DE60122820T2 - Vorrichtung zur Verringerung der Effekte von evozierten Potentialen bei Polarisationsmessungen in einem Herzschrittmachersystem mit automatischer Erfassung des Einfanges - Google Patents

Vorrichtung zur Verringerung der Effekte von evozierten Potentialen bei Polarisationsmessungen in einem Herzschrittmachersystem mit automatischer Erfassung des Einfanges Download PDF

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Schrittmacher oder andere implantierbare Herzstimulationsgeräte und im Besonderen auf Techniken zur Reduzierung des Ausmaßes des evozierten Reaktions-Bleed-Through auf elektrische Polarisationsmessungen, welche in Verbindung mit der Kalibrierung eines automatischen Festhaltesystems eines implantierbaren Herzstimulationsgerätes, z.B. eines implantierbaren Schrittmachers, eines Cardioverter/Defibrillators (ICD) oder ähnlicher Geräte, ausgeführt werden.
  • Ein Schrittmacher ist ein medizinisches Gerät, typischerweise in einem Patienten implantiert, welches elektrische Stimulationsimpulse an ausgewählte Herzkammern liefert, d. h. die Atrien bzw. die Ventrikel. Solche Stimulationsimpulse bewirken, dass das Muskelgewebe des Herzens (Herzmuskelgewebe) depolarisiert und sich zusammenzieht, und bewirken somit, dass das Herz mit einer kontrollierten Frequenz schlägt.
  • Die meisten Schrittmacher können so programmiert werden, dass sie in einem „Demand Modus" (Bedarfs-Mode) arbeiten, d. h. sie erzeugen Stimulationsimpulse und liefern diese zum Herzen nur wenn das Herz fehlerhafterweise nicht alleine schlägt. Zu diesem Zweck nimmt der Schrittmacher Herzaktivität, d. h. Herzschläge, wahr, und falls die Herzschläge nicht mit einer vorgegebenen Frequenz auftreten, dann werden die Stimulationsimpulse erzeugt und an eine entsprechende Herzkammer geliefert, entweder die Atrien oder die Ventrikel, um das Herz zum schlagen zu zwingen.
  • Bei Betrieb im Bedarfs-Mode definiert der Schrittmacher eine Zeitspanne, welche man im Allgemeinen „Escape-Intervall" bezeichnet (welches im Weiteren, abhängig von der Betriebsart des Schrittmachers, eventuell entweder als „Atrien-Escape-Intervall„ oder als „Ventrikel-Escape-Intervall„ bezeichnet wird), welche etwas länger als die Zeitspanne zwischen normalen Herzschlägen ist. Beim Wahrnehmen eines solchen „natürlichen" (nicht stimulierten oder nicht-ge-paced) Herzschlages innerhalb des vorgesehenen Zeitraumes, wird das Escape-Intervall zurückgesetzt und ein neues Escape-Intervall wird begonnen. Ein Stimulations- (oder Pacing-) Impuls wird beim Feststellen dieses neuen Escape-Intervalls erzeugt, außer ein natürlicher Herzschlag wird wieder während des Escape-Intervalls wahrgenommen. Auf diese Art und Weise werden Stimulationsimpulse auf Anforderung erzeugt, d. h. nur bei Bedarf, um die Herz frequenz bei einer bestimmten Frequenz beizubehalten, welche nie unter eine vom Escape-Intervall gesetzte Frequenz fällt.
  • Die Herzfrequenz wird durch das Prüfen der elektrischen Signale überwacht, welche offensichtlich gleichlaufend mit der Depolarisation oder Kontraktion des Herzmuskelgewebes sind. Die Kontraktion des Ventrikel-Muskelgewebes wird durch die Erzeugung einer P-Welle überwacht. Die Kontraktion des Atrium-Muskelgewebes wird durch die Erzeugung einer R-Welle (manchmal als „QRS-Komplex" bezeichnet) überwacht. Die Folge von elektrischen Signalen, welche P-Wellen gefolgt von R-Wellen (oder QRS-Komplexen) darstellen, kann von innerhalb oder aus der Nähe des Herzens, durch die Verwendung von Wahrnehmungsleitungen, welche im oder auf dem Herz implantiert sind, z.B. Schrittmacherleitungen oder durch die Verwendung von externe Elektroden, die an der Haut des Patienten befestigt werden, wahrgenommen werden.
  • Die meisten modernen implantierbaren Schrittmacher sind programmierbar. Das heißt, sowohl das Grund-Escape-Intervall (Ventrikel bzw. Atrium) des Schrittmachers als auch die Empfindlichkeit (Schwellenwert) der Wahrnehmungsschaltung, welche im Schrittmacher zur Wahrnehmung von P-Wellen bzw. R-Wellen verwendet wird, und viele andere Betriebsparameter des Schrittmachers können, durch Programmieren während der Implantation oder danach, festgesetzt werden, je nach Bedürfnis des jeweiligen Patienten. Daher kann der Schrittmacher je nach gewünschter Leistung programmiert werden.
  • Der Betrieb eines Schrittmachers wie oben beschrieben setzt voraus, dass ein durch den Schrittmacher erzeugter Stimulationsimpuls das „Festhalten" (Capture) erzielt. Wie hier verwendet bezieht sich der Ausdruck „Capture" auf die Fähigkeit eines vorhandenen Stimulationsimpulses, welcher von einem Schrittmacher erzeugt wird, Depolarisation des Herzmuskels zu bewirken, d. h. zu bewirken, dass der Herzmuskel sich zusammenzieht oder das Herz zum „Schlagen" bringt. Ein Stimulationsimpuls, welcher das Herz nicht festhält ist somit praktisch wie ein Stimulationsimpuls der gar nicht erzeugt wurde, da er das Herz nicht zum Schlagen gebracht hat. Solch ein „erfolgloser" Stimulationsimpuls bedeutet nicht nur Energieverschwendung – Energie von einer begrenzten Energiequelle (z.B. einer Batterie) des Schrittmachers abgezogen – sondern könnte, sogar schlimmer, falsche Information an die logischen Schaltkreise des Schrittmachers liefern. Das heißt die logischen Schaltkreise des Schrittmachers können voraussetzen, dass jeder durch den Schrittmacher erzeugte Stimulationsimpuls das Herz „gefangen" hat. Falls der Stimulationsimpuls das Herz nicht fängt, dann kontrollieren die logischen Schaltkreise des Schrittmachers den Betrieb des Schrittmachers; dies könnte auf falscher Information basieren und den Schrittmacher somit auf unsachgemäße Art und Weise kontrollieren. Somit gibt es für einen Schrittmacher einen entscheidendes Bedürfnis, genau zu bestimmen ob ein gegebener Stimulationsimpuls ein Festhalten herbeigeführt hat.
  • Während es viele Faktoren gibt, die beeinflussen ob ein vorhandener Stimulationsimpuls ein Festhalten herbeiführt, ist ein wesentlicher Faktor die Energie des Stimulationsimpulses. Die Energie des Stimulationsimpulses wird hingegen von der Größe und Breite des Stimulationsimpulses bestimmt, welcher vom Schrittmacher erzeugt wird. Vorteilhafterweise sind in einem programmierbaren Schrittmacher sowohl die Größe als auch die Impulsbreite des Stimulationsimpulses Parameter, die programmierbar kontrolliert werden oder auf einen gewünschten Wert gesetzt werden können.
  • Ein implantierbarer Schrittmacher erlangt seine Betriebsenergie, einschließlich der Leistung um einen Stimulationsimpuls zu erzeugen, von einer Batterie. Die benötigte Leistung zur wiederholten Erzeugung eines Stimulationsimpulses dominiert die gesamte von einem Schrittmacher verbrauchte Leistung. Daher, in dem Masse in dem die Leistung mit dem zugehörigen Stimulationsimpuls minimiert werden kann, kann die Lebensdauer der Batterie verlängert werden bzw. Größe und Gewicht der Batterie verringert werden. Wenn jedoch die Leistung zugehörig zu einem Stimulationsimpuls zu stark verringert wird, kann der Stimulationsimpuls das Festhalten leider nicht dauernd herbeiführen. Somit ist es für einen Schrittmacher wünschenswert die Leistung eines Stimulationsimpulses auf einen angemessenen Wert abzustimmen, welcher ausreichend Energie für das Festhalten herbeiführt, d. h. zur Erzeugung einer evozierten Reaktion; wendet jedoch keine erhebliche Energie über derjenigen zum Herbeiführen des Festhaltens.
  • Anfangs war die gängigste Technik, um die Stimulationsenergie bei einer angemessenen Schwelle abzustimmen, „manuell", und zwar durch die Benutzung der programmierbaren Eigenschaften des Schrittmachers. Das heißt während der Implantierungsdauer, hat ein Kardiologe oder ein anderer Arzt einige vorausgehende Stimulationstests ausgeführt, um zu bestimmen wieviel Energie ein gegebener Stimulationspuls besitzen muss, um ein Festhalten bei einer gegebenen Platzierung des Gewebes herbeizuführen. Falls die vorausgehenden Stimulationstests andeuten, dass die Capture-Schwelle hoch ist (verglichen mit einem gewöhnlichen Patienten) dann wird die Leitung neu positioniert bis eine „gute" Schwelle gefunden wird.
  • Wenn bestimmt wurde, dass die Schwellen annehmbar sind, wird die Stimulationsdiode an Ort und Stelle gelassen und die Größe bzw. Breite des Stimulationspulses wird auf eine Schwelle gesetzt, welche normalerweise 2 oder 3 mal Größer als die Größe bzw. Breite des Stimulationspulses in den vorausgehenden Stimulationstests ist. Der Energiezuwachs über und unterhalb der Energie, welche ein Festhalten herbeiführt, wird „Sicherheits- Spielraum" genannt.
