-
In
den letzten Jahren wurden fundamentale Fortschritte bei der Entwicklung
chemischer Mittel und Therapiepläne
zur Bekämpfung
neoplastischer Krankheiten gemacht. Trotz dieser anhaltenden Fortschritte
ist die Behandlung von Krebsen noch immer mit einem intolerablen
Ausmaß an
menschlichem Schmerz und Leid verbunden. Die Notwendigkeit für neue und
bessere Verfahren zur Behandlung maligner Neoplasmen und Leukämien nährt daher
auch weiterhin die Bemühungen
zur Schaffung neuer Verbindungsklassen, speziell auf dem Gebiet
inoperabler oder metastatischer fester Tumoren. Die neuere Informationslawine
bezüglich
der grundlegenden biologischen Prozesse, die bei Neoplasmen involviert
sind, hat zu einem tieferen Verständnis der Heterogenität von Tumoren
geführt.
Infolge dieser extremen Heterogenität unter Populationen neoplastischer
Zellen aufgrund dieser Zellen sollten neue Chemotherapeutika ein
breites Wirkungsspektrum und einen akzeptablen therapeutischen Index
aufweisen. Zusätzlich
müssten
solche Mittel chemisch stabil und mit anderen Mitteln verträglich sein.
Wichtig ist auch, dass chemotherapeutische Behandlungspläne für den Patienten möglichst
bequem und schmerzfrei sein sollen.
-
Chemotherapie
und Bestrahlung werden häufig
für die
Behandlung von Krebs angewandt. Diese Behandlungsmethoden zeigen
zwar oft eine gewisse Antwort auf die maligne Krankheit, sind aber
selten kurativ. Der Großteil
der festen Tumoren führt
zu einer Erhöhung
ihrer Masse durch Proliferation maligner Zellen und stromaler Zellen
unter Einschluss von Endothelzellen. Für ein Wachsen des Tumors um
mehr als 2 bis 3 mm im Durchmesser ist daher die Bildung einer Vaskulatur
erforderlich, nämlich
ein als Angiogenese bekannter Prozess. Vor kurzem wurde über eine
Suppression einer durch Tumor induzierten Angiogenese durch Angiostatin
und Endostatin mit dem Ergebnis einer Antitumoraktivität berichtet,
wozu beispielsweise hingewiesen wird auf O'Reilly et al., Cell, 88, Seiten 277
bis 285 (1997). Angiogenese ist eine kritische Komponente der Massenexpansion
der meisten festen Tumoren, so dass die Entwicklung neuer Mittel
für die
Inhibition dieses Prozesses ein vielversprechender Weg für eine Antitumortherapie
darstellen könnte.
Dieses Herantreten an eine Antitumortherapie kann frei sein an toxischen
Nebeneffekten oder Eigenschaften im Vergleich zu einer herkömmlichen
Chemotherapie, die eine Arzneimittelresistenz induziert, wozu beispielsweise
hingewiesen wird auf Judah Folkman, Endogenous Inhibitors of Angiogenesis,
The Harvey Lectures, Serie 92, Seiten 65 bis 82, Wiley-Liss Inc.,
(1998).
-
Durch
die vorliegende Erfindung werden nun neue N-[Benzoyl]-bicyclylsulfonamidverbindungen
bereitgestellt, die für
die Behandlung suszeptibler Neoplasmen brauchbar sind.
-
Demnach
ist die vorliegende Erfindung gerichtet auf eine Verbindung der
Formel I
worin
Ar für
oder einen Heterocyclus steht,
der aus der Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus 2,3-Dihydrobenzol[1,4]dioxin-6-yl, 2,3-Dihydrobenzofur-5-yl,
Benzo[1,3]dioxol-5-yl, 1-(C
1-C
6-Alkyl)indolin-6-yl,
Benzothien-2-yl, Benzothien-5-yl, Benzothien-6-yl, 5-(C
1-C
6-Alkyl)benzothien-2-yl, 6-(C
1-C
6-Alkyl)benzothien-2-yl, Benzothiazol-6-yl, Benzofur-2-yl,
Benzofur-6-yl, Thieno[3,2-b]pyridin-2-yl und 1-(C
1-C
6-Alkyl)indol-2-yl,
A für Phenyl,
Benzofuryl, Cyclopentadienyl, Cyclobutyl oder ein Cyclopentyl steht,
das an einem der beiden Kohlenstoffatome, die zur Ringfusion des
Cyclopentyls benachbart sind, optional mit einem Oxorest substituiert
ist,
R
1 und R
2 entweder
beide für
Halogen, beide für
Trifluormethyl oder einer dieser Reste für Halogen und der andere dieser
Reste für
C
1-C
6-Alkyl steht,
oder
ein pharmazeutisch akzeptables Basenadditionssalz hiervon.
-
Weiter
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Behandlung
suszeptibler Neoplasmen bei einem Säuger, indem einem behandlungsbedürftigen
Säuger
eine onkolytisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel I oder
eines pharmazeutisch akzeptablen Basenadditionssalzes hiervon verabreicht wird.
-
Weiter
ist die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zur Suppression
einer Tumorangiogenese bei einem Säuger gerichtet, indem einem
behandlungsbedürftigen
Säuger
eine eine Angiogenese supprimierende Menge einer Verbindung der
Formel I oder eines pharmazeutisch akzeptablen Basenadditionssalzes hiervon
verabreicht wird.
-
Ferner
betrifft die Erfindung auch eine pharmazeutische Formulierung, die
eine Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch akzeptables
Basenadditionssalz hiervon in Kombination mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Exzipient enthält.
-
Schließlich betrifft
die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel I zur Herstellung
eines Arzneimittels für
die Behandlung suszeptibler Neoplasmen. Darüber hinaus bezieht sich die
vorliegende Erfindung auf eine pharmazeutische Formulierung, die
für die
Behandlung suszeptibler Neoplasmen angepasst ist und eine Verbindung
der Formel I enthält.
Schließlich
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Behandlung
suszeptibler Neoplasmen durch Verabreichung einer wirksamen Menge
einer Verbindung der Formel I.
-
Die
allgemeinen chemischen Ausdrücke
in den obigen Formeln haben ihre üblichen Bedeutungen. So bezieht
sich die Angabe C1-C6-Alkyl
beispielsweise auf die Reste Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, Pentyl und Hexyl. Die Angabe Halo
oder Halogen bedeutet Chlor, Brom, Fluor und Iod.
-
Die
Bezeichnung Säuger
bedeutet irgendeinen der verschiedenen warmblütigen Vertebraten aus der Klasse
Mammalia und am meisten bevorzugt der Menschen, die charakterisiert
sind durch eine Haarbedeckung auf der Haut und bei weiblichen Mammalia
und Menschen durch Milch produzierende Mammardrüsen für eine Ernährung der Jungen.
-
Es
sind zwar alle Verbindungen der Formel I als Antitumormittel brauchbar,
wobei aber bestimmte Klassen an Verbindungen bevorzugt sind. Solche
bevorzugten Verbindungsklassen werden im Folgenden beschrieben.
- a) Ar steht für 2,3-Dihydrobenzo[1,4]dioxin-6-yl,
- b) Ar steht für
Benzo[1,3]dioxol-5-yl,
- c) Ar steht für
1-(C1-C6-Alkyl)-indol-2-yl,
- d) A steht für
Cyclopentadienyl,
- e) A steht für
Cyclopentyl,
- f) Die Verbindung ist ein pharmazeutisch akzeptables Basenadditionssalz,
- g) Die Verbindung ist ein Natriumsalz.
