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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anlage
zur Herstellung eines Luftreifens für Fahrzeugräder.
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In
dem Produktionszyklus eines Luftreifens wird nach einem Aufbauschritt,
bei welchem die verschiedenen Komponenten des Reifens hergestellt und/oder
zusammengefügt
werden, ein Ausform- und Vulkanisierprozess ausgeführt, der
auf die Ausbildung einer Reifenstruktur mit einer gewünschten Geometrie
und gewöhnlich
einem speziellen Laufflächenmuster
abstellt.
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Dafür wird der
Reifen in einen Formhohlraum eingeschlossen, der an der Innenseite
einer Vulkanisierform gebildet und entsprechend der geometrischen
Gestalt der Außenfläche des
herzustellenden Reifens geformt ist.
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Ein
Luftreifen hat gewöhnlich
eine Karkasse mit einer torusringförmigen Ausgestaltung, die eine oder
mehrere Karkassenlagen aufweist, die mit Verstärkungskorden verstärkt sind,
die in radialen Ebenen liegen, d. h. die Drehachse des Reifens enthalten.
Jede Karkassenlage ist mit ihren Enden einstückig mit wenigstens einem ringförmigen,
vorzugsweise metallischen Verstärkungsaufbau
verbunden, der gewöhnlich
als Wulstkern bekannt ist und die Verstärkung an den Wulsten bildet,
d. h. die radial inneren Enden des Reifens, deren Funktion darin
besteht, die Montage des Reifens auf einer entsprechenden tragenden
Felge zu ermöglichen.
Auf die Karkassen ist kronenförmig
ein Band aus elastomerem Material aufgebracht, das als Laufflächenband
bekannt ist, in welchem am Ende der Vulkanisier- und Ausformschritte
ein erhabenes Muster für
einen Bodenkontakt ausgebildet ist. Zwischen der Karkasse und dem Laufflächenband
ist ein Verstärkungsaufbau
angeordnet, der gewöhnlich
als Gurtaufbau bekannt ist. Der Gurtaufbau hat im Falle von Reifen
für Personenkraftwagen üblicherweise
wenigstens zwei radial aufeinandergelegte Streifen aus gummiertem
Gewebematerial, das mit Verstärkungskorden,
gewöhnlich aus
Metall, versehen ist, die parallel zueinander in jedem Streifen
angeordnet sind und sich mit den Korden des benachbarten Streifens
kreuzen, der vorzugsweise symmetrisch bezüglich der Äquatorialebene des Reifens
angeordnet ist. Vorzugsweise hat der Gurtaufbau an einer radial äußeren Position
weiterhin wenigstens an den Enden von darunterliegenden Streifen
eine dritte Schicht aus textilen oder metallischen Korden, die am
Umfang (mit 0 Grad) angeordnet sind.
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Schließlich ist
bei Reifen in schlauchloser Bauweise, d. h. bei Reifen, die keinen
Luftschlauch aufweisen, eine radial innere Schicht vorhanden, auf die
gewöhnlich
als "Auskleidung" Bezug genommen wird
und die Undurchlässigkeitseigenschaften
hat, um die Luftdichtigkeit des Reifens zu gewährleisten.
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Zu
erwähnen
ist hier, dass für
die Ziele der vorliegenden Erfindung der Ausdruck "elastomeres Material" eine Mischung aus
wenigstens einem elastomeren Polymer und wenigstens einem verstärkenden
Füllstoff
bedeuten soll. Vorzugsweise weist diese Mischung weiterhin Zusatzstoffe
auf, beispielsweise Vernetzungsmittel und/oder weich machende Mittel. Aufgrund
des Vorhandenseins der Vernetzungsmittel kann dieses Material durch
Erhitzen vernetzt werden, um das fertige Fabrikat zu bilden.
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Es
gibt Ausform- und Vulkanisierverfahren, bei denen ein Rohreifen,
der auf einem starren torusförmigen
Träger
angeordnet ist, innerhalb der Form angeordnet wird. Diese Verfahren
werden vorzugsweise für
Reifen verwendet, die nach neuesten Baumaßnahmen ausgehend von einer
begrenzten Anzahl von elementaren Halbfabrikaten hergestellt werden,
die auf einen torusförmigen
Träger
gebracht werden, dessen Außenprofil
dem der radial inneren Fläche
des Reifens entspricht, der hergestellt werden soll. Der torusförmige Träger wird
vorzugsweise durch ein robotisiertes System zwischen einer Vielzahl
von Stationen befördert,
von denen in jeder durch automatische Abfolgen ein spezieller Aufbauschritt
des Reifens ausgeführt
wird (siehe beispielsweise Dokument
EP
0 928 680 im Namen der gleichen Anmelderin).
