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PRIORITÄT
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Die
vorliegende Erfindung beansprucht Priorität gegenüber der US-Patentanmeldung
mit dem Titel "Casting
Process And Product",
eingereicht am 19. März
2002, mit der Seriennummer 10/100,054, dessen Offenbarung hiermit
diesem Dokument einverleibt sei.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Gießverfahren und Gießlegierungen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Aluminiumlegierung
zur Verwendung mit einer Hochdruck-Gießtechnik.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In
der Gießindustrie
werden herkömmlicherweise
Produkte hergestellt, die eine hohe Festigkeit, Verschleißbeständigkeit,
Härte und/oder
ein hohes Maß an
Verformbarkeit verlangen, wofür
Aluminiumlegierungen, etwa 356 Sekundär und A356.2, in Verbindung
mit der Dauerformgießtechnik
(GPM) zur Anwendung kommen. Die GPM-Gießtechnik umfasst das Erhitzen
eines Metalls und Einfüllen
des geschmolzenen Metalls in Dauermetallformen, während die
Schwerkraft das Formgesenk mit dem geschmolzenen Metall füllt. Der Hauptunterschied
zwischen dem Dauerformgießen
und herkömmlichem
Druckguss, der mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit durchgeführt wird,
besteht in der Tatsache, dass das geschmolzene Metall einfach in die
Form geleert wird, ohne äußere mechanische
Krafteinwirkung, verglichen mit dem Einspritzen in ein Formwerkzeug,
wie beim herkömmlichen
Druckguss. In der Regel weisen die im GPM-Verfahren hergestellten
Produkte tendenziell eine höhere
Festigkeit und eine geringere Porosität auf als die im herkömmlichen
Druckgussverfahren hergestellten.
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Die
mechanischen Eigenschaften eines Produkts sind nicht nur von der
verwendeten Gießtechnik
abhängig,
sondern auch von der benützten
Gießlegierung.
Aluminiumlegierungen werden in der Gießindustrie vor allem deshalb
verwendet, weil sie gut an viele der gebräuchlichsten Gießverfahren
angepasst werden können,
sich einfach in Metallformen oder Formwerkzeuge gießen lassen
und sich durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit auszeichnen.
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Als
Gießmaterial
bieten Aluminiumlegierungen auch ein gutes Fließvermögen, d. h. die meisten Aluminiumlegierungen
fließen
ohne Probleme. Das ist deshalb besonders wichtig, weil es, wenn
das sich im geschmolzenen Zustand befindliche Metall nicht in einer
Geschwindigkeit fließt,
die ausreicht, das Werkzeug oder die Form zu füllen, bevor sich das geschmolzene
Metall verfestigt, unter Umständen
zu Schwierigkeiten kommen kann, beispielsweise dünne Abschnitte in einer Form
oder einem Werkzeug zu füllen.
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Aluminiumlegierungen
haben zudem relativ niedrige Schmelzpunkte. Daraus folgt, dass zum
Schmelzen von Aluminiumlegierungen weniger Hitze nötig ist
als für
andere Metalle, was bei der Produktion von Aluminiumlegierungsgüssen zu
geringeren Kosten führt.
Außerdem
muss weniger Hitze von der geschmolzenen Aluminiumlegierung auf
die Form übertragen
werden. Daraus folgt eine kürzere
Zyklusdauer zum Gießen
eines Aluminiumlegierungsprodukts. Überdies verlängert sich
auch die Nutzlebenszeit der Form, wenn Aluminiumlegierungen verwendet
werden, zumal die Formen einer geringeren Hitzebelastung ausgesetzt
sind.
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Insbesondere
die Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2 werden für gewöhnlich mit
der GPM-Gießtechnik
benützt,
um Produkte herzustellen, die eine hohe Festigkeit, Verschleißbeständigkeit,
Härte und/oder
Formbarkeit benötigen.
Die chemischen Zusammensetzungen der Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2
sind wie folgt:
A356.2 | 356 Sekundär |
Element | Gew.% | Element | Gew.% |
Silicium | 6,5–7,5 | Silicium | 6,5–7,5 |
Eisen | 0,12
max | Eisen | 0,6
max |
Mangan | 0,05
max | Mangan | 0,35
max |
Magnesium | 0,30–0,45 | Magnesium | 0,20–0,45 |
Zink | 0,50
max | Zink | 0,35
max |
Titan | 0,20
max | Titan
s | 0,25
max |
Strontium | 0,03
max | Strontium | 0,03
max |
Kupfer | 0,10
max | Kupfer | 0,25
max |
Andere | 0,15
max | Andere | 0,15
max |
Aluminium | Rest | Aluminium | Rest |
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Es
gibt jedoch spezifische Probleme im Zusammenhang mit den Aluminiumlegierungen
356 Sekundär und
A356.2 bei Verwendung als Gießmetalle.