-
Die
obigen Klassen können
selbstverständlich
unter Bildung weiterer bevorzugter Klassen kombiniert werden.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind antineoplastische Mittel. Zur vorliegenden
Erfindung gehört
daher auch ein Verfahren zur Behandlung eines suszeptiblen Neoplasmas
bei einem Säuger,
indem einem einer solchen Behandlung bedürftigen Säuger eine onkolytisch wirksame
Menge einer Verbindung der Formel I verabreicht wird. Demnach sollten
die vorliegenden Verbindungen brauchbar sein zur Behandlung suszeptibler
Neoplasmen unter Einschluss von Tumoren und Karzinomen, wie des
Zentralnervensystems, wie Multiformglioblastom, Astrozytom, Oligodendrogliomtumoren,
Ependymtumoren, Plexuschoroidtumoren, Pinealtumoren, Neuronaltumoren,
Medulloblastom, Schwannom, Meningeom oder Meningealsarkom, Neoplasmen
des Auges, wie Basalzellkarzinom, squamöses Zellkarzinom, Melanom,
Rhabdomyosarkom und Retinoblastom, Neoplasmen der Endokrinzellen,
wie Pituitärneoplasmen,
Neoplasmen der Thyroidea, Neoplasmen des Adrenalkortex, Neoplasmen
des Neuroendokrinsystems, Neoplasmen des gastroenteropankreatischen
Endokrinsystems oder Neoplasmen der Gonaden, Neoplasmen des Kopfes
und Halses, wie Kopfkrebs, Halskrebs, Mundhöhlenkarzinom, Pharynxkrebs,
Larynxkrebs und Odontotumoren, Neoplasmen des Thorax, wie großzelliges Bronchialkarzinom,
kleinzelliges Bronchialkarzinom oder nicht kleinzelliges Lungenkarzinom,
Neoplasmen des Thorax, maligne Mesotheliome, Thymome oder primäre Keimzellentumoren
des Thorax, Neoplasmen des Verdauungssystems, wie Neoplasmen des Ösophagus,
Neoplasmen des Magens, Neoplasmen der Leber, Neoplasmen der Gallenblase,
Neoplasmen des exokrinen Pankreas, Neoplasmen des Dünndarms,
des Appendix veriformis und des Peritoneums, Adenokarzinome des
Colons und des Rektums, Neoplasmen des Anus, Neoplasmen des Genitourinaltrakts,
wie Renalzellenkarzinom, Neoplasmen des Renalpelvis und des Ureters, Neoplasmen
der Blase, Neoplasmen der Urethra, Neoplasmen der Prostata, Neoplasmen
des Penis oder Neoplasmen des Testis, Neoplasmen der weiblichen
Reproduktionsorgane, wie Neoplasmen der Vulva und der Vagina, Neoplasmen
des Cervix, Adenokarzinom des Uterus, Ovarkrebs oder gynäkologische
Sarkome, Neoplasmen der Brust, Neoplasmen der Haut, wie Basalzellkarzinom,
squamöses
Zellkarzinom, Dermatofibrosarkom oder Merkel-Zelltumor, malignes
Melanom, Neoplasmen des Knochens und des Weichgewebes, wie Osteogensarkom,
malignes fibröses
Histiozytom, Chondrosarkom, Ewing-Sarkom, einfacher Neuroektodermaltumor
oder Angiosarkom, Neoplasmen des Hämatopoesesystems, wie Myelodysplasiesyndrome,
akute Myeloleukämie,
chronische Myeloleukämie,
akute Lympohzytenleu kämie,
HTLV-1 und T-Zellenleukämie/Lymphom, chronische
Lymphozytenleukämie,
Haarzellenleukämie,
Hodgkin-Krankheit, nicht-Hodgkin-Lymphoma oder Mastzellenleukämie, und
Neoplasmen an Kindern, wie akute Lymphoblastenleukämie, akute
Myelozytenleukämie,
Neuroblastom, Knochentumoren, Rhabdomyosarkom, Lymphom und Renaltumoren.
Besonders dürften die
vorliegenden Verbindungen wirksam sein zur Behandlung fester Tumoren,
vor allem Tumoren des Colons und des Rektums. Hierbei ist bevorzugt,
dass der durch Verabreichung der Verbindungen der Formel I zu behandelnde
Säuger
ein Mensch ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind von Natur aus sauer und können
daher mit einer Vielzahl anorganischer und organischer Basen pharmazeutisch
akzeptable Basenadditionssalze bilden. Bevorzugt ist eine Umwandlung
der Verbindungen der Formel I in ihre pharmazeutisch akzeptablen
Basenadditionssalze für eine
leichtere Verabreichung, wenn wässrige
Lösungen
der jeweiligen Verbindung erforderlich sind. Die Verbindungen der
Formel I reagieren mit basischen Materialien, wie Alkalimetallhydroxiden
oder Erdalkalimetallhydroxiden, Carbonaten und Bicarbonaten unter
Einschluss von unter anderem Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumhydroxid,
Calciumhydroxid und Lithiumhydroxid unter Bildung pharmazeutisch
akzeptabler Salze, wie der entsprechenden Salze von Natrium, Kalium,
Lithium oder Calcium. Die Salze von Natrium und Kalium sind besonders
bevorzugt.
-
Beispiele
für zur
Bildung von Salzen geeignete Amine sind primäre, sekundäre und tertiäre aliphatische
und aromatische Amine, wie Methylamin, Ethylamin, Propylamin, i-Propylamin,
die vier isomeren Butylamine, Dimethylamin, Diethylamin, Diethanolamin,
Dipropylamin, Diisopropylamin, Di-n-butylamin, Pyrrolidin, Piperidin,
Morpholin, Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin, Chinuclidin,
Pyridin, Chinolin und Isochinolin, besonders Ethylamin, Propylamin,
Diethylamin oder Triethylamin, und vor allem Isopropylamin und Diethanolamin.
-
Beispiele
für quaternäre Ammoniumbasen
sind im Allgemeinen die Kationen von Hydroxyammoniumsalzen, beispielsweise
die Kationen von Tetramethylammonium, Trimethylbenzylammonium, Triethylbenzylammonium,
Tetraethylammonium oder Trimethylethylammonium, aber auch das Ammoniumkation.
-
Der
Durchschnittsfachmann sieht sofort, dass die Einführung bestimmter
Substituenten zu einer Asymmetrie in den Verbindungen der Formel
I führt.
Die vorliegende Erfindung umfasst daher auch alle Enantiomere und
Enantiomergemische unter Einschluss von Racematen. Vorzugsweise
sind die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die Chiralitätszentren
enthalten, einzelne Enantiomere. Weiter gehören zur vorliegenden Erfindung
auch alle Diastereomere.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
nach einer Reihe an Verfahren hergestellt werden, wovon einige in
den folgenden Schemata illustriert sind. Dabei ist es für den Durchschnittsfachmann
selbstverständlich,
dass die einzelnen Stufen der folgenden Schemata zur Schaffung der
Verbindung der Formel I abgewandelt werden können. Einige dieser Variationen
werden ebenfalls diskutiert.
-
Die
besondere Reihenfolge der zur Herstellung der Verbindungen der Formel
I erforderlichen Stufen ist abhängig
von der jeweils zu synthetisierenden Verbindung, der Ausgangsverbindung
und der relativen Labilität
der daran vorhandenen Substituenten.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können unter Anwendung von Verfahren
hergestellt werden, wie sie dem Durchschnittsfachmann gut bekannt
sind. Im Allgemeinen werden die Verbindungen der Formel I hergestellt
durch Kupplung eines geeignet substituierten Bicyclylsulfonamids
mit einer geeignet substituierten Benzoesäure, wie dies in den folgenden
Schemata illustriert ist. Die darin enthaltenen Variablen R
1, R
2 und Ar sind
wie oben definiert. Syntheseschema
I
-
Die
optional substituierte Benzoesäure
wird mit einem geeigneten Bicyclylsulfonamid unter Standardbedingungen
für eine
Peptidkupplung gekuppelt, wie diese dem Fachmann bekannt ist. Speziell
wird das Bicyclylsulfonamid und die Benzoesäure in Gegenwart eines Kupplungsmittels
für ein
Peptid gekuppelt, optional in der Gegenwart eines Katalysators.
