DE603160C - Impedanzsteuerung von Regeltransformatoren - Google Patents

Impedanzsteuerung von Regeltransformatoren

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DE603160C DEO20323D DEO0020323D DE603160C DE 603160 C DE603160 C DE 603160C DE O20323 D DEO20323 D DE O20323D DE O0020323 D DEO0020323 D DE O0020323D DE 603160 C DE603160 C DE 603160C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02JCIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
    • H02J3/00Circuit arrangements for ac mains or ac distribution networks
    • H02J3/04Circuit arrangements for ac mains or ac distribution networks for connecting networks of the same frequency but supplied from different sources
    • H02J3/06Controlling transfer of power between connected networks; Controlling sharing of load between connected networks

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  • Power Engineering (AREA)
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Description

  • Impedanzsteuerung von Regeltransformatoren Beim Betrieb von Wechsel- oder Drehstromnetzverbänden, die aus zwei oder mehr verschiedenen, verwaltungsfremden Netzen bestehen, tritt häufig die Notwendigkeit oder der Wunsch auf, die Leistungsflüsse in den Kuppelleitungen zwischen den Netzen dauernd oder vorübergehend nach Fahrplänen zu steuern. Bekanntlich kann man dies bei einfachen Anordnungen der Netze beispielsweise durch das Fahrplansteuerverfahren erreichen, bei dem eines der Netze die Frequenz im Netzverband konstant hält, während die übrigen Netza,; ihre Leistungserzeugung so regeln, daß jedes den Energiefluß in einer der von ihm ausgehenden Kuppelleitungeil konstant hält. Ein anderes bereits vorgeschlagenes Verfahren läßt die Netze die von ihnen überwachten Leistungsflüsse nicht konstant halten, sondern nach geneigten Drehzahl/Leistungskennli:nien steuern. Bei gleichbleibender Frequenz sind dann die Leistungen ebenfalls konstant wie bei dem Fahrplansteuerv,erfahren; das ganze System ist hierbei jedoch viel stabiler, und die Netze können außerdem betriebsmäßig unter sich ganz gleichmäßig behandelt werden, da es nicht notwendig ist, ein Netz mit der Frequenzhaltung zu betrauen, weil die Frequenz auch konstant bleibt, wenn alle Netze gleichermaßen mit solchen geneigten Kennlinien arbeiten. Sind die Netze ringförmig zusammengeschlossen oder miteinander vermascht, so kommt man, wenn man die Leistungsflüsse in allen Verbindungsleitungen beherrschen will, bekanntlich nicht ohne Quertransformatoren oder Drehtransformatoren oder ähnliche Einrichtungen in einem Teil der Kuppelleitungen aus, weil mehr solche Leitungen als Netze vorhanden sind. Man hat dann bei Anwendung eines der obenerwähnten Verfahren die Wahl, entweder jedes der Netze eine der von ihm ausgehenden Leitungen überwachen zu lassen und in die übrigen Quertransformatoren u. dgl. einzubauen oder aber die Netze die algebraische Summe der über ihre Grenzen herein- oder hinausfließenden Leistungen, die Ein- oder Ausfuhren, steuern zu lassen und statt der sich dann aus den Leitungsdaten ergebenden natürlichen Leistungsverteilung mit Hilfe der Quertransformatoren u. dgl. eine den Wünschen entsprechende künstliche Verteilung zu erzwingen. Im Grunde genommen läuft dies darauf hinaus, daß man in dem Ring oder in den einzelnen Maschen durch die Quertransformatoren u. dgl. Ringflüsse erzpugt, die sich den natürlichen Leistungsflüssen überlagern; da man Größe undRichtung dieser Ringflüsse beliebig wählen kann, hat man es, wie eine einfache Überlegung zeigt, tatsächlich in der Hand, in jeder Kuppelleitung die den vertraglichen Vereinbarungen entsprechende Leistung fließen zu lassen.
  • Bisher wurden diese Quertransformatoren u. dgl. entweder ein für allemal fest eingestellt oder aber durch selbsttätige Regler auf unveränderliche Durchflußleistung gesteuert. Diese beiden Verfahren haben jedoch gleichermaßen den Nachteil, zu sehr auf den ordnungsmäßigen Betriebszustand zugeschnitten und außergewöhnlichen Vorfällen und allen Zustandsänderungen gegenüber zu wenig anpassungsfähig zu sein. Die Quertransformatoren u. dgl. halten nämlich dabei, ganz unabhängig davon, ob nun der Netzverband als Ganzes im Gleichgewicht ist oder nicht, starr einen unveränderlichen Ringstrom oder einen ebensolchen Leistungsfluß in ihrer Leitung aufrecht. Dies kann, wenn sich dieLeistungsverteilung im übrigen wegen der außergewöhnlichen Verhältnisse im Störungsfall oder im Übergangszustand verschoben hat, leicht zu überlastung anderer Leitungen und als Folge davon zu Abschaltungen und zum Auseinanderfallen des ganzen. Netzverbandes führen. Dies wird später noch an einem Beispiel kurz erläutert werden.
  • Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Blindleistungsverteilung, wenn hierbei auch häufig nicht der Austausch bestimmter Blindleistungen, sondern die Konstanthaltung von Spannungen das Ziel der Regelung bildet. Längstransformatoren rufen aber in geschlossenen Leitungskreisen ebenfalls Ringflüsse hervor, und zwar, wenn die Leitungen vorwiegend Blindwiderstand besitzen und verhältnismäßig wenig Ohmschen Widerstand haben, im wesentlichen Blindleistungsflüsse, während die Quertransformatoren in der Hauptsache Wirkleistungsflüsse hervorrufen. Feste Einstellung der Längstransformatoren oder Steuerung auf unveränderliche Spannung oder ebensolchen Spannungsunterschied kann also in außergewöhnlichen Fällen zu ganz ähnlichen Nachteilen führen wie die feste Einstellung der Quertransformatoren oder ihre Steuerung auf unveränderliche Durchgangsleistungen. Überdies sind Längs- und Querregelung schon deswegen eng miteinander verknüpft, weil die Leitungen stets sowohl Ohmschen Widerstand als auch Blindwiderstand haben und Längs- und Ouertransformatoren daher sowohl die Wirli-' als auch die Blindleistungsverteilung beeinflussen. Bei Kabeln wird bekanntlich sogar die Wirkleistungsverteilung im wesentlichen durch Längstransfo-rmatoren bestimmt. Die folgenden Darlegungen beziehen sich daher auf beide Arten von Transformatoren, wie sich dies später im einzelnen ergeben wird.