Beispielsweise liegt die Gießschmelztemperatur
von 356 Sekundär
und A356.2 bei annähernd
1320 Grad Fahrenheit (715,5 Grad Celsius). Wenn bei einer Gießmetalltemperatur
der Legierungen von 1320 Grad Fahrenheit gegossen wird, kommt es
zu Lötvorgängen. Dies
bezieht sich auf das Anhaften des Aluminiums am Gesenk einer Form
oder eines Werkzeugs, das die Form bzw. das Werkzeug unbrauchbar
macht.
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In
der Automobilindustrie ist es üblich,
Hauptzylinder und Komponenten von ABS-Bremsanlagen im GPM-Verfahren aus Aluminiumlegierungen
356 Sekundär
und A356.2 herzustellen. Bremsanlagen dienen dazu, die Geschwindigkeit
eine Fahrzeugs zu reduzieren, ein Fahrzeug zum Stehen zu bringen
oder das Fahrzeug stationär
zu halten, wenn es bereits in Ruheposition ist. Der Hauptzylinder
ist eine der Kontrolleinrichtungen für Bremsanlagen in Fahrzeugen,
wie beispielsweise in Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen,
die dazu dienen, Druck auf die Radzylinder aufzubringen. ABS-Komponenten
sind Kontrolleinrichtungen in einer Bremsanlage, die ein Radblockieren
beim Bremsen verhindern, indem die Kraft auf die Radzylinder kontrolliert
und damit die Stabilität
des Fahrzeugs aufrechterhalten wird.
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Aufgrund
der Zwecke, welche die Hauptzylinder und ABS-Komponenten erfüllen sollen,
müssen
diese ausgezeichnete mechanische Eigenschaften hinsichtlich ihrer
Festigkeit, Verschleißbeständigkeit
und Härte aufweisen.
Des Weiteren müssen
ABS-Komponenten auch verformbar sein, also die Fähigkeit besitzen, sich vor
einem Defekt dauerhaft zu verformen.
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In
der Regel werden die Hauptzylinder und/oder ABS-Komponenten, nachdem
sie gegossen worden sind, für
eine höhere
Festigkeit und Härte
hitzebehandelt und für
eine höhere
Korrosionsbeständigkeit
anodisiert. Die Produkte werden hitzebehandelt, um die Mindesterfordernisse
für die
benötigten
Komponenten wie unten dargestellt zu erfüllen:
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Mindesterfordernisse für Hauptzylinder:
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- Streckgrenze = ~23 ksi
- Zugfestigkeit = ~35 ksi
- Prozent Längenzunahme
= ~I%
- Härte
= ~80 BHN
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Mindesterfordernisse für ABS-Komponenten:
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- Streckgrenze = ~25 ksi
- Zugfestigkeit = ~35 ksi
- Prozent Längenzunahme
= ~3%
- Härte
= ~80 BHN
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Hauptzylinder
und ABS-Komponenten, die im GPM-Verfahren mit den Aluminiumlegierungen
356 Sekundär
und A356.2 produziert wurden, werden in der Regel hitzebehandelt,
um zu gewährleisten,
dass die Produkte die Mindestanforderungen für das jeweilige Produkt erfüllen. Für gewöhnlich werden
Hauptzylinder gemäß einem
T6 Temper hitzebehandelt. Ein typischer T6 Temper besteht aus einer
Lösungsbehandlung
des Gusses bei 1.000 Grad Fahrenheit (537,7 Grad Celsius) plus oder
minus zehn Grad Fahrenheit über
zehn Stunden, Abschrecken mit Wasser und künstlicher Alterung bei 340
Grad Fahrenheit (171,1 Grad Celsius) plus oder minus zehn Grad Fahrenheit über vier
bis fünf
Stunden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist deshalb wünschenswert,
zumindest in gewissem Ausmaß ein
Gussprodukt zu schaffen, das in seinen mechanischen Eigenschaften
und bei den Kosten die Gussprodukte übertrifft, welche gemäß der GPM Gießtechnik
unter Verwendung von 356 Sekundär
oder A356.2 Aluminiumlegierungen hergestellt wurden. Eine solche
Legierung ist ADC12, das unter Squeeze-Cast-Bedingungen angewendet
wird und beispielsweise aus der Publikation "The Effect of Hydrogen in molten Aluminium
an the growth of Micro-Porosity and Mechanical properties of Squeeze
Cast Material",
YOSHIDA et al., Journal of Japan Institute of Light Metals, Bnd.