Zu hierfür
geeigneten Peptidkupplungsreagenzien gehören unter anderem N,N'-Carbonyldiimidazol
(CDI), N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC), 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
(EDC) und 1-(3-(1-Pyrrolidinyl)-propyl)-3-ethylcarbodiimid (PEPC).
Es sind bereits Polymer-getragene Formen von EDC, wozu beispielsweise
hingewiesen wird auf Tetrahedron Letters, 34(48), Seite 7685 (1993),
und auch von PEPC, wozu hingewiesen wird auf
US 5 792 763 A , beschrieben
worden, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen sehr brauchbar
sind. Zu einem geeigneten Katalysator für die Kupplungsreaktion gehört N,N-Dimethyl-4-aminopyridin (DMAP).
Alle Reagenzien werden in einem geeigneten Lösemittel kombiniert, typisch
in Dichlormethan, Chloroform, Tetrahydrofuran, Dioxan oder Diethylether,
wobei diese Lösungen
1 bis 72 h bei einer Temperatur von Umgebungstemperatur bis zu etwa
der Rückflusstemperatur
des Lösemittels
gerührt
werden. Das gewünschte
Produkt kann durch Techniken zur Extraktion und Umkristallisation
isoliert und durch Chromatographie oder Umkristallisation gereinigt
werden, falls dies nötig
oder gewünscht
ist. Werden Polymer-gebundene Reagenzien verwendet, dann können diese
einfach vom Reaktionsgemisch durch Filtration entfernt werden.
-
Die
jeweiligen Benzoesäuren
und Sulfonamide sind entweder im Handel erhältlich oder können nach Verfahren
hergestellt werden, wie sie dem Durchschnittsfachmann wohl bekannt
sind, wozu beispielsweise hingewiesen wird auf
EP 0 583 960 A .
-
Die
Variablen R
1 und R
2 sind
wie oben definiert, und Z steht für ein Halogenid oder eine Cyanogruppe. Syntheseschema
II
-
Die
Herstellung der jeweiligen Benzoesäuren kann durch funktionale
Transformation erreicht werden, wie sie dem Fachmann bekannt und
im Syntheseschema II illustriert ist. Steht Z beispielsweise für eine Cyanogruppe,
dann lässt
sich die Umwandlung zur Carbonsäure
unter sauren Bedingungen erreichen, wozu beispielsweise hingewiesen
wird auf R. C. Larock, Comprehensive Organic Transformations, 2.
Auflage, Copyright 1999, John Wiley & Sons, Seiten 1986 bis 1987. Steht
Z für ein
Halogenid, dann kann eine durch ein Metall promovierte Carbonylierung
mit Palladiumacetat und Kohlenmonoxid in Methanol durchgeführt werden, wodurch
das Methylbenzoat erhalten wird, wozu auf das soeben zitierte Werk
auf den Seiten 1685 bis 1687 verwiesen wird, woraus durch eine anschließende Hydrolyse
die jeweilige Benzoesäure
erhalten wird, wozu auf das soeben zitierte Werk auf den Seiten
1959 bis 1968 hingewiesen wird.
-
Der
Durchschnittsfachmann weiß auch,
dass nicht alle der Substituenten in den Verbindungen der Formel
I bestimmte Reaktionsbedingungen gut vertragen, wie sie zur Synthese
der Verbindungen verwendet werden. Diese Substituenten lassen sich
an einem geeigneten Punkt der Synthese einführen oder können geschützt und dann abgespalten werden,
wie dies notwendig oder gewünscht
ist. Weiter weiß der
Fachmann, dass in vielen Umständen
die Reihenfolge, unter der die Substituenten eingeführt werden,
nicht kritisch ist.
-
Durch
die folgenden Herstellungen und Beispiele wird die Herstellung von
erfindungsgemäßen Verbindungen
weiter illustriert, ohne dass deren Schutzumfang hierdurch beschränkt werden
soll. Auch hier weiß der Fachmann,
dass verschiedene Modifikationen vorgenommen werden können, ohne
dass vom Geist und Umfang der Erfindung abgewichen wird. Alle in
der Beschreibung erwähnten
Publikationen sind indikativ für
den Grad des Fachmanns, an den sich diese Erfindung richtet.
-
Die
in den vorliegenden Herstellungen und Beispielen verwendeten Ausdrücke und
Abkürzungen
haben ihre normalen Bedeutungen, sofern nichts anderes gesagt ist.
So beziehen sich beispielsweise die Abkürzungen °C, N, mmol, g, ml, M, HPLC,
ES(– oder
+)MS, APC(+)MS und 1H NMR auf Grad Celsius,
Normalität, Millimol,
Gramm, Milliliter, Molarität
oder Molalität,
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie,
Elektronenspraymassenspektrometrie, chemische Ionisationsmassenspektrometrie
bei atmosphärischem
Druck und protonennucleare magnetische Resonanzspektrometrie.
-
Herstellung 1
-
Benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid
-
Sulfurylchlorid
(0,18 mol, 24,3 g) wird tropfenweise zu gekühltem DMF (0,18 mol, 13,14
g) mit einer solchen Geschwindigkeit gegeben, dass die Temperatur
unterhalb von 10°C
bleibt. Der Reaktionskomplex wird bei < 10°C
während
30 min gerührt.
Sodann erfolgt ein tropfenweiser Zusatz von 1,3-Benzodioxol während einer
Zeitdauer von 10 min. Das Reaktionsgemisch wird auf 80°C erwärmt und
10 min bei dieser Temperatur gehalten, worauf es auf 110°C erwärmt und
10 min auf dieser Temperatur gehalten wird. Das Reaktionsgemisch
wird auf Raumtemperatur abgekühlt
und über
Nacht unter Stickstoff gehalten. Sodann wird das Reaktionsgemisch
auf Eis (~150 g), Chloroform (70 ml) und Wasser (70 ml) gegossen.
Die organische Schicht wird gesammelt und in konzentriertes Ammoniumhydroxid
(70 ml) abgestreift, wodurch ein Niederschlag gebildet wird, der
durch Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen und unter Vakuum
bei 40°C
getrocknet wird, wodurch 10,28 g Benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid erhalten
werden.
ES(–)MS
m/z 200, (M – H)–.
-
Herstellung 2
-
2,4-Dibrombenzoesäure
-
Eine
gerührte
Suspension von 2,4-Dibrombenzonitril (1,57 g, 6,0 mmol) in Schwefelsäure (6 M,
150 ml) wird 3 Tage auf Rückflusstemperatur
erhitzt. Sodann wird das Reaktionsgemisch auf Umgebungstemperatur
abgekühlt
und mit Ethylacetat (2 × 75
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten werden mit Wasser
(100 ml) und Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen, getrocknet, eingeengt und dann über Siliciumdioxid (Essigsäure/Methylalkohol/Chloroform
0,1:0,5:99,4) chromatographiert, wodurch die Titelverbindung (0,81
g, Ausbeute 48%) mit einem Schmelzpunkt von 171 bis 172°C erhalten
wird.
ES(–)MS
m/z 277, (M – H)– übereinstimmend
mit 2 Br.
