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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Startposition
einer Webmaschine nach dem Stoppen, insbesondere ein Verfahren zum
erneuten Starten einer Webmaschine nach dem Stoppen im Hinblick
auf eine Einstellung.
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Es
ist bekannt, dass es während
des Betriebs einer Webmaschine notwendig werden kann, die Webmaschine
aus verschiedenen Gründen
zu stoppen und diese nach dem Ausführen bestimmter Arbeiten erneut
zu starten. In bestimmten Fällen
werden, während
die Webmaschine still steht, Arbeiten ausgeführt, die die Position der Kettfadenkette
auf der Webmaschine und/oder die Relativpositionen der Kettfäden, des
Auslassbewegungszylinders und der Tuchspannwalze ändern.
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In
diesen Fällen
ist es jedes Mal, wenn die Kettfadenkette zeitweise nach vorne oder
nach hinten bewegt wird, notwendig, die Anfangszustände vor
dem erneuten Starten wieder herzustellen, d. h., alle Webelemente
und den Schussfaden in die exakte Position zu bringen, wo sie waren,
bevor die Webmaschine gestoppt wird. Erfolgt dies nicht, werden bei
dem erneuten Starten der Webmaschine und deren Hochfahren in eine
dauerhafte Geschwindigkeit nachteilige Defekte in dem Gewebe auftreten.
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Nach
dem Stand der Technik wird, um die Webmaschine wieder in die ursprünglichen
Zustände zu
bringen, der Drehwinkel, der von der Hauptwelle der Webmaschine
während
des Abschaltens (d. h., während
der Zeit zwischen zwei Laufzuständen)
erfasst, beispielsweise mittels eines Codierers, um später von
dem Hauptmotor reproduziert zu werden.
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Idealerweise
sollte dieser Ansatz das gewünschte
Ergebnis zeigen, insbesondere aufgrund der Steuergenauigkeit die
modernen Codierern und Elektromotoren eigen ist.
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Da
die Kettfäden
und die Schussfäden
jedoch eine bestimmte Elastizität
haben und das Gewebe auf der Webbank einer erheblichen Reibung unterworfen
ist – u.
a. einer sehr unterschiedlichen Skala in dynamischen bzw. halb-statischen
Zuständen – ist eine
Bezugnahme auf den Codierer lediglich bezüglich der mechanischen Transmissionswelle nicht
ausreichend, um den Ausgangszustand wieder einzustellen.
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Obwohl
der ursprüngliche „nicht
mechanische" Zustand
der Webmaschine von lediglich durch den Encoder eingestellt werden
kann, wird tatsächlich
der ursprüngliche „textile
Zustand" der Kettfäden verloren
gehen aufgrund der Garnelastizität
und der Reibungskräfte.
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Unter
solchen Umständen
kann die Litzenschlaglinie bei dem erneuten Starten nach Einstellungsarbeiten
nicht länger
genau mit der Grenze oder dem führenden
Rand des Tuchs zusammenfallen, wie es hergestellt worden ist, als
die Webmaschine gestoppt wurde.
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Es
ist verstehbar, dass die Phasenverlagerung zwischen dem ursprünglichen „mechanischen" Zustand und dem
ursprünglichen „textilen" Zustand auch von
minimalem Ausmaß sein
kann (er ist größer, um
so elastischer das Garn ist) in jedem Fall verursacht es in unerwünschter
Weise Defekte in dem Gewebe (üblich
bezeichnet als „Overhead-Schlag"-Defekte und „Löchern im
Gewebe"), was zu
vermeiden ist.
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Die
JP 04-065 555 offenbart
ein Verfahren zum erneuten Starten einer Webmaschine, wobei nach
dem Stoppen der Webmaschine eine Einstellung der mechanischen Elemente
der Webmaschine ausgeführt
wird auf der Basis einer textilen Phasenverlagerung, die gemessen
wird durch Vergleichen eines ersten und eines zweiten Bildes, das
von einem Bildsensor aufgenommen worden ist.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum erneuten
Starten einer Webmaschine zu schaffen, die eine richtige Wiederherstellung
der Zustände
der Kettfadenkette auch nach einem Einstellungsvorgang erlaubt,
insbesondere ein Verfahren, die das erneute Starten auch dann erlaubt,
wenn ursprüngliche „textile"-Zustände unabhängig von
einer Bezugnahme auf die ursprünglichen „mechanischen"-Zustände
erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfüllt
durch das Verfahren, das in dem beiliegenden Hauptanspruch angegeben
ist.
