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Die
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf implantierbare Herzstimulationsgeräte, wie
z. B. Schrittmacher oder implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren
(ICDs) und insbesondere auf Geräte,
die Techniken zur Übersteuerungsanregung
von Herzgewebe benutzen, um Arrhythmien zu verhindern oder zu beenden.
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Eine
Arrhythmie ist ein unnormales Herzschlagmuster. Ein Beispiel einer
Arrhythmie ist Bradykardie, wobei das Herz mit einer unnormal langsamen
Rate schlägt,
oder wobei deutliche Pausen zwischen den folgenden Herzschlägen auftreten.
Ein anderes Beispiel ist eine Tachykardie, wobei das Herz mit einer
unnormal schnellen Rate schlägt.
Bei arterieller Tachykardie schlagen die Vorhöfe des Herzens unnormal schnell.
Bei ventrikulärer
Tachykardie schlagen die Herzkammern des Herzens unnormal schnell.
Obwohl sie für
den Patienten oft unangenehm ist, ist eine Tachykardie typischer
weise nicht tödlich.
Jedoch können
einige Tachykardien, insbesondere ventrikuläre Tachykardien, ventrikuläres Flimmern
auslösen,
wobei das Herz chaotisch schlägt,
so dass nur geringer oder gar kein Nettofluss von Blut von dem Herzen
zum Gehirn oder zu anderen Organen auftritt. Ventrikuläres Flimmern
ist tödlich,
wenn es nicht beendet wird. Daher ist es sehr wünschenswert, Arrhythmien zu
verhindern oder zu beenden, insbesondere Arrhythmien von der Art,
die zu ventrikulärem
Flimmern führen
können.
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Eine
Technik zum Verhindern oder Beenden von Arrhythmien ist Übersteuerungsanregung,
wobei das implantierbare Herzstimulationsgerät elektrische Anregeimpulse
mit einer Rate, die etwas schneller als die natürliche oder „intrinsische" Herzrate des Patienten
ist, auf das Herz anwendet. Übersteuerungsanregung
zur Verhinderung von Tachyarrhythmien wird auch im
US Patent Nr. 6,058,328 von Levine
u.a. und in der
US Patentanmeldung
Nr. 09/471,788 von Florin u.a. gelehrt. Für Bradykardie
kann das Herzstimulationsgerät
so programmiert. werden, dass es das Herz künstlich mit einer Rate von
60 bis 80 Impulsen pro Minute (ppm) anregt, um so zu verhindern,
dass das Herz zu langsam schlägt
und jegliche lange Pausen zwischen den Herzschlägen zu vermeiden. Um das Auftreten
einer Tachykardie zu vermeiden, regt das Herzstimulationsgerät das Herz künstlich
mit einer Rate an, die wenigstens 5 bis 10 Schläge pro Minute schneller als
die intrinsische Herzrate des Patienten ist. Mit anderen Worten,
es wird eine leichte künstliche
Tachykardie hervorgerufen und aufrechterhalten, um zu versuchen,
das Auftreten einer wirklichen Tachykardie zu verhindern. Wenn eine
wirkliche Tachykardie auftritt, wie z.B. eine supraventrikuläre Tachykardie
(SVT), wobei das Herz plötzlich
anfangen kann, mit 150 Schlägen
pro Minute (ppm) oder mehr zu schlagen, erkennt das Herzstimulationsgerät die Tachykardie
und beginnt sofort, mit einer Rate anzuregen, die wenigstens 5 bis
10 ppm schneller als die Tachykardie ist, und dann langsam die Anregerrate
zu verringern, in einem Versuch, die Herzrate langsam auf eine normalen
Zustand zu verringern und dadurch die Tachykardie zu beenden.
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Aus
den folgenden Gründen
wird angenommen, dass Übersteuerungsanregung
wenigstens für einige
Patienten effektiv ist, um das Auftreten von Tachykardie zu verhindern
oder zu beenden. Ein normales, gesundes Herz schlägt nur in
Reaktion auf elektrische Impulse, die von einem Teil des Herzens erzeugt
werden, der als Sinusknoten bezeichnet wird. Die Impulse des Sinusknotens
werden über
bestimmte, normale Leitwege an die verschieden Vorhöfe und Herzkammern
des Herzens geleitet. Bei einigen Patienten erzeugen jedoch auch
zusätzliche Teile
des Herzens elektrische Impulse, die als „ektopische" Impulse bezeichnet
werden. Jeder Impuls, ob es ein Sinusknotenimpuls oder ein ektopischer
Impuls ist, hat eine folgende Refraktionsperiode, während der
das Herzgewebe nicht auf irgendwelche elektrischen Impulse reagiert.
Eine Kombination aus Sinusimpulsen und ektopischen Impulsen kann
in einer Ausbreitung der Refraktionsperioden resultieren, welche
in Folge eine Tachykardie auslösen
können. Durch Übersteuerungsanregung
des Herzens mit einer gleichmäßigen Rate
wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von ektopischen Impulsen
verringert und die refraktären
Perioden in dem Herzgewebe werden dadurch einheitlicher und periodischer
gemacht. Dadurch wird die Ausbreitung der refraktären Perioden
reduziert und Tachykardien können
im Wesentlichen vermieden werden. Wenn dennoch eine Tachykardie
auftritt, hilft Übersteuerungsanregung mit
einer Rate, die schneller als eine Tachykardie ist, jegliche ektopischen
Impulse zu unterbinden, die auftreten könnten, und hilft dadurch, die
Tachykardie zu beenden.
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Es
ist daher bei Patienten, die zu Tachykardien neigen, wünschenswert,
sicherzustellen, dass die meisten Schläge des Herzens angeregte Schläge sind,
da alle nicht angeregten Schläge
ektopische Schläge
sein können.
Ein hoher Prozentsatz der angeregten Schläge kann einfach durch Einrichten
einer hohen Übersteuerungsanregungsrate
erhalten werden. Jedoch hat eine hohe Übersteuerungsanregungsrate
auch Nachteile. Eine hohe Übersteuerungsanregungsrate
kann unangenehm für
den Patienten sein, insbesondere, wenn die künstlich induzierte Herzrate
im Vergleich zu der Herzrate, die sonst normalerweise auftreten
würde,
relativ hoch ist. Eine hohe Übersteuerungsrate
kann möglicherweise auch
ein Beschädigung
des Herzens verursachen oder ernsthaftere Arrhythmien auslösen, wie
z.B. ein ventrikuläres
Flimmern. Eine hohe Übersteuerungsrate
kann besonders problematisch sein bei Patienten, die an Herzversagen
leiden, insbesondere, wenn die Ursache für das Herzversagen eine beeinträchtigte
diastolische Funktion ist. In der Tat kann eine hohe Übersteuerungsrate
ein Herzversagen bei diesen Patienten verschlimmern. Auch kann eine
hohe Übersteuerungsrate
ein Problem im Patienten mit einer Krankheit der Herzkranzgefäße darstellen,
da eine Erhöhung
der Herzschlagrate diastolische Zeit und die Perfusion verringert
und dadurch die Chemie intensiviert. Auch bewirkt die Notwendigkeit, Übersteuerungsimpulse
anzulegen, eine Entladung der Energieversorgung des Stimulationsgerätes, wodurch
es möglicherweise
notwendig wird, das Stimulationsgerät durch einen chirurgischen
Eingriff zu ersetzen.
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Dementsprechend
ist es wünschenswert,
einen Grad von Übersteuerungsanregung
zur Verfügung
zu stellen, der hoch genug ist, um Tachykardien zu vermeiden, der
aber nicht so hoch ist, dass er die anderen Risiken verwirklicht.
Für viele
Patienten ist der optimale Grad von Übersteuerungsanregung, wie er
in Prozent der angeregten Herzschläge von allen Herzschlägen gemessen
wird, zwischen 85% und 95%. Mit anderen Worten, von jeden 20 Herzschlägen sollten
nur 2 oder 3 intrinsische Schläge
sein, der Rest sollten angeregte Schläge sein. Der Grad der Übersteuerungsanregung
wird von einer Anzahl von programmierbaren Steuerparametern beeinflusst, welche
der Arzt unter Benutzung eines externen Programmiergerätes anpasst,
um zu versuchen, den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
zu erreichen. Unter den Parameter, die den Grad der Übersteuerungsanregung
beeinflussen, sind 1) die Übersteuerungsanregungs-Responsefunktion
oder Response-„Steigung"; 2) die Anzahl der Übersteuerungsvorgänge; 3)
die Erholungsrate; 4) die Basisrate; 5) die Rest-Rate; und 6) die
zirkadische Basisrate. Kurz gesagt, spezifiziert die Übersteuerungsanregungsresponsfunktion
eine Übersteuerungsanregungsrate,
die angelegt wird, wenn Übersteuerungsanregung
ausgelöst
wird, wobei die Übersteuerungsanregungsrate
von der Herzrate abhängt,
die vorliegt, wenn die Übersteuerungsanregung
ausgelöst wird. Übersteuerungsanregung
wird z.B. auf das Erkennen von zwei intrinsischen Herzschlägen aus
den letzten 16 angeregten oder intrinsischen Schlägen ausgelöst. Die
Anzahl von Übersteuerungsereignissen
spezifiziert die Anzahl der aufeinander folgenden Schläge, die
nach dem Auslösen
der Übersteuerungsregung
anzuregen sind. Die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
kann eine Funktion der Herzschlagrate sein, die vorliegt, wenn die Übersteuerungsanregung
ausgelöst
wird, oder kann ein Wert sein, der auf alle Raten angewendet werden
kann. Die Erholungsrate spezifiziert eine Verringerung der Rate,
um die die Anregungsrate zu verringern ist, nachdem die Anzahl der Übersteuerungsereignisse angeregt
worden ist. Die Basisrate spezifiziert eine Standard-Nicht-Übersteuerungsanregungsrate
zur Benutzung, während
der Patient wach ist. Die Ruherate spezifiziert eine alternative
Nicht-Übersteuerungsbasisrate
zur Benutzung, während
der Patient schläft
oder sonstwie in tiefer Ruhe ist. Die zirkadische Basisrate ist
noch eine alternative Basisrate, die an Stelle der Basisrate und
der Ruherate benutzt werden kann. Die zirkadische Basisrate wird,
während
der Patient wach ist, typischer weise gleich der mittleren aktiven
Herzrate gesetzt und wird gleich der mittleren Ruheherzrate gesetzt,
während
der Patient in Ruhe ist.