50, Nr. 7, 2000, Seiten 325–329,
bekannt ist.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird ein Bremsenprodukt geschaffen, das
eine ADC12 Aluminiumlegierung umfasst, wobei die ADC12 Aluminiumlegierung
unter Anwendung einer Squeeze-Casting-Technik in das Produkt gegossen
wird und die ADC12 Aluminiumlegierung im Wesentlichen aus den Bestandteilen
zusammengesetzt ist, die im unabhängigen Anspruch 1 aufgeführt sind,
und wobei das Bremsenprodukt eine Zugfestigkeit von 55 bis 61 ksi
aufweist.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Bremsensystem
geschaffen, das eine Bremsenkomponente umfasst, worin die Bremsenkomponente
aus einer ADC12 Aluminiumlegierung gemacht ist und die ADC12 Aluminiumlegierung
gemäß einer
Squeeze-Casting-Technik
in eine Bremsenkomponente gegossen wird und die ADC12 Aluminiumlegierung
im Wesentlichen aus den Bestandteilen gemäß dem unabhängigen Anspruch 8 zusammengesetzt
ist und wobei das Bremsenprodukt eine Zugfestigkeit von 55 bis 61
ksi aufweist.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung einer Aluminiumlegierungskomponente geschaffen,
welches das Einspritzen einer ADC12 Aluminiumlegierung in eine Gießform und
die Anwendung einer Squeeze-Casting-Technik umfasst, wobei die Bremsenkomponente
eine Zugfestigkeit von 55 bis 61 ksi aufweist.
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Die
Bremsenprodukte sind mithilfe einer Gießvorrichtung herstellbar, die
ein Mittel zum Einspritzen einer ADC12 Aluminiumlegierung in ein
Gießwerkzeug
und ein Mittel zur Anwendung einer Squeeze-Casting-Technique aufweist.
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Die
wichtigen Merkmale der Erfindung wurden ziemlich breit ausgeführt, damit
die nachstehende detaillierte Beschreibung derselben besser verständlich wird
und damit der vorliegende Beitrag zum Fach besser gewürdigt werden
kann. Es gibt natürlich
zusätzliche
Merkmale der Erfindung, die nachstehend beschrieben werden und die
den Gegenstand der angehängten
Ansprüche
bilden.
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In
dieser Hinsicht ist vor der detaillierten Beschreibung mindestens
eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung zu beachten, dass die Erfindung in ihrer Anwendung
nicht auf die Konstruktionsdetails und Komponentenanordnungen gemäß der nachstehenden
Beschreibung oder den beiliegenden Zeichnungen beschränkt ist. Die
Erfindung kann auch andere Ausführungsbeispiele
haben und auf unterschiedliche Weise praktiziert und ausgeführt werden.
Es ist zudem zu beachten, dass die hier verwendete Phraseologie
und Terminologie sowie das Abstract nur beschreibenden und also
keinen einschränkenden
Charakter haben.
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Dementsprechend
erkennen einschlägig
bewanderte Fachpersonen, dass das Konzept, auf dem diese Offenbarung
beruht, ohne Weiteres als Grundlage zur Planung anderer Strukturen,
Verfahren und Systeme zur Verwirklichung der verschiedenen Ziele
der vorliegenden Erfindung zu dienen vermag. Es ist deshalb wichtig,
dass die Ansprüche
einschließlich
dieser äquivalenten
Konstruktionen betrachtet werden, soweit diese nicht vom Grundsatz
und Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung abweichen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Illustration von Teilen eines Bremsensystems gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist
eine schematische Illustration einer Gießvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Aluminiumlegierung ADC12 in einer Gießtechnik
mit hohem Druck und geringer Geschwindigkeit dazu verwendet, Gießprodukte
herzustellen, wie beispielsweise Hauptzylinder und ABS-Komponenten.
