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Diese
Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Reinigung von
Lactid aus einem dampfförmigen
Rohlactid-Produktstrom, der mindestens das Lactid, Milchsäure, Wasser
und lineare Milchsäure-Oligomere
umfasst.
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Lactide
sind dimere cyclische Ester der Milchsäure und Zwischenprodukte in
dem Herstellungsverfahren von Polymilchsäuren (PLA) mit hohem Molekulargewicht
(HMW), die wirklich biologisch abbaubare Polymere sind, welche als
Ersatzstoffe für
biologisch nichtabbaubare Polymere benutzt werden kennen. Die Benutzung
von Milchsäure
und Lactiden zur Herstellung eines biologisch abbaubaren Polymers
ist beispielsweise in der biomedizinischen Industrie gut bekannt,
wo das Polymer zum Herstellen biologisch abbaubarer Fäden, Klammern,
Knochenplatten und biologisch aktiver, gesteuerter Freisetzungsvorrichtungen
benutzt wird.
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Lactid
wird am günstigsten
durch ein Zweischritt-Polymerisations-/Depolymerisations-Verfahren
hergestellt. Zuerst wird Milchsäure
aus einer Zuführungsquelle
zu einer (oligomeren) Polymilchsäure
mit verhältnismäßig niedrigem
Molekulargewicht (LMW-PLA) polymerisiert. Zweitens wird die LMW-PLA
erhitzt, im allgemeinen in der Gegenwart eines Katalysators, um
die LMW-PLA zu Lactid zu depolymerisieren, das als eine Komponente
eines dampfförmigen
Produktstromes zurückgewonnen
wird. Verfahren zum Durchführen
der Polymerisation und Depolymerisation sind im Fachgebiet bekannt,
siebe z. B. Gruter et al.,
US
1095205 (1914); Lowe,
US
2668162 (1954); Bhatia,
US
4835293 (1989); DeVries,
US
4797468 (1989); und Muller,
US
5053522 (1991).
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Um
die Polymilchsäure
mit hohem Molekulargewicht (HMW-PLA) zu erhalten, die zur Benutzung
als ein biologisch abbaubares Polymer erforderlich ist, ist es wesentlich,
dass die Lactide im wesentlichen frei von anderen Verunreinigungen,
wie z. B. Wasser, Milchsäure,
linearen Milchsäure-Oligomeren
und flüchtigen
Derivaten von Milchsäure,
erhalten werden, da in der Gegenwart solcher Verunreinigungen Polymilchsäure mit nicht
ausreichend hohem Molekulargewicht erhalten wird.
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Der
dampfförmige
Produktstrom, der durch Depolymerisation erzeugt wird, umfasst nicht
nur Lactid, sondern auch die oben erwähnten Verunreinigungen. Insbesondere
Wasser und Milchsäure
sind fähig,
Ringöffnungsreaktionen
mit dem Lactid einzugehen, was zu einer niedrigeren Lactid-Ausbeute
und einer erhöhten Acidität des cyclischen
Esterproduktes führt.
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Typischerweise
kann die Reinigung von Lactid durch Lösemittelextraktion oder durch
Umkristallisation aus Lösemittel
erreicht werden. Beide Verfahren sind jedoch nachteilig, da bei
ihnen Lösemittel
benutzt werden, die Vorrichtungen zum Speichern eines Lösemittels,
zum Reinigen des Produktes davon und zum Verhindern, dass das Lösemittel
in die Umwelt entweicht, erfordern. Folglich tragen solche Schritte
bedeutend zu den Investition- und Betriebskosten des Verfahrens
bei. Zudem ist bekannt, dass die Umkristallisation aufgrund von bedeutenden
Verlusten an Lactid während
des Umkristallisationsschrittes verhältnismäßig schlechte Ausbeuten ergibt.
Für die
großtechnische
Herstellung biologisch abbaubarer Polymilchsäure für eine Fülle von Anwendungen ist es
wichtig, die Ausbeuten zu maximieren und die Kosten zu minimieren,
um ein kostengünstiges Produkt
zu erhalten.
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Alternativ
kann die Destillation angewendet werden, um Lactid am einem dampfförmigen Rohlactid-Produktstrom
zu reinigen (siehe z. B.
EP 0893462 und
EP 0630371 ). Die Anwendung
der Destillation zur Reinigung von Lactid ermöglicht die kontinuierliche
Herstellung kostengünstiger
HMW-PLA.
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Als
ein Beispiel offenbart
EP 0630371 die
Anwendung der fraktionierten Destillation zur Reinigung von Lactiden.
Dazu wird ein dampfförmiger
Rohlactidstrom, der durch die Depolymerisation von LMW-PLA in einem
Reaktor erzeugt wird, vollständig
oder teilweise kondensiert und nachfolgend einer mehrstufigen Destillationskolonne
zugeführt.
Drei Fraktionen werden in der Kolonne gebildet und daraus entfernt:
eine dampfförmige
Kopffraktion, die Milchsäure
und Wasser umfasst, eine dampfförmige
Seitenfraktion, die Lactid umfasst, und eine flüssige Sumpffraktion, die Lactid
und lineare Milchsäure-Oligomere umfasst.
Die dampfförmige
Seitenfraktion, die Lactid umfasst, kann kondensiert werden, um
eine flüssige
Lactidfraktion zu gewinnen. Ein Spülstrom der flüssigen Sumpffraktion,
die Lactid und lineare Milchsäure-Oligomere
umfasst, kann dem Reaktor zugeführt
werden, so dass die linearen Milchsäure-Oligomere erneut an der Depolymerisationsreaktion
teilnehmen können,
um die Gesamtausbeute an Lactid zu optimieren. Lactid mit einem
Säuregehalt,
der zur Herstellung von HMW-PLA ausreichend niedrig ist, wurde jedoch
nur mit sehr geringen Ausbeuten erhalten.
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US 5521278 offenbart auch
die Anwendung der fraktionierten Destillation zur Reinigung von
Lactid. Das konzentrierte Lactid, das dadurch erhalten wird, wird
dann einer Schmelzkristallisation unterworfen, um gereinigtes Lactid
mit einem Acididitätspotential
von kleiner als 6 abzutrennen.
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EP 0893462 beschreibt die
Anwendung der Destillation zur Reinigung von Lactiden. Der dampfförmige Rohlactidstrom
kann als solcher einer herkömmlichen
Destillationskolonne zugeführt
werden oder vor dem Zuführen
zu der Kolonne vollständig
oder teilweise kondensiert werden. Zudem ist eine Destillationskolonne
offenbart, die unmittelbar oben auf einem Reaktor angebracht ist,
um einen einzigen umschlossenen Bereich zu erzeugen, in dem sowohl
die Reaktion zum Erzeugen des dampfförmigen Rohlactidstroms als
auch dessen Destillation stattfinden. Es ist offenbart, dass sich
in der aufgesetzten Destillationskolonne ein Gleichgewicht zwischen
niedrigsiedenden Kopfkomponenten wie Wasser und Milchsäure, der
mittelsiedenden Komponente Lactid und den hochsiedenden Komponenten,
d. h. linearen Milchsäure-Oligomeren,
einstellt; so wird eine Dreikomponententrennung angestrebt. Die
hochsiedenden Komponenten, d. h. die linearen Milchsäure-Oligomere,
die sich innerhalb der Kolonne verflüssigen, bewegen sich die Destillationskolonne
hinab direkt in den Reaktor, wo sie zur Bildung weiteren Lactids
weiter umgesetzt werden können.
Daher ist kein Spülstrom
zwischen der Destillationskolonne und dem Reaktor erforderlich,
um eine maximale LMW-PLA-Umwandlung und somit Lactidausbeute zu
erhalten. Der niedrigsiedende Kopfstrom, der im wesentlichen aus
Wasser (oder Lösemittel)
und Milchsäure
zusammengesetzt ist, wird entfernt, nachfolgend kondensiert, und
ein Anteil wird in die Destillationskolonne zurückgeführt. Das gewünschte Produkt,
d. h. das Lactid, hierin auch als die „Lactidfraktion" oder „lactidhaltige
Fraktion" bezeichnet,
wird über
einen seitlichen Auslass zurückgewonnen.
Solch ein aufgesetztes Dreikomponenten-Trennsystem ist jedoch sehr
schwierig zu betreiben, insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass sich das System oben auf einem Reaktor befindet, und es ist
schwierig, sich vorzustellen, dass auf diese Weise hohe Ausbeuten
an Lactid mit einem Säuregehalt,
der zur Herstellung von HMW-PLA ausreichend niedrig ist, erzielt
werden können.
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Um
einen oder mehrere der obigen Nachteile zu vermeiden, stellt die
vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Reinigung von
Lactid mit hoher Ausbeute und hoher Reinheit bereit, wobei das Lactid in
einer Rektifizierkolonne unter Abtrennen der nichtflüchtigen
Komponenten, d. h. linearer Milchsäure-Oligomere, und vorzugsweise
eines wesentlichen Teils der flüchtigen
Komponenten, wie z. B. Wasser und Milchsäure, von dem gewünschten
Endprodukt Lactid vorgereinigt wird, um die Ausbeute und die Reinheit
des Lactids zu erhöhen.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Reinigen von
Lactid aus einem dampfförmigen
Rohlactid-Produktstrom, der mindestens das Lactid, Milchsäure, Wasser
und lineare Milchsäure-Oligomere
umfasst, wobei der dampfförmige
Rohlactid-Produktstrom durch Depolymerisieren von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht in einem Reaktor erzeugt wird und das
Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a)
Zuführen
des dampfförmigen
Produktstromes zu einer Rektifizierkolonne, die einen Zuführungseinlass am
unteren Ende der Kolonne und einen Kopfdampfauslass am oberen Ende
der Kolonne aufweist, durch den Zuführungseinlass, wobei die Kolonne
so auf dem Reaktor angebracht ist, dass Komponenten aus dem dampfförmigen Produktstrom,
die sich innerhalb der Kolonne verflüssigen, ermöglicht wird, in den Reaktor zurückzufließen;
- (b) Bilden an dem oberen Ende der Kolonne einer ersten dampfförmigen Kopffraktion,
die im wesentlichen aus Wasser, Milchsäure und Lactid besteht, und
an dem unteren Ende der Kolonne einer hochsiedenden Fraktion, die
im wesentlichen aus Lactid und höhersiedenden
linearen Milchsäure-Oligomeren besteht;
- (c) Kondensieren aus der ersten dampfförmigen Kopffraktion mittels
eines Kondensators mindestens des Lactids, um eine erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion zu erhalten;
- (d) Entnehmen der ersten flüssigen
lactidhaltigen Kondensatfraktion.