-
Herstellung 3
-
Benzo[b]thiophen-2-sulfonamid
-
Eine
gerührte
Lösung
von Benzo[b]thiophen (2,2 mmol) in trockenem THF (1,5 ml) wird auf
0°C gekühlt und
langsam mit 1,6 M n-BuLi in Hexan (1,6 ml, 2,5 mmol) versetzt. Die
Temperatur wird auf 0°C
gehalten, und das Reaktionsgemisch während 20 min gerührt. Sodann
wird das heterogene Gemisch mit 2 ml THF verdünnt und mit einer Kanüle in eine
gut gerührte
Lösung
von Sulfurylchlorid (368 μl,
4,6 mmol) in Hexan (1,5 ml) bei 0°C übertragen.
Nach 1 h wird die Suspension mit Aceton verdünnt und die erhaltene Lösung des
entsprechenden Sulfonylchlorids langsam zu einer Lösung von
2 ml NH4OH in Aceton (5 ml) gegeben. Das
Gemisch wird mit Wasser verdünnt
und mit konzentrierter HCl angesäuert.
Das dabei als weißer
Niederschlag erhaltene Sulfonamid wird abfiltriert und in NaOH (0,5
N) gelöst,
worauf die Lösung
mit Ethylacetat extrahiert wird. Die wässrige Phase wird angesäuert und
das Produkt in Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wird
mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, über
Na2SO4 getrocknet
und unter Vakuum eingeengt, wodurch die Titelverbindung (200 mg,
42%) erhalten wird.
ES(–)MS
m/z 212, (M – H)–.
-
Herstellung 4
-
Benzo[b]thiophen-6-sulfonamid
-
Eine
Lösung
von 6-Bromthiophen (1,7 g, 8,1 mmol) in Et2O
(38 ml) wird bei –78°C tropfenweise
mit einer Lösung
von t-BuLi (10,9 ml von 1,7 M in Pentan, 18,6 mmol) versetzt. Das
Reaktionsgemisch wird 1 h bei –78°C gerührt und
dann für
5 min auf 0°C
erwärmt,
worauf es wieder auf –78°C abgekühlt wird.
Nach Einleitung von Schwefeldioxid in die Lösung während 5 min lässt man
das Reaktionsgemisch über
Nacht auf Raumtemperatur kommen. Sodann wird N-Chlorsuccinimid (3,2
g, 24,3 mmol) zugegeben und das Reaktionsgemisch 2 h gerührt. Die
organische Schicht wird unter Vakuum filtriert und der Nieder schlag
mit Et2O gewaschen. Das Filtrat wird unter
Vakuum konzentriert, wodurch das rohe Sulfonylchlorid erhalten wird.
Dieses rohe Sulfonylchlorid wird in Aceton (25 ml) gelöst und zu
einer Lösung
von konzentriertem NH4OH (10 ml) bei 0°C gegeben.
Das Reaktionsgemisch wird 1 h gerührt und dann zwischen EtOAc
und H2O verteilt. Die wässrige Schicht wird abgetrennt
und mit EtOAc (2 ×)
extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten werden getrocknet
(MgSO4), filtriert und eingedampft, wodurch
das Rohprodukt erhalten wird. Das Rohprodukt wird mit Hexanen/CH2Cl2 (2 ×) und i-PrOH/Hexanen
behandelt und dann unter Vakuum getrocknet, wodurch die Titelverbindung
(721 mg, 42%) erhalten wird.
ES(–)MS m/z 212, (M – H)–.
-
Herstellung 5
-
Thieno[3,2-b]pyridin-2-sulfonamid
-
Eine
Lösung
von n-BuLi (11 ml von 1,6 M in Hexanen, 17,4 mmol) wird unter Stickstoff
bei –70°C tropfenweise
zu einer Lösung
von Thieno[3,2-b]pyridin (1,17 g, 8,7 mmol) in wasserfreiem THF
(10 ml) gegeben. Das Gemisch wird auf 0°C erwärmt und 10 min gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird mit THF (10 ml) verdünnt. Die Suspension wird mit
einer Kanüle
in eine gut gerührte
Lösung
von Sulfonylchlorid (2,8 ml, 34,8 mmol) in Hexanen (10 ml) bei 0°C übertragen.
Das Gemisch wird 1 h gerührt.
Nach 1 h wird die gelbe Suspension unter Vakuum konzentriert. Der
Rückstand
wird in Aceton (20 ml) gelöst,
und diese Lösung
wird langsam zu einer Lösung
von 29% NH4OH (10 ml) in Aceton (30 ml)
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 2 h gerührt. Die organischen Lösemittel
werden unter Vakuum entfernt, und der Rückstand wird mit EtOAc (400
ml) extrahiert. Die organische Schicht wird mit Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet (Na2SO4),
filtriert und unter verringertem Druck eingedampft. Das Rohprodukt
wird über
Silicagel unter Elution mit CH2Cl2:MeOH (30:1) chromatographiert, wodurch
die Titelverbindung (450 mg, 24%) erhalten wird.
APC(+)MS m/z
215, (M + H)+.
-
Herstellung 6
-
Benzofuran-6-sulfonamid
-
Eine
gerührte
Lösung
von 6-Brombenzofuran (1,73 g, 8,78 mmol) in Et2O
(41 ml) von –78°C wird tropfenweise
mit t-BuLi (12 ml 1,7 M in Pentan, 20,18 mmol) versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 1 h bei –78°C gerührt, dann
5 min auf 0°C
erwärmt
und schließlich
wieder auf –78°C gekühlt. Nach
anschließender
Einleitung von Schwefeldioxid in die Lösung während 5 min lässt man
das Reaktionsgemisch über
Nacht auf Raumtemperatur kommen. Das Reaktionsgemisch wird mit N-Chlorsuccinimid
(3,5 g, 26,34 mmol) versetzt und 1,5 h gerührt, worauf der erhaltene Niederschlag
abfiltriert und mit Et2O gewaschen wird.
Das Filtrat wird unter Vakuum eingeengt, wodurch das rohe Sulfonylchlorid
gebildet wird. Dieses Sulfonylchlorid wird in Aceton (25 ml) gelöst und die
Lösung
auf 0°C
gekühlt.
Hierauf erfolgt ein Zusatz einer Lösung von konzentriertem NH4OH (10 ml). Das Reaktionsgemisch wird 1
h gerührt
und dann zwischen EtOAc und H2O aufgeteilt.
Die wässrige Schicht
wird abgetrennt und mit EtOAc (2 ×) extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten werden getrocknet (MgSO4),
filtriert und unter Vakuum eingedampft, wodurch das Rohprodukt erhalten
wird. Dieses Rohprodukt wird mit Hexanen/CH2Cl2 (9:1) be handelt, und die Feststoffe werden
unter Vakuum getrocknet, wodurch die Titelverbindung (540 mg, 31%)
als ein brauner Feststoff erhalten wird.
ES(–)MS m/z
196, (M – H)–.
-
Herstellung 7
-
Benzo[b]thiophen-5-sulfonamid
-
Eine
Suspension von 5-Brombenzo[b]thiophen (2,13 g, 10 mmol) in Et2O (50 ml) wird bei –70°C langsam mit einer Lösung von
t-BuLi (12 ml, 1,7 M in Pentan, 20 mmol) versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 1 h bei unter –70°C gerührt und
dann auf 0°C
erwärmt.
Sodann erfolgt eine Einleitung von Schwefeldioxid in die Lösung während 5
min. Das Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur erwärmt und
15 h gerührt.