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Hochdruck-Langsamgießtechniken,
wie beispielsweise das Squeeze-Casting, umfassen das Einspritzen
von geschmolzenem Metall in eine Form über einen hydraulisch betriebenen
Kolben mit niedriger Geschwindigkeit in das Form-/Werkzeuggesenk
und das Aufbringen und Aufrechterhalten eines hohen Drucks, bis
sich das Metall im Form-/Werkzeuggesenk verfestigt hat. Wenn der
aufgebrachte Hochdruck das geschmolzene Metall an die Wände des
Form-/Werkzeuggesenks
drückt,
wird der Luftspalt zwischen dem geschmolzenen Metall und den Wänden des
Form-/Werkzeuggesenks rasch minimiert. Es findet demnach eine rasche
Wärmeübertragung
zwischen dem Metall und dem Form-/Werkzeuggesenk statt.
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Aufgrund
der raschen Wärmeübertragung
beim Hochdruckgießen
kühlt das
Metall schnell in einen Festzustand ab. Als Ergebnis der schnellen
Verfestigung ist die Körnungsstruktur
des Gusses klein, also feingekörnt.
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Wenn
die ADC12 Legierung mit einer Hochdruck-Langsam-Gießtechnik
zu Gießen
beispielsweise eines Hauptzylinders und von ABS-Komponenten verwendet
wird, weisen die daraus entstehenden Güsse mechanische Eigenschaften
auf, die besser sind als die mechanischen Eigenschaften von Produkten,
die unter Verwendung der Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2
mit GPM-Gießtechniken
produziert worden sind. ADC12 ist aus den nachstehend aufgelisteten
Elementen (nach Gewichtsprozent) zusammengesetzt:
Element | Gew.% |
Silicium | 9,6–12,0 |
Eisen | 0,–1,3 |
Kupfer | 1,5–3,5 |
Mangan | 0–0,5 |
Magnesium | 0–0,3 |
Zink | 0–1,0 |
Nickel | 0–0,5 |
Zinn | 0–0,3 |
Andere | 0–0,15 |
Aluminium | Rest |
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Wie
aus der unmittelbar voranstehenden Tabelle hervorgeht, benötigt die
ADC12 Aluminiumlegierung kein Strontium. Strontium wird in einer
Aluminiumlegierung als Modifizierungsmittel verwendet, beispielsweise um
die Formbarkeit der Aluminiumlegierung zu verbessern. Strontium
wird oftmals gemeinsam mit Gießverfahren
verwendet, die langsamere Verfestigungsraten aufweisen, wie GPM
und Sandgießen.
Die ADC12 Legierung hat – wenn
sie in einer Hochdruck-Langsam-Gießtechnik angewendet wird – aufgrund
der hohen Wärmeübertragungsraten,
die für
Hochdruck-Gießtechniken
typisch sind, eine höhere
Verfestigungsrate. Da die Produkte also aus ihrer Herstellung in
einer Hochdruck-Langsam-Gießtechnik
eine hohe Formbarkeit gewinnen, besteht keine Notwendigkeit, in
der ADC12-Legierung
Strontium zu verwenden. Daraus ergibt sich für Produkte aus einer ADC12-Legierung
ein höherer
Aluminiumgehalt – und
Aluminium ist billiger als Strontium! Daraus folgt, dass die Kosten
von Produkten aus ADC12-Legierungen günstiger sind als für solche
aus anderen Legierungen, wie beispielsweise A356.2 und 356 Sekundär, die Strontium
enthalten.
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Die
ADC12-Legierung hat einen Siliciumgehalt von 9,6 bis 12,0 Prozent
ihres Gewichts, der damit höher
ist als der Siliciumgehalt der Aluminiumlegierungen A356.2 und 356
Sekundär,
der bei 6,5 bis 7,5 Gewichtsprozent liegt. Der höhere Siliciumgehalt der ADC12-Legierung
führt dazu,
dass die ADC12-Legierung eine Metallgusstemperatur von 1250 Grad
Fahrenheit (676,6 Grad Celsius) aufweist. Die Metallgusstemperatur
der Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2 liegt bei annähernd 1320
Grad Fahrenheit (715,5 Grad Celsius). Es ist deshalb weniger Energie
nötig,
die ADC12-Legierung zu schmelzen als zum Schmelzen der 356 Sekundär und A356.2
Legierungen nötig
ist. Somit sind die Kosten im Zusammenhang mit der Produktion von
ADC 12 Produkten geringer als die Kosten im Zusammenhang mit der
Herstellung von Produkten aus 356 Sekundär und A356.2.