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Wie
in dem Fachgebiet bekannt, können
LMW-PLA und ein oder mehrere Katalysatoren dem Reaktor zugeführt werden,
wo der dampfförmige
Rohiactid-Produktstrom durch Erhitzen der LMW-PLA in der Gegenwart
eines Katalysators erzeugt wird. Geeignete Katalysatoren, die in
dem Reaktor gegenwärtig
sein können, sind
im Fachgebiet gut bekannt und können
Metalle oder anorganische/organische Metallverbindungen, wie z.
B. Sn-, Ti-, Zn- oder Fe-Verbindungen, umfassen.
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Es
ist bekannt, dass von Milchsäure
zwei optische Isomere, L-Milchsäure
und D-Milchsäure,
existieren. Eines der beiden Milchsäureisomere oder Gemische davon
können
zur Herstellung von LMW-PLA und der nachfolgenden Herstellung von
Lactid benutzt werden, um L-Lactid, D-Lactid und meso-Lactid (DL-Lactid) in
einer beliebigen Kombination zu gewinnen.
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Eine
typische Depolymerisationsreaktion wird bei einem Druck von 10 bis
100 mbar, vorzugsweise von 20 bis 50 mbar, bei Temperaturen in dem
Bereich von 160 bis 270°C,
vorzugsweise von 180 bis 250°C,
stärker bevorzugt
von 200 bis 250°C,
durchgeführt.
Die Depolymerisation kann jedoch bei beliebigem Druck und Temperatur
durchgeführt
werden. Der Fachmann wird ohne weiteres in der Lage sein, diese
Parameter zu regulieren.
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Unter
den obigen Bedingungen wird das Lactid, das durch die Depolymerisation
der LMW-PLA erzeugt wird, durch Verdampfen entfernt, was einen dampfförmigen Rohlactid-Produktstrom
ergibt. Um das Entfernen zu verstärken, ist es vorteilhaft, in
dem Reaktor einen Strom eines Inertgases, wie z. B. Stickstoff-
oder Argongas, anzuwenden. Der dampfförmige Rohlactid-Produktstrom
umfasst mindestens Lactid, Milchsäure, Wasser und lineare Milchsäure-Oligomere,
wie z. B. lineare Milchsäure-Dimere,
-Trimere, -Tetramere und höhere
Oligomere, kann jedoch auch weitere Komponenten, z. B. flüchtige Milchsäurederivate,
wie z. B. Brenztraubensäure,
umfassen. Die Zusammensetzung des dampfförmigen Rohlactid-Produktstromes
kann von mehreren Parameter abhängen,
wie z. B. Reaktionstemperatur und -druck, dem Molekulargewicht der
eingeführten LMW-PLA
und dem Typ und der Menge an benutztem Katalysator und/oder Initiator.
Typischerweise kann der Lactidgehalt in dem dampfförmigen Rohlactid-Produktstrom in dem
Bereich von 65 bis 99 Gew.%, der Milchsäuregehalt in dem Bereich von
0 bis 15 Gew.% und der Gehalt an linearen Milchsäure-Oligomeren im Bereich von
0 bis 20 Gew.% liegen (siehe z. B. Beispiel 2 und 3). Der dampfförmige Rohlactid-Produktstrom
kann außerdem
Nebenprodukte umfassen, die während
der Depolymerisation von LMW-PLA erzeugt werden, wie z. B. Brenztraubensäure und
Acrylsäure
mit einem Siedepunkt unter Atmosphärendruck von 165°C bzw. 140°C.
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Erfindungsgemäß wird der
dampfförmige
Rohlactid-Produktstrom direkt einer Rektifizierkolonne zugeführt. Dem
Eintreten in die Rektifizierkolonne geht daher vorzugsweise kein
Kondensationsschritt voran. Der Ausdruck „Rektifikation" ist im Fachgebiet
gut bekannt und gibt das Reinigungsverfahren mittels Fraktionierung auf
der Grundlage von Flüchtigkeitsunterschieden
zwischen Komponenten wieder. Die diesbezügliche Reihenfolge abnehmender
Flüchtigkeit
der Hauptkomponenten des Stromes ist Wasser, Milchsäure, Lactid
und lineare Milchsäure-Dimere
und höhere
Oligomere mit Siedepunkten unter Atmosphärendruck von etwa 100, 215, 260
bzw. 350°C,
wobei die Siedepunkte von linearen Milchsäure-Trimeren, -Tetrameren usw. sogar noch
höher sind.
Die leichter flüchtigen
Komponenten in dem Strom, wie z. B. Wasser, Milchsäure, Lactid
und flüchtige, von
Milchsäure
abkommende Spezies, wie z. B. Acrylsäure und Brenztraubensäure, verdampfen
leichter als die weniger flüchtigen
Komponenten, wie z. B. lineare Milchsäure-Dimere und höhere Oligomere,
und bewegen sich daher in der Kolonne weiter nach oben. Folglich
bildet sich ein Konzentrationsgefälle, wobei die leichter flüchtigen
Komponenten am oberen Ende der Kolonne angereicht werden und die
weniger flüchtigen
Komponenten an dem unteren Ende der Kolonne angereichert werden.
Aufgrund dieses Konzentrationsgefälles liegt in der Kolonne ein
Temperaturgefälle
vor. So ist in dem unteren Ende der Kolonne die Temperatur am höchsten und
die Konzentration der am leichtesten flüchtigen Komponenten, d. h.
Wasser, Milchsäure
und Lactid, am niedrigsten und in dem oberen Ende der Kolonne die
Temperatur am niedrigsten und die Konzentration der am leichtesten
flüchtigen
Komponenten am höchsten.
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Die
wirkungsvollste Trennung wird erreicht, wenn mindestens ein Anteil
der ersten flüssigen
lactidhaltigen Kondensatfraktion der leichter flüchtigen Komponenten zurückgeführt wird,
derart, dass die Dampf- und die Flüssigkeitsfraktionen innerhalb
der Kolonne einen Gegenstrom aufweisen. So wird eine wirkungsvolle Trennung
zwischen Komponenten mit einer größeren und Komponenten mit einer
geringeren Flüchtigkeit
erzielt. Der Fachmann auf dem Gebiet der Rektifikation kennt geeignete
Bedingungen oder ist in der Lage, die Bedingungen in einer einfachen
Weise herzustellen, um die obige Trennung zu optimieren.
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Da
in der Rektifizierkolonne ein Konzentrationsgefälle der Verbindungen vorliegt,
können
die Auslässe in
der Kolonne so angeordnet werden, dass Fraktionen, die mit einem
gewünschten
Produkt, z. B. Lactid, angereichert sind, der Kolonne an der Position
des Auslasses entnommen werden können.
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Erfindungsgemäß wird das
Konzentrationsgefälle
so gebildet, dass die dampfförmige
Kopffraktion an dem oberen Ende der Kolonne mit Wasser, Milchsäure und
Lactid angereichert wird, wohingegen die dampfförmige Sumpffraktion am unteren
Ende der Kolonne mit Lactid und linearen Milchsäure-Oligomeren angereichert wird. Die Lactidfraktion
wird am oberen Ende der Kolonne abgezogen.
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Erfindungsgemäß wird die
Rektifizierkolonne mit ihrem unteren Ende so auf dem Reaktor angebracht, dass
ein einziger umschlossener Bereich geschaffen wird, in dem sowohl
die Herstellung als auch die Reinigung von Lactid stattfinden. Folglich
wird den Komponenten, die sich in der Rektifizierkolonne verflüssigen,
ermöglicht,
direkt in den Reaktor zurückzufließen, um
so die erneute Teilnahme an der Depolymerisationsreaktion zu ermöglichen.
Daher ist kein Spülstrom,
wie z. B. in
EP 0630371 beschrieben,
erforderlich, um die Ausbeute an Lactid zu verbessern. Die Rektifizierkolonne
kann von jedem beliebigen Typ von bekannter Rektifizierkolonne sein,
der den Kontakt zwischen den dampfförmigen und flüssigen Fraktionen
ermöglicht,
wie z. B. eine Bodenkolonne oder eine Packungskolonne. Vorzugsweise
ist die Rektifizierkolonne eine Packungskolonne, da die Benutzung
von Packungskolonnen bei verminderten Drücken günstiger ist. Vorzugsweise ist
die Rektifizierkolonne mit strukturiertem Packungsmaterial gepackt,
um den Kontakt zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit zu verbessern und
den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren. Das Minimieren des Flüssigkeitsinhaltes führt zu einem
geringeren Druckabfall über
der Kolonne. Der Fachmann ist in der Lage, das zweckmäßige Packungsmaterial
für das
beabsichtigte Ziel anzuwenden. Die Rektifikation wird vorzugsweise
unter verminderten Drücken
durchgeführt.