  • Das-, Stenerverfahren gemäß der Erfindung soll die beschriebenen, mit der bisherigen Steuerung der Quer- und Längstransformatoren verbundenen Nachteile beseitigen und darüber hinaus, wie am Schluß noch dargelegt werden wird, die Betriebsführung großer Netze, und Netzverbände einfacher und übersichtlicher gestalten. Sein Grundgedanke besteht darin, die Regeltransformatoren durch selbsttätige Regler in Abhängigkeit von der durch sie hindurchfließenden Leistung so zu steuern, daß sie wie eine an ihrer Stelle in die Leitung eingebaute Impedanz bestimmter Größe wirken. Dadurch wird die Gesamtimpedanz der Leitung, in die die Regeltransformatoren eingebaut sind, auf einen bestimmten, von dem natürlichen abweichenden Wert gebracht, den man -so wählt, daß im ordnungsmäßigen Betrieb die gewünschte Leistungverteilung vorhanden ist. In außergewöhnlichen Fällen verhält sich dann die Leitung genau so natürlich wie alle übrigen Leitungen und beteiligt sich nach Maßgabe ihrer durch den Regeltransformator zwar veränderten, aber - dauernd oder nach einem Fahrplan zeitweilig - unveränderlich gehaltenen Impedanz an der Energieübertragung.
  • Dieser Grundgedanke tritt noch deutlicher hervor, wenn man zum Vergleich ein Gleichstronisystein heranzieht und die in Abb. i dargestellte einfache Leitungsverzweigung betrachtet, durch die ein Gleichstrom bestimmter Stromstärke i hindurchfließen soll. Ein Regeltransformator ist dabei durch irgendeine zusätzliche Spannungsquelle ersetzt zu denken. Wenn also in einem der parallelen Stromzweige, beispielsweise in der Leitung i, ein Regeltransformator liegen soll, so ist an dessen Stelle in Abb. i eine zusätzliche Gleichspannungsquelle, z. B. eine nicht näher bezeichnete Zusatzmaschine, im Zuge dieser Leitung einzuzeichnen, deren Klemmenspannung durch Verstärkung oder Schwächung der Erregung geändert werden kann. Auf den Erregerwiderstand arbeitet ein selbsttätiger Regler R, der genau dem Regler entspricht, der dann in Wirklichkeit die Spannung des Regeltransformators verstellen soll. Der Regler regelt nun erfindungsgemäß die Klemmenspannung der Zusatzmaschine durch entsprechende Verstellung des Erregerwiders tandes so, daß sie dem Strom il, der durch die Leitung i und die Zusatzmaschine fließt, proportional ist. Das heißt mit anderen Worten, er drückt der Zusatzmaschine eine Stromspannungscharakteristik auf, wie sie in Abb. 2 dargestellt ist. Die Zusatzmaschine wirkt dann wie ein Ohmscher Widerstand, dessen Spannungsabfall in Abhängigkeit vom Belastungsstromil durch die gleiche Kennlinie wiedergegeben wird. Der Ohmsche Widerstand des Ankers der Zusatzmaschine, als dessen Folge die Zusatzmaschine die in Abb. 2 gestrichelt eingezeichnete Kennlinie haben soll, wird also gewissermaßen durch den Regler künstlich vergrößert, und damit wird auch der Gesamtwiderstand der Leitung i erhöht. Es steht auch nichts im Wege, den Widerstand der Zusatzmaschine und damit der Leitung i zu verkleinern oder sogar negativ zu machen, indem man den Regler R der Maschine beispielsweise die in Abb. 3 gezeichnete Charakteristik geben läßt. Bezeichnet man den auf diese Weise erzwungenen Widerstand der Maschine mit 2, wobei Q = tg a ist, wenn a den Neigungswinkel der Stromspannungscharakteristik gegenüber der Abszissenachse i bedeutet, und bezeichnet man ferner die natürlichen Widerstände der beiden Leitungszweige mit r, und r2, so ist il (ri + 2) == i2 r., so daß sich der aus den beiden Teilström#n i, und i, zusarn---cr,-#zpf-7tp Gesamtstrom 1 im Verhältnis aufteilt. Ein nach Größe und Richtung ganz beliebiger Gesamtstrom i verteilt sich also stets im gleichen Verhältnis auf die beiden Leitungszweige, genau so, wie wenn diese nicht die Widerstände r, und r2, sondern die Widerstände r, + p und r, hätten. Stellt man den Regler auf 2 =z o ein, so hat man die natürliche Verteilung im Verhältnis wie wenn die Zusatzmaschine nicht vorhanden wäre. Macht man 9 negativ, so führt die Leitung i einen größeren Anteil des Gesamtstromes, als ihr von Natur aus zukommt. Läßt man p,=-rt werden, so hat die Leitung i scheinbar gar keinen Widerstand mehr; il. wird gleich i und i,:= o, d. h., der Gesamtstrom i fließt durch die Leitung 1, und die Leitung 2 ist stromlos. Wenn nun 9 im Negativen noch weiter vergrößert, also r, =z 2 ebenfalls negativ gemacht wird, so verteilt sich der Gesamtstrom i sogar so auf die beiden Leitungen, daß die Leitung i einen größeren Strom als i selbst führt und als Ausgleich hierfür die Stromrichtung in der Leitung --, entgegengesetzt ist. Es -sei jedoch ausdrücklich bemerkt, daß der Grundgedanke der Erfindung nicht etwa darin besteht, derartige künstliche Stromverteilungen zu erzwingen. Sie lassen sich vielmehr bekanntlich mit irgendeiner zusätzlichen Spannungsquelle Z) ohne Regler auch einstellen, da sie ja nichts anderes bedeuten als die Überlagerung eines Ringstroms in der Masche über den von außen her durch die beiden Zweige der Masche hindurchfließenden Strom i. Das Wesentliche an der Erfindung ist vielmehr, daß das Verhältnis, in dem sich der Gesamtstrom auf die beiden parallelen Zweige verteilt, ganz unabhängig von dessen Größe und Richtung immer dasselbe bleibt, wenn der Regler einmal eingestellt ist. Wenn also beispielsweise der Gesamtstrom