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Die
internationale Patentanmeldung
PCT/IB 02/04833 im
Namen der Anmelderin offenbart ein Verfahren zum Ausformen und Vulkanisieren
eines Reifens für
Fahrzeugräder,
welches die Schritte aufweist: Aufbauen eines Rohreifens auf einem
torusförmigen
Träger,
dessen Außenfläche im Wesentlichen einer
Innenfläche
des Rohreifens entspricht, Erhitzen des torusförmigen Trägers zum Übertragen von Wärme auf
die innere Reifenoberfläche,
die in Kontakt mit dem torusförmigen
Träger
steht; Pressen der inneren Oberfläche des Rohreifens gegen die
Außenfläche des
torusförmigen
Trägers
mit Hilfe wenigstens eines sekundären Arbeitsfluids, das unter
Druck steht; und Pressen einer äußeren Oberfläche des
Rohreifens gegen die Wände
eines Formhohlraums, der in einer Vulkanisierform ausgebildet ist,
mit Hilfe eines primären
Arbeitsfluids, das unter Druck steht und durch wenigstens einen
Diffusionsspalt zwischen der Außenfläche des
torusförmigen
Trägers
und der inneren Oberfläche
des Rohreifens hindurchgeht, wobei das primäre Arbeitsfluid, das unter
Druck steht, so erhitzt wird, dass es dem Rohreifen Wärme zuführt, um
seine Vulkanisierung zu veranlassen.
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Die
Anmelderin konnte nachweisen, dass durch ein Verfahren der vorstehend
erläuterten
Art wenigstens eine Teilvulkanisation der innersten Schicht des
Reifens und des Wulstbereichs erreicht wird. Auf diese Weise wird
verhindert, dass ein relatives Fließen der verschiedenen Komponenten
des Rohreifens aus elastomerem Material aufgrund des inneren Vulkanisierdrucks
vor allem in den ersten Minuten dieses Prozesses eintritt, d. h.
wenn die plastischen Eigenschaften des elastomeren Materials größer sind.
Dadurch wird gewährleistet,
dass diese Komponenten ihre Anordnung, wie in den Auslegungsspezifikationen
angegeben, am Ende des Ausform- und des Vulkanisierschritts im Wesentlichen beibehalten.
Insbesondere behalten die Karkassenlage oder die Karkassenlagen
im Wesentlichen ihre Position an dem Wulstbereich bei, was ein Strecken der
Karkassenlage oder Karkassenlagen in Übereinstimmung mit den Spezifikationen
bestimmt.
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Zusätzlich werden
in dem Wulstbereich Phänomene
des Fehlens oder einer ungleichförmigen Akkumulation
von Material vermieden, was zur Bildung von Stufen oder Diskontinuitäten in dem
Wulst führen
könnte.
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Schließlich ermöglicht die
wenigstens teilweise Vulkanisierung der radial inneren Schicht des Karkassenaufbaus
das Erreichen von wenigstens zwei wichtigen Vorteilen.
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In
der Tat wird die wenigstens teilweise vulkanisierte Auskleidung
im Wesentlichen für
das Heizfluid undurchlässig,
das bei der eigentlichen Reifenvulkanisierung verwendet wird. Auf
diese Weise wird verhindert, dass das gewöhnlich Wasserdampf enthaltende
Fluid durch die Auskleidung bis zum Erreichen der radial äußersten
Reifenschichten hindurchdringt und Defekte im fertigen Reifen und
eine Oxidation der metallischen Teile verursacht, die in dem Reifen,
beispielsweise den Gurten, vorhanden sind.
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Ein
weiterer Vorteil, der sich aus einer wenigstens teilweisen Vulkanisierung
der Auskleidung vor den Ausformungs- und Vulkanisierschritten ergibt,
beruht auf einer besonders gleichförmigen Vulkanisierung, die
eine optimale Reifenoberflächenglättung sowohl
in der radial inneren Fläche
als auch an den radial und axial äußeren Flächen ermöglicht. Tatsächlich steht
das Arbeitsfluid bei den Ausform- und Vulkanisierbedingungen direkt
in Kontakt mit den Teilen des Reifens, die bereits teilweise vulkanisiert
worden sind und deshalb ein nicht plastisches, jedoch fast elastisches
Verhalten des Materials zeigen. In diesem Fall ergibt sich eine
gleichmäßige Verteilung
des elastomeren Materials, das zu den äußersten Reifenschichten gehört, an der
Form.
