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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Kommunikationsgerät mit mehreren
Eingabe- und Ausgabemittel für
Multimedia-Anwendungen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein tragbares Telefon.
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Dank
der erhöhten
Datenübertragungsraten moderner
Funkkommunikationssysteme lassen sich tragbare Telefone nicht nur
für Telefongespräche nutzen,
sondern bieten auch eine Vielzahl an Multimedia-Funktionen. Z. B.
gibt es tragbare Telefone, die als MP3-Abspielgeräte für die Wiedergabe
aufgezeichneter Musik verwendet werden können. Von modernen Kommunikationstechniken
wie UMTS werden hohe Datenübertragungsraten
erwartet, welche die Online-Übertragung
von Musikdaten oder sogar Filmen über die Funkkommunikationsverbindung ermöglichen
würden.
Die über
die Kommunikationsverbindung empfangenen Daten werden dann in den internen
Schaltungen des Telefons verarbeitet und als Audio- oder Videoinformationen
abgespielt bzw. angezeigt.
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Weiterhin
werden bekanntermaßen
tragbare Telefone mit Digitalkameras bereitgestellt, mit denen ihre
Nutzer kleine digitale Bilder oder kurze Filme aufnehmen und übertragen
können.
Diese digitalen Kameras sind entweder im tragbaren Telefon integriert oder
befinden sich in einem separaten Gehäuse, das mit dem Telefon verbunden
werden kann. Tragbare Telefone der jetzigen Generation eignen sich
häufig auch
zum Browsen im Internet.
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Die
Verarbeitung der Daten für
die Multimedia-Anwendungen und das Ansteuern der Eingabe- und Ausgabemittel
erfordern Steuerschaltkreise und -schaltungen für die Datenverarbeitung. Man
kennt im Prinzip zwei verschiedenen Lösungen für dieses Problem.
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In
der ersten Lösung
werden mehrere anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise für die verschiedenen
Multimedia-Anwendungen verwendet. Genauer gesagt, es wird für jedes
Eingabe- oder Ausgabemittel ein separater integrierter Schaltkreis im mobilen
Kommunikationsgerät
bereitgestellt, wobei jeder Schaltkreis spezifisch für die Ansteuerung des
ihm zugeordneten Eingabe- oder Ausgabemittels ausgelegt ist.
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Die
erste Lösung
liefert eine optimale Leistung für
die verschiedenen Multimedia-Anwendungen,
da die für
die Anwendungen zuständigen
spezifischen Schaltkreise gleichzeitig aktiv sein können. Die
große
Anzahl der für
diese Lösung
erforderlichen integrierten Schaltkreise erhöhen jedoch den Preis des Kommunikationsgeräts. Außerdem weist
das Kommunikationsgerät
wegen der großen
Anzahl elektrischer Komponenten, die in ihm untergebracht werden
müssen,
größere Abmessungen
auf.
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Nach
einer zweiten Alternative wird die im Kommunikationsgerät enthaltene
Anzahl elektrischer Komponenten auf ein Minimum reduziert. Dies
wird durch die Verwendung einer einzigen Zentraleinheit (CPU) erreicht,
die alle Multimedia-Anwendungen steuert.
Die für
die Ansteuerung der diversen Eingabe- und Ausgabemittel notwendigen
Informationen sind in Software-Anwendungen enthalten, die in separaten
Speichermitteln abgelegt sind. Je nachdem, welche Multimedia-Anwendung vom Nutzer
des mobilen Kommunikationsgeräts
gewählt
wird, führt
die Zentraleinheit die entsprechende Software-Anwendung aus, um
die Eingabe- oder Ausgabemittel in geeigneter Weise anzusteuern.
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In
dieser zweiten Lösung
wird die Anzahl der integrierten Schaltkreise minimiert, wodurch
sich auch der Preis des mobilen Kommunikationsgeräts verringert.
Außerdem
können
auch die Abmessungen des Kommunikationsgeräts auf einem Minimum gehalten
werden, weil – wegen
der geringen Anzahl an elektrischen Komponenten – der Platzbedarf für deren
Unterbringung sehr gering ist. Allerdings ist die Leistung der einzigen
Zentraleinheit relativ niedrig verglichen mit der ersten Lösung mit
der Vielzahl an integrierten Schaltkreisen zur Ansteuerung der diversen
Eingabe- und Ausgabemittel, da die Ausführung der Software-Anwendungen
beträchtlich
mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Datenverarbeitung durch die spezifischen
integrierten Schaltkreise.