  • Während der akuten Phase, z.B. über mehrere Tage oder Wochen nach der Implantierung, ändert sich die Stimulationspulsenergie, welche benötigt wird um ein Festhalten herbeizuführen, normalerweise. Die Stimulationspulsenergie wird also als „Capture bestimmende Schwelle" bezeichnet. Daher, wenn man einen Sicherheits-Spielraum in der Stimulationspulsenergie hat, ermöglicht es dem vom Schrittmacher erzeugten Stimulationspuls, trotz Änderungen in der Capture bestimmenden Schwelle, weiterhin ein Festhalten herbeizuführen. Leider stellt viel von der Energie, welche zugehörig zum Sicherheits-Spielraum ist, jedoch verschwendete Energie dar und verkürzt die Lebenszeit der Batterie. Außerdem ist nach der akuten Phase (wenn die Leitung in der chronischen Phase sein soll) die Capture-bestimmende Schwelle typischerweise viel niedriger als diejenige, die bei der Implantierung bestimmt wird. Somit ist während der chronischen Phase der Sicherheits-Spielraum, der während der Implantierung als notwendig bestimmt wurde, extrem verschwenderisch, falls er unüberprüft bleibt.
  • Heutige Schrittmacher enthalten ein automatisches Capture-System (siehe zum Beispiel AUTOCAPTURE TM Pacing System) wird von Pacesetter, Inc. verwendet, welches nach der Implantierung des Schrittmachers automatisch die Capture-bestimmende Schwelle bestimmt and die Stimulationspulsenergie entsprechend setzt. Das automatische Capture-System bestimmt auch periodisch wieder die Capture-bestimmende Schwelle und die Stimulationspulsenergie wird neu gesetzt. Daher steigt die Stimulationspulsenergie je nach Bedarf um das Capture beizubehalten, falls die Schwelle mit der Zeit steigt. Alternativ, falls die Schwelle mit der Zeit sinkt, wird die Stimulationspulsenergie je nach Bedarf verringert, damit keine Energie nutzlos verschwendet wird.
  • Ein typisches automatisches Capture-System arbeitet durch das Verwenden einer Folge von Stimulationspulsen auf das Herzgewebe mit unterschiedlichem Impulsenergie-Ausmaß und bestimmt die niedrigste Stimulationspulsenergie, die ausreicht um Capture zu erzielen. Um zu bestimmen ob Capture durch einen Stimulationspuls erzielt wurde, sucht das automatische Capture System nach einer evozierten Reaktion (ER), welche dem Impuls folgt. Falls keine evozierte Reaktion erkannt wird, schließt der Schrittmacher daraus, dass der Stimulationspuls nicht ausreichend Energie hatte um Capture zu erzielen. Fall jedoch eine evozierte Reaktion erkannt wird, schließt der Schrittmacher daraus, dass der Stimulationsimpuls ausreichend Energie für das Capture-Erzielen hatte.
  • Spezieller, wenn Capture auftritt wird die evozierte Reaktion durch eine Intra-Herz-P-Welle oder R-Welle (welche typischerweise eine andere Morphologie hat, oder Wellen-Form, als eine inhärente P-Welle oder R-Welle, welche aus natürlichen Herz-Kontraktionen resultiert) repräsentiert, welches eine Kontraktion des zugehörigen Herzgewebes als Reaktion auf den verwendeten Stimulationsimpuls andeutet. Bei der Benutzung einer solchen evozierten Reaktions-Technik beispielsweise, falls ein Stimulationsimpuls (nachstehend als V-Impuls bezeichnet) an der Ventrikel verwendet wird, wird jede Reaktion, welche von den Ventrikel-Wahrnehmungsschaltungen des Schrittmacher wahrgenommen wird, welche sofort der Verwendung des V-Impulses folgt, für eine evozierte Reaktion gehalten, die ventrikuläres Capture beweist. Ähnlicherweise, falls ein Stimulationsimpuls (nachstehend als A-Impuls bezeichnet) am Atrium verwendet wird, wird jede Reaktion, welche von den Atrium-Wahrnehmungsschaltungen des Schrittmacher wahrgenommen wird, welche sofort der Verwendung des A-Impulses folgt, für eine evozierten Reaktion gehalten, die atriales Capture beweist. Ein spezielles automatisches Capture-System wird im Einzelnen im U.S. Patent 5,417,718 (Kleks at al.) beschrieben, welches hierin als Referenz enthalten ist.
  • Ein Problem mit der evozierten Reaktionserkennung ist, dass das Signal, welches von den Ventrikel- bzw. Atrium-Wahrnehmungsschaltungen wahrgenommen wird, welches sofort der Verwendung eines V-Pulses bzw. A-Pulses folget, vielleicht gar keine evozierte Reaktion ist. Stattdessen ist es vielleicht Rauschen, entweder elektrisches Rauschen verursacht durch zum Beispiel elektromagnetische Interferenz (EMI), oder Herzmuskelrauschen verursacht durch zufällige Herzmuskel- oder andere Kontraktionen (Muskel-„Zucken"). Alternativ könnte das, was von den Ventrikel- bzw. Atrium-Wahrnehmungsschaltungen wahrgenommen wird, eine natürliche inhärente R-Welle oder P-Welle, welche nur zufällig, unmittelbar der Applikation von nicht-festhaltenden V-Impulsen oder A-Impulsen folgend, auftritt.
  • Ein anderes Signal, welches die Erkennung einer evozierten Reaktion stört und möglicherweise das am schwierigsten zu handhabende ist, da es normalerweise in verschieden Stufen vorhanden ist, ist die Leitungspolarisation. Leitungspolarisation wir durch elektrochemische Reaktionen verursacht, welche bei der Schnittstelle Leitung-Gewebe auftreten, wegen der Verwendung von elektrischen Stimulationsimpulsen, A-Impulse oder V-Impulse, auf einer solchen Schnittstelle (Die Leitung-Gewebe-Schnittstelle ist der Punkt wo die Elektrode der Schrittmacher-Leitung mit dem Herzmuskel in Kontakt tritt. Solch ein Punkt ist normalerweise innerhalb des Atriums oder des Ventrikels, angenommen, dass die Endokardkissen-Stimulations-Leitungen angewendet werden). Da leider die evozierte Reaktion durch dieselbe Elektrode, durch welche der A-Impuls oder V-Impuls geliefert wird, wahrgenommen wird, kann das resultierende Polarisationssignal, welches an solch einer Elektrode vorhanden ist, die evozierte Reakti on beschädigen, welche von den Wahrnehmungsschaltungen des Schrittmachers wahrgenommen wird. Sogar noch schlimmer ist hier die Tatsche, dass das Leitungspolarisationssignal nicht einfach charakterisiert ist. Es ist eine komplexe Funktion des Leitungsmaterials, Leitungsgeometrie, Gewebeimpedanz, Stimulationsenergie, und vieler anderer Variablen, wobei sich die meisten davon dauernd ändern.
  • In jedem Fall ist das Resultat das gleiche – eine potentiell falsche positive Erkennung der evozierten Reaktion. So eine falsche positive Erkennung führt zu einer falschen „Capture-Andeutung", welche wiederum zu fehlenden Herzschlägen führen kann, was eine höchst unerwünschte Situation ist. Folglich wurden Techniken zur Messung des Ausmaßes von Polarisation entwickelt und dann zum Erkennen der wahrgenommenen evozierten Reaktion mittels der gemessenen Polarisation, um somit den nachteiligen Effekt von Leitungs-Polarisation auf die evozierte Reaktion zu verringern oder auszuschalten.
  • Soweit es Polarisationsmessungen betrifft, messen heutige Schrittmacher typischerweise die Polarisation im lebenden Organismus durch die Verwendung von zwei Schrittmacher-Impulsen am Herzen, mit einem Zeitabstand von weniger als die natürliche Refraktärzeit des Herzens. (Die natürliche Refraktärzeit des Herzens ist die Zeitspanne, welche der Depolarisation oder Kontraktion des Herzgewebes folgt, während der das Herzgewebe nicht noch einmal depolarisieren kann. Die natürliche Refraktärzeit, welche man für eine Repolarisationszeit halten könnte, kann zwischen 100–200 Millisekunden oder mehr variieren.) Typischerweise werden die zwei Impulse mit einem Abstand von 60–90 Millisekunden verwendet. Die evozierte Reaktion wird nach dem ersten Impuls, in einem Fenster von ungefähr 50 Millisekunden, welches nach einem Austastfenster von 6–15 Millisekunden auftritt, gemessen. Der zweite Impuls tritt auf während das Herzgewebe refraktär ist. Polarisation wird auch während einem Messfenster von ungefähr 50 Millisekunden, nach dem zweiten Impuls aber immer noch innerhalb der Refraktärzeit des ersten Impulses, gemessen.
  • 1 zeigt ein Verfahren zur Messung von Polarisation basierend auf zwei Impulsen, nach Stand der Technik. Der erste Impuls 100 triggert eine evozierte Reaktion 102. Die evozierte Reaktion wird während eines Messfensters von 50 Millisekunden, folgend einem Austastfenster von 10 Millisekunden, gemessen. Beachte, dass die gemessene evozierte Reaktion 102 tatsächlich eine Kombination der aktuellen evozierten Reaktion und einem Ausmaß von Polarisation ist. Um die genau Menge der evozierten Reaktion durch die Eliminierung der Polarisationskomponente zu bestimmen, wird ein zweiter Impuls 104 nach dem evozierte Reaktionsmessfenster verwendet. Jede elektrische Reaktion, welche nach dem zweiten Impuls auftritt, wird während eines Polarisationsmessfensters von 50 Millisekunden gemessen, sofort nach dem zweiten Impuls. In dem Beispiel von 1 tritt eine kleines Ausmaß von Polarisation 106 auf. Das Ausmaß der gemessenen Polarisation wird dann dazu verwendet, das evozierte Reaktionsausmaß abzustimmen, welches während des evozierten Reaktionsmessfensters erkannt wurde. Das entgültige resultierende evozierte Reaktionsausmaß wird zur Programmierung des automatischen Capture-Systems des Schrittmachers verwendet.
  • Man hat entdeckt, dass exzessiv hohe Polarisationsmesswerte, sogar bei Leitungen die typischerweise relativ wenig Polarisation generieren, gelegentlich auftreten können. Man glaubt, dass die hohen Messwerte nicht repräsentativ zur tatsächliche Polarisation sind, sondern eventuell das Resultat von evoziertem Reaktions-Bleed-Through („Durchsatz"), welcher auftritt falls die evozierte Reaktion des ersten Impulses nicht ausreichend vor der Polarisationsmessung abgeklungen ist. Andere Faktoren, welche die evozierten Reaktionsmessungen, welche nach dem zweiten Impuls ausgeführt werden, beeinflussen können, beinhalten die Größe der evozierten Reaktion, Morphologie, T-Wellen-Größe und Wahrnehmungs-Verstärker-Eigenschaften.