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Die
Anmelderin hielt es bei dem Reifenherstellungsprozess, bei welchem
der Reifenaufbau auf einem torusförmigen Träger ausgeführt wird, für erforderlich, die Produktionszeiten
eines jeden Reifens zu verringern, um die Produktivität der Anlage
zu steigern und gleichzeitig eine genaue Geometrie des Wulsts und
seine Verbindung mit der Karkassenlage/den Karkassenlagen zu gewährleisten,
die im Wesentlichen so bleiben müssen,
wie sie von den Auslegungsbedingungen vorgesehen sind. Diese Zeiten sind
hauptsächlich
von den Ausform- und Vulkanisierzeiten abhängig, die in einem modernen
Produktionssystem kritisch sind, wie es beispielsweise in dem Dokument
WO 01/39963 im Namen der
gleichen Anmelderin beschrieben ist. Eine Verringerung der Ausform-
und Vulkanisierzeit würde
deshalb eine unmittelbare Verringerung der Gesamtproduktionszeit
ermöglichen.
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Die
Anmelderin hat somit erkannt, dass es durch Einführen wenigstens eines teilweisen
Vulkanisierschritts während
des Reifenaufbaus auf einem torusförmigen Träger möglich ist, die Gesamtproduktionszeit
zu verringern und die Gesamtzeit des abschließenden Ausform- und Vulkanisierschritts
abzusenken, während
die Eigenschaften des Wulstes und der damit verbundenen Karkassenlage/Karkassenlagen
bezogen auf die Auslegungsspezifikationen im Wesentlichen unverändert gehalten
werden.
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Insbesondere
hat die Anmelderin gefunden, dass durch Aufbauen wenigstens eines
Karkassenaufbaus auf einem torusförmigen Träger und durch Aussetzen des
letzteren einem ersten Vulkanisierungsschritt, wobei ein Druck auf
den Aufbau von der Außenseite
zur Innenseite ausgeübt
wird, ein wenigstens teilweise vulkanisierter Karkassenaufbau erhalten
wird, der in seiner Geometrie stabil ist und für die Vervollständigung
des Reifensaufbaus geeignet ist.
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Danach
ermöglicht
ein zweiter Vulkanisierschritt, der vom Ausformen des Laufflächenbandes und
der Seitenwände
begleitet wird, die Herstellung eines fertigen Reifens mit einer
stärker
reduzierten Gesamtzeit.
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Gemäß einem
ersten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
von Luftreifen für
Fahrzeugräder,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- – Zusammenbauen
eines herzustellenden Reifens auf einem torusförmigen Träger, der eine äußere Oberfläche hat,
deren Form im Wesentlichen der einer inneren Oberfläche des
Reifens entspricht,
- – Aufbauen
wenigstens eines Karkassenaufbaus auf dem Träger, wobei der Karkassenaufbau
eine ein elastomeres Material enthaltende radiale innere Schicht,
die in Kontakt mit der äußeren Oberfläche des
torusförmigen
Trägers
steht, und wenigstens eine Karkassenlage aufweist, deren Enden wenigstens
einem Wulstaufbau zugeordnet sind, der wenigstens einen ringförmigen Verstärkungsaufbau
und einen elastomeren Füller
hat,
- – Einschließen des
torusförmigen
Trägers
und des mit ihm zusammengefügten,
in Herstellung befindlichen Reifens in einen hermetisch abgedichteten
Hohlraum,
- – Zuführen eines
Arbeitsfluids in den Hohlraum, wobei die innere Oberfläche des
in Herstellung befindlichen Reifens gegen die äußere Oberfläche des torusförmigen Trägers gedrückt wird,
- – Zuführen von
Wärme zu
dem in Herstellung befindlichen Reifen für den Beginn der Vulkanisierung
wenigstens eines elastomeren Elements des Karkassenaufbaus ausgewählt zwischen
dem elastomeren Füller
und der radial inneren Schicht,
- – Herausziehen
des den in Herstellung befindlichen Reifen tragenden torusförmigen Trägers aus dem
Hohlrau,
- – Vollenden
des Aufbaus des in Herstellung befindlichen Reifens,
- – Einschließen des
aufgebauten Reifens und des torusförmigen Trägers in einen Formhohlraum, der
in einer Vulkanisierform ausgebildet ist und Wände hat, die der Form einer äußeren Oberfläche des
Reifens entsprechen, wenn die Vulkanisierung abgeschlossen ist,
- – Ausformen
des Reifens, indem er mit seiner äußeren Oberfläche gegen
die Wände
des Formhohlraums gedrückt
wird, und
- – Zuführen von
Wärme zu
dem aufgebauten Reifen für
seine Vulkanisierung.