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Im
Bezug auf die Übersteuerungsanregungsresponsefunktionen
werden typischerweise eine oder mehrere Übersteuerungsanregungsresponsefunktionen
vorab in das Stimulationsgerät
programmiert. Jede spezifiziert eine Übersteuerungsanregungsrate
für jede
entsprechende intrinsische Herzrate über einen breiten Bereich von
erkennbaren Herzraten, wie z.B. von 55 ppm bis 150 ppm. 1 zeigt
ein Beispiel für
drei Responsefunktionen oder Steigungen, von denen jede eine Übersteuerungsanregungsrate
(die auf der y-Achse gezeigt ist) als eine Funktion der intrinsischen
Vorkammerrate (die auf der x-Achse gezeigt ist) spezifiziert. Die
intrinsische Vorkammerrate ist fett gezeigt. Kurz gesagt, wählt der
Arzt, der das Stimulationsgerät
programmiert, eine dieser Responsefunktionen. Daraufhin erkennt das
Stimulationsgerät
die intrinsische Herzrate und bestimmt dann durch Untersuchen der
ausgewählten Responsefunktion
die Übersteuerungsherzrate,
die der intrinsischen Herzrate entspricht, und regt dann das Herz
mit dieser Rate an. Wenn die Responsefunktion #1 ausgewählt worden
ist und die intrinsische Rate 70 ppm ist, wird eine Übersteuerungsanregungsrate
von 75 ppm durch die Responsefunktion spezifiziert und das Herz
wird mit dieser Übersteuerungsrate
angeregt. Wenn Responsefunktion #2 ausgewählt worden ist und die intrinsische
Rate 70 ppm ist, wird eine Übersteuerungsanregungsrate
von 80 ppm spezifiziert und das Herz wird mit dieser Rate Übersteuerungs
angeregt. Je schneller die Übersteuerungsrate
im Vergleich zu der intrinsischen Rate ist, desto aggressiver ist
die Übersteuerungsanregung. Indem
verschieden Responsefunktionen zur Verfügung gestellt werden, kann
der Arzt dadurch die Aggressivität
der Übersteuerungsanregung
setzen. (Typischerweise werden ein halbes Dutzend oder mehr Responsefunktionen
zur Verfügung
gestellt. Zur Klarheit bei der Darstellung der Responsefunktionen, werden
in der Figur nur drei Responsefunktionen gezeigt.) Es ist jedoch
zu beachten, dass die vorgegebenen Responsefunktionen im allgemeinen
linear sind, d.h. für
die meisten Responsefunktionen ist die Differenz zwischen der Übersteuerungsanregungsrate
und der aktuellen Herzrate über
den gesamten Bereich der erkennbaren Herzschlagrate ziemlich gleichmäßig. Bei
Betrachtung der Responsefunktion #1 ist die Übersteuerungsrate unabhängig davon,
ob die aktuelle Herzschlagrate 55 ppm oder 150 ppm ist, 5 ppm größer. Für einige
Respon sefunktionen, wie z. B. Responsefunktion #3 ist die Zunahme
der Übersteuerungsanregung über die
Herzrate für
hohe Herzschlagraten etwas geringer als für niedrige Herzschlagraten,
aber der Unterschied von hoch zu niedrig wechselt ziemlich allmählich und
einheitlich über
den gesamten Bereich der Herzschlagraten. Als Ergebnis dieser allgemeinen „Linearität" der Responsefunktionen
resultiert die Wahl einer anderen Responsefunktion üblicherweise
in einer ziemlich einheitlichen Erhöhung oder Verringerung aller Übersteuerungsanregungsraten
für alle
Bereiche der Herzschlagraten.
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Im
Betrieb überwacht
das Stimulationsgerät das
Herz des Patienten und wenn eine vorgegebene intrinsische Rate erkannt
wird, wird automatisch Übersteuerungsanregung
ausgelöst.
Die Übersteuerungsanregungsrate
wird unter Benutzung der ausgewählten
Responsefunktion und der Herzrate zum Zeitpunkt, zu dem Übersteuerungsanregung
ausgelöst
wird, bestimmt. Das Stimulationsgerät regt dann das Herz mit der
ausgewählten Übersteuerungsanregungsrate
für die
programmierte Anzahl von Übersteuerungsereignissen übersteuernd
an. Danach verringert das Stimulationsgerät langsam die Übersteuerungsanregungsrate
um die Ratenverringerung, die von der programmierten Erholungsrate
spezifiziert wird, bis zusatzliche intrinsische Schläge erkannt
werden, dann wiederholt das Gerät
das Verfahren, um eine neue Übersteuerungsanregungsrate
zu bestimmen und regt dementsprechend an. Wenn die Herzschlagrate
zunehmend schneller wird, wie es bei einem Anfall von Tachykardie
auftreten kann, kann das Stimulationsgerät immer noch intrinsische Schläge erkennen,
selbst wenn Übersteuerungsanregung angewandt
wird. In diesem Fall bestimmt das Stimulationsgerät sofort
eine neue, höhere Übersteuerungsanregungsrate
basierend auf der ausgewählten Responsefunktion
und der neuen Herzschlagrate. Wenn immer noch intrinsische Schläge erkannt
werden, wird die Übersteuerungsanregungsrate
durch die Responsefunktion wiederum erhöht. Auf diese Weise kann die Übersteuerungsanregungsrate
in Reaktion auf eine Tachykardie wie z. B. SVT schnell auf 150 ppm
oder mehr erhöht
werden.
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Letztendlich
wird die Übersteuerungsanregungsrate
bis zu dem Punkt erhöht
werden, an dem sie die intrinsische Rate der Tachykardie übersteigt und
keine intrinsischen Schläge
werden erkannt werden. Die Anregungsrate wird schließlich unter
Benutzung der Erholungsrate verringert, bis wieder zwei intrinsische
Schläge
innerhalb von 16 Zyklen erkannt werden, und die Schlagrate wird
erneut erhöht.
Unter der Annahme, dass die Übersteuerungsanregung
erfolgreich war, die Tachykardie zu beenden, stellt die Erholungsrate
sicher, dass die Anregungsrate langsam zurück auf eine normale Rate von
ungefähr
60 bis 80 ppm abnimmt. Wenn eine Basisrate wie z. B. 60 ppm programmiert
ist, wird das Herz mit dieser Rate angeregt werden, selbst wenn
die Erholungsrate sonst bewirken würde, dass die Rate noch weiter abnimmt. Ähnlich wird,
wenn eine alternative Basisrate, wie z. B. eine hohe Rate oder eine
zirkadische Basisrate programmiert ist, die Anregungsrate auch nicht
unter diese Raten fallen.
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Mit
dieser Technik wird das Herz solange übersteuernd angeregt, wie die
intrinsische Rate über
der aktuell programmierten Basisrate verbleibt, unabhängig davon,
ob die intrinsische Herzrate stabil bleibt oder schnell zunimmt
oder abfällt,
so dass die aktuelle Herzrate des Patienten meist über der
intrinsischen Herzrate mit nur vereinselten intrinsischen Herzschlägen bleibt.
Wenn diese Technik angewandt wird, ist der resultierende Grad von Übersteuerungsschrittmachen
eine komplizierte Funktion der verschiedenen programmierbaren Steuerparameter
und der Charakteristik des Herzens des Patienten, so z. B. ob der
Patient anfällig
für Tachyarrhythmie
oder Bradykardie ist. Im Allgemeinen ist der Grad der Übersteuerungsanregung
umso höher,
je aggressiver die Responsefunktion ist. Je aggressiver die Erholungsrate
ist, desto niedriger ist der Grad der Übersteuerungsanregung. Umso
größer die
Anzahl der Übersteuerungsereignisse
in jeder Sequenz der Übersteuerungsanregung
ist, umso größer ist
der Grad der Übersteuerungsanregung.
Je höher
die Basisrate, Ruherate oder zirkadische Basisrate, desto höher ist
der Grad der Übersteuerungsanregung. Wenn
der Patient anfällig
für häufige Tachykariden ist,
ist der Grad der Übersteuerungsanregung
typischerweise geringer als sonst. Wenn der Patient anfällig für häufige Bradykardie
ist, ist der Grad der Übersteuerungsanregung
typischerweise größer als sonst.
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Die
verschiedenen Parameter, die den Grad der Übersteuerungsanregung beeinflussen,
werden von dem Arzt in dem Versuch programmiert, sicherzustellen,
dass die optimaler Rate von Übersteuerungsanregung
von typischerweise 85% bis 95% erreicht wird. Unglücklicherweise
ist es ziemlich schwer für
einen Arzt, von Anfang an die Parameter zu bestimmen, die notwendig
sind, um den gewünschten Grad
von Übersteuerungsanregung
in einem einzelnen Patienten zu erreichen. Stattdessen setzt der Arzt
typischerweise die verschiedenen Steuerparameter des Stimulationsgerätes des
Patienten auf Voreinstellungswerte und programmiert dann das Gerät, um die
sich ergebene Rate von Übersteuerungsanregung
als eine Funktion der Herzschlagrate aufzuzeichnen. Der Patient
wird nach Hause geschickt und kehrt Wochen oder Monate später zu dem
Arzt zu einer Folgesitzung zurück,
um es dem Arzt zu ermöglichen,
die aufgezeichnete Information zu betrachten und zu bestimmen, ob
die Voreinstellungsparameter den gewünschten Grad von Übersteuerungsanregung
erreicht haben. Wenn der Grad der Übersteuerungsanregung zu niedrig
ist, z. B. nur 50%, erhöht
der Arzt typischerweise die Anzahl der Übersteuerungsanregungsereignisse
oder wählt
eine aggressivere Responsefunktion. Wenn der Grad der Übersteuerungsanregung
zu hoch ist, z. B. 100%, verringert der Arzt die Anzahl der Übersteuerungsanregungsereignisse
oder wählt
eine weniger aggressivere Responsefunktion. Der Patient wird wieder
nach Hause geschickt und kehrt Wochen oder Monate später wiederum
zu dem Arzt zurück,
so dass der Arzt wiederum den aufgezeichneten Grad der Übersteuerungsanregung
betrachten kann und, wenn notwendig, die Anzahl der Übersteuerungsanregungsereignisse
oder die Responsefunktion neu setzen kann. Diese Verfahren wird üblicherweise
einige Male über
einen Zeitraum von vielen Monaten wiederholt, bis eine Anzahl von Übersteuerungsanregungsereignissen
und eine Responsefunktion identifiziert sind, die dem Erreichen
des gewünschten
Grades von Übersteuerungsanregung
am nächsten kommen.
Während
dieses Verfahrens kann der Arzt auch alle anderen Parameter anpassen,
wie z.B. die Basisrate, die Erholungsrate usw.
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Wie
zu erkennen ist, kann die Notwendigkeit mehrerer Folgesitzungen
beachtlich unbequem für den
Patienten sein und kann die gesamten Gesundheitskosten erhöhen. Auch
ist während
des möglicherweise
langen Zeitraumes, bevor die Steuerparameter optimiert sind, der
Grad der Übersteuerungsanregung
entweder zu niedrig oder zu hoch, was die zuvor erwähnten Risiken
erzeugt.
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Dementsprechend
wäre es
höchst
wünschenswert,
ein Gerät
zur Verfügung
zu stellen, dass eine verbesserte Übersteuerungsanregungstechnik benutzt,
die es erlaubt, den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
zweckdienlicher ohne die Notwendigkeit von häufigen Nachfolgesitzungen zwischen
dem Arzt und dem Patienten zu erreichen, und daraufhin sind die
Aspekte der Erfindung gerichtet.
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Darüber hinaus
kann die beste Responsefunktion möglicherweise nicht den gewünschten Grad
von Übersteuerungsanregung
erreichen, da das Stimulationsgerät nur eine begrenzte Anzahl
von vorprogrammierten Responsefunktionen hat. Ein in dieser Hinsicht
bedeutendes Problem ist, dass die vorgegebenen Responsefunktionen
im wesentlichen linear sind und daher die Wahl einer anderen Responsefunktion
im Wesentlichen nur in einer gleichmäßigen Erhöhung oder Abnahme aller Übersteuerungsanregungsraten
für alle
Bereiche der Herzschlagraten resultiert. Daher kann der Arzt im
besten Fall nur in der Lage sein, den gewünschten Grad von Übersteuerungsanregung
für einen
bestimmten Bereich von Herzraten zu erreichen, wie z.B. niedrige Herzraten
oder hohe Herzraten, aber nicht für alle Herzraten. Im Ergebnis
kann die beste Responsefunktion einen gesamt Grad von Übersteuerungsanregung
von z.B. nur 75% erreichen. Daher kann mit konventionellen Übersteuerungsanregungstechniken
der gewünschte
Grad von Übersteuerungsanregung
manchmal trotz wiederholter Folgesitzungen mit dem Arzt und trotz
der Veränderungen
aller programmierbaren Parameter einfach nicht erreicht werden.