aus irgendeinem Grunde außergewöhnlich große Werte anhimmt, so lassen die beiden Leitungen im gleichen Verhältnis mehr Strom durch. Würde dagegen die Zusatzmaschine eine unveränderliche Spannung liefern, wie es der eingangs erwähnten festen Einstellung der Regeltransformatoren entspricht, so würde der Verteilungsschlüssel sich mit der Größe des Gesamtstroms ändern; die eine Leitung würde also stärker überlastet werden als die andere. Noch ungünstiger würden sich die Verhältnisse gestalten, wenn die Maschinenspannung durch einen Regler R auf einen festen Wert des Stromes il gesteuert würde, wie es der eingangs erwähnten Steuerung der Quertransformatoren auf gleichbleibende Durchflußleistung entspricht, weil dann die ganze Zunahme, die der Gesamtstrom erfährt, in diesem Falle von der Leitung 2 allein übernömmen werden müßte. Um zu erkennen, daß solche Strom- oder Leistungsverteilungen im praktischen Betrieb, zu den eingangs bereits geschilderten Unzuträglichkeiten führen können, braucht man sich beispielsweise nur vorzustellen, daß in den beiden Leitungen einer Masche nach Art der in Abb. i dargestellten zwei -gleich große Umspanner liegen und eine möglichst große Gesamtleistung entsprechend dem Strom i in Abb. i über die Masche hinweg übertragen werden soll, daß also beide Umspanlier im Normalbetrieb voll belastet seien. Wenn dann die übertragene Gesamtleistung aus irgendeinem Grunde steigt, muß das Aufteilungsverhältnis i : i nach wie vor beibehalten werden, sofern man nicht Gefahr laufen will, daß einer der Umspanner vorzeitig wegen Überlastung abgeschaltet wird und dadurch dann den anderen Umspanner sofort auch nach sich zieht.
  • Bevor näher auseinandergesetzt wird, wie sich dieser der Einfachheit halber zunächst an einem Gleichstioninetz erläuterte Grundgedanke der Erfindung mit Hilfe von Regeltransformatoren in Wechsel- oder Drehstromnetzen verwirklichen läßt, sei noch die energetische Seite derartiger Schaltungen mit künstlich vergrößerten oder verkleinerten Widerständen gestreift. Da die energetischen Verhältnisse in Wechsel- oder Drehstromsystemen zu verwickelt sind, als daß sie in Kürze dargelegt werden können, soll dies wieder an einem Gleichstromsystem, und zwar an der in Anlehnung an die Abb. i in Abb- 4 schematisch dargestellten Leitungsanordnung geschehen. Betrachtet sei dabei lediglich der besondere Fall, daß der Widerstand der in die Leitung i eingeschalteten Zusatzinaschine so stark negativ gemacht werden soll, daß er den natürlichen Widerstand der beiden vor und hinter der Maschine liegenden Teile der Leitung i gerade aufhebt, den Gesamtwiderstand der Leitung i einschließlich dem der Zusatzmaschine also zu Null macht, so daß zwischen den beiden Knotenpunkten der Masche kein Spannungsunterschied besteht und die Leitung:2 daher stromlos ist. Dieser Fall, bei dem also das Stromverteilungsverhältnis i./il == o oder i,li, == C\D ist, hat zwar keine große prakttische Bedeutung, eignet sich aber gut zur Darlegung der Leistungsverhältnisse. Die Zusatzmaschine muß hierbei Leistung - von außen in die Leitung i hineinliefern, um in Richtung des sie durchfließenden Stromes eine Spannungserhöhung hervorzubringen. In Abb.4 ist angenommen, daß diese Leistung der Zusatzmaschine ihrerseits durch ein8n Gleichstrommotor zugeführt wird, der mit ihr mechanisch gekuppelt ist, und der selbst wiederum aus der Leitung i gespeist wird. Sein einer Pol liegt dementsprechend an der Leitung i, der andere Pol an der in der Abb. 4 unten gezeichneten Rück- oder 1#Tulleitung. Um der Betrachtung bestimmte Vorstellungen zugrunde zu legen, ist angenommen, daß auf der linken Seite der Abb. 4 der Erzeuger, auf der rechten der Verbraucher liege. Der Antriebsmotor ist an der erzeugerseitigen Bürste der Zusatzmaschine angeschlossen gezeichnet, damit die Leistung, die er entnimmt, die Maschine nicht belaste; grundsätzlich könnte er aber auch an der verbraucherseitigen Bürste oder auch an irgendeiner anderen Stelle der Leitung r angeschlossen sein. Die rechnerische Untersuchung der Schaltung nach Abb. 4, die hier nicht im einzelnen aufgeführt werden soll, ergibt nun für ein bestimmtes Zahlenbeispiel folgendes Bild: Die Erzeugerspannung E, mit der die Verbraucherspannung U übereinstimmen muß, da der Gesamtwiderstand der Masche künstlich zu Null gemacht werden soll, sei -"5o V, und der Verbraucher entnehme gerade. einen Strom von 5 A. Dann fließt, wenn der Wirkungsgrad des aus Motor und Zusatzmaschine bestehenden Aggregats zu o,5 angenommen wird, dem linken Knotenpunkt der Masche von der Erzeugerseite her der Strom 5,9:2 A zu, der ganz in die Leitung i einmündet und sich vor der Zusatzmaschine in den durch die Leitung i zum Verbraucher hin weiterfließenden Strom von 5 A und den durch den Antriebsmotor zurückfließenden Strom von 0,92 A teilt. Der Spannungsabfall im linken Teil der Leitung, der genau wie der -rechte Teil auch den Widerstand 2 Ohm haben soll, beträgt dabei 2 - 5,92 =- 11,8 V, und der Motor empfängt somit die Leistung (:25o - 11,8) - o,92 == 218,4 W, die bei dein angenommenen Wirkungsgrad mit der Hälfte, also mit i og, 2 W, an den Klemmen der Zusatzmaschine erscheinen muß. Deren Klemmenspannung beträgt somit V.. ihr scheinbarer Widerstand Ohm. Im rechten Teil