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Die
Erfindung geht aus von einem elektronischen Gerät mit einem Basisgerät, das einen
Basis-Codec-Baustein zur Aufnahme, Wiedergabe, Verteilung, Steuerung,
Signalaufbereitung und/oder Umwandlung von Audiosignalen im System
des elektronischen Gerätes
aufweist, wobei der Basis-Codec-Baustein eine minimale Anzahl von
benötigten Audio-Funktionalitäten im elektronischen
Gerät zur Verfügung stellt,
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
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Es
ist schon bekannt, dass bei der Verarbeitung von Audiosignalen in
der Regel ein Basis-Codec-Baustein verwendet wird, mit dem die oben
genannten Funktionalitäten
gesteuert werden können. Als
Beispiel kann ein per se bekanntes Telefonendgerät für das ISDN-Netz genannt werden,
das über seinen
Audio-Codec-Baustein
wahlweise die Audio-Signale des Handapparates, einer Freisprecheinrichtung,
einer Lauthöreinrichtung
oder einer Audio-Schnittstelle für
Zusatzgeräte
freischaltet. Diese Funktionalitäten
stehen je nach dem verwendeten Audio-Codec-Baustein bei allen in der Serie
hergestellten Telefonendgeräten
gleichermaßen
zur Verfügung,
da die Telefonendgeräte
stets mit der gleichen Bestückung
gefertigt werden.
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Nachteilig
dabei ist, dass die elektronischen Geräte somit nicht variabel und
flexibel nach den Erfordernissen des Benutzers ausgestattet oder
umgerüstet
werden können.
Werden aber alle verfügbaren Funktionalitäten von
vornherein während
der Fertigung der Geräte
implementiert, dann verteuert das die Herstellung des elektronischen
Gerätes
in nicht unerheblichem Umfang. Für
den Benutzer wäre
das elektronische Gerät
viel teurer in der Anschaffung, zumal er Funktionalitäten er hält, die
die Bedienung des Gerätes
umfangreicher machen können
und die er möglicherweise
niemals nutzen wird.
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Problematisch
wird es auch, wenn ein weiteres Zusatzgerät an das beispielhaft genannte
Telefonendgerät
angeschlossen werden soll. Ein einfacher Anschluss des weiteren
Zusatzgerätes,
das zum Beispiel als Audioquelle oder -senke ausgebildet ist, an das
oben genannte Telefonendgerät
sowie die gezielte Aufbereitung von dessen Audiosignalen ist bei dem
heutigen Entwicklungsstand von Audio-Codec-Bausteinen nicht vorgesehen.
Für den
Benutzer ist es somit nicht möglich,
durch eine einfache Erweiterungsmaßnahme, insbesondere unter
Verwendung von entsprechender Hardware, die Funktionalitäten und
damit die Leistungsmerkmale seines Telefonendgerätes zu erweitern und auf seine
Wünsche
hin einzurichten.
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Aus
DE 42 39 656 C1 ist
eine Teilnehmereinrichtung TE mit einer Telefoneinheit TEL und mit mehreren
Erweiterungsmodulen AB, NT, GZ für
die Telefoneinheit TEL bekannt. Dabei sind die einzelnen Erweiterungsmodule über eine
BUS B untereinander, sowie mit der Telefoneinheit TEL verbunden
und stellen verschiedenartige Erweitungsfunktionalitäten bereit.
Die Verschiedenartigkeit der von den Erweitungsmodulen AB, NT, GZ
bereitgestellten Funktionalitäten
dient dazu, um von der Teilnehmereinrichtung TE empfangene Nachrichten
nach ihrer Kommunikationsart zu diversifizieren und gegebenenfalls eine
Umschaltung auf das der Kommunikationsart entsprechende Modul vorzunehmen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Telefonendgerät mit einem
Basisgerät
bereitzustellen, dessen Audio-Funktionalitäten an die
Erfordernisse oder Wünsche
eine Anwenders nachträglich,
individuell und kostengünstig
angepasst werden können.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Telefonendgerät mit dem
Basisgerät
hat den Vorteil, dass die bei einem handelsüblichen Telefonendgerät vorhandenen
minimalen Funktionalitäten
auch nachträglich
auf die Wünsche
des Kunden beziehungsweise der Bedienperson erweitert beziehungsweise
nachgerüstet
werden können.