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Dementsprechend
wäre es
auch höchst wünschenswert,
ein Gerät
zur Verfügung
zu stellen, das eine verbesserte Technik benutzt, die es erlaubt, den
gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
genauer zu erreichen und insbesondere die Probleme zu überwinden,
die mit festen, vorgegebenen Responsefunktionen verbunden sind,
und darauf sind die anderen Aspekte der Erfindung ausgerichtet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein implantierbares Herzstimulationsgerät zur Verfügung gestellt,
das umfasst:
einen Impulsgenerator, der tätig ist, um Schrittmacherimpulse
zu erzeugen, die auf das Herz eines Patienten angewendet werden,
und ein Steuerschaltkreis, der tätig
ist, um den Impulsgenerator, der tätig ist, um Schrittmachimpulse
zu erzeugen, die auf das Herz eines Patienten angewandt werden,
zu steuern, und ein Steuerschaltkreis, der tätig ist, um den Impulsgenerator
so zu steuern, das er Übersteuerungsanregungsimpulse
auf das Herz unter Benutzung einer gespeicherten Übersteuerungsanregungsfunktion
anwendet, wobei die Form der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
eine Übersteuerungsanregungsrate
für jede
von einer Vielzahl von intrinsischen Herzraten definiert, und wobei
der Steuerschaltkreis automatisch und dynamisch die Übersteuerungsanregungsrate
gemäß einer
oder mehreren intrinsischen Herzraten anpasst, um die Form der gespeicherten
Responsefunktion so anzupassen, dass der Grad der Übersteuerungsanregung
einen Schwellwert überschreitet.
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Die
Erfindung ermöglicht
es in einem implantierbaren Herzstimulationsgerät, das einen Impulsgenerator
zum Erzeugen von Schrittmachimpulsen zur Anwendung auf das Herz
eines Patienten und einen Steuerschaltkreis zum Steuern des Impulsgenerators hat,
ein Verfahren zu verbessern, das Eingeben einer Anfangsform einer Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
zur Benutzung in der Übersteuerungsanregung
des Herzens; Steuern des Impulsgenerators, um die Übersteuerungsanregungsfunktion
des Herzens mit einer Übersteuerungsanregungsrate
zu steuern, die von der Form der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
spezifiziert wird; Bestimmen, ob der Grad der Übersteuerungsanregung die,
unter Benutzung der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
erzielt wird, unter eine Schwelle fällt; und Anpassen der Form
der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion,
um so den Grad der Übersteuerungsanregung,
die während
der weiteren Übersteuerungsanregung
erzielt wird, umfasst, wenn der Grad der Übersteuerungsanregung unter
die Schwelle fällt.
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Vorzugsweise
umfasst das Steuern des Impulsgenerators, um das Herz mit der Übersteuerungsanregungsrate,
die von der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
vorgegeben wird, übersteuernd
anzuregen: a) Erkennen eines Vorfalles, der Übersteuerungsanregung auslöst; b) Erkennen der
Herzschlagrate; c) Auswerten der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion,
um die besondere Übersteuerungsanregungsrate,
die der erkannten Herzrate entspricht, zu bestimmen; d) Steuern
des Impulsgenerators, um das Herz mit der besonderen Übersteuerungsanregungsrate
für eine
vorgegebene Anzahl von Anregungsschlägen anzuregen; e) Steuern des
Impulsgenerators, die Anregungsrate zu verringern, bis ein anderes
Ereignis das eine Schnellschlaganregung auslöst, erkannt wird, dann Wiederholen
von a) bis e). Vorzugsweise umfasst das Erkennen eines Vorfalles,
der eine Übersteuerungsanregung
auslöst,
das Erkennen einer vorgegebenen Anzahl intrinsischen Herzschlägen innerhalb
eines vorgegebenen Zeitraumes.
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Vorzugsweise
umfasst das Erkennen des Grades der Übersteuerungsanregung, die
unter Benutzung der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
erzielt wird: Verfolgen der Herzschlagrate; und Bestimmen eines Übersteuerungsanregungsverhältnisses,
welches die angeregten Herzschläge
im Verhältnis
zu den Gesamtherzschlägen
angibt, für
jeden vorgegebenen Satz von vorgegebenen Bereichen von Herzschlagraten.
Das Verfolgen der Herzschlagrate kann über einen Zeitraum von 24 bis
48 Stunden durchgeführt
werden. Das Anpassen der Form der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
kann umfassen: Eingeben eines optimalen Bereiches von Übersteuerungsanregung;
Vergleichen des erkannten Grades von Übersteuerungsanregung mit dem
optimalen Bereich von Übersteuerungsanregung
für jede
aus einem Satz von vorgegebenen Herzschlagratenbereichen; Verringern
der Übersteuerungsanregungsrate
der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion,
entsprechend dem besonderen Bereich der Herzschlagrate, wenn der
erkannte Grad von Übersteuerungsanregung
den optimalen Bereich der Übersteuerungsanregung
für eine
besondere Herzschlagrate übersteigt;
und Erhöhen
der Übersteuerungsanregungsrate
der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
entsprechend der besonderen Herzschlagrate, wenn der erkannte Grad von Übersteuerungsanregung
unterhalb des optimalen Bereiches der Übersteuerungsanregung für eine besondere
Herzschlagrate ist. Der optimale Bereich von Herzschlaganregung
kann als ein Bereich von Prozentsätzen der angeregten Herzschläge im Verhältnis zu
allen Herzschlägen
angegeben werden.
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Der
optimale Übersteuerungsanregungsprozentbereich
kann im Bereich von 85% bis 95% liegen.
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Es
wird ein System zur Benutzung in einem implantierbaren Herzstimulationsgerät zur Verfügung gestellt,
um automatisch und dynamisch die Form einer Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
anzupassen. Die Anfangsform der Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
wird ausgewählt
und das Herz wird durch die Anwendung der Responsefunktion angeregt,
um eine Übersteuerungsanregungsrate zu
bestimmen, wann immer ein Ereignis erkannt wird, das eine Übersteuerungsanregung
auslöst.
Der Grad von Übersteuerungsanregung,
der unter Benutzung der Responsefunktion erreicht wird, wird bestimmt, und
dann wird die Form der Responsefunktion automatisch angepasst, um
den Grad des Übersteuerungsanregens
zu verändern,
in einem Versuch, im folgenden einen ausgewählten Bereich von Übersteuerungsanregung,
wie z.B. 85% bis 95% zu erreichen.
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Somit
wird die Form einer nicht-linearen Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
automatisch und dynamisch angepasst, um so den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
zu erreichen. Dies steht im Gegensatz zu konventionellen Techniken
von der Art, wie sie zuvor beschrieben wurden sind, wobei ein Arzt
in einer Folgesitzung mit dem Patienten manuell aus einem Satz von
festen, vorgegebenen Responsefunktionen auswählt, um den Grad der Übersteuerungsanregung
einzustellen. Wie zuvor angemerkt, sind bei solchen Systemen die vorgegebenen
Responsefunktionen oft im wesentlichen linear und daher führt die
Auswahl einer anderen Responsefunktion zu einer Erhöhung oder
Erniedrigung bei allen Übersteuerungsanregungsraten für alle Bereiche
von Herzraten. Mit der nicht-linearen Responsefunktion der Erfindung
wird die Form der Übersteuerungsresponsefunktion
automatisch so wie benötigt
verändert,
um die Übersteuerungsrate für einige
Herzraten zu erhöhen
und um die Übersteuerungsrate
für andere
Herzraten zu verringern, um so die Responsefunktion zu optimieren
und den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
zu erzielten. Im Ergebnis kann der gewünschte Grad von Übersteuerungsanregung
typischerweise viel schneller und präziser erzielt werden als mit
Techniken, in denen der Arzt nur zwischen vorgegebenen Responsefunktionen
auswählen
kann. Darüber
hinaus sind üblicherweise
keine häufigen
Folgesitzungen zwischen Patient und Arzt notwendig, da die Responsefunktion
automatisch angepasst wird. Andere Ziele, Merkmale und Vorteile
der Erfindung werden im Folgenden beschrieben.
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Gemäß der Erfindung
spezifiziert die Responsefunktion eine Übersteuerungsanregungsrate, die über einen
Bereich von erkennbaren Herzraten jeder erkannten Herzrate entspricht,
wobei jede Übersteuerungsanregungsrate
größer oder
gleich der entspre chenden erkannten Herzrate ist. Der Grad der Übersteuerungsanregung,
die unter Benutzung der ausgewählten
Responsefunktion erzielt wird, wird durch Beobachten der Herzschlagrate über einen
Zeitraum von 24 bis 48 Stunden bestimmt. Ein Übersteuerungsanregungsprozentsatz
wird für
jeden aus einem Satz von vorgegebenen Bereichen von Herzschlagraten
bestimmt. Die nicht-lineare Responsefunktion wird dann automatisch
und dynamisch durch Spezifizieren eines optimalen Bereiches von Übersteuerungsanregungsprozentsätzen für jeden vorgegebenen
Bereich von Herzschlagraten und Vergleichen des erkannten Übersteuerungsprozentsatzes
mit dem optimalen Übersteuerungsprozentsatz für jede dieser
Herzraten angepasst, um den gewählten
Grad von Übersteuerungsanregung
zu erreichen. Wenn der erkannte Übersteuerungsprozentsatz
den optimalen Übersteuerungsprozentsatz
für einen
besonderen Bereich von Herzraten übersteigt, wird die Übersteuerungsanregungsrate
der Responsefunktion, die zu dem besonderen Bereich der Herzraten gehört, verringert.
Sonst wird die Übersteuerungsanregungsrate
der Responsefunktion, die zu den Herzraten des Bereiches der Herzraten
gehört,
erhöht.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung können einfacher unter Bezugnahme
auf die folgende Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen
verstanden werden, bei denen:
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1 eine
Grafik ist, die einen Satz von konventionellen Übersteuerungsanregungsresponsefunktionen
zeigt, die benutzt werden, um Übersteuerungsanregungsraten
in einen implantierbaren Herzstimulationsgerät zu berechnen;
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2 eine
vereinfachtes Diagramm ist, das ein implantierbares Herzstimulationsgerät in elektrischer
Verbindung mit wenigstens drei Leitungen zeigt, die in das Herz
eines Patienten implantiert sind, um Vielkammer-Stimulation und
Schocktherapie zu liefern und in Übereinstimmung mit der Erfindung
eingerichtet sind, Übersteuerungsanregung
auszuführen;
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3 ein
funktionales Blockdiagramm des implantierbaren Herzstimulationsgerätes aus 2 ist,
das Basiselemente des Stimulationsgerätes zeigt;
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4 ein
Flussdiagramm ist, das einen Überblick über den
Betrieb eines ersten Ausführungsbeispieles
der Erfindung gibt, wobei das implantierbare Stimulationsgerät automatisch
einen Satz von Übersteuerungsanregungssteuerparametern
anpasst, um so den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
zu erreichen;
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5 ein
Flussdiagramm ist, das ein Verfahren zum hierarchischen Anpassen
des Satzes von Übersteuerungsanregungssteuerparametern
aus 4 zeigt;
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6 ein
Flussdiagramm ist, das einen Überblick über den
Betrieb eines zweiten Ausführungsbeispieles
der Erfindung gibt, wobei das implantierbare Stimulationsgerät automatisch
die Form der nicht-linearen Übersteuerungsanregungsresponsefunktion
so anpasst, dass der gewünschte
Grad von Übersteuerungsanregung
erreicht wird;
-
7 ein
Graph ist, der die nicht-lineare Responsefunktion zeigt, die durch
die Methode aus 6 optimiert ist;
-
8 ein
Graph ist, der einen beispielhaften Grad von Übersteuerungsanregung zeigt,
die vor der Optimierung der Form der nicht-linearen Responsefunktion
gemäß dem Verfahren
aus 6 erzielt wird; und
-
9 ein
Graph ist, der einen beispielhaften Grad von Übersteuerungsanregung zeigt,
der in Folge der Optimierung der Form der nicht-linearen Responsefunktion
gemäß dem Verfahren
aus 6 erzielt wird.
-
Wie
in 2 gezeigt, ist ein Stimulationsgerät 10 über drei
Leitungen 20, 24 und 30 in elektrischer
Verbindung mit dem Herz 12 eines Patienten und geeignet,
Vielkammer-Stimulation
und Schocktherapie zu liefern. Um arterielle Herzsignale wahrzunehmen
und um die rechte Vorkammer mit Stimulationstherapie zu versorgen,
ist das Stimulationsgerät 10 mit
einer rechten Vorhofleitung 20 verbunden, die wenigstens
eine Vorhofspitzenelektrode 22 hat, die typischerweise
in den rechten Vorhofansatz des Patienten implantiert wird.