Die erhaltene Suspension wird mit N-Chlorsuccinimid (1,34 g, 10
mmol) versetzt, und das Gemisch wird 3 h bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird filtriert, und die Feststoffe werden mit Et2O gewaschen. Das Filtrat wird unter Vakuum
konzentriert. Der Rückstand
wird mit Aceton (30 ml) gelöst,
und diese Lösung
wird zu einer Lösung
von 29% NH4OH (20 ml) in Aceton (50 ml)
von 0°C
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 0,5 h bei 0°C gerührt. Das organische Lösemittel
wird unter verringertem Druck entfernt, und der Rückstand
wird mit EtOAc (2 × 250
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden mit
Kochsalzlösung
gewaschen und dann getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Vakuum eingeengt.
Das Rohprodukt wird über
Siliciumdioxidgel unter Elution mit CH2Cl2 chromatographiert, wodurch die Titelverbindung
(910 mg, 43%) erhalten wird.
ES(+)MS m/z 214, (M + H)+.
-
Herstellung 8
-
Benzofuran-2-sulfonamid
-
Eine
gerührte
Lösung
von Benzo[b]furan (2,5 mmol) in trockenem THF (1,5 ml) wird auf
0°C gekühlt und
langsam mit 1,6 M n-BuLi in Hexan (1,7 ml, 2,5 mmol) versetzt. Die
Reaktionstemperatur wird auf 0°C
gehalten, und das Reaktionsgemisch wird 20 min gerührt. Das
heterogene Gemisch wird mit 2 ml THF verdünnt und mit einer Kanüle in eine
gut gerührte
Lösung
von Sulfurylchlorid (410 μl,
5,1 mmol) in Hexan (2,0 ml) bei 0°C übertragen.
Nach 1 h wird die Suspension mit Aceton verdünnt und die erhaltene Lösung des
entsprechenden Sulfonylchlorids langsam zu einer Lösung von
2 ml NH4OH in Aceton (5 ml) gegeben. Hierauf
wird das Gemisch mit Wasser verdünnt
und mit konzentrierter HCl angesäuert,
worauf das Produkt in Ethylacetat extrahiert wird. Die organische
Phase wird mit Wasser und Kochsalzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
unter Vakuum eingeengt. Das Rohprodukt wird durch Chromatographie über Siliciumdioxidgel
gereinigt (Eluiermittel: Hexan 4/Ethylacetat 1), wodurch die Titelverbindung
(211 mg, 43%) erhalten wird.
ES(–)MS m/z 196, (M – H)–.
-
Herstellung 9
-
Benzothiazol-6-sulfonamid
-
2-Aminobenzothiazol-6-sulfonamid
wird literaturgemäß in zwei
Stufen aus Sulfanilamid hergestellt, wozu beispielsweise hingewiesen
wird auf D. P. Getsman, G. A. De Crescenzo, J. N. Freskos, M. L.
Vazquez, J. A. Sikorski, B. Deyadas, S. Nagarajan, D. L. Brown,
J. J. McDonald in
US
6 172 101 B . 2-Amino-6-sulfonamidobenzothiazol (2,00 mmol)
wird in einem Gemisch von 1,4-Dioxan (4 ml) und DMF (1 ml) gelöst, und
die Lösung
wird mit Isoamylnitrit (335 μl,
2,5 mmol) behandelt. Das Reaktionsgemisch wird 2 h auf 85°C erhitzt, abgekühlt und
dann in einem Rotationsverdampfer zwecks Entfernung des Dioxans
eingeengt. Das erhaltene rohe deaminierte Benzothiazol-6-sulfonamid
wird ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Herstellung 10
-
5-Methylbenzo[b]thiophen-2-sulfonamid
-
5-Methylbenzo[b]thiophen
(220 mg, 1,5 mmol) wird in trockenem THF (1,5 ml) gelöst und auf
0°C gekühlt. Die
Lösung
wird langsam mit 1,6 M n-BuLi in Hexan (1,0 ml, 1,6 mmol) versetzt
und die Temperatur auf 0°C
gehalten und das Reaktionsgemisch 20 min gerührt. Sodann wird das heterogene
Gemisch mit 2 ml THF verdünnt
und mittels einer Kanüle
zu einer gut gerührten
Lösung
von Sulfurylchlorid (245 μl,
4,6 mmol) in Hexan (1,5 ml) bei 0°C
gegeben. Nach 1 h wird die Suspension mit Aceton verdünnt und
die erhaltene Lösung des
Säurechlorids
langsam zu einer Lösung
von 2 ml NH4OH in Aceton (5 ml) gegeben.
Das Gemisch wird mit Wasser verdünnt
und mit konzentrierter HCl angesäuert.
Die wässrige
Schicht wird angesäuert
und das Produkt in Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase
wird mit Wasser und Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Das Rohprodukt wird durch Chromatographie mittels
Siliciumdioxidgel gereinigt (Eluiermittel: Hexan 3/Ethylacetat 1),
wodurch die Titelverbindung (53 mg, 16%) erhalten wird.
-
Herstellung 11
-
6-Methylbenzo[b]thiophen-2-sulfonamid
-
Diese
Verbindung wird ähnlich
zur Herstellung 10 erhalten.
-
Herstellung 12
-
Indan-5-sulfonamid
-
Eine
Lösung
von Indan (50 mmol, 6,11 ml) in Dichlormethan (50 ml) wird bei 0°C tropfenweise
mit Chlorsulfonsäure
(200 mmol, 13,3 ml) versetzt. Die erhaltene Lösung wird auf Raumtemperatur
kommen gelassen und 2 h gerührt.
Die Lösung
wird dann langsam auf ein Gemisch von Eis (200 g) und Dichlormethan (50
ml) gegossen. Die organische Schicht wird abgetrennt, mit Kochsalzlösung (50
ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft, wodurch Indan-5-sulfonsäurechlorid
erhalten wird.
-
Das
rohe Sulfonylchlorid wird mit konzentriertem Ammoniumhydroxid (60
ml) versetzt. Das Gemisch wird auf 60°C erwärmt, auf Raumtemperatur gekühlt und
mit Wasser (60 ml) verdünnt.
Sodann wird das Indan-5-sulfonsäureamid
durch Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen und bei 60°C unter Vakuum
getrocknet.
-
Herstellungen 13 und 14
-
1-Oxoindan-5-sulfonamid und 3-Oxoindan-5-sulfonamid
-
Eine
Lösung
von Indan (50 mmol, 6,11 ml) in Dichlormethan (50 ml) wird bei 0°C tropfenweise
mit Chlorsulfonsäure
(200 mmol, 13,3 ml) versetzt. Die erhaltene Lösung wird wieder auf Raumtemperatur
kommen gelassen und 2 h gerührt.
Sodann wird die Lösung
langsam auf ein Gemisch von Eis (200 g) und Dichlormethan (50 ml)
gegossen. Die organische Schicht wird abgetrennt, mit Kochsalzlösung (50
ml) gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft, wodurch Indan-5-sulfonsäurechlorid
erhalten wird.
-
Das
rohe Sulfonylchlorid wird mit konzentriertem Ammoniumhydroxid (60
ml) versetzt. Das Gemisch wird auf 60°C erwärmt, auf Raumtemperatur abgekühlt und
mit Wasser (60 ml) verdünnt.
Sodann wird das Indan-5-sulfonamid durch Filtration gesammelt, mit
Wasser gewaschen und bei 60°C
unter Vakuum getrocknet.
-
Eine
Lösung
des rohen Sulfonamids (25 mmol) in Aceton (60 ml) wird unter Kühlung auf
5 bis 10°C tropfenweise
mit 2,86 M Jones-Reagenz (200 mmol, 70 ml) versetzt. Das erhaltene
Gemisch wird 4 h bei 5 bis 10°C
gerührt.
