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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf programmierbare Herzstimulationsvorrichtungen. Insbesondere
ist die vorliegende Erfindung auf eine implantierbare Stimulationsvorrichtung
gerichtet, die in der Lage ist, automatisch die Einstellungen der Empfindlichkeit
und des Leerintervalls in einer Weise einzustellen, dass die Häufigkeit
der Konkurrenz ventrikulärer
Stimulation mit natürlichen,
ventrikulären Depolisationen
auf ein Minimum herabgesetzt wird. Speziell bietet die vorliegende
Herzstimulationsvorrichtung verschiedene automatische Einfangmerkmale
und gestattet ferner eine automatische Einstellung der atrialen
Empfindlichkeit, eine automatische Einstellung der ventrikulären Empfindlichkeit,
eine automatische Betriebsartenumschaltung, eine automatische Einstellung
der Basisrate und eine automatische Einstellung des HV-Intervalls.
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In
einem normalen, menschlichen Herzen bildet der Sinus Nuden, der
im allgemeinen nahe bei dem Übergang
der Superiorvenakava zu dem rechten Atrium liegt, die primäre, natürliche,
den Schrittmacher auslösende,
rhythmische, elektrische Anregung der Herzkammern. Der Herzimpuls,
der von den Sinusnuden ausgeht, wird an die zwei atrialen Kammern übertragen,
wodurch eine Depolarisation, die als P-Welle bekannt ist, und die
resultierenden Kontraktionen der atrialen Kammern verursacht wird. Der
Anregungspuls wird ferner zu und durch die Ventrikel hindurch über den
Atrioventrikulären
(A-V)-Nuden und
ein ventrikuläres
Leitungssystem übertragen,
wodurch eine Depolarisation, die als R-Welle bekannt ist, und die
resultierenden Kontraktionen der ventrikulären Kammer verursacht werden.
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Eine
Unterbrechung dieses natürlichen
Stimulations- und Leitungssystems als ein Resultat der Alterung
oder von Krankheit kann durch künstliche Herzstimulation
erfolgreich behandelt werden, indem implantierbare Herzstimulationsvorrichtungen
einschließlich
Herzschrittmacher und implantierbarer Defibrillatoren verwendet
werden, die rhythmische, elektrische Pulse oder Anti-Arrhythmie-Therapien
an das Herz mit einer gewünschten
Energie und Rate liefern. Eine Herzstimulationsvorrichtung ist elektrisch
mit dem Herzen durch eine oder mehrere Leitungen gekoppelt, die
eine oder mehrere Elektroden in Kontakt mit dem Herzmuskelgewebe
(Myokardium) besitzen.
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Die
Stimulation kann an die atrialen und/oder ventrikulären Herzkammern
je nach der Lage und der Schwere der Leitungsunregelmäßigkeit
abgegeben werden. Bei Zweikammer-Schrittmachern vom Bedarfstyp,
die gewöhnlich
als DDD-Schrittmacher bezeichnet werden, umfasst ein atrialer Kanal
und ein ventrikularer Kanal jeweils einen Sensorverstärker, um
die Herzaktivität
in der entsprechenden Kammer zu detektieren, und eine Ausgangsschaltung,
um Stimulationspulse an die entsprechende Kammer abzugeben. Wenn
der atriale Kanal ein intrinsisches, atriales Depolarisationssignal
(eine P-Welle) detektiert, wird ein Stimulationspuls abgegeben,
um das Atrium zu depolarisieren und eine Kontraktion zu bewirken. In
Folge von entweder einer detektierten P-Welle oder eines atrialen
Stimulationspulses versucht der ventrikuläre Kanal, ein Depolarisationssignal
in dem Ventrikel zu detektieren, das als R-Welle bekannt ist. Wenn
keine R-Welle innerhalb eines definierten atrial-ventrikulären Intervalls
(AV-Intervall oder -Verzögerung)
detektiert wird, wird ein Stimulationspuls an das Ventrikel abgegeben,
um eine ventrikuläre
Kontraktion zu bewirken. Auf diese Weise wird eine synchrone, atrial-ventrikuläre Betriebsweise
aufrecht erhalten, indem die Abgabe des ventrikulären Ausgangs
in Antwort auf ein abgetastetes oder stimuliertes, atriales Ereignis
koordiniert wird.
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Ein
Stimulationspuls, der an das Myokardium abgegeben wird, muss eine
genügende
Energie haben, um das Gewebe zu depolarisieren, wodurch eine Kontraktion
verursacht wird, ein Zustand, der gewöhnlich als „Einfang" bekannt ist. Bei früheren Schrittmachern wurde
ein festgelegter Hochenergie-Stimulationspuls
abgegeben, um den Einfang sicherzustellen. Während dieser Ansatz unkompliziert ist,
verbraucht er schnell die Energie der Batterie und kann zu einem
Unwohlsein des Patienten führen,
aufgrund der übermäßigen Stimulation
von umgebendem Muskelgewebe.
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Der
Einfang-„Schwellenwert" ist als die niedrigste
Stimulationspulsenergie definiert, bei der ein zuverlässiger Einfang
auftritt. Durch Stimulation der Herzkammern bei oder gerade oberhalb
des -Schwellwertes wird eine komfortable und wirksame Herzstimulation
ohne eine unnötige
Verminderung der Batterieenergie bereitgestellt. Der Schwellenwert ist
jedoch extrem variabel von Patient zu Patient aufgrund von Variationen
in den verwendeten Elektrodensystemen und der Positionierung der
Elektroden. Zusätzlich
gibt es physiologische und anatomische Variationen des Herzen selbst
und so weiter. Des weiteren variiert der Schwellenwert über die
Zeit innerhalb eines Patienten, wenn beispielsweise eine Faser-Einkapselung
der Elektroden während
der ersten paar Wochen nach dem chirurgischen Eingriff auftritt.
Schwankungen können
selbst im Laufe eines Tages oder bei Änderungen in der medizinischen Therapie
oder des Krankheitszustandes auftreten.
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Folglich
wurden Techniken, um die Herzaktivität nach der Abgabe eines Stimulationspulses
zu überwachen,
in modernen Schrittmachern vorgesehen, um zu verifizieren, dass
ein Einfang tatsächlich statt gefunden
hat. Typischerweise werden die Signale des internen, myokardialen
Elektrogramms (EGM) die auf den Herzsensorelektroden empfangen werden,
gemessen und verarbeitet in einer Weise, dass die Detektion einer „hervorgerufenen
Antwort" nach der
Abgabe eines Stimulationspulses möglich ist. Wenn durch solche „Einfang-Verifikations"-Algorithmen ein
Verlust des Einfangs detektiert wird, d. h. wenn keine hervorgerufene
Antwort detektiert wird, kann sofort ein Sicherheitspuls hoher Energie,
der einen Einfang sicherstellt, abgegeben werden, um einen verpassten
Herzschlag zu verhindern. Danach führt die Herzstimulationsvorrichtung
automatisch einen Schwellenwerttest durch, um den Einfang-Schwellenwert erneut
zu bestimmen und die Stimulationspulsenergie automatisch so einzustellen, dass
sie gerade oberhalb des Schwellenwertes ist. Dieser Ansatz, der
als „automatischer
Einfang" bezeichnet
wird, verbessert die Wirkungsweise der Herzstimulationsvorrichtung
in wenigstens zweierlei Weise:
- 1) Durch Verifizierung,
dass der Stimulationspuls, der an das Herz des Patienten abgegeben
wird, effektiv war; und
- 2) durch eine große
Erhöhung
der Langlebigkeit der Batterie der Vorrichtung, indem die Energie, die
zur Erzeugung der Stimulationspulse verwendet wird, sparsam eingesetzt
wird.
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In
Zweikammer-Stimulationsvorrichtungen ist daher die genaue Abtastung
sowohl der hervorgerufenen Antworten als auch der intrinsischen
Ablenkung der natürlicherweise
auftretenden Herzereignisse, die auch als „intrinsische" Ereignisse werden,
entscheidend, um eine synchrone atrial-ventrikuläre Betriebsweise zu erreichen.
Manches Mal können
jedoch Stimulationspulse, die beispielsweise durch den atrialen
Kanal des Schrittmachers erzeugt werden, von der Sensorschaltung
des ventrikulären
Kanals detektiert und fehlerhafterweise als natürlich auftretendes, ventrikuläres Ereignis
identifiziert werden. Dieses Phänomen
wird gewöhnlich
als „Übersprechen" bezeichnet. Ein
atrialer Stimulationspuls, der fälschlicherweise
durch den ventrikulären
Kanal detektiert wird, bewirkt, dass ein ventrikulärer Stimulationsausgang
unterbunden wird, wenn tatsächlich eine
Stimulation erforderlich ist, was in einem „verpassten Schlag" oder einer Asystole,
einer unerwünschten
Situation, resultiert.
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Ein üblicher
Ansatz, um Übersprechen
zu verhindern, ist es, ein „Austastintervall" an der Sensorschaltung
des Kanals anzuwenden, in dem ein Übersprechen vorauszusehen ist.
Beispielsweise wird während
des Anlegens eines atrialen Stimulationspulses und während einer
kurzen Zeit danach die ventrikuläre
Sensorschaltung abgetrennt, um die Detektion des atrialen Stimulationspulses
und des dazuge hörigen
Dachpotential-Signals zu verhindern.
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Das
Austastintervall wird vorzugsweise so kurz wie möglich gehalten, um eine ungenügende Erfassung
der natürlichen
Herzereignisse zu verhindern, jedoch lange genug, um ein Übersprechen
zu verhindern. Eine ungenügende
Abtastung eines natürlich
auftretenden Herzereignisses kann den Schrittmacher dazu veranlassen,
eine falsche Stimulation an das Herz anzulegen. Wenn der Schrittmacher
beispielsweise eine spät
zyklische, ventrikuläre Depolarisation
nicht detektiert, weil eine intrinsische Auslenkung des EGM während des
ventrikulären Austastintervalls
auftrat, wird ein unnötiger
Stimulationspuls an das Ventrikel abgegeben. Dieser Stimulationspuls
kann möglicherweise
nicht zu einem Einfang des Herzens führen, weil hier während der
physiologischen Refrakterperiode, die der natürlichen Depolarisation folgt,
abgegeben wird.
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Der
Verlust des Einfangs ruft das Merkmal des automatischen Einfangs
auf, was bewirkt, dass ein Unterstützungspuls hoher Energie abgeliefert wird.