  • 2 zeigt eine Situation, beobachtet im Stand der Technik, in der evoziertes Reaktions-Bleed-Through auftritt. In 2 wird ein erster Impuls 110 verwendet, der eine evozierte Reaktion 112 triggert. Die Länge der evozierte Reaktion wird während eines Messfensters von 50 Millisekunden gemessen, welches einem Austastfenster von 10 Millisekunden folgt. Ein Kalibrationsimpuls 114 wird am Ende des Messfensters verwendet. Folglich werden alle Messungen, welche während eines Polarisationsmessfenster, welches sofort auf den Kalibrationsimpuls folgt, gemacht werden, sowohl die Polarisation als auch die restliche evozierte Reaktion erkennen. Als Resultat wird das Polarisationsausmaß überschätzt und, wenn verwendet um evozierte Reaktion abzustimmen, ist der resultierende Wert der evozierten Reaktion nicht korrekt. Daher könnte der automatische Capture-Mechanismus des Schrittmachers auf einen nicht korrekten Wert gesetzt werden.
  • Folglich wird in heutzutage gängigen Schrittmachern das Ausmaß von Polarisation mit einer maximal zu erwartenden Polarisationsschwelle verglichen und falls diese die Schwelle überschreitet, wird angenommen, dass die Polarisation ungenau ist und die automatische Festhalte-Funktion abgeschaltet ist und somit eine manuelle Schwellen-Setzung von einem Physiker benötigt.
  • Ein anderes Problem, das bei konventionellen Polarisations-Messungstechniken auftreten kann, ist, dass evoziertes Reaktions-Bleed-Through auch auf Grund von Reaktionen auf inhärente Ereignisse auftreten kann. Diesbezüglich ist es möglich, dass der zweite Polarisationsmessimpuls nach einem inhärenten Ereignis, wie eine P-Welle oder R-Welle, geliefert wird. In diesem Fall kann ein Teil der Re aktion von dem inhärenten Ereignis die Polarisations-Messung beeinflussen. In der Tat kann die gemessene Polarisation, als Resultat des zusätzlichen evozierten Reaktions-Bleed-Throughs von dem inhärenten Ereignis, die abgeschnittene Schwelle, welche verursacht, dass die automatische Festhaltefunktion abgeschaltet wird, übersteigen.
  • Daher können bei zumindest einigen Fällen die vielen Vorteile des automatischen Capture-Systems nicht realisiert werden, wegen potentiell ungenauen Polarisationsmessungen. Folglich wäre es stark wünschenswert eine verbesserte Technik zur Polarisationsmessung zu liefern, welche eine genauere und zuverlässigere Polarisationsmessung erlaubt, besonders in Fällen in denen eine Anfangs-Polarisationsmessung ungenau scheint, und zu diesem Zweck werden Aspekte der Erfindung vorzugsweise geregelt.
  • Gemäss der Erfindung wird ein System zur Erkennung des Ausmaßes von auftretender Polarisation geliefert, nach der Erzeugung von elektrischen Impulsen im Herzgewebe, welches mit einem implantierbaren Herzstimulationsgerät verbunden ist, wobei das System Folgendes enthält: Mittel zur Messung des Ausmaßes der elektrischen Polarisation, welche im des Herzgewebe auftritt und ein erstes Paar von Elektrischen Impulsen getrennt von einer ersten Zeitspanne benutzt; Mittel zur Bestimmung ob die Größe der elektrischen Polarisation eine vorgegebene Schwelle überschreitet, zum noch mal Messen des Ausmaßes der elektrischen Polarisation mittels einem zweiten Paar von Elektrischen Impulsen, getrennt von einer zweiten Zeitspanne, welche unterschiedlich zur ersten Zeitspanne ist.
  • Die Erfindung liefert somit ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung des Ausmaßes von Polarisation, welche nach der Erzeugung von elektrischen Impulsen im Herzgewebe auftritt, welches mit einem implantierbaren Herzstimulationsgerät verbunden ist. Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Ausmaß von elektrischer Polarisation im Herzgewebe gemessen, mittels eines ersten Paares von elektrischen Impulsen, welche von einer ersten Zeitspanne getrennt sind. Dann falls das Ausmaß von elektrischer Polarisation eine vorgegebene Schwelle überschreitet, wird das Ausmaß unter Benutzung eines zweiten Paares von Elektrischen Impulsen neu gemessen, getrennt von einer zweiten Zeitspanne, welche unterschiedlich zur ersten Zeitspanne ist.
  • Auf diese Weise wird, falls eine erste Polarisationsmessung hoch und eventuell fehlerhaft ist, automatisch eine zweite Polarisationsmessung, mit einem Größeren Ausmaß von Verzögerung zwischen dem Anfangsimpuls und dem folgenden Kalibrierungsimpuls, gemacht. Falls die hohe Anfangspolarisationsmessung das Resultat eines evozierten Reaktions-Bleed-Through war, sollte die zweite Messung ent sprechend niedriger sein und eine bessere Schätzung der waren Polarisation liefern. Falls die zweite Polarisationsmessung auch hoch ist, dann werden das automatische Capture-System oder andere Eigenschaften des Pacing-Gerätes, welche sich auf genaue Polarisationsmessungen verlassen, abgeschaltet. In einer beispielhaften Ausführung ist der Zeitbetrag, der zwischen den ersten Impulsen liegt, zwischen 60 und 90 Millisekunden. Der Zeitbetrag, der zwischen den zweiten Impulsen liegt, ist zwischen 40 und 200 Millisekunden.
  • Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung, wird eine Folge von drei aufeinander folgenden Impulsen verwendet, lieber als zwei Paare von elektrischen Impulsen zu verwenden: ein Anfangsimpuls, ein erster Kalibrierungsimpuls und ein zweiter Kalibrierungsimpuls. Der zweite Kalibrierungsimpuls wird nur verabreicht, falls eine Polarisationsmessung, welche nach dem ersten Kalibrierungsimpuls gemacht wird, die vorgegebene Schwelle überschreitet. Wenn ja, wird ein zweiter Kalibrierungsimpuls innerhalb der Refraktärzeit des Anfangs-Impulses verabreicht und eine zweite Polarisationsmessung wird nach dem zweiten Kalibrierungsimpuls gemacht. Die zweite Polarisationsmessung wird in Verbindung mit dem Setzen des automatischen Capture-Systems oder anderen Pacing-Funktionen, welche eine genaue Polarisationsmessung benötigen, verwendet.
  • Gemäss einem dritten Aspekt der Erfindung, wird die Stärke der elektrischen Polarisation im Herzgewebe gemessen, mittels eines Polarisations-Kalibrierungs-Impuls, welcher während einer Refraktärzeit zwischen einem inhärenten Depolarisations-Ereignis verwaltet wird und einem folgenden Repolarisations-Ereignis. In einem Beispiel des Verfahrens wird ein inhärenter QRS-Komplex erkannt und dann wird ein Polarisations-Kalibrierungs-Impuls verabreicht, wobei dieser einer Verzögerungsperiode nachfolgt, um den Kalibrierungsimpuls innerhalb der Refraktärzeit zwischen dem QRS Komplex und er folgenden T-Welle zu platzieren. Die Stärke der elektrischen Polarisation wird dann nach dem Polarisations-Kalibrierungs-Impuls gemessen.
  • Daher, lieber als ein Impulspaar zu liefern, wobei der erste Impuls eine evozierte Reaktion triggert und der zweite Impuls eine Polarisationsreaktion triggert, wird die evozierte Reaktion natürlich im Herzen erzeugt. Somit werden alle möglichen biologischen Effekte, die eventuell aus künstlicher Stimulation einer evozierten Reaktion resultieren können, vermieden.
  • In einem weitern Aspekt der gegenwärtigen Erfindung können die Verzögerungen, welche assoziiert mit der Lieferung der Kalibrierungsimpulse sind, eventuell automatisch variiert werden, z.B. gesteigert, um somit nach dem niedrigsten Polarisationsmesswert zu suchen.
  • Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Verfahren zum Bestimmen eines Ausmaßes an Polarisation, welches nach dem Erzeugen von elektrischen Impulsen im Herzgewebe, welches mit einem implantierbaren Herzstimulationsgerät verbunden ist, auftritt, wobei das Verfahren folgende Schritte enthält:
    Messen eines Ausmaßes von elektrischer Polarisation, die in dem Herzgewebe auftritt, mittels eines ersten Paares von elektrischen Impulsen, welche von einem ersten Zeitausmaß getrennt sind; und
    Noch einmal Messen der Stärke elektrischer Polarisation mittels eines zweiten Paares von elektrischen Impulsen, welche von einem zweiten Zeitausmaß getrennt sind, wobei dieses unterschiedlich zur ersten Größe von Zeit ist, falls die Stärke der elektrischer Polarisation eine vorgegebene Schwelle überschreitet.
  • Vorzugsweise wird das zweite Zeitausmaß variiert, falls die Stärke der elektrischen Polarisation eine vorgegebene Schwelle überschreitet. Vorzugsweise ist das erste Zeitausmaß zwischen 60 und 90 Millisekunden und das zweite Zeitausmaß zwischen 40 und 200 Millisekunden.
  • Vorzugsweise umfasst der Schritt des Messens der elektrischer Polarisationsstärke, welcher im Herzgewebe auftritt, mittels eines ersten Paares von elektrischen Impulsen, die folgenden Schritte:
    Erzeugen eines ersten Primärimpulses, der ausreicht, um eine evozierte Reaktion innerhalb eines Herzgewebes auszulösen, wobei der erste Primärimpuls bewirkt, dass das Herz refraktär für die erste Refraktärzeit wird;
    Warten auf das erste Zeitausmaß, worin das erste Zeitausmaß weniger als die erste Refraktärzeit ist und dann Erzeugen eines ersten Kalibrierungsimpulses und
    Erkennen der Stärke von elektrischer Polarisation, welche innerhalb des Herzgewebes nach dem ersten Kalibrierungsimpuls auftritt, aber noch während der ersten Refraktärzeit. Vorzugsweise umfasst der Schritt des noch einmal Messens des elektrischen Polarisationsausmaßes, welches innerhalb des Herzgewebes auftritt, mittels eines zweiten Paares von elektrische Impulsen, die folgenden Schritte:
    Warten auf das Ablaufen der ersten Refraktärzeit;
    Erzeugen eines zweiten Primärpulses, welcher ausreicht um noch eine evozierte Reaktion im Herzgewebe auszulösen, worin der zweite Primärpulse bewirkt, dass das Herz refraktär für eine zweite Refraktärzeit wird;
    Warten auf das zweite Zeitausmaß, wobei das zweite Zeitausmaß weniger als die zweite Refraktärzeit ist, und dann Erzeugen eines zweiten Kalibrierungsimpulses; und
    Erkennen der Stärke von elektrischer Polarisation, welche im Herzgewebe, nach dem zweiten Kalibrierungsimpuls aber noch während der zweiten Refraktärzeit, auftritt.