Sodann wird der Überschuss
an Jones-Reagenz mit i-Propanol zerstört, die erhaltene grüne gummiartige
Masse durch Celite filtriert und dann der Reihe nach mit THF und
Aceton gewaschen. Das Filtrat wird eingedampft und der Rückstand
in THF gelöst,
worauf die Lösung
mit einer gesättigten
Natriumbicarbonatlösung
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft wird. Das Rohprodukt (2,0
g) wird durch Separation auf einer Fluorisilsäule gereinigt, wobei die Elution
mit einem Gradienten von 10% Hexan:Ethylacetat bis 50% Hexan:Ethylacetat
erfolgt. Dabei werden zwei Produkte gesammelt, nämlich 1-Oxoindan-5-sulfonamid
und 3-Oxoindan-5-sulfonamid.
1-Oxoindan-5-sulfonamid: 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ: 8,02-8,09
(m, 2H, J = 8,05 Hz, 1,83 Hz), 7,78 (d, 1H, J = 8,05), 7,48 (s,
2H, NH2), 3,18 (t, 2H, J = 5,86), 2,72 (t, 2H, J = 5,86).
3-Oxoindan-5-sulfonamid: 1H NMR (300 MHz, DMSO-d6) δ: 8,01 (s,
1H), 7,77-7,86 (m, 2H, J =), 7,56 (s, 2H, NH2), 3,18 (t, 2H, J =
5,86), 2,71 (t, 2H, J = 5,86).
-
Herstellung 15
-
1-Methyl-1H-indol-2-sulfonamid
-
1-Methyl-1H-indol
(3,07 ml, 24,0 mmol) wird in wasserfreiem stabilisiertem Tetrahydrofuran
(100 ml) gelöst.
Die Lösung
wird auf 0°C
gekühlt,
mit 1,7 M n-BuLi in Hexanen (42 ml, 72 mmol, 3 Äquiv.) vermischt und 1,2 h
gerührt.
Nach Kühlung
der erhaltenen Suspension auf –40°C wird in
das Reaktionsgemisch während
0,25 h Schwefeldioxidgas eingeleitet. Die trübe orange Lösung wird 1 h bei –40°C und dann
weitere 1 h bei 0°C gerührt. Nach
einer Ausfällung
mit Hexanen (125 ml) unter anschließender Filtration, Resuspendierung
des Filtrats in Dichlormethan (200 ml) und Abkühlung der Lösung auf –20°C erfolgt ein Zusatz von N-Chlorsuccinimid
(3,52 g, 26,4 mmol, 1,1 Äquiv.).
Das Reaktionsgemisch wird über
Nacht gerührt,
worauf in dieses Gemisch während
0,25 h wasserfreies Ammoniakgas eingeleitet wird. Nach einer Konzentration
unter Vakuum werden die erhaltenen Feststoffe zwischen 1 N HCl (wässrig) und
Dichlormethan verteilt. Die wässrige
Schicht wird zweimal mit Dichlormethan und zweimal mit Ethylacetat
gewaschen. Die vereinigten organischen Schichten werden mit Na2SO4 (s) getrocknet,
filtriert und unter Vakuum eingeengt. Sodann wird das Produkt durch
Chromatographie über
Siliciumdioxidgel mit einem Stufengradienten von Methanol in Dichlormethan
isoliert, wodurch ein braunes Öl
(1,4 g, Ausbeute 28%) erhalten wird, das ohne weitere Reinigung
verwendet wird.
ES(–)MS
m/z 209, (M – H)–.
-
Allgemeines Kupplungsverfahren
-
Eine
gerührte
Lösung
von Benzoesäure
(1,25 Äquiv.)
in trockenem Dichlormethan (10 ml/mmol) wird in einem Guss mit dem
Phenylsulfonamid (1,0 Äquiv.)
versetzt, worauf EDC (1,2 bis 1,5 Äquiv.) und schließlich N,N-[Dimethyl]-4-aminopyridin
(1,2 Äquiv.)
zugegeben werden. Das Gemisch wird kräftig unter Stickstoff während 16
h gerührt
und unter verringertem Druck eingeengt, worauf der Rückstand
zwischen Ethylacetat und Wasser verteilt wird. Die organische Schicht
wird mit 1 N Chlorwasserstoffsäure
(4 × 20
ml/mmol) gewaschen. Sodann werden die vereinigten organischen Schichten
abschließend
mit Wasser und gesättigtem
wässrigem Natriumchlorid
gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingedampft.
Der dabei erhaltene Rückstand
kann erforderlichenfalls oder gewünschtenfalls einer Chromatographie über Siliciumdioxidgel
oder einer Umkristallisation unterzogen werden.
-
Die
Verbindungen der Beispiele 1 bis 31 werden praktisch wie für dieses
allgemeine Kupplungsverfahren beschrieben hergestellt.
Beispiel | Produkt | Massenspektraldaten
(m/z) |
1 | N-[4-Chlor-2-methylbenzoyl]-2,3-dihydrobenzofuran-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
350,
(M – H)– konsistent
mit 1 Cl |
2 | N-[4-Chlor-2-brombenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
416,
(M – H)– konsistent
mit 1 Br und 1 Cl |
3 | N-[4-Chlor-2-methylbenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
352,
(M – H)– konsistent
mit 1 Cl |
4 | N-[4-Brom-2-methylbenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
396,
(M – H)– konsistent
mit 1 Br |
5 | N-[4-Methyl-2-brombenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
396,
(M – H)– konsistent
mit 1 Br |
6 | N-[2,4-Dibrombenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 462,
(M + H)+ konsistent mit 2
Br |
7 | N-[4-Brom-2-chlorbenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
416,
(M – H)– konsistent
mit 1 Br und 1 Cl |
8 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-dibenzofuran-2-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 420,
(M + H)+ konsistent mit 2
Cl |
9 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzocyclobutan-1-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 356,
(M + H)+ konsistent mit Cl |
10 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzo[b]thiophen-6-sulfonamid | ES(–)MS m/z
384,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
11 | N-[4-Brom-2-methylbenzoyl]-thieno[3,2-b]pyridin-2-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 411,
(M + H)+ konsistent mit 1
Br |
12 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-thieno[3,2-b]pyridin-2-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 387,
(M + H)+ konsistent mit 2
Cl |
13 | N-[4-Brom-2-methylbenzoyl]-benzofuran-6-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 394,
(M + H)+ konsistent mit 1
Br |
14 | N-[4-Brom-2-methylbenzoyl]-benzo[b]thiophen-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
408,
(M – H)– konsistent
mit 1 Br |
15 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzo[b]thiophen-5-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 386,
(M + H)+ konsistent mit 2
Cl |
16 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzo[b]thiophen-2-sulfonamid | ES(–)MS m/z
384,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
17 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzofuran-2-sulfonamid | ES(–)MS m/z
368,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
18 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzothiazol-6-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 387,
(M + H)+ konsistent mit 2
Cl |
19 | N-[2-Methyl-4-chlorbenzoyl]-benzothiazol-6-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 367,
(M + H)+ konsistent mit 2
Cl |
20 | N-[2-Methyl-4-brombenzoyl]-benzothiazol-6-sulfonamid | ES(+)MS
m/z 411,
(M + H)+ konsistent mit 1
Br |
21 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-5-methylbenzo[b]thiophen-2-sulfonamid | ES(–)MS m/z
398,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
22 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-6-methylbenzo[b]thiophen-2-sulfonamid | ES(–)MS m/z
398,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
23 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-2,3-dihydrobenzo[1,4]dioxan-6-sulfonamid | ES(–)MS m/z
386,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
24 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-tetrahydrobenzofuran-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
370,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
25 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzo[1,3]dioxol-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
372,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
26 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-1-methyl-2,3-dihydro-1H-indol-6-sulfonamid | ES(–)MS m/z
383,
(M – H)– konsistent
mit Cl |
27 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-3H-inden-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
366,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
28 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-indan-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
368,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
29 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-1-oxoindan-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
382,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
30 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-3-oxoindan-5-sulfonamid | ES(–)MS m/z
382,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
31 | N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-1-methylindol-2-sulfonamid | ES(–)MS m/z
381,
(M – H)– konsistent
mit 2 Cl |
-
Beispiel 32
-
N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-naphthalin-2-sulfonamid
-
Ein
8 ml Reaktionsfläschchen
wird mit 0,39 mmol (1,5 Äquiv.)