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In
einem zweiten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Anlage
zur Herstellung von Luftreifen,
- – mit wenigstens
einer Aufbaustation, die eine automatisierte Vorrichtung zum Handhaben
eines torusförmigen
Trägers
aufweist, auf welchem jeder Rohreifen aufgebaut wird, wobei der
torusförmige
Träger
eine äußere Oberfläche hat,
deren Form im Wesentlichen der einer inneren Oberfläche des
Reifens entspricht,
- – mit
wenigstens einer Vorrichtung zum Ausführen einer teilweisen Vulkanisierung
des in Herstellung befindlichen Reifens, wobei die Vorrichtung wenigstens
einen hermetisch abgedichteten Hohlraum, der für die Aufnahme des den herzustellenden
Reifen tragenden torusförmigen
Trägers
vorgesehen ist, wenigstens eine Heizvorrichtung zum Erzeugen von
Wärme wenigstens
auf der Oberfläche
des torusförmigen
Trägers
und wenigstens eine mit dem Hohlraum verbundene Vorrichtung zum
Zuführen
eines unter Druck stehenden Arbeitsfluids aufweist, um die radial
innere Oberfläche
des in Herstellung befindlichen Reifens gegen die radial äußere Oberfläche des
torusförmigen
Trägers
zu drücken,
und
- – mit
wenigstens einer Vorrichtung zum Vulkanisieren und Ausformen des
Rohreifens, sobald er aufgebaut worden ist.
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In
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum
Ausführen
einer Teilvulkanisierung eines in Herstellung befindlichen rohen
Luftreifens, wobei die Vorrichtung wenigstens einen hermetisch abgedichteten
Hohlraum, der für
die Aufnahme eines den in Herstellung befindlichen Reifen tragenden
torusförmigen
Trägers
vorgesehen ist, wenigstens eine Heizvorrichtung zum Erzeugen von
Wärme wenigstens
an der Oberfläche
des torusförmigen
Trägers
und wenigstens eine dem Hohlraum zugeordnete Vorrichtung zum Zuführen eines
unter Druck stehenden Arbeitsfluids aufweist, um die radial innere Oberfläche des
in Herstellung befindlichen Reifens gegen die radial äußere Oberfläche des
torusförmigen
Trägers
zu drücken.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlicher aus der detaillierten
Beschreibung einiger bevorzugter, jedoch nicht ausschließlicher Ausführungsformen
eines Verfahrens und einer Anlage zur Herstellung eines Luftreifens
für Fahrzeugräder nach
der vorliegenden Erfindung ersichtlich. Diese Beschreibung erfolgt
nachstehend unter Bezug auf die beiliegende Zeichnung, die als nicht
begrenzendes Beispiel dient und in der
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1 eine
schematische vertikale, teilweise geschnittene Seitenansicht einer
bevorzugten Ausführungsform
einer Vorrichtung ist, die zu der Anlage nach der vorliegenden Erfindung
gehört.
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Ein
Reifen, der unter Verwendung der betreffenden Anlage und des betreffenden
Verfahrens hergestellt wird, hat im Wesentlichen einen Karkassenaufbau,
der von einer oder mehreren Karkassenlagen gebildet wird, deren
jeweilige gegenüberliegende
Endränder
in Eingriff mit ringförmigen
Verstärkungsaufbauten
stehen, die in innere Umfangsbereiche des Reifens integriert sind,
die gewöhnlich
als "Wulstaufbau" oder "Wulste" gekennzeichnet sind. Jeder
ringförmige
Verstärkungsaufbau
hat ein oder mehrere umfangsseitige ringförmige Einlagen oder Wulstkerne,
die vorzugsweise aus Metall hergestellt sind, und eine oder mehrere
Fülleinlagen,
die mit den Karkassenlagen verbunden sind. Der Karkassenaufbau ist
vorzugsweise innen mit einer so genannten "Auskleidung" beschichtet, d. h. einer dünnen Schicht aus
einem elastomeren Material, das, wenn die Vulkanisierung vorbei
ist, luftdicht ist, so dass die Aufrechterhalten des Reifenaufpumpdrucks
im Einsatz gewährleistet
ist.