der Leitung i entsteht ein Spannungsabfall von 5-2=ioV. In der Tat ist also der gesamte Spannungsabfall zwischen den beiden Knotenpunkten 11,8 + io - 21,8 = o V, und es fließt deshalb durch die Leitung 2 tatsächlich kein Strom. Geht nun der Verbraucher auf einen höheren Strom über, so daß beispielsweise io A durch die Zusatzmaschine und den rechten Teil der Leitung i fließen, und wird die Maschine weiter durch einen vom Belastungsstrom beeinflußten Regler künstlich auf dem Widerstand - 4,36 Ohm gehalten, so daß ihre Klemmenspannung dann -43,6V beträgt, so muß der Motor die Leistung 22 - 10 - 43,6 = 87:2 W zugeführt bekommen. Die Rechnung zeigt, daß dann seine Stromaufnahme rund 3,9 A beträgt, weil die Spannung, an der er liegt, 250 - 2 - 13,9 = 222,2 V ist, so daß er tatsächlich die benötigte Leistung von 2.2:2,2 - 3,9 - 87o W empfängt. Zwischen den beiden Knotenpunkten der Masche besteht in diesem Falle der Spannungsunterschied 27,8 + 2,0 - 43,6 == 4,2 V. Durch die Leitung 2, fließt also, wenn diese den gleichen natürlichen Widerstand wie die Leitung i, nämlich 4 Ohm, hat, ein Strom von etwas mehr als i A, statt daß sie, wie eigentlich beabsichtigt, stromlos ist, Es ergibt sich also, daß die Entnahme der für den Antriebsmotor und die Zusatzmaschine benötigten ' Leistung aus der Leitung i die gewollte Stromverteilung zwar beeinflußt, aber doch nur in einem für praktische Zwecke vernachlässigbaren Maße. Man übersieht diese energetischen Verhältnisse am besten, wenn man den Einfluß der Zusatzmaschine und des Antriebsmotors auf das Netz getrennt betrachtet: die Zusatzmaschine wirkt als d >er negative künstliche Widerstand, der Antriebsmotor als eine zusätzliche Netzbelastung, die genau wie eine Verbraucherlast an einem Punkt der Leitung i angreift und nur die besondere Eigenschaft hat, sich mit dem durch die Leitung fließenden Strom zu ändern. Daß in dem Falle, in dem ein gewöhnlicher (positiver) künstlicher Widerstand erzeugt werden soll, aus dem Antriebsmotor ein Generator und somit aus der zusätzlichen Netzbelastung eine zusätzliche Energiequelle wird; versteht sich von selbst. Da die Leistungen dieser zusätzlichen Belastung bzw. Energiequelle nur in der Größenordnung der Netzleitungsverluste liegen und somit im Vergleich zu der Gesamtnetzbelastung sehr wenig ausmachen, werden sie im folgenden nicht mehr berücksichtigt. Nebenbei bemerkt, kann man übrigens die Zusatzmaschine in der Leitung i auch unmittelbar neben einen der beiden Verzweigungspunkte der Masche legen und den Antriebsinotor (bzw. Generator) dann in dem betreffenden Verzweigungspunkt selbst oder unmittelbar dahinter an die vom Erzeuger kommende bzw. zum Verbraucher hinführende Leitung anschließen. Denkt man sich beispielsweise den Antriebsmotor (bzw. Generator) links von dem linken Verzweigungspunkt an die erzeugerseitige Zuleitung gelegt, so verringert seine Leistungsaufnahme (bzw. erhöht' seine Leistungsabgabe als Generator) lediglich die von der Erzeugerseite her der Masche zufließende Leistung, beeinträchtigt also das Stromverhältnis innerhalb der Masche gar nicht mehr.
  • Für Wechsel- und Drehstromsysteme gilt sinngemäß das Entsprechende. Wie der Zusatzmaschine des vergleichsweise betrachteten Gleichstromsystems die im Leitungszug liegende Hauptwicklung des Regeltransformators entspricht, so entspricht dem Antriebsmotor die Erregerwicklung des Regeltransformators, die aus der Leitung, meist aus einem Knotenpunkt der Masche, gespeist wird. Die Verhältnisse liegen nur insofern bei Wechsel- oder Drehstrom verwickelter, als es sich dabei nicht nur um Ohmsche, sondern im allgemeinen um komplexe Widerstände handelt.
  • Dementsprechend ist auch die Anwendbarkeit des Erfindungsgedankens auf Wechsel-und Drehstromsysteme mannigfaltiger. Um die Möglichkeiten nicht alle einzeln aufzählen zu müssen, seien zunächst die beiden Hauptfälle betrachtet, aus denen sich die allgemeinen Fälle dann herleiten lassen.
  • Nimmt man erstens an, die Leitungen bestÜnden nur aus induktiven Widerständen, und der Regeltransformatür solle einen künstlichen Blindwiderstand-darstellen, so muß er, wenn er von einem Wirkstrom durchflossen wird, eine Querspannung, wenn er dagegen von einem Blindstrom durchflossen wird, eine Längsspannung proportionaler Größe erzeugen. Wird der künstliche Blindwiderstand negativ gemacht, so ist dies gleichbedeutend mit der Einfügung einer künstlichen Kapazität. Wirk- und Blindleistung verteilen sich dann auf die Leitungen einer aus zwei oder mehr Zweigen bestehenden Masche nach Maßgabe ihrer aus natürlichen und künstlichen Blindwiderständen zusammengesetzten Gesamtblindwiderstände. Man kann übrigens auch Wirk- und Blindleistung nach verschiedenen Schlüsseln verteilen, indem man die Abhängigkeit der eingeführten Querspannung vom Wirkstrom anders wählt als die Ab- hängigkeit der eingeführten Längsspannung vom Blindstrorn. Der künstliche Blindwiderstand zeigt dann nicht mehr das Verhalten eines natürlichen Blindwiderstandes, wie beispielsweise das einer Drosselspule, sondern das zweier Blindwiderstände, nämlich eines solchen bestimmter Größe, der gewissermaßen nur für den Wirkstrom vorhanden ist, und eines zweiten Blindwiderstandes anderer Größe, der nur für den Blindstrom vorhanden ist.