  • Vorzugsweise sind der erste und zweite Primärimpuls im Wesentlichen gleich stark. Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren weiter die Schritte des Messens der Stärke der Evozierten Reaktion, welches von jedem Impulspaar erzeugt wird. Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren ebenso die Schritte:
    Abstimmen der Stärke der Evozierten Reaktion, welche vom ersten Impulspaar durch die Stärke der entsprechenden elektrischen Polarisation erzeugt wird und Programmieren einer automatischen Festhaltefunktion mit der abgestimmten Evozierten Reaktion, falls die Stärke der elektrischen Polarisation, gemessen durch die Verwendung des ersten Impulspaares, die vorgegeben Schwelle nicht überschreitet; und
    Abstimmen der Stärke der Evozierten Reaktion, welche vom zweiten Impulspaar durch die Stärke der entsprechenden elektrischen Polarisation erzeugt wird und Programmieren einer automatischen Festhaltefunktion mit der abgestimmten Evozierten Reaktion, falls die Stärke der elektrischen Polarisation, gemessen durch die Verwendung des ersten Paares von Impulsen, die vorgegeben Schwelle überschreitet; Vorzugsweise enthält das Verfahren weiterhin den Schritt des Abschaltens der automatischen Festhaltefunktion, falls die Stärken der elektrischen Polarisation, gemessen durch die Verwendung des ersten und zweiten Impulspaaren, beide die vorgegeben Schwelle überschreiten.
  • Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Verfahren zum Bestimmen eines Polarisationsausmaßes, welche nach der Erzeugung von elektrischen Impulsen im Herzgewebe auftritt, welches mit einem implantierbaren Herzstimulationsgerät verbunden ist, wobei das Verfahren folgende Schritte enthält:
    Erkennen eines inhärenten Depolarisationsereignisses in dem ventrikulären Herzgewebe;
    Verabreichen eines Polarisations-Kalibrations-Impulses zum Herzgewebe innerhalb einer refraktäre Periode als Folge des Depolarisationsereignisses, jedoch vor einem folgenden inhärenten Repolarisiationsereignisses; und
    Messen einer Größe von elektrischer Polarisation, welche in dem Herzgewebe auftritt, nach dem Polarisations-Kalibrations-Impuls.
  • Vorzugsweise beinhaltet der Schritt des Verabreichen eines Polarisations-Kalibrations-Impulses innerhalb der refraktäre Periode den Schritt des Wartens auf einen ersten Zeitbetrag als Folge des Depolarisationsereignisses, wobei der erste Zeitbetrag weniger als die refraktäre Periode des Depolarisationsereignisses ist, und dann Erzeugen eines ersten Kalibrationsimpulses. Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren ebenso die Schritte:
    Bestimmen, ob die Größe der gemessenen elektrischen Polarisation eine vorgegebene Schwelle überschreitet; und
    noch mal Messen der Größe der elektrischen Polarisation, falls die gemessene elektrische Polarisation eine vorgegebene Schwelle überschreitet, durch das Erkennen eines zweiten inhärenten De polarisationsereignisses in dem ventrikulären Herzgewebe und das Verabreichen eines zweiten Polarisations-Kalibrations-Impulses innerhalb einer refraktäre Periode, nach dem zweiten Depolarisationsereignis, mit dem zweiten Depolarisationsereignis und dem zweiten Kalibrationsimpuls, getrennt durch einer zweiten Zeitbetrag, der Größer als der erste Zeitbetrag ist. Vorzugsweise ist das Depolarisationsereignis des ventrikulären Herzgewebe ein QRS-Komplex und das folgende Repolarisationsereignis ist eine T-Welle.
  • Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Verfahren zum Bestimmen eines evozierten Reaktionswertes, welcher zur Polarisation angepasst wird und als Folge der Lieferung von elektrischen Impulsen zum Herzgewebe von einem implantierbaren Herzstimulationsgerät auftritt, wobei das Verfahren folgende Schritte enthält:
    Liefern eines primären Stimulationsimpulses und Messen einer evozierten Reaktion von dem Herzgewebe;
    Liefern eines ersten Kalibrationsimpulses, verspätet um eine erste Zeitspanne von dem ersten Stimulationsimpuls und Messen einer Polarisationsgröße, welche in dem Herzgewebes als Antwort auf den ersten Kalibrationsimpuls resultiert;
    Liefern eines zweiten Kalibrationsimpulses verspätet um eine zweite Zeitspanne von dem ersten Kalibrationsimpuls und Messen einer Polarisationsgröße resultierend, welche in dem Herzgewebes als Antwort auf den ersten Kalibrationsimpuls resultiert;
    Bestimmen eines angepassten evozierten Reaktionswertes als Antwort auf die evozierten Reaktionswertes des ersten Stimulationsimpulses und auf die am niedrigsten gemessene elektrische Polarisation, welche aus den Kalibrationsimpulsen resultiert, falls zumindest einer der gemessenen Polarisationen unter einer vorgegebenen Schwelle ist.
  • Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren ebenso die Schritte:
    Liefern zumindest eines zusätzlichen Kalibrationsimpulses nach dem ersten und zweiten Kalibrationsimpuls und Messen einer Polarisationsgröße, welche im Herzgewebe als Antwort auf den zumindest eines zusätzlichen Kalibrationsimpuls resultiert.
    Bestimmen eines angepassten evozierten Reaktionswertes als Antwort auf die evozierten Reaktion des ersten Stimulationsimpulses und der am niedrigsten gemessenen elektrischen Polarisation, als Resultat von irgendeinem der Kalibrationsimpulse, falls zumindest einer der gemessenen Polarisation unter einer vorgegebenen Schwelle ist.
  • Die Erfindung könnte auf vielfältige Art und Weise in die Praxis umgesetzt werden und einige Ausführungsformen werden jetzt beispielhaft durch Referenz in den beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
  • 1 ist ein Zeitdiagramm oder eine Technik nach Stand der Technik, welches ein Paar elektrischer Impulse benutzt um evozierte Reaktion zu messen und Polarisation, dort wo die evozierte Reaktion zu einem vernachlässigbaren Ausmaß vor der Messung der Polarisation abgeklungen ist;
  • 2 ist ein Zeitdiagramm einer Situation, welche eventuell im Stand der Technik beobachtet wird, wobei die evozierte Reaktion nicht zu einer vernachlässigbaren Ausmaß vor der Messung der Polarisation abgeklungen ist, so dass die resultierende Polarisationsmessung fehlerhaft ist;
  • 3A and 3B sind Flussdiagramme, welche ein Verfahren zur Messung elektrischer Polarisation veranschaulichen, wobei zwei Paare von elektrischen Impulsen gemäss der Erfindung verwendet werden;
  • 4 ist ein Zeitdiagramm, welches die Verwendung der zwei Paare von elektrischen Impulsen des Verfahrens von 3A and 3B veranschaulicht;
  • 5A and 5B sind Flussdiagramme, welche ein alternatives Verfahren zur Messung elektrischer Polarisation veranschaulichen, wobei drei elektrische Impulse nacheinander verwendet werden;
  • 6 ist ein Zeitdiagramm, welches die Verwendung der drei elektrischen Impulse nacheinander des Verfahrens von 5A and 5B veranschaulicht;
  • 7A and 7B sind Flussdiagramme, welche noch ein alternatives Verfahren zur Messung elektrischer Polarisation veranschaulichen, wobei Polarisations-Kalibrationsimpuls-Impulse als Folge inhärenter QRS-Komplexe verwaltet werden;
  • 8 ist ein Zeitdiagramm, welches die Verwendung der Polarisations-Kalibrationsimpuls-Impulse des Verfahrens von 5A and 5B veranschaulicht; und
  • 9 ist ein funktionelles Blockdiagramm eines implantierbaren Doppelkammer-Stimulationsgerätes, welches die Grundelemente eines Stimulationsgerätes veranschaulicht, welches zur Ausführung verschiedener Verfahren von 3A8 konfiguriertwerden kann.
  • Die Ausführungsformen beziehen sich hauptsächlich auf die Bestimmung von Polarisationsausmaß zur Benutzung beim Anpassen einer gemessenen Menge von evozierter Reaktion, vor dem Setzen einer automatischen Festhalte-Funktion in ein implantierbares Herzstimulationsgerät, wie ein Herzschrittmacher. Jedoch können Grundsätze der Erfindung auch in anderen Ausführungsformen verwendet werden.
  • 3A and 3B erläutern ein Verfahren zur Messung elektrischer Polarisation, wobei zwei Paare von elektrischen Impulsen benutzt werden. Anfangs wird bei Schritt 200 ein erster elektrischer Anfangsim puls am Herzen verwendet, mit einer Spannung die ausreicht eine evozierte Reaktion in dem Herzen zu erzeugen. Um sicher zu gehen, dass eine Reaktion evoziert wird, wird der Impuls vorzugsweise außerhalb einer refraktäre Periode verwaltet, die als Folge irgendeiner inhärenten elektrischen Aktivität im Herzen auftritt. Obwohl nicht gezeigt in den 3A and 3B, erkennt dazu das System vorzugsweise inhärente Aktivität und legt die Applikation des ersten Anfangsimpuls zum Herzen, zu der Zeit, welche sofort dem Abschluss einer refraktäre Periode folgt, zeitlich fest. Die Dauer einer refraktären Periode ist im System gelagert. Typischerweise ist die refraktäre Periode nahe an 300 Millisekunden.
  • Im Schritt 202 misst das System dann die Größe der Reaktion evoziert vom ersten Anfangsimpuls. Die evozierte Reaktion wird während einem evozierten Reaktions-Messfenster, z.B. 50 Millisekunden, nach einem Austastfenster, z.B. 6–15 Millisekunden, gemessen.