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Auf
den Karkassenaufbau ist an einer radial äußeren Position ein Gurtaufbau
aufgebracht, der eine oder mehrere Gurtlagen aufweist, die jeweils
gekreuzte Verstärkungskorde
haben, sowie eine mögliche
zusätzliche
Gurtschicht, die einen oder mehrere Korde eines textilen oder metallischen
Materials aufweist, das wendelförmig
um die geometrische Achse des Reifens herumgewickelt ist. Zwischen
jedem der Seitenränder
des Gurtaufbaus und dem Karkassenaufbau kann eine Untergurteinlage
angeordnet werden.
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Der
Reifen hat weiterhin ein Laufflächenband,
das auf den Gurtaufbau an einer radial äußeren Position aufgebracht
ist, ein Paar von Verschleißschutzeinlagen,
von denen jede außen
nahe an einem der Reifenwulste aufgebracht ist, sowie ein Paar von
Seitenwänden,
von denen jede den Karkassenaufbau an einer seitlich äußeren Stelle
abdeckt.
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Die
erfindungsgemäße Anlage
zur Herstellung von Reifen hat vorzugsweise eine stark automatisierte
Bauweise, wie sie in dem Dokument
WO 01/39963 im
Namen der gleichen Anmelderin beschrieben ist. Insbesondere hat
die Anlage vorzugsweise eine Vielzahl von Arbeitsstationen, die
hier nicht gezeigt sind, in denen der Rohreifen aufgebaut wird.
Jede Arbeitsstation hat eine automatisierte Vorrichtung, die die
Verwendung von Robotern bei spielsweise mit mehreren Drehachsen zur
Handhabung des Reifens während
der Verarbeitung vorsieht.
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Vorzugsweise
steht jeder in Herstellung befindliche Reifen in Eingriff auf einem
torusförmigen Träger 10,
der eine äußere Oberfläche hat,
die in der Form der inneren Oberfläche des herzustellenden Rohreifens
entspricht, der deshalb zweckmäßigerweise
direkt auf dem Träger
erhalten wird.
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Der
torusförmige
Träger
10 ist
deshalb vorteilhafterweise als eine starre Form zum Ablegen der verschiedenen
Komponenten auf ihm ausgelegt, beispielsweise der Auskleidung, der
Karkassenlagen, der Verstärkungsaufbauten
an den Wulsten, der Gurtstreifen, der Seitenwände und des Laufflächenbandes,
die bei der Ausbildung des Reifens zusammenwirken. Insbesondere
werden die Reifenkomponenten vorzugsweise dadurch hergestellt, dass
Halbfabrikate auf dem torusförmigen
Träger
10 abgelegt werden,
beispielsweise langgestreckte Elemente aus elastomerem Material,
streifenförmige
Elemente aus elastomerem Material, die innen eine Vielzahl von textilen
oder metallischen Korden aufweisen, wobei die metallischen Korde
vorzugsweise aus hochzugfestem Stahl bestehen. Weitere Einzelheiten
der Ablegemodalitäten
der Reifenkomponenten auf dem torusförmigen Träger
10 sind beispielsweise
in der europäischen
Patentanmeldung beschrieben, die unter der Nummer
0 929 680 im Namen der gleichen Anmelderin
veröffentlicht
wurde.
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Die
Anlage hat weiterhin eine Ausform- und Vulkanisierstation, in welcher
die Rohreifen, wenn ihre Ausbildung abgeschlossen ist, ausgeformt
und vulkanisiert werden, um ein gewünschtes Laufflächenmuster
zusammen mit der Vernetzung des elastomeren Materials zu erhalten,
aus dem der Reifen besteht.
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Nach
der Erfindung hat die Anlage wenigstens eine Vorrichtung 100 für ein teilweises
Vulkanisieren eines noch in Bearbeitung befindlichen Rohreifens
oder speziell zur teilweisen Vulkanisierung wenigstens des Karkassenaufbaus
oder des Wulstbereichs und der inneren Oberfläche des Karkassenaufbaus, wenn
die Montage der letzteren auf dem torusförmigen Träger 10 erfolgt ist.
