionsspule oder Antenne zum Erzeugen des Wechselfeldes genutzt werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung der Funktionsblöcke einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladeadapters 100. Die Ausführungsform weist eine Buchse 102 auf, über die lediglich Energie zuführbar ist. Als Energiequelle dient eine aufladbare Batterie 107, die den Wechselstromgenerator 105 mit Energie versorgt. In dem Wechselstromgenerator 105 ist eine nicht dargestellte Funktionseinheit vorgesehen, über die die Batterie 107 mittels über die Buchse 102 zugeführter elektrischer Energie geladen werden kann.
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Als Datenquelle 109 ist ein Speicher vorgesehen, der auch auswechselbar sein kann, sodass ein Programm auf diesen datenspeicher extern geladen werden kann und dann auf das Hörhilfegerät beim Laden übertragen wird. Die Datenquelle kann aber auch ein Einstellelement an dem Ladeadapter 100 sein, das bei Betätigung Einstelldaten erzeugt.
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Ein Modulator 110 erzeugt durch Kodierung und Modulation ein Modulationssignal, über das der Modulator 110 den von dem Wechselstromgenerator 105 erzeugten Wechselstrom modulieren kann, sodass die Induktionsspule 103 ein moduliertes elektromagnetisches Wechselfeld zur Energieübertragung bereitstellt.
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Anstelle eines Wechselstromgenerators 105 und einer Induktionsspule 103 oder Antenne 104 ist in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Ladeadapters 100 auch eine Lichtquelle 113 wie LED oder Laser zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wechselfeldes zur Daten- und/oder Energieübertragung denkbar.
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Die in 2 und 3 dargestellten Arten der Daten und Energieübertragung lassen sich auch in weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen unterschiedlich kombinieren.
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4 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ladeadapters 100 in einer möglichen Ausführungsform. Der Ladeadapter 100 ist in perspektivischer Ansicht mit Teilschnittbild dargestellt.
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Der erfindungsgemäße Ladehalter 100 weist Kopplungsmittel 101, 111 auf. In der in 2 sind diese Kopplungsmittel zum einen als gekrümmte Hohlkehle 111 und als Wangen 101 ausgeführt. Die Hohlkehle 111 ist so ausgeführt, dass sie sich über die Pinna am Kopf eines Trägers einhängen lässt und dann entlang der Pinna am Übergang zwischen Pinna und Kopf des Trägers erstreckt, vergleichbar dem Sitz eines HdO-Hörhilfegeräts. Von der gekrümmten Hohlkehle 111 erstrecken sich zwei Wangen 101 derart, dass sie im Wesentlichen parallel zueinander beabstandet verlaufen und beim Tragen sich von dem Übergang der Pinna in den Kopf weg zwischen Pinna und Kopf erstrecken. Der Abstand ist derart ausgelegt, dass ein Hörhilfegerät 200 zwischen den Wangen 101 angeordnet werden kann.
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Zwischen den Wangen 101 ist an der Hohlkehle 111 eine Energiezufuhr angeordnet, die als Buchse 102 ausgeführt und derart angeordnet ist, dass sie, wenn gemäß 5 in den Ladeadapter 100 das Hörhilfegerät 200 eingelegt ist und beides zwischen Pinna und Schädel eines Hörhilfegeräteträgers anwendungsgemäß angeordnet ist, für einen Stecker 120 mit Anschlusskabel zugänglich ist. Vorzugsweise befindet sich die Buchse 102 wie in 2 dargestellt an einem Ende der Hohlkehle, sodass sie beim Tragen hinter dem Ohr am weitesten unten angeordnet ist und ein eingestecktes Kabel herunterhängen kann. Die Buchse 102 kann beispielsweise eine Ausführungsform eine USB- oder CS44-Buchse sein, über die der Ladeadapter 100 mit Energie versorgbar ist. Gleichzeitig können über die Buchse 102 als Datenquelle dem Ladeadapter 100 Daten zugeführt werden, die an das Hörhilfegerät 200 zu übertragen sind.
