DE10018374A1 - Mobiles Endgerät - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird ein mobiles Endgerät mit einer elektronischen Steuerung. Die Steuerung umfasst eine während des Betriebs des Endgeräts zumindest teilweise rekonfigurierbare Schaltung. Weiterhin weist die Steuerung Konfigurierungsmittel auf, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsfunktion des Endgeräts die Schaltung rekonfigurieren. Außerdem wird ein Verfahren zum Betrieb eines entsprechenden mobilen Endgeräts beschrieben.
Description
Die Erfindung betrifft ein mobiles Endgerät mit einer
elektronischen Steuerung sowie ein Verfahren zum Betrieb
eines entsprechenden mobilen Endgeräts.
In mobilen Endgeräten, insbesondere in Kommunikations
endgeräten wie Mobiltelefonen oder in sogenannten PDA's
(Personal Digital Assistent) sowie Organizern und dergleichen
kommen in der Regel hochkomplexe und integrierte Chipsätze
zum Einsatz. Diese IC's werden für bestimmte elektrische
Funktionen ausgelegt, d. h. die Innenschaltung (Logik) dieser
Bausteine wird vom Hersteller so konfiguriert, dass die zu
irgend einem Zeitpunkt benötigten Hardwarefunktionen zur
Verfügung stehen. Derzeit handelsübliche Geräte bieten dabei
bereits eine Vielzahl an unterschiedlichsten Betriebsfunktio
nen und es ist davon auszugehen, dass in zukünftigen Geräten
immer mehr neue, bis heute noch "untypische" Funktionen
hinzukommen. Die meisten Funktionen können hierbei zwar im
Prinzip auch durch entsprechende Software realisiert werden.
Insbesondere bei Funktionen, bei denen größere Datenmengen in
relativ kurzer Zeit, zum Teil sogar in Echtzeit, verarbeitet
werden müssen, ist jedoch eine hardwaretechnische Umsetzung
sinnvoll oder sogar Voraussetzung.
Um alle eventuell einmal benötigten Funktionen auf einem Chip
umzusetzen, ist ein hoher Entwicklungsaufwand und eine hohe
Entwicklungszeit erforderlich, was mit hohen Kosten verbunden
ist. Die gewünschten verschiedenen Funktionen werden dabei
auf dem Chip als kleine Funktionsblöcke realisiert. Dabei
werden in Geräten, welche vereinzelte Funktionen für den
Endkunden nicht zur Verfügung stellen sollen, z. B. bei
Geräten im preislich unteren Marktsegment, ebenfalls die
teureren Chips eingesetzt und lediglich die betreffenden
Funktionen blockiert. Der Kostennachteil für die Verwendung
teurerer Chips wird zugunsten des geringeren Aufwands
gegenüber einer Entwicklung mehrerer Chiptypen meist in Kauf
genommen. Ein weiterer Nachteil besteht jedoch darin, dass
selbstverständlich die verschiedenen nebeneinander bestehen
den Hardwareblöcke Platz erfordern. Die Reduzierung des
Platzbedarfs ist aber insbesondere bei mobilen Endgeräten,
welche den Markterfordernissen entsprechend immer kleiner
werden sollen, wünschenswert.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative
zu diesem Stand der Technik zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein mobiles Endgerät gemäß Anspruch
1 bzw. ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen Endgeräts
gemäß Anspruch 6 gelöst.
Erfindungsgemäß weist die Steuerung hierbei eine während des
Betriebs des Endgeräts zumindest teilweise rekonfigurierbare
bzw. umprogrammierbare Schaltung auf. Außerdem umfasst die
Steuerung Konfigurierungsmittel, welche in Abhängigkeit von
der jeweiligen Betriebsfunktion des Endgeräts die Schaltung
rekonfigurieren. Das heißt, dass im laufenden Betrieb je nach
den Erfordernissen von der Steuerung selbst ein bestimmter
Teil der Hardware entsprechend der gerade notwendigen
Anforderungen bzw. System-Performance konfiguriert wird,
sodass verschiedene Hardwarefunktionen auf ein und demselben
Chip synthetisiert werden können. Dadurch werden zum einen
Chipfläche und somit Kosten gespart. Zum zweiten ist es viel
einfacher möglich, Hardwareänderungen auch in bestehende
Geräte einzubringen und somit bereits auf dem Markt befind
liche Geräte mit zusätzlichen, in Hardware umgesetzten
Funktionen auszustatten. Die Grenzen sind hierbei lediglich
durch die Anzahl der vorhandenen rekonfigurierbaren Gatter
gegeben.