Dadurch ist in vorteilhafter Weise das Telefonendgerät mit seiner
Grundausstattung kostengünstig
herstellbar und besonders leicht bedienbar. Als besonders vorteilhaft
wird angesehen, dass im Zuge eines weiteren Ausbaus des Telefonendgerätes zusätzliche
Funktionalitäten
einfach beim Benutzer nachgerüstet
werden können,
die dann nur vergleichsweise geringe Mehrkosten verursachen. Dadurch
wird das Telefonendgerätes
flexibel und komfortabel und ist an die Bedürfnisse des Benutzers leicht
anpassbar. Insgesamt können
auf diese Weise Herstellkosten eingespart werden, die durch Hardwarevorleistungen
für nicht
genutzte Leistungsmerkmale entstehen würden.
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Durch
die in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruchs
1 angegebenen Telefonendgerätes
zur Verarbeitung von Audiosignalen gegeben.
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Als
besonders vorteilhaft wird dabei angesehen, dass das Basisgerät einen
Modulbus aufweist, an den das wenigstens eine Erweiterungsmodul
anschließbar
ist. Über
die Schnittstelle des Modulbusses können zur Erweiterung der Funktionalitäten ein oder
mehrere Erweiterungsmodule angeschlossen werden. Durch die Erhöhung der
Anzahl der Module können
dann nahezu beliebige Funktionalitäten des Telefonendgerätes wunschgemäß ergänzt werden.
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Eine
Erweiterung kann beispielsweise durch einfaches Einstecken eines
Erweiterungsmoduls in eine entsprechende Kontaktleiste erfolgen,
so dass auch ein Nichtfachmann diese Erweiterung einfach ausführen kann.
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Als
besonders günstig
wird angesehen, dass die Erweiterung nachträglich und zu jedem beliebigen
Zeitpunkt durchgeführt
oder wieder aufgehoben werden kann. Das verschafft eine optimale
Flexibilisierung und Anpassung des Telefonendgerätes an veränderliche Verhältnisse
und Bedingungen. Neue Telefonendgeräte müssen dadurch nicht angeschafft werden.
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Um
den Erweiterungsvorgang zu vereinfachen, ist ein automatisches Anmelden
des Erweiterungsmoduls mit allen seinen Funktionalitäten beim Basisgerät vorgesehen.
Dadurch entfallen Einstell-, Prüf-
oder Abgleichvorgänge,
die nur von einem entsprechend ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden
könnten.
Das erspart Kosten und macht den Nutzer des Telefonendgerätes unabhängig von
einem Service.
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Um
weitere Kosten einzusparen, ist vorgesehen, dass das Erweiterungsmodul
insbesondere weniger häufig
benutzte Funktionalitäten
bereitstellt. In der Regel werden solche Funktionalitäten nicht
bei allen Telefonendgeräten
benötigt,
so dass hier eine einfache Optimierung durchgeführt werden kann. Bei Bedarf
können
dann durch Verwendung des Erweiterungsmoduls die gewünschten
Funktionalitäten
einfach und vorteilhaft ergänzt
beziehungsweise aktiviert werden.
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Eine
günstige
Ausführungsform
für das
Erweiterungsmodul stellt eine Audio-Schnittstelle dar, wie sie beispielsweise
von der ETSI Norm 300245/4 her bekannt ist. Eine derartige Audio-Schnittstelle
ist als Audiosenke und/oder -quelle ausgebildet und zum Anschluss
von externen Geräten
wie Headset, Zweithörer,
Aufnahmerekorder, Computer usw. verwendbar.
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Heutige
Telefonendgeräte
werden serienmäßig in großer Anzahl
hergestellt und müssen
in der Praxis nicht immer mit allen technisch möglichen Funktionalitäten ausgestattet
werden. Insbesondere bei allgemeiner Verwendung solcher Telefonendgeräte genügen in der
Regel nur wenige Funktionalitäten.
Solche Telefonendgeräte
können
dann kostengünstiger
herstellbar wer den als Komforttelefone mit einer Vielzahl von Funktionalitäten.