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In den Wangen 101 sind, wie in der Teilschnittansicht angedeutet, die Induktionsspulen 103 angeordnet. Denkbar ist, dass auch nur in einer der Wangen 101 eine Induktionsspule 103 angeordnet ist.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems aus einem Ladeadapter 100 der 4 mit einem Hörhilfegerät 200. Das Hörhilfegerät 200 ist in den Ladeadapter 100 mit seiner schmalen Seite derart eingelegt, dass sich das Hörhilfegerät 200 entlang der Krümmung der Hohlkehle 111 erstreckt. Der Ladeadapter 100 ist so ausgeformt, dass sich das Hörgerät 200, wenn es in den Ladeadapter 100 eingelegt ist und beide anwendungsgemäß am Kopf eines Hörhilfegeräteträgers getragen werden, in der nahezu identischen Position wie beim Tragen ohne Ladeadapter 100 befindet.
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Die Hohlkehle 111 bildet durch ihre Form unter der Wirkung der Schwerkraft ein Kopplungsmittel zwischen Hörhilfegerät 200 und dem Ladeadapter 100 aus. Indem sich in eingelegtem Zustand die Wangen 101 parallel zu flachen Seiten des Hörhilfegerätes 200 erstrecken, bilden diese darüber hinaus ebenfalls ein Kopplungsmittel aus. Vorzugsweise sind die Wangen 111 in gewissem Umfang elastisch ausgeformt und weisen zu den freien Enden einen kleineren Abstand als an der Verbindung zur Hohlkehle 111 auf. Wenn dann das Hörgerät zumindest einen Teilweise konvexen Querschnitt hat, der an der breitesten Stelle etwas größer als der minimale Abstand der Wangen 101 ist, so wird auch durch den Formschluss das Hörhilfegerät 200 im eingelegten Zustand von dem Ladeadapter 100 in der Haltung gesichert und ist an den Ladeadapter 100 angekoppelt.
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Vorzugsweise sind in dem Hörhilfegerät 200 Induktionsspulen bzw. Energieempfangsvorrichtungen 203 an den flachen Seiten derart angeordnet, dass sie bei eingelegtem Hörhilfegerät 200 gegenüber und in möglichst geringem Abstand zu der oder den Induktionsspulen 103 zu liegen kommen.
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6 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems und eines Ladeadapters 100 in einer weiteren möglichen Ausführungsform. Der Ladeadapter 100 bzw. das System ist in perspektivischer Ansicht mit Teilschnittbild dargestellt.
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Der Ladeadapter 100 in 6 unterscheidet sich dadurch von dem Ladeadapter 100 der 4, dass er keine gekrümmte Hohlkehle 111 aufweist, die sich beim Tragen am Ohr entlang des Übergangs der Pinna in den Kopf des Trägers erstreckt. Stattdessen sind die Wangen 101 durch eine Basis 112 verbunden und bilden so ein U-Form. In den Wangen 101 ist, wie bereits zu 4 und 5 dargestellt, vorzugsweise die Induktionsspule(n) 103 und/oder eine Antenne 104 angeordnet. Der Stecker 120 wird vorzugsweise in eine nicht sichtbare Buchse 102 an der Basis 112 eingesteckt.
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Das Hörgerät 200 wird zwischen die Wangen 101 eingeführt. Dabei ist es denkbar, dass wie zu 5 beschrieben, eine konkave Form des Hörhilfegeräts in Verbindung mit elastischen Wangen 101 und einem zur Öffnung des „U“ hin abnehmenden Abstand der Wangen 101 das Hörhilfegerät 200 durch Formschluss gehalten wird und die Wangen 101 ein Koppelmittel des Ladeadapters 100 bereitstellen.
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Ebenso ist es aber denkbar, dass als zusätzliche Koppelmittel in den Wangen 101 oder der Basis 112 und dem Hörhilfegerät 200 Magneten vorgesehen sind, die als Koppelmittel beide lösbar verbinden. Ebenso kann auf einer von beiden Seiten der Magnet durch ein ferromagnetisches Material als Koppelmittel ersetzt werden.