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Weitere
erfinderische Merkmale des Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Weitere
Merkmale und Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung werden aus
der folgenden eingehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
deutlicher.
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Eine
Kettfadenkette läuft
von einem Ablasszylinder zu einer Gewebespannwalze, passiert den Webbereich,
wo die Webmaschine angeordnet ist. Insbesondere entspricht die Position,
in der das Gewebe, das gerade hergestellt wird, der Blattschlaglinie,
d. h., der Linie entlang der zuletzt eingetragene Schussfaden auf
das Tuch aufgeschlagen wird. Nach der Erfindung ist bei der Webmaschine
in dem Bankbereich, auf dem das Gewebe läuft, eine Bildaufnahmeeinrichtung
oder Kamera installiert, die dazu eingerichtet ist, wenigstens einen
Abschnitt des Gewebes, das vor dem Fensterrahmen verläuft, der
in Bezug auf die Webmaschine fest ist, vorzugsweise ein kleiner
Fensterrahmen von begrenzter Größe, vorteilhaft
kleiner als 10 × 10
cm und, beispielsweise, 2 × 2
cm beträgt.
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Das
Bild des Gewebes wird, vorzugsweise in einem digitalen Format sodann
verwaltet und verarbeitet, beispielsweise unterhalten lediglich
eines dünnen
linearabgetasteten Bildes in der Richtung des Kettfadens.
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Das
Bild des Gewebes wird gewonnen zu vorgegebenen Zeitpunkten durch
ein digitales Aufnahmesystem, beispielsweise das Aufnahmesystem, das
in der italienischen Patentanmeldung, die gleichzeitig von demselben
Anmelder eingereicht worden ist, beschrieben worden ist.
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Das
Verfahren nach der Erfindung stellt sicher dass dann, wenn die Webmaschine
für die
erforderlichen Einstellungen gestoppt wird, ein digitales Bild des
eingerahmten Rahmenabschnitts durch die Aufnahmeeinrichtung aufgenommen
wird: Dieses digitale Bild wird wenigstens zeitweise in einem Speicherbereich
behalten, beispielsweise in einem RAM eines geeigneten integrierten
Schaltkreises, oder in einem RAM oder einer Festplatte eines Computers,
der mit der Aufnahmeeinrichtung verbunden ist.
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Nachdem
der Operator diese Arbeiten an der Kettfadenkette beendet hat, wird
die Webmaschine wieder in die Zustände gebracht, die zum Zeitpunkt des
Stoppen gegeben waren unter Verwendung bekannter Verfahren, beispielsweise
durch Veranlassung des Webmaschinenmotors den Drehwinkel, der durch
einen mit der Hauptwelle einstückigen
Codierer erkannt worden ist.
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Nachdem
das Webmaschinensteuersystem, das die Aufnahmeeinrichtung veranlasst
hat, ein zweites Bild des eingerahmten Gewebeabschnitts aufzunehmen,
wird dieses mit dem ersten Bild, das in dem Speicherbereich gespeichert
worden ist, verglichen.
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Der
Vergleich zwischen den beiden Bildern erfolgt mittels eines geeigneten
numerischen Algorithmus, so dass festgestellt werden kann, ob eine vollständige Übereinstimmung – außer einem
Toleranzfaktor, der zuvor festgesetzt worden ist – oder ob die
beiden Bilder so unterschiedlich sind, dass eine Einstellung erforderlich
ist. In diesem letzteren Fall wird die Menge und die Korrekturrichtung
aus dem numerischen Vergleich der beiden digitalen Bilder gewonnen,
um die die Kettfadenkette verschoben werden kann, um den führenden
Rand des Gewebes wieder genau in dieselbe Position zu bringen, in
der sie war, als die Webmaschine gestoppt wurde.