-
Um
linke arterielle und ventrikuläre
Herzsignale zu erkennen und die linke Kammer mit Schrittmachtherapie
zu versorgen, ist das Stimulationsgerät 10 mit einer „Herzkranzsinus"-Leitung 24 verbunden, die
eingerichtet ist, um in der „Herzkranzsinusregion" über den Herzkranzsinus platziert
zu werden, oder um eine distale Elektrode in Nachbarschaft zu der
linken Herzkammer und/oder zusätzlich
Elektrode(n) in der Nähe
des linken Vorhofes anzuordnen. Wie er hier benutzt wird, bezieht
sich der Ausdruck „Herzkranzsinusregion" auf die Blutgefäße der linken
Herzkammer, einschließlich
jedes Abschnittes des Herzkranzsinus, der großen Herzvene, der linken kleinen Vene,
der linken hinteren ventrikulären
Vene, der mittleren Herzvene und/oder der kleinen Herzvene oder
jeder anderen Herzvene, die über
den Herzkranzsinus zugänglich
ist.
-
Dementsprechend
ist eine beispielhafte Sinusleitung 24 ausgebildet, um
arterielle und ventrikuläre
Herzsignale zu empfangen und linke ventrikuläre Schrittmachertherapie unter
Benutzung von wenigstens einer linken ventrikulären Spitzenelektrode 26, linke
Vorhofschrittmachtherapie unter Benutzung von wenigstens einer linken
arteriellen Ringelektrode 27 und Schocktherapie unter Benutzung
von wenigstens einer linken arteriellen Spulenelektrode 28 zur Verfügung zu
stellen.
-
Für eine vollständige Beschreibung
der Herzkranzsinusleitung siehe
US
Patent Anmeldung Nr. 09/457,277 , die am B. Dezember 1999
mit dem Titel „Eine
sich selbst verankernde steuerbare Herzkranzsinusleitung" (Pianca u.a) eingereicht
worden ist; und
US Patent Nr.
5,466,254 , „Koronare
Sinusleitung mit der Fähigkeit
der arteriellen Wahrnehmung" (Helland).
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Es
ist auch gezeigt, dass das Stimulationsgerät 10 über eine
implantierbare rechte ventrikuläre Leitung 30,
die in diesem Ausführungsbeispiel
eine rechte ventrikuläre
Spitzenelektrode 32, eine rechte ventrikuläre Ringelektrode 34,
eine rechte ventrikuläre
(RV) Spulenelektrode 36 und ein SVC Spuzenelektrode 38 hat,
in elektrischer Verbindung mit dem Herz 12 des Patienten
steht. Typischerweise wird die rechte ventrikuläre Leitung über eine Vene in das Herz 12 implantiert,
um so die rechte ventrikuläre Spitzenelektrode 32 im
rechten ventrikulären
Apex zu platzieren, so dass die RV Spulenelektrode in der rechten
Herzkammer angeordnet wird und die SVC Spulenelektrode 38 in
der oberen Vena Cava angeordnet wird. Dementsprechend ist die rechte
ventrikuläre
Leitung geeignet, Herzsignale zu empfangen und Stimulation in der
Form von Schrittmachen und Schocktherapie an die rechte Herzkammer
zu liefern.
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In 3 ist
ein vereinfachtes Blockdiagramm des implantierbaren Vielkammer-Stimulationsgerätes 10 gezeigt,
was geeignet ist, sowohl schnelle als auch langsame Arrhythmien
mit Stimulationstherapie zu behandeln, einschließlich Kardioversion, Defibrillation
und Schrittmachstimulation. Während
ein spezielles Vielkammergerät
gezeigt ist, wird dies nur aus Gründen der Darstellung getan,
und ein Fachmann kann einfach die geeigneten Schaltkreise in jeder
gewünschten
Kombination verdoppeln, eliminieren oder außer Funktion setzen, um ein
Gerät zur Verfügung zu
stellen, das geeignet ist, die entsprechende(n) Kammer(n) mit Kardioversion,
Defibrillation und Schrittmachstimulation zu behandeln.
-
Das
Gehäuse 40 des
Stimulationsgerätes 10,
das schematisch in 3 gezeigt ist, wird häufig als „Büchse", „Dose" oder „Dosenelektrode" bezeichnet, und
kann programmierbar ausgewählt
werden, als Rücklaufelektrode
für alle „unipolaren" Betriebsmoden zu
dienen. Das Gehäuse 40 kann
auch allein oder in Kombination mit einer oder mehrere der Spulenelektroden 28, 36 und 38 als
Rücklaufelektrode
zu Schockzwecken benutzt werden. Das Gehäuse beinhaltet weiterhin einen
(nicht gezeigten) Verbinder, der eine Vielzahl von Anschlüssen 42, 44, 46, 48, 52, 54, 56 und 58 hat
(die schematisch gezeigt sind und zur Vereinfachung sind die Namen
der Elektroden, mit denen sie verbunden sind, neben den Anschlüssen gezeigt).
Um das richtige arterielle Wahrnehmen und Schrittmachen zu erzielen,
beinhaltet der Verbinder als solcher wenigstens einen Anschluss
für die
rechte arterielle Spitze (ARTIP) 42,
die für
die Verbindung mit der artiellen Spitzenelektrode 22 eingerichtet
ist.
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Um
Wahrnehmen, Schrittmachen und Schocken der linken Kammer zu erreichen,
beinhaltet der Verbinder wenigstens einen Anschluss für eine linke ventrikuläre Spitze
(VL TIP) 44, einen Anschluss für einen
linken arteriellen Ring (AL RING) 46 und
einen Anschluss zum Schocken des linken Vorhofes (AL COIL) 48,
die jeweils zur Verbin dung mit der linken ventrikulären Ringelektrode 26,
der linken arteriellen Spitzenelektrode 27 und linken arteriellen
Spulenelektrode 28 eingerichtet sind.
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Um
Wahrnehmen, Schrittmachen und Schocken der rechten Kammer zu unterstützen, enthält der Verbinder
weiterhin einen Anschluss für
eine rechte ventrikuläre
Spitze (VR TIP) 52, einen Anschluss
für einen
rechten ventrikulären
Ring (VR RING) 54, einen rechten
ventrikulären
Schockanschluss (RV COIL) 56 und
einen SVC Schockanschluss (SVC COIL) 58, die jeweils für die Verbindung
mit der rechten ventrikulären
Spitzenelektrode 32, der rechten ventrikulären Ringelektrode 34,
der RV Spulenelektrode 36 und der SVC Spulenelektrode 38 eingerichtet
sind.
-
Im
Kern des Stimulationsgerätes
10 befindet sich
ein programmierbarer Mikrokontroller
60, der die verschiedenen
Betriebsarten der Stimulationstherapie steuert. Wie im Stand der
Technik wohl bekannt ist, beinhaltet der Mikrokontroller
60 typischerweise einen
Mikroprozessor oder einen äquivalenten
Kontrollschaltkreis, der insbesondere eingerichtet ist, um die Lieferung
von Stimulationstherapie zu steuern, und kann weiterhin RAM, oder
ROM Speicher, logische und Zeit-Schaltkreise, Maschinenzustandsschaltkreise
und I/O Schaltkreise enthalten. Typischerweise beinhaltet der Mikrokontroller
60 die
Fähigkeit,
Eingangssignale (Daten) so zu verarbeiten oder zu überwachen,
wie von einem Programmcode gesteuert, der in einem zu gewiesenen
Bereich des Speichers gespeichert ist. Die Einzelheiten des Aufbaus
und des Betriebes des Mikrokontrolleres
60 sind nicht wesentlich
für die
Erfindung. Vielmehr kann jeder geeignete Mikrokontroller
60 benutzt
werden, der die hierin beschriebenen Funktionen ausführt. Die
Benutzung von mikroprozessorbasierten Kontrollschaltkreisen zum
Durchführen
von Zeit- und Daten-Analysefunktionen ist im Stand der Technik wohl bekannt.
Beispielhafte Typen von Steuerschaltkreisen, die mit der Erfindung
benutzt werden können, beinhalten
die mikroprozessorbasierten Steuersysteme des
US Patentes Nr. 4,940,052 (Mann u.a.),
die Zustandsmaschine der
US Patente
Nr. 4,712,555 (Sholder) und
4,944,298 (Sholder).
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Wie
in 3 gezeigt, erzeugen ein arterieller Pulsgenerator 70 und
ein ventrikulärer
Pulsgenerator 72 Schrittmachstimulationsimpulse zur Lieferung durch
die rechte arterielle Leitung 20, die rechte ventrikuläre Leitung 30 und/oder
die Herzsinusleitung 24 über einen Elektrodenkonfigurationsschalter 74.
Es ist verständlich,
dass, um in jeder der vier Kammern des Herzens Stimulationstherapie
zur Verfügung
zu stellen, die arteriellen und ventrikulären Impulsgeneratoren 70 und 72 zugewiesene
unabhängige
Impulsgeneratoren, gemultiplexte Impulsgeneratoren oder geteilte
Impulsgeneratoren beinhalten können.
Die Impulsgeneratoren 70 und 72 werden jeweils
von dem Mikrokontroller 60 über geeignete Steuersignale 76 und 78 gesteuert,
um Stimulationsimpulse auszulösen
oder zu hemmen.
-
Der
Mikrokontroller 60 beinhaltet weiterhin einen Zeitsteuerkreis 79,
der benutzt wird, um den Zeitablauf von solchen Stimulationsimpulsen
(z.B. Schrittmachrate, artrioventrikuläre (AV) Verzögerung, arterielle
Zwischenleitungs-(A-A)-Verzögerung
oder ventrikuläre
Zwischenleitungs-(V-V)-Verzögerung usw.)
zu steuern und auch den Zeitablauf der Erholungszeiträume, Leer-Intervalle,
Rausch-Erkennungsfenster, Fenster evozierter Reaktion, Alarmintervalle,
Zeitablauf der Markierungskanäle
usw. zu verfolgen, was im Stand der Technik wohl bekannt ist.
-
Der
Schalter 74 beinhaltet eine Vielzahl von Schaltern zum
Verbinden der Elektroden mit den geeigneten I/O Schaltkreisen, wodurch
er eine vollständige
Elektrodenprogrammierbarkeit zur Verfügung stellt. Dementsprechend
bestimmt der Schalter 74 in Reaktion auf ein Steuersignal 80 von
dem Mikrokontroller 60 die Polarität der Stimulationsimpulse (z.B. unipolar,
bipolar, kombipolar usw.) durch selektives Schließen der
geeigneten Schalterkombination (nicht gezeigt), wie es im Stand
der Technik bekannt ist.
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Arterielle
Wahrnehmungsschaltkreise 82 und ventrikuläre Wahrnehmungsschaltkreise 84 können auch
selektiv mit der rechten arteriellen Leitung 20, der Herzkranzsinusleitung 24 und
der rechten ventrikulären
Leitung 30 durch den Schalter 74 zum Erkennen
des Vorhandenseins von Herzaktivität in jeder der vier Kammern
des Herzens verbunden werden. Dementsprechend können die arteriellen (ATR.
SENSE) und ventrikulären
(VTR. SENSE) Wahrnehmungsschaltkreise 82 und 84 zugewiesene
Wahrnehmungsverstärker,
gemultiplexte Verstärker
oder geteilte Verstärker
beinhalten. Der Schalter 74 bestimmt die „Wahrnehmungspolarität" des Herzsignals durch
selektives Schließen
der geeigneten Schalter, wie es im Stand der Technik ebenso bekannt
ist. Auf diese Art kann der Arzt die Wahrnehmungspolarität unabhängig von
der Stimulationspolarität
programmieren.