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Die in 6 dargestellte Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Ladeadapter 100 an dem beim Tragen des HdO-Hörhilfegerätes 200 am weitesten unten gelegenen Ende des Hörhilfegeräts 200 angeordnet werden kann, sodass er nicht zwischen dem Hörhilfegerät 200 und der Pinna bzw. dem Kopf des Trägers an Auflageflächen des Hörhilfegeräts 200 angeordnet ist. Dadurch wird vermieden, dass die Kombination aus Ladeadapter 100 und Hörhilfegerät 200 den Träger an den Auflageflächen wegen der größeren Breite bzw. Dicke drückt.
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Die 7 zeigt eine denkbare Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems und Ladeadapters 100, die mechanisch der Ausführungsform der 6 im Wesentlichen gleicht.
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In 7 kommt allerdings anstelle des Wechselstromgenerators 105 und der Induktionsspule 103 bzw. Antenne 104 eine Lichtquelle 113 zur Erzeugung eines elektromagnetischen Wechselfeldes zur Verwendung. Vorzugsweise kommen Lichtquellen zur Anwendung, die eine hohe Intensität und Effizienz aufweisen, wie zum Beispiel LED oder Halbleiterlaser. Auf der Seite des Hörhilfegeräts 100 befindet sich als Empfänger eine fotovoltaische Zelle 115, die das Licht wieder in elektrischen Strom wandelt. Über die Spannung kann dabei auch eine Modulation der Lichtquelle 113 ausgewertet und dekodiert werden, sodass sich gleichzeitig Daten übertragen lassen.
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Wie bereits in 6 ausgeführt, ist es vorteilhaft, wenn in eingelegtem Zustand, d.h. wenn das Hörhilfegerät anwendungsgemäß zwischen den Wangen 101 des Ladeadapters 100 angeordnet ist, sich die Lichtquelle 113 und fotovoltaische Zelle direkt gegenüber befinden, sodass eine maximale Lichtmenge der Lichtquelle 113 von der fotovoltaischen Zelle aufgefangen werden. Dabei ist es denkbar, dass für sichtbares Licht durchlässige Fenster an den Wangen 101 und dem Gehäuse des Hörhilfegerätes 100 angebracht sind. Es ist aber auch denkbar, dass die Lichtquelle Licht 115 im nahen Infrarot aussendet und dass die Wangen 101 des Ladeadapters 100 sowie das Gehäuse 209 des Hörhilfegeräts 200 für diese Wellenlängen transparent ist.
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In 8 ist eine Basisvorrichtung 300 dargestellt, in welche zwei Ladeadapter 100 mit Hörhilfegeräten 200 eingesetzt sind. Die Basisvorrichtung 300 weist dazu zwei Aufnahmen auf, die als Vertiefung auf der Oberseite eines Gehäuses der Basisvorrichtung ausgeführt sind. Denkbar ist aber auch eine Ausführungsform mit nur einer Aufnahme. Vorzugsweise ist die Form der Aufnahme komplementär zur äußeren Form des Ladeadapters 100 ausgeführt, sodass der Ladeadapter 100 mit darin angekoppeltem Hörhilfegerät 200 in die Aufnahme eingelegt werden kann. Die Aufnahmen weisen seitliche Wände auf, die den Ladeadapter 100 in einer aufrechten Position halten. Die Versorgung mit Energie erfolgt über die Stromversorgung 301 gemeinsam für beide Ladeadapter 100. Dazu weist die Aufnahme an einer vorbestimmten Position elektrische Kontakte mit einer elektrischen Verbindung zu einer Stromversorgung auf, sodass bei eingelegtem Ladeadapter 100 Kontakte zur Stromversorgung der Buchse 102 in ohmschen Kontakt mit den Kontakten der Aufnahme gelangen und eine Energieversorgung des Ladeadapters 100 bereitgestellt wird. Diese Kombination kann als Ladestation für das tägliche Laden verwendet werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.