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Der
dampfförmige
Rohlactid-Produktstrom, der in dem Reaktor erzeugt wird, tritt somit
am unteren Ende der Rektifizierkolonne am Zuführungseinlass ein. Der Zuführungseinlass
ist als die Kolonnenöffnung
definiert, wo die Kolonne mit dem Reaktor verbunden ist. Hierin
definiert „unteres
Ende" eine untere
Zone in der Kolonne; unteres Ende bedeutet daher nicht unbedingt
den Sumpf der Kolonne, sondern kann auch ein Ort in dessen Nachbarschaft
sein.
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Am
oberen Ende der Kolonne, d. h. dem Ende der Kolonne, das nicht mit
dem Reaktor verbunden ist, wird eine erste dampfförmige Kopffraktion
gebildet, die im wesentlichen aus Wasser, Milchsäure und Lactid besteht, und
am unteren Ende der Kolonne wird eine dampfförmige Fraktion gebildet, die
im wesentlichen aus Lactid und höhersiedenden
linearen Milchsäure-Oligomeren
besteht. Der Fachmann wird in der Lage sein, geeignete Drücke, Temperaturen
und Ströme
in der Kolonne festzulegen und zu steuern, um solche Fraktionen zu
bilden. Hierin definiert „oberes
Ende" eine obere
Zone in der Kolonne; oberes Ende bedeutet daher nicht unbedingt
den Kopf der Kolonne, sondern kann auch ein Ort in dessen Nachbarschaft
sein. Jedoch ist vorzugsweise das obere Ende der Kolonne am Kopf
der Kolonne.
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Aus
der ersten dampfförmigen
Kopffraktion im oberen Ende der Kolonne wird mindestens das Lactid mittels
eines Kondensators kondensiert, um eine erste flüssige lactidhaltige Kondensatfraktion
zu erhalten, und die erste flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion wird aus der Kolonne entfernt. Das
erste flüssige
lactidhaltige Kondensat, hierin auch als rektifiziertes Lactid bezeichnet,
umfasst Lactid und kann Wasser und Milchsäure umfassen, ist jedoch vorzugsweise
im wesentlichen frei von linearen Milchsäure-Oligomeren. Somit ist das erste flüssige lactidhaltige
Kondensat im wesentlichen frei von linearen Milchsäure-Oligomeren
und ist daher im Vergleich zu dem dampfförmigen Rohlactid-Produktstrom
wesentlich gereinigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst Schritt c) in dem obigen Verfahren das teilweise Kondensieren
der ersten dampfförmigen
Kopffraktion, derart, dass mindestens das Wasser in der Dampfphase verbleibt
und aus dem Kondensator entfernt wird und mindestens das Lactid
kondensiert wird, um eine erste flüssige lactidhaltige Kondensatfraktion
zu erhalten. So wird eine starker gereinigte erste flüssige lactidhaltige Kondensatfraktion
erhalten, die hauptsächlich
Lactid und möglicherweise
auch Milchsäure
umfasst, im wesentlichen aber frei von sowohl linearen Milchsäure-Oligomeren
als auch Wasser ist. Vorzugsweise werden mindestens 80 Gew.% des
Wassers in der Dampfphase entfernt, stärker bevorzugt mindestens 90
Gew.%, noch starker bevorzugt mindestens 95 Gew.%, am stärksten bevorzugt
mindestens 98 Gew.%. Daher ist die erhaltene erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion im Vergleich zu dem dampfförmigen Rohlactid-Produktstrom
wesentlich gereinigt, da die Kondensatfraktion wesentlich weniger
oder kein Wasser und weniger oder keine linearen Milchsäure-Oligomere
umfasst.
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In
einer starker bevorzugten Ausführungsform
umfasst Schritt c) das teilweise Kondensieren der ersten dampfförmigen Kopffraktion,
derart, dass mindestens das Wasser und eine wesentliche Menge der
Milchsäure
in der Dampfphase verbleiben und aus dem Kondensator entfernt werden
und mindestens das Lactid kondensiert wird, um eine erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion zu erhalten, was eine noch starker gereinigte
erste flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion ergibt, die Lactid und eine unwesentliche
Menge Milchsäure
enthält,
wobei die Fraktion im wesentlichen frei von linearen Milchsäure-Oligomeren,
Wasser und einer wesentlichen Menge Milchsäure ist. Vorzugsweise werden
mindestens 80 Gew.% des Wassers in der Dampfphase entfernt, starker
bevorzugt mindestens 90 Gew.%, noch starker bevorzugt mindestens
95 Gew.%, am stärksten
bevorzugt mindestens 98 Gew.%. Vorzugsweise werden mindestens 50
Gew.% der Milchsäure
in der Dampfphase entfernt, stärker
bevorzugt mindestens 60 Gew.%, noch stärker bevorzugt mindestens 70 Gew.%,
wiederum stärker
bevorzugt mindestens 80 Gew.%, am stärksten bevorzugt mindestens
90 Gew.%.
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Die
Kondensatortemperaturen, die zur vollständigen oder teilweisen Kondensation
von Lactid erforderlich sind, können
variieren. Der Fachmann wird ohne weiteres in der Lage sein, geeignete
Kondensatortemperaturen festzulegen. Der (Teil-) Kondensator kann
oben auf der Rektifizierkolonne angebracht sein oder sich abstromseitig
von der Rektifizierkolonne befinden.
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Um
die linearen Milchsäure-Oligomere
wirkungsvoll aus dem dampfförmigen
Rohlactid-Produktstrom zu
entfernen, wird ein Anteil der ersten flüssigen lactidhaltigen Kondensatfraktion
vorzugsweise in die Kolonne zurückgeführt. Das „Rücklaufverhältnis" ist ein Maß dafür, wie viel
eines flüssigen
Kondensats als Rücklauf
in die Kolonne zurückgeführt wird,
und ist definiert als das Verhältnis
des flüssigen
Kondensatstroms, der in die Kolonne zurückgeführt wird, zu dem flüssigen Kondensatstrom,
der aus der Kolonne entfernt wird. Das Rücklaufverhältnis beträgt vorzugsweise zwischen 0,01
und 5, stärker
bevorzugt zwischen 0,025 und 2, am stärksten bevorzugt zwischen 0,05
und 1. Ein Rücklaufverhältnis von
5 bedeutet z. B., dass von der kondensierten Materie 5 Volumina
zu der Kolonne zurückgeführt werden,
wohingegen 1 Volumen der Kolonne entnommen wird.
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Vorteilhafterweise
umfasst die erste flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion mindestens 90 Gew.% Lactid und 0
bis 10 Gew.% Milchsäure,
stärker
bevorzugt mindestens 96 Gew.% Lactid und 0 bis 4 Gew.% Milchsäure.
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In
Abhängigkeit
von der gewünschten
Reinheit des Lactids kann die erste flüssige lactidhaltige Kondensatfraktion
von Schritt d) einem oder mehreren Destillationsschritten unterworfen
werden. Die Destillationsschritte können so durchgeführt werden,
wie es z. B. aus
EP 0623153 und
EP 0893462 oder
EP 0630371 bekannt ist,
jedoch kann jeder im Fachgebiet bekannte Destillationstyp angewendet
werden, um die erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion weiter zu reinigen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen der eine oder die mehreren Destillationsschritte die folgenden
Schritte:
- (i) Zuführen der ersten flüssigen lactidhaltigen
Kondensatfraktion in eine Destillationskolonne, wobei die Kolonne
ein Sumpf-Ende und ein Kopf-Ende und einen Zuführungseinlass zwischen dem
Sumpf-Ende und dem Kopf-Ende aufweist, die Kolonne ferner einen
zweiten Kopfdampfauslass am Kopf-Ende der Kolonne, einen Flüssigkeitsauslass
am Sumpf-Ende und einen seitlichen Dampfauslass, der sich zwischen
dem Zuführungseinlass
und dem Flüssigkeitsauslass
befindet, umfasst;
- (ii) Bilden
– einer
zweiten dampfförmigen
Kopffraktion, die Milchsäure
und gegebenenfalls Wasser umfasst, im Kopf-Ende der Kolonne,
– einer
dampfförmigen
Sumpffraktion, die Lactid umfasst, im Sumpf-Ende der Kolonne,
und
– einer
flüssigen
Sumpffraktion unter der dampfförmigen
Sumpffraktion, die Lactid und lineare Milchsäure-Oligomere umfasst;
- (iii) Entfernen der zweiten dampfförmigen Kopffraktion durch den
Kopfdampfauslass;
- (iv) Entfernen der dampfförmigen
Sumpffraktion, die Lactid umfasst, durch den seitlichen Dampfauslass;
- (v) Ententfernen der flüssigen
Sumpffraktion durch den Flüssigkeitsauslass.
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Zur
weiteren Reinigung wird die erste flüssige lactidhaltige Kondensatfraktion
einer Destillationskolonne, hierin auch als „zweite Kolonne" bezeichnet, zugeführt. Diese
zweite Kolonne umfasst einen Zuführungseinlass,
der sich zwischen dem Kopf-Ende und dem Sumpf-Ende der Kolonne befindet,
dem die erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion zugeführt
wird. Vorzugsweise befindet sich der Zuführungseinlass in einem Abstand
sowohl zu dem Kopf-Ende als auch dem Sumpf-Ende der Kolonne, vorzugsweise
in der Nähe
eines Mittelpunktes der Kolonne.