Dieser Unterstützungspuls
kann gleichzeitig mit der Repolarisationsphase der Myokardiums abgegeben
werden, die durch den D-Wellenabschnitt des ECG-Signals dargestellt
wird. Die Abgabe eines Stimulationspulses hoher Energie, der mit
Sicherheit das Herz einfängt,
während
der T-Welle kann eine potentiell lebensbedrohende, ventrikulare
Tachikardie in einem Patienten hervorrufen, der zu Herzarrhythmien
neigt. Somit kann das Merkmal des automatischen Einfangs, das als
Sicherheitsmerkmal gedacht ist, den entgegengesetzten Effekt selbst
während
der normalen Arbeitsweise der Stimulationsvorrichtung haben. Es
ist daher außerordentlich
wichtig, die Konkurrenz zwischen der ventrikulären Stimulation und der intrinsischen,
ventrikulären
Aktivität
aufgrund einer ventrikulären,
zu geringen Abtastung während
der Austastperiode, was gerade beschrieben wurde, vom Minimum herabzusetzen,
Ein Ansatz, um die T-Wellen-Stimulation zu vermeiden, die als ein
Resultat einer ventrikulären
Fusion oder Pseudofusion auftreten könnte, die von dem Algorithmus
für den
automatischen Einfang als einmaliger Einfang interpretiert werden
kann und die dann in der Abgabe eines Unterstützungspulses hoher Energie führt, ist
es, das AV-Intervall auf dem nächsten
Zyklus auszudehnen. Wenn der angenommene Verlust des Einfangs tatsächlich aufgrund
einer Verschmelzung mit einer intakten, nodalen AV-Leitung beruht hat, wird
der natürliche,
ventrikuläre
Komplex abgetastet und er wird den nachfolgenden, ventrikulären Ausgang
unterbinden.
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Dieser
Ansatz löst
jedoch nicht das Problem der zu geringen ventrikulären Abtastung
während
der Austastperiode bei ventrikulären
Depolarisationen.
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Ein
Verfahren, um die Austastperiode auf ein Minimum herabzusetzen,
um die zu geringe Abtastung während
der Austastperiode zu vermeiden, während dennoch ein Übersprechen
verhindert wird, umfasst eine Gesamt-Austastperiode, die eine absolute
Austastperiode und eine relative Austastperiode umfasst. Das absolute
Austastintervall kann sehr kurz gehalten werden, um die Abtastung
von Nachpotential-Signalen zu verhindern, die mit einem atrialen
Stimulationspuls zusammenhängen.
Die absolute Austastperiode wird von einer relativen Austastperiode
gefolgt, während
der vermutet wird, dass jegliche abgetasteten Ereignisse Resteffekte
von Übersprechen
sind. Wenn kein Ereignis während
der relativen Refrakterperiode detektiert wird, wird die Austastperiode
beendet. Die Detektion eines Ereignisses während der relativen Austastperiode
startet daher erneut eine zweite Austastperiode, bis das Übersprechsignal
beendet ist. Dieser Ansatz setzt die ventrikuläre Austastperiode bei Fehlen
von Übersprechen
effektiv auf ein Minimum herab, während das Auftreten von Übersprechen
dennoch verhindert wird, wenn ein Restsignal auf dem ventrikulären Kanal
detektiert werden kann.
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Die
Situation einer echten, intrinsischen Ablenkung, die mit einer natürlichen
Herzdepolarisation zusammhängt,
die während
der absoluten Austastperiode auftritt und nicht detektiert wird,
wurde daher nicht vollständig
angesprochen. Was erforderlich ist, ist ein Verfahren, um festzustellen,
ob ein Verlust eines Einfang-Ereignisses tatsächlich das Resultat einer zu
geringen, ventrikulären
Abtastung während der
Austastperiode ist. Die zu niedrige ventrikuläre Abtastung während der
Austastperiode kann durch die Abgabe eines ventrikulären Ausgangs
zu einem Zeitpunkt verursacht sein, wenn ein Einfang nicht möglich ist,
was in einem Verlust des Einfangs resultiert und in der nachfolgenden
Abgabe eines Unterstützungspulses,
der wirksam sein kann, da er später in
dem Zyklus abgegeben wird. Wenn der Verdacht auf eine zu niedrige,
ventrikuläre
Abtastung während der
Austastperiode besteht, ist ein Verfahren erwünscht, um die Betriebsparameter
der Stimulationsvorrichtung einzustellen, um das Auftreten einer
zu niedrigen, ventrikulären
Abtastung während
der Austastperiode auf ein Minimum herabzusetzen. Auf diese Weise
wird die Möglichkeit,
eine lebensbedrohende Tachikardie durch eine unnötige Stimulation einer T-Welle
reduziert.
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Die
Erfindung ist so, wie es in dem beigefügten Anspruchssatz definiert
ist.
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Die
vorliegende spricht die vorstehenden Probleme dadurch an, dass eine
implantierbare Herzstimulationsvorrichtung bereitgestellt wird,
die in der Lage ist, die Empfindlichkeit und die Austastintervalleinstellungen
automatisch in einer Weise einzustellen, dass die Frequenz der Konkurrenz
zwischen ventrikulärer
Stimulation und natürlichen,
ventrikulären
Depolarisationen auf ein Minimum herabgesetzt wird. Die Herzstimulationsvorrichtung
bietet verschiedene automatische Einfang-Merkmale, beispielsweise:
Eine
automatische Detektion des Einfangs oder des Verlust eines Einfangs
auf den primären
Puls, wodurch der Verlust an Herzratenunterstützung durch Abgabe eines Unterstützungspulses
mit erheblich höherer
Ausgangsleistung verhindert wird, die automatische Stimmung des
Einfang-Schwellenwertes und
eine automatische Einstellung der Stimulationspulsenergie. Sie gestattet
ferner eine automatische Einstellung der atrialen Empfindlichkeit,
eine automatische Einstellung der ventrikulären Empfindlichkeit, eine automatische
Umschaltung der Betriebsweise, eine automatische Einstellung der
Basisrate und eine automatische Einstellung des HV-Intervalls.
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Die
Arbeitsweise der Vorrichtung kann ferner dadurch verbessert werden,
dass der automatische Betrieb der Vorrichtung bei der Interpretation
ihrer eigenen Funktion erhöht
und die Betriebsparameter in geeigneter Weise eingestellt werden.
Die Erhöhung der
automatischen Betriebsweisen kann die Notwendigkeit für außerplanmäßige Besuche
in der Praxis eines Mediziners reduzieren, und sie können das
Erfordernis für
hohe Fertigkeiten bei der Interpretation eines medizinischen Personals
bei der Interpretation der Herzstimulations-Systemfunktionen reduzieren.
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Ein
anderes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es, zwischen dem
ventrikulären
Verlust an Einfangereignissen als eine Folge eines funktionalen Verlusts
eines Einfangs, der mit einer echten, atrialen Unterabtastung zusammenhängt, einer
echten ventrikulären
Unterabtastung, einer ventrikulären
Austastperioden-Unterabtastung und einem tatsächlichen Verlust eines Einfangs
aufgrund einer -Stimulation unterhalb des Schwellenwertes zu unterscheiden.
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Ein
noch weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es, die Betriebsparameter
der Vorrichtung automatisch einzustellen, um eine identifizierte Ursache
für den
Verlust des Einfangs zu erleichtern.
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Die
vorstehenden und anderen Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
dadurch realisiert, dass
eine implantierbare Herzstimulationsvorrichtung
bereitgestellt wird, die mit der Fähigkeit für Herzdatenaquisition ausgestattet
ist. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Stimulationsvorrichtung umfasst ein Kontrollsystem, um den Betrieb
der Vorrichtung zu kontrollieren und um verschiedene Testalgorithmen
durchzuführen
einschließlich
der automatischen Einfang-Verifikation;
einen Detektionsalgorithmus
für die
ventrikuläre
Austastperiode;
einen Satz von Leitungen zum Empfang von Herzsignalen
und zum Abgeben atrialer und ventrikulärer Stimulationspulse;
einen
Satz von Sensorschaltungen, die aus Sensorverstärkern bestehen, um die Herzsignale
abzutasten und zu verstärken;
und
Pulsgeneratoren zur Erzeugung von atrialen und ventrikulären Stimulationspulsen.
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Zusätzlich umfasst
die Vorrichtung einen Speicher, um Betriebsparameter für das Kontrollsystem
zu speichern. Die Vorrichtung umfasst auch eine Telemetrieschaltung,
um mit externen Programmierern zu kommunizieren.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 ein
vereinfachtes Diagramm ist, das eine implantierbare Stimulationsvorrichtung
in elektrischer Kommunikation mit wenigstens drei Leitungen zeigt,
die in das Herz eines Patienten implantiert sind, um eine Fehlkammerstimulation
und Schock-Therapie abzugeben;
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2 ein
funktionales Blockdiagramm einer implantierbaren Fehlkammer-Stimulationsvorrichtung
ist, die die grundlegenden Elemente einer Stimulationsvorrichtung
zeigt, die eine Kardioversion, Defibrillation und eine Schrittmacherstimulation
in vier Kammern des Herzens liefern kann;
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3 ein
Flußdiagramm
ist, das einen Überblick über die
Arbeitsweise von einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt, um einen Detektionsalgorithmus
für eine
Austastperioden-Unterabtastung
zu ??;
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4 ein
Flußdiagramm
ist, das ein Detektionsverfahren für die Austastperioden-Unterabtastung
zeigt, das in einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung enthalten ist und das bei Patienten mit
einer intakten atrial-ventrikulären
Leitung durchzuführen
ist;
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5a und 5b ein
Flußdiagramm
darstellen, das eine Unterroutine für die Diagnose des Verlustes
des Einfangs zeigt, wie durch das Detektionsverfahren für die Austastperioden-Unterabtastung
von 4 aufgerufen wird; und
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6a und 6b ein
Flußdiagramm
darstellen, das ein Detektionsverfahren für die Austastperioden-Unterabtastung zeigt,
das in einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung enthalten ist, das bei Patienten mit
einem hohen oder vollständigen
atrial-ventrikulären
Leitungsblock durchzuführen
ist.
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In
der Beschreibung der Erfindung, die folgt, werden gleiche Zahlen
oder Bezugszeichen verwendet, um auf gleiche Teile oder Elemente
hinzuweisen.
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Wie
oben beschrieben wurde, ist die vorliegende Erfindung darauf gerichtet,
eine Vorrichtung bereitzustellen, um festzustellen, wenn der Verdacht besteht,
dass eine ventrikuläre
Austastperioden-Unterabtastung
durch einen ventrikulären
Verlust des Einfangs verursacht wird. Diese Vorrichtung führt auch
eine korrigierende Aktion durch, um die Wahrscheinlichkeit einer
ventrikulären
Austastperiode-Unterabtastung
zu reduzieren Die Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung sind
zur Verwendung in einem Zweikammer- oder Mehrkammer-Herzstimulationssystem
gedacht, das verschiedene Merkmale des automatischen Einfangs besitzt.
Ein Herzstimulationssystem, in dem die vorliegende Erfindung umgesetzt
wird, wird im Zusammenhang mit den 1 und 2 beschrieben.
Die Verfahren, die in der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, werden dann im Detail im Zusammenhang mit den 3–6b beschrieben.
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Wie
in 1 gezeigt ist, ist eine Stimulationsvorrichtung 10 in
elektrischer Kommunikation mit einem Patientenherz 12 über drei
Leitungen 20, 24 und 30, die geeignet
sind, um eine Vielkammerstimulations- und Schock-Therapie abzugeben.
Um atriale Herzsignale abzutasten und eine Stimulationstherapie
für die
rechte, atriale Kammer zu liefern, ist die Stimulationsvorrichtung 10 mit
einer implantierbaren Leitung 20 für das rechte Atrium gekoppelt,
die wenigstens eine atriale Spitzenelektrode 22 hat, die
typischerweise in den Fortsatz des rechten Atriums des Patienten
implantiert wird.