  • Vorzugsweise wird evozierte Reaktion gemessen und quantifiziert durch häufiges Abtasten der Spannung im Herz, innerhalb des Messfensters. Dann werden eventuell andere Mess- und Quantifizierungstechniken verwendet, um einen Wert repräsentativ zur evozierten Reaktion zu bestimmen. Obwohl hier nicht gezeigt, wird die Größe der evozierten Reaktion gegen eine minimale evozierte Reaktionsschwelle, die repräsentativ zu einer minimalen Spannungsausmaß ist, verglichen, zugehörig zu einer normalen evozierten Reaktion. Falls die erkannte evozierte Reaktion unter die minimale Schwelle fällt, wird angenommen, dass der erste Primärimpuls keine evozierte Reaktion erzeugt hat, vielleicht weil der Impuls während einer Infraktärzeit bestätigt war, und dann geht die Verarbeitung zurück zu Schritt 200 zum Verwendung eines anderen Primärimpulses.
  • Falls die evozierte Reaktion die Schwelle erreicht, und somit andeutet, dass der Primärimpuls beim Evozieren einer Reaktion im Herzblatt erfolgreich war, wird Schritt 204 ausgeführt, wobei der Schrittmacher einen ersten Kalibrationsimpuls bestätigt, vorzugsweise mit einer Spannung die gleich der des Primärimpulses ist. Der Kalibrationsimpuls wird als Folge der Beendigung des Messfensters, welche der evozierte Reaktion zugehörig ist, bestätigt. Im Schritt 206 wird die elektrische Spannung von den Elektroden während eines Messfensters, z.B. ungefähr 50 ms, welches sofort nach dem Kalibrationsimpuls beginnt, gemessen. Wie bei der evozierten Reaktion, wird Polarisation vorzugsweise durch periodisches Abtasten der Spannung gemessen, erkannt von den Elektroden des Schrittmachers während des Messfensters und dann wird der Durchschnitt ausgerechnet.
  • Bei Schritt 208 wird die gemessene Polarisation wieder mit einer vorgegebenen maximal zu erwartenden Polarisationsschwelle verglichen. Falls die gemessene Polarisation die Schwelle nicht überschreitet, schreitet die Verarbeitung weiter zu Schritt 210, wo die bei Schritt 202 gemessene evozierte Reaktion angepasst wird vom gemessenen Polarisationsausmaß, um eine angepasste evozierte Reaktion zu erbringen. Vorzugsweise wird die angepasste evozierte Reaktion errechnet durch das Dividieren der gemessenen evozierten Reaktion durch die gemessene Polarisation. In anderen Ausführungen wird das Polarisationsausmaß vielleicht von der gemessenen evozierten Reaktion abgezogen. Bei Schritt 212 wird der automatische Capture-Mechanismus des Schrittmachers dann programmiert mittels der angepassten evozierten Reaktion.
  • Wenn jedoch bei Schritt 208 die gemessene Polarisation gefunden wird, welche die maximal zu erwartende Polarisationsschwelle überschreitet, dann geht die Ausführung zu Schritt 214 weiter (siehe 3B), wo ein zweiter Primärimpuls am Herzen verwendet wird. Der zweite Primärimpuls hat vorzugsweise das gleiche Ausmaß und die gleiche Form wie der am Anfang bei Schritt 200 verwendete Primärimpuls. Danach wird bei Schritt 218 die evozierte Reaktion, welche vom zweiten Primärimpuls erzeugen wird, gemessen innerhalb des Messfensters, z.B. 50 Millisekunden, nach einem Austastfenster, z.B. 6–15 Millisekunden. Dann wartet bei Schritt 220 der Schrittmacher auf eine evozierte Reaktions-Bleed-Through-Ausschlussdauer, z.B. 140 Millisekunden, um der evozierten Reaktion zu erlauben gänzlich abzuklingen.
  • Bei Schritt 222 wird ein zweiter Kalibrationsimpuls verwendet, vorzugsweise mit derselben Form und Spannung wie der erste Kalibrationsimpuls. Bei Schritt 224 wird die Polarisation gemessen, die zum zweiten Kalibrationsimpuls gehört, während eines Polarisation-Messfensters, z.B. ungefähr 50 Millisekunden, sofort nach dem zweiten Kalibrationsimpuls.
  • Bei Schritt 226 wird die Polarisation, die nach dem zweiten Kalibrationsimpuls gemessen wird, mit der maximal zu erwartenden Polarisationsschwelle verglichen und, falls sie unterhalb der Schwelle liegt, geht die Ausführung weiter zu Schritt 228 und 230, wo die evozierte Reaktion gemessen wird. Der zweite Primärimpuls wird von der Polarisation angepasst, welche nach dem zweiten Kalibrationsimpuls gemessen wird, und dort wo die automatische Festhalte-Funktion des Schrittmachers programmiert wird mittels der evozierten Reaktion. Andererseits kann der Ablauf bei Schritt 232 fortfahren, wo die automatische Festhalte-Funktion abgeschaltet ist. Falls daher beide Polarisationsmessungen die Schwelle überschreiten wird die automatische „Capture" abgeschaltet. Das verhindert die Programmierung des automatischen Capture zu werden, mittels einer hohen, fehlerhaften Polarisationsmessung, welche das Resultat eines anderen Faktors neben der evozierten Reaktions-Bleed-Through ist.
  • Alternativ können zusätzliche „zweite" Primärimpulse geliefert werden, um nach einer Polarisationsmessung zu suchen, welche weniger als die erwartete Polarisationsschwelle ist. In so einer Ausführungsform fährt der Ablauf fort von Schritt 226 nach Schritt 231, wo dies bestimmt wird, falls die spezifizierte Nummer von zusätzlichen, z.B. N, zweiten Primärimpuls geliefert wurde. Wenn nicht, wiederholt sich der Ablauf bei Schritt 412. Wenn die maximale Anzahl an Versuchen erreicht wurde, wird die automatische Festhalte-Funktion bei Schritt 232 abgeschalten. Bei einer weiteren Alternative kann die Verzögerung bei der Lieferung des zweiten Primärimpulses in Schritt 214 eventuell erweitert werden um nach einer akzeptablen niedrigen Polarisationsantwort zu suchen.
  • 4 erläutert exemplarisch elektrische Signale, die verwendet werden und im Herz erkannt werden, als Resultat der Schritte von 3. Anfänglich evoziert ein erster Primärimpuls 300 eine Reaktion 302. Ein erster Kalibrationsimpuls 304 wird nach einer ersten Verspätungszeit, z.B. 60–90 Millisekunden, als Folge dem Primärimpuls 300, verwendet. Wie man jedoch in 4 sehen kann, ist die evozierte Reaktion 302 noch nicht gänzlich abgeklungen vor dem Kalibrationsimpuls 304. Demgemäss, beinhaltet das Polarisationsausmaß, gemessen nach dem Kalibrationsimpuls 304, sowohl Polarisation als auch evozierte Reaktions-Teile und, daher überschreitet eine vorgegebene Polarisation die Schwelle 306. Dadurch wird das Erzeugen eines zweiten Primärimpulses 308 getriggert, was wiederum eine Reaktion 310 evoziert. Ein zweiter Kalibrationsimpuls 312 wird nach einer zweiten Verzögerungszeit, z.B. zwischen 40–200 Millisekunden, bestätigt, nach dem zweiten Primärimpuls und evoziert eine Polarisationsreaktion 314. Die zweite Verzögerungszeit wird vorzugsweise gewählt Größer zu sein als die erste Verzögerungszeit und es wird somit weiter potentielles Bleed-Through vermieden. Die Polarisationreaktion 314 ist unterhalb der Polarisationsschwelle 306 und wird daher zum Anpassen der evozierten Reaktion 310 benützt, zur Verwendung zum Programmieren des automatischen Capture Systems. Wie in 4 gesehen werden kann, wird durch das Durchführen einer zweiten Polarisationsmessung mit Größerem Abstand zwischen Primärimpuls 308 und Kalibrationsimpuls 312, klingt die zum Primärimpuls zugehörige evozierte Reaktion 314 gänzlich ab und der evozierte Reaktions-Bleed-Through hat keinen Einfluss auf die Polarisationsmessung. Wie oben beschrieben, kann für die Suche nach einer akzeptabel kleinen Polarisationsantwort, dieser Ablauf mehrmals (N) wiederholt werden.
  • 5A und 5B stellen eine alternative Anwendung dar, wobei drei aufeinander folgende Impulse verabreicht werden, anstatt von zwei Impulspaaren. Viele Schritte der alternative Anwendung stimmen mit denjenigen des Verfahrens von 3A und 3B überein und werden nur kurz beschrieben. Mit Bezug auf 5A, in den Schritten 400 und 402, wird ein erster Primärimpuls verabreicht und eine evozierte Reaktion wird gemessen. Bei den Schritten 404 und 406 wird ein erster Kalibrationsimpuls aufgebracht und eine erste Polarisationsmessung wird durchgeführt. Bei Schritt 408 wird die Polarisation mit einem Schwellenwert verglichen und, wenn die Polarisation den Schwellenwert nicht überschreitet, wird die gemessene evozierte Reaktion um den Polarisationswert korrigiert und die automatische Capture Funktion wird in den Schritten 410 und 412 programmiert. Falls die Polarisation den Grenzwert überschreitet, was einen moeglichen evozierten Response Bleed-Through anzeigt, dann schreitet das Verfahren zu Schritt 416 (siehe 5B) fort, wobei der Schrittmacher wartet bis eine evozierte Response Bleed- Through Eliminationsperiode abgelaufen ist. Diese Periode wird von dem Primärimpuls aus gemessen. Somit wird die Zeit zwischen dem Primärimpuls und dem ersten Kalibrationsimpuls zu der seit dem ersten Kalibrationsimpuls vergangenen Zeit addiert um die gesamte Bleed-Through Eliminationszeit zu bestimmen. In einer beispielhaften Ausführungsform hat die Bleed-Through Eliminationsperiode eine Dauer von ungefähr 200 Millisekunden.