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Die
Destillationskolonne kann von jedem beliebigen Kolonnen-Typ sein,
der im Fachgebiet bekannt ist und den Kontakt zwischen den dampfförmigen und
flüssigen
Fraktionen ermöglicht,
wie z. B. eine Bodenkolonne oder eine Packungskolonne. Vorzugsweise
ist die Destillationskolonne eine Packungskolonne, da die Benutzung
solch einer Kolonne bei verminderten Drücken günstiger ist. Vorzugsweise ist
die Destillationskolonne mit strukturiertem Packungsmaterial gepackt,
um den Kontakt zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit zu verbessern und
den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren, was zu einem geringeren Druckabfall über der
Kolonne und zur Minimierung der Reaktion zwischen den verschiedenen
gegenwärtigen
Spezies führt.
Der Fachmann ist in der Lage, das zweckmäßige Packungsmaterial für das beabsichtigte
Ziel zu verwenden.
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Wie
im Fachgebiet bekannt, bildet sich in dem Destillationsverfahren
ein Konzentrationsgefälle,
wobei die niedrigsiedenden Komponenten am Kopf-Ende der Kolonne
angereichert werden und die hochsiedenden Komponenten am Sumpf-Ende
der Kolonne angereichert werden. Daher wird die zweite dampfförmige Kopffraktion
im Kopf-Ende der Kolonne gebildet, das an niedrigsiedenden Komponenten,
d. h. Milchsäure
und gegebenenfalls Wasser, angereichert wird. Die flüssige Sumpffraktion
umfasst im wesentlichen Lactid und hochsiedende lineare Milchsäure-Oligomere,
wobei die letztgenannten aufgrund von Nebenreaktion gebildet werden,
die unter den Betriebsbedingungen der zweiten Kolonne erfolgen,
wohingegen die dampfförmige
Sumpffraktion knapp über
der flüssigen
Sumpffraktion im wesentlichen nur aus Lactid bestehen wird. Vorzugsweise befindet
sich am Sumpf-Ende der Kolonne ein Verdampfer, der die Energie erzeugt,
die zur Reinigung benötigt wird.
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Die
zweite dampfförmige
Kopffraktion, die Milchsäure
und gegebenenfalls Wasser umfasst, wird durch den Kopfdampfauslass
entnommen und kann nachfolgend einem Kondensator zugeführt werden,
um eine flüssige
milchsäurehaltige
Kondensatfraktion zu bilden. Insbesondere wenn die zweite dampfförmige Kopffraktion
noch Wasser umfasst, kann der Kondensator ein Teilkondensator sein,
um Wasser zu entfernen, um auch eine gereinigte flüssige Milchsäure-Kondensatfraktion
zu erzeugen. Vorzugsweise wird ein Anteil der erzeugten flüssigen milchsäurehaltigen
Kondensatfraktion in die zweite Kolonne zurückgeführt, um eine wirkungsvolle
Trennung zwischen Milchsäure
und Lactid zu erhalten. Das Rücklaufverhältnis befindet
sich vorzugsweise in dem Bereich von 0,1 bis 20, starker bevorzugt
in dem Bereich von 0, 5 bis 15, am stärksten bevorzugt in dem Bereich
von 1 bis 10.
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Die
dampfförmige
Sumpffraktion, die Lactid umfasst, wird durch einen seitlichen Dampfauslass
entfernt, der sich zwischen dem Sumpf-Ende und dem Mittelpunkt der
zweiten Kolonne befindet. Der seitliche Dampfauslass befindet sich
vorzugsweise etwas oberhalb der siedenden flüssigen Sumpffraktion, so dass durch
den seitlichen Dampfauslass im wesentlichen nur Lactid entfernt
wird.
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Vorzugsweise
wird ein Anteil der flüssigen
Sumpffraktion aus der zweiten Kolonne entfernt, um die Anreicherung
linearer Milchsäure-Oligomere
in der flüssigen
Fraktion zu verhindern.
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Der
Zuführungsgeschwindigkeit
der ersten flüssigen
lactidhaltigen Kondensatfraktion zu der Kolonne und die Entnahmegeschwindigkeit
der zweiten dampfförmigen
Kopffraktion, der dampfförmigen
Sumpffraktion und der flüssigen
Sumpffraktion werden vorzugsweise so aufeinander abgestimmt, dass
in der Kolonne ein im wesentlichen stationärer Zustand bewahrt werden
kann, um ein kontinuierliches Verfahren zu ermöglichen. Der Fachmann wird
ohne weiteres in der Lage sein, geeignete Zuführungs- und Entnahmegeschwindigkeiten festzulegen.
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In
dem Destillationsschritt werden die besten Ergebnisse bei niedrigen
Temperaturen und Drücken
erreicht. Niedrigere Temperaturen minimieren das mögliche Eintreten
von Nebenreaktionen zwischen Milchsäure und Lactid, die zu Produktverlust
und Verunreinigung der dampfförmigen
Sumpffraktion, die Lactid umfasst, führen können. Vorzugsweise wird der
Destillationsschritt unter verminderten Drücken, stärker bevorzugt bei Drücken von
10 bis 100 mbar, am stärksten
bevorzugt von 20 bis 50 mbar, vorzugsweise bei einer Temperatur von
nicht mehr als 180°C,
stärker
bevorzugt von nicht mehr als 170°C, noch
stärker
bevorzugt von nicht mehr als 160°C,
vorzugsweise von etwa 150°C,
durchgeführt.
Zudem werden die Verfahren der Depolymerisation von LMW-PLA, der
Rektifikation und der Destillation in einer kontinuierlichen Weise
durchgeführt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Destillationsschritt ferner den Schritt (vi) des Kondensierens
der dampfförmigen
Sumpffraktion, die Lactid umfasst und in Schritt (iv) erhalten wird,
um eine zweite flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion zu erhalten. Die Kondensation ist
bevorzugt, da sich Lactid in flüssiger,
kondensierter Form einem nachfolgenden System, z. B. einem zusätzlichen
Reinigungssystem oder einem Polymerisationssystem, leichter zuführen lässt.
-
Die
dampfförmige
Sumpffraktion und/oder die zweite flüssige lactidhaltige Kondensatfraktion,
die erhalten werden wie oben beschrieben, umfassen vorzugsweise
mindestens 99 Gew.%, vorzugsweise mindestens 99,5 Gew.%, Lactid.
Die Menge an hydroxylhaltigen Verbindungen in der dampfförmigen Sumpffraktion und/oder
der zweiten flüssigen
lactidhaltigen Kondensatfraktion beträgt vorzugsweise weniger als
50 meq/kg, stärker
bevorzugt weniger als 20 meq/kg und am stärksten bevorzugt weniger als
10 meq/kg. So wird ein Lactid mit zur Polymerisation ausreichender
Reinheit erhalten, das z. B. zur Herstellung von HMW-PLA geeignet
ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird die flüssige
Sumpffraktion des Destillationsschrittes zu dem Reaktor zurückgeführt, um
die Gesamtausbeute an Lactid aus einer Zuführungsquelle zu optimieren.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren
wie oben offenbart, wobei das Verfahren ferner den Schritt des Entfernens
von Carbonsäure-
und/oder hydroxythaltigen Verbindungen in einer der Lactid umfassenden
Fraktionen, die in Schritt (d), (iv), (v) oder (vi) erhalten werden,
um die Lactid umfassenden Fraktionen weiter zu reinigen, umfasst.
-
Das
Entfernen von Restsäuren
kann z. B. durch gut bekannte Verfahren des Standes der Technik
erreicht werden, wie z. B. das Zugeben von organischen Basen, wie
z. B. Pyridin und Trialkylaminen oder Phosphinen, zu der Lactid
umfassenden Fraktion, um mit den Säuren Salze zu bilden, das Abfangen
von Säuren mit
basischen Metallsalzen oder durch Benutzen von Aktivkohle oder Siliziumdioxid-
oder Aluminiumoxidpulvern, an denen die Säuren adsorbiert werden. Jedoch
kann jedes beliebige chemische Verfahren zum Entfernen von Carbonsäure- und/oder
hydroxylhaltigen Verbindungen aus einer der Lactid umfassenden Fraktionen benutzt
werden.
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Die
Lactid umfassende Fraktion kann in Schritt (d), (iv), (v) oder (vi)
erhalten werden und umfasst mindestens Lactid und gegebenenfalls
Milchsäure,
Wasser und lineare Milchsäure-Oligomere.
Jedoch können auch
andere Carbonsäure-
und/oder hydroxylhaltige Verbindungen gegenwärtig sein. Die Lactid umfassende Fraktion
kann dampfförmig
sein wie die Lactid umfassende Fraktion, die in Schritt (iv) erhalten
wird, oder kann flüssig
sein wie die Lactid umfassende Fraktion, die in einem der Schritte
(d), (v) oder (vi) erhalten wird.
-
Vorzugsweise
umfasst das Entfernen von Carbonsäure- und/oder hydroxylhaltigen
Verbindungen in einer der Lactid umfassenden Fraktionen, die in
Schritt (d), (iv), (v) oder (vi) erhalten werden, die folgenden Schritte:
- I. Inkontaktbringen einer der Lactid umfassenden
Fraktionen, die in Schritt (d), (iv), (v) oder (vi) erhalten wird,
mit einem festen Abfangmaterial, das mindestens eine funktionelle
Gruppe umfasst, die fähig
ist, mit einer oder mehreren Carbonsäure- und/oder hydroxylhaltigen
Verbindungen, die gegebenenfalls in der Lactid umfassenden Fraktion
gegenwärtig
sind, eine kovalente Bindung auszubilden, wodurch ermöglicht wird,
dass mindestens die eine funktionelle Gruppe des Abfangmaterials
selektiv mit der einen oder den mehreren Carbonsäure- und/oder hydroxylhaltigen
Verbindungen, die gegebenenfalls in der Lactid umfassenden Fraktion
gegenwärtig
sind, unter Ausbildung einer kovalenten Bindung damit reagiert;
- II. Trennen des Abfangmaterials mit gebundenen Carbonsäure- und/oder
hydroxylhaltigen Verbindungen von der Lactid umfassenden Fraktion,
um eine im wesentlichen gereinigte, Lactid umfassende Fraktion zu erhalten.