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Um
Herzsignale von dem linken Atrium und Ventrikel abzutasten und um
eine Stimulationstherapie für die
linke Kammer bereitzustellen, ist die Stimulationsvorrichtung 10 mit
einer „koronaren
Sinus"-Leitung 24 gekoppelt,
die ausgelegt ist, um in dem „Koronarsinusbereich" über den Koronarsinus anzuordnen
oder um eine distale Elektrode neben der Elektrode des linken Ventrikels
und/oder zusätzlichen
Elektroden neben dem linken Atrium zu positionieren. Wie er hier
verwendet wird, bezieht sich der Begriff „koronarer Sinusberich" auf Venenvaskulatur des
linken Ventrikels einschließlich
jeglichem Abschnitt des Koronarsinus, der großen Herzvene, der linken Wandvene,
der linken ventrikulären
posterioren Vene, der mittleren Herzvene und/oder der kleinen Herzvene
oder jeglicher anderen Herzvenen, die von dem Koronarsinus zugänglich sind.
Wie hier benutzt, bezieht sich der Koronarsinusbereich auf jegliche
Stelle innerhalb oder nahe bei dem linken Ventrikel, die entweder
eine endokardiale Leitung oder eine epikardiale Leitung zugänglich ist.
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Folglich
ist eine beispielhafte Koronarsinusleitung 24 so ausgelegt,
dass sie atriale und ventrikuläre
Herzsignale empfängt
und eine Stimulationstherapie an das linke Ventrikel unter Verwendung
von wenigstens einer Spitzenelektrode 26 für das linke Ventrikel,
eine Stimulationstherapie an das linke Atrium unter Verwendung von
wenigstens einer Ringelektrode 27 für das linke Atrium und eine
Schocktherapie unter Verwendung wenigstens einer Spulenelektrode 28 für das linke
Atrium abzugeben.
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Die
Stimulationsvorrichtung 10 ist auch in elektrischer Kommunikation
mit dem Patientenherzen 12 über eine implantierbare Leitung 30 für das rechte
Ventrikel gezeigt, die in diesem Ausführungsbeispiel eine Spitzenelektrode 32 für das rechte
Ventrikel, eine Ringelektrode 34 für das rechte Ventrikel, eine
Spulenelektrode 36 für
das rechte Ventrikel (RV) und eine SVC-Spulenelektrode 38 hat.
Typischerweise wird die rechte, ventrikuläre Leitung 30 transvenös in das
Herz 12 eingeführt,
um die rechte, ventrikuläre Spitzenelektrode 32 in
der Spitze des rechten Ventrikels anzuordnen, so dass die RV-Spulenelektrode in dem
rechten Ventrikel positioniert ist und die SVC-Spulenelektrode 38 in
der Superior Vena Cava positioniert ist. Entsprechend ist die rechte,
ventrikuläre
Leitung 30 in der Lage, Herzsignale zu empfangen und eine
Stimulation in Form einer Stimulations- und Schocktherapie an das
rechte Ventrikel abzugeben.
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Wie
in 2 gezeigt ist, ist ein vereinfachtes Blockdiagramm
für eine
implantierbare Fehlkammer-Stimulationsvorrichtung 10 gezeigt,
die in der Lage ist, sowohl schnelle als auch langsame Arrythmien
mit einer Stimulationstherapie, einschließlich Kardioversion, Defibrillation
und Schrittmacherstimulation, zu behandeln. Während eine spezielle Fehlkammervorrichtung
gezeigt ist, ist dies nur zum Zwecke der Darstellung, und ein Durchschnittsfachmann kann
leicht die geeignete Schaltung in jeder gewünschten Kombination duplizieren,
eliminieren oder abschalten, um eine Vorrichtung bereitzustellen,
die in der Lage ist, die entsprechende Kammer(n) mit Kardioversion,
Defibrillation und Schrittmacherstimulation zu behandeln.
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Das
Gehäuse 40 der
Stimulationsvorrichtung 10, die schematisch in 2 gezeigt
ist, wird oft als „Büchse", „Gehäuse" oder „Gehäuseelektrode" bezeichnet und kann
in programmierbarer Weise ausgewählt
werden, um als Rückführungselektrode
für alle „uniprolaren
Betriebsweisen" zu
wirken. Das Gehäuse 40 kann
ferner allein als Rückführungselektrode
oder in Kombination mit einer oder mehreren der Spulenelektroden 28, 36 und 48 für Schockzwecke verwendet
werden. Die Stimulationsvorrichtung 10 umfasst ferner eine
Anschlußeinrichtung
mit einer Vielzahl von Anschlüssen 42, 44, 46, 48, 52, 54, 56 und 58,
(die schematisch gezeigt sind und zweckmäßigerweise sind die Namen der
Elektroden, an die sie angeschlossen sind, neben den Anschlüssen gezeigt).
Um eine Abtastung und Stimulation des rechten Atriums zu erreichen,
umfasst die Anschlusseinrichtung als solches wenigstens einen Spitzenanschluss
(artip) 42 für das rechte Atrium, der zum
Anschluss an die atriale Spitzenelektrode 22 ausgelegt ist.
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Um
die Abtastung, Stimulation und Schockbehandlung der linken Kammer
zu erreichen, umfasst die Abschlusseinrichtung wenigstens einen
linken, ventrikulären
Spitzenanschluss (vltip) 44, einen linken atrialen Ringanschluss
(alRing) 46 und einen linken, atrialen Schockanschluss
(alSpule) 48, der zum Anschluss an die linke, ventrikuläre Ringelektrode 26,
die linke atriale Spitzenelektrode 27 bzw. die linke atriale
Spulenelektrode 28 ausgelegt ist.
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Um
die Abtastung, Stimulation und Schockbehandlung der rechten Kammer
zu unterstützen, weist
die Anschlusseinrichtung ferner einen rechten, ventrikulären Spitzenanschluss
(vrSpitze) 52, einen rechten, ventrikulären Ringanschluss (vrRing) 54,
einen rechten ventrikulären
Schockanschluss (rvSpule) 56 und einen SVC-Schockanschluss
(svcSpule) 58 auf, die zum Anschluss an die rechte, ventrikuläre Spitzenelektrode 32,
die rechte ventrikuläre
Ringelektrode 34, die RV-Spulenelektrode 36 bzw.
die SVC-Spulenelektrode 38 ausgelegt
sind.
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In
dem Kern der Stimulationsvorrichtung 10 ist ein programmierbarer
Mikrocontroller 60, der die verschiedenen Arten der Stimulationstherapie
steuert. Der Mikrocontroller 60 umfasst typischerweise
einen Mikroprozessor oder eine äquivalente
Steuerschaltung, die speziell zur Steuerung der Abgabe der Stimulationstherapie
ausgelegt ist, und er kann ferner RAM- oder ROM-Speicher, eine logische
und Zeitgeberschaltung, eine Statemachine-Schaltung und eine I/O-Schaltung
umfassen. Typischerweise umfasst der Mikrocontroller 60 die
Fähigkeit,
Eingangssignale (Daten) zu verarbeiten und zu überwachen unter der Steuerung
eines Programmcodes, der in einem designierten Block des Speichers
gespeichert ist. Jeder geeignete Mikrocontroller 60 kann verwendet
werden, der die hier beschriebenen Funktionen ausführt.
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Wie
in 2 gezeigt ist, erzeugen ein atrialer Pulsgenerator 70 und
ein ventrikulärer
Pulsgenerator 72 Schrittmacherstimulationspulse zur Abgabe
durch die rechte atriale Leitung 20, die rechte ventrikuläre Leitung 30 und/oder
die Koronarsinusleitung 24 über einen Elektrodenkonfigurationsschalter 74.
Es ist zu verstehen, dass, um eine Stimulationstherapie in jeder
der vier Kammern des Herzens bereitzustellen, die atrialen und ventrikulären Pulsgeneratoren 70 und 72 dedizierte,
unabhängige
Pulsgeneratoren, Pulsgeneratoren im Multiplexbetrieb oder gemeinsam
genutzte Pulsgeneratoren umfassen können. Die Pulsgeneratoren 70 und 72 werden
durch den Mikrocontroller 60 über geeignete Steuersignale 76 bzw.
78 gesteuert, um die Stimulationspulse zu trickern oder zu unterbinden.
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Der
Mikrocontroller 60 umfasst ferner eine Zeitgebersteuerschaltung 79,
die verwendet wird, um den Zeitablauf solcher Stimulationspulse
(bspw. die Stimulationsrate, die Atrioventrikuläre (AV) Verzögerung,
die atriale Zwischenleitungs-(a-a)-Verzögerung oder die ventrikuläre Zwischenleitungs-(v-v)-Verzögerung usw.)
und auch, um den Zeitablauf der Refrakterperioden, der Austastintervalle,
der Rauschdetektionsfenster, der Fenster für hervorgerufene Antworten,
der Alarmintervalle, des Zeitablaufes des Markierungskanals usw.
zu verfolgen.
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Der
Schalter 74 umfasst eine Vielzahl von Schaltern zum Verbinden
der gewünschten
Elektroden mit den geeigneten I/O-Schaltungen, wodurch eine vollständige Elektrodenprogrammierbarkeit
bereitgestellt wird. Entsprechend bestimmt der Schalter 74 in
Antwort auf ein Steuersignal 80 von dem Mikrocontroller 60 die
Polarität
der Stimulationspulse (bspw. Unipolar, Bipolar, Kreuzkammer usw.)
durch wahlweises Schließen
der geeigneten Kombination von Schaltern.
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Atriale
Sensorschaltungen 82 und ventrikuläre Sensorschaltungen 84 können ebenfalls
wahlweise mit der rechten atrialen Leitung 20, der Koronarsinusleitung 24 und
der rechten ventrikulären
Leitung 30 durch den Schalter 74 gekoppelt werden,
um die Anwesenheit der Herzaktivität in jeder der vier Kammern
des Herzens zu detektieren. Entsprechend können die atrialen (atr. Abtastung)
und ventrikulären (vtr.
Abtastung) Sensorschaltungen 82 und 84 indizierte
Sensorverstärker,
Verstärker
im Multiplexbetrieb oder gemeinsam genutzte Verstärker umfassen. Der
Schalter 74 bestimmt die „Abtastpolarität" des Herzsignals,
in dem die geeigneten Schalter selektiv geschlossen werden. Auf
diese Weise kann der Arzt die Abtastpolarität unabhängig von der Stimulationspolarität programmieren.
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Jede
Sensorschaltung 82 und 84 verwendet vorzugsweise
einen oder mehrere Präzisionsverstärker niedriger
Leistung mit einer programmierbaren Verstärkungsgrad- und/oder einer
automatischen Verstärkungsgrad-Steuerung,
Anpassfilterung und einer Schwellenwertdetektorschaltung, um die
interessierenden Herzsignale selektiv abzutasten. Die automatische
Verstärkungssteuerung
ermöglicht
es der Vorrichtung 10, effektiv mit dem schwierigen Problem der
Abtastung von Signalcharakteristiken niedriger Amplitude der atrialen
oder ventrikulären
Fibrillation fertig zu werden.