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Die
Anwendung bei einem drahtgebundenen Telefonendgerät, vorzugsweise
für das
ISDN-Netz, erscheint besonders vorteilhaft, da diese Telefone mit besonders
vielen Funktionalitäten
ausgebildet werden können.
Aber auch an Funktelefonen wie Handys werden immer höhere Anforderungen
gestellt und neue Funktionalitäten,
insbesondere bei der Daten- und Bildübertagung entwickelt. Daher
erscheint in diesem Fällen
eine individuelle Gestaltung der Leistungsmerkmale besonders günstig.
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Für ein standardisiertes
Basisgerät
genügen schon
wenige Funktionalitäten
wie das Freisprechen und/oder Lauthören. Mit diesen Funktionalitäten kann
schon ein nutzungsgerechter Komfort bereitgestellt werden. Werden
weitere Funktionalitäten,
beispielsweise zum Anschluss einer Audioquelle und/oder – senke
gefordert, dann lassen diese sich am einfachsten über einen
Modulbus implementieren. An diesen Modulbus können dann einfach ein oder
mehrere Erweiterungsmodule angeschlossen werden, die die gewünschten
Funktionalitäten
bereitstellen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Die
Figur zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels.
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Im
nachfolgenden wird an Hand eines Telefonendgerätes das Blockschaltbild der
Figur sowie dessen Funktion näher
erläutert.
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Telefonendgeräte sind
sowohl als drahtgebundene als auch als Funktelefone mit ihren vielfältigsten
Funktionalitäten
per se bekannt. Sie haben in der Regel einen Audio-Codec-Baustein,
der die einzelnen Audio-Funktionalitäten steuert. Dieser Au dio-Codec-Baustein
weist zu diesem Zweck eine Steuerung, A/D-Wandler usw. auf, so dass eine Vielzahl
von vorgegebenen Funktionalitäten
gesteuert werden können.
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Beim
Erfindungsgegenstand ist dagegen vorgesehen, dass entsprechend der
Figur das Telefonendgerät
ein Basisgerät 1 aufweist,
bei dem jedoch ein Basis-Codec-Baustein 2 verwendet wird,
in dem nur Grundfunktionen implementiert sind, die jedoch für einen
normalen Betrieb ausreichend sind. Am Beispiel eines drahtgebunden
Telefonendgerätes wie
einem ISDN-Telefon oder einem Funktelefon wie schnurloses, GSM-,
UMTS-Telefon oder dergleichen können
die Funktionalitäten
Freisprechen und/oder Lauthören
als Grundfunktionen implementiert sein. Ein solches Basisgerät 1 weist
ein Line-Interface 4 auf, an das im Falle des drahtgebunden
Telefonendgerätes
ein übliches
Telefonnetz 7 angeschlossen ist. Im Fall eines Funktelefons
wären hier
die entsprechenden Sende-/Empfangseinrichtungen vorzusehen.
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Das
Basisgerät 1 weist
des weiteren eine Steuerung 3 (Controller) auf, der in
Verbindung mit dem Basis-Codec-Baustein 2 einerseits die
internen Abläufe
für die
Audiosignale steuert und andererseits aufbereitet, so dass die Aufnahme,
Wiedergabe, Verteilung, Steuerung und Umwandlung der Sprachsignale
gewährleistet
ist.
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Des
weiteren ist mit dem Basis-Codec-Baustein 2 ein Audio-Interface 5 verbunden.
An dieses Audio-Interface 5 kann über Interfaceleitungen 6 ein Nutzerinterface
z.B. einen Handapparat oder ein Lautsprecher angeschlossen werden,
um die verfügbaren
Audio-Grundfunktionen nutzen zu können. Ein solches elektronisches
Gerät,
in diesem Fall das Telefonendgerät,
ist für
die standardgemäßen Funktionalitäten voll
nutzbar.
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Um
auch Zusatzfunktionen zu ermöglichen, ist
erfindungsgemäß ein Modulbus 8 vorgesehen,
der von der Steuerung 3 kontrolliert wird und an den ein oder
mehrere Erweiterungsmodule 10 angeschlossen werden können.
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In
der Figur wurden beispielhaft zwei Erweiterungsmodule 10 vorgesehen.