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Insbesondere
hat die Vorrichtung 100 eine untere Hälfte 102A und eine
obere Hälfte 102B,
die wenigstens einen inneren Hohlraum 110 begrenzen, der
vorteilhafterweise hermetisch abgedichtet ist, wobei die Hälften 102A und 102B in
Eingriff mit einer Basisplatte 103A und mit einem Schließteil 103B stehen,
das zu der unteren Hälfte 102A gehört, und
wobei wenigstens ein Dichtungselement 107 zwischen den
gegenüberliegenden
Flächen
der beiden Hälften 102A und 102B angeordnet
ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist zwischen den beiden Hälften,
nämlich
der unteren Hälfte
102a und
der oberen Hälfte
102B,
eine Scharnierverbindung, insbesondere ein Scharnier
111,
vorgesehen, das eine Drehung der oberen Hälfte
102B auf einer
vertikalen Ebene der Vorrichtung
100 ermöglicht.
Wie zu sehen ist, ist diese technische Lösung besonders vorteilhaft,
wenn eine hoch automatisierte Fertigungsanlage, wie die in dem oben
erwähnten
Dokument
WO 01/39963 offenbarte,
in Betracht kommt, da große
vertikale Räume
für eine
Bewegung des möglichen
robotisierten Arms erforderlich sind, der den torusförmigen Träger
10 trägt. Bei einer
Verwendung einer Lösung
für das
Schließen und Öffnen in
vertikaler Bauweise würde
deshalb die Anlage einen größeren volumetrischen
Raum erfordern.
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Ferner
ist eine Einrichtung zum Zuführen
eines Arbeitsfluids vorgesehen, die der Vorrichtung 100 zugeordnet
ist, die wenigstens eine Lieferleitung 108 und eine Abführleitung 109 zum
Zuführen
bzw. Abführen
des unter Druck stehenden Arbeitsfluids, beispielsweise Luft, Stickstoff
oder anderer im Wesentlichen inerter Gase an der Innenseite des
Hohlraums 110, aufweist, um, was nachstehend besser beschrieben
ist, die Innenfläche
des in Bearbeitung befindlichen Reifens gegen die Außenfläche des
torusförmigen
Trägers 10 von
außen
nach innen zu drücken.
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Die
Vorrichtung 100 hat ferner eine Einrichtung zum Aufnehmen
der torusförmigen
Vorrichtung 10, die den in Herstellung befindlichen Reifen
in dem Hohlraum trägt.
Die Einrichtung kann beispielsweise einen Sitz 112 für einen
Schaft 113 haben, von dem der torusförmige Träger 10 während seiner
Verschiebung in der betreffenden Anlage gehalten wird. Schließlich stützen Widerlagerflächen 114 den
Träger 10 horizontal
ab, wobei eine der Flächen
starr mit der oberen Hälfte 102B verbunden
ist.
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Vorzugsweise
arbeiten die Widerlagerflächen 110,
wenn sich die obere Hälfte 102B in
einem Schließzustand
befindet, zu dem torusförmigen
Träger 10 hin,
den sie wie zwei Kästen
einer Vulkanisiervorrichtung halten, d. h. sie befinden sich in
einem Anlagezustand an den Schultern des torusförmigen Trägers, wodurch ein ringförmiger oder
Kreisraum um den in Herstellung befindlichen Reifen herum erzeugt
wird, der von dem gleichen Träger
gehalten wird.
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Besonders
bevorzugt wird das von den Oberflächen 114 erzeugte
Widerlager in einem Presszustand vorzugsweise durch Hydraulikeinrichtungen
gehalten. Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform
sind beispielsweise zwei Paare von Hydraulikkolben 130,
von denen der eine mit der oberen Hälfte 102B und der
andere mit der Basisplatte 103A verbunden ist, in der Lage,
einen Druck auf den torusförmigen
Träger 10,
wie vorstehend erläutert, durch
die Widerlagerflächen 114 auszuüben, wenn die
obere Hälfte 102B auf
der unteren Hälfte 102A schließt.
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In
der Nähe
der inneren Seitenwände
der Vorrichtung 100 und deshalb an einer radial äußeren Position
zu dem torusförmigen
Träger 10,
wenn letzterer in dem Hohlraum 110 gehalten wird, ist eine
Einrichtung zum Erzeugen von Wärme
an wenigstens einer Oberfläche
des torusförmigen
Trägers 10 und vorzugsweise
auch an der Innenseite des in Herstellung befindlichen Reifens vorgesehen,
so dass eine Teilvulkanisierung des letzteren, wie bereits ausgeführt, erfolgen
kann.
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Genauer
gesagt, soll "Wärmerzeugung" hier und in den
folgenden Ansprüchen
die Erzeugung von thermischer Energie direkt "in situ" durch Umwandlung beispielsweise von
von außen
kommender Energie, magnetischer oder elektrischer Energie bedeuten.