Insbesondere relativ selten gebrauchte, aber besonders
rechenintensive Funktionen können somit durch eine einfache
Rekonfigurierung bzw. Umprogrammierung der Hardware sozusagen
"on time" zum Anforderungszeitpunkt hardwaremäßig realisiert
werden.
Die rekonfigurierbare Schaltung kann hierbei entweder
vollständig oder teilweise rekonfigurierbar sein. Das heißt,
der rekonfigurierbare Teil kann als separater Schaltungsblock
bzw. Chip im Gerät implementiert sein. Es kann sich jedoch
auch um einfach für eine Rekonfigurierung ausgelegte Bereiche
innerhalb eines IC's handeln, welcher weitere Funktionen
enthält.
Vorzugsweise handelt es sich um einen mittels eines
Ladeprozesses konfigurierbaren bzw. programmierbaren
Logikbaustein, beispielsweise einen FPGA-Baustein.
Die Konfigurierungsmittel enthalten vorzugsweise einen
Konfigurationsspeicher, in welchem die Konfigurationsdaten
zur Rekonfigurierung der Schaltung für verschiedene
Betriebsfunktionen gespeichert sind, sowie einen
Microcontroller, welcher mit Hilfe der Konfigurationsdaten
die rekonfigurierbare Schaltung zum gewünschten Zeitpunkt bei
Aufruf einer bestimmten Betriebsfunktion entsprechend den
Anforderungen konfiguriert. Hierzu kann selbstverständlich
ein ohnehin bereits im Gerät befindlicher Microcontroller der
Steuerung verwendet werden.
Vorzugsweise wird als Konfigurationsspeicher ein
nichtflüchtiger Speicher verwendet, um einen Verlust der
Daten bei einer Unterbrechung der Spannungsversorgung bzw.
beim Abstellen des Geräts zu vermeiden. Das heißt, es wird
hierfür beispielsweise ein ROM- oder ein Flash-RAM-Speicher
verwendet. Insbesondere kann als Konfigurationsspeicher auch
ein Teilbereich eines ohnehin im Gerät befindlichen Speichers
verwendet werden.
Ein Haupteinsatzgebiet der Erfindung liegt im Bereich von
Mobiltelefonen, beispielsweise im GSM- oder UMTS-Standard, in
denen besonders viele verschiedene Algorithmen zur digitalen
Verarbeitung von Daten verwendet werden. Hier werden auch in
Zukunft noch viele Anwendungen aus dem Bereich Multimedia zur
Anwendung kommen. So kann es beispielsweise bei einem Gerät
mit einem sogenannten MP3-Decoder (d. h. einem Decoder,
welcher Audiodaten im MP3-Standard decodiert) unter Umständen
sinnvoll sein, auch einen MP3-Encoder zu integrieren. Ein
solcher Encoder benötigt erheblich mehr Rechenleistung als
der Decoder. Daher ist in der Regel eine Hardwarelösung
erforderlich. Durch die Verwendung der rekonfigurierbaren
Schaltung kann die hardwaremäßige Funktion eines MP3-Encoders
genau zu der Zeit "erzeugt" werden, zu der sie benötigt wird.
Wird der MP3-Encoder nicht benötigt, kann die gleiche Logik
wieder umprogrammiert und für andere Aufgaben herangezogen
werden, wie z. B. zur Komprimierung bzw. Dekomprimierung von
Videodaten im MPEG4-Standard. Im Gegensatz dazu wären bei
einem fest in Silizium gegossenen MP3-Encoder die für den
Encoder benötigten zusätzlichen MIPS ausschließlich für
diesen Zweck nutzbar.