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WO 03/039175 A erläutert ein
mobiles Kommunikationsgerät
mit den in der Einleitung zu Anspruch 1 genannten Merkmalen.
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Daher
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein mobiles Kommunikationsgerät für die drahtlose
Datenkommunikation bereitzustellen, welches mehrere Multimedia-Funktionen bietet,
wobei die Anzahl der elektronischen Komponenten zur Ansteuerung
der Multimedia-Anwendungen verringert und gleichzeitig eine hohe
Leistung erreicht wird.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird ein mobiles Kommunikationsgerät gemäß Anspruch
1 bereitgestellt, welches Kommunikationsmittel zum Einrichten einer
Funkkommunikationsverbindung sowie Eingabe- und Ausgabemittel zur
Aufzeichnung, Verarbeitung, Wiedergabe und/oder Anzeige von Audio- oder
Videoinformationen in Multimedia-Anwendungen aufweist. Das Kommunikationsgerät enthält weiterhin
mindestens einen mehrfach programmierbaren integrierten Schaltkreis
sowie Programmiermittel zur Programmierung dieses integrierten Schaltkreises,
damit eines oder mehrere der Eingabe- und Ausgabemittel angesteuert
werden können.
Das Kommunikationsgerät
kann hierbei mehrere Multimedia-Anwendungen zur Auswahl durch den
Nutzer anbieten, wobei die Programmiermittel den integrierten Schaltkreis
so programmieren können,
dass eine gewählte
Anwendung ausgeführt
wird.
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Ähnlich der
zweiten oben beschriebenen Alternative mit einer Zentraleinheit
für die
Ausführung aller
Multimedia-Anwendungen verwendet das mobile Kommunikationsgerät gemäß der vorliegenden
Erfindung auch nur eine Zentraleinheit, welche alle Anwendungen
steuert. Der integrierte Schaltkreis des vorliegenden mobilen Kommunikationsgeräts führt jedoch
keine Softwareprogramme aus, sondern ist selbst so programmiert,
dass er sich wie ein anwendungsspezifischer integrierter Schaltkreis
verhält, spezialisiert
darauf, die momentan vom Nutzer des Kommunikationsgeräts gewählte Multimedia-Anwendung
auszuführen.
Da der programmierte integrierte Schaltkreis viel schneller als
eine Software-Anwendung arbeitet, erhöht sich die Leistung des Kommunikationsgeräts bei der
Ausführung
jeder der Multimedia-Anwendungen erheblich.
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Mit
der die Eingabe- und Ausgabemittel ansteuernden einzigen Zentraleinheit
nutzt die vorliegende Erfindung die neuesten Entwicklungen auf dem
Gebiet der programmierbaren Chips. Die Funktion dieser Chips wird
nun erläutert.
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Ebenso
wie in der Mathematik alle Rechenoperationen normalerweise auf die
vier Grundrechenarten "+", "–", "×" und "/" zurückgeführt werden
können,
lassen sich auch digitale technische Operationen auf zwei grundlegende
Schritte zurückführen. Diese
Erkenntnis ist bekanntermaßen
in einen integrierten Schaltkreisen – z. B. in den so genannten "frei programmierbaren
logischen Anordnungen" (Field
Programmable Gate Array – FPGA)
oder den "elektrisch
programmierbaren logischen Bauelementen" (Electrically Programmable Logic Device – EPLD) –, zur Optimierung
ihrer Flexibilität
umgesetzt worden. Diese Chips enthalten entweder nur die digitalen
Grundoperationen oder Operationen auf höherer Ebene wie Addierer, Multiplizierer
usw. Ein elektronischer Schaltkreis, der eine dieser Operationen ausführt, wird
Zelle genannt. Die oben genannten integrierten Schaltkreise ermöglichen
dem Nutzer, die Zellen beliebig miteinander zu verbinden, um eine gewünschte Funktionalität des integrierten
Schaltkreises zu erhalten. Dies geschieht durch die Programmierung
des Chips, die eigentlich auf dem Herstellen oder Löschen geeigneter
Verbindungen zwischen den Zellen beruht.