  • Nimmt man nun zweitens an, die Leitungen bestünden nur aus Ohmschen Widerständen und der Regeltransformator solle einen künstlichen Ohmschen Widerstand darstellen, so muß er, wenn er von einem Wirkstrom durchflossen wird, eine Längsspannung, wenn er von einem Blindstrom durchflossen wird, eine Querspannung proportionaler Größe erzeugen. Daß dieser Widerstand auch negativ gemacht und für den Wirk- und den Blindstrein verschieden groß, gewählt werden kann, versteht sich nach dein Gesagt ten von selbst.
  • Im allgemeinen Fall, in dem die Leitungen sowohl Ohmschen Widerstand als auch positiven oder negativen Blindwiderstand haben und beide gleichzeitig künstlich verändert werden sollen, werden die eben einzeln beschriebenen Verfahren miteinander vereinigt. Wenn die gleiche Wirkung erzielt werden soll, wie sie eine natürliche Impedanz hat, und wenn nicht für Wirk- und Blindstrom zwei verschiedenartige Impedanzen vorgetäuscht werden sollen, so muß die eingeführte Querspannung aus zwei Teilen gebildet werden, deren einer vom Wirkstroln nach Maßgabe des Blindwiderstandsanteiles der ge- wünschten künstlichen Impedanz und deren anderer vom Blindstrom nach Maßgabe ihres Ohmschen Widerstandsanteiles abhängt; in gleicher Weise setzt sich auch die Längsspannung aus iwei Teilen zusammen, deren einer durch den Wirkstrom nach Maßgabe des Ohmschen Widerstandsanteiles der gewünschten künstlichen Impedanz und deren anderer durch den Blindstrom nach Maßgabe ihres Blindwiderstandsanteiles bestimmt wird. Die Gesamtspannung, die hiernach in die Leitung eingeführt -werden muß, um künstlich die gewünschte Impedanz zu schaffen, braucht durch den Regeltransformator keineswegs gerade auf die eben beschriebene Art und Weise aus Komponenten zusammengesetzt zu werden; es gibt vielmehr sehr viele verschiedene Möglichkeiten, sie aus einzelnen Komponenten aufzubauen, da es in Wirklichkeit nicht auf diese Komponenten, sondern nur auf die, Größe und Richtung der Gesamtspannung sowie darauf ankommt, daß diese bei jedem Gesamtstrom dem Produkt aus dem Strom und dem gewünschten Impedanzwert entspricht. Beispielsweise kann die Gesamtspannung aus zwei aufeinander senkrecht stehenden Komponenten zusammengesetzt werden, von denen die eine nur vom Wirkstrom, die andere nur vom Blindstrom beeinflußt wird. Diese Komponenten liegen dann aber nicht in Richtung von Längs- und Querspannung (d. h. von Wirk- und Blindstrom), sondern müssen um den Winkel der gewünschten künstlichen Impedanz dagegen verdreht sein. Der Vorzug dieses Verfahrens liegt darin, daß die Regeleinrichtungen sehr einfach werden: die eine Spannungskomponente wird durch einen Regler verändert, der ausschließlich vom Wirkstrom beeinflußt wird, die andere durch einen Regler, der ausschließlich vom Blindstrom gesteuert wird. Um die Größe der Impedanz zu ändern, braucht man nur diese beiden Regler gleichzeitig so zu verstellen, daß sie bei einer bestimmten Stromänderung eine andere (unter sich aber stets die gleiche) Spannungsänderung hervorbringen. Dagegen wird sich der Impedanzwinkel bei diesem Verfahren, da Drehtransformatoreil zur Erzeugung der beiden Spannungskomponenten ihrer Kosten wegen kaum in Betracht kommen dürften, im allgemeinen nur stufenweise durch Umschaltung von Wicklungen an den Regeltransformatoren ändern lassen.
  • 2 Will man sowohl die Größe als auch den Winkel der künstlichen Impedanz im Betrieb leicht einstellbar machen, so wendet man beispielsweise eine Anordnung nach Art der in Abb. 5 schematisch dargestellten an, die mit Spannungskomponenten arbeitet, die in Phase mit der Netzspannung sind bzw. auf ihr senkrecht stehen und von zwei getrennten Transfor niatoren, dem links gezeichneten Längstransforma,tor 3 und dem techts gezeichneten Quertransformator 4, geliefert werden. Die (schwach ausgezog genen) Erregerwicklungen dieser Transformatoren sind dementsprechend in Stern bzw. in Dreieck geschaltet. Die Regelung der Größe der eingeführten Längs-und Querspannung erfolgt, wie üblich, durch verschiebbare Anzapfungen an den (stark ausgezogenen) Hauptwicklungen der beiden Transformatoren. Diese Einstellvorrichtungen werden über zwei Regler oder Verstärker 5 und 6 durch je einen Wirkstrominesser 7a und 7b und je einen Blindstrommesser % und 8b gesteuert, die bei geringeren Anforderungen an die Genauigkeit oder wenn die Spannung auf derjenigen Seite der Transformatoren, auf der die Meßwerke angeschlossen sind, konstant bleibt, durch Wirk-bzw. Blindleistungsmesser ersetzt werden können. Der Ersatz der Strommesser durch Leistungsmesser wird übrigens auch bei erheblichen Spannungsschwankungen praktisch fast immer zulässig sein, da es ja nicht auf die genaue Einhaltung der künstlichen Impedanz, sondern auf eine einem gewünschten Schlüssel annähernd entsprechende Leistungsverteilung ankommt. Wirkstrommesser 7a und Blindstrommesser 8, wirken gemeinsam über den Regler oder Verstärker 5 auf die Längsspannung EL; Wirkstrommesser 7b und Blindstrommesser 8b wirken gemeinsam über den Regler oder Verstärker 6 auf die Querspannung EQ. Dies geschieht über ein Steuerwerk, das beispielsweise, wie in Abb. 5 schematisch gezeichnet, aus