-
Das
letztgenannte Abfangverfahren zum Entfernen von Carbonsäure- und/oder
hydroxylhaltigen Verbindungen, wie z. B. Wasser, Milchsäure und
linearen Milchsäure-Oligomeren,
aus einer Lactid umfassenden Fraktion, die mindestens Lactid umfasst,
ist vorteilhaft, da es nicht die Nachteile herkömmlicher Verfahren aufweist.
Das Entfernen von Säuren
durch Zugeben organischer Basen ist im allgemeinen bei höheren Temperaturen
ungeeignet, da viele stickstoffhaltige Basen eine Neigung aufweisen,
zu oxidieren und das säurehaltige Gemisch
zu färben,
und Metallionen als Katalysatoren wirken können, insbesondere in Gemischen,
die polymerisierbare Moleküle
enthalten, wie z. B. milchsäurehaltige
Gemische. Ein wesentlicher Nachteil der Aktivkohle und der Siliziumdioxid-
oder Aluminiumoxidpulver ist die geringe Kapazität bei niedrigen Säurekonzentrationen
und bei hohen Temperaturen.
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Das
obige irreversible Abfangverfahren ist nicht nur zum Entfernen von
Milchsäure
und linearen Milchsäure-Oligomeren
aus einer Lactid umfassenden Fraktion, die mindestens Milchsäure und
Lactid umfasst, geeignet, sondern kann zum Entfernen einer beliebigen
Carbonsäure-
und/oder hydroxylhaltigen Verbindung(en) aus einem beliebigem Gemisch
von Verbindungen benutzt werden, um ein im wesentlichen gereinigtes
Produkt zu erhalten. Zudem kann das Verfahren zum Entfernen von
Milchsäure
und/oder linearen Milchsäure-Oligomeren
aus einer beliebigen lactidhaltigen Zubereitung benutzt werden.
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Das
feste Abfangmaterial kann z. B. in der Form eines Pulvers, von Kügelchen,
Fasern, Fäden,
gewebten oder nichtgewebten Materialien vorliegen. Solche Materialien
können
von einer Flüssigkeit
mit beliebiger Viskosität
leicht abgetrennt werden.
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Das
Abfangverfahren kann in jedem Systemtyp durchgeführt werden, der das Inkontaktbringen
der Lactid umfassenden Fraktion, entweder dampfförmig oder flüssig, mit
dem festen Abfangmaterial ermöglicht. Verfahren
zum Inkontaktbringen und Trennen der Lactid umfassenden Fraktion
und des festen Abfangmaterials werden dem Fachmann ohne weiteres
offensichtlich sein. Das Inkontaktbringen könnte beispielsweise durch Führen einer
dampfförmigen,
Lactid umfassenden Fraktion, wie z. B. der Lactid umfassenden Fraktion, die
in Schritt (iv) erhalten wird, entlang einer Oberfläche, die
das feste Abfangmaterial enthält,
oder einfach durch Mischen einer flüssigen, Lactid umfassenden
Fraktion, wie z. B. der Lactid umfassenden Fraktion, die in Schritt
(d), (v) oder (vi) erhalten wird, mit Kügelchen, die das feste Abfangmaterial
umfassen, durchgeführt
werden. Das Trennen der Lactid umfassenden Fraktion und des Abfangmaterials
kann durch jedes beliebige herkömmliche
Mittel, wie z. B. Filtration, erreicht werden Durch Wählen einer
spezifischen funktionellen Gruppe kann das Säure-Abfangverfahren feinabgestimmt
werden. Beispielsweise reagieren Isocyanate verhältnismäßig schnell mit Hydroxylgruppen; von Anhydriden
ist bekannt, dass sie verhältnismäßig schnell
mit Alkoholgruppen reagieren; epoxidierte Gruppen sind besonders
geeignet zum Entfernen von Verbindungen mit einer Carbonsäuregruppe
usw. Vorzugsweise wird die mindestens eine funktionelle Gruppe des
Abfangmaterials aus der Gruppe ausgewählt, die aus Epoxid-, Amin-,
Amid-, Cyano- und Anhydridgruppen besteht. Nichteinschränkende Beispiele
für solche
reaktiven Gruppen sind Harze auf Basis olefinischer Copolymere,
die Maleinsäureanhydrid-,
Acrylamid- oder Glycidylmethacrylat-Comonomere enthalten.
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Das
Abfangverfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird das Abfangen von Säure in einer kontinuierlichen
Weise durchgeführt,
um für
ein wirkungsvolles und kostengünstiges
Verfahren zu sorgen. Vorzugsweise wird das Abfangen von Säure bei
erhöhten
Temperaturen durchgeführt,
stärker
bevorzugt bei Temperaturen in dem Bereich von 100 bis 180°C, am stärksten bevorzugt in
dem Bereich von 100 bis 150°C.
-
Die
Erfindung wird mm unter Bezugnahme auf Figuren und Beispiele veranschaulicht.
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Es
wird auf 1 Berg genommen, worin LMW-PLA
durch Leitung 1 einem Reaktor 2 zugeführt wird. Im
Reaktor 2 wird Lactid durch Depolymerisieren der LMW-PLA
bei einer Temperatur und einem Druck hergestellt, die ausreichend
sind, um das Lactid bei seiner Entstehung zu verdampfen, was einen
dampfförmigen Rohlactid-Produktstrom
(Pfeil 3) ergibt. Reaktor 2 kann den erforderlichen
Katalysator enthalten; alternativ kann der Katalysator dem Reaktor 2 durch
eine separate Leitung (nicht gezeigt) zugeführt oder über Leitung 1 zusammen
mit der LMW-PLA zugeführt
werden.
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Der
dampfförmige
Rohlactid-Produktstrom 3 tritt in eine Rektifizierkolonne 4 ein,
die so auf dem Reaktor 2 angebracht ist, dass der Reaktor 2 und
die Kolonne 4 einen einzigen umschlossenen Bereich bilden.
Der dampfförmige
Rohlactid-Produktstrom 3 tritt durch den Zuführungseinlass 6 am
unteren Ende 5 der Kolonne in die Rektifizierkolonne 4 ein.
Um das Abziehen des erzeugten Lactids aus dem Reaktor 2 zu
der Kolonne 4 zu verbessern, kann ein Strom von Stickstoff
oder einem beliebigen anderen Inertgas in den Reaktor 2 eingeführt werden
(nicht gezeigt). Die leichter flüchtigen
Komponenten des dampfförmigen
Rohlactid-Produktstroms 3 werden am oberen Ende 7 der
Kolonne 4 angereichert, während die weniger flüchtigen
Komponenten am unteren Ende 5 der Kolonne 4 angereichert
werden. Folglich bildet sich im oberen Ende 7 der Kolonne 4 eine erste
dampfförmige
Kopffraktion, die im wesentlichen aus Wasser, Milchsäure und
Lactid besteht, und am unteren Ende 5 der Kolonne 4 eine
hochsiedende Fraktion, die im wesentlichen aus Lactid und höhersiedenden linearen
Milchsäure-Oligomeren
besteht. Die dampfförmige
Kopffraktion wird über
Leitung 8 entfernt und nachfolgend einem Kondensator oder
Teilkondensator 9 zugeführt,
der sich abstromseitig von der Rektifizierkolonne 4 befinden
kann oder oben auf der Rektifizierkolonne 4 angebracht
sein kann. In dem (Teil-)Kondensator 9 wird mindestens
das Lactid kondensiert, um eine gereinigte erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion zu erhalten. Vorzugsweise wird die dampfförmige Kopffraktion
teilweise kondensiert, so dass Wasser und vorzugsweise auch eine
wesentliche Menge der vorhandenen Milchsäure in der Dampfphase verbleiben
und über Leitung 10 dem
(Teil-)Kondensator 9 entnommen werden. Die erste flüssige lactidhaltige
Kondensatfraktion wird durch Leitung 11 dem (Teil-)Kondensator 9 entnommen.
Ein Anteil der ersten flüssigen
lactidhaltigen Kondensatfraktion kann durch Leitung 12 zu
der Rektifizierkolonne 4 zurückgeführt werden, um eine wirkungsvolle Trennung
der Komponenten in dem dampfförmigen
Rohlactid-Produktstrom 3 zu erhalten. Vorzugsweise umfasst
die zurückgeführte erste
lactidhaltige Kondensatfraktion kein Wasser, um so das Eintreten
von Nebenreaktionen zu verhindern und die Ausbeute an Lactid zu
maximieren. Infolge des Rückführens kann
ein Wärmetausch
zwischen leichter flüchtigen
flüssigen
Komponenten, wie z. B. Wasser, Milchsäure oder Lactid, und den weniger
flüchtigen
dampfförmigen
Komponenten, wie z. B. linearen Milchsäure-Oligomeren, erfolgen, wodurch die
leichter flüchtigen
Komponenten dampfförmig
werden, wohingegen sich die weniger flüchtigen Komponenten verflüssigen können. Diese
verflüssigten
Komponenten können
sich die Kolonne hinab bewegen und erneut in den Reaktor 2 eintreten
(Pfeil 13). Im Reaktor 2 können die verflüssigten
Komponenten erneut an der Depolymerisationsreaktion teilnehmen.
-
Gegebenenfalls
kann ein Spülstrom 14,
der LMW-PLA und lineare Milchsäure-Oligomere
umfasst, aus dem Reaktor 2 entfernt werden, z. B. um eine
gute Qualität
des Reaktorinhaltes hinsichtlich der Rohlactid-Herstellung zu bewahren.