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Jeder
Wahrnehmungsschaltkreis 82 und 84 verfügt vorzugsweise über einen
oder mehrere Niedrigenergiepräzisionsverstärker mit
programmierbarer Verstärkung
und/oder automatischer Verstärkungssteuerung,
Bandbreitenfilterung und einem Schwellwerterkennungsschaltkreis,
wie im Stand der Technik bekannt, um selektiv das interessierende
Herzsignal wahrzunehmen. Die automatische Verstärkungssteuerung ermöglicht es
dem Gerät 10,
effektiv mit dem schwierigen Problem des Wahrnehmens der Niedrigamplitudensignalcharakteristik
des artiellen oder ventrikulären
Flimmerns umzugehen. Die Ausgänge der
arteriellen und ventrikulären
Wahrnehmungsschaltkreis 82 und 84 sind mit dem
Mikrokontroller 60 verbunden, der wiederum in der Lage
ist, jeweils arterielle und ventrikuläre Impulsgeneratoren in einer gewünschten
Art und Weise in Reaktion auf das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein
von Herzaktivität
in den jeweiligen Kammern des Herzens auszulösen oder zu hemmen.
-
Zur
Arrhythmieerkennung benutzt das Gerät 10 die arteriellen
und ventrikulären
Wahrnehmungsschaltkreise 82 und 84, um Herzsignale
wahrzunehmen, um festzustellen, ob ein Rhythmus physiologisch oder
pathologisch ist. So wie es hier benutzt wird, ist „Wahrnehmen" reserviert für das Bemerken eines
elektrischen Signals und „Erkennen" ist die Verarbeitung
dieses wahrgenommenen Signals und Bemerken des Vorhandseins einer
Arrhythmie. Die Zeitintervalle zwischen wahrgenommenen Vorfällen (z.B.
P-Wellen, R-Wellen und Depolarizationsignale, die mit Flimmern verbunden
sind, die manchmal als „F-Wellen" oder „Fib-Wellen" bezeichnet werden) werden
dann durch den Mikrokontroller 60 klassifiziert, in dem
sie mit einer vorgegebenen Ratenzonenbegrenzung (d.h. Bradykardie,
normal, niedrige VT-Rate, hohe VT-Rate und Flimmerraten-Zonen) und
anderen Charakteristiken (z.B. plötzliches Einsetzen, Stabilität, physiologischen
Sensoren und Morphologie usw.) verglichen wurden, um die Art der abhelfenden
Therapie zu bestimmen, die notwendig ist (z.B. Bradykardie- Schrittmachen, Anti-Tachykardie-Schrittmachen,
Kardioversionsschocks oder Defibrilationsschocks, die gemeinsam
als „abgestufte Therapie" bezeichnet werden).
-
Herzsignale
werden auch an die Eingänge eines
analog-zu-digital (A/D) Datensammelsystem 90 angelegt.
Das Datensammelsystem 90 ist eingerichtet, um interkardische
Elektrogramsignale zu sammeln, die analogen Rohdaten in digitale
Signale umzuwandeln und die digitalen Signale zur späteren Verarbeitung
und/oder telemetrischen Übertragung an
ein externes Gerät 102 zu
speichern. Das Datensammelsystem 90 ist mit der rechten
arteriellen Leitung 20, der Herzkranzsinusleitung 24 und
der rechten ventrikulären
Leitung 30 über
den Schalter 74 verbunden, um Herzsignale über jedes
Paar von gewünschten
Elektroden abzutasten.
-
Der
Mirkokontroller 60 ist weiterhin durch einen geeigneten
Daten-/Adress-Bus 96 mit einem Speicher 94 verbunden,
in dem die programmierbaren Betriebsparameter, die von den Mikrokontroller 60 benutzt
werden, gespeichert und wie benötigt
verändert
werden, um den Betrieb des Stimulationsgerätes 20 so anzupassen,
dass er den Bedürfnissen eines
bestimmten Patienten entspricht.
-
Solche
Betriebsparameter definieren z.B. die Schrittmachimpulsamplitude,
die Impulsdauer, die Elektrodenpolarität, die Rate, die Empfindlichkeit,
automatische Merkmale, Kriterien zur Erkennung von Arrhythmie, und
die Amplitude, Wellenform und den Vector von jedem Schockimpuls,
der in jeder jeweiligen Stufe der Therapie an das Herz 12 des
Patienten geliefert wird. Andere Schrittmachparameter beinhalten
die Basisrate, die Ruherate und die zirkadische Basisrate.
-
Der
Mikrokontroller beinhaltet eine Übersteuerungsschrittmacheinheit 103 zur
Steuerung des Übersteuerungsschrittmachens
basierend auf einem Satz von zusätzlichen
Steuerparametern, welche die Übersteuerungsschrittmach-Responsefunktion,
die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
und die Erholungsrate beinhalten. Die Übersteuerungsschrittmach-Responsefunktion
spezifiziert die Übersteuerungsschrittmachrate,
die anzuwenden ist, wenn Übersteuerungsschrittmachen
ausgelöst
wird, als eine Funktion der Herzrate, wenn Übersteuerungsschrittmachen
ausgelöst
wird. Übersteuerungs schrittmachen
wird auf das Erkennen von X intrinsischen Herzschlägen aus
Y Schrittmachzyklen ausgelöst,
wobei ein Schrittmachzyklus als jeder intrinsische oder durch Schrittmachen
ausgelöste
Herzschlag definiert wird. Bevorzugte Werte von X und Y sind jeweils
2 und 16. Die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
spezifiziert die Anzahl der aufeinander folgenden Schläge, die
nach dem Auslösen
einer Abfolge von Übersteuerungsschrittmachschlägen anzuregen
sind. Die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
kann eine einzelne Zahl für
alle Herzschlagraten sein oder kann eine Funktion der Herzschlagrate
sein, wenn Übersteuerungsschrittmachen ausgelöst wird.
Die Erholungsrate spezifiziert eine Verringerung der Rate, um welche
die Übersteuerungsschrittmachrate
zu verringern ist, nachdem die Anzahl der Übersteuerungsereignisse angeregt
worden ist.
-
Im
Betrieb überwacht
die Übersteuerungsanregungseinheit 103 Herzschläge des Patienten,
und Übersteuerungsschrittmachen
wird ausgelöst,
wenn X intrinsische Herzschläge
innerhalb von Y Anregungszyklen erkannt werden. Die Übersteuerungsschrittmachrate
wird unter Benutzung der Übersteuerungsschrittmach-Responsefunktion
und der Herzschlagrate bestimmt, die zu dem Zeitpunkt erkannt wird,
in dem das Übersteuerungsanregen
ausgelöst wird.
Die Obersteuerungsschrittmacheinheit 103 regt das Herz übersteuernd
mit der ausgewählten Übersteuerungsschrittmachrate
für eine
programmierte Anzahl von Übersteuerungsereignissen
an. Daraufhin verringert die Übersteuerungsschrittmacheinheit 103 langsam
die Übersteuerungsanregungsrate
um eine Verringerungsrate, die durch die programmierte Erholungsrate
spezifiziert wird, bis wiederum X intrinsische Herzschläge innerhalb
von Y angeregten Zyklen erkannt werden, dann wiederholt die Übersteuerungsanregungseinheit
das Verfahren, um eine neue Übersteuerungsanregungsrate
zu bestimmen und entsprechend anzuregen. Wenn eine Basisrate wie z.B.
60 ppm programmiert wird, wird das Herz mit der Basisrate angeregt,
selbst wenn die Erholungsrate sonst bewirken würde, dass die Rate noch weiter
abfällt.
Genauso wird die Anregungsrate auch nicht unter die anderen Raten
fallen, wenn eine alternative Basisrate wie z.B. die Ruherate oder
die zirkatische Basisrate programmiert ist.
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Vorteilhafterweise
können
die Betriebsparameter des implantierbaren Gerätes über einen Telemetrischaltkreis
in telemetrischer Verbindung mit dem externen Gerät 102,
wie z.B. einem Programmierer, einen transtelephonischen Transceiver
oder einen diagnostischen Systemanalysierer 10 nicht-invasiv
in den Speicher des Gerätes 94 programmiert werden.
Der Telemetrischaltkreis 100 wird durch den Mikrokontroller 60 über ein
Steuersignal 106 aktiviert. Der Telemetrischaltkreis 100 erlaubt
es vorteilhafterweise, dass intrakardische Elektrogramme und Zustandsinformationen,
die sich auf den Betrieb des Gerätes 10 beziehen
(wie sie in dem Mikrokontroller 60 oder Speicher 94 enthalten
sind) über
eine aufgebaute Kommunikationsverbindung 104 an das externe
Gerät 102 übertragen
werden. In der bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet das Stimulationsgerät 10 weiterhin
einen physiologischen Sensor, der im allgemeinen als „auf die
Rate reagierender"-Sensor
bezeichnet wird, da er typischerweise benutzt wird, um die Schrittmachstimulationsrate
gemäß dem Aktivitätszustand
des Patienten anzupassen. Der physiologische Sensor kann jedoch
weiterhin benutzt werden, um Änderungen
in der Ausgangsleistung des Herzens, Änderungen des physiologischen
Zustandes des Herzens oder tägliche Änderungen
in der Aktivität
(z.B. Erkennen von Schlaf-und-Wach-Zuständen) zu erkennen. Dementsprechend
reagiert der Mikrokontroller 60 durch Anpassen der verschiedenen Schrittmachparameter
(wie z.B. Rate, AV-Verzögerung,
V-V-Verzögerung
usw.) mit denen die arteriellen und ventrikulären Pulsgeneratoren 70 und 72 Stimulationsimpulse
erzeugen. Die Art des benutzen Sensors ist nicht kritisch für die Erfindung
und wird nur der Vollständigkeit
halber gezeigt.
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Das
Stimulationsgerät
beinhaltet zusätzlich eine
Batterie 110, die Betriebsenergie für alle in 3 gezeigten
Schaltkreise zur Verfügung
stellt. Für
das Stimulationsgerät,
das Schocktherapie anwendet, muss die Batterie 110 geeignet
sein, über lange
Zeitraume bei geringem Stromfluss betrieben zu werden, und dann
in der Lage sein, Hochstromimpulse (zum Kondensatorladen) zur Verfügung zu
stellen, wenn der Patient einen Schock-Impuls benötigt. Die
Batterie 110 muss auch eine vorhersehbare Entladungscharakteristik
haben, so dass ein wahlfreier Zeitpunkt zum Austausch erkannt werden
kann. Dementsprechend verwendet das Gerät 10 vorzugsweise
Lithium/Silbervanadiumoxidbatterien, wie die meisten (wenn nicht
alle) aktuellen Geräte.
Wie weiterhin in 3 gezeigt, ist das Gerät 10 mit
einem Impedanzmessschaltkreis 112 gezeigt, welcher durch den
Mikrokontroller 60 über
das Steuersignal 114 aktiviert wird.
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In
dem Fall, in dem das Stimulationsgerät 10 vorgesehen ist,
als implantierbares Kardioverter-Defibrillator-Gerät (ICD)
betrieben zu werden, muss es das Auftreten einer Arrhythmie erkennen
und automatisch eine geeignete elektrische Schocktherapie auf das
Herz anwenden, um die erkannte Arrhythmie zu beenden. Zu diesem
Zweck steuert der Mikrokontroller 60 weiterhin einen Schockschaltkreis 116 durch
ein Steuersignal 118. Der Schockschaltkreis 116 erzeugt
je nach der Steuerung durch den Mikrokontroller 60 Schockimpulse
von niedriger (bis zu 0,5 Joule), mittlerer (0,5-10 Joule) oder
hoher Energie (11-40 Joule). Solche Schockimpulse werden durch wenigstens
zwei Schockelektroden auf das Herz 12 des Patienten angewandt,
die wie es in diesem Ausführungsbeispiel
gezeigt ist, aus der linken arteriellen Spulenelektrode 28,
der RV Spulenelektrode 36 und/oder der SVC Spulenelektrode 38 ausgewählt werden.
Wie zuvor angemerkt kann das Gehäuse 40 als
eine aktive Elektrode in Kombination mit der RV Elektrode 36 oder
als Teil eines geteilten elektrischen Vektors unter Benutzung der
SVC Spulenelektrode 38 oder linken arteriellen Spulenelektrode 28 (d.h. unter
Benutzung der RV Elektrode als gemeinsame Elektrode) arbeiten.