  • Bei Schritt 418 wird dem Herz ein zweiter Kalibrationsimpuls verabreicht. Dann wird bei Schritt 419 eine zweite Polarisationsmessung durchgeführt, und bei Schritt 420 wird eine Feststellung getroffen, ob die zweite Polarisationsmessung auch den Schwellenwert überschreitet. Wenn nicht, dann wird die zweite Polarisationsmessung dazu verwendet, um die evozierte Reaktion zum Zweck des Programmierens der automatischen Capture Funktion in den Schritten 422 und 424 einzustellen. Falls die Polarisationsmessung den Schwellenwert übersteigt, dann wird die automatische Capture Funktion in Schritt 426 abgeschaltet. Alternativ können wie vorher mit Bezug auf Schritt 231 beschrieben zusätzliche "zweite" Kalibrationsimpulse mit den Schritten 425, 416 und 418 verabreicht werden, um nach einer annehmbar niedrigen Polarisationsreaktion zu suchen.
  • Die Folge von drei Impulsen nacheinander, welche von dem Verfahren von 5A and 5B erzeugt werden, wird in 6 veranschaulicht. In Kürze, Primärimpuls 500 evoziert ein eine Reaktion 502. Polarisation wird nach einem ersten Kalibrationsimpuls 504 gemessen. Falls das gemessene Polarisationsausmaß eine Polarisation Schwelle 506 überschreitet, dann wird ein zweiter Kalibrationsimpuls 508 verwendet um ein zweites Polarisationsausmaß zu evozieren. Falls das zweite Polarisationsausmaß unter der Schwelle 506 liegt, wird das zweite Ausmaß dazu benutzt die evozierte Reaktion abzustimmen, welche nach dem Primärimpuls zum Programmieren des automatischen Capture-Mechanismus, erkannt wird. Sonst wird automatische Capture über Schritt 426 abgeschaltet. Auf diese Weise werden die Effekte des evozierten Reaktions-Bleed-Through minimiert oder gänzlich eliminiert. Als Alternative können zusätzliche „zweite" Kalibrationsimpulse geliefert werden (nicht gezeigt), wie dargestellt in Referenz zu den Schritten 425, 416, und 418.
  • In der Ausführungsform der 5A, 5B and 6, muss die Messung der Polarisation entsprechend des ersten Kalibrationsimpulses und der Vergleich dieser Polarisation mit der Polarisationsschwelle ausgeführt werden, und zwar sofort ausreichend um zu erlauben, dass eine Entscheidung gefällt wird, ob der zweite Kalibrationsimpuls verwaltet werden soll. Entsprechend sollte ein Mikroprozessor oder anderer Schaltkreis, welche die Rechnungen ausführen, ausreichend Verarbeitungsleistung haben, um die Rechnungen rechtzeitig ausführen zu können. In noch einer weiteren Ausführungsform wird der zweite Kalibrationsimpuls automatisch verwendet, unabhängig von dem Polarisationsausmaß, welches nach dem ersten Kalibrationsimpuls erkannt wird. Danach verwendet der Schrittmacher das zweite Polarisationsausmaß um die evozierte Reaktion abzustimmen, nur falls das erste Ausmaß die Schwelle überschritten hat. Auf diese Weise wird vielleicht der Vergleich der ersten Polarisationsausmaßes mit der Schwelle kombiniert oder gemittelt. In noch einer weiteren Ausführungsform können zusätzliche Kalibrationsimpulse eingesetzt werden.
  • 7A and 7B veranschaulichen eine alternative Ausführungsform, in der inhärente Depolarisationsereignisse ausgenutzt werden, so dass eine anfängliche evozierte Reaktion von der Applikation eines Primärimpulses nicht erzeugt werden muss. Stattdessen steigt die evozierte Reaktion natürlich an und Kalibrationsimpulse werden nach der inhärenten evozierten Reaktion verwaltet. Viele der Schritte der alternativen Ausführungsform sind gleich wie diejenigen wie oben beschrieben mit Referenz auf die vorherigen Implementationen und werden deswegen nur kurz beschrieben. Mit Bezug auf 7A wird bei Schritt 600 ein inhärentes QRS-Komplex erkannt. Bei Schritt 604 wird ein erster Kalbrationsimpuls verwendet vor der folgenden T-Welle und bei Schritt 606 wird eine erste Polarisationsmessung gemacht. Bei Schritt 608 wird die Polarisation mit einer vorgegebenen Schwelle verglichen und, falls die Polarisation die Schwelle nicht überschreitet, wird die gemessene Polarisation in Schritt 610 benutzt, um eine vorher erkannte evozierte Reaktion zu verwenden. Falls die Polarisation die Schwelle überschreitet und damit andeutet, dass der QRS-Komplex vielleicht nicht gänzlich vor der Polarisationsmessung abgeklungen war, dann fährt der Ablauf fort zu Schritt 614 und 620 von 7B, wo der Schrittmacher wartet bis ein QRS-Komplex-Bleed-Through-Eliminierungs-Periode seit einem zweiten QRS-Komplex verstrichen ist. Diese Dauer wird von der Erkennung des zweiten QRS-Komplexes gemessen. Bei Schritt 622 wird ein zweiter Kalibrationsimpuls vor der folgenden T-Welle verwendet und bei Schritt 624 wird eine zweite Polarisationsmessung durchgeführt. Die zweite Polarisationsmessung wird dann mit die Schwelle bei Schritt 626 verglichen und falls sie die Schwelle überschreitet, wird der Polarisationswert bei Schritt 632 verworfen. Wenn nicht, wird die Polarisationsmessung bei Schritt 628 benutzt, um zum Beispiel eine davor gemessene Polarisationsmessung mit der Absicht der Programmierung der automatischen Festhalte-Funktion, abzustimmen.
  • Die Folge von QRS-Komplexen und Kalibrationsimpulsen, die von den Verfahren von 7A and 7B verwendet werden, ist in 8 veranschaulicht. In Kürze, ein erster QRS-Komplex 702 wird erkannt, dann wird ein erster Kalibrationsimpuls 704 verwendet als Folge der Erkennung des QRS-Komplexes, aber vor einer folgenden T-Welle (nicht gezeigt). Die Zeitverzögerung zwischen dem Erkennung des QRS-Komplexes und der Erzeugung des ersten Kalibrationsimpulses 704 wird vorzugsweise auf einen Wert gesetzt, um zu versichern, dass, in den meisten Fällen, der QRS-Komplex im Wesentlichen abgeklungen ist. Dieser Wert wird vielleicht durch entsprechendes Experimentieren erkannt. Wie man gesehen in dem Beispiel von 8 sieht, ist der QRS-Komplex vor dem Kalibrationsimpuls 704 noch nicht gänzlich abgeklungen. Entsprechend ist das Ausmaß der gemessenen Polarisation als Folge des Kalibrationsimpulss 704 eventuell beeinträchtigt von dem QRS-Komplex 710 und deswegen vielleicht fehlerhaft. Somit wartet der Schrittmacher bis ein zweiter inhärenter QRS-Komplex 710 erkannt wird und erzeugt dann einen zweiten Kalibrationsimpuls 712 nach einer Größeren Verzögerungsdauer, welche hilft zu versichern, dass der QRS-Komplex 710 gänzlich abgeklungen ist. Daher ist die Zeitverzögerung zwischen dem zweiten QRS-Komplex 710 und dem zweiten Kalibrationsimpuls 712 Größer als die Zeitverzögerung zwischen dem ersten QRS-Komplexen 702 und dem ersten Kalibrationsimpuls 704. Der Anstieg der Zeitverzögerungsdauer wird auf einen Wert gesetzt, welcher ausreichend ist (außer in sehr seltenen Fällen) zu versichern, dass der QRS-Komplex adäquat abgeklungen ist. Wieder kann dieser Wert basierend auf angemessene Experimentierung bestimmt werden. Es ist wichtig, dass der QRS-Komplex sowohl positive als auch negative Spannungsteile hat. Abhängig davon, wann die Polarisationsmessung gemacht wird, lässt der QRS-Komplex die Größe der erkannten Polarisationsmessung entweder steigen oder fallen. Folglich wird der absolute Wert der Polarisationsmessung vorzugsweise gegen eine positive Schwelle verglichen.
  • Somit wurde eine Vielzahl von Techniken beschrieben, gemäss verschiedener Aspekte der Erfindung, um Polarisationsmessungen durchzuführen, mittels eines implantierbaren Herzstimulationsgerätes, so wie ein Schrittmacher. Im Folgenden wird eine Übersicht eines Stimulationsgerätes, welches konfiguriert werden kann, um das oben beschriebene Verfahren auszuführen, geliefert. Abhängig von der jeweiligen Implementation der Erfindung, muss die Konfiguration oder Programmierung des Stimulationsgerätes wie unten beschrieben vielleicht modifiziert werden, wie es von einem Fachmann durch logisches Denken durchgeführt werden.
  • In 9 ist ein vereinfachtes Blockdiagramm eines implantierbaren Doppelkammer-Stimulationsgerätes 810 gezeigt, das geeignet ist sowohl schnelle als auch langsame "Herzrhythmusstörung mit Stimulationstherapie, inklusive Cardioversion, Defibrillation und Pacing-Stimulation zu behandeln. Während ein Doppelkammergerät nur zur Illustrationszwecken gezeigt wird, könnte ein Fachmann die angemessene Schaltung leicht eliminieren oder abschalten, um ein implantierbares Einkammer-Stimulationsgerät zu liefern, welches geeignet ist eine Kammer mit Cardioversion, Defibrillation und Pacing-Stimulation zu behandeln oder das Hinzufügen von Schaltungsteile, um ein Gerät zu liefern, welches geeignet ist drei oder vier Kammern zu behandeln.
  • Um ein atriales Kammer-Pacing-Stimulationsgerätes und die Wahrzunehmung zu liefern, wird das Stimulationsgerätes 810 in elektrischer Kommunikation mit einem Patientenherz 812 gezeigt, mit einer atrialen Tip Elektrode 822 und einer atrialen Ring Elektrode 824, welche typischerweise im Herz des Patienten im rechten atrialen Fortsatz implantiert. Das Stimulationsgerät 810 kann auch in elektrischer Kommunikation mit dem Patientenherz sein durch eine implantierbare linke atriale Leitung 821 (nicht gezeigt) und eine atriale Tip Elektrode 823 und einer atrialen Ring Elektrode 825, welche im linken Atrium Fortsatzes des Patienten implantiert ist. Folglich ist das implantierbare Gerät fähig zu unabhängiger Stimulation und Wahrnehmung im sowohl linken als auch rechten Atrium.