-
Die
erste flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion kann direkt benutzt werden, wird
jedoch vorzugsweise durch Leitung 11 einer Destillationskolonne 15 zugeführt, durch
einen Zuführungseinlass 16,
der sich zwischen dem Kopf-Ende 17 und dem Sumpf-Ende 18 der
Kolonne 15 befindet. In der Destillationskolonne 15 werden
die Temperaturen und Drücke
so geregelt, dass sich eine dampfförmige Kopffraktion, die hauptsächlich Milchsäure umfasst,
eine dampfförmige
Sumpffraktion, die hauptsächlich
Lactid umfasst, und eine flüssige Sumpffraktion
unter der dampfförmigen
Sumpffraktion, die hauptsächlich
Lactid und lineare Milchsäure-Oligomere
umfasst, bilden. Zu diesem Zweck ist vorzugsweise ein Verdampfer
vorhanden, vorzugsweise am Sumpf-Ende 18 der Kolonne 15 (nicht
gezeigt). Die dampfförmige
Kopffraktion, die hauptsächlich
Milchsäure umfasst,
wird über
Leitung 19 der Destillationskolonne 15 entnommen
und kann nachfolgend einem Kondensator 20 zugeführt werden,
um eine flüssige
milchsäurehaltige
Kondensatfraktion zu bilden. Ein Anteil der flüssigen milchsäurehaltigen
Kondensatfraktion kann durch Leitung 21 zu der Destillationskolonne
zurückgeführt werden,
um eine optimale Trennung von Komponenten der ersten flüssigen lactidhaltigen
Kondensatfraktion zu erzielen, wie oben beschrieben, und der andere
Anteil der flüssigen
milchsäurehaltigen
Kondensatfraktion kann dem Kondensator 20 durch Leitung 22 entnommen
und verworfen oder als Zuführungsquelle
wiederverwendet werden, um zu LMW-PLA polymerisiert zu werden. Die
flüssige
Sumpffraktion kann der Kolonne 15 über Leitung 23 entnommen
werden und zu dem Reaktor 2 zurückgeführt werden, um die Gesamtausbeute an
Lactid zu erhöhen.
Die dampfförmige
Sumpffraktion, die das gereinigte Lactid umfasst, wird durch Leitung 24 entnommen
und kann nachfolgend einem Kondensator 25 zugeführt werden,
um eine zweite flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion zu erhalten, die einem beliebigen
weiteren Reinigungssystem oder einem beliebigen Polymerisationssystem
zugeführt
oder bis zur weiteren Verarbeitung gelagert werden kann. Gegebenenfalls
kann die zweite flüssige
lactidhaltige Kondensatfraktion durch Leitung 26 einem
beliebigen Typ von System 27 zugeführt werden, worin die lactidhaltige
Fraktion mit dem festen Abfangmaterial in Kontakt gebracht wird,
um Carbonsäure-
und/oder hydroxylhaltige Verbindungen weiter zu entfernen.
-
Alternativ
kann die dampfförmige
Sumpffraktion, die das gereinigte Lactid umfasst, der Kolonne 15 über Leitung 29 entnommen
werden und einem beliebigen Typ von System 27 zugeführt werden,
worin die lactidhaltige Fraktion mit festem Abfangmaterial in Kontakt
gebracht wird, um Carbonsäure-
und/oder hydroxylhaltige Verbindungen weiter zu entfernen.
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Aus
dem System 27 kann die Lactid umfassende Fraktion durch
Trennen der Lactid umfassenden Fraktion von dem festen Abfangmaterial,
z. B. durch einfache Filtration, zurückgewonnen werden. Die Lactid umfassende
Fraktion kann nun über
Leitung 28 entnommen und gelagert oder einem beliebigen
nachfolgenden System zugeführt
werden.
-
Die
folgenden Beispiele sind dargelegt, um spezifische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung weiter zu veranschaulichen und dürfen keinesfalls
als einschränkend
ausgelegt werden.
-
Der
Wassergehalt wurde mittels Karl-Fischer-Titration bestimmt. Der
Gehalt an freier Säure
wurde mittels potentiometrischer Titration bestimmt. Sofern nicht
anders angegeben, wurde das Molekulargewicht von Polymilchsäure mittels
GPC im Vergleich zu dem Standard Polystyrol bestimmt. Milchsäure, Lactide
und Milchsäure-Spezies,
die lineare Milchsäure-Oligomere
und (flüchtige)
Nebenprodukte, die während
der Depolymerisation von LMW-PLA erzeugt werden, umfassen, wurden
mittels HPLC bestimmt. Einige der Proben wurden mittels NMR analysiert.
Die Analysen wurden gemäß Standardverfahren,
die im Fachgebiet bekannt sind, durchgeführt.
-
BEISPIEL 1 – MOLEKULARGEWICHT VON POLYMILCHSÄURE GEGEN
MILCHSÄUREVERUNREINIGUNGEN
-
Das
Molekulargewicht von Polymilchsäure
wird durch die Menge an hydroxylischen Verunreinigungen in Lactid
beeinflusst. Lactid mit unterschiedlichen Konzentrationen an Milchsäure und
Oligomeren von Milchsäure
(meq/kg) wurde zu Polymilchsäure
polymerisiert, um die Auswirkung dieser Verunreinigungen auf das Molekulargewicht
zu zeigen. Die Polymerisation wurde bei 180°C mit 0,1 Gew.% Zinn(II)-octanoat
als Katalysator unter inerter Atmosphäre durchgeführt.
Milchsäure-Verunreinigungen
(meq/kg) | Molekulargewicht
(Mn, g/mol) |
10 | 111.200 |
13 | 79.300 |
18 | 48.600 |
43 | 23.300 |
60 | 15.300 |
121 | 13.200 |
-
BEISPIEL 2 – ROHLACTID
-
Poly(L-milchsäure) mit
niedrigem Molekulargewicht (250 bis 300 g) wurde in eine spezifisch
ausgelegte Labor-Destillationsvorrichtung zur Herstellung von Rohlactid
eingebracht. Diese Vorrichtung besteht aus einem Dreihalskolben
(500 ml) mit großem
Magnetrührstab
und einem beheizbaren Ölbad
(210 bis 230°C),
einer Vigreux-Kolonne, umwickelt mit einem geregelten Heizband (140
bis 170°C),
Isolierband und einem Dreiflaschen-Probenauffangsystem bei Raumtemperatur.
Ein Vakuum von 30 mbar wurde zur Herstellung und Verdampfung des
Rohlactids aufrechterhalten. Eine Destillationsfraktion von Rohlactid
wurde 1 bis 2 Stunden lang aufgefangen. Die verfestigte Rohlactid-Fraktion
wurde zur Analyse auf freie Säure,
Wasser und Zusammensetzung zurückbehalten.
Die Zusammensetzung des analysierten Rohlactids ist in der unterstehenden
Tabelle angegeben, zusammen mit dem Molekulargewicht der Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht. Wie an dem Gehalt an freier Säure und
dem Wassergehalt erkannt werden kann, kann eine Polymilchsäure mit
hohem Molekulargewicht nicht direkt, ohne weitere Reinigung, aus
Rohlactid erhalten werden.
Beispiel | | 2-1 | 2-2 | 2-3 | 2-4 |
Mn
PLA | g/mol | 1.120 | 1.870 | 2.050 | 1.970 |
Mw
PLA | g/mol | 5.440 | 5.110 | 5.230 | - |
| | | | | |
Katalysator | - | Zinn(II)-octanoat | Zinn(II)-octanoat | Zinn(II)-octanoat | Zinkstearat |
Menge
an Katalysator | Gew.% | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,1 |
| | | | | |
Rohlactid | | | | | |
Freie
Säure | meq/kg | 840 | 1.940 | 1.240 | 510 |
Wasser | ppm | 1.650 | | 6.000 | |
| | | | | |
L-Lactid
(einschl. D-Lactid) | Gew.% | 86,2 | 70,3 | 77,2 | 81,6 |
meso-Lactid | Gew.% | 3,9 | 4,5 | 5,8 | 9,1 |
Milchsäure | Gew.% | 2,7 | 9,9 | 7,9 | 3,7 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 7,2 | 15,3 | 9,1 | 5,6 |
-
BEISPIEL 3 – ROHLACTID
-
Rohlactid
wurde in einem Rührkesselreaktor
durch kontinuierliches Zuführen
von Poly(D,L-milchsäure) mit
niedrigem Molekulargewicht kontinuierlich hergestellt. Das hergestellte
dampfförmige
Rohlactid trat in eine Kolonne mit einem Teilkondensator ein. Die
Kolonne war direkt auf dem Reaktor angebracht. Am Kopf der Kolonne,
hinter dem Kondensator, wurden Wasser, Milchsäure und etwas Lactid(e) entfernt.
An einer weiter unten befindlichen Stelle der Kolonne wurde die
verflüssigte
Rohlactid-Fraktion
entnommen. Diese Fraktion wurde analysiert. Die Reaktionsmasse,
es waren 26 kg, die Temperatur und der Druck wurden während des Verfahrens
konstant gehalten. In der unten dargestellten Tabelle sind die Ergebnisse
der kontinuierlichen Rohlactid-Herstellung angegeben.