-
Kardioversionsschocks
werden im allgemeinem als von niedriger bis mittlerer Energie betrachtet (um
so den von Patienten gefühlten
Schmerz zu minimieren) und/oder mit einer R-Welle synchronisiert und/oder
betreffen die Behandlung von Tachykardie. Defibrilationsschocks
sind im Allgemeinen von mittlerer bis hoher Energie (d.h. entsprechend
den Schwellen im Bereich von 5-40 Joule), werden asynchron geliefert
(da R-Wellen zu unorganisiert sein können) und betreffen ausschließlich die
Behandlung von Flimmern. Dementsprechend ist der Mikrokontroller 60 geeignet,
die synchrone und asynchrone Lieferung von Schockimpulsen zu steuern.
-
Unter
Bezugnahme auf die verbleibenden Figuren werden Ausführungsbeispiele
der dynamischen Übersteuerungsschrittmach-Anpassungstechniken,
wie sie in der Erfindung benutzt werden, beschrieben. Im ersten
Ausführungsbeispiel,
das vor allem mit Bezug auf die 4 bis 5 beschrieben wird,
wird die Übersteuerungsschrittmach einheit
des Mikrokontroller des Stimulationsgerätes betrieben, um Steuerparameter
zu optimieren, die das Übersteuerungsschrittmachen
so beeinflussen, dass der gewünschte
Grad von Übersteuerungsschrittmachn für den speziellen
Patienten, in dem das Stimulationsgerät implantiert ist, erreicht
wird. Einer von den Parametern, der optimiert wird, ist eine Übersteuerungsschrittmachresponsefunktion,
die entweder eine im Wesentlichen lineare Responsefunktion sein kann,
die aus einem Satz von vorgegebenen festen Responsefunktionen ausgewählt wird,
oder sie kann eine nicht-lineare Responsefunktion sein, die eine Form
hat, die dynamisch angepasst werden kann. Im zweiten Ausführungsbeispiel,
das vor allem in Bezug auf die 6 bis 9 beschrieben
wird, wird die Übersteuerungsschrittmacheinheit 103 betrieben, um
die Form der nicht-linearen Übersteuerungsanregungs-Responsefunktion
so zu optimieren, dass der gewünschte
Grad von Übersteuerungsschrittmachen für den Patienten
erreicht wird. Die Technik der 6 bis 9 kann
entweder allein oder als Teil der allgemeinen Optimierungstechnik
der 4 bis 5 angewandt werden.
-
Zuerst
auf 4 Bezug nehmend wird ein Flussdiagramm gezeigt,
das einen Überblick über den
Betrieb und neue Merkmale eines Stimulationsgerätes 10 zeigt, das
in Übereinstimmung
mit dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung eingerichtet ist. In diesem Flussdiagramm und den
anderen hier beschriebenen Flussdiagrammen sind die verschiedenen
algorithmischen Schritte in einzelnen „Blöcken" zusammengefasst. Solche Blöcke beschreiben
spezielle Aktionen oder Entscheidungen, die gemacht oder ausgeführt werden,
wenn der Algorithmus fortschreitet. Wenn ein Mikrokontroller (oder ein Äquivalent)
eingesetzt wird, stellen die hier dargestellten Flussdiagramme die
Basis fair ein „Steuerprogramm" dar, das von einem
solchen Mikrokontroller (oder Äquivalent)
benutzt werden kann, um die gewünschte
Steuerung des Stimulationsgerätes
zu bewirken. Fachleute können
basierend auf dem Flussdiagramm und den anderen hier dargestellten Beschreibungen
leicht solch ein Steuerprogramm schreiben.
-
Im
Schritt 200 liest die Übersteuerungsschrittmacheinheit 103 des
Mikrokontrollers 60 (3) einen
gewünschten Übersteuerungsschrittmachbereich
ein, der z.B. 85% bis 95% gemessen als die Zahl der angeregten Schläge aus der
Gesamtzahl der angeregten und intrinsischen Schläge sein kann. Es ist offensichtlich,
dass auch andere Bereiche benutzt werden können, oder dass einfach eine niedrigere
Schwelle gesetzt werden kann (z.B. wenigstens 85%). Der Bereich
wird am Anfang von einem Arzt programmiert und im Speicher 94 (auch 3)
gespeichert. Wenn kein Bereich von dem Arzt vorgesehen wird, wird
ein vorgegebener Wert, der von dem Hersteller programmiert worden
ist, angewandt. Im Schritt 202 liest die Übersteuerungsschrittmacheinheit
eine Liste von Parametern, welche die zu optimierenden Übersteuerungsschrittmachfunktionen
beeinflussen, die hierarchische Ordnung, in der die Parameter optimiert
werden sollen, und ein Zyklusperiode ein, die angibt, wie oft die
Parameter automatisch zum Zwecke der Optimierung angepasst werden
sollen, typischerweise 24 oder 48 Stunden. Im Schritt 204 wird
ein Satz von Anfangswerten der Steuerparameter eingelesen. Die Liste
der Parameter und ihrer Anfangswerte werden beide ebenso von dem
Arzt programmiert und im Speicher gespeichert, und wenn sie nicht
von dem Arzt zur Verfügung
gestellt wurden, werden vorgegebene Werte, die vom Hersteller zur
Verfügung
gestellt werden, benutzt.
-
Eine
beispielhafte Liste von Steuerparametern und Anfangswerten, die
in den Schritten 202 und 204 eingelesen werden,
ist in der Reihenfolge der Optimierung:
-
1) Anzahl der Übersteuerungsereignisse
-
Die
Anzahl der angeregten Schläge
bei der Übersteuerungsschrittmachrate,
welche dem Erkennen einer intrinsischen Aktivität folgen (d.h. 2 intrinsische
Schläge
werden innerhalb der 16 letzten Zyklen erkannt) bevor die Erholungsrate
angewandt wird.
-
2) Übersteuerungsschrittmachresponsefunktion
-
Gibt
die besondere Übersteuerungsschrittmachrate
an, die bei jeder erkannten Herzschlagrate anzuwenden ist, wenn Übersteuerungsschrittmachen
ausgelöst
wird.
- Anfangswert: Responsefunktion #1, die einen Übersteuerungsrate
von 5 ppm über
der erkannten Rate für
alle Herzschlagraten angibt;
-
3) Erholungsrate
-
Die
Verringerung der Rate, um die die Schlagrate infolge der Vervollständigung
der Anzahl der Übersteuerungsereignisse
verringert wird.
- Anfangswert: 1 bpm pro angeregten Schlag;
-
4) Basisrate
-
Die
Standard Nicht-Übersteuerungsschrittmacherrate
zur Benutzung während
der Patient wach ist.
-
5) Ruherate
-
Die
Nicht-Übersteuerungsbasisrate
zur Benutzung, während
der Patient in tiefer Ruhe ist.
- Anfangswert: 60 bpm pro
Schlag; und
-
6) Zirkadische Basisrate
-
Eine
alternative Basisrate (die anstelle der zuvor genannten Basis- und
Ruheraten benutzt wird) die gleich der mittleren aktiven Herzrate
gesetzt wird, wenn der Patient wach ist, und die gleich der mittleren
Herzruherate gesetzt wird, wenn der Patient in Ruhe ist.
- Anfangswert:
80 bpm aktiv; 60 bpm Ruhe.
-
Die
Liste ist nicht notwendigerweise vollständig, sondern nur beispielhaft.
-
Einige
der Parameter, z. B. die Responsefunktion, die Anzahl der Übersteuerungsereignisse und
die Erholungsrate sind einzigartig für Übersteuerungsschrittmachen
und werden nur benutzt, wenn Übersteuerungsschrittmachen
aktiviert ist. Diese Parameter beeinflussen direkt den Grad des Übersteuerungsschrittmachen.
Andere Parameter sind allgemeine Steuerparameter, die von dem Stimulationsgerät benutzt
werden, selbst wenn Übersteuerungsschrittmachen
nicht aktiviert ist, die aber indirekt den Grad des Übersteuerungsschrittmachen
beeinflussen können.
-
Im
Schritt 206 beginnt die Übersteuerungsschrittmachereinheit
mit dem Übersteuerungsschrittmachen
des Herzens unter Benutzung des Anfangssatzes von Steuerparametern
und überwacht
alle angeregten und intrinsischen Schläge über die zyklische Periode von
24 oder 48 Stunden. Die Gesamtzahl der angeregten und intrinsischen
Schläge
wird im Speicher aufgezeichnet. Nach der Vervollständigung
des Zykluses berechnet die Übersteuerungsschrittmacheinheit
den wirklichen Grad des Übersteuerungsschrittmachens,
der unter Benutzung des Anfangsatzes der Steuerparameter erreicht
worden ist. Der wirkliche Grad des Übersteuerungsschrittmachens
wird als ein Verhältnis
der angeregten Schlägen
zu den Gesamtschlägen
berechnet, d.h. angeregte Schläge
geteilt durch die Summe aus angeregten und intrinsischen Schlägen, hierin
ausgedrückt als
Prozentsatz. Alternativ kann der Grad des Übersteuerungsschrittmachens
als das Verhältnis
der angeregten Vorgänge
während Übersteuerung
und Erholung – ausschließlich z.B.
von Ereignissen, die mit der Basisrate, der Ruherate oder der zirkatischen
Basisrate angeregt worden sind – geteilt
durch die Summe von allen angeregten und intrinsischen Schlägen berechnet
werden. Der wirkliche Grad von Übersteuerungsschrittmachen,
der sich aus dem Anfangssatz der Steuerparameter ergibt, kann z.B.
60% sein. Im Schritt 210 wird der wirkliche Grad der Übersteuerungsanregung
mit dem gewünschten
Bereich verglichen, der im Schritt 200 eingegeben worden
ist, und wenn er außerhalb
des Bereiches liegt, wird Schritt 212 ausgeführt, um
einen oder mehreren der Steuerparameter inkrementell zu verändern, um
zu versuchen, den Grad des Übersteuerungsanregens
zu erhöhen.
Wie in Bezug auf die 5 beschrieben werden wird, werden
die Modifikationen der Steuerparameter, die vom Schritt 212 zur
Verfügung
gestellt werden, hierarchisch in der Reihenfolge ausgeführt, die im
Schritt 202 durch den Arzt vorgegeben worden ist.
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Nach
Schritt 212 kehrt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
zum Schritt 206 zurück,
um das Herz unter Benutzung der modifizierten Steuerparameter schrittmachanzuregen
und am Ende des nächsten
Zykluses wertet die Übersteuerungsschrittmacheinheit
aus, ob die modifizierten Steuerparameter den erwünschten
Grad von Übersteuerungsschrittmachen
erreicht haben. Dieses Verfahren wird wiederholt, bis ein modifizierter
Satz von Steuerparametern gefunden worden ist, der den wirklichen
Grad von Übersteuerungsanregung
in dem gewünschten Bereich
bringt, woraufhin Schritt 212 umgangen wird. Stattdessen
kehrt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
zum Schritt 206 zurück,
um fortzufahren, unter Benutzung der gleichen Steuerparameter anzuregen.
Beim Abschluss des nächsten
Zykluses führt
die Übersteuerungsschrittmacheinheit
wiederum die Schritte 208 bis 210 aus, um zu überprüfen, dass
der wirkliche Grad von Übersteuerungsschrittmachen
in dem gewünschten
Bereich bleibt. Wenn vielleicht infolge eines neuen Medikamentes,
das von dem Patienten genommen wird, der wirkliche Grad der Schrittmachanregung
von dem gewünschten
Bereich abzuweichen beginnt, werden durch den Schritt 212 automatisch
weitere Modifikationen vorgenommen.