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Bisher
wurden die Chips nur einmal in einem Spezialgerät, z. B. in einem sogenannten
Brenner, programmiert. Die jüngsten
Entwicklungen bieten nun jedoch Chips, die programmiert werden können, auch
wenn sie bereits im fertigen Gerät
eingebaut und aktiv sind. Genauer gesagt, diese Chips können jetzt
umprogrammiert werden, obwohl sie schon zuvor einmal programmiert
wurden.
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Die
Idee der vorliegenden Erfindung besteht darin, die von diesen Chips
gebotene Flexibilität
für ein
mobiles Kommunikationsgerät,
insbesondere für ein
tragbares Telefon, zur Ausführung
diverser Multimedia-Anwendungen zu nutzen. Je nach der vom Nutzer
des tragbaren Telefons gewählten
Multimedia-Funktion programmieren die Programmiermittel den integrierten
Schaltkreis in entsprechender Weise. Nach der Programmierung verhält sich
der Schaltkreis wie ein integrierter Schaltkreis, der auf die Ausführung der
gewählten
Anwendung spezialisiert ist. Dieser anwendungsspezifische integrierte Schaltkreis
arbeitet naturgemäß viel schneller
als eine Zentraleinheit, die Softwareanwendungen ausführt. Die
Leistung des Kommunikationsgeräts
wird daher beträchtlich
gesteigert. Dennoch arbeitet der integrierte Schaltkreis so flexibel
wie die Zentraleinheit, da er jedes Mal, wenn eine neue Multimedia-Anwendung
gewählt
wird, neu programmiert werden kann. Darüber hinaus ist der Umfang der
für die
Konstruktion des Kommunikationsgeräts der vorliegenden Erfindung
erforderlichen Schaltungen vergleichbar mit dem Schaltungsaufwand
für die
CPU-Software-Lösung.
Folglich kann die Größe des kompletten Kommunikationsgeräts im Vergleich
zur ersten Lösung
mit der Vielzahl an spezialisierten integrierten Schaltkreisen verringert
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung programmieren die Programmiermittel den integrierten
Schaltkreis, um eine im Kommunikationsgerät enthaltene Digitalkamera
zu steuern. Genauer gesagt, der integrierte Schaltkreis kann so
programmiert werden, dass er die von der Kamera aufgenommenen digitalen
Daten gemäß einem
Kompressionsstandard, z. B. dem JPEG- oder dem unlängst entwickelten
JPEG2000-Kompressionsstandard, komprimiert. Natürlich könnte der integrierte Schaltkreis auch
für die
Verwendung anderer Kompressionsformate (z. B. MPEG o. ä.) programmiert
werden.
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Enthält das mobile
Kommunikationsgerät
einen Bildschirm, könnten
die Programmiermittel den integrierten Schaltkreis für die Anzeige
von Videodaten programmieren, die entweder über die Funkkommunikationsverbindung
oder von der Digitalkamera empfangen werden. In diesem Fall entkomprimiert oder
expandiert der integrierte Schaltkreis die Daten. Außerdem ließe sich
der integrierte Schaltkreis für die
Ausführung
von MP3-Dateien oder Dateien in anderen Musikformaten programmieren.
In einer anderen Anwendung wird der integrierte Schaltkreis für die Funktion
als Verschlüsselungs-
und/oder Entschlüsselungs-Chip
programmiert.
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Die
Daten für
die Programmierung des integrierten Schaltkreises können in
einem ebenfalls im mobilen Kommunikationsgerät enthaltenen Speicher gespeichert
werden. Alternativ wäre
es möglich,
die erforderlichen Programmierdaten von einem Programmiergerät zum mobilen
Kommunikationsgerät über eine
externe Verbindung zu übertragen.
Darüber
hinaus könnte
der Schaltkreis mittels über
die Funkkommunikationsverbindung empfangener Daten programmiert
werden.