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Die
Ausgänge
der atrialen und ventrikulären Sensorschaltungen 82 und 84 werden
mit dem Mikrocontroller 60 verbunden, der seinerseits in
der Lage ist, die atrialen und ventrikulären Pulsgeneratoren 70 bzw. 72 je
nach Bedarf zu trickern oder zu sperren in Antwort auf die Abwesenheit
oder Anwesenheit von Herzaktivität
in den geeigneten Kammern des Herzens.
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Zur
Detektion von Arrhythmie verwendet die Vorrichtung 10 die
atrialen und ventrikulären
Sensorschaltungen 82 und 84, um Herzsignale abzutasten, um
festzustellen, ob ein Rhythmus physiologisch oder pathologisch ist.
Wie hier verwendet ist „Abtasten" reserviert für das Feststellen
eines elektrischen Signals und „Detektion" ist die Verarbeitung dieser abgetasteten
Signale und das Feststellen der Anwesenheit einer Arrhythmie. Die
Zeitgeberintervalle zwischen abgetasteten Ereignissen (bspw. P-Wellen, R-Wellen
und Depolarisationssignale, die mit einer Fibrillation zusammenhängen, die
gelegentlich als „F-Wellen" oder „FIB-Wellen" bezeichnet werden, werden
dann durch den Mikrocontroller 60 klassifiziert, indem
sie mit einer vordefinierten Wartezonengrenze (d. h. Radikadie,
normale, niedrige Rate VT, hohe Rate VT und Fibrillationsratenzonen)
und verschiedenen anderen Charakteristiken (bspw. plötzliches
Einsetzen, Stabilität,
physiologische Sensoren und Morphologie usw.) verglichen werden,
um den Typ der Behandlungstherapie, die erforderlich ist, festzustellen
(bspw. „Radikardie-Stimulation, Antitachikardie-Stimulation,
Gardioversionsschocks oder Defibrillationsschocks, die insgesamt
als ganzflächig gezählte Therapie" bezeichnet wird).
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Herzsignale
werden auch an die Eingänge eines
analog-digital-(a/d) Datenerfassungssystems 90 angelegt.
Das Datenerfassungssystem 90 ist konfiguriert, um intrakardiale
Elektrogrammsignale zu erfassen, die analogen Rohdaten in ein digitales
Signal umzusetzen und die digitalen Signale für die spätere Verarbeitung und/oder
elimethrische Übertragung
an eine externe Vorrichtung 102 zu speichern. Das Datenerfassungssystem 90 ist
mit der rechten atrialen Leitung 20, der Koronarsinusleitung 24 und
der rechten ventrikulären
Leitung 30 durch den Schalter 74 gekoppelt, um
Herzsignale zwischen einem beliebigen Paar von erwünschten
Elektroden abzutasten.
-
Vorteilhafterweise
kann das Datenerfassungssystem 90 mit dem Mikrocontroller
oder einer anderen Detektorschaltung gekoppelt sein, um eine hervorgerufene
Antwort von dem Herzen 12 in Antwort auf eine angelegte
Stimulation zu detektieren, um damit die Detektion eines „Einfangs" zu unterstützen. Ein
Einfang tritt auf, wenn eine elektrische Stimulation, die an das
Herz angelegt wird, eine ausreichende Energie hat, um das Herzgewebe
zu depolarisieren und dadurch zu verursachen, dass der Herzmuskel
kontrahiert. Der Mikrocontroller 60 detektiert ein Depolarisationssignal
während
eines Fensters nachfolgend auf einen Stimulationspuls, wobei das Vorhandensein
desselben anzeigt, dass ein Einfang stattgefunden hat.
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Der
Mikrocontroller 60 ermöglicht
die Einfang-Detektion, indem der ventrikuläre Pulsgenerator 72 getriggert
wird, um einen Stimulationspuls zu erzeugen, wodurch ein Fenster
für die
Einfang-Detektion unter Verwendung der Zeitgebersteuerschaltung 79 in
dem Mikrocontroller 60 gestartet und das Datenerfassungssystem 90 über ein
Steuersignal 92 aufgesteuert wird, um das Herzsignal, das
in das Fenster für
die Einfang-Detektion fällt,
zu messen und um auf der Basis der Signalamplitude oder eines anderen
Merkmals der Signalcharakteristik einer hervorgerufenen Antwort
zu bestimmen, ob ein Einfang stattgefunden hat.
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Die
Einfang-Detektion kann auf der Basis von Schlag zu Schlag oder auf
einer Stichprobenbasis stattfinden. Zusätzlich wird das Aufsuchen eines Einfangs-Schwellenwertes
automatisch auf einer periodischen Basis, bspw. alle 8 Stunden,
durchgeführt. Ein
Einfang-Schwellenwerttest kann auch immer dann durchgeführt werden,
wenn eine Einfang-Verifikationsroutine einen Einfang nachfolgend
auf einen Stimulationspuls verifiziert. Ein Aufsuchen eines Einfang-Schwellenwertes
würde an
einem gewünschten Startpunkt
(entweder auf einem hohen Energieniveau oder auf einem Niveau, an
dem der Einfang egenwärtig
auftritt) beginnen und das Energieniveau vermindern bis der Einfang
verloren geht. Das System beginnt dann, den Ausgang in kleineren
Schritten als die, die zum Herabsetzen des Ausgangs verwendet wurden,
zu erhöhen.
Der niedrigste Wert, an dem der Einfang verwirklicht wird, ist als
Einfang-Schwellenwert bekannt. Danach wird die Stimulationsenergie
gleich dem Schwellenwert plus einer definierten Spannung eingestellt.
Dies ist als Arbeitstoleranz bekannt.
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Der
Mikrocontroller 60 ist ferner mit einem Speicher 94 durch
einen geeigneten Daten-/Adress-Bus 96 gekoppelt, indem
programmierbare von dem Mikrocontroller 60 verwendete Betriebsparameter
gespeichert und, wenn erforderlich, modifiziert werden, um den Betrieb
der Stimulationsvorrichtung 10 auf den Kunden abzustimmen,
um die Bedürfnisse
eines speziellen Patienten zu erfüllen. Diese Betriebsparameter
definieren bspw. die Stimulationspulsamplitude, die Pulsdauer, die
Elektrodenpolarität,
die Rate, die Empfindlichkeit, automatische Merkmale, Arrhythmiedetektionskriterien
und Amplitude, Wellenform und Vektor von jedem Schockpuls, der an
das Patientenherz 12 im Rahmen jeder entsprechenden Behandlungstherapie
abgegeben werden soll.
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Die
Betriebsparameter der implantierbaren Vorrichtung 10 können nicht-invasiv
in dem Speicher 94 durch eine Telemetrieschaltung 100 programmiert werden,
die in telemetrischer Kommunikation mit der externen Vorrichtung 102,
bspw. einem Programmierer, einem über das Telefonnetz arbeitenden
Transiver oder einem Diagnosesystemanalysator, ist. Die Telemetrieschaltung 100 wird
durch den Mikrocontroller durch ein Steuersignal 106 aktiviert.
Die Telemetrieschaltung 100 gestattet in vorteilhafter
Weise, das intrakardiale Elektrogramme und Statusinformationen,
die sich auf die Arbeitsweise der Vorrichtung 10 (wie sie
in dem Mikrocontroller 60 oder dem Speicher 94 enthalten
ist) an die externe Vorrichtung 102 durch eine etablierte
Kommunikationsverbindung 104 gesendet wird.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst
die Stimulationsvorrichtung 10 ferner einen physiologischen
Sensor 108, der gewöhnlich
als „Raten-ansprechender" Sensor bezeichnet
wird, weil er typischerweise verwendet wird, um die Schrittmacherstimulationsrate
entsprechend dem Trainingszustand des Patienten einzustellen. Der
physiologische Sensor 108 kann jedoch ferner dazu verwendet
werden, Änderungen
in der Herzausgangsleistung, Änderungen
in dem physiologischen Zustand des Herzens oder Tageszeit abhängige Änderungen
in der Aktivität
(bspw. das Detektieren von Schlaf- und Wachzuständen) verwendet werden. Entsprechend antwortet
der Mikrocontroller 60 durch Einstellen der verschiedenen
Schrittmacherparameter (bspw. Rate, AV-Verzögerung, V-V-Verzögerung usw.),
mit denen die atrialen und ventrikulären Pulsgeneratoren 70 und 72 Stimulationspulse
eizeugen.
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Die
Stimulationsvorrichtung umfasst zusätzlich eine Batterie 110,
die den Betriebsstrom an alle Schaltungen, die in 2 gezeigt
sind, liefert. Bei der Stimulationsvorrichtung 10, die
eine Schocktherapie verwendet, muss die Batterie 110 in
der Lage sein, während
langer Zeitperioden bei geringem Stromverbrauch zu arbeiten, und
dann muss sie in der Lage sein, Pulse mit hohem Strom (zur Aufladung
eines Kondensators) zu liefern, wenn der Patient einen Schockpuls
benötigt.
-
Wie
ferner in 2 gezeigt ist, umfasst die Vorrichtung
eine Impedanz-Messschaltung 112, die durch den Mikrocontroller 60 über ein
Steuersignal 114 aufgeschaltet wird.
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In
dem Fall, wo die Stimulationsvorrichtung 10 dafür bestimmt
ist, als implantierbare Kardioversions/Defibrillator-(ICD)-Vorrichtung
zu arbeiten, muss sie das Auftreten einer Arrhythmie detektieren
und automatisch eine geeignete Elektroschocktherapie an das Herz
anwenden, die darauf gerichtet ist, die detektierte Arrhythmie zu
beenden. Zu diesem Zweck braucht der Mikrocontroller 60 ferner
eine Schockschaltung 116 über ein Steuersignal 118.
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Die
Schockschaltung 116 erzeugt Schockpulse mit niedriger (bis
zu 0,5 Jule), moderater (0,5–10
Jule) oder hoher Energie (11–40
Jule) unter der Kontrolle des Mikrocontrollers 60. Solche Schockpulse
werden an das Patientenherz 12 durch wenigstens zwei Schockelektroden
angelegt, die wie in diesem Ausführungsbeispiel
gezeigt ist, aus der linken, atrialen Spulenelektrode 28,
der EV-Spulenelektrode 36 und/oder der SVC-Spulenelektrode 38 ausgewählt werden.
Wie oben bemerkt wurde, kann das Gehäuse 40 als eine aktive
Elektrode in Kombination mit der EV-Elektrode 36 oder als
Teil eines aufgeteilten, elektrischen Vektors unter Verwendung der SVC-Spulenelektrode 38 oder
der linken, atrialen Spulenelektrode 28 (d. h. unter Verwendung
der RV-Elektrode als gemeinsame Elektrode) arbeiten.
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Man
geht allgemein davon aus, dass Kardioversionsschocks ein niedriges
bis moderates Energieniveau (um den von dem Patienten gefühlten Schmerz
auf ein Minimum herabzusetzen) haben und/oder mit einer R-Welle
synchronisiert sind und/oder sich auf die Behandlung einer Tachykardie beziehen.