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Überdies
führt die
niedrigere Metallgießtemperatur
der ADC12-Legierung zu annähernd
fünfunddreißig Prozent
weniger Gekrätzbildung
als bei den Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2. Als Gekrätze wird
das Metalloxid bezeichnet, das sich bildet, wenn das geschmolzene
Metall mit Luft reagiert. Gekrätzbildung
findet in der Regel statt, bevor das geschmolzene Metall zum Form-/Werkzeuggesenk
befördert
wird. Wenn das Gekrätze
in das Form-/Werkzeuggesenk eindringt und zu einem Teil des Gusses
wird, können
sich Defekte insofern ergeben, als der Guss nicht ausschließlich aus
der intendierten Legierung besteht.
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Zudem
führen
die niedrigere Metallgießtemperatur
und der höhere
Eisengehalt der ADC12-Legierung zu (etwa 15 Prozent) weniger Lötungsvorkommen
als bei einer Produktion mit den Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2. "Lösungen" bezieht sich auf das Anhaften von Aluminium
aus der Legierung am Form- bzw. Werkzeuggesenk. Im Laufe der Zeit
setzen vorhandene Lösungen
die Brauchbarkeit der Form herab. Demgemäß reduziert die Anwendung der
ADC12-Legierung anstatt der Legierungen 356 Sekundär und A356.2
das Lötungsvorkommen
und ermöglicht
eine verlängerte
Nutzlebensdauer des Form-/Werkzeuggesenks.
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Als
ein T6 Temper, bestehend aus einer Lösungsbehandlung des geschmolzenen
Metalls bei 932 Grad Fahrenheit (500 Grad Celsius) plus oder minus
zehn Grad Fahrenheit über
vier Stunden, Abschrecken des geschmolzenen Metalls mit Wasser und
künstlichem
Altern des Metalls bei 356 Grad Fahrenheit (180 Grad Celsius) plus
oder minus zehn Grad Fahrenheit über
fünf Stunden
auf die ADC12-Legierung angewendet wurde, übertraf die ADC12-Legierung
die Legierungen A356.2 und 356 Sekundär bezüglich Streckgrenze und Zugfestigkeit,
wenn auf die Sekundärlegierungen
A356.2 und 356 ein vergleichbarer Temper T6 angewendet wurde. Die
resultierende Streckgrenzen-, Zugfestigkeits- und Längenzunahmeneigenschaften
der Legierungen A356.2, 356 Sekundär und ADC12 sind wie folgt:
Legierung | Streckgrenze | Zugfestigkeit | Längenzunahme |
A356.2-T6
(GPM) | 30–33 ksi | 40–44 ksi | 3–5% |
356
Sekundär-T6
(GPM) | 33–35 ksi | 39–42 ksi | 3–5% |
ADC12-T6
Hochdruck | 43–46 ksi | 55–61 ksi | 3–5% |
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Aus
der voranstehenden Tabelle ist ersichtlich, dass die ADC12-Legierung
eine höhere
Zugfestigkeit als die Aluminiumlegierungen 356 Sekundär und A356.2
aufweist. Die Zugfestigkeit entspricht der maximalen Belastbarkeit
des Metalls, bevor es bricht. Somit weist die ADC12-Legierung einen höheren Widerstand
gegen wirksame Kräfte
auf. Die höhere
Festigkeit der ADC12-Legierung ist zumindest teilweise der feineren
Mikrostruktur zuzuschreiben, also der geringeren Körnung des
Gusses, die aus der Anwendung einer Hochdruck-Langsam-Gießtechnik
resultiert. Die ADC12-Legierung ist demnach stärker als die Aluminiumlegierungen
356 Sekundär
und A356.2 und folglich besser geeignet für Produkte mit hohem Festigkeitsbedarf,
beispielsweise Komponenten von Bremsanlagen, wie etwa ein Hauptzylinder
oder ABS- Komponenten. 1 ist eine
schematische Darstellung eines Bremsensystems 10 mit einem
Hauptzylinder 20 und einer ABS-Komponente 30.
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Als
der T6 Temper auf die ADC12-Legierung angewendet wurde, übertraf
die ADC12-Legierung
die Sekundärlegierungen
A356.2 und 356 hinsichtlich der Verschleißbeständigkeit, die nach Materialvolumenverlust
auf Basis von Normen der "American
Society for Testing of Materials ASTM G-77" gemessen wird, wie folgt:
Legierung | Verschleißfestigkeit
(Material-Volumenverlust) |
A356.2-T6
(GPM) 356 Sekundär-T6
(GPM) | (25,5
bis 40,56) × 10–6 Kubik-Inch
(19,5 bis 35) × 10–6 Kubik-Inch |
ADC12-T6
Hochdruck | (7,48
bis 11,55) × 10–6 Kubik-Inch |
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Als
die ADC12-Legierung dem Verfahren nach ASTM G-77 ausgesetzt wurde
(Messen des Volumenverlusts der Aluminiumlegierung durch Aussetzen
der Aluminiumlegierung an einer rotierenden Gusseisenscheibe während einer
bestimmten Dauer), verlor die ADC12-Legierung weniger Material als
die Sekundärlegierungen
A356.2 und 356. Die höhere
Verschleißbeständigkeit,
also der geringere Materialvolumenverlust, ist zumindest teilweise
der feineren Mikrostruktur, also der geringeren Körnungsgröße des Gusses
zuzuschreiben, die sich bei Verwendung der Hochdruck-Langsam-Gießtechnik
entwickelt. Normalerweise werden die Produkte, beispielsweise Hauptzylinder
und ABS-Komponenten, zur Steigerung ihrer Verschleißbeständigkeit anodisiert.
Mit der Verwendung der ADC12-Legierung in Verbindung mit einer Hochdruck-Gießtechnik
wird das Ausmaß der
auf die Produkte anzuwendenden Anodisierung herabgesetzt oder eliminiert.
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Außerdem hat
ADC12 einen maximalen Eisengehalt von 1,3 Prozent seines Gewichts,
also höher
als der Eisengehalt der Legierungen 356 Sekundär und A356.2, der maximal 0,6
bzw. 0,12 Prozent ihres Gewichts ausmacht. Wenn der Eisengehalt
eines ADC12-Gusses höher
ist als der maximale Eisengehalt einer Legierung 356 Sekundär oder A356.2,
bedeutet das, dass das ADC12-Produkt
leichter zu bearbeiten ist als ein Produkt aus A356.2 und/oder 356
Sekundär.
Der hohe Eisengehalt des ADC12-Legierungsprodukts erleichtert die Spanbildung,
also die Erzeugung von Spänen,
bei der Bearbeitung des Produkts. Demgemäß muss auf das Bearbeitungswerkzeug
weniger Kraft oder Druck aufgebracht werden, wenn das Bearbeitungs-/Schneidwerkzeug
dem ADC12-Legierungs-Produkt zugeführt bzw. auf dieses aufgedrückt wird,
um einen Einschnitt im ADC12-Produkt vorzunehmen bzw. das ADC12-Legierungsprodukt
weiter einzuschneiden, als dies bei Durchführung der gleichen Arbeiten
auf Produkten aus 356 Sekundär
und A356.2 Legierungen der Fall ist. Daraus folgt, dass das Bearbeitungs-/Schneidwerkzeug
bei der ADC12-Legierung
weniger Belastungen ausgesetzt ist und deshalb auch eine längere Nutzlebenszeit
für das
Bearbeitungs-/Schneidwerkzeug zu erwarten ist.
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Dazu
kommt, dass die Kosten von Bearbeitungsgut bzw. Gussblöcken aus
ADC12-Legierung
um etwa zehn Prozent geringer sind als jene von Bearbeitungsgut
bzw. Gussblöcken
aus A356.2 Aluminiumlegierung und 356-Sekundär-Legierung.
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Wenn
die ADC12-Legierung in Verbindung mit einer Hochdruck-Gießtechnik
zur Herstellung von Produkten – wie
beispielsweise Hauptzylinder und ABS-Komponenten – verwendet
wird, haben die Produkte gute mechanische Eigenschaften und sind
billiger in der Herstellung. 2 ist eine
schematische Illustration einer Gießvorrichtung 40, die
eine Hochdruck-Gießtechnik
anwendet, mit einer Kolbenanordnung 50 und einer Form bzw.
einem Gießwerkzeug 60.
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Die
zahlreichen Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der detaillierten
Spezifikation ersichtlich; dementsprechend sollen die angehängten Ansprüche alle
Merkmale und Vorteile der Erfindung abdecken, die vom Prinzip und
Geltungsbereich der Erfindung erfasst sind. Wie für einschlägig bewanderte
Fachpersonen ohne Weiteres ersichtlich, sind zahlreiche Modifikationen
und Variationen möglich,
weshalb nicht beabsichtigt ist, die Erfindung auf die exakte Konstruktion
und Durchführung
zu beschränken,
wie diese illustriert und beschrieben sind, und entsprechend können alle
geeigneten Modifikationen und Äquivalente
herangezogen werden, die in den Geltungsbereich der Erfindung fallen.