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Die
für die
Programmierung des integrierten Schaltkreises verwendeten Programmierinformationen
sind vorzugsweise JAVA-Informationen. Es könnten jedoch auch andere Programmiersprachen wie
C(++) und C# verwendet werden. Alternativ dazu könnten die Programmierinformationen
auch direkt in VHDL (Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description
Language) geschrieben werden. Das Ergebnis der VHDL-Kompilierung
könnte
zum Herunterladen im Internet angeboten werden; damit ließe sich
das mobile Kommunikationsgerät
immer mit den neuesten Entwicklungen für die Multimedia-Anwendungen
aktualisieren.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Details der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Erläuterung
bevorzugter Ausführungen
und anhand der Zeichnungen.
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1 zeigt
schematisch ein Funkkommunikationsgerät gemäß der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt
die im Funkkommunikationsgerät
aus 1 enthaltenen elektrischen Komponenten.
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3 zeigt
die in einer alternativen Ausführung
eines Kommunikationsgeräts
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltenen elektrischen Komponenten.
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Das
in 1 dargestellte Funkkommunikationsgerät ist ein
mobiles Endgerät
oder ein tragbares Telefon 1 zur Verwendung in einem zellularen
Kommunikationssystem, z. B. im GSM- oder UMTS-System. Nachfolgend
werden nur die für
die vorliegende Erfindung relevanten Komponenten erläutert.
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Das
tragbare Telefon 1 enthält
erstens eine Antenne 2 für die Übertragung und den Empfang
von Funkkommunikationssignalen. Weiterhin enthält das Telefon 1 ein
alphanumerisches Tastenfeld 3, ein Mikrofon 4 nahe
der Unterseite und einen Lautsprecher 5 nahe der Oberseite
des Gehäuses.
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Ein
Bildschirm 6 ist im Oberteil des Telefons 1 angeordnet,
vorzugsweise ein Farbbildschirm zur Anzeige von Farbbildern oder
Farbfilmen. Dieser Bildschirm 6 stellt das erste Ausgabemittel
für die
im tragbaren Telefon enthaltenen Multimedia-Anwendungen dar. Für andere Multimedia-Funktionen
kann der Lautsprecher 5 zur Wiedergabe von Musik verwendet
werden, die in Dateien eines bestimmten Musikformats, insbesondere
im MP3-Format, gespeichert ist. Darüber hinaus ist eine Digitalkamera
mit einem Objektiv 7 genau über dem Lautsprecher 5 des tragbaren
Telefons 1 angeordnet. Die Digitalkamera kann für die Aufnahme
von Fotos oder – in
Verbindung mit dem Mikrofon 4 – zur Aufzeichnung von Filmen
verwendet werden. Alternativ zur Ausführung in 1 könnte sich
die Digitalkamera auch in einem separaten Gehäuse befinden, das mit dem Telefongehäuse verbunden
werden kann.
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Die
mit der Digitalkamera 7 aufgenommenen Bilder oder Filme
können
auf dem Bildschirm 6 des tragbaren Telefons 1 angezeigt
werden. Weiterhin könnten
die auf dem Bildschirm 6 darzustellenden Bild- oder Filmdaten über die
mittels der Antenne 2 hergestellte Funkkommunikationsverbindung
empfangen werden. Für
diese Anwendungen wird von den Kommunikationsmitteln des tragbaren
Telefons 1 vorzugsweise eine Hochgeschwindigkeits-Kommunikationsverbindung,
z. B. eine UMTS-Verbindung, aufgebaut.
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2 zeigt
schematisch die im Gehäuse
des tragbaren Telefons 1 enthaltenen Schaltungen. Zunächst sind
die Kommunikationsmittel 8 dargestellt, die für die drahtlose
Datenkommunikation zuständig sind.
Diese Kommunikationsmittel 8 sind dazu mit der Antenne 2 zum
Herstellen der Kommunikationsverbindung verbunden. Weiterhin werden
Audiodaten vom Mikrofon 4 aufgenommen und an die Antenne 2 weitergegeben
oder aber von der Antenne 2 empfangen und während eines
Telefongesprächs
an den Lautsprecher 5 übergeben.