2,4-Dichlorbenzoesäure
beladen, worauf 2,0 ml CH2Cl2 zu
dieser Säure
gegeben werden.
-
Sodann
erfolgt eine derartige Herstellung einer Vorratslösung von
Naphthalin-2-sulfonamid und DMAP in CH2Cl2, dass 0,26 mmol (1 Äquiv.) des Sulfonamids und
48 mg (0,39 mmol, 1,5 Äquiv.)
DMAP in jedes Reaktionsfläschchen
in 4,0 ml Vorratslösung
gegeben werden können.
-
Hierauf
werden jeweils 4 ml Vorratslösung
in die die Benzoesäure
enthaltenden Reaktionsfläschchen gegeben.
Sodann werden die Fläschchen
mit Kappen verschlossen und geschüttelt. Hierauf werden die Reaktionsfläschchen
mit wenigstens 0,261 g (Beladung = 2,0 mmol/g, 0,52 mmol, 2,0 Äquiv.) Carbodiimidpolystyrolharz
versehen. Nach Rotation der Fläschchen über das
Wochenende erfolgt eine Dünnschichtchromatographie
mit 10% MeOH:CH2Cl2 als
Eluiermittel, um die Reaktionsgemische auszuwerten.
-
Es
werden wenigstens 0,77 g (4,5 Äquiv.,
Beladung = 1,53 mmol/g, 1,17 mmol) MP-TsOH (sulfoniertes Polystyrolharz,
das das an Harz gebundene Äquivalent
von p-Toluolsulfonsäure
ist) jedem Reaktionsfläschchen
zugesetzt. Die Fläschchen
werden über
Nacht rotiert. Sodann werden die Harze abfiltriert und die Reaktionsgemische
gesammelt. Hierauf werden die Reaktionsgemische unter Anwendung
einer HPLC mit Umkehrphase gereinigt.
ES(–)MS m/z 378, (M – H)– konsistent
mit 2 Cl.
-
Beispiel 33
-
N-[2,4-Dichlorbenzoyl]-benzofuran-6-sulfonamid
-
Eine
Lösung
von Benzofuran-6-sulfonamid (120 mg, 0,608 mmol) in CH2Cl2 (3,6 ml) und Pyridin (2,3 ml) wird versetzt
mit DMAP (75 mg, 0,611 mmol) und 2,4-Dichlorbenzoylchlorid (153
mg, 0,730 mmol), und das Reaktionsgemisch wird über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Hierauf wird das Reaktionsgemisch mit CH2Cl2 verdünnt,
mit 2 M HCl (2 ×)
gewaschen und getrocknet (MgSO4). Die organische
Lösung
wird filtriert und unter Vakuum eingedampft, wodurch das Rohprodukt
erhalten wird. Durch anschließende
Blitzchromatographie über
Siliciumdioxidgel unter Elution mit einem Gradienten von {CH2Cl2 zu CH2Cl2:(CHCl3:MeOH) [4:1(9:1)]} ergibt sich die Titelverbindung
als ein lohfarbener Feststoff.
ES(–)MS m/z 368, (M – H)– konsistent
mit 2 Cl.
-
Alle
in Frage kommenden Verbindungen sind oral verfügbar und werden normalerweise
oral verabreicht, so dass eine orale Verabfolgung bevorzugt ist.
Eine orale Verabreichung ist jedoch nicht der einzige Verabreichungsweg
oder sogar der einzige bevorzugte Weg. Beispielsweise kann eine
transdermale Verabreichung für
Patienten sehr wünschenswert
sein, die bezüglich
der Einnahme einer oralen Medizin vergesslich oder launenhaft sind,
so dass der intravenöse
Weg aus Zweckmäßigkeitsgründen bevorzugt
sein kann, oder auch um potenzielle Komplikationen im Zusammenhang
mit einer oralen Verabreichung zu vermeiden. Die Verbindungen der
Formel I können
unter besonderen Umständen
auch perkutan, intramuskular, intranasal oder intrarektal verabreicht
werden. Der Verabreichungsweg kann in irgendeiner Weise variiert
oder limitiert werden durch die physikalischen Eigenschaften der
Wirkstoffe, den Komfort des Patienten und des Pflegepersonals und
andere relevante Umstände,
wozu beispielsweise hingewiesen wird auf Remington's Pharmaceutical
Science, 18. Auflage, Mack Publishing Co. (1990).
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen werden in einer Weise hergestellt,
wie sie in der pharmazeutischen Technik bekannt ist. Der Träger oder
Hilfsstoff kann ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikel oder Medium für
den Wirkstoff dienen kann. Geeignete Träger oder Exzipientien sind
in der Technik gut bekannt. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann für
eine orale, inhalative, parenterale oder topische Anwendung angepasst
sein und dem Patienten in Form von Tabletten, Kapseln, Aerosolen,
Inhalationsmitteln, Suppositorien, Lösungen, Suspensionen und dergleichen
verabreicht werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
oral verabreicht werden, beispielsweise mit einem inerten Verdünnungsmittel
für Kapseln
oder zu Tabletten verpresst. Zwecks einer oralen therapeutischen
Verabreichung können
die Verbindungen in Exzipientien inkorporiert sein und in Form von
Tabletten, Pastillen, Kapseln, Elixieren, Suspensionen, Sirupen,
Oblaten, Kaugummis und dergleichen verwendet werden. Diese Zusammensetzungen
sollten wenigstens 4% der erfindungsgemäßen Verbindung als Wirkstoff
enthalten, können in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Form aber variiert werden und zweckmäßig etwa
4% bis etwa 70% des Gewichts der Einheit ausmachen. Die Menge der
in den Zusammensetzungen vorhandenen Verbindung ist so gewählt, dass
sich eine geeignete Dosis ergibt. Bevorzugte Zusammensetzungen und
Präparationen
der vorliegenden Erfindung können
durch Verfahren bestimmt werden, wie sie dem Fachmann wohl bekannt
sind.
-
Die
Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen und dergleichen können auch
ein oder mehr der folgenden Adjuvantien enthalten, nämlich Bindemittel,
wie Povidon, Hydroxypropylcellulose, mikrokristalline Cellulose
oder Gelatine, Exzipientien oder Verdünnungsmittel, wie Stärke, Lactose,
mikrokristalline Cellulose oder Dicalciumphosphat, Zerfallhilfsmittel,
wie Croscarmellose, Crospovidon, Natriumstärkeglycolat, Maisstärke und
dergleichen, Schmiermittel, wie Magnesiumstearat, Stearinsäure, Talk
oder hydriertes Pflanzenöl,
Gleitmittel, wie kolloidales Siliciumdioxid, Befeuchtungsmittel,
wie Natriumlaurylsulfat und Polysorbat 80 (CAS Nr. 9005-65-6), wobei
auch Süßungsmittel,
wie Saccharose, Aspartam oder Saccharin, oder Geschmacksmittel,
wie Pfefferminz, Methylsalicylat oder Orangenaroma verwendet werden
können.