den Verbindungsstangen 9 und io zwischen den Zeigern der beiden Meßwerkspaare, zwei Hebelübersetzungen i i und 12 sowie zwei Paar Kuppelstangen 13, 14 und 15, 16 besteht. Alle in der Abb. 5 durch nicht ausgefüllte Kreise dargestellten Angriffspunkte sollen verschiebbar sein, während einfache Gelenke durch ausgefüllte Kreise wiedergegeben sind. Die Angriffspunkte der Stangen 13 und 14 an den Verbindungsstangen 9 und io sollen die Länge der Stangen 9 und io im gleichen Verhältnis aufteilen, so daß, wenn c jeweils den senkrechten Abstand der beiden Meßwerkszeiger voneinander bedeutet und wenn a beim Meßwerk 7q, 8a und b beim Meßwerk 7b, 8b den senkrechten Abstand zwischen diesen Angriffspunkten und den Zeie-ern der Blindmeßwerke darstellt, ist. Nach dem Vek-tordiagramm der Abb. 6 ist, wenn durch den Faktor -j die Nacheilung eines Vektors um go' ausgedrückt und mit r der Ohmsche Widerstand, mit s der Blindwiderstand der gewünschten künstlichen Impedanz bezeichnet werden, -jW'r-ijB'S= Il#L, (I) -1B-r-iJw-S=EQ, (2) oder skalar, da +i-JB die Richtung von j + fw bzw. und + j J W die Richtung von - iB bzw. & hat, lw-r+ IB - s -EL, (3) 1.8 - 7, - JW * s - EQ. (4) Aus dieser Gleichung folgt, daß die Längsspannung sich aus Wirk- und Blindstromanteil gleichsinnig, die Querspannung jedoch gegensinnig zusammensetzt. Dem ist bei der Regelanordnung nach Abb. 5 dadurch Rechnung getragen, daß Wirkstrommesser 7a und Blindstrommesser 8" gleichsinnig geschaltet sind, während der Wirkstrommesser 7b gegensinnig zum Blindstrommesser 8b angeschlossen ist. Damit nun Wirk- und Blindstrom im richtigen Maße auf die Längs- und die Querspannung einwirken, muß sein, wenn it und v das an den Hebelübersetzungen regelbare Verhältnis zwischen den Bewegungen der Stangen 13 und 14 und den entsprechenden Veränderungen der Längs-und Querspannung darstellen. Für die richtige Wiedergabe der gewünschten künstlichen Impedanz müssen also die Gleichungen und erfüllt sein, woraus folgt, daß it==v und, wie bereits obenerwähnt und in der Abb. 5 gezeichnet, a =- c - b gemacht werden muß. Die Abb. 5 bezieht sich auf den Fall, daß eine künstliche Impedanz erzeugt werden soll, die - wie die Impedanzen von Freileitungen - einen großen Blindwiderstands- und einen kleinen Ohmschen Widerstandsanteil aufweist. Man kann aber mit der Einrichtung die Transformatoren auch jede andere nach Winkel und Größe vorgegebene Impedanz hervorbringen lassen. Um den Winkel nach Wunsch einzustellen, verschiebt man die Angriffspunkte der Stangen 13 und 14 auf den Verbindungsstangen 9 und io von der Mitte weg oder zu ihr hin. Betrachtet man den ersteren Fall und denkt sich zunächst die Stangen 13 und 14 allmählich nach rechts wandernd, so wird der Blindwiderstandsanteil immer größer und der Ohmsche Widerstandsanteil immer kleiner. Wenn die Stangen dann an den rechten Instrumentenzeigern angekommen sind, so ist der Widerstandsanteil überhaupt Null geworden, und es wird nur noch ein künstlicher Blindwiderstand erzeugt, weil der Wirkstrorn nur noch eine Querspannung, aber keine Längsspannung und umgekehrt der Blindstrom nur noch eine Längsspannung, aber ke ine Querspannung mehr hervorbringt. Betrachtet man nun den anderen Fall, daß die beiden Stangen 13 und 14 aus ihrer in Abb. 5 dargestellten Lage nach links hin verschoben werden, so wird der Widerstandsanteil immer größer und der Blindwiderstandsanteil immer kleiner. Wenn beide Stangen in den Mitten der Stangen 9 und io angreifen, so ist der Ohmsche Widerstand gleich dem Blindwiderstand. Gehen sie dann weiter nach links, so überwiegt der Ohmsche Widerstandsanteil den Blindwiderstandsanteil, und dieser wird schließlich, sobald die Stange 13 beim Wirkmeßwerk .7" und die Stange 1,4 beim Blindmeßwerk 8b angekommen sind, zu Null. Man kann also durch Verschieben der Angriffspunkte jeden beliebigen Impedanzwinkel einstellen. Da die Gleichungen (3) und (4) quadriert und addiert unter Beachtung der Gleichung (7) zu der Beziehung führen, ändert sich, wenn man den Impeda-nzwinkel anders einstellt, auch die Größe der Impedanz mit. Die gewünschte Größe kann man aber durch Nachstellen an den Hebelübersetzungen ii und 1:2 nach Belieben wählen. Handelt es sich, wie dies im praktischen Betrieb meist der Fall sein wird, lediglich um die Einstellung einer anderen Impedanzgröße bei unverändertem Impedanzwinkel, so kann man diese also auf einfache Weise an den Hebelübersetzungen vornehmen. In Abb. 5 ist angedeutet, daß die Angriffspunkte der Stangen 15 und 16 an den Hebetübersetzungen über die festen Drehpunkte hinaus verschoben und damit auch ganz kleine Impedanzwerte bis herab zum Nullwert und negative Impedanzwerte eingestellt werden können. Genau die gleiche Wirkung erhält man auch durch Umschaltung aller vier Meßwerke auf entgegengesetzte Ausschläge. Schaltet man nur den Wirkstrommesser 7, und den Blindstrommesser 8b UM, so erhält man nach den Gleichungen (3) und (4) oder (5) und (6) einen negativen künstlichen Ohmschen Widerstand. Schaltet man dagegen den Wirkstrommesser 7b und den Blindstrommesser 8" um, so erhält man einen negativen künstlichen Blindwiderstand, der wie eine Kapazität wirkt.