Ein weiterer besonders bevorzugter Einsatzzweck besteht
darin, den rekonfigurierbaren Schaltungsbereich dazu zu
verwenden, um z. B. im Sendebetrieb kurzzeitig einen
hardwaremäßigen Decoder aufzubauen, welcher in der Lage ist,
in Echtzeit eine Verschlüsselung von sicherheitsrelevanten
Daten nach einem aufwendigen Codieralgorithmus durchzuführen.
Im Empfangsbetrieb kann dann der gleiche Schaltungsbereich so
konfiguriert sein, dass er als Decodierer dient.
Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die bei
gefügten Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die dort dargestellten Merkmale und die bereits
oben beschriebenen Merkmale können nicht nur in den genannten
Kombinationen, sondern auch einzeln oder in anderen Kombina
tionen erfindungswesentlich sein. Insbesondere wird an dieser
Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass alle im Bezug auf
das Gerät dargestellten Merkmale auch bezüglich des Verfah
rens zum Betrieb eines solchen Geräts erfindungswesentlich
sein können und umgekehrt. Es zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes Blockschaltbild eines
Kommunikationsendgeräts nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 ein vereinfachtes Blockschaltbild eines
erfindungsgemäßen Kommunikationsendgeräts.
In Fig. 1 ist ein typischer schaltungsmäßiger Aufbau eines
Kommunikationsendgeräts, beispielsweise eines Mobiltelefons,
dargestellt, wobei die Darstellung jedoch auf die zur
Übertragung der Sprachdaten erforderlichen Komponenten
beschränkt ist. Auf die Darstellung weiterer in Mobil
telefonen oder ähnlichen Geräten üblicherweise vorhandener
Komponenten wie Display, Tastatur etc. wurde wegen der
besseren Übersichtlichkeit verzichtet.
Die in Fig. 1 gezeigte Steuerung 1 weist einen DSP
(digitalen Signalprozessor) 2, einen Microcontroller 3, einen
Speicher 4 sowie einen AD/DA-Wandler 5 für ein Basisband und
Voiceband sowie einen Hochfrequenzteil 7 auf. Die an einem
Mikrofon 8 aufgenommenen Sprachsignale werden mittels des
AD/DA-Wandlers 5 in digitale Daten umgewandelt, im DSP 2
codiert und dann im AD/DA-Wandler 5 wieder in analoge Signale
umgewandelt, welche an den HF-Teil 7 übergeben und dort
gesendet werden. Umgekehrt werden vom HF-Teil 7 empfangene
analoge Signale zunächst im AD/DA-Wandler 5 in digitale
Signale umgewandelt, im DSP 2 decodiert und über den AD/DA-
Wandler 5 am Lautsprecher 9 ausgegeben. Die Steuerung umfasst
weiterhin einen Microcontroller 3 zur Ansteuerung des AD/DA-
Wandlers sowie einen Speicher 4, auf welchen der Micro
controller 3 Zugriff hat und in dem sich die für die
Steuerung benötigten Daten befinden.
Wie das vereinfachte Schaltbild gemäß Fig. 2 zeigt, weist
ein erfindungsgemäßes Gerät gemäß dem vorliegenden Aus
führungsbeispiel einen zusätzlichen Logikbaustein 6 auf.
Dieser Logikbaustein besteht aus "and"-, "nand"-, "or"- und
"nor"-Gattern, welche beispielsweise durch einen Ladeprozess
wiederholt unter Bildung einer bestimmten konfigurierten
Schaltung programmierbar und somit folglich auch umpro
grammierbar sind.
Die Konfigurierung bzw. Rekonfigurierung der Logik erfolgt
durch eine Hardwarebeschreibungssprache (HDL, Hardware
Description Language), beispielsweise VHSIC oder VHDL. Die
erforderlichen Konfigurationsdaten zur Rekonfigurierung der
Schaltung 6 für eine bestimmte Betriebsfunktion bzw. evtl.
auch bereits der komplette Programmcode zur Rekonfigurierung
der Schaltung 6 sind in einem Teil des Speichers 4 oder in
einem separaten Speicher (nicht dargestellt), auf den der
Microcontroller 3 Zugriff hat, abgespeichert.