Vorzugsweise erfolgt diese Wärmeerzeugung
in der Anlage nach der Erfindung durch magnetische Induktion, was
kurz nachstehend erläutert
wird.
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Die
Einrichtung hat vorzugsweise einen ringförmigen Induktor 150,
der vorzugsweise einen C-förmigen
Querschnitt hat. Zum Erhitzen des in Herstellung befindlichen Reifens
wird das durch den Induktor erzeugte Magnetfeld verwendet, wobei
der Induktor einen elektrischen Strom durch magnetische Induktion
wenigstens in den ferromagnetischen Teilen des torusförmigen Trägers erzeugt.
Aufgrund des Joule-Effekts erzeugt dieser Strom wenigstens in dem
Träger
Wärme.
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Um
eine geeignete Wärmeerzeugung
an der Oberfläche
des torusförmigen
Trägers,
der den in Herstellung befindlichen Reifen trägt, zu ermöglichen, wird die Verwendung
von torusförmigen
Trägern
aus metallischem Material (Stahl oder Aluminiumlegierungen) vorgesehen,
wobei das Material vorzugsweise ferromagnetisch (beispielsweise
Stahl) oder nicht ferromagnetisch (beispielsweise Aluminiumlegierungen)
ist, das vorzugsweise mit einer Schicht aus ferromagnetischem Material
an der Oberfläche überzogen
ist, das dafür
geeignet ist, durch den ringförmigen
Induktor 150 in kurzer Zeit auf die geeignete Temperatur
gebracht zu werden.
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Vorzugsweise
ist der torusförmige
Träger 10 zweckmäßigerweise
aus einer Trommel hergestellt, die zerlegt werden kann, d. h. die
aus Umfangssegmenten besteht, von denen wenigstens einige zentripetal
beweglich sind, um den torusförmigen
Träger zu
zerlegen und sein einfaches Entfernen aus dem Reifen zu ermöglichen,
wenn die Behandlung vorbei ist.
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Der
torusförmige
Träger 10 hat
weiterhin wenigstens eine Durchgangseinrichtung, der eine Leitung
(nicht gezeigt) zur Verbindung beispielsweise mit der Umgebungsatmosphäre zugeordnet
ist, die längs
des Schaftes 113 des Trägers
ausgebildet ist, um eine Diffusion von unter Druck stehendem Vulkanisierfluid
in ihr während
der Ausform- und Vulkanisierschritte zu ermöglichen.
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Die
Durchgangseinrichtung ist mit geeigneten Verzweigungen versehen,
die in dem torusförmigen
Trägerkörper ausgebildet
sind und über
die das Fluid eine Vielzahl von Leitungen erreicht, die auf die Außenfläche des
Trägers 10 münden, die
auf seiner Umfangserstreckung in geeigneter Weise verteilt und in
der Größe bemessen
sind. Die Verteilung und Größenbemessung
erfolgt so, dass ein Einführen
von elastomerem Rohmaterial in den torusförmigen Träger 10 verhindert
wird.
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Das
in der betreffenden Anlage ausgeführte Aufbauverfahren des Reifens
richtet sich nun auf die Herstellung des Karkassenaufbaus des Reifens
in den ersten Arbeitsstationen.
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Der
torusförmigen
Träger 10,
der den Karkassenaufbau 20 trägt, wird dann vorzugsweise durch
einen robotisierten Arm in den hermetisch abgedichteten Hohlraum 110 eingeführt, der
in der Vorrichtung 10 vorgesehen ist. Die Vorrichtung wird
dann geschlossen, und aufgrund des Vorhandenseins der Leitung 108 wird
das Arbeitsfluid zum Strömen
in den Hohlraum veranlasst, bis ein Druck von vorzugsweise zwischen
etwa 5 und etwa 15 bar erreicht wird, um die Innenfläche des
Karkassenaufbaus 20 von der Außenseite zur Innenseite gegen
die Außenfläche des
torusförmigen
Trägers 10 zu
drücken.
Wenn der ausgewählte
Einsatzdruck erreicht ist, beginnt der Induktor 150 an
der Oberfläche
des torusförmigen
Trägers 10 Wärme zu erzeugen,
die auf den Karkassenaufbau übertragen
wird, der von dem torusförmigen Träger gehalten
wird. Natürlich
kann alternativ der Induktor auch gleichzeitig zum Strömen des
Arbeitsfluids in den Hohlraum 110 aktiviert werden, so
dass die Wärmezufuhr
auch beginnen kann, bevor der ausgewählte Einsatzdruck erreicht
ist.