  • Wenn man nun die Stangen 13 und 14 nicht mehr gleichsinnig zueinander verschiebt und die Hebelübersetzungen ii und 12 nicht mehr gleichsinnig zueinander verändert, so entstehen, wie bereits oben geschildert wurde, für den Wirkstrorn andere Ohmsche Widerstände und Blindwiderstände, d. h. Impedanzen, als für den Blindstrom. Läßt man beispielsweise die Stange 14 in der in Abb. 5 gezeichneten Lage, während man den Angriffspunkt der Stange 13 auf den Zeiger des Blindstrommessers 8, verlegt, so zieht eine Wirkstromänderung nur noch eine Änderung der Querspannung, aber keine solche der Längsspannung mehr nach sich; 'eine Blindstromänderung dagegen hat sowohl eine Querals auch eine Längsspannungsänderung zur Folge. Es ist also- mit anderen Worten für den Wirkstrom kein künstlicher Ohnischer Widerstand, sondern nur ein künstlicher Blindwiderstand, für den Blindstrom aber außer einem künstlichen Blindwiderstand auch ein künstlicher Ohnischer Widerstand vorhanden. Dieses Beispiel mag genügen, um die mannigfaltigen Möglichkeiten anzudeuten, die sich bei verschiedener Einstellung der Steuerwerke durch die Anordnung nach Abb. 5 erzielen lassen.
  • Es wurde bereits erwähnt, daß die Anordnung nach Abb. 5 nur ein Ausführungsbeispiel für den Erfindungsgedanken darstellt und sehr viele andere Ausführungsformen denkbar sind. Man kann u. a. beispielsweise auch mit zwei Meßwerken auskommen, indem man ihre Ausschläge mit Hilfe einfacher Hebelwerke je nach Bedarf noch einmal richtig oder spiegelbildlich abbildet. Ferner läßt sich das Verhältnis, in welchem Wirk-und Blindstrom auf die Regler einwirken, auch dadurch verändern, daß man die Instrumentenkonstanten, etwa durch Vorschaltwiderstände, verändert. Auch selbsttätige Neueinstellungen mit Hilfe von Fahrplanapparaten, die aus einem Uhrwerk und einer von diesem angetriebenen Schablone bestehen, können in Betracht kommen. Erwähnenswert erscheinen weiterhin noch solche Regelanordnungen, bei denen man sich nicht darauf verläßt, daß die Regler oder Verstärker eine ihrer Beeinflussung dui:ch das Steuerwerk proportionale Quer- oder Längsspannungsänderung hervorbringen, sondern sie gewissermaßen damit beauftragt, selbst für die Proportionalität zu sorgen, auch wenn beispielsweise keine lineare Abhängigkeit zwischen dem Weg der Einstellvorrichtungen an den Längs- und Otiertransformatoren und den dadurch bewirkten Längs- und Querspan-: nungsänderungen besteht. In diesem Falle verwendet man zweckmäßigerweise keine Regler mit starrer Rückführung, die (im Endzustand) wie Verstärker wirken, sondern Regler mit nachgiebiger Rückführung und gibt ihnen überwachungsorgane, die die je- weilige Quer- bzw. Längsspannung feststellen. Diese Meßwerke für die Zusatzspannungen wirken neben den Strommeßwerken auf die Regler so ein, wie es Abb. 7 veranschaulicht, die einen für diesen Zweck verwendeten hydraulischen Regler üblicher Bauart mit Ölkatarakt als nachgiebiger Rückführung schematisch darstellt. Diese Rückführung ist nur im ersten Teil des Regelvorgangs wirksam; wenn sie im Lauf der Zeit verschwindet, wird die Lage des Punktes 17 durch das Meßwerk für die Zusatzspannung bestimmt, so daß im Endzustand, in dem sich das Steuerventil und damit der Punkt 18 wieder in seiner Mittellage befindet, für genaue Proportionalität zwischen Strom und Zusatzspannung gesorgt ist.
  • Will man jedoch keine so hochwertigen und deshalb auch teueren Regler verwenden sondern sich z. B. mit einem Elektromotor als Servomotor begnügen und auch die Anzapfungen am Zusatztransfortnator nicht so fein unterteilen, daß man die Regelung als stetig ansehen kann, so wird man langsamer als bei eben dem betrachteten hydraulischen Regler vorgehen müssen. Aber auch hier muß, wenn die Regelgeschwindigkeit nicht allzu klein werden soll, eine der Rückführung des hydraulischen Reglers ähnliche Einrichtung vorhanden sein, die die Wirkung der Verstellung der Zusatzspannung laufend überwacht und so verhindert, daß die Regelanordnung über das Ziel hinausschießt.
  • Ganz allgemein ist schließlich über die Regler noch zu sagen, daß man, wie dies bei Reglern von Regeltransformatoren zur Vermeidung von Pendelungen überhaupt empfehlenswert ist, die Umschaltungen an den Regeltransformatoren zweckmäßigerweise mit einer gewissen Zeitverzögerung und einer gewissen Unempfindlichkeit vornehmen läßt.
  • Auch die Reg#Itransformatoren können, wie ebenfalls schon kurz erwähnt wurde, anders, als in Abb. 5 dargestellt, geschaltet od-er auch z. B. als gewöhnliche Umspanner mit regelbarem Übersetzungsverhältnis, z. B. zur Einführung von Längsspannungen oder als Drehtransformatoren, Schubtransformatoren, Induktionsumformer usw., ausgebildet sein. Einen Sonderfall für die Anwendung des Erfindungsgedankens und einer Regelanordnung nach Art der in Abb. 5 gezeichneten oder der eben kurz beschriebenen stellt die Kupplung zweier Netze über Synchron-Synchron-Uniformer dar, bei denen die Erregeranordnung ein Drehen des fiktiven Läuferfeldes gegen den Läufer und damit die Steuerung der Leistung im Parallelbetrieb und vorübergehend auch einen asynchronen Betrieb gestattet. Solche regelbaren oder äsynchronisierten Synchron-Synchron-Umformer führen in den Leitungszug, in den sie eingeschaltet sind, ebenfalls Quer- und Längsspannungen ein, und zwar wird die Querspannungsänderung durch Drehen des fiktiven Läuferfeldes mittels eines Wirkleistungssteuers, das das Stromverhältnis in den einzelnen Phasen der mehrphasig ausgebildeten Erregeranordnung zu verändern gestattet, und die Längsspannungsänderung durch Erregungsänderung hervorgebracht. Man kann daher durch Regelanordnungen der beschriebenen Art dem Umformer ebenfalls die Eigenschaften einer nach Größe und Winkel einstellbaren Impedanz verleihen und demgemäß auch die Wirk-und Blindleistungsverteilung auf zwei oder mehrere parallele Leitungen, in. denen solche Umformer eingeschaltet sind, nach bestimmten Schlüsseln vor sich gehen lassen. Dies gilt selbstverständlich auch dann, wenn die Umformer zwei Netze verschiedener Frequenz und Stromart, wie beispielsweise ein Drehstromnetz von 5o Hz und ein Einphasenbahnnetz von 161/3 Hz, miteinander kuppeln, wenn also die Leitungszüge, in denen die Umformer liegen, zum Teil Drehstrom-, zum Teil Einphasenleitungen sind.