Defibrillationsschocks haben allgemein ein moderates bis hohes Energieniveau
(d. h. entsprechend Schwellenwerten im Bereich von 5–40 Jule), sie
werden asynchron abgegeben (da R-Wellen zu wenig organisiert sein
können)
und sie beziehen sich exklusiv auf die Behandlung der Fibrillation.
Entspre chend ist der Mikrocontroller 60 in der Lage, die
synchrone oder asynchrone Abgabe von Schockpulsen zu steuern.
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In 3 ist
ein Flußdiagramm
gezeigt, das einen Überblick über den
Betrieb und die neuartigen Merkmale zeigt, die in einem Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung 10 verwirklicht sind. In diesem Flußdiagramm
und in den anderen Flußdiagrammen,
die hier beschrieben sind, sind die verschiedenen algorithmischen
Schritte in einzelnen „Blöcken" zusammengefasst.
Solche Blöcke
beschreiben spezifische Aktionen oder Entscheidungen, die gemacht
oder ausgeführt
werden müssen,
während
der Algorithmus fortschreitet. Wenn ein Mikrocontroller (oder ein Äquivalent
dazu) verwendet wird, liefern die hier gegebenen Flußdiagramme
die Basis für „ein Steuerprogramm", das von solch einem
Mikrocontroller (oder einem Äquivalent)
verwendet werden kann, um die gewünschte Kontrolle der Stimulationsvorrichtung
zu verwirklichen. Der Durchschnittsfachmann kann leicht solch ein
Steuerprogramm auf der Basis der Flußdiagramme oder anderer, hier
gegebener Beschreibungen schreiben.
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In 3 sind
drei Betriebsweisen der Stimulationsvorrichtung 10 gezeigt:
Eine
normale Betriebsweise 300, eine Betriebsweise 320 mit
automatischem Einfang und eine Detektionsbetriebsweise 400 mit
Austastperioden-Unterabtastung. Die normale Betriebsweise 300 stellt
die normale Abtast- und Stimulationsbetriebsweisen der Vorrichtung 10 entsprechend
den programmierten Betriebsparametern dar. Die Betriebsweise 320 mit
automatischem Einfang umfasst eine Einfang-Verifikation, eine Schwellenwerttestung
und eine automatische Einstellung der Stimulationsenergieroutinen, die
normalerweise in einem Merkmal des automatischen Einfangs enthalten
sind.
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Die
Detektionsbetriebsweise 400 für Austastperioden-Unterabtastung
stellt ein neuartiges Merkmal dar, das durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt
wird und das in größerem Detail
im Zusammenhang mit den 4 und 5 beschrieben
wird. Die Beziehungen zwischen den drei Betriebsweisen, wie sie
in 3 gezeigt sind, werden nun erläutert.
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Während der
normalen Betriebsweise 300 hält der Mikrocontroller 60 der
Vorrichtung 10 kontinuierlich den Herzrhythmus an dem Schritt 305 fest. Der
Rhythmus kann entsprechend klassifiziert werden, ob das Atrium abgetastet
oder stimuliert wird und ob das Ventrikel abgetastet oder stimuliert
wird. Ein „P" bezeichnet die atriale
Abtastung der P-Welle, während
ein „A" die atriale Stimulation
bezeichnet. Ähnli cherweise
bezeichnet „R" eine ventrikuläre Abtastung
und „V" bezeichnet eine
vertrikuläre
Stimulation. Somit kann der dominierende Herzrhythmus als „PR-Rhythmus", als „AR-Rhythmus", als „PV-Rhythmus" oder als „AV-Rhythmus" beschrieben werden.
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Wenn
an dem Entscheidungsschritt 310 festgestellt wird, dass
der Rhythmus einer der ventrikulären
Stimulation, d. h. ein AV- oder PV-Rhythmus, ist, wird an dem Entscheidungsschritt 315 die
Arbeitsweise 320 für
automatischen Einfang aufgerufen, um festzustellen, ob nachfolgend
auf einen ventrikulären Stimulationspuls
ein ventrikulärer
Einfang aufgetreten ist. Solange der ventrikuläre Einfang aufrecht erhalten
wird, kehrt die Vorrichtung 10 zu der Betriebsweise 300 zurück.
-
Wenn
jedoch ein ventrikulärer
Einfang an dem Entscheidungsschritt 315 nicht verifiziert
wird, geht die Betriebsweise 320 für automatischen Einfang weiter.
An dem Schritt 325 wird ein Unterstützungs-Stimulationspuls hoher Energie abgegeben, um
die gewünschte
Herzrate aufrecht zu erhalten. Bei einem ersten Verlust der Einfang-Detektion
besteht an dem Entscheidungsschritt 335 der Verdacht einer
Fusion. Fusion ist definiert als die Abgabe eines Stimulationspulses
gleichzeitig mit einer natürlichen Herzdepolarisation.
Das resultierende, intrakardiale Signal ist in typischer Weise verzerrt
und kann nicht als Einfang detektiert werden.
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Wenn
die IGM-Auslenkung nicht detektiert wird, bestimmt die Betriebsweise 320 für den automatischen
Einfang, dass ein Verlust des Einfangs stattgefunden hat, und sie
gibt einen Unterstützungs-Stimulationspuls
ab. Es sollte klar sein, dass andere Fusions-Detektionsverfahren
alternativ verwendet werden können.
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Wenn
dieser erste Verlust der Einfang-Detektion ein zufälliges Fusionsereignis
ist, wird eine Korrekturaktion an dem Schritt 340 vorgenommen, um
die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass eine Fusion erneut auftritt.
Eine beispielhafte Korrekturaktion umfasst bspw. das Aussieden der
Verzögerung zwischen
einem atrial abgetasteten Ereignis (P) oder einem atrial stimulierten
Ereignis (a) und die Abgabe einer ventrikulären Stimulation (V). Somit
werden an dem Schritt 340 die AV-Verzögerungs- und PV-Verzögerungs-Einstellungen
ausgedehnt, um für
das Auftreten der natürlichen
Depolarisation mehr Zeit zu lassen, bevor eine ventrikuläre Stimulation
abgegeben wird. Die Vorrichtung 10 kehrt dann zu der normalen
Betriebsweise 300 zurück
(Schritt 305).
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Wenn
jedoch gefunden wird, dass der ventrikuläre Verlust am Einfang erneut
auftritt, jedoch nicht mit einer vorgegebenen Anzahl von aufeinanderfolgenden
Stimulationszyklen, bspw. 3–5
Zyklen, aufgetreten ist, wie an dem Entscheidungsschritt 345 festgestellt
wird, geht die Betriebsweise 320 für automatischen Einfang damit
weiter, dass eine Schwellenwertermittlung an dem Schritt 350 durchgeführt wird. Die
ventrikuläre
Stimulationsenergie wird automatisch an dem Schritt 355 eingestellt.
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Wenn
der Verlust des Einfangs während
einer vorgegebenen Anzahl aufeinanderfolgender Zyklen weitergeht,
wie an dem Entscheidungsschritt 345 festgestellt wird,
tritt eine stabile atriale Abtastung nicht auf, wie an dem Entscheidungsschritt 347 festgestellt
wird, dann der wiederholte Verlust des Einfangs mit der ventrikulären Austastperioden-Unterabtastung
in Verbindung gebracht werden. Der Entscheidungsalgorithmus für die ventrikuläre Abtastperioden-Unterabtastung
wird daher an dem Schritt 400 aufgerufen.
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Wenn
jedoch eine stabile, atriale Abtastung auftritt, die an dem Entscheidungsschritt 347 festgestellt
wird, dann die Betriebsweise 320 für den automatischen Einfang
dadurch weitergehen, dass ein weitere Schwellenwerttest durchgeführt und
die ventrikuläre
Stimulationspulsenergie, wenn erforderlich, an den Schritten 350 und 355 automatisch
eingestellt wird. Während
der atrialen Abtastung wird keine ventrikuläre Austastperiode erzeugt,
so dass es keine Notwendigkeit gibt, mit der Detektionsbetriebsweise 400 für die ventrikuläre Austastperioden-Unterabtastung
fortzufahren.
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Um
die in 3 gezeigten Betriebsweisen zusammenzufassen, so
wird bei einem anfänglichen, ventrikulären Verlust
der Einfangdetektion eine Dacheinstellung durchgeführt, um
eine Fusion in dem Fall zu vermeiden, dass der detektierte Verlust des
Einfangs tatsächlich
eine verpasste Detektion aufgrund der Fusion war. Wenn eine nachfolgende Detektion
eines ventrikulären
Verlusts des Einfangs gemacht wird, wird eine Schwellenwertsuche
durchgeführt,
falls der detektierte Verlust des Einfangs ein wahrer Verlust des
Einfangs aufgrund eines tatsächlichen
Anstiegs in dem Schwellenwert war. Wenn der ventrikuläre Verlust
des Einfangs über
eine vordefinierte Anzahl von nachfolgenden Zyklen hinweg andauernd
und wenn der dominante Rhythmus eine atriale Stimulation ist, wird
die Detektionsbetriebsweise 400 für die Austastperioden-Unterabtastung
aufgerufen, um festzustellen, ob der andauernde Verlust des Einfangs
auf der ventrikulären
Austastperioden-Unterabtastung.
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Die
Details der Detektionsbetriebsweise (oder des Verfahrens) 400 für die Austastperioden- Unterabtastung werden
nun im Zusammenhang mit 4 beschrieben. Als erstes stellt
die Detektionsbetriebsweise 400 für die Austastperioden-Unterabtastung
sicher, dass eine geeignete, atriale Abtastung aufgebaut wird. Während des
Normalbetriebs der Vorrichtung 10 wird, wenn eine atriale
Abtastung fehlt, so dass ein atrialer Ausgangspuls bei jedem Herzzyklus
abgegeben wird, die ventrikuläre
Austastperiode bei jedem Herzzyklus getriggert.
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Diese
ventrikuläre
Austastung kann bewirken, dass der ventrikuläre Kanal für die natürliche Depolarisation „blind" wird, die in der
Austastperiode auftritt. Dieses Phänomen wurde als „ventrikuläre Austastperioden-Unterabtastung" beschrieben und sie
wird auch als „funktionale
Unterabtastung" bezeichnet.
Die nicht-detektierte, natürliche
Depolarisation kann eine normale R-Welle, die auf eine nicht detektierte
P-Welle aufgrund einer atrialen Unterabtastung folgt oder sie kann
ein kombinierter Schlag (bspw. eine ventrikuläre Depolarisation, die von
den AV-Noten des Herzleitungssystems ausgeht) oder ein ventrikulärer, ektopischer
Schlag sein. Den letzteren beiden Schlägen würde keine atriale Depolarisation überhaupt
vorausgehen.
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In
allen drei dieser Fälle
würde jedoch
ein ventrikulärer
Stimulationspuls, der von der Vorrichtung 10 nach der ventrikulären Austastperiode
abgegeben wird, während
der physiologischen Refrakterperiode abgegeben und einen ventrikulären Verlust der
Einfang-Detektion bewirken. Es ist ersichtlich, dass die vorliegende
Erfindung ein Verfahren bereitstellt, um festzustellen, welche,
wenn überhaupt,
dieser drei Bedingungen vorhanden ist und möglicherweise den ersichtlichen,
ventrikulären
Verlust des Einfangs bewirkt.