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Der
numerische Vergleich zwischen den beiden Digitalbildern kann in
einer Vielzahl von Weisen ausgeführt
werden, von denen einige dem Fachmann von automatischen Fälschungserkennungssystemen
bekannt sind.
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Ein
möglicher
Vergleich besteht beispielsweise in dem Identifizieren der Position
von Lichtintensitätsspitzen
in jedem Bild gegenüber
einer festen Referenz, beispielsweise dem Rand des Aufnahmefensterrahmens
der Aufnahmeeinrichtung. Aus der Differenz der Spitzenposition in
den beiden Bildern und aus der Vergrößerungsrate mit der das Gewebebild
gewonnen wurde, ist es möglich,
den Betrag und die Richtung, um den die Maschine nach vorne oder nach
hinten bewegt werden muss, bezüglich
des mechanischen Zustand, der zu dem Zeitpunkt, zu dem die Webmaschine
gestoppt worden ist, zu bewegen ist, um den ursprünglichen „textilen"-Zustand wieder herzustellen.
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Ähnliche
Ergebnisse können
erreicht werden durch Analyse der virtuellen Interferenzmuster,
die durch das Überlappen
der beiden gewonnenen Bilder gewonnen worden sind, Muster, die eine
unmittelbare Messung der Fadenverschiebung zwischen den beiden Bildern
ergeben.
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Die
Messung der Einstellung, die durch das zentrale Steuersystem der
Webmaschine auf der Grundlage des Vergleichs der beiden Bilder verarbeitet
und an die Webmaschinenmotoren übertragen worden
sind, können
etwas größer sein
als diejenigen, die genau auf der Basis der Phasenverschiebung,
die zwischen den beiden Bildern gegeben worden ist, berechnet worden
sind, beispielsweise unter Berücksichtigung
der Elastizität
der jeweiligen Kettfadenkette und der erheblichen Reibung, die zwischen dem
Tuch und der Bank in nahezu statischen Zuständen gegeben ist. Die Einstellung
wird ausgeführt durch
zwei oder mehr iterative Schritte zwischen denen der die Bildvergleichsphase
wiederholt wird.
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In
vorteilhafter Weise liegt der Gewebeabschnitt, dessen Bild aufgenommen
wird, so nahe wie möglich
an dem führenden
Rand des Tuchs, um so die Genauigkeit zu erhöhen, wenn die Ausgangszustände wieder
hergestellt werden: Dies vermeidet verbleibende Positionsfehler,
die sich aus der Elastizität
des Tuchabschnitts zwischen dem Aufnahmebildrahmen und der Schlaglinie
ergeben.
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Wenn
der gewünschte
ursprüngliche „textile"-Zustand wieder eingestellt
wird, bewirkt das Steuersystem, das Neustarten der Webmaschine.
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Nach
dem Verfahren nach der Erfindung wird nach dem Wiedereinstellen
des ursprünglichen „textilen" Zustands durch einen
Eingriff, der bestimmt wird durch den Vergleich der Bilder des Gewebes, auch
der ursprüngliche „mechanische"-Zustand wieder hergestellt.
In diesem Schritt stellt die dem Faden eigene Elastizität und das
Vorhandensein einer Reibung gegenüber der Webbank sicher, dass
der ursprüngliche „textile"-Zustand nicht wieder
verloren geht.
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Bei
dem Verfahren nach der Erfindung werden so die gesetzten Ziele erreicht,
da das Verfahren es erlaubt, nach dem Stoppen der Webmaschine und dem
Einstellungseingriff, der eine Verlagerung der Kettfadenketten bewirkt – nicht
nur die Wiederherstellung des ursprünglichen „mechanischen"-Zustands –, sondern
auch – was
am wichtigsten ist – des
ursprünglichen „textilen"-Zustands.
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Es
versteht sich jedoch, dass die Erfindung nicht auf das oben beschriebene
besondere Ausführungsbeispiel
beschränkt
ist, dies ist ein nur nicht einschränkendes Beispiel des Schutzumfangs
der Erfindung, es sind eine Vielzahl von Varianten möglich, die
alle von einem Fachmann erkennbar sind, ohne sich von dem Schutzbereich
der Erfindung, wie sie beansprucht worden ist, löst.