  • Zum Schluß sei noch besonders darauf hingewiesen, daß "die Impedanzsteuerung von Regeltransformatoren, Umformern u. dgl. außer dem eingangs bereits angeführten Vorteil größerer Anpassungsfähigkeit in außergewöhnlichen Fällen und bei Störungen auch im normalen Betrieb eine viel größere Bewegungsfreiheit und Übersichtlichkeit gibt. Man muß sich nämlich vergegenwärtigen, daß Regeltransformatoren, die, wie bisher üblich, fest eingestellt sind oder auf konstante Wirk-und Blindleistung regeln sollen, von den Daten des Leitungsringes oder der Leitungsmasche abhängen, in die sie eingeschaltet sind: eine Quer- oder Längsspannung be- stimmter Größe, die der Regeltransformator in den Ring einführt, zieht je nach dessen Gesamtimpedanz ganz verschiedene Wirk-und Blindströme nach sich. Will man also eine bestimmte Wirkung hervorbringen, so hat man sich nach den Daten der Ringleitung zu richten. Man schaltet die Regeltransforinatoren zu diesem Zweck häufig so, daß sie zwei aufeinander senkrechtstehende Spannungskomponenten liefern, deren eine um den Winkel der gesamten Ringimpeäanz gegen die Phasenspannung versetzt ist. Dann bringt die eine Komponente einen Wirk-, die andere einen Blindstrom hervor, solange der Ring die zugrunde. gelegten Eigenschaften beibehalten hat. Wird aber nun die Netzschaltung und damit die Ringirnpedanz geändert, so eritstehen bei einer Vergrößerung oder Verkleinerung jeder der beiden Spannungskomponenten sowohl Wirk- als auch Blindströme. Wirk- und Blindleistungsregler beeinflussen sich also wechselseitig, was zum mindesten Unruhe ins Netz bringt, u. U. aber sogar die Regelung überhaupt unmöglich machen kann. Handelt es sich nicht nur um einen Ring, sondern um ein verwickeltes Netzgebilde mit vielen parallelen Stromzweigen und Maschen, so ruft jeder Regeltransfortnator in allen Schleifen, die über ihn durch die Leitungen des Netzes gelegt werden können, je nach deren Gesamtimpedanzen Wirk- und Blindströme hervor, die sich in ihm einander überlagern. Daß dann eine Regelung nach den bisherigen Verfahren so gut wie ausgeschlossen ist und jeder Überblick darüber verlorengeht, welche Folgen irgendeine Änderung des Schaltzustandes des Netzgebildes nach sich zieht, bedarf keiner näheren Erläuterung. In allen diesen in Zukunft voraussichtlich immer häufiger werdenden Fällen verdient die Impedanzregelung den Vorzug, weil man dabei mit den Regeltransformatoren wegen ihres dem natürlichen ganz ent-« sprechenden Verhaltens genau so wie mit Leitungen, Umspannern usw. rechnen, die Leistungsverteilung somit leicht übersehen und sich darauf verlassen kann, daß bei Netzschaltungen oder Störungen keine unzulässigen Lastverschiebungen und Ringflüsse auftreten.
  • Wird das Netz mit Hilfe eines Richtvektors nach denjenigen Winkeln (»Deklinationen« oder »Drehungen«) gesteuert, die die Netzvektoren mit dem Richtvektor einschließen, so bestimmt ein Regeltransformator oder Umformer, der auf einen Impedanzwert gesteuert wird, den Leistungsaustausch zwischen zwei Punkten, deren Spannungsvektoren durch Winkelregler in einer festen Phasenlage zum Richtvektor (d. h. auf konstanter »Deklination« oder »Drehung«) gehalten werden. Impedanzgesteuerte Regeltransformatoren oder Umformer dienen also in so geregelten Netzen nicht nur zur Einstellung einer bestimmten Leistungsverteilung auf zwei oder mehrere parallele Zweige, sondern unmittelbar der Leistungsregelung selbst, auch wenn es sich dabei nur um eine einzige Leitung handelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Regeltransformatoren und regelbare Synchron-Synchron-Umformer zur Veränderung von Größe und Richtung der Phasenspannungsvektoren in Wechsel- und Drehstromnetzen, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Regeltransformatoren bzw. Umformern eingeführten Zusatzspannungen oder die von ihnen hervorgebrachten Verdrehungswinkel durch selbsttätige Einrichtungen proportional oder annähernd proportional zu den durch die Regeltransformatoren oder Umformer fließenden Wirk- und Blindströmen oder Wirk- und Blindleistungen geregelt werden, so daß die Regeltransformatoren oder Umformer genau oder annähernd entweder wie eine für Wirk- und Blindstrom gleich große künstliche Impedanz beliebiger Größe sowie beliebigen Winkels oder wie zwei für Wirk- und Blindstrom verschiedene künstliche Impedanzen beliebiger Größen sowie beliebigen Winkels wirken.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764005C (de) * 1935-07-10 1953-07-20 Aeg Verfahren zur Einregelung einer frei einstellbaren Leistungskennlinie von parallel arbeitenden Synchron-Synchron-Umformern
DE904211C (de) * 1951-11-03 1954-02-15 Erich Schulze Dr Ing Verfahren zum Einstellen von Transformatoren mit Laengs- und Querregelung zur willkuerlichen Verteilung der Wirk- und Blindleistung in mehrfach gekuppelten Netzen

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DE904211C (de) * 1951-11-03 1954-02-15 Erich Schulze Dr Ing Verfahren zum Einstellen von Transformatoren mit Laengs- und Querregelung zur willkuerlichen Verteilung der Wirk- und Blindleistung in mehrfach gekuppelten Netzen

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