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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Trockensieb, das eine Rückseiteoberfläche und
eine Gewebeseiteoberfläche
und das gewoben ist aus mehreren Garnen in Maschinenrichtung und
mehreren Garnen, die quer zur Maschinenrichtung liegen, wobei die
Garne Monofilamente sind und dass Sieb weiter auf der Gewebeoberseitefläche mehrere
Garne in Querrichtung zur Maschinenrichtung umfasst, die sich vom
Rest der Siebgarne unterscheiden, das Sieb eine 1,5 Lagenstruktur
aufweist und die Gewebeseiteoberfläche beim Weben mit zusätzlichen,
quer zur Maschinenrichtung liegenden Garnen versehen wird, die eine leicht
formbare Struktur haben.
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HINTERGRUNG DER ERFINDUNG
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Die
Trockenpartie einer Papiermaschine benutzt Trockensiebe, mit denen
ein Papierblatt, das getrocknet werden soll, durch die Trockenpartie
geleitet wird. Die flächige
Struktur des Trockensiebs wird aus Hochtemperatur- und gegenüber Feuchtigkeit
widerstandsfähigen
Garnen gebildet, wobei Gewebeeinstellungen benutzt werden, die für den Zweck
geeignet sind. Damit der Kontakt zwischen dem Blatt und dem Sieb
gleichmäßig und
glatt ist, werden Fasergarne quer zur Maschinenrichtung entsprechend
dem Stand der Technik auf der Gewebeseiteoberfläche angeordnet. Gegenwärtig sind
Trockensiebe mit glatter Oberfläche
Mehrschichtenstrukturen, die eine hohe Garndichte quer zur Maschinenrichtung
besitzen. Die Herstellung solcher Trockensiebe ist teuer. Die Kosten
der derzeitigen Siebe werden ferner dadurch erhöht, dass die Strukturen eine
Reihe von teuren Fasergarnen umfassen. Zusätzlich sind solche Trockensiebe
relativ dick, was zu einer Zugspannung zwischen dem Blatt und dem Sieb
führt.
Die
US-Patentschrift 5 449 548 offenbart ein
industrielles Flächengebilde,
das Fasern mit dünnen
Seitenflossen umfasst, die das textile Gebilde ausfüllen und
die Porosität
des Flächengebildes reduzieren.
Außerdem
offenbart die japanische Anmeldung
JP-A-3 059 189 ein Flächengebilde, das Garne umfasst,
die mit einem synthetischen Harz beschichtet sind.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein neues und verbessertes
Trockensieb zur Verfügung
zu stellen.
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Das
Trockensieb entsprechend der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die zusätzlichen
Garne so angeordnet sind, dass sie die Zwischenräume zwischen den Garnen in
Maschinenrichtung auf der Gewebeseiteoberfläche im wesentlichen bedecken,
und dass die zusätzlichen
Garne aus schmelzbaren Fasern bestehen, die auf der Oberfläche des
Siebes mittels einer Wärmebehandlung
geformt sind.
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Ein
wesentlicher Gedanke der Erfindung ist darin zu suchen, dass das
Trockensieb eine 1,5 Lagenstruktur ist, wobei die Monofilamentgarne,
die in Querrichtung zur Maschinenrichtung liegen, so angeordnet
sind, dass sie auf der Rückseiteoberfläche des
Siebes verlaufen und wo zusätzliche
Garne in Querrichtung zur Maschinenrichtung vorhanden sind, welche
sich von den übrigen
Garnen unterscheiden, die auf der Gewebeseiteoberfläche des
Siebes verlaufen. Die zusätzlichen
in Querrichtung zur Maschinenrichtung liegenden Garne sind leicht
formbar, werden während
des Webens bei einer Wärmebehandlung
und/oder während
der Benutzung in solcher Weise geformt, dass sie sich in Richtung
der Oberfläche
des Siebes ausdehnen, wobei sie die Räume zwischen den Garnen in
der Maschinenrichtung auf der Gewebeseiteoberfläche im wesentlichen vollständig ausfüllen.