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Zusätzlich erzeugt
der Induktor an den Metallteilen des Aufbaus und somit insgesamt
in dem Aufbau eines jeden Wulstes und vor allem in den Wulstkernen
Wärme,
da letztere vorzugsweise aus Stahl bestehen. Da die auf der Oberfläche des
torusförmigen
Trägers
erzeugte Wärme
auf den Karkassenaufbau überragen
wird, wird dadurch als Folge eine Teilvulkanisierung des letzteren
in einem Zeitraum von vorzugsweise zwischen etwa 2 und etwa 5 Minuten
herbeigeführt.
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Diese
Teilvulkanisierung erfolgt vorzugsweise wenigstens an einem der
Komponententeile des Karkassenaufbaus, beispielsweise der innersten Schicht
des Karkassenaufbaus, beispielsweise an dem Teil der Auskleidung,
sowie an dem elastomeren Material, das als Füller in dem Aufbau eines jeden Wulstes
verwendet wird.
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Danach
wird über
die Leitung 109 das Arbeitsfluid aus dem hermetisch abgedichteten
Hohlraum abgezogen, der Atmosphärendruck
darin wiederhergestellt und der Induktor 150 deaktiviert.
Dann wird die Vorrichtung 100 geöffnet und der torusförmige Träger daraus,
vorzugsweise durch einen robotisierten Arm, herausgezogen und zu
den darauffolgenden Arbeitsstationen für ein Abschließen des
Aufbaus des Rohreifens transportiert.
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Alternativ
wird der Induktor vor der Wiederherstellung des Atmosphärendrucks
deaktiviert, da die an der Oberfläche des torusförmigen Trägers erzeugte
Wärmemenge
bereits für
die beabsichtigten Zwecke genügen
kann, so dass eine Teilvulkanisierung des Karkassenaufbaus bei den
schon erreichten Temperaturen, vorzugsweise zwischen etwa 100°C und etwa
200°C, und
besonders bevorzugt zwischen etwa 110°C und etwa 150°C weitergehen kann.
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Die
Leistung des magnetischen Induktors liegt vorzugsweise zwischen
etwa 25 kW und etwa 60 kW, und besonders bevorzugt zwischen etwa
33 kW und etwa 38 kW.
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Bei
Verwendung dieser Leistungen liegt die Zeit, während der der magnetische Induktor
aktiv ist, vorzugsweise zwischen etwa einer Minute und etwa sechs
Minuten, und besonders bevorzugt zwischen etwa 2,5 Minuten und 3,5
Minuten. Genau während dieser
Zeit erfolgt die Wärmeerzeugung.
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In
dem Zeitraum, währenddessen
der Aufbau des Reifens abgeschlossen wird, überträgt der torusförmige Träger weiter
Wärme durch
Wärmeleitung
auf den in Herstellung befindlichen Reifen, wodurch ein Vervollständigen der
Vulkanisation der radial innersten Schichten des Reifens und ein
Beginnen einer Teilvulkanisierung der Elemente unterstützt wird,
die schrittweise auf dem torusförmigen
Träger abgelegt
werden, so dass auf diese Weise die Zeit der Ausform- und Vulkanisiermaßnahme,
die am Ende des Reifenaufbaus auszuführen sind, reduziert ist.
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Die
Ausform- und Vulkanisiervorgänge
betreffen vorzugsweise ein Einschließen des aufgebauten Reifens
und des torusförmigen
Trägers 10 in
einen Formhohlraum, der in einer Vulkanisierform ausgebildet ist,
wobei der Hohlraum Wände
hat, deren Form einer äußeren Oberfläche des
Reifens entsprechen, wenn die Vulkanisierung abgeschlossen ist. Danach
wird der Reifen dadurch geformt, dass seine äußere Oberfläche gegen die Wände des
Hohlraums gedrückt
wird, während
dem Reifen Wärme
zugeführt
wird, vorzugsweise mit Hilfe eines Vulkanisierfluids, wie vorstehend
erläutert,
um die Vulkanisierung zu ermöglichen.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung des betreffenden Verfahrens kann
die Zuordnung des Gurtaufbaus zu dem Karkassenaufbau des in Herstellung
befindlichen Reifens ausgeführt
werden, bevor eine Teilvulkanisierung in der Vorrichtung 100 beginnt.