Beispiel | | 3-1 | 3-2 | 3-3 | 3-4 | 3-5 |
Mn
PLA* | g/mol | 380 | 560 | 560 | 530 | 530 |
Temperatur | °C | 215 | 235 | 230 | 245 | 215 |
Druck | mbara | 22 | 50 | 50 | 60 | 60 |
Katalysator | - | Zinn(II)-oxid | kein | Zinn(II)-oxid | kein | Zinn(II)-oxid |
Menge
an Katalysator | Gew.% | 0,1 | | 0,1 | | 0,1 |
| | | | | | |
Durchsatz
Rohlactid | kg/h | 17 | 10,5 | 27 | 7,0 | 9,5 |
| | | | | | |
Rohlactid | | | | | | |
Wasser | ppm | 4.600 | | | | |
| | | | | | |
Lactid | Gew.% | 78,3 | 76,6 | 82,9 | 81,3 | 89,7 |
Milchsäure | Gew.% | 10,9 | 4,6 | 2,7 | 12,6 | 6,0 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 10,9 | 18,8 | 14,4 | 6,2 | 4,3 |
-
BEISPIEL 4 – KONTINUIERLICHE HERSTELLUNG
UND REKTIFIKATION VON ROHLACTID: REKTIFIZIERTES LACTID
-
Dampfförmiges Rohlactid
wurde in einem Fallstromverdampfer durch kontinuierliches Zuführen von Poly(L-milchsäure) mit
niedrigem Molekulargewicht kontinuierlich hergestellt. Der benutzte
Katalysator war Zinn(II)-octanoat, und seine Konzentration in dem
Reaktionsgemisch betrug etwa 0,1 Gew.%. Das hergestellte dampfförmige Rohlactid
wurde direkt in eine Rektifizierkolonne eingebracht, in der eine
Trennung zwischen den höher
siedenden Komponenten in Rohlactid, wie z. B. dem linearen Dimer
von Milchsäure
und höheren Oligomeren
von Milchsäure,
und den niedriger siedenden Komponenten in Rohlactid wie Wasser,
Milchsäure, Lactid
und flüchtigen
Nebenprodukten durch Sieden unter Rückführung eines Teils des Kopfproduktes
zurück zu
der Kolonne herbeigeführt
wurde. Oben auf der Kolonne wurde eine Teilkondensation vorgenommen.
-
Auf
diese Weise können
drei verschiedene Fraktionen identifiziert werden: (1) eine flüssige Sumpffraktion,
die Lactid und die Oligomere von Milchsäure enthält, (2) eine dampfförmige Kopffraktion,
die das meiste des Wassers und etwas Milchsäure und Lactid enthält, (3)
eine flüssige
Kopffraktion, als rektifiziertes Lactid bezeichnet, die hauptsächlich Milchsäure und
Lactid enthält.
Der Betriebsdruck betrug 25 mbara und das Rücklaufverhältnis etwa 0,5. Die Kopfdampftemperatur
betrug etwa 141 bis 142°C
und die Temperatur des teilweise kondensierten Dampfes etwa 103
bis 105°C.
Die flüssige
Kopffraktion, als rektifiziertes Lactid bezeichnet, wurde auf den
Gehalt an freier Säure
und auf die verschiedenen Komponenten wie Milchsäure, Lactid(e) und Milchsäure-Spezies
analysiert. Der Ausdruck Milchsäure-Spezies bezieht sich
auf das lineare Dimer und höhere
Oligomere von Milchsäure
sowie auf (flüchtige)
Nebenprodukte, die bei der Depolymerisation von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht gebildet werden. Bedingt durch die Flüchtigkeit
der letztgenannten Nebenprodukte wurden diese im Kopf der Kolonne
konzentriert. Die Rektifizierkolonne war mit strukturiertem Packungsmaterial
gepackt, um den Kontakt zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit
zu verbessern und den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren.
-
Wie
an dem Gehalt an freier Säue
erkannt werden kann, kann eine Polymilchsäure mit hohem Molekulargewicht
nicht direkt, ohne weitere Reinigung, aus dem hergestellten rektifizierten
Lactid erhalten werden.
Beispiel | - | 4-1 | 4-2 | 4-5 |
Mn
PLA | g/mol | 1.380 | 1.100 | 1.540 |
Mw
PLA | g/mol | 4.170 | 3.110 | 3.420 |
Reaktortemperatur | °C | 220 | 214 | 217 |
| | | | |
Rektifiziertes
Lactid | kg/h | 65 | 67 | 65 |
Freie
Säure | meq/kg | 360 | 395 | 327 |
| | | | |
L-Lactid
(einschl. D-Lactid) | Gew.% | 83,9 | 83,7 | 88,3 |
meso-Lactid | Gew.% | 13,8 | 12,5 | 9,6 |
Milchsäure | Gew.% | 1,8 | 3,0 | 1,6 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 0,5 | 0,7 | 0,6 |
-
BEISPIEL 5 – KONTINUIERLICHE DESTILLATION
VON REKTIFIZIERTEM LACTID
-
Rektifiziertes
Lactid wurde in einer Destillationskolonne mit einem Kopfstrom und
einem Sumpfstrom kontinuierlich gereinigt. In dem Kopfstrom wurden
Milchsäure
und flüchtige
Milchsäure-Spezies, in dem Sumpfstrom
Lactid konzentriert. Die Destillationskolonne war mit strukturiertem
Packungsmaterial gepackt, um den Kontakt zwischen dem Dampf und
der Flüssigkeit
zu verbessern und den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren. Der Kopfdruck betrug 25 mbar und das angewendete
Rücklaufverhältnis etwa
6. Die Kopfdampftemperatur betrug etwa 128°C und die Sumpftemperatur etwa
152°C.
-
Die
verschiedenen Ströme
wurden auf den Gehalt an freier Säure und auf die verschiedenen
Komponenten wie Milchsäure,
Lactid(e) und Milchsäure-Spezies
analysiert. Der Ausdruck Milchsäure-Spezies bezieht sich
auf das lineare Dimer und höhere
Oligomere von Milchsäure
sowie auf (flüchtige)
Nebenprodukte, die bei der Depolymerisation von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht gebildet werden. Bedingt durch die Flüchtigkeit
der letztgenannten Nebenprodukte wurden diese im Kopf der Kolonne
konzentriert.
-
Wie
an dem Gehalt an freier Säure
erkannt werden kann, kann eine Polymilchsäure mit hohem Molekulargewicht
nicht direkt, ohne weitere Reinigung, aus dem Sumpfproduktstrom
der Destillation erhalten werden.
| | Zuführungsstrom | Sumpfstrom |
Milchsäure | Gew.% | 2,6 | 0 |
meso-Lactid | Gew.% | 10,4 | 3,0 |
L-Lactid
(einschl. D-Lactid) | Gew.% | 85,7 | 96,4 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 1,3 | 0,6 |
| | | |
Freie
Säure | meq/kg | 315 | 37 |
| | | |
Strom | kg/h | 67 | 54 |
-
BEISPIEL 6 – KONTINUIERLICHE DESTILLATION
VON REKTIFIZIERTEM LACTID MIT DAMPFFÖRMIGEM SEITENSTROM
-
65
kg/h rektifiziertes Lactid wurden in einer Destillationskolonne
mit einem Kopfstrom, einem flüssigen Sumpfstrom
und einem dampfförmigen
Seitenstrom kontinuierlich gereinigt. In dem Kopfstrom wurden Milchsäure und
flüchtige
Milchsäure-Spezies
und in dem Sumpfstrom Lactid und Oligomere von Milchsäure konzentriert.
Der dampfförmige
Seitenstrom enthielt Lactid, das fast frei von Milchsäure und
Oligomeren von Milchsäure
ist und direkt, ohne weitere Reinigung, zu Polymilchsäure mit
hohem Molekulargewicht polymerisiert werden konnte. Die Destillationskolonne
war mit strukturiertem Packungsmaterial gepackt, um den Kontakt zwischen
dem Dampf und der Flüssigkeit
zu verbessern und den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren. Das angewendete Rücklaufverhältnis betrug
4. Der Kopfdruck betrug 25 mbar und die Kopfdampftemperatur etwa 127°C. Die Sumpftemperatur
betrug etwa 144°C.
-
Die
verschiedenen Ströme
wurden auf den Gehalt an freier Säure und auf die verschiedenen
Komponenten wie Milchsäure,
Lactid(e) und Milchsäure-Spezies
analysiert. Der Ausdruck Milchsäure- Spezies bezieht sich
auf das lineare Dimer und höhere
Oligomere von Milchsäure
und auf (flüchtige)
Nebenprodukte, die bei der Depolymerisation von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht gebildet werden. Bedingt durch die Flüchtigkeit
der letztgenannten Nebenprodukte wurden diese im Kopf der Kolonne
konzentriert.
| | Zuführungsstrom | Sumpfstrom | Dampfförmiger
Seitenstrom | Kopfstrom |
Milchsäure | Gew.% | 1,8 | 0 | 0 | 8,6 |
meso-Lactid | Gew.% | 13,7 | 5,6 | 7,9 | 41,8 |
L-Lactid
(einschl.
D-Lactid) | Gew.% | 83,6 | 93,1 | 91,6 | 44,9 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 0,9 | 1,3 | 0,6 | 4,7 |
| | | | | |
Freie
Säure | meq/kg | 337 | 157 | 19 | 1.428 |
| | | | | |
-
Das
Lactid des dampfförmigen
Seitenstromes wurde zu Polymilchsäure mit hohem Molekulargewicht polymerisiert.
Einige Eigenschaften des hergestellten Polymers sind in der untenstehenden
Tabelle angegeben.
Mn | g/mol | 101.200 |
Mw | g/mol | 189.400 |
MWD | - | 1,87 |
-
BEISPIEL 7 – KONTINUIERLICHE DESTILLATION
VON REKTIFIZIERTEM LACTID MIT DAMPFFÖRMIGEM SEITENSTROM
-
67
kg/h rektifiziertes Lactid wurden in einer Destillationskolonne
mit einem Kopfstrom, einem flüssigen Sumpfstrom
und einem dampfförmigen
Seitenstrom kontinuierlich gereinigt. In dem Kopfstrom wurden Milchsäure und
flüchtige
Milchsäure-Spezies
und in dem Sumpfstrom Lactid und Oligomere von Milchsäure konzentriert.