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Somit
kann unter Benutzung des Verfahrens aus 4 der gewünschte Bereich
von Übersteuerungsschrittmachen
typischerweise schnell, präzise und
automatisch erreicht werden. Dies steht im Gegensatz zu herkömmlichen
Techniken der Art, in denen der Arzt die Steuerparameter in Folgesitzungen mit
dem Patienten manuell anpasst. Somit sind durch die Benutzung der
Erfindung in der Regel häufige Folgesitzungen
nicht notwendig und nur eine gelegentliche Folgesitzung kann notwendig
sein. Unter einigen Umständen
erreicht der wirkliche Grad des Übersteuerungsanregens
immer noch nicht den gewünschten
Bereich, selbst nach dem alle Steuerparameter im Schritt 212 modifiziert
worden sind. In diesem Fall setzt die Übersteuerungsanregungseinheit alle
weiteren Veränderungen
aus und fährt
stattdessen fort, das Schrittmachanregen unter Benutzung des Parametersatzes
anzuwenden, der den besten Grad von Übersteuerungsschrittmachen
erreicht. Schließlich
bewertet der Arzt in der nächsten
geplanten Folge sitzung den letzten Satz der modifizierten Steuerparameter
und den sich daraus ergebenden Grad von Übersteuerungsschrittmachen
und ändert vielleicht
die Liste der anzupassenden Steuerparameter, um zusätzliche
Steuerparameter hinzuzufügen
oder um die Reihenfolge zu verändern,
in der die Parameter anzupassen sind. In noch anderen Fällen mag
es der Arzt für
geeignet halten, eine neue oder andere Medizin zu verschreiben.
In vielen Fällen
wird jedoch der sich ergebende Grad von Übersteuerungsschrittmachen
ausreichend nahe an den gewünschten
Bereich sein, sodass der Arzt mit dem Satz der Steuerparameter zufrieden
sein wird.
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Nunmehr
bezugnehmend auf 5 wird die Art beschrieben werden,
in der die Übersteuerungsschrittmacheinheit 103 (3)
im Schritt 212 (4) schrittweise und hierarchisch
die Steuerparameter verändert.
Im Schritt 214 betrachtet die Übersteuerungsschrittmacheinheit
die Liste der zu optimierenden Steuerparameter und die ursprünglich eingegebene
und in den Schritten 202 und 204 (4)
aufgenommene Reihenfolge der Optimierung. Auch im Schritt 214 wird
die Erhöhung,
um die jeder Steuerparameter anzupassen ist und der maximale Bereich der
Anpassung betrachtet. Die Erhöhungen
und maximalen Bereiche können
von dem Hersteller vorab gespeichert worden sein oder können von
dem Arzt angegeben worden sein, als er die Liste der zu optimierenden
Steuerparameter bereit gestellt hat. Für die Anzahl der Übersteuerungsereignisse,
welche die Anzahl der Schläge
angibt, die anzuregen ist, wenn Übersteuerungsschrittmachen
ausgelöst
wird, kann die Anpassungserhöhung
auf 8 gesetzt werden und der Bereich kann auf 16 bis 32 gesetzt
werden. Für
die Basisrate kann die Anpassungserhöhung auf 5 bpm und der Bereich
von 60 bis 90 bpm gesetzt werden. Angenommen, dass die Anpassung
nur durch Auswahl aus einem Satz von festen und im wesentlichen
linearen Responsefunktionen erreicht wird, ist zur Anpassung der
Responsefunktion keine Anpassungserhöhung erforderlich und der Anpassungsbereich
umfasst nur den vollen Satz von vorgegebenen Responsefunktionen.
Ein beispielhafter fester Satz von Responsefunktionen ist in 1 gezeigt. Zum
Anpassen der Responsefunktion, wobei eine dynamische nicht-lineare
Responsefunktion verwendet wird, beziehen sich die Anpassungserhöhung und
der Bereich auf die Menge, um die Bruchpunkte der Responsefunktion
angepasst werden können, und
werden ausführlicher
unten unter Bezugnahme auf die 6 und 9 beschrieben
werden. Für den
Rest der Beschrei bung von 5 wird angenommen,
dass ein Satz von festen und im Wesentlichen linearen Responsefunktionen
angewandt wird und die Übersteuerungsschrittmacheinheit
nur aus diesem Satz auswählt
wird.
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Im
Schritt 216 wird der Steuerparameter mit der höchsten Priorität, der noch
nicht optimiert worden ist, zum Anpassen ausgewählt. Unter der Annahme, dass
dies die erste Ausführung
der Schritte von 5 ist, wird der Steuerparameter
mit der höchsten Priorität in der
vom Arzt zur Verfügung
gestellten Liste ausgewählt,
z.B. die Anzahl der Übersteuerungsereignisse.
Im Schritt 218 wird die Anpassungsrichtung für den ausgewählten Steuerparameter
basierend auf dem ausgewählten
Steuerparameter und darauf, ob der wirkliche Grad der Schrittmachanregung über oder
unter den gewünschten
Bereich ist, bestimmt. Zum Anpassen der Anzahl von Übersteuerungsereignissen
resultiert eine Vergrößerung in
eine Vergrößerung des
Grades des Übersteuerungsschrittmachens.
Somit sollte eine Vergrößerung der Anzahl
der Übersteuerungsereignisse
der Grad des Übersteuerungsschrittmachens
erhöhen,
wenn der wirkliche Grad des Übersteuerungsanregens
unterhalb des gewünschten
Bereiches ist. Wenn dagegen der wirkliche Grad des Übersteuerungsanregens oberhalb
des gewünschten
Bereiches ist, ist eine Verringerung der Anzahl von Übersteuerungsereignissen
gerechtfertigt. Beim Anpassen der Erholungsrate resultiert eine
Vergrößerung der
Rate in einer Verringerung des Grades von Übersteuerungsschrittmachen,
da je schneller sich die Übersteuerungsrate auf
die Vor-Übersteuerungsrate
erholt, desto früher treten
wieder intrinsische Schläge
auf. Beim Anpassen der Basisrate, der Erholungsrate und der zirkatischen
Basisrate resultiert eine Erhöhung
der Rate im Allgemeinem in einer Erhöhung des Grades von Übersteuerungsschrittmachen,
da intrinsische Schläge
unterhalb der Rate trotz des Übersteuerungsschrittmachens
nicht auftreten können.
Somit ist die Anzahl der intrinsischen Schläge um so geringer, je höher die
Rate ist. Beim Anpassen der Responsefunktion bewirkt ein Umschalten
auf eine Responsefunktion, die eine höhere Übersteuerungsschrittmachrate
hat, eine Vergrößerung im
Grad des Übersteuerungsschrittmachens.
Somit, wenn der wirkliche Grad des Übersteuerungsschrittmachens
unterhalb des gewünschten
Bereiches ist, erhöht
ein Umschalten auf eine aggressivere Responsefunktion den Grad des Übersteuerungsschrittmachens
und umgekehrt.
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Während des
ersten Anpassungszyklus eines beliebigen speziellen Steuerparameters
fährt die Ausführung vom
Schritt 218 zum Schritt 220 fort, wobei der ausgewählte Steuerparameter
(in diesem Beispiel die Anzahl der Übersteuerungsereignisse) basierend
auf der Anpassungsgröße und -richtung angepasst
wird. Wenn die aktuelle Anzahl der Übersteuerungsereignisse auf
16 gesetzt ist, die Erhöhung 8 ist
und die Anpassungsrichtung oben ist, wird daher die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
auf 24 gesetzt. Im Schritt 220 bestimmt die Übersteuerungsanregungseinheit
auch, ob der angepasste Wert außerhalb
des Bereiches liegt. In dem Beispiel, in dem der Bereich von zulässigen Übersteuerungsereignissen
16 bis 32 ist, ist der angepasste Wert von 24 nicht außerhalb
des Bereiches und daher kehrt die Ausführung zum Schritt 206 von 4 zurück, um Übersteuerungsschrittmachen
mit dem angepassten Wert zu beginnen.
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Unter
der Annahme, dass der angepasste Steuerparameter den wirklichen
Grad von Übersteuerungsanregung
nicht in dem gewünschten
Bereich platziert, wie er in Schritt 210 von 4 bestimmt wurden
ist, werden die Schritte von 5 ein zweites Mal
durchgeführt.
Im Schritt 216 wählt
die Übersteuerungsschrittmacheinheit
noch einmal die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
zur Optimierung, da die Anzahle der Übersteuerungsereignisse noch
nicht optimiert sondern nur angepasst worden ist. Ein Parameter
ist nicht optimiert, bis er entweder den wirklichen Grad von Übersteuerungsanregung
in dem gewünschten
Bereich platziert oder falls weitere Erhöhungen den Parameter entweder
außerhalb
des Bereiches platzieren oder nur eine vorherige Anpassung zurücknehmen.
Im Schritt 218 wird die Anpassungsrichtung, die sich von
der vorherigen Anpassungsrichtung unterscheiden kann, erneut berechnet.
Die Anpassungsrichtung wird unterschiedlich sein, wenn die Anpassung
den Grad des Übersteuerungsschrittmachens
von unterhalb des gewünschten
Bereiches nach oberhalb des gewünschten
Bereiches oder umgekehrt gebracht hat. Wenn sich die Anpassungsrichtung
von der vorherigen Richtung für den
gleichen Parameter unterscheidet, wird Schritt 224 ausgeführt, um
den Parameter mit der nächsten Priorität zur Optimierung
auszuwählen.
Auf diese Weise wird die Übersteuerungsschrittmacheinheit nicht
wiederholt zwischen zwei Werten eines Steuerparameters hin- und
herschalten, die nur de wirklichen Grad der Übersteuerungsanregung zwischen oberhalb
und unterhalb des gewünschten
Bereiches hin- und herschalten.
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Jedoch
wird unter der Annahme, dass die Anpassungsrichtung, die im Schritt 218 bestimmt worden
ist, die gleiche wie zuvor ist, Schritt 220 erneut ausgeführt, um
einen neuen angepassten Wert zu bestimmen und um zu überprüfen, dass
der angepasste Wert immer noch innerhalb des zulässigen Bereiches ist. In dem
Beispiel der Optimierung der Anzahl der Übersteuerungsereignisse wird
der Wert dadurch von 24 auf 32 Schläge angepasst, immer noch innerhalb
des zulässigen
Bereiches. Wenn der neue angepasste Wert den wirklichen Grad von Übersteuerungsschrittmachen
immer noch nicht in den gewünschten
Bereich, wie er in Schritt 210 von 4 bestimmt
worden ist, bringt, dann wird bei der nächsten Ausführung der Schritte aus 5 der nächste angepasste
Wert außerhalb
des Bereiches liegen und stattdessen wird Schritt 224 ausgeführt, um
den nächsten
Steuerparameter aus der Liste zur Optimierung auszuwählen. In
Abhängigkeit
der Programmierung der Übersteuerungsschrittmacheinheit kann
die Übersteuerungsschrittmacheinheit
die Anzahl der Übersteuerungsereignisse
im Schritt 226 auf den Wert zurücksetzen, der den besten Grad
von Übersteuerungsschrittmachen
erreicht hat, bevor der nächste
Parameter für
die Optimierung ausgewählt wird.
Z.B. kann das Umschalten von 24 auf 32 Schläge den Grad des Übersteuerungsschrittmachens
von 84% auf 98% gebracht haben und somit in einem weniger optimalen
Wert resultieren. Somit ist es wahrscheinlich besser, die Anzahl
der Übersteuerungsereignisse
auf 24 zurückzusetzen,
bevor mit dem Optimieren des nächsten
Steuerparameters fortgefahren wird. Auf jeden Fall, sobald der nächste Steuerparameter
ausgewählt
worden ist, fährt
das Verfahren fort, diesen Wert zu optimieren und so weiter. In vielen
Fällen
ist die Optimierung des ersten oder der ersten zwei Steuerparameter
ausreichend, um den Grad des Übersteuerungsschrittmachens
in den gewünschten
Bereich zu bringen, so dass die Parameter mit niedriger Priorität nicht
angepasst werden. Wie zuvor erwähnt,
wird in einigen Fällen
die Optimierung aller Steuerparameter den Grad der Übersteuerungsanregung
nicht in den gewünschten
Bereich bringen. In diesem Fall setzt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
jegliche weitere Modifikationen aus und fährt stattdessen mit Übersteuerungsschrittmachen
unter Benutzung des Parametersatzes fort, der den besten Grad von Übersteuerungsschrittmachen
erreicht.