In jedem Erweiterungsmodul 10 sind unterschiedliche Zusatzfunktionen
installiert, die nach dem Einstecken des Erweiterungsmoduls 10 an
den Modulbus 8 vorzugsweise automatisch aktiviert werden.
Das Erweiterungsmodul 10 ist vorzugsweise so ausgebildet,
das es vom Benutzer selbst beispielsweise durch einen Schacht in
das Basisgerät 1 eingeschoben
oder auch aus diesem herausgenommen werden kann. Ein Servicefachmann
ist dazu nicht erforderlich.
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Alternativ
ist auch vorsehbar, dass das elektronische Gerät geöffnet und das Erweiterungsmodul 10 im
Basisgerät 1 eingebaut
wird. Auch ist vorsehbar, das Erweiterungsmodul 10 über Kabel
an das Basisgerät 1 anzuschließen.
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Die
einzelnen Funktionalitäten
werden von einem Modul-Codec-Baustein 12 bereitgestellt.
Dieses können
zum Beispiel Funktionalitäten
sein, die mit dem Anschluss von weiteren Audiosenken oder -quellen
erforderlich werden. Das Erweiterungsmodul 10 weist daher
eine Audio-Schnittselle 11 auf, auf die über Interface-Leitungen 9 Audio-Zusatzfunktionen
realisierbar sind. Des weiteren ist eine weitere Steuerung (weiterer
Controller) 13 vorgesehen, der die Steuerung der Zusatzfunktionen
organisiert. Auf diese Weise lassen sich nachträglich durch einfaches Hinzufügen einzelner
Erweiterungsmodule 10 zu jeder Zeit unterschiedliche Zusatzfunktionen
durch räumlich
abgegrenzte Module 10 realisieren.
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Die
einzelnen Erweiterungsmodule 10 melden sich mit ihren zur
Verfügung
stehenden Audio-Funktionalitäten
beim Basisgerät 1 an
oder werden auf Anforderung vom Basisgerät abgefragt und führen so
zu den gewünschten
zusätzlichen
Audiofunktionen. Das Basisgerät 1 wird
dadurch grundsätzlich
nicht verteuert.
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Der
Basis-Codec-Baustein 2 bleibt erhalten und übernimmt
nur die Audio-Grundfunktionen beziehungsweise stellt die Schnittstelle
für die
Zusatzfunktionen der Erweiterungsmodule 10 zur Verfügung. Die
Modul-Codec-Bausteine 12 sind über die Schnittstelle (Modulbus 8)
mit dem Basis-Codec-Baustein 2 verbunden und können Audio-Informationen
austauschen.
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Damit
mehrere Codec-Bausteine an diesem Informationsaustausch gleichzeitig
teilhaben können, ist
die Schnittstelle als Bus ausgebildet.
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Abhängig vom
Betriebszustand des Telefonendgerätes können nun entweder nur der Basis-Codec-Baustein 2 oder
einer der Modul- Codec-Bausteine 12 beziehungsweise
auch mehrere Modul-Codec-Bausteine 12 gleichzeitig
angeschaltet werden und führen
so zu der erfindungsgemäßen Erweiterung
von Funktionalitäten.
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Bei
handelsüblichen
Telefonen mit nur einem Codec-Baustein sind diese Funktionalitäten nicht möglich.
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Der
in dem Basisgerät 1 vorhandenen
Intelligenz obliegt die Koordination der Ansteuerung beziehungsweise
Kommunikation mit den Erweiterungsmodulen 10 über die
Schnittstelle.
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Unabhängig davon
kann ein Erweiterungsmodul 10 auch eine eigene Intelligenz
aufweisen und seine Funktionalitäten
dem Basisgerät 1 über die Schnittstelle
direkt zugänglich
machen.
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- 1
- Basisgerät
- 2
- Basis-Codec-Baustein
- 3
- Steuerung
- 4
- Line-Interface
- 5
- Audio-Interface
- 6
- Interfaceleitungen
- 7
- Telefonnetz
- 8
- Modulbus
- 9
- Interface-Leitungen
- 10
- Erweiterungsmodul
- 11
- Audio-Schnittstelle
- 12
- Modul-Codec-Baustein
- 13
- weitere
Steuerung/Controller