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Die
Multimedia-Anwendungen des vorstehend genannten tragbaren Telefons 1 werden
von einem integrierten Schaltkreis 9 gesteuert. Es muss darauf
hingewiesen werden, dass dieser einzige integrierte Schaltkreis 9 jede
der diversen Multimedia-Anwendungen
des Telefons 1 ausführen
kann. Folglich ist es nicht erforderlich, eine Vielzahl von unterschiedlichen
integrierten Schaltkreisen bereitzustellen, die jeweils speziell
eine einzige Anwendung ausführen
können.
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In
der in 2 gezeigten Ausführung ist der integrierte Schaltkreis 9 direkt
mit jedem der in den diversen Multimedia-Anwendungen verwendeten Eingabe-/Ausgabemitteln
verbunden. Alternativ ist der integrierte Schaltkreis 9 in
der in 3 gezeigten zweiten Ausführung hauptsächlich mit
dem Basisband 13 des tragbaren Telefons 1 verbunden, um
die Prozessoren und Mikrocontroller des Basisbands 13 zu
unterstützen.
In dieser alternativen Ausführung werden
die Eingabe-/Ausgabemittel noch überwiegend
vom Basisband 13 gesteuert, das durch den integrierten
Schaltkreis 9 zur Ausführung
der gewählten
Multimedia-Anwendung(en) unterstützt
oder vervollständigt
wird.
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Ein
wichtiges Merkmal des integrierten Schaltkreises 9 ist
seine Programmierbarkeit. Insbesondere kann der integrierte Schaltkreis 9 für die Ausführung der
zuvor vom Nutzer des tragbaren Telefons 1 ausgewählten Multimedia-Anwendung
programmiert werden. Die Programmierung erfolgt durch mit dem integrierten
Schaltkreis 9 verbundene Programmiermittel 10.
In 2 und 3 ist zwar nur eine einzige
Leitung abgebildet, welche die Programmiermittel 10 mit
dem integrierten Schaltkreis 9 verbindet, tatsächlich aber
weist der integrierte Schaltkreis 9 eine Vielzahl von Eingangssignalleitungen
auf, die alle zu den Programmiermitteln 10 führen. Diese
Eingangssignalleitungen dienen zur Reorganisierung der logischen
Verbindungen zwischen den Zellen des integrierten Schaltkreises 9 zur
Bildung eines anwendungsspezifischen Schaltkreises, der auf die
Ausführung
der gewählten
Anwendung spezialisiert ist.
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Die
Programmiermittel 10 sind mit einem internen Speicher 11 verbunden,
welcher die Informationen enthält,
die zur Programmierung des integrierten Schaltkreises 9 entsprechend
der gewählten
Multimedia-Anwendung nötig
sind. Alternativ kann der Schaltkreis 9 mit externen Daten
programmiert werden. Das Telefon 1 weist dazu einen Anschluss 12 zur
Verbindung mit einem externen Speichermedium auf. Dieser Anschluss 12 könnte auch
zur Verbindung des Telefons 1 mit dem Internet verwendet
werden. Außerdem
könnte
der Schaltkreis 9 mit Daten programmiert werden, die über die
von den Kommunikationsmitteln 8 und der Antenne 2 hergestellte Funkkommunikationsverbindung
empfangen werden.
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Nachfolgend
wird ein typisches Szenario beschrieben, wie das Telefon gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann.
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Das
Telefon 1 arbeitet z. B. zu einer bestimmten Zeit als Musik-Abspielgerät. Der integrierte Schaltkreis 9 ist
entsprechend programmiert und steuert den Lautsprecher 5 gemäß MP3-Daten
oder Daten in einem anderen Musikformat an, welche über die Funkkommunikationsverbindung
des Telefons 1 empfangen werden oder im Speicher 11 gespeichert sind.
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Entscheidet
sich der Nutzer des tragbaren Telefons 1 nun dafür, ein Foto
mit der Digitalkamera 7 aufzunehmen, programmieren die
Programmiermittel 10 zunächst den integrierten Schaltkreis 9 (d. h.,
sie reorganisieren die logischen Verbindungen zwischen den Schaltkreiszellen)
so, dass er die Digitalkamera 7 ansteuern kann (in der
Ausführung
in 3 steuert der integrierte Schaltkreis 9 die
Digitalkamera 7 über
das Basisband 13 an). Nach Abschluss der Programmierung
kann der Nutzer mit der Kamera 7 fotografieren. Weiterhin
könnte
der integrierte Schaltkreis 9 jetzt zur Aufzeichnung von
Filmen mittels der Kamera 7 und des Mikrofons 4 verwendet
werden. Anschließend
wird der integrierte Schaltkreis 9 so programmiert, dass
ein Film auf dem Bildschirm 6 des Telefons 1 erscheint.