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Daher
ist der erste Schritt 405 des Detektionsverfahrens 400 der
Austastperioden-Unterabtastung die Verifizierung der ordnungsgemäßen, atrialen Abtastung.
Anhand dem Schritt 305 wird die Betriebsweise der Vorrichtung 10 zeitweise
von der programmierten Einstellung (normalerweise DDD, Doppelkammerstimulation
und Abtastung in einer Bedarfs-Betriebsweise) einer Zweikammer-Nichtverfolgungs-Betriebsweise, d.
h. DDI (R), geändert.
In der DDI Betriebsweise tastet die Vorrichtung 10 immer noch
ab und stimuliert sowohl in den atrialen als auch in den ventrikulären Kammern
des Herzens, eine abgetastete R-Welle, unterbindet jedoch die atriale
Stimulation selbst, wenn die atriale Kammer keine negative P-Welle
abtastet.
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Der
Grund für
die Umschaltung auf eine nicht-verfolgende Betriebsweise an dem
Schritt 405 kann wie folgt erläutert werden. Wenn eine stabile R-Wellen
Abtastung während
der nicht-verfolgende Stimulationsbetriebsweise auftritt, wird der
atriale Ausgang jedes Mal dann gesperrt, wenn eine R-Welle abgetastet
wird. Wenn keine atriale Abtastung den abgetasteten R-Wellen vorausgeht,
dann ist eine atriale Unterabtastung wahrscheinlich. Diese atriale Unterabtastung
während
der vorhergehenden, normalen Betriebsweise 300 hätte eine
atriale Stimulation, die Auslösung
regulärer,
ventrikulärer
Austastperioden, die zu einer ventrikulären Austastperioden-Unterabtastung
geführt
haben würden,
und einen nachfolgenden Verlust der Einfang-Detektion zur Folge
haben.
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Nach
der temporären
Betriebsartenumschaltung an dem Schritt 405 bestimmt die
Betriebsweise 400 an dem Entscheidungsschritt 410,
ob die atriale Stimulation nun durch eine stabile R-Wellenabtastung
gesperrt wird, wobei angenommen wird, dass die atriale Abtastung
immer noch nicht vorhanden ist, wie an dem Schritt 347 von 3 festgestellt
wird. Wenn die atriale Stimulation durch eine R-Wellenabtastung gesperrt wird und die
atriale Abtastung immer noch nicht vorhanden ist, dann ist die atriale
Unterabtastung möglich.
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Diese
vorgesehene Diagnose der atrialen Unterabtastung wird an dem Schritt 415 gemacht.
Ein automatischer, atrialer Empfindlichkeitstest wird durchgeführt, und
die atriale Empfindlichkeitseinstellung wird, wenn nötig, an
dem Schritt 420 nachgestellt. Das Verfahren 400 ruft
dann bei dem Verlust des Einfangs die Diagnose-Unterroutine 500 auf,
wie später
im Zusammenhang mit 5 beschrieben wird.
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Wenn
an dem Entscheidungsschritt 410 der Ausgang der atrialen
Stimulation nicht durch die R-Wellenabtastung
gesperrt ist, wird das atriale Escape-Intervall an dem Schritt 425 erhöht, um mehr Zeit
für die
Abtastung des natürlichen
Herzrhythmus zu gestatten. Wenn die atriale Abtastung bei einer verminderten
Rate stattfindet, wie bei dem Entscheidungsschritt 427 festgestellt
wird, ruft das Verfahren 400 die Diagnose-Unterroutine 500 bei
Verlust des Einfangs auf.
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Wenn
jedoch die atriale Abtastung an dem Entscheidungsschritt 427 immer
noch nicht aufgebaut ist, wird die atriale Empfindlichkeit an dem Schritt 430 um
einen vordefinierten Betrag erhöht.
An dem Schritt 435 bestimmt das Verfahren 400,
ob nunmehr eine atriale Abtastung an der reduzierten Rate (d. h.
einem erhöhten,
atrialen Escape-Intervall) und eine erhöhte atriale Empfindlichkeit
auftritt. Wenn ja, wird die Diagnose-Unterroutine 500 für den Verlust des
Einfangs aufgerufen.
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Wenn
die atriale Abtastung immer noch nicht auftritt, wie an dem Entscheidungsschrift 435 festgestellt
wird, wird die atriale Empfindlichkeit auf eine max. Empfindlichkeit
an dem Schritt 440 eingestellt. Wenn die atriale Abtastung
nun verwirklicht ist, wie an dem Entscheidungsschritt 445 festgestellt
wird, ruft das Verfahren 400 die Unterroutine 500 auf,
um den Verlust des ventrikulären
Einfangs zu diagnostizieren. Wenn die atriale Abtastung immer noch
nicht an dem Entscheidungsschritt 445 auftritt, wird an dem
Schritt 450 ein Verknüpfungsrhythmus
(junctional rhythm) diagnostiziert.
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Ein
Verknüpfungsrhythmus
geht von dem HV-Noten statt von dem SA-Noten des Herzleitungssystems
aus. Reguläre
QRS-Komplexe können
auftreten, sie werden jedoch nicht von einer vorher auftretenden,
intrinsischen, atrialen Aktivität
begleitet. Während
des Normalbetriebs der Vorrichtung 10 tastet der atriale
Kanal kein atriales Ereignis ab, weil kein atriales Ereignis vorhanden
sein wird, und ergibt daher einen atrialen Stimulationspuls ab.
Der atriale Stimulationspuls kann mit dem Einsetzen des natürlichen
QRS zusammenfallen, hat jedoch keine ventrikuläre Depolarisation verursacht.
Dieses Phänomen ist
als Pseudo-Fusionskomplex bekannt. Der atriale Stimulationspuls
triggert auch eine ventrikuläre
Austastperiode, die mit dem natürlichen
CORS-Komplex zusammenfallen, der von einem Verknüpfungsrhythmus ausgeht.
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Daher
wird an dem Schritt 455 die programmierte DDD-Betriebsweise
der Vorrichtung 10 wieder hergestellt, jedoch bei einer
erhöhten
Basisrate, um Pseudo-Pseudo-Fusionsschläge zu vermeiden und die Rate
des Verknüpfungsrhythmus
zu ersetzen. Das Detektionsverfahren 400 für die Austastperioden-Unterabtastung
wird dann an dem Schritt 460 beendet, und die Vorrichtung 10 kehrt
zu der normalen Betriebsweise 300 jedoch bei einer erhöhten Basisrate
zurück.
-
Unter
Bezugnahme auf die 5a und 5b wird
nunmehr die Diagnose-Unterroutine (oder -verfahren ) bzgl. des Verlusts
des Einfangs beschrieben. Beginnend bei dem Schritt 505 wird
die ventrikuläre
Empfindlichkeit automatisch getestet und, wenn erforderlich, nachgestellt.
Dieser Schritt 505 verifiziert, dass die ventrikuläre Unterabtastung nicht
die zugrunde liegende Ursache für
den ventrikulären
Einfangverlust war. Wenn festgestellt wird, dass die ventrikuläre Empfindlichkeit
während
des normalen Betriebs der Vorrichtung 10 zu gering war,
können die
ventrikulären
Stimulationspulse möglicherweise zeitgleich
mit den nicht detektierten, natürlichen
Depolarisationen abgegeben worden sein, was zu einem Verlust in
der Einfangdetektion führt.
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Sobald
die geeignete, ventrikuläre
Empfindlichkeit erneut bestätigt
worden ist, wird die Basisstimulationsrate auf eine vorgegebene
Rate unterhalb der normalerweise programmierten Rate an dem Schritt 507 reduziert.
Der Rhythmus wird dann an dem Entscheidungsschritt 510 überwacht,
um festzustellen, ob verfrühte,
ventrikuläre
Kontraktionen (PVCS) detektiert werden.
-
Wenn
eine reguläre,
atriale und ventrikuläre Abtastung
(bei jeder abgetasteten P-Welle gefolgt von einer abgetasteten R-Welle
auftritt, existieren keine verfrühten,
ventrikulären
Kontraktionen (PVCS). Wenn jedoch detektierte R-Wellen existieren, denen
kein atriales Ereignis vorangeht, wobei man weiß, dass eine ordnungsgemäße, atriale
Abtastung verwirklicht worden ist, kann die detektierte R-Welle als
eine verfrühte,
ventrikuläre
Kontraktion oder als NAV-Verknüpfungsschlag
klassifiziert werden.
-
Wenn
verfrühte,
ventrikuläre
Kontraktionen (PVCS) an dem Entscheidungsschritt 510 nicht
detektiert werden, dann stellt die Unterroutine 500 die programmierten
Betriebsparameter (Basisrate und DDD-Betriebsweise) mit den automatisch eingestellten
Empfindlichkeitseinstellungen an dem Schritt 530 wieder
her. Die Diagnose einer atrialen Unterabtastung, die während des
Verfahrens 400 (4) gemacht wird, bleibt der
wahrscheinlichste Fall für
den ventrikulären
Verlust des Einfangs. Die nachgestellte, atriale Empfindlichkeitseinstellung
kann somit die Abtastung atrialer Ereignisse verbessern und weitere Verluste
des Einfangs von Ereignissen aufgrund der ventrikulären Austastperioden-Unterabtastung verhindern.
-
Wenn
verfrühte,
ventrikuläre
Kontraktionen (PVCS), an dem Entscheidungsschritt 510 detektiert werden,
wird eine vorläufige
Diagnose der ventrikulären
Austastperioden-Unterabtastung der verfrühten, ventrikulären Kontraktionen
an dem Schritt 535 gemacht. Die ventrikuläre Austastperiode
kann zu lang sein, um eine adäquate
Abtastung der natürlichen, ventrikulären Depolarisationen
zu gestatten, und daher wird an dem Schritt 540 die ventrikuläre Austastperiode
verkürzt.
-
Die
programmierte Basisstimulationsrate und Stimulationsbetriebsweise
(bspw. DDD) werden an dem Schritt 545 wieder hergestellt.
Die Unterroutine 500 bestimmt dann an dem Entscheidungsschritt 550,
ob Detektionen des ventrikulären
Verlusts des Einfangs bei den nächsten,
ventrikulären
Stimulationsereignissen auftreten, die auf einen atrialen Ausgang
folgen. Wenn der ventrikuläre
Verlust des Einfangs nachfolgend auf einen atrialen Ausgang erneut auftritt,
war die Aktion der Verkürzung
der ventri kulären
Austrastperiode nicht dahingehend wirksam, ein Versagen der ventrikularen
Abtastung zu verhindern mit dem nachfolgenden Verlust des Einfangs,
der dem ventrikulären
Ausgangspuls zugeordnet ist. Daher wird die ventrikuläre Austastperiode
an dem Schritt 560 auf die vorhergehende Einstellung zurückgestellt.