Ist die Einheitsdosierungsform eine Kapsel, dann kann diese zusätzlich zu
den oben erwähnten
Materialien auch einen flüssigen
Träger
enthalten, wie Polyethylenglycol oder ein Fettöl. Andere Einheitsdosierungsformen
können
verschiedene andere Materialien enthalten, um die physikalische
Form der Dosierungseinheit zu modifizieren, wie beispielsweise Überzüge. Tabletten
oder Pillen können
daher beschichtet sein mit Zucker, Hydroxypropylmethylcellulose,
Polymethacrylaten oder sonstigen Beschichtungsmitteln. Sirupe können zusätzlich zu
den erfindungsgemäßen Verbindungen Saccharose
als Süßungsmittel
und bestimmte Konservierungsmittel, Farbstoffe, Färbemittel
und Aromen enthalten. Die für
diese verschiedenen Zusammensetzungen zu verwendenden Materialien
sollen in den jeweils verwendeten Mengen natürlich pharmazeutisch rein und
nicht toxisch sein.
-
Injektionen
für eine
parenterale Verabreichung umfassen sterile wässrige oder nicht wässrige Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Wässrige
Lösungen
und Suspensionen können
destilliertes Wasser zur Injektion oder eine physiologische Salzlösung umfassen.
Nicht wässrige
Lösungen
und Suspensionen können Propylenglycol,
Polyethylenglycol, Pflanzenöl,
wie Olivenöl,
Alkohol, wie Ethanol, oder Polysorbat 80 enthalten. Injizierbare
Zubereitungen können
zusätzliche
Bestandteile enthalten, die keine inerte Verdünnungsmittel sind, beispielsweise
Konserviermittel, Befeuchtungsmittel, Emulgiermittel, Dispergiermittel
und Stabilisiermittel, wie Lactose, und Unterstützungsmittel, wie Mittel zur
Unterstützung
einer Auflösung,
beispielsweise Glutaminsäure
oder Asparaginsäure.
Sie können
sterilisiert sein beispielsweise durch Filtration durch ein Bakterien zurückhaltendes
Filter, durch Inkorporation sterilisierender Mittel in die Zusammensetzungen
und durch Bestrahlung. Sie können
auch hergestellt werden in Form steriler fester Zusammensetzungen,
die in sterilem Wasser oder in einigen anderen sterilen Verdünnungsmitteln
zur Injektion unmittelbar vor der Verwendung gelöst werden können.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind allgemein über einen breiten Dosierungsbereich
wirksam. Entsprechende Tagesdosen liegen normalerweise beispielsweise
im Bereich von etwa 10 bis etwa 300 mg/kg Körpergewicht. In einigen Fällen können Dosierungsmengen,
die unter der Untergrenze des soeben erwähnten Bereichs liegen, mehr
als adäquat
sein, während
in anderen Fällen
auch höhere
Dosen ohne Verursachung irgendwelcher nachteiliger Effekte verwendet
werden können,
so dass der obige Dosierungsbereich den Schutzumfang der Erfindung
in keiner Weise beschränken
soll. Selbstverständlich
wird die tatsächlich
zu verabreichende Menge der jeweiligen Verbindung von einem Arzt
bestimmt unter Berücksichtigung
der relevanten Umstände
einschließlich
des zu behandelnden Zustands, des gewählten Verabreichungswegs, der
tatsächlich zu
verabreichenden Verbindungen, dem Alter, Gewicht und der Antwort
des einzelnen Patienten und der Schwere der Symptome des Patienten.
-
Hemmung der HUVEC Proliferation
-
Humane
Endothelzellen aus der Nabelschnurvene (HUVEC, BioWhittaker/Clonetics,
Walkersville, MD, USA) werden in Wachstumsmedium für Endothelzellen
(EGM) gehalten, das einen Gehalt aufweist an Grundmedium (EBM) mit
Rinderhirnextrakt, humanem Wachstumsfaktor, Hydrocortison, Gentamicin,
Amphotericin B und 2% fötalem
Rinderserum. Für
den Test werden die HUVEC Zellen (5 × 103)
in EBM (200 μl)
mit 0,5% fötalem
Rinderserum in die Vertiefungen von Zellkulturplatten mit jeweils
96 Vertiefungen gegeben und 24 h in befeuchteter Luft mit einem
Kohlendioxidgehalt von 5% bei 37°C
inkubiert. Die Testverbindungen werden durch Serienverdünnung mit
Dimethylsulfoxid (DMSO) auf eine Konzentration von 0,0013 bis 40 μM gebracht
und in Mengen von jeweils 20 μl
in die Vertiefungen gegeben. Hierauf werden die Vertiefungen mit
einem humanen Vaskularendothelwachstumsfaktor (VEGF) mit einer Kon zentration
von 20 ng/ml, R&D
Systems, Minneapolis, MN, USA, versetzt, wobei dieser Faktor aus
der Stammlösung
mit 100 μg/ml
in mit Phosphat gepufferter normaler Kochsalzlösung hergestellt worden ist
und 0,1% Rinderserumalbumin enthält.
Die HUVEC Zellen werden 72 h bei 37°C in feuchter Luft mit 5% Kohlendioxid
inkubiert. Sodann werden die Vertiefungen der Lochplatten mit einem
Proliferationsmittel für
WST-1 Zellen (20 μl)
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN, USA) versetzt und die Platten
wieder 1 h in den Inkubator gestellt, worauf die Absorption jeder Vertiefung
bei 440 nm gemessen wird. Der Wachstumsanteil wird bestimmt aus
der Absorption der behandelten Vertiefungen mit und ohne VEGF, dividiert
durch die Absorption, die für
die Kontrollvertiefungen erhalten wird, welche auf 0 und 1,0 gesetzt
werden. Die in diesem Test geprüften
Verbindungsbeispiele zeigen alle einen IC50 Wert
von ≤ 1,2 μM.
-
Wachstumshemmung von HCT116 Colonkarzinomzellen
-
Humane
HCT116 Colonkarzinomzellen werden in einer Monoschichtkultur in
RPMI 1640 Medium angezogen, das mit 10% fötalem Rindeserum und 1% Penicillin-Streptomycin
(GibcoBRL, Grand Island, NY, USA) supplementiert worden ist. Sodann
werden HCT116 Zellen in einer exponentiellen Wachstumsphase verschiedenen
Konzentrationen der Testverbindungen bei 37°C während 72 h Luft mit 5% Kohlendioxid
ausgesetzt. Nach dieser Einwirkung auf die Testverbindungen werden
die Zellen mit 0,9%iger Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung gewaschen.
Sodann wird die Wachstumshemmung unter Verwendung von WST-1 Zellproliferationsreagenzes
wie oben beschrieben bestimmt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind
als der Wachstumsanteil der behandelten Zellen im Vergleich zu den
Kontrollkulturen ausgedrückt.
Dabei werden repräsentative erfindungsgemäße Verbindungen
auf ihre Wirksamkeit gegen humane HCT116 Colontumorzellen getestet. Die
bei diesen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle I zusammengefasst. Tabelle I
Beispiel | IC50-Wert (μM) | Beispiel | IC50-Wert (μM) |
1 | 9,6 | 18 | 14,2 |
2 | 3,9 | 23 | 4,1 |
3 | 6,4 | 24 | 40,0 |
4 | 7,5 | 25 | 2,1 |
5 | 8,5 | 26 | 10,0 |
6 | 4,6 | 27 | 3,2 |
7 | 13,9 | 28 | 3,2 |
16 | 21,8 | 29 | 26,2 |
17 | 19,8 | 31 | 4,6 |