Der dampfförmige
Seitenstrom enthielt Lactid, das im wesentlichen frei von Milchsäure und
Oligomeren von Milchsäure
war und direkt, ohne weitere Reinigung, zu Polymilchsäure mit
hohem Molekulargewicht polymerisiert werden konnte. Die Destillationskolonne
war mit strukturiertem Packungsmaterial gepackt, um den Kontakt
zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit
zu verbessern und den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren. Das angewendete Rücklaufverhältnis betrug
4. Der Kopfdruck betrug 25 mbar und die Kopfdampftemperatur etwa 127°C. Die Sumpftemperatur
betrug etwa 146°C.
-
Die
verschiedenen Ströme
wurden auf den Gehalt an freier Säure und auf die verschiedenen
Komponenten wie Milchsäure,
Lactid(e) und Milchsäure-Spezies
analysiert. Der Ausdruck Milchsäure-Spezies bezieht sich
auf das lineare Dimer und höhere
Oligomere von Milchsäure
und auf (flüchtige)
Nebenprodukte, die bei der Depolymerisation von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht gebildet werden. Bedingt durch die Flüchtigkeit
der letztgenannten Nebenprodukte wurden diese im Kopf der Kolonne
konzentriert.
| | Zuführungsstrom | Sumpfstrom | Dampfförmiger
Seitenstrom | Kopfstrom |
Milchsäure | Gew.% | 3,
1 | 0 | 0 | 11,7 |
meso-Lactid | Gew.% | 12,6 | 4,3 | 5,6 | 31,4 |
L-Lactid
(einschl.
D-Lactid) | Gew.% | 83,6 | 93,4 | 94,4 | 54,8 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 0,8 | 2,3 | 0,6 | 2,2 |
| | | | | |
Freie
Säure | meq/kg | 401 | 126 | 9,9 | 2.020 |
-
Das
Lactid des dampfförmigen
Seitenstromes wird zu Polymilchsäure
mit hohem Molekulargewicht polymerisiert. Einige Eigenschaften des
hergestellten Polymers sind in der untenstehenden Tabelle angegeben.
Das Molekulargewicht der Polymilchsäure wird mittels GPC im Vergleich
zu dem Standard Polystyrol bestimmt.
Mn | g/mol | 107.600 |
Mw | g/mol | 196.800 |
MWD | - | 1,83 |
-
BEISPIEL 8 – KONTINUIERLICHE DESTILLATION
VON REKTIFIZIERTEM LACTID MIT DAMPFFÖRMIGEM SEITENSTROM
-
67
kg/h rektifiziertes Lactid wurden in einer Destillationskolonne
mit einem Kopfstrom, einem flüssigen Sumpfstrom
und einem dampfförmigen
Seitenstrom kontinuierlich gereinigt. In dem Kopfstrom wurden Milchsäure und
flüchtige
Milchsäure-Spezies
und in dem Sumpfstrom Lactid und Oligomere von Milchsäure konzentriert.
Der dampfförmige
Seitenstrom enthielt Lactid, das im wesentlichen frei von Milchsäure und
Oligomeren von Milchsäure
war und zu Polymilchsäure
mit hohem Molekulargewicht polymerisiert werden konnte. Die Destillationskolonne
war mit strukturiertem Packungsmaterial gepackt, um den Kontakt
zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit
zu verbessern und den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren. Das angewendete Rücklaufverhältnis betrug
6. Der Kopfdruck betrug 25 mbar und die Kopfdampftemperatur etwa
126°C. Die
Sumpftemperatur betrug etwa 153°C.
-
Die
verschiedenen Ströme
wurden auf den Gehalt an freier Säure und auf die verschiedenen
Komponenten wie Milchsäure,
Lactid(e) und Milchsäure-Spezies
analysiert. Der Ausdruck Milchsäure-Spezies bezieht sich
auf das lineare Dimer und höhere
Oligomere von Milchsäure
und auf (flüchtige)
Nebenprodukte, die bei der Depolymerisation von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht gebildet werden. Bedingt durch die Flüchtigkeit
der letztgenannten Nebenprodukte wurden diese im Kopf der Kolonne
konzentriert.
| | Zufübrungsstrom | Sumpfstrom | Dampfförmiger
Seitenstrom | Kopfstrom |
Milchsäure | Gew.% | 2,2 | 0 | 0 | 9,0 |
meso-Lactid | Gew.% | 18,8 | 4,9 | 8,2 | 61,8 |
L-Lactid
(einschl.
D-Lactid) | Gew.% | 76,7 | 92,0 | 91,0 | 21,5 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 2,4 | 3,1 | 0 | 7,7 |
| | | | | |
Freie
Säure | meq/kg | 419 | 239 | 15,7 | 2.135 |
-
Das
Lactid des dampfförmigen
Seitenstromes wurde zu Polymilchsäure mit hohem Molekulargewicht polymerisiert.
Einige Eigenschaften des hergestellten Polymers sind in der untenstehenden
Tabelle angegeben. Das Molekulargewicht der Polymilchsäure wird
mittels GPC im Vergleich zu dem Standard Polystyrol bestimmt.
Mn | g/mol | 92.400 |
Mw | g/mol | 170.800 |
MWD | - | 1,85 |
-
BEISPIEL 9 – KONTINUIERLICHE DESTILLATION
VON REKTIFIZIERTEM LACTID MIT DAMPFFÖRMIGEM SEITENSTROM
-
65
kg/h rektifiziertes Lactid wurden in einer Destillationskolonne
mit einem Kopfstrom, einem flüssigen Sumpfstrom
und einem dampfförmigen
Seitenstrom kontinuierlich gereinigt. In dem Kopfstrom wurden Milchsäure und
flüchtige
Milchsäure-Spezies
und in dem Sumpfstrom Lactid und Oligomere von Milchsäure konzentriert.
Der dampfförmige
Seitenstrom enthielt Lactid, das im wesentlichen frei von Milchsäure und
linearen Milchsäure-Oligomeren
war und direkt, ohne weitere Reinigung, zu Polymilchsäure mit
hohem Molekulargewicht polymerisiert werden konnte. Die Destillationskolonne
war mit strukturiertem Packungsmaterial gepackt, um den Kontakt
zwischen dem Dampf und der Flüssigkeit
zu verbessern und den Flüssigkeitsinhalt
zu minimieren. Das angewendete Rücklaufverhältnis betrug
6. Der Kopfdruck betrug 25 mbar und die Kopfdampftemperatur etwa
128°C. Die
Sumpftemperatur betrug etwa 153°C.
-
Die
verschiedenen Ströme
wurden auf den Gehalt an freier Säure und auf die verschiedenen
Komponenten wie Milchsäure,
Lactid(e) und Milchsäure-Spezies
analysiert. Der Ausdruck Milchsäure-Spezies bezieht sich
auf das lineare Dimer und höhere
Oligomere von Milchsäure
und auf (flüchtige)
Nebenprodukte, die bei der Depolymerisation von Polymilchsäure mit
niedrigem Molekulargewicht gebildet werden. Bedingt durch die Flüchtigkeit
der letztgenannten Nebenprodukte wurden diese im Kopf der Kolonne
konzentriert.
| | Zuführungsstrom | Sumpfstrom | Dampfförmiger
Seitenstrom |
Milchsäure | Gew.% | 2,1 | 0 | 0 |
meso-Lactid | Gew.% | 11,6 | 2,9 | 3,7 |
L-Lactid
(einschl.
D-Lactid) | Gew.% | 83,0 | 94,8 | 96,1 |
Milchsäure-Spezies | Gew.% | 2,3 | 2,4 | 0,2 |
| | | | |
Freie
Säure | meq/kg | 382 | 145 | 13,2 |
-
BEISPIEL 10 – ABFANGEN VON SÄURE
-
Lactid
mit einem Säuregehalt
von 83 meq/kg wurde mit einem Säureabfangmaterial
gereinigt. Das benutzte Säureabfangmaterial
war ein Pulver eines Harzes auf Basis von Glycidylmethacrylat. Das
Abfangverfahren wurde bei 130°C
mit 5 Gew.% Abfangmaterial durchgeführt. Nach 30 Minuten war der Säuregehalt
auf 40 meq/kg und nach 90 Minuten auf 11 meq/kg gesunken. Solch
ein Säuregehalt
ist ausreichend niedrig, um Polymilchsäure mit hohem Molekulargewicht
zu erhalten.
-
BEISPIEL 11 – ABFANGEN VON SÄURE
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Lactid,
das gemäß Beispiel
4 und 6 hergestellt war, wurde durch Führen des Lactids im Kreislauf
durch ein Festbett, gefüllt
mit Säureabfangmaterial,
weiter gereinigt. Das benutzte Säureabfangmaterial
war ein Pulver eines Harzes auf Basis von Glycidylmethacrylat. Das
Ausgangsmaterial war 600 kg Lactid mit einem Gehalt an freier Säure von
16,0 meq/kg. Die Menge an benutztem Säureabfangmaterial betrug 5
kg (0,8 Gew.%). Die Temperatur in dem diskontinuierlichen Abfangverfahren
wurde auf etwa 120°C
gehalten. Nach 2 Stunden war der Säuregehalt auf 13,7 meq/kg gesunken.
Hinter der Schüttschicht
wurde der Gehalt an freier Säure
des Lactids zu 2,5 meq/kg festgestellt.