  • Das Stimulationsgerät 810 wird auch in elektrischer Kommunikation mit dem Patientenherz 812 gezeigt, durch eine implantierbare rechte ventrikuläre Leitung 830, wie in dieser Ausführungsform, eine ventrikuläre Tip Elektrode 832 und einer ventrikuläre Ring Elektrode 834, eine rechte ventrikuläre (RV) Coil Elektrode 836, und eine Über-Vena-Cava (SVC) Coil Elektrode 838. Typischerweise ist die rechte ventrikuläre Leitung 830 transvenös in das Herz 812 eingesetzt, um somit die (RV) Coil Elektrode 836 in die rechte ventrikuläre Spitze zu platzieren, und die SVC Coil Elektrode 838 in die Über-Vena-Cava. Folglich ist die ventrikuläre Leitung 830 fähig Herzsignale zu erhalten und Stimulationen in Form von Pacing und Schock-Therapie an das rechte Ventrikel zu liefern. Das Stimulationsgerätes 810 könnte auch in Kommunikation mit dem Herz 812 durch eine linke ventrikuläre Leitung 831 (nicht gezeigt), mit einer Tip Elektrode 833, einer Ring Elektrode 835 und einer linken ventrikuläre (LV) Coil Elektrode 837 sein. Obwohl nicht speziell gezeigt, kann die linke ventrikuläre Leitung auch eine SVC Coil Elektrode sein. Folglich ist die linke ventrikuläre Leitung 831 fähig Herzsignale zu erhalten und Stimulationen in Form von Pacing und Schock-Therapie an das linke Ventrikel zu liefern.
  • Während nur 4 Leitungen in Referenz zu 9 beschrieben werden, sollte es klar sein, dass zusätzliche Stimulationsleitungen (mit einer oder mehreren Pacing, Wahrnehmen bzw. Schock-Elektroden) eventuell verwendet werden um effizient und effektiv Pacing-Stimulation an die speziellen Stellen des Herzens zu liefern oder atriale Cardioversion bzw. Defibrillation. Zum Beispiel könnte eine Leitung, entworfen zum Plazierung in die koronäre Sinus-Region, implantiert werden um linkes Atrium-Pacing, Atrium-Schock-Therapie bzw. linke ventrikuläre Pacing-Stimulation, zu liefern, siehe US Patent No. 09/457,277, „A Self-Anchoring, Steerable Coronary Sinus Lead" (Pianca et al.), and US Patent No. 5,466,254, „Coronary Sinus Lead with Atrial Sensing Capability" (Helland).
  • Das Gehäuse 840 (schematisch gezeigt) für das Stimulationsgerätes 810 beinhaltet einen Konnektor (nicht gezeigt) mit einem Atrium Tip Terminal 842 und einem Atrium Ring Terminal 844, welche zur Verbindung an die atriale Tip Elektrode 822 und die atriale Ring Elektrode 824 entsprechend angepasst sind. Das Gehäuse 840 beinhaltet weiter ein ventrikuläres Tip Terminal 852, ein ventrikuläres Ring Terminal 854, ein ventrikuläres Schock Terminal 856, und ein SVC Schock Terminal 858, welche zur Verbindung an die ventrikuläre Tip Elektrode 832 und die ventrikuläre Ring Elektrode 834, die R Coil Elektrode 836, und ein SVC Coil Elektrode 838 entsprechend, angepasst werden. Das Gehäuse 840 (oft bezeichnet als „Can" oder „Case Elektrode") kann programmierbar gewählt werden, um als die Return Elektrode oder Anode zu arbeiten, alleine oder in Verbindung mit einer den Coil Elektroden 836 und 838. Der Einfachheit halber werden die Namen der Elektroden neben den Terminals gezeigt.
  • Am Herzen des Stimulationsgerätes 810 ist ein programmierbarerer Mikrokontroller 860, der die verschiedenen Modes der Stimulationstherapie kontrolliert. Wie einem Fachmann gut bekannt ist, enthält der Mikrokontroller 860 einen Mikroprozessor oder äquivalente Kontrollschaltung, speziell zur Kontrolle der Lieferung von Stimulationstherapie entworfen und enthält vielleicht auch RAM oder ROM Speicher, Logik und Zeitschaltung, Status-Maschine-Schaltung und I/O-Schaltung. Typischerweise enthält der Mikrokontroller 860 die Fähigkeit Input Signale (Data) zu verarbeiten oder überwachen, wie kontrolliert von einem Programmcode der in einem bestimmten Speicherblock gelagert ist. Die Einzelheiten des Designs und Betriebs des Mikrokontrollers 860 sind nicht entscheidend für die gegenwärtige Erfindung. Eher das jeder geeignet Mikrokontroller 860 benutzt werden könnte, welcher die hierin beschriebenen Funktionen ausführt. Die Benutzung von Mikroprozessor-basierten Kontroll-Schaltungen zum Ausführen von Zeit- und Daten-Analyse-Funktionen ist gut für den Fachmann bekannt. Wie in 9 gezeigt, generieren ein atrialer Impulsgenerator 870 und ein ventrikulärer Impulsgenerator 872 Pacing-Stimulations-Impulse zur Lieferung von der atrialen Leitung 820 und der ventrikulären Leitung 830, entsprechend, über eine Switch Bank 874. Die Impulsgeneratoren 870 und 872 werden vom Mikrokontroller 860 über angemessene Kontrollsignale 876 und 878, entsprechend, kontrolliert, um zu Triggern oder die Stimulationsimpulse zu Sperren. Der Mikrokontroller 860 enthält weiter eine Zeitschaltung, welche den Betrieb des Stimulationsgerätes-Timing solcher Stimulationsimpulse kontrolliert. Der Mikrokontroller 860 enthält auch ein automatisches Capture-Schwellen-Erkennungssystem, welches das oben beschriebene Verfahren verwendet.
  • Die Switch Bank 874 enthält eine Vielzahl von Schaltern für schaltbares Verbinden der gewünschten Elektroden an die angemessenen I/O-Schaltungen und liefert dadurch vollkommene Elektroden-Programmierbarkeit. Folglich bestimmt die Switch Bank 874, auf Antwort eines Kontrollsignals 880 von dem Mikrokontroller 860, die Polarität des Stimulationsimpulses (z.B. unipolar oder bipolar) durch gezieltes Schließen der angemessenen Kombination von Schaltern (nicht gezeigt), wie es dem Fachmann bekannt ist.
  • Ein atrialer Wahrnehmungsverstärker 882 und ein ventrikulärer Wahrnehmungsverstärker 884 sind ebenso an die atrik. und ventrik. Leitungen 820 und 830, entsprechend, gekoppelt durch die Switch Bank 874, zum Erkennen des Vorhandenseins von Herzaktivität. Die Switch Bank 874 bestimmt die „Wahrnehmungspolarität" des Herzsignals durch gezieltes Schließen der angemessenen Schalter, wie es ebenso einem Fachmann bekannt ist. Somit programmiert der Kliniker vielleicht die Wahrnehmungspolarität unabhängig von der Stimulationspolarität.
  • Jeder Wahrnehmungsverstärker 882 und 884 verwendet vorzugsweise eine niedrige Leistung, Präzisionsverstärker mit programmierbarer Verstärkung bzw. automatischer Verstärkungskontrolle, Bandpassfilter und eine Schwellen-Erkennungs-Schaltung, welche dem Fachmann bekannt ist, zur gezielten Wahrnehmung des interessierenden Herzsignals. Die automatische Verstärkungskontrolle ermöglicht es dem Gerät 810 effektiv mit schwierigen Problemen fertig zu werden, der Wahrnehmung der niedrigen Frequenz, niedrige Amplituden-Signal-Charakteristika von ventrik. Fibrillation. Die Ausgänge der atrik. und ventrik. Wahrnehmungsverstärker 882 und 884 sind mit dem Mikrokontroller 860 verbunden, welcher wiederum die atrik. und ventrik. Impulsgeneratoren 870 und 872, entsprechend „auf Verlangen", wann immer Herzaktivität wahrgenommen in den zugehörigen Kammern wird, sperrt.
  • Für Arrhythmia-Erkennung verwendet die Erfindung die atrik. und ventrik. Wahrnehmungsverstärker 882 und 884, zur Wahrnehmung von Herzsignalen, zum Bestimmen ob ein Rhythmus physiologisch oder pathologisch ist. Wie hierin benutzt ist „Wahrnehmung" für das Bemerken einer elektrischen Depolarisation reserviert, und „Erkennen" ist das Verarbeiten von diesen wahrgenommenen Depolarisationssignalen und das Bemerken der Gegenwart eines Arrhythmia. Die Zeitintervalle zwischen wahrgenommenen Ereignissen (z.B. die P-P und R-R-Intervalle) werden dann vom Mikrokontroller 860 klassifiziert, durch deren Vergleich, zu einem vordefinierten Raten-Zonen-Limit (d. h. Bradycardia, normal, VT mit niedriger Rate, VT mit hoher Rate, und Fibrillation Raten Zonen) und viele andere Charakteristika (z.B. Sudden Onset, Stabilität, Physiologische Sensoren und Morphology), um den Typ der Remedial Therapie der gebraucht wird zu bestimmen (z.B. Bradycardia Pacing, Anti-Tachycardia-Pacing, Cardioversion Schocks, Defibrillation-Schocks, auch bekannt als „Tiered Therapy").
  • Herzsignale werden auch an den Eingängen eines analogen oder digitalen (A/D) Data Aquisitions System 890 verwendet. Das Data Aquisitions System 890 wird konfiguriert um Intracardiac Elektrogramm Signale zu erhalten, die rohen analogen Daten in digitale Signale zu konvertieren, und die digitalen Signale zur späteren Verarbeitung bzw. telemetrischer Übertragung in einem externen Gerät 902 zu lagern. Das Daten-Beschaffungssystem 890 ist mit den atrik. und ventrik. Leitungen 820 und 830 verbunden, und zwar durch die Schalter-Bank 874, um Herzsignale für jedes Paar von gewünschten Elektroden abzutasten.