-
Wenn
der ventrikuläre
Verlust des Einfangs nicht an dem Entscheidungsschritt 550 erneut
auftritt, verifiziert sodann die Unterroutine 500, dass
kein Übersprechen
durch die verkürzte,
ventrikuläre
Austastperiode an dem Entscheidungsschritt 565 eingeführt worden
ist. Wenn das ventrikuläre
Austastintervall zu kurz gemacht worden ist, kann der ventrikuläre Kanal
fehlerhafter Weise das Nachpolarisationssignal, das einem atrialen
Stimulationspuls zugeordnet ist, als ein ventrikuläres Ereignis
detektieren.
-
Wenn
ein Übersprechen
auftritt, kann es dadurch identifiziert werden, dass ein Übersprech-Detektionsfenster
unmittelbar nachfolgend auf die verkürzte, ventrikuläre Austastperiode
eingestellt wird. Wenn eine wiederholte Ereignisabtastung durch
die ventrikuläre
Sensorschaltung 84 während
des Übersprech-Detektionsfensters
auftritt, dann wird die ventrikuläre Austastperiode für zu kurz
gehalten, um ein Übersprechen
zuverlässig
zu verhindern. Wenn ein Übersprechen
an dem Entscheidungsschritt 565 identifiziert wird, wird
somit die ventrikuläre
Austastperiode an dem Schritt 560 auf ihre vorherige Einstellung
zurückgestellt.
Wenn ein Übersprechen
detektiert wird, ist der ventrikuläre Ausgangspuls der hohe Ausgangspuls,
der dem Unterstützungspuls
zugeordnet ist, statt dem niedrigen Ausgang, der dem automatischen
Einfang-Algorithmus zugeordnet ist. Bei der Übersprech-Einstellung, wie
sie durch das Schrittmachersystem erkannt worden ist, wird der automatische
Einfang-Algorithmus für
diesen einen Zyklus abgeschaltet.
-
Als
nächstes
bestimmt die Unterroutine 500 an dem Entscheidungsschritt 570,
ob eine weiterhin aufrechterhaltene, atriale Stimulation bei der
wiederhergestellten Basisrate und Stimulationsbetriebsweise zurückgekehrt
ist. Wenn die atriale Stimulation zurückgekehrt ist, wird die Diagnose
des Verlusts des Einfangs der ventrikulären Austastperioden-Unterabtastung
der verfrühten,
ventrikulären
Kontraktionen an dem Schritt 575 bestätigt. Wie im normalen Betriebsparameter
werden an dem Schritt 530 wiederhergestellt mit Ausnahme
von jeglichen Nacheinstellungen, die an der atrialen Empfindlichkeit,
der ventrikulären
Empfindlichkeit und der ventrikulären Austastperiode gemacht
worden sind. Die Vorrichtung 10 wird somit zu der normalen
Betriebsweise 300 (3) geführt.
-
Somit
ist eine Diagnose der funktionalen Unterabtastung der verfrühten, ventrikulären Kontraktionen
gemacht worden. Wenn die verkürzte,
ventrikuläre
Austastperiode ein Übersprechen
an dem Schritt 565 zur Folge hatte, wurde dann die Wahrscheinlichkeit
für die
funktionale Unterabtastung erfolgreich reduziert. Folglich wurde
die Wahrscheinlichkeit der Abgabe eines Unterstützungs-Stimulationspulses hoher
Energie während
der T-Welle reduziert, wodurch die Sicherheit der Herzstimulationsvorrichtung 10 verbessert
wird.
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Wenn
die verkürzte,
ventrikuläre
Austastperiode zu einem Übersprechen
an dem Entscheidungsschritt 565 geführt hat, so dass die vorhergehenden
Austastperiodeneinstellung wiederhergestellt werden musste (Schritt 560),
dann wurde keine Korrekturaktion unternommen, um die Wahrscheinlichkeit
der funktionalen Unterabtastung zu reduzieren. Das Auftreten von Übersprechen
ist jedoch weniger erwünscht
als die funktionale Unterabtastung. Das Übersprechen kann zu einer Asystole
(„Verpasster
Herzschlag") führen, weil
die ventrikuläre
Stimulation vorenthalten wird. Daher hat die Eliminierung von Übersprechen
den Vortritt über
die Reduzierung der Wahrscheinlichkeit der funktionalen Unterabtastung durch
Verkürzung
der ventrikulären
Austastperiode.
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Bezugnehmend
auf 5b wird, wenn die atriale Stimulation nach der
Wiederherstellung der Basisrate und der Stimulationsbetriebsweies
zurückkehrt,
was an dem Entscheidungsschritt 570 von 5a festgestellt
wird, die ventrikuläre
Empfindlichkeit auf ein Maximum an dem Schritt 582 eingestellt. Eine
intrinsische R-Welle, insbesondere ein ventrikulärer, ektopischer Schlag kann,
da er von einem unterschiedlichen Brennpunkt ausgeht, zu klein sein, um
an der programmierten, ventrikulären
Empfindlichkeit gemessen zu werden. Die Konsequenz für den Patienten
wäre dieselbe
wie die ventrikuläre Austastperioden-Unterabtastung:
Eines
primären
Ausgangspulses, wenn das Myokardium physiologisch refraktär ist, was
in einem Verlust des Einfangs und in der Abgabe eines Unterstützungspulses
möglicherweise
während
der -intrinsischen T-Welle zur Folge hat. Wenn die R-Wellen-Abtastung
an der maximalen, ventrikulären
Empfindlichkeitseinstellung an dem Schritt 582 etabliert
wird, wird angenommen, dass die vorherigen, ventrikulären Ereignisse
des Verlusts am Einfang auf der ventrikulären Unterabtastung an dem Schritt 586 beruhen.
An dem Schritt 588 werden die programmierten Einstellungen
wiederhergestellt, mit der Ausnahme der nachgestellten Einstellungen
derart realen Empfindlichkeit, der ventrikulären Empfindlichkeit und der ventrikulären Austastperiode.
Die Vorrichtung 10 wird somit zu der normalen Betriebsweise 300 (3)
zurückgeführt.
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Wenn
eine R-Wellenabtastung an der maximalen, ventrikulären Empfindlichkeit
nicht etabliert wird, ist die Diagnose von Ereignissen bei Verlust
des Einfangs aufgrund von Unterabtastung nicht schlüssig. Daher
werden alle programmierten Einstellungen an dem Schritt 590 wieder
hergestellt. Die Vorrichtung 10 wird dann zu der automatischen
Einfang-Betriebsweise 320 von 3 an dem
Schritt 592 zurückgeführt, dass
sie damit fortfährt,
einen Schwellenwerttest durchzuführen,
um festzustellen, ob ein tatsächlicher
Anstieg in dem ventrikulären
Schwellenwert den Verlust des Einfangs bewirkt hat. Die Diagnose-Unterroutine 500 für den Verlust
des Einfangs wird dann an dem Schritt 595 beendet.
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Unter
Bezugnahme auf 6 ist ein alternatives
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zur Verwendung bei Patienten beschrieben,
die durch eine hohe oder totale AV-Blockade belastet sind. Bei Patienten
mit AV-Blockade wäre
eine Betriebsartenumschaltung auf DDI ungeeignet, da die Leitung
eines atrial abgetasteten oder stimulierten Ereignisses nicht auftritt.
Daher ist ein alternatives Detekionsverfahren 600 für die Abtastperioden-Unterabtastung
in 6 gezeigt, das statt des Verfahrens 400 in 4 bei
Patienten mit einer AV-Blockade ausgeführt werden würde.
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In
dem Ausführungsbeispiel
von 6 ist der erste Schritt 605 des
alternativen Detektionsverfahrens 600 für die Austastperioden-Unterabtastung die
Umschaltung der Betriebsweise auf VDD. In einer VDD-Betriebsweise
wird der atriale Ausgang eliminiert und somit wird auch die ventrikuläre Austastperiode
eliminiert. Durch Eliminieren der ventrikulären Austastperiode kann eine
Entscheidung getroffen werden, ob ein wiederholter ventrikulärer Verlust
des Einfangs durch eine funktionale Unterabtastung verursacht worden
sein könnte.
Somit ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung der Betriebsarten-Umschalter (VDD oder DDI bspw.) an dem
Beginn eines Detektionsalgorithmus für die Austastperioden-Unterabtastung
programmierbar, um eine Abtast- und Stimulations-Betriebsweise auswählen zu können, die das am meisten geeignete
Detektionsverfahren (400 oder 600) bzgl. der Austastperioden-Unterabtastung
für einen
Patienten enthält.
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An
dem Schritt 610 wird die Basisrate auf eine vordefinierte
Rate unterhalb der programmierten Rate reduziert. Die Vorrichtung
führt nun
eine Abtastung in dem Atrium und entweder eine Abtastung oder eine
Stimulation in dem Ventrikel durch (VDD-Betriebsweise). Mit anderen
Worten wird der Rhythmus entweder ein PV-Rhythmus oder ein PR-Rhythmus
sein. Wenn ein stabiler PR-Rhythmus vorherrscht, wie an dem Entscheidungsschritt 612 festgestellt
wird, besteht der Verdacht für
eine ventikulare Austastperioden-Unterabtastung. Eine stabile R-Wellenabtastung
mit einer Rate näherungsweise gleich
der vorhergehenden, atrialen Stimulationsrate, wenn der ventrikuläre Verlust
des Einfangs detektiert wurde, würde
naheliegen, dass während
der normalen Betriebsweise der Vorrichtung die ventrikuläre Austastperiode,
die durch eine atriale Stimulation ausgelöst wurde, eine funktionale
Unterabtastung verursacht hat, was zu einem wiederholten, ventrikulären Verlust
des Einfangs führt.
Die programmierte Betriebsweise wird an dem Schritt 614 wiederhergestellt,
jedoch bei einer nach eingestellten Basisrate, so dass die natürlichen,
ventrikulären
Ereignisse nicht mit der ventrikulären Austastperiode zusammenfallen.
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Wenn
an dem Entscheidungsschritt 612 eine ventrikuläre Stimulation
auftritt, so dass der vorherrschende, identifizierte Rhythmus ein
PV-Rhythmus ist, geht das Verfahren 600 zu dem Entscheidungsschritt 625 weiter,
um festzustellen, ob ein ventrikulärer Einfang nun bei der reduzierten
Basisrate auftritt. Wenn der ventrikuläre Verlust des Einfang weiter
andauert, kann der detektierte Verlust des Einfangs das Resultat
eines tatsächlichen
Anstiegs des ventrikulären
Schwellenwertes sein. An dem Schritt 620 wird die automatische
Einfang-Betriebsweise 320 aufgerufen, um mit dem Schwellenwerttest
weiterzumachen.
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Wenn
jedoch der ventrikuläre
Einfang an dem Entscheidungsschritt 615 zurückkehrt,
wird an dem Entscheidungsschritt 620 eine Bestimmung gemacht,
ob der existierende PV-Rhythmus näherungsweise gleich der Basisrate
ist. Der ventrikuläre
Ausgang an der Basisrate in der VDD-Betriebsweise ist zu einer VVI-Betriebsweise äquivalent,
wo kein atrialer Rhythmus abgetastet wird und das Ventrikel bei der
Basisrate stimuliert wird. Wenn die ventrikuläre Stimulation bei der Basisrate
auftritt, besteht der Verdacht, dass eine atriale Unterabtastung
als Ursache der vorherigen, ventrikulären Einfang-Verlust-Detektionen war.