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Was
bisher beschrieben worden ist, ist eine Technik zum hierarchischen
Anpassen eines gesamten Satzes von Steuerparametern, der den Grad
des Übersteuerungsschrittmachens
beeinflusst. Unter Bezugnahme auf die verbleibenden Figuren wird eine
Technik zum Optimieren einer einzelnen, nicht-linearen Responsefunktionen
beschrieben werden. 6 stellt einen Überblick über das
Verfahren zum Optimieren der einzelnen nicht-linearen Responsefunktion
zur Verfügung.
Zu Beginn liest die Übersteuerungsschrittmacheiniheit
(3) im Schritt 300 einen gewünschten Übersteuerungsschrittmachbereich
ein, der wie im vorherigen Beispiel, 85% bis 95% sein kann. Im Schritt 302 wird
die zu optimierende Responsefunktion auf eine Anfangsform oder Steigung
gesetzt, wie in 7 gezeigt. Die Form der Responsefunktion
wird durch einen Satz von Bruchpunkten 305 definiert, von
denen jeder eine Übersteuerungsschrittmachrate
für einen
besonderen Wert der aktuellen Herzrate definiert. Als ein Beispiel, wird
durch einen ersten Bruchpunkt für
eine Herzrate von 55 eine Anfangs-Übersteuerungsrate
von 60 definiert. Für
eine Herzschlagrate von 60 wird durch einen zweiten Bruchpunkt eine Übersteuerungsschrittmachrate
von 65 definiert. Um eine Übersteuerungsschrittmachrate
zu bestimmen, die nicht zu Herzschlagraten gehört, die durch einen speziellen
Bruchpunkt definiert sind, interpoliert die Übersteuerungsschrittmacheinheit
zwischen den Bruchpunkten unter Benutzung einer aus einer Vielzahl
von Techniken. In dem Beispiel von 7 sind 13
Bruchpunkte vorgesehen und zwischen den Bruchpunkten wird eine lineare
Interpolation durchgeführt.
In anderen Beispielen sind mehr oder weniger Bruchpunkte definiert.
Es können
auch verschiedene Interpolationsverfahren, wie z.B. Kurvenanpassungen
durchgeführt
werden. Die Bruchpunkte, die zu einer niedrigen Herzschlagrate gehören, sind
im Allgemeinen enger beieinander als diejenigen für hohe Herzschlagraten,
um eine größere Präzision bei
niedrigen Herzschlagraten zur Verfügung zu stellen, wo die wirkliche
Herzschlagrate mit größerer Wahrscheinlichkeit
auftritt.
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Der
Satz von Bruchpunkten definiert eine gleiche Anzahl von Bereichen
von Herzschlagraten. Der beispielhafte Satz von Bereichen von Herzschlagraten,
die durch die Bruchpunkte von 7 zur Verfügung gestellt
werden sind:
- Bereich #1: 59 und niedriger;
- Bereich #2: 60-64;
- Bereich #3: 65-69;
- Bereich #4: 70-74;
- Bereich #5: 75-84;
- Bereich #6: 85-92;
- Bereich #7: 92,5-99;
- Bereich #8: 100-112;
- Bereich #9: 112,5-117;
- Bereich #10: 117,5-124;
- Bereich #11: 125-137;
- Bereich #12: 17,5-149; und
- Bereich #13: 150 und höher.
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Im
Schritt 304 beginnt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
mit der Übersteuerungsanregung des
Herzens unter Benutzung der Anfangsresponsekurve und überwacht
alle angeregten und intrinsischen Schläge über einen Zeitraum von 24 oder
48 Stunden. Die aktuelle Herzrate wird zusammen mit jedem angeregten
und intrinsischen Herzschlag überwacht.
Die Anzahl der angeregten und intrinsischen Herzschläge wird
für jeden
Satz der vorgegeben Bereiche der Herzschlagrate im Speicher aufgezeichnet.
Am Ende des Zeitraumes berechnet die Übersteuerungsschrittmacheinheit
im Schritt 306 den wirklichen Grad von Übersteuerungsschrittmachen für jeden
Bereich der Herzschlagraten und berechnet einen Gesamtgrad von Übersteuerungsschrittmachen.
Ein Histogramm, welches beispielhaft Grade von Übersteuerungsschrittmachen
für die
verschiedenen Bereiche von Herzschlagraten bestimmt, ist in 8 für die Anfangsresponsefunktion
gezeigt. Wie gezeigt, hat die Anfangsresponsefunktion zu einer merklichen
Differenz im Grad des Übersteuerungsschrittmachens
unter den verschiedenen Bereichen der Herzschlagrate geführt. Weiterhin
hat die Anfangsresponsefunktion in keinem der Bereiche der Herzschlagrate
den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
erreicht. Der Gesamtgrad von Übersteuerungsanregung
ist daher auch nicht in dem gewünschten
Bereich der Übersteuerungsanregung, die
in der Figur durch Phan tomlinien veranschaulicht ist. Es ist zu
beachten, dass keine Schläge
im Bereich von 59 Schlägen
und darunter gezeigt sind, da eine Basisrate von 60 bpm benutzt
worden ist.
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Beginnend
im Schritt 308 beginnt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
ein Verfahren, um die Bruchpunkte der Responsefunktion individuell
anzupassen, um so die Form der Responsefunktion zu modifizieren,
in einem Versuch, den gewünschten Grad
von Übersteuerungsschrittmachen
zu erreichen. Dazu wird im Schritt 308 der wirkliche Grad
von Übersteuerungsschrittmachen
in einem ausgewählten
Bereich der Herzschlagrate mit dem Bereich des gewünschten Übersteuerungsschrittmachens,
der im Schritt 300 eingelesen wurden ist, verglichen. Wenn im
Schritt 310 der wirkliche Grad von Übersteuerungsschrittmachen
den gewünschten
Bereich des Übersteuerungsschrittmachens überschreitet,
dann wird die Schrittmachrate des Bruchpunktes des ausgewählten Bereiches
im Schritt 312 verringert. Wenn der wirkliche Grad von Übersteuerungsschrittmachen
im Schritt 314 unterhalb des gewünschten Bereiches von Übersteuerungsschrittmachen
ist, wird die Schrittmachrate des Bruchpunktes im Schritt 316 erhöht. Wenn
im Schritt 318 die wirkliche Rate des Übersteuerungsschrittmachens
im gewünschten Übersteuerungsschrittmachbereich
ist, werden keine Veränderung
an der Übersteuerungsschrittmachrate des
Bruchpunktes des ausgewählten
Bereiches vorgenommen. Beachte, dass in den Schritten 312 und 314 die
Menge der Anpassung der Übersteuerungsschrittmachrate
eine feste, vorgegebene Vergrößerungsmenge
sein kann oder basierend auf der Größe der Differenz berechnet
werden kann, um die der wirkliche Grad des Übersteuerungsschrittmachens von
den gewünschten
Bereich des Übersteuerungsschrittmachens
abweicht. Es kann auch ein maximaler Bereich von Anpassungen vorgesehen
sein, außerhalb
dessen keine weiteren Anpassungen mehr vorgenommen werden. Z.B.
kann die Übersteuerungsrate
beschränkt
werden, in dem Bereich von 1 bis 30 Schlägen über der Herzrate zu bleiben.
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Die
Verarbeitung kehrt dann über
den Schritt 320 zum Schritt 308 zurück, um mit
der Untersuchung eines anderen Bereiches von Herzschlagraten zu
beginnen. Sobald alle Bereiche von Herzschlagraten untersucht worden
sind und, falls nötig,
die zugehörigen
Bruchpunkte, angepasst worden sind, kehrt die Ausführung dann über den
Schritt 320 zum Schritt 304 zurück, wobei
das Herz unter Benutzung der angepassten Response funktion schrittmachangeregt wird.
Nach Abschluss des nächsten
Zeitraumes von 24 oder 48 Stunden führt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
wiederum Schritt 306 aus, um den wirklichen Grad des Gesamtschrittmachens
in jedem Bereich der Herzschlagrate und den Gesamtgrad des Übersteuerungsschrittmachens
zu bestimmen. Wenn der Gesamtgrad des Übersteuerungsschrittmachens
nun innerhalb des gewünschten
Bereiches ist, werden die Schritte 308 bis 320 übersprungen und
die Übersteuerungsschrittmacheinheit
kehrt statt dessen zum Schritt 306 zurück, um fortzufahren mit der
selben Responsefunktion anzuregen.
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Die
optimierte Form der Übersteuerungsschrittmachresponsefunktion
wird in 7 als Steigung 321 gezeigt.
Ein Histogramm, das exemplarisch Grade von Übersteuerungsschrittmachen
für verschiedene
Bereiche von Herzschlagraten unter Benutzung der optimierten Form
der Responsefunktion darstellt, ist in 9 gezeigt.
Wie gezeigt, hat die angepasste Form der Responsefunktion den gewünschten
Grad von Übersteuerungsanregung
in den meisten der Bereiche der Herzschlagrate erreicht, insbesondere
innerhalb der Bereiche niedriger Herzschlagrate, in denen das Herz
typischerweise schlägt.
Obwohl der Grad des Übersteuerungsschrittmachens
in den höheren
Bereichen der Herzschlagraten deutlich unter dem optimalen Niveau
ist, sind relativ wenig Schläge
in diesem höheren
Bereichen und daher ist der Gesamtgrad von Übersteuerungsschrittmachen
im Wesentlichen nicht betroffen.
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Nach
dem Abschluss jedes periodischen Zeitraumes führt die Übersteuerungsschrittmacheinheit
erneut Schritt 306 aus, um zu überprüfen, dass der wirkliche Bereich
des Übersteuerungsschrittmachens
in den gewünschten
Bereich bleibt. Wenn der wirkliche Grad des Übersteuerungsschrittmachens beginnt,
von dem gewünschten
Bereich abzuweichen, werden durch die Schritte 308 bis 310 automatisch
weitere Veränderungen
vorgenommen.
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Somit
zeigt 7 ein Verfahren, durch das die Übersteuerungsschrittmacheinheit
iterativ die Responsefunktion anpasst, bis der Gesamtgrad von Übersteuerungsschrittmachen
in der gewünschten Bereich
fällt.
Die Übersteuerungsschrittmacheinheit kann
mit einer maximalen Anzahl von Anpassungszyklen von z.B. 10 oder
20 Zyklen programmiert werden, so dass, wenn die maximale Anzahl
der Zyklen erreicht worden ist, keine weiteren Anpassungen vorgenommen
werden, bis ein Arzt die Ergebnisse der vorherigen Anpassungen betrachtet
hat. Dieses verhindert, dass die Übersteuerungsschrittmacheinheit fortfährt, unendlich Änderungen
vorzunehmen, selbst wenn der gewünschte
Grad von Übersteuerungsschrittmachen
nicht erreicht wird. Das Verfahren von 7 kann alleine
oder in Kombination mit den Techniken des Verfahrens gemäß den 4 bis 5 benutzt
werden. Es sind verschiedene Techniken zum automatischen und dynamischen
Anpassen von Parametern, die Übersteuerungsschrittmachen
in einem implantierbaren Herzstimulationsgerät beeinflussen, beschrieben
worden, einschließlich
der Anpassung einer nicht-linearen Responsefunktion. Diese Technik
kann entweder für
arterielles oder ventrikuläres Übersteuerungsschrittmachen
benutzt werden. Wenn sowohl arterielles als auch ventrikuläres Übersteuerungsschrittmachen
angewandt werden, werden vorzugsweise getrennte Responsefunktionen
und andere Steuerparameter verwendet und unabhängig von einander angepasst.
Die Prinzipien der Erfindung können
auch auf andere implantierte Herzstimulationsgeräte, wie auch Schrittmacher
ohne Defibrillationsfähigkeit,
angewandt werden, obwohl sie vor allem unter Bezugnahme auf ein
Beispiel beschrieben worden sind, in dem das implantierte Gerät ein Defibrillator/Schrittmacher
ist. Die verschiedenen funktionalen Komponenten des Beispielsystems
können
unter Benutzung jeder geeigneten Technologie implementiert werden,
beinhaltend, z.B. Mikroprozessoren, auf denen Softwareprogramme
laufen oder anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (ASICs),
welche fest verdrahtete Logikoperationen ausführen.