  • Der Mikrokontroller 860 ist außerdem mit einem Speicher 894 über einen geeigneten Daten/Adressen-Bus 896 gekoppelt, wo die programmierbaren Betriebsparameter, die vom Mikrokontroller 860 benutzt werden, gelagert und modifiziert werden wie erforderlich, um den Betrieb des Stimulationsgerätes 810 anzupassen, um sich die speziellen Bedürfnissen eines jeden Patienten anzupassen. Solche Betriebsparameter definieren zum Beispiel Pacing-Impulsamplitude, Impulsdauer, Elektroden-Polarit, Frequenz, Empfindlichkeit, automatische Eigenschaften, Arrhythmia-Erkennungskriterium und die Amplitude, Wellenform und Vektor jedes Schock-Impulses wird zum Herzen des Patienten 812 innerhalb jeder zugehörigen „Tier" oder Therapie geliefert. Vorteilhafterweise können die Betriebsparameter des implantierbaren Gerätes 810 im Speicher 894 nicht angreifbar programmiert durch eine Telemetrie-Schaltung 900, in telemetrischer Kommunikation mit einem externen Gerät 902, wie ein Programmierer, Transtelephonischer Transceiver oder ein diagnostischer System-Analysierer. Die Telemetrie-Schaltung 900 wird vom Mikrokontroller 860 durch ein Kontrollsignal 906 aktiviert. Die Telemetrie-Schaltung 900 erlaubt vorteilhafterweise intracardiac Elektrogramme und Statusinformation, die sich auf den Betrieb des Gerätes 810 bezieht (wie enthalten im Mikrokontroller 860 oder Speicher 894), um über eine vorhandene Kommunikationsverbindung 904 an das externen Gerät 902 geschickt zu werden.
  • In der bevorzugten Ausführungsform enthält das Stimulationsgerät 810 weiter einen physiologischen Sensor 910. Solche Sensoren werden üblicherweise „Frequenz-reagierende" Sensoren genannt. Der physiologische Sensor 910 wird zum Erkennen des Praxis-Zustandes des Patienten benutzt, zu welchem der Mikrokontroller 860 durch Anpassen der Frequenz und AV Verzögerung antwortet, bei welchem die atrik. u ventrik. Impulsgeneratoren 870 und 872 Stimulationsimpulse erzeugen. Der verwendete Sensortyp ist für die Erfindung nicht entscheidend und wird nur der Vollständigkeit halber gezeigt. Das Stimulationsgerät enthält zusätzlich eine Batterie 914, welche Antriebsenergie an alle in 9 gezeigten Schaltungen liefert. Für das Stimulationsgerät 810, welches eine Schock-Therapie verwendet, muss die Batterie zum Betrieb bei niedriger Stromstärke für lange Zeitspannen fähig sein (vorzugsweise weniger als 10 ya) und muss ebenso fähig sein, zu liefern Hochstrom-Impulse (zum Laden des Konden sators) wenn der Patient einen Schock-Impuls benötigt (vorzugsweise, im Überschuss von 2 A, bei Spannungen über 2 V, für Zeitdauern von 10 Sekunden oder länger). Die Batterie 914 muss also eine vorhersagbare Entlade-Charakteristika haben, damit wahlweise Ersatzzeit erkannt werden kann. Somit verwendet die Erfindung vorzugsweise Lithium/Silber Vanadium Oxid Batterien, wie es heutzutage der Fall für die meisten (wenn nicht allen) solcher Geräte ist. Wie weiter in 9 gezeigt, beinhaltet vorzugsweise eine Impedanz-Mess-Schaltung 920, welche vom Mikrokontroller 860 durch ein Kontroll-Signal 922 eingeschaltet wird. Die Impedanz-Mess-Schaltung 920 ist nicht entscheidend für die Erfindung und wird nur der Vollständigkeit halber gezeigt.
  • Abhängig von der Implementation könnte das Gerät als implantierbarer Cardioverter/Defibrillator (ICD) Gerät arbeiten. Das heißt es erkennt das Auftreten eines Arrhythmias und verwendet automatisch angemessene elektrische Schock-Therapie am Herzen, mit dem Ziel des Zerstörens des erkannten Arrhythmias. Zu diesem Zweck kontrolliert der Mikrokontroller 860 eine Schock-Schaltung 930 durch ein Kontrollsignal 932. Die Schock-Schaltung 930 erzeugt Schockimpulse niedriger (bis zu 0.5 Joule), moderater (0.5–10 Joule) oder hoher Energie (11–40 Joule), wie vom Mikrokontroller 860 kontrolliert. Solche Schockimpulse werden an dem Herzen des Patienten verwendet, mit zumindest zwei Schock-Elektroden und wie in dieser Ausführungsform gezeigt, unter Verwendung der RV und SVS Coil Elektroden 836 und 838 entsprechend. In alternativen Ausführungsformen kann das Gehäuse 840 als aktive Elektrode funktionieren, in Verbindung mit der RV Elektrode 836 alleine oder als Teil eines getrennten elektrischen Vektors mittels der SVS Coil Elektrode 838 (d. h, benutzen die RV Elektrode 836 als gemeinsame Elektrode).
  • Cardioversion-Schocks werden im allgemeinen bezeichnet ein niedriges oder moderates Energielevel zu haben (um somit den vom Patienten gefühlten Schmerz zu minimieren) bzw. synchronisiert mit einer R-Welle zu sein bzw. zur Behandlungsart von Tachycardia zu gehören. Defibrillation-Schocks sind normalerweise von moderatem oder hohem Energielevel (z.B. entsprechen den Schwellen in der Reichweite von 5–40 Joules), werden asynchron geliefert (da R-Wellen vielleicht zu unorganisiert sind) und gehören ausschließlich zur Behandlungsart der Fibrillation. Folglich ist der Mikrokontroller 860 fähig zur Kontrolle der synchronen oder asynchronen Lieferung der Schock-Impulse.

Claims (9)

  1. System zur Bestimmung des Ausmaßes von Polarisation, die als Folge der Erzeugung elektrischer Impulse in Herzgewebe auftritt, das mit einem implantierbaren Herz-Stimulationsgerät verbunden ist, wobei das System umfasst: Mittel zum Messen der Größe elektrischer Polarisation, die in dem Herzgewebe auftritt, mittels eines ersten Paares elektrischer Impulse (300, 304), die durch einen ersten Zeitbetrag getrennt sind, und Mittel zum Bestimmen, ob die Größe der elektrischen Polarisation eine vorgegebene Schwelle (306) überschreitet, gekennzeichnet durch Mittel, die auf eine Feststellung, dass die Größe der elektrischen Polarisation die vorgegebene Schwelle (306) überschreitet, reagieren, um die Größe der elektrischen Polarisation durch ein zweites Paar elektrischer Impulse (308, 312), die durch einen zweiten Zeitbetrag getrennt sind, der sich von dem ersten Zeitbetrag unterscheidet, noch einmal zu messen.
  2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zeitbetrag variiert wird, wenn die Größe der elektrischen Polarisation die vorgegebene Schwelle (306) überschreitet.
  3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zeitbetrag zwischen 60 und 90 Millisekunden und der zweite Zeitbetrag zwischen 40 und 200 Millisekunden ist.
  4. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Messen der Größe der elektrischen Polarisation mittels des ersten Paares elektrischer Impulse (300, 304) umfasst: Mittel (870, 872) zum Erzeugen eines ersten Primärimpulses (300), der ausreicht, eine erste evozierte Reaktion in dem Herzgewebe auszulösen, wobei der erste Primärimpuls (300) bewirkt, dass das Herz (812) für eine erste refraktäre Periode refraktär wird; Mittel zum Abwarten des ersten Zeitbetrages, wobei der erste Zeitbetrag kleiner als die erste refraktäre Periode ist, und dann Erzeugen eines ersten Kalibrationsimpulses (304); und Mittel zum Bestimmen der Größe der elektrischen Polarisation, welche in dem Herzgewebe auf den ersten Kalibrationsimpuls folgend aber noch während der ersten refraktären Periode auftritt.
  5. System nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum wiederholten Messen der Größe der elektrischen Polarisation unter Benutzung des zweiten Paares elektrischer Impulse (308, 312) umfasst: Mittel zum Abwarten des Verstreichens der ersten refraktären Periode; Mittel (870, 872) zum Erzeugen eines zweiten Primärimpulses (308), der ausreichend ist, eine weitere evozierte Reaktion in dem Herzgewebe auszulösen, wobei der zweite Primärimpuls (308) bewirkt, dass das Herz (812) für eine zweite Refraktärperiode refraktär wird; Mittel zum Abwarten der zweiten Zeitperiode, wobei die zweite Zeitperiode kürzer als die zweite refraktäre Periode ist, und dann Erzeugen eines zweiten Kalibrationsimpulses (312); und Mittel zum Feststellen der Größe elektrischer Polarisation, die nach dem zweiten Kalibrationsimpuls (312) aber noch während der zweiten refraktären Periode in dem Herzgewebe auftritt.
  6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Primärimpulse (300, 308) in der Größe im wesentlichen gleich zueinander sind.
  7. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zum Messen der Größe der evozierten Reaktion, die von jedem Impulspaar (300, 304, 308, 312) erzeugt worden ist.
  8. System nach Anspruch 7 gekennzeichnet durch die weitere Einbeziehung von: Mitteln, die auf eine Feststellung reagieren, dass die Stärke der elektrischen Polarisation, die mittels eines ersten Paares von Impulsen (300, 304) gemessen worden ist, die vorgegebene Schwelle (306) nicht überschreitet, zum Anpassen der Größe der evozierten Reaktion, welche durch das erste Paar von Impulsen (300, 304) erzeugt worden ist, durch die Größe der zugehörigen elektrischen Polarisation und Programmieren einer automatischen Festhaltefunktion mit der angepaßten evozierten Reaktion; und Mittel, die auf eine Feststellung reagieren, dass die Größe der elektrischen Polarisation, die mittels des ersten Paares von Impulsen (300, 304) gemessen worden ist, die vorgegebene Schwelle überschreitet, zum Anpassen der Größe der evozierten Reaktion, die von dem zweiten Paar von Impulsen (308, 312) erzeugt worden ist, durch die Stärke der zugehörigen elektrischen Polarisation und Programmieren einer automatischen Festhaltefunktion mit der angepaßten evozierten Reaktion.
  9. System nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Mittel zur Abschaltung der automatischen Festhaltefunktion, die auf eine Feststellung reagieren, dass die Größen der elektrischen Polarisation, die mittels des ersten Paares (300, 304) und des zweiten Paares (308, 312) von Pulsen gemessen wurden, beide die vorgegebene Schwelle (306) überschreiten.
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