Schließlich könnte der
Schaltkreis 9 dann erneut umprogrammiert werden, so dass
er als Verschlüsselungs/Entschlüsselungs-Chip
für eine
sichere Datenkommunikation dient.
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Wie
aus vorstehendem Beispiel ersichtlich, übernimmt der integrierte Schaltkreis 9 die
Funktion mehrerer Hardware-Komponenten. Er wird von den Programmiermitteln 10 entsprechend
der nächsten zu
erfüllenden
Aufgabe programmiert. Diese Programmierung kann während des
Betriebs des Telefons 1 erfolgen, d. h. während eines
Gesprächs.
Insbesondere muss der Schaltkreis 9 nicht aus dem Telefon 1 herausgenommen
und in ein spezielles Programmiergerät wie z. B. einen Brenner eingelegt
werden. Nachdem der Schaltkreis 9 für die nächstfolgende Aufgabe konfiguriert
worden ist, arbeitet er sofort wie ein auf die gewünschte Anwendung
spezialisierter integrierter Schaltkreis.
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Der
Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der
integrierte Schaltkreis 9 sehr schnell in der Ausführung der
diversen Multimedia-Anwendungen arbeitet, aber auch sehr flexibel für neue Funktionen
programmiert werden kann. Für die
Hersteller tragbarer Kommunikationsgeräte ist es auch wichtig, dass
nur ein einziger Schaltkreis entwickelt werden muss, der eine Vielzahl
von Anwendungen verwalten kann. Außerdem kann der Schaltkreis erneut
programmiert werden, um neu entwickelte Anwendungen des Herstellers
oder anderer Multimedia-Anbieter zu verwalten.
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Z.
B. werden derzeit Video- und Bilddaten gemäß dem weit verbreiteten JPEG-Kompressionsstandard
oder anderen Kompressionsformaten wie MPEG o. ä. komprimiert. Jedoch ist erst
vor kurzem der neue JPEG2000-Standard entwickelt worden, welcher
auf Wavelet-Transformationen beruht und verbesserte Kompressionsfaktoren
liefert. Durch einfaches Herunterladen von Programmierinformationen
in das Speichermittel 11 könnte der integrierte Schaltkreis 9 für die Ausführung des
neuen JPEG2000-Kompressionsstandards programmiert werden. Da der
integrierte Schaltkreis 9 nach der Umprogrammierung auf
diese neue Anwendung spezialisiert ist, eignet er sich nun für die schwierigen und
zeitaufwändigen
Berechnungen der neuen Kompressionsalgorithmen.
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Die
für die
Programmierung des integrierten Schaltkreises 9 verwendeten
Informationen könnten in
C(++) oder C#, vorzugsweise aber in JAVA geschrieben sein. Insbesondere
könnten
die Programmiermittel 10 einen JAVA-Übersetzer enthalten, der die
JAVA-Informationen in die zur Programmierung des integrierten Schaltkreises 9 erforderlichen
Signale übersetzt.
So können
die diversen Multimedia-Anwendungen – wie bereits
allgemein üblich – als JAVA-Applets
für die
Konfiguration eines anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreises
bereitgestellt werden. Alternativ dazu könnten die Anwendungen direkt
in VHDL (Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description
Language) geschrieben werden.
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Nachdem
der integrierte Schaltkreis entsprechend der gewünschten Aufgabe programmiert
worden ist, arbeitet er bei der Ausführung der gewählten Multimedia-Anwendung extrem
schnell. Diese Anwendungen können
insbesondere mit einer sehr hohen Geschwindigkeit im Vergleich zur
eingangs erwähnten
Software-Lösung
ausgeführt
werden. Es ist jedoch nur ein einziger Schaltkreis für die Ausführung der
diversen Multimedia-Anwendungen erforderlich. Folglich werden Größe und Herstellungskosten
des tragbaren Kommunikationsgeräts
erheblich verringert.