Eine atriale Unterabtastung würde
eine weitergehende atriale Stimulation während der normalen DDD-Betriebsweise
der Vorrichtung 10 auslösen,
so dass reguläre,
ventrikuläre
Austastperioden induziert werden, die möglicherweise zu einer funktionalen
Unterabtastung und der Abgabe eines ventrikulären Stimulationspulses während der
physiologischen Refrakterperiode führt.
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Unter
Bezugnahme auf 6b wird diese Diagnose der atrialen
Unterabtastung an dem Schritt 630 gemacht. Daher wird an
dem Schritt 632 die atriale Empfindlichkeit erhöht, um eine
ordnungsgemäße atriale
Abtastung wiederherzustellen. An dem Entscheidungsschritt 635 wird
der Rhythmus überwacht, um
festzustellen, ob ein stabiler PV-Rhythmus durch die Wiederherstellung
der atrialen Abtastung verwirklicht worden ist. Wenn nein, wird
die atriale Empfindlichkeit wiederum an dem Schritt 632 erhöht, bis
an dem Entscheidungsschrit 635 eine geeignete, atriale
Abtastung und ein stabiler PV-Rhythmus verwirklicht sind. Als nächstes werden
bei dem Schritt 637 die programmierte Betriebsweise und
Basisrate mit der eingestellten, atrialen Empfindlichkeit wiederhergestellt.
Die Vorrichtung 10 wird somit zu der normalen Betriebsweise 300 zurückgeführt.
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Bezugnehmend
wiederum auf 6a existiert, wenn die ventrikuläre Stimulation
nicht an der Basisrate auftritt, wie an dem Entscheidungsschritt 625 festgestellt
wird, ein PV-Rhythmus über
der Basisrate. In diesem Fall geht das Verfahren 600 zu dem
Schritt 640 weiter, um festzustellen, ob verfrühte, ventrikuläre Kontraktionen
(PVCS) detektiert werden. Verfrühte,
ventrikuläre
Kontraktionen werden angezeigt, wenn R-Wellen ohne eine vorhergehende P-Welle
detektiert werden. Wenn keine verfrühten, ventrikulären Kontraktionen
detektiert werden, wird die Betriebsweise oder das Verfahren 320 für den automatischen
Einfang an dem Schritt 620 aufgerufen, um mit einem Schwellenwerttest
fortzufahren. Eine ventrikuläre
Austastperioden-Unterabtastung wird nicht vermutet.
-
Wenn
andererseits verfrühte,
ventrikuläre Kontraktionen
an dem Entscheidungsschritt 640 detektiert werden, insbesondere,
wenn sie nahe bei der programmierten Basisrate, während der
der ventrikuläre
Verlust des Einfangs als erstes aufgetreten ist, auftreten, wird
eine ventrikuläre
Austastperioden-Unterabtastung
von verfrühten
ventrikulären
Kontraktionen an dem Schritt 645 als Ursache für den anfänglichen,
ventrikulären
Verlust des Einfangs diagnostiziert. Als Resultat wird die ventrikuläre Austastperiode
um ein vorgegebenes Intervall an dem Schritt 650 verkürzt.
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An
dem Entscheidungsschritt 655 verifiziert das Verfahren 600,
dass die verkürzte
Austastperiode kein Übersprechen
eingeführt
hat. Wenn ein Übersprechen
eingeführt
worden ist, wird die ventrikuläre Austastperiode
an dem Schritt 660 um ein vorgegebenes Intervall erhöht, bis
ein Übersprechen
eliminiert ist, was durch Rückkehr
zu dem Entscheidungsschritt 655 festgestellt wird. Die
programmierte Betriebsweise und Basisrate werden dann an dem Schritt 665 mit
der eingestellten, ventrikulären
Austastperiode wiederhergestellt. Es wird erwartet, dass die verkürzte, ventrikuläre Austastperiode
das Auftreten von funktionaler Unterabtastung reduziert und dadurch
die Wahrscheinlichkeit der T-Wellen-Stimulation reduziert wird, was die
Sicherheit der Vorrichtung 10 verbessert. Wenn die ventrikuläre Austastperiode
auf die ursprüngliche
Einstellung zurück
ausgedehnt werden musste, um ein Überspre chen zu eliminieren,
kann eine funktionale Unterabtastung erneut auftreten das Übersprechen
ist jedoch die weniger erwünschte
Situation.
-
Somit
wurde ein Verfahren beschrieben, das die Möglichkeit einer funktionalen
Unterabtastung in Antwort auf wiederholte, ventrikuläre Detektionen des
Verlusts des Einfangs detektiert. Dieses Verfahren liefert ferner
ein Verfahren um festzustellen, ob ein funktionaler oder tatsächlicher
Einfangverlust vorhanden ist zusammen mit Abhilfe-Einstellungen
programmierter Betriebsparameter, die die Wahrscheinlichkeit für das erneute
Auftreten einer funktionalen oder echten Unterabtastung herabsetzt.
Die Herzstimulationsvorrichtung wird durch das beschriebene Verfahren
verbessert, weil die Chancen für
eine unbeabsichtigte T-Wellen-Stimulation aufgrund einer Austastperiode
oder anderer ventrikulärer
Unterabtastung reduziert worden ist, was die Gesamtsicherheit der
Arbeitsweise der Herzstimulationsvorrichtung verbessert.
-
Während die
detaillierte Beschreibung des spezifischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
gegeben worden ist, ist es für
den Durchschnittsfachmann ersichtlich, dass zahlreiche Änderungen
der beschriebenen Verfahren möglich
sind, die nicht von dem Umfang der vorliegenden Erfindung abweichen.
Die hier gegebene Beschreibung ist daher nur zum Zwecke der Darstellung
und nicht zum Zwecke eines Ausschlusses gedacht.
-
2
- 44
- VL-Spitze
- 46
- AL-Ring
- 48
- AL-Spule
- 42
- AR-Spitze
- 40
- Gehäuse
- 54
- VR-Ring
- 52
- VR-Spitze
- 56
- RV-Spule
- 58
- SVC-Spule
- 60
- Programmierbarer
Mikrocontroller
- 70
- Atrialer
Pulsgenerator
- 72
- Ventrikulärer Pulsgenerator
- 82
- Atrialer
Sensorverstärker
- 84
- Ventrikulärer Sensorverstärker
- 79
- Zeitsteuerung
- Arrhythmia
Detection
- Arrhythmiedetektion
- 100
- Telemetrieschaltung
- 102
- Externe
Vorrichtung
- 108
- Physiologischer
Sensor
- 110
- Batterie
- 112
- Impedanzmessschlaltung
- 116
- Schockschaltung
- 74
- Elektrischer
Konfigurationsschalter
-
3
- 300
- Normale
Betriebsweise
- 305
- Bestimmerhythmus
- 310
- AV-
oder PV-Rhythmus?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 320
- Betriebsweise
mit automatischem Einfang
- 315
- Ventrikulärer Einfang?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 325
- Gebe
Unterstützungspuls
ab
- 335
- Fusion
ausgesetzt?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 340
- Korrigierende
Antwort (AVI PV Verzögerung ausgedehnt)
- 345
- Andauernder
Verlust des Einfangs?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 347
- Atriale
Abtastung?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 350
- Höhere Schwellenwertsuche
durch
- 355
- Stelle
ventrikuläre
Stimulationsenergie ein
- 400
- Detektionsalgorithmus
für Austastperioden – unter
Abtastung
-
4
- 405
- Schalte
Betriebsweise auf DDI (R)
- 410
- Atriale
Stimulation unterbunden?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 415
- Atriale
Unterabtastung
- 425
- Erhöhe atriales
Escape-Intervall
- 420
- Automatischer,
atrialer Empfindlichkeitstest und Einstellung
- 427
- Atriale
Abtastung?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 430
- Erhöhe atriale
Empfindlichkeit
- 435
- Atriale
Abtastung?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 440
- Maximale
atriale Empfindlichkeit
- 440
- Atriale
Abtastung?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 450
- Beschleunigter
Verknüpfungsrhythmus
- 455
- Eliminiere
Pseudo-Pseudo-Fusion
- 460
- Stop
- Return
to 300 (Fig. 3)
- Kehre
zu 300 (3) zurück
- 500
- Diagnose
auf Verlust des Einfangs 5)
-
5A
- 505
- Automatischer,
ventrikulärer Empfindlichkeitstest
und Einstellung
- 507
- Vermindere
Basisrate
- 510
- PVC
Detektion?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 530
- Stelle
normale Betriebsweise (3) mit automatisch eingestellten
Parametereinstellungen
-
- wieder
her
- 535
- Verlust
des Einfangs aufgrund von ventrikulärer Unterabtastung
- 540
- Kürze die
ventrikuläre
Austastung
- 545
- Stelle
die Basisrate und Stimulationsbetriebsweise wieder her
- 550
- Wiederholter
Nicht-Einfang?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 560
- Stelle
ventrikuläre
Austastperiode wieder her
- 565
- Übersprech-Abtastung?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 570
- Andauernde
atriale Stimulation?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 575
- Verlust
des Einfangs aufgrund einer Unterabtastung von PVCS während des
Austast-Intervalls
- To
582 (Fig. 5B)
- Zu 582 (5B)
-
5B
- from
570 (Fig. 5A)
- von 570 (5A)
- 582
- Maximale
ventrikuläre
Empfindlichkeit
- 584
- AR
Rhythmus?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
-
-
- 586
- Verlust
des Einfangs aufgrund echter ventrikulärer Unterabtastung
- 588
- Stelle
die programmierbare Betriebsweise mit selbst eingestellten Einstellungen
wieder her
- 590
- Stelle
alle programmierten Einstellungen wieder her
- 592
- Mache
mit dem Schwellenwerttest weiter (Betriebsweise mit automatischem
Einfang)
- 595
- Stop
-
6A
- 605
- Schalte
Betriebsweise auf VDD(R)
- 610
- Reduziere
Basisrate
- 612
- Stabiler
PR-Rhythmus?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 614
- Stelle
programmierte Betriebsweise nach eingestellter Basisrate wieder
her
- 615
- Ventrikulärer Einfang?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 620
- Mache
mit dem automatischen Einfang-Schwellenwerttest weiter
- 625
- Ventrikuläre Stimulation
bei Basisrate?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- To
630 (Fig. 6B)
- Zu 630 (6B)
- 640
- PVC-Detektion?
- Yes
- Ja
- 645
- Austastperiode
für ventrikuläre Unterabtastung
von PVCS
- 650
- Verkürze ventrikuläre Austastperiode
- 655
- Übersprechen?
- Yes
- Ja
- No
- Nein
- 660
- Verlängere ventrikuläre Austastperiode
- 665
- Stelle
programmierte Betriebsweise und Basisrate wieder her
-
6B
- from
625 (Fig. 6A)
- Von 625 (6A)
- 630
- Atriale
Unterabtastung vermutet
- 632
- Erhöhe atriale
Empfindlichkeit
- 635
- Stabiler
PV-Rhythmus?
- No
- Nein
- Yes
- Ja
- 637
- Stelle
programmierte Betriebsweise und Basisrate wieder her