Durch die rekonfigurierbare Logik 6 wird der DSP 2 sozusagen
erweitert. Das heißt, die durch den DSP 2 laufenden Daten
durchlaufen einen zusätzlichen Hardwareteil, welcher genau
die Funktionen ausübt, für die die Schaltung 6 entsprechend
zuvor rekonfiguriert wurde.
Die rekonfigurierbare Logik 6 kann dabei für unterschied
lichste Funktionen eingesetzt werden wie beispielsweise als
MP3-Decoder oder -Encoder zur Komprimierung bzw. Dekom
primierung von Audiodaten, als MPEG4-Encoder oder -Decoder
zur Komprimierung bzw. Dekomprimierung von Videodaten, oder
auch zur speziellen Codierung oder Decodierung von sicher
heitsrelevanten Daten mit einem aufwendigen Codieralgo
rithmus. Da es sich hierbei um eine reine Hardwareschaltung
handelt, ist sie bei entsprechender Konfigurierung auch in
der Lage, eine Komprimierung, Dekomprimierung, Codierung oder
Decodierung in Echtzeit durchzuführen. Selbstverständlich
kann die Schaltung auch für beliebige andere Funktionen, die
ansonsten softwaremäßig in derartigen Geräten umgesetzt
werden, herangezogen werden, um so bestimmte Funktionsabläufe
zu beschleunigen.
Die erfindungsgemäße Hardware, die zur Realisierung
bestimmter rechenintensiver Funktionen zur Laufzeit, d. h. im
Betrieb des Geräts, entsprechend den zum Anforderungszeit
punkt gewünschten Hardwareeigenschaften, partiell veränderbar
ist, kann im Prinzip in einem Chipsatz mit den übrigen
Hardwareteilen des Geräts realisiert werden. Der Aufwand
hierfür ist relativ gering und bietet sich daher auch als
standardmäßige Ausstattung in allen GSM- oder UMTS-Terminals
an. Um nachträgliche Änderungen in ein solches Gerät
einzubringen, muß lediglich der entsprechende Programmcode,
z. B. in VHDL, geändert werden und ein neues Programmfile
compiliert und im Konfigurationsspeicher gespeichert werden.
1
Steuerung
2
DSP (Digitaler Signalprozessor)
3
Microcontroller
4
Konfigurationsspeicher
5
AD/DA-Wandler
6
rekonfigurierbare Schaltung
7
Hochfrequenzteil
8
Mikrofon
9
Lautsprecher
Claims (9)
1. Mobiles Endgerät mit einer elektronischen Steuerung (1),
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (1) eine
während des Betriebs des Endgeräts zumindest teilweise
rekonfigurierbare Schaltung (6) und Konfigurierungsmittel (3,
4) umfasst, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen
Betriebsfunktion des Endgeräts die Schaltung (6)
rekonfigurieren.
2. Endgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
mittels eines Ladeprozesses konfigurierbaren Logikbaustein.
3. Endgerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch einen Konfigurationsspeicher (4) zur Speicherung von
Konfigurationsdaten zur Rekonfigurierung der Schaltung (6)
für verschiedene Betriebsfunktionen.
4. Endgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Speicher einen nichtflüchtigen Speicher umfasst.
5. Endgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Endgerät ein PDA und/oder ein
Kommunikationsendgerät ist.
6. Verfahren zum Betrieb eines mobilen Endgeräts mit einer
elektronischen Steuerung (1), welche eine zumindest teilweise
rekonfigurierbare Schaltung (6) aufweist, wobei während des
Betriebs des Endgeräts zumindest ein Teil der Schaltung (6)
in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsfunktion des
Endgeräts rekonfiguriert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass für verschiedene Betriebsfunktionen des Endgeräts
Konfigurationsdaten im Endgerät gespeichert werden und bei .
einem Aufruf einer der Betriebsfunktionen unter Verwendung
der zugehörigen Konfigurationsdaten die Schaltung (6)
rekonfiguriert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Betriebsfunktionen eine Codierung und/oder
Komprimierung von Daten umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass eine der Betriebsfunktionen eine
Decodierung und/oder Dekomprimierung von Daten umfasst.
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