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Ein
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass dank der formbaren zusätzlichen
Garne die Gewebeseiteoberfläche
des Siebs eine extrem breite Kontaktfläche aufweist. Das liegt daran,
dass die zusätzlichen
Garne die Räume
auf der Gewebeseiteoberfläche
des Siebs ausfüllen.
Zusätzlich
bilden die Monofilamentgarne, welche in Maschinenrichtung angeordnet
sind, im Verhältnis
zu der Fläche
eine große Anzahl
von Kontaktpunkten auf der Gewebeseiteoberfläche. So wird die Wärme gut
vom Sieb auf das Blatt übertragen,
und die Trocknung ist effizient. Ferner ist ein Vorteil der Erfindung
darin zu suchen, dass ein 1,5 Schichtenflächengebilde bedeutend weniger Garne
hat als ein Vielschichtflächengebilde,
und deshalb ist die Herstellung auch weniger kostenintensiv. Zusätzlich werden
weniger teure zusätzliche
Garne für
die Struktur entsprechend der Erfindung als früher benötigt. Ein weiterer Vorteil
ist noch, dass das Sieb entsprechend der Erfindung die gewünschten
Oberflächeneigenschaften
unmittelbar nach dem Weben hat. So braucht das Sieb nicht noch notwendigerweise
glatt gerieben werden, kalandert oder einer intensiven Schrumpfbehandlung
unterworfen werden. Auf diese Weise kann die Herstellung schneller
durchgeführt
und die Herstellungskosten niedriger gehalten werden. Ferner ist
es nicht nötig,
schrumpffähige oder
andere spezielle Garne bei dem Basisgewebe zu benutzen.
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Die
wesentliche Idee bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist die, dass der Ausgangspunkt für die Basisstruktur ein Dreifachgewebe
ist, in welchem Fall jedes Garn in Maschinenrichtung im Grundgebewebe über zwei
Grundgarne in Querrichtung und unter einem Grundgarn in Querrichtung
verläuft.
In der Endstruktur verläuft
das Garn in Maschinenrichtung über
drei Garne in Querrichtung und unter drei Garnen in Querrichtung.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung ist, dass die Garne im Verhältnis zueinander in einer Weise
angeordnet sind, dass die Struktur asymmetrisch ist.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung ist, dass die zusätzlichen
Garne in Quermaschinenrichtung, welche auf der Gewebeseite verlaufen,
Stapelfasergarne sind. Stapelfasergarn ist flexibel, nimmt gut die
Form auf der Sieboberfläche
an, und zwar sowohl während
des Webens als auch, wenn es während
des Gebrauchs Druckkräften ausgesetzt
wird. Dank des Effekts der Druckkräfte kann die Struktur von Fasergarnen
sich in der Richtung der Sieboberfläche ausdehnen. So kann die
Berührungsfläche der
Sieboberfläche
extrem groß sein, bis
nahezu 100% in Abhängigkeit
von der Druckkraft. Trotz der großen Kontaktfläche ist
die Anzahl der Kontaktpunkte auch groß.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass das Verhältnis der zusätzlichen
Garne auf der Gewebeseitenoberfläche weniger
als 60% der Fläche
ausmacht. Wenn die Anzahl der teuren zusätzlichen Garne in der Struktur kleiner
ist, ist die Herstellung des Siebes weniger kostenintensiv. Ferner
bleiben, wenn eine begrenzte Zahl von zusätzlichen Garnen auf der Gewebeseitenoberfläche vorhanden
sind, die Siebe für
eine lange Zeit sauber.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass das Verhältnis der zusätzlichen
Garne vorzugsweise zwischen 30 und 60% liegt.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass die Garne in Querrichtung zur Maschinenrichtung
auf der Rückseitenoberfläche des
Siebes flache Monofilamente sind. Flache Garne unterstützen die
Siebstruktur in Richtung ihrer Oberfläche. Ferner kann die Oberfläche der Rückseitenoberfläche glatter
sein, wenn flache Garne benutzt werden im Vergleich mit der Verwendung von
runden Garnen, und deshalb trägt
das Sieb weniger Luft mit sich. So hat das Sieb gute aerodynamische
Eigenschaften und eine gute Laufqualität in einer Papiermaschine.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass die Dicke des Siebes weniger als 1,5
mm ist. Dank der Tatsache, dass das Sieb dünn ist und eine asymmetrische
Struktur hat, kann der Zug zwischen dem Sieb und dem Blatt in einer
Papiermaschine klein sein. So kann das schädliche Verstrecken des Blattes
und/oder das Abnutzen des Siebs verhindert werden.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass die Kontaktfläche der Monofilamente auf der
Gewebeseite im Sieb 40% oder mehr ist und dass zur gleichen Zeit
die Anzahl der Kontaktpunkte der Monofilamente 30 Punkte/cm2 oder mehr ist. Solch ein Sieb eine gute
Wärmetransferkapazität.
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Die
wesentliche Idee einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass die zusätzlichen Garne hydrophil sind.
Wenn die Gewebeseiteoberfläche
des Siebes entsprechend hydrophil und glatt ist, ist das Blatt gut
angepresst auf der Sieboberfläche, woraus
folgt, dass die Lauffähigkeit
des Siebes gut ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die
Erfindung wird nun eingehender im Detail mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung
beschrieben, wobei
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1 schematisch
einen Querschnitt eines Trockensiebs entsprechend der Erfindung
von der Querrichtung zur Maschinenrichtung zeigt, und
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2 schematisch
einen Teil der Gewebeseiteoberfläche
des Trockensiebs von 1 zeigt.
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Aus
Gründen
der Klarheit zeigen die Figuren die Erfindung in vereinfachter Weise.
Gleiche Teile werden mit den gleichen Referenzzahlen bezeichnet.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
einen Schnitt eines Siebes entsprechend der Erfindung. Das Sieb
umfasst eine Rückseitenoberfläche A, welche
gegen die Papiermaschine angeordnet ist und eine Blattseiteoberfläche B, welche
gegen das Blatt angeordnet ist, das getrocknet werden muss. Das
Sieb läuft
in der Laufrichtung MD der Papiermaschine. Die Querrichtung der
Papiermaschine ist ferner in der Figur als CMD angegeben. Das Sieb
ist eine 1,5-Schichtstruktur,
die durch Weben gebildet wurde und zwar aus Garnen 1 in
der Maschinenrichtung und Garnen 2 in der Querrichtung
zur Maschinenrichtung. Das Gewebe hat eine 3-Schussstruktur. Die
Garne in Maschinenrichtung laufen über zwei Garne 2 in
Querrichtung zur Maschinenrichtung und ferner unter einem Garn 2 in Maschinenquerrichtung
und setzten sich dann fort zum gleichen Muster. Alle Maschinengarnen 1 im Flächengebilde
laufen entsprechend dem gleichen Gewebemuster. Jedoch haben anliegende
Garne in Maschinenrichtung immer eine Verschiebung eines Garns in
Querrichtung in der gleichen Richtung oder in einer anderen Richtung.
Ferner ist die Blattseitenoberfläche
B beim Weben mit zusätzlichen
Garnen 3 in Querrichtung zur Maschinenrichtung versehen,
die aus Fasergarn bestehen können.
Fasergarn passt sich in der Form gut in die Räume zwischen Maschinenrichtungsgarnen 1 auf
der Oberfläche
des Siebs. Das Material der Fasergarne kann zum Beispiel Polyacrylnitril
(PAN) und/oder Aramid sein. Die zusätzlichen Garne 3 bestehen
aus schmelzbarer Faser, wobei die Wärmebehandlung nach dem Weben
bewirkt, dass die zusätzlichen
Garne 3 sich auf der Oberfläche des Siebes anpassen. Ferner
können
geeignetes gezwirntes Garn, Multifilament- und/oder Multikomponentengarn
als zusätzliche
Garne 3 benutzt werden. Eine Option ist Polypropylen (PP)
als das zusätzliche
Garnmaterial zu benutzen. Was wesentlich bei der Auswahl von zusätzlichen
Garnen 3 ist, dass die Garne 3 relativ leicht verformbare
Garne sind, deren Form sich aufgrund der Webkräfte und/oder Presskräfte während der
Verwendung auf der Papiermaschine in einer solchen Weise anpassen,
dass sie die Räume
zwischen Maschinenrichtungsgarnen 1 auf der Blattseiteoberfläche im Wesentlichen
vollständig
ausfüllen,
wobei eine breite Kontaktfläche
erzielt wird. Der ursprüngliche
Querschnitt der zusätzlichen
Garne 3 kann flach oder rund sein. Die Maschinenrichtungsgarne 1 können Monofilamente
sein und das Material kann Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid
(PA), Polyphenylensulphid (PPS), Polyetheretherketon (PEEK), Polycyclohexylendimethylenterephthalat
(PCTA) oder Polyethylennaphthalin (PEN) sein. Der Querschnitt der
Maschinenrichtungsgarne 1 kann flach sein, in welchem Fall
eine breite Kontaktoberfläche
erzielt wird. Die Garne 2, welche in Querrichtung zur Maschinenrichtung
auf der Rückseitenoberfläche A des
Siebes laufen können
auch einen flachen Querschnitt besitzen. Der Querschnitt der flachen
Garne kann oval oder rechteckig mit abgerundeten Ecken sein. Flache
Garne sind, wie bekannt, in einer Richtung starr und sehr flexibel
in der anderen Richtung. So ist ein Sieb, das aus flachen Garnen
gewebt worden ist, sehr fest in der Richtung der Sieboberfläche. Ferner
kann dank der flachen Garne 2 in der Querrichtung der Maschinenrichtung
die Rückseitenoberfläche A glatt
sein, in welchem Falle sie wenig Luft mit sich zieht.
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Da
das Grundgewebe des Trockensiebs eine Einlagenstruktur ist, kann
das Sieb dünn
sein. Bei empirischen Tests wurde beobachtet, dass vorzugsweise
die Dicke des Siebes weniger als 1,5 mm ist, vorzugsweise weniger
als 1,3 mm. Ferner wurde beobachtet, dass die Luftdurchlässigkeit
des Siebes weniger als 1000 m3/m2h sein kann. Jedoch ist die Luftdurchlässigkeit
vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 3000 m3/m2h.
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2 zeigt
die Blattseitenoberfläche
des Trockensiebs entsprechend der Erfindung. Zwischen Garnen 1 in
Maschinenrichtung sind leere Räume 4, welche
durch zusätzliche
Garne 3 gefüllt
werden. Da die zusätzlichen
Garne 3 leicht formbar sind, füllen sie die leeren Räume 4 im
Wesentlichen voll aus. Wie aus der Figur gesehen werden kann, hat
die Sieboberfläche
eine breite Kontaktfläche.
Andererseits bilden die Maschinenrichtungsgarne 1 eine
große
Anzahl von Kontaktpunkten auf der Blattseitenoberfläche.
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Es
wurde bei der Benutzung beobachtet, dass, wenn das Verhältnis von
zusätzlichen
Garnen auf der Blattseitenoberfläche
zu hoch ist, die Sieboberfläche
zu hydrophil werden kann. Wenn die Sieboberfläche zu nass ist, bleibt Schmutz
an ihr hängen, und
das Sieb kann vorzeitig verstopft werden. Außerdem ist die Sieboberfläche rauer,
was auch dazu beiträgt,
dass der Dreck kleben bleibt. Im Rahmen der Erfindung ist das Verhältnis zusätzlicher
Garne auf der Oberfläche
weniger als 60% des Flächengebildes,
und es wurden keine entsprechenden Probleme beobachtet.
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Weiter
kann das Trockensieb entsprechend der Erfindung in einigen Fällen ein
Zweischuss-, Vierschuss- oder Sechsschussstruktur besitzen.
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Die
Zeichnungen und die entsprechende Beschreibung sollen lediglich
dazu dienen, die Idee der Erfindung zu erläutern. Die Details der Erfindung
können
variieren innerhalb